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Swiss Sailing League
by htschudin
TRIBSCHENHORN CLUBNACHRICHTEN
Segelclub Tribschenhorn S CT LUZERN
Swiss Sailing League 2020
Die Saison der Swiss-Sailing League 2020 war geprägt von abgesagten und gekützten Events, für die Challenge League wurden letztendlich nur zwei von ursprünglich vier geplanten Regattas ausgesegelt: Event 1: 5.-6. September in Lausanne Event 2: 2. -4. Oktober in Neuchâtel
Das Jahresziel war, den Klassenerhalt in der zweiten Liga zu sichern, weitere Fortschritte und eine Steigerung der Resultate zu erzielen.
Event 2 in Neuchâtel – Rang 5 Die Teilnehmerliste zeigte das sich jährlich wiederholende Bild: zum Saisonende hin rüsten die Clubs ihre Teams auf und schicken die besten Segler aus ihren Reihen. So segelten gleich mehrere Schweizermeister aus diversen Klassen (470er, 505er, Star, 15er SNS, usw.) an diesem Ligafinale mit. Für den SCT gingen diesmal Patrick Ernst, Pascal Wolfer, Sergio Thaddey und Mathias Bermejo (als Ersatz für Marc Kaufmann) an den Start. Ohne gemeinsames Training ging es am Freitag gleich los: da wir erst in der zweiten Runde segeln durften, blieben uns lediglich rund 3 Minuten Zeit, um uns abzustimmen. Entsprechend schlichen sich diverse Fehler ein, welche in den nächsten Läufen eliminiert werden konnten. Bei drehenden Bedingungen um die 6-12 Knoten konnten wir am Abend dank guten Rängen und Laufsiegen mit dem 3. Zwischenrang sehr zufrieden sein. Der zweite Tag verlief – anders als es die Meteo vorausgesagt hatte – ähnlich. Ursprünglich wurde eine Kaltfront mit teils sehr starken Winden bis 30 Knoten angesagt, allerdings ergaben sich eher Leichtwind-Bedingungen mit teils starken Drehern wie am ersten Tag. In diesen Bedingungen konnten wir weiterhin sehr gut segeln und den 3. Zwischenrang halten. Eine kleine Trainingseinheit zum Tagesende um die Rollwenden und -Halsen zu verbessern sowie das Jibe-Set-Manöver besser abzustimmen rundeten diesen Tag ab. Am Abend gab es dann im Clubhaus ein hervorragendes Fondue mit Weisswein. Über Nacht zog dann die vorausgesagte Kaltfront doch noch über Neuenburg. Die Wellen brachen über die Hafenmolen, Äste lagen auf der Strasse, Wellen bis zu 1.50 Meter rollten über den See – was für ein herrlicher Anblick! Da wir diesmal die erste Morgenschicht zu segeln hatten und mit den Booten auslaufen durften, freuten wir uns schon den ganzen Morgen auf ein paar superschnelle TrainingsSurfs unter Gennacker mit Bootsgeschwindigkeiten zwischen 15-18 Knoten – doch wir machten die Rechnung ohne die Wettfahrtleitung: Beim Auslaufen wurde bereits Flagge «W» gesetzt: Gennackersetzen verboten! Schaaaaade! Bei Grundwinden zwischen 15 und 20 Knoten und Böen bis hin zu 30 Knoten konnten wir leider nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten. Ebenso war das vor dem Wind Segeln unter Schmetterling doch eher neu für uns, den Zielkonflikt zwischen leicht anstellen um zu surfen und platt segeln mit kürzestem Weg konnten wir nicht ideal auflösen. Da liegt im Bereich Bootsspeed noch einiges drin. Nur mittelmässige Ränge führten dazu, dass wir insgesamt auf den 5. Schlussrang zurückfielen. An diesem Tag machte es sich bemerkbar, dass wir als Team diese Bedingungen zu wenig bzw. in dieser Zusammensetzung auch nie trainiert haben. Diverse Finessen müssen hierfür noch besser aufeinander abgestimmt werden, hier einige Fragestellungen daraus: - An der Kreuz eher hoch segeln um Druck abzubauen oder doch lieber tief und auf Beschleunigung segeln (Starke Böen, aber auch hohe Wellen)? - Sollen die Segel eher flach wie ein Brett (wenig Profil) oder doch lieber leicht rund mit Twist getrimmt werden? - Wo sollen wir das Crewgewicht positionieren? Wer übernimmt welchen Handgriff (dies kann je nach Windstärke ändern) Es gibt hier mehrere Wege, um sehr schnell zu segeln, doch das muss eben geübt und mit anderen Booten verglichen werden. Wir haben uns unsere Gedanken bereits gemacht und für das nächste Mal bereits einen Schlachtplan! Hier der Tipp: die J/70 segelt sich bei viel Wind und Welle an der Kreuz wie eine 420/470er-Jolle: nicht zu viel Krängung, mittlerer Twist, und tief steuern. Die verschenkte Höhe wird durch mehr Speed bzw. weniger Abdrift mehr als wettgemacht…
Das Saisonfinale in Neuchâtel war für uns eine wunderbare Erfahrung, ein gelungenes und lehrreiches Wochenende und auch das Abendprogramm in Neuenburg hatte einiges zu bieten – so zum Beispiel «safer dancing» (Tanzen zu Musik, wobei die gegenüberstehenden