BENE - Das Magazin des Bistums Essen | Ausgabe 7

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DAS MAGAZIN DES BISTUMS ESSEN

DEZEMBER/JANUAR 2014/15

ENGEL – EINE GÖTTLICHE ERFINDUNG! WOHIN STEUERT DIE KIRCHE? INTERVIEW MIT DEM GENERALVIKAR DES BISTUMS STILLE NACHT: WIE EINE GEHÖRLOSE FAMILIE WEIHNACHTEN FEIERT

+ ALLE WEIHNACHTSGOTTESDIENSTE IN IHRER STADT/ IHRER REGION

ÜBERsichtlich

Editorial: HIMMLISCHE BOTEN

fragt man Menschen nach ihrem Lieblings-Weihnachtsfilm, wird oft der Schwarz-Weiß-Klassiker „Ist das Leben nicht schön“ genannt: Die Geschichte von George Bailey (James Stewart), der sich in den Tod stürzen will, doch der dank des Engels Clarence erfährt, wie wertvoll sein kleines Leben ist und wie es seiner Familie und Freunden ergangen wäre, hätte es ihn nicht gegeben.

Ja, der Film ist kitschig und rührselig, aber er macht Hoffnung, an Liebe, Zusammenhalt und das Gute im Menschen zu glauben.

Und die Sympathie, die wir für den Engel Clarence hegen, offenbart, wie sehr wir uns nach himmlischen Mächten sehnen, die uns den Weg zeigen und uns beschützen.

Bist Du noch katholisch oder glaubst Du schon an Engel?

Auf Engel zu vertrauen ist heutzutage vermutlich leichter als an Gott zu glauben. Nicht ohne Grund spricht die Wissenschaft von einer „neuen Engelreligion“, die ohne den Gott des Christentums auskommt. Dabei gäbe es viel auszutauschen, wie der Theologieprofessor Thomas Ruster, ein anerkannter Angelologe, uns auf S. 20 verrät. Die katholische Kirche könnte lernen, wie sich die Menschen von einem ur-biblischen Thema wie den Engeln inspirieren lassen. Die Engelreligion könnte vom Christentum lernen, dass es ohne Gott keine Rettung für die Welt gibt.

In der Weihnachtsgeschichte wird das Verbindende deutlich: Die Engel sind die Boten Gottes, sie verkünden den Hirten die Geburt Christi. Davon singen wir (mehr oder weniger textsicher), wenn wir an den Weihnachtstagen in die Kirche gehen. Ein himmlisches Gefühl, übrigens, so einzustimmen, in den Gesang der Gemeinde oder der Chöre, auch wenn man es vielleicht nicht mehr regelmäßig tut. Ja, so stelle ich mir Weihnachten vor: Glockenläuten, festliche, friedliche Stimmung, gemeinsames Singen in der Kirche und Zuhause. Mit Menschen zusammen sein, die man liebt. Gott darüber wachen lassen und danken für alles, was gut war im zurückliegenden Jahr. Und wenn die Geschenke verteilt und die Kerzen heruntergebrannt sind, aufs Sofa wechseln, die Stille Nacht genießen – oder eben einen Weihnachtsklassiker.

Eine gesegnete und sorgenfreie Weihnachtszeit wünscht Ihnen Ihre Jutta Laege, Redaktionsleiterin

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ES WERDE LICHT!

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WEIHNACHTEN IN ALLER STILLE

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WIE BEWEGLICH IST KIRCHE?

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ESSENS TV-PFARRER BEI DER ARBEIT

Dieser blaue Button ist unser BENEPlus für Sie, liebe Leser. Immer wenn Sie dieses Zeichen unter einem Artikel oder Foto in BENE sehen, gibt es online noch mehr Inhalte und Interaktives zum Thema. Geben Sie einfach die jeweils neben dem Button stehende Adresse im Internet ein und lassen Sie sich überraschen! Oder besuchen Sie uns direkt unter: www.bene-magazin.de Und bei facebook unter: www.facebook.com/magazin.bene

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SIEBENSACHEN PACKEN

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EINE HERZENSANGELEGENHEIT

ÜBERTAGE

Lassen wir uns einfach erleuchten!

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QUERBEET 6 Ausblick vom höchsten Kirchturm des Bistums Was machen Sie mit einer 50-Euro-Spende?

Schöne Aktion: Advent to go

GLAUBENSSATZ

Kirche in Bewegung: Gespräch mit dem Generalvikar des Bistums Essen, Klaus Pfeffer

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BESTIMMUNG

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BESUCH BEI ...

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Unser Mann fürs Wort zum Sonntag: Mit TV-Pfarrer Gereon Alter beim WDR Stille Nacht: Wie eine gehörlose Familie aus Mülheim die Weihnachtszeit erlebt

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SIEBENSACHEN

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Die katholische Kirche und die neue Engelreligion

7777, 777, 77 und 7 km von Duisburg nach ...

7 Weihnachtslieder für Anfänger & Wiedereinsteiger

LEBENSART 26 Neues Herz, neues Leben: Wie eine Organspende die Gevelsbergerin Petra Krause rettete

BETRIFFT 28 Engel & Helden: Preisgekrönte Projekte und Aktionen im Ruhrbistum, Frühchen Diego jetzt 1!

LIEBER GOTT 29 Lieber Gott, ich hab‘ da mal ‘ne Frage

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Gar nicht verstaubt: „Bistumsschätze“ aus dem Archiv

BESTNOTEN 32

Alle Weihnachtgottesdienste in Ihrer Stadt/Ihrer Region im Überblick

A, B, C oder D: Das große Jahresrückblick-Rätsel

BEZIEHUNG

BESSERWISSER

GUTE GABE / BEIHEFTER INNENTEIL ALPHABET

Über Anregungen und Ideen freuen wir uns. Unser BENE-Telefon ist für Sie freigeschaltet dienstags von 9 bis 10 Uhr und donnerstags von 17 bis 18 Uhr. Rufnummer: 0201 / 2204 633

Kino- & Buchtipps, Gemeindeaktionen

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BE PLUS / GEBET

Termine, Vorschau, Impressum

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ÜBERTAGE

ERLEUCHTUNG Ein magischer Moment.

Kraftvoll und klar.

Wir stehen staunend, strahlende Augen, klopfendes Herz, berührte Seele.

Licht tanzt mit dem Horizont.

Schöner Schein zieht uns in seinen Bann.

Wir folgen ihm himmelwärts.

Es gibt in dieser Nacht nur diesen einen Stern – für Menschen zum Leuchten gebracht.

Lassen wir Licht in unser Dunkel.

Lassen wir uns erleuchten!

Fröhliche Weihnachten!

Text Jutta Laege I Foto: Sandra Wagner

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QUERBEET

HOCH UND HEILIG 360 Grad-Panorama vom höchsten Turm in Gladbeck Vom Kraftwerk Scholven im Nordosten bis weit in Richtung Bottrop und Oberhausen im Südwesten reicht der Blick vom höchsten Kirchturm des Ruhrbistums. Stolze 78,72 Meter ragt mitten in der Gladbecker Innenstadt der Turm der Propsteikirche St. Lamberti in die Höhe.

Diesen exakten Wert haben jetzt angehende Vermessungstechniker ermittelt, die im Rahmen eines ungewöhnlichen Ausbildungsprojekts auch drei Kirchen des Ruhrbistums untersucht haben. Tatsächlich ist der Turm sogar noch ein wenig höher, weil die Vermesser für ein exaktes Ergebnis die Kugel an der Turmspitze – unterhalb des Kreuzes – anpeilen mussten. Feste Besichtigungszeiten für den Turm gibt es nicht, und selbst mit einer Führung ist deutlich unterhalb der Turmspitze Schluss. Doch auch die Fenster knapp unterhalb der Turmuhr eröffnen zu allen Seiten diese atemberaubenden (und vom BENEFotografen für das Panoramabild zusammen montierten) Blicke. | tr

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Da ist ganz viel Musik drin! Seit 1974 wird an der Folkwang-Musikschule (FMS) in Essen Musik und Tanz aus fast allen Epochen und Stilen unterrichtet.

Mit mehr als 240 Lehrkräften aus 20 Nationen und rund 12.000 Schülerinnen und Schülern ist die FMS eine der größten Musikschulen Deutschlands.

1974 - 2014 Im Mai 2015 geht es wieder nach Lourdes Auch 2015 wird das Ruhrbistum eine Pilgerfahrt nach Lourdes anbieten. Die Reise wird vom 21. bis 28. Mai von den Maltesern und dem Deutschen Lourdes-Verein in Köln organisiert und erfolgt mit dem Liegewagen-Sonderzug mit Einstiegsmöglichkeiten in Essen und Duisburg.

Jeder ist willkommen, für kranke Gläubige gibt es eine Rundumbetreuung durch die Malteser und Fachpersonal.

Die Kosten für die Pilgerfahrt (inkl. Zugfahrt, Hotels, bzw.

Krankenherberge und Vollverpflegung) betragen zwischen 600 und 800 Euro. Infos unter Tel.: 0221-9922210. | jul

Wenn man auf den Planeten herunterschaut, dann wirkt es grotesk, dass Menschen sich bekriegen.

Das ist meine Botschaft.

«

Alexander Gerst, deutscher Astronaut, geboren 1976 in Künzelsau,verbrachte fast 166 Tage an Bord der Internationalen Raumstation ISS im All und umrundete etwa 2.500 Mal die Erde.

Mehr von Alexander Gerst: bene.mg/gerst 6

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NACHGEFRAGT: WAS MACHEN SIE MIT EINEr 50-EURO-SPENDE? Nach dem Hochwasser-Jahr 2013 zeichnet sich in Deutschland auch für diese Jahr ein neuer Spenden-Rekord ab.

„Unser ,Gleis 51‘ am Bahnhof ist auch an Weihnachten geöffnet. Dort ist jeder willkommen, der einen Ansprechpartner sucht oder einen Ort, um zur Ruhe zu kommen. Mit 50 Euro können wir unseren Gästen ein besonderes Mittagessen anbieten, damit auch für sie Weihnachten zu einem Erlebnis wird.“ Werner Groß-Mühlenbruch, Caritas-Direktor Oberhausen

Bis Ende August hatten die Deutschen mit rund 2,7 Milliarden Euro bereits 4,6 Prozent mehr gespendet als im Vorjahr.

„Das KinderPalliativNetzwerk Essen steht an der Seite von Familien mit einem schwer kranken oder sterbenden Kind. Mit 50 Euro gestalten wir zum Beispiel einen Nachmittag für Geschwister, deren Bruder oder Schwester lebensverkürzend krank oder bereits gestorben ist.“ Maria Bünk, Leitung / Koordination KinderPalliativNetzwerk Essen

„Ich bin Raina Klüppelberg.

Als Krankenschwester war ich dieses Jahr im Südsudan im Einsatz, wo wir Tausende Vertriebene behandelt haben, die vor den brutalen Kämpfen des Bürgerkriegs geflohen sind. Für 50 Euro können wir fünf Verletzte versorgen oder knapp 200 Kinder gegen Malaria behandeln.“ Raina Klüppelberg, Ärzte ohne Grenzen

BENE stellt fünf Organisationen vor und Antworten auf die Frage „Was machen | tr Sie mit einer 50-Euro-Spende?“

„Im Tierheim Duisburg versorgen wir viele Tiere, die abgegeben wurden oder als Fundtiere zu uns gekommen sind. Mit 50 Euro können wir zum Beispiel eine Blutuntersuchung finanzieren, um bei alten und kranken Hunden oder Katzen bestimmte Krankheiten festzustellen und diese dann therapieren zu können.“ Monika Lange, Tierschutzzentrum Duisburg

„Im Norden der Metropole Guayaquil, Ecuador, unterstützt Adveniat die Arbeit der Jesuiten durch Hogar de Cristo. Mit 50 Euro monatlich ist es den Mitgliedern der Basisgemeinden möglich, den Familien und ihren Kindern durch Bildung und Wohnraum Hoffnung auf eine menschenwürdige Zukunft zu geben.“ Reiner Wilhelm, Adveniat-Länderreferent

40.000 Mal Advent in der TÜTE Auch in der hektischen Vorweihnachtszeit sollte Platz für ein bisschen Ruhe und Besinnlichkeit sein. Diesen Gedanken hat das Bistum Essen aufgegriffen und handgerecht verpackt: in eine Weihnachtstüte mit dem Titel „Advent to go“, die Tee, Gebäck, stimmungsvollen Lesestoff und Postkarten zum Weiterversenden enthielt.

Rund 40 000 Tüten wurden in den Werkstätten des Franz-Sales-Hauses gepackt. Mitarbeiter und Ehrenamtliche vom Bund der Katholischen Jugend (BDKJ), der Caritas, der Krankenhaus-Seelsorge und dem KiTaZweckverband verteilten sie anschließend in den Innenstädten des Ruhrbistums, in Krankenhäusern, Kindertagesstätten sowie an alte und kranke Menschen. Das Foto zeigt die Tütenübergabe an die BDKJ-Kin| sw der- und Jugendeinrichtung Devensstraße in Bottrop.

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GLAUBENSSATZ

L L C B C W WIE E EG G II HH IST KIRCHE, Ein Gespräch mit dem bischöflichen Generalvikar des Bistums Essen, Klaus Pfeffer (51), über die Zukunft der Kirche, über alte Haltungen und neues Denken, über christlichen Glauben und die Chance, ihn auch im 21. Jahrhundert zu leben und zu verbreiten.

Fotos Achim Pohl

sich sein will. Wir haben Begriffe gewählt, die das deutlich machen: Wir wollen wach, vielfältig und offen sein für diese Gesellschaft, so wie sie nun einmal ist.

Wir wollen uns nicht irgendetwas zurechtträumen oder nur sagen: ‚Die Gesellschaft da draußen ist schlecht und böse, und wir Katholiken wissen, was wahr und richtig ist’. Von dieser Haltung müssen wir uns lösen. Für mich ist wichtig, dass wir auf die junge Generation, aber auch auf alle anderen Menschen in der Gesellschaft viel mehr zugehen, als wir das bisher tun.

BENE: Sie sind seit zwei Jahren im Amt. Was war die bisher wichtigste Veränderung und was hat sie bewirkt?

Pfeffer: Eine der wichtigsten Veränderungen war zunächst einmal eine strukturelle – hier in unserer Organisation. Für mich war klar, ich möchte das Generalvikariat nicht allein führen, sondern meine Verantwortung mit einem starken Team teilen.

Die Bildung der Hauptabteilungsebene hat mir in meiner Leitungsfunktion geholfen. Und sie hat sicher bewirkt, dass wir, gemeinsam mit Bischof Franz-Josef Overbeck, einige wichtige Entscheidungen voranbringen konnten, auch die, die mit unserem Zukunftsbild zu tun haben.

BENE: Das Zukunftsbild im Bistum Essen – ein wichtiges Stichwort. Es ist verbunden mit dem Satz: „Du bewegst Kirche“.

Was wollen Sie damit erreichen?

Pfeffer: Unser Zukunftsbild ist ein eindeutiges Bekenntnis, dass wir eine Kirche sein wollen, die in dieser Region für alle Menschen da ist und die kein kleiner Club für 8

BENE

BENE: Wie kann das konkret geschehen?

Pfeffer: Indem wir über die Grenzen unserer Kirchenmauern hinaus gehen. Ich glaube, wir Katholiken sind viel zu sehr mit uns selbst und unseren innerkirchlichen Themen beschäftigt. Aber dadurch bekommen wir gar nicht mit, was die Menschen um uns herum bewegt. Wir müssen viel aufmerksamer sein für die Leute, die nur zu bestimmten Anlässen zu uns kommen; bei Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen zum Beispiel. Da müssen wir richtig gut sein! Auch die Entscheidung, mit BENE eine moderne Zeitschrift zu schaffen, die auch Menschen außerhalb unseres kirchlichen Binnenraumes anspricht, gehört zu unserem Zukunftsbild. Viele Rückmeldungen zeigen mir, dass dadurch neue Kontakte entstehen.

Ich möchte, dass wir eine moderne Kirche mitten in dieser Gesellschaft sind. Aber das ist ein Prozess, der viel Zeit braucht.

Denn dabei geht es ja um innere Haltungen, die sich unter uns Katholiken

entwickeln müssen, um unser Christsein in einer modernen Gesellschaft zu leben.

Wir müssen vor allem weg von diesem Denken: Kirche – das ist nur der Apparat, das sind nur „die da oben“. Kirche lebt von allen, die überzeugte und überzeugende Christen sein wollen.

BENE: Viele engagierte Katholiken haben zur Entstehung der Leitsätze des Zukunftsbildes beigetragen. Wie transportieren sie all das jetzt nach draußen?

Pfeffer: Manche unter uns erhoffen sich, dass das Zukunftsbild ein Rezept ist, damit Kirche wieder so wird, wie sie mal war.

Also: Volle Gotteshäuser und alle engagieren sich in den Programmen unserer Gemeinden und Gruppen. Aber das wird nicht gehen: Die Welt hat sich verändert und die Menschen denken und leben heute anders. Darum kann die Kirche von heute und morgen nicht mehr die Kirche von gestern sein. In unserer Gesellschaft gibt es so viel religiöse Sehnsucht, so viel Interesse an Sinn- und Lebensfragen – gerade unter Leuten, die nicht mehr zur Kirche kommen. Da gibt es doch jede Menge Chancen für uns Christen – aber halt nur mitten drin in der Gesellschaft und nicht fernab von der Welt.

BENE: Es stehen immer weniger Priester zur Verfügung. Glauben Sie, dass in Zukunft noch in jeder Kirche Sonntagsgottesdienst gefeiert werden kann?

Pfeffer: In jeder Kirche, die wir heute haben – das glaube ich nicht. Da bin ich Realist. Es wird ja gar nicht die Menschen

HERR PFEFFER?

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GLAUBENSSATZ geben, die alle unsere Kirchen jeden Sonntag füllen wollen. Für mich ist das aber nicht so wichtig. Entscheidend ist doch, dass wir Gottesdienste feiern, die Menschen berühren, zu denen man gerne kommt, bei denen im wahrsten Sinne „etwas los“ ist. Mein Traum von Kirche ist: Da kommen Menschen aller Generationen zusammen, die aus tiefstem Herzen glauben. Sie verstehen den Gottesdienst als ihre Sache, gestalten mit, musizieren und singen miteinander, Kinder dürfen auch mal lauter sein. Nach der Messe bleibt man noch eine Weile zusammen, tauscht sich aus. Ich habe das viele Jahre in der Sonntagsgemeinde im Jugendhaus St. Altfrid in Essen-Kettwig erlebt – ich weiß also, dass eine solche Kirche möglich ist.

BENE: Wenn sich Menschen von der katholischen Kirche abwenden, ist beispielsweise immer wieder zu hören, dass man kein Verständnis für den Zölibat habe. Wie können diese Kritiker wieder angelockt werden?

Pfeffer: Ich kann sie nur locken, wenn sie sich bei uns mit ihren Lebensthemen aufgehoben fühlen. Wenn dabei die eher kirchenpolitischen Themen ein Hindernis sind, frage ich: „Wo betrifft dich das selbst ganz persönlich?“ Es geht doch um den christlichen Glauben, und wenn mir der für mein persönliches Leben wichtig ist, dann kann ich auch manchen kirchenpolitischen Aufreger gelassener betrachten.

BENE: Der Sinn des Christentums wird vielleicht gar nicht bezweifelt. Man erhält doch eher die Antwort: Um gläubig zu sein, brauche ich die Kirche nicht. Sagen Sie uns, warum es anders sein sollte!

Pfeffer: Der Glaube fällt ja nicht vom Himmel. Ich habe ihn ja von anderen Menschen überliefert bekommen. Religion ist nie nur Privatsache, sondern braucht Gemeinschaft. Manch einer mag sagen: Ich brauche die Kirche nicht. Ich gehe einfach in den Wald und bete. Dann frage ich aber: Betest du tatsächlich in deinem Wald und wenn ja, zu wem eigentlich?

Und welche Bedeutung hat dein privater Gott für dich und dein Leben? Worauf ich hinaus will: Was bedeutet es eigentlich für unsere Gesellschaft, wenn es völlig egal ist, was man so glaubt? Wenn wir nicht in der Lage sind, jungen Menschen in vernünftiger Weise Religion zu vermitteln, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn andere kommen, die das auf unvernünftige Weise tun.

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BENE

Der Generalvikar des Bistums Essen: Klaus Pfeffer in seinem Büro.

BENE: Leider hat es die Vernunft schwer, weil die Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Vertreter durch die Skandale der Vergangenheit stark belastet wurde.

Lässt sich das verloren gegangene Vertrauen wieder aufbauen?

Pfeffer: Vielleicht ist das, was durch die diversen Skandale passiert ist, auch eine heilsame Desillusionierung. Kirche ist in der Vergangenheit oft aufgetreten, als hätte sie die Wahrheit für sich gepachtet.

Die Überheblichkeit und Arroganz, die es in unserer Geschichte gab, erweist sich jetzt als Bumerang. Da wird deutlich, dass auch Priester und andere überzeugte Christen immer Menschen mit Schwächen und Fehlern bleiben. Diese Einsicht kann heilsam sein, weil sie demütig macht.

BENE: Wenn Kirche das Amt des Moralapostels verwirkt hat, was kann sie dann sein?

Pfeffer: Sie kann auf die Ideale ihres Glaubens hinweisen und sie anbieten. Sie kann für die große Kraft werben, die der Glaube an Gott schenken kann. In all dem, was das Christentum ausmacht, ist ein riesiges Menschheitswissen verborgen. Nehmen wir mal das klassische Beispiel vom EheIdeal. Da wird uns ja oft vorgeworfen, dass wir da von gestern seien und viel zu rigide mit Leuten umgehen, deren Ehen scheitern. Das stimmt sicher auch, wenn da unbarmherzig über Menschen geurteilt wird, deren Beziehungen zerbrochen sind.

Wir haben nicht zu urteilen! Trotzdem ist aber im Ideal einer dauerhaften Beziehung ein Schatz verborgen, der jedem

Menschen wichtig ist. Ich weiß, dass junge Leute von einer Liebe träumen, die wirklich von Dauer ist. Da hat das Christentum doch Hilfen zu bieten, wie man es schaffen könnte, Krisen zu meistern, um dem großen Ideal nahe zu kommen.

BENE: Und wenn man doch scheitert, aber eine neue Partnerschaft aufbaut?

Das ist ja auch Lebenswirklichkeit. Der immer noch geltende Ausschluss Wiederverheirateter von der Kommunion stößt daher auf wenig Verständnis.

Pfeffer: In unserem Bistum ist mir aus den letzten Jahren keine Beschwerde bekannt, wo jemand beim Kommunionempfang abgewiesen worden wäre. Nach meiner Kenntnis gehen die Priester vor Ort sehr verantwortungsbewusst mit dem Thema um. Da ist keiner, der die Kommunionbank zur Richterbank macht. Das darf auch nicht sein!

Um es mal weltlich zu formulieren: Mit der Zulassung der Wiederverheirateten könnten Sie doch einen richtigen ImageGewinn für die Kirche verbuchen ...

Pfeffer: Ich bin mir nicht sicher. Die Unauflöslichkeit der Ehe bedeutet vielen Katholiken eine ganze Menge. Sie ist ein Sakrament, etwas „Heiliges“. Und das einfach aufzugeben, wäre kein gutes Signal. Natürlich wissen wir, dass sich viele Menschen eine Erleichterung für diejenigen wünschen, deren Ehen nicht gehalten haben. Jeder von uns kennt Beispiele in der Familie oder im Freundeskreis, wo vielleicht nach einer lange zurück liegen-

den Scheidung seit Jahrzehnten eine neue, glückliche Ehe geführt wird. Aber es ist schwierig, verbindliche Kriterien zu finden, um einerseits dem Scheitern so vieler Paare gerecht zu werden, andererseits aber das Ideal der lebenslangen Ehe nicht in Frage zu stellen. Wie soll man diesen Spagat hinbekommen? Ich persönlich finde aber, dass wir bei der Zulassung zu den Sakramenten einen neuen Weg brauchen. Da gibt es ja auch schon gute Ideen – beispielsweise den Kommunionempfang nach einer Zeit der Besinnung und des Nachdenkens wieder zu erlauben. Aber noch gehen die Meinungen dazu in der Kirche auseinander. Der Papst hat aufgerufen, dass wir darüber weltweit diskutieren, damit es im nächsten Herbst in Rom zu einer guten Entscheidung kommt. Mir ist nur eines klar: Wenn es im nächsten Jahr heißt, alles bleibt, wie es ist, dann wäre das fatal.

BENE: Papst Franziskus hat sich zum Hoffnungsträger entwickelt. Wie wichtig ist es für die Zukunft der Kirche, dass er sich mit seiner Haltung durchsetzt?

Pfeffer: Papst Franziskus trägt ja mit dazu bei, dass wir von unserem hohen Ross herunterkommen, auf dem wir viel zu lange unterwegs waren. Er zeigt, dass wir menschlicher werden müssen. Die Kirche ist kein Selbstzweck! Wir sollen für die Menschen da sein und ihnen helfen, Gott als Lebenskraft zu entdecken. Ich hoffe sehr, dass Franziskus sich mit seinem Stil durchsetzt. Ich finde beeindruckend, wie der Papst vieles in unserer Kirche hinterfragt und auch die Bischöfe ermuntert: Nehmt euch in eurer Verschiedenheit wahr. Habt keine Angst vor unterschiedlichen Auffassungen oder Streit! Nur so finden wir den richtigen Weg. Und als Papst bin ich dafür da, dass ihr trotz eurer Unterschiede nicht auseinanderfallt. Ein tolles Bild von Kirche!

BENE: Was Hauptamtliche im Bistum, Ehrenamtliche im Dienst der Kirche und auch die Mitarbeiter von BENE eint, ist: Es ist nicht leicht, die Menschen für die katholische Kirche und den Glauben zu begeistern. Was empfehlen Sie uns?

Pfeffer: Wir müssen uns davon verabschieden, die Menschen „draußen“ dafür zu begeistern, dass sie zu uns kommen und alles mitmachen, was wir immer schon gemacht und für richtig befunden haben. Daran haben die kirchenferneren Katholiken auch gar kein Interesse. Sie wollen nicht gedrängt werden, in kirchlichen Verbänden, Gremien oder anderswo mitzumachen. Dazu sind sie in ihren Lebenswelten viel zu sehr eingespannt.

Was macht ein Generalvikar?

Der Generalvikar, lateinisch vicarius generalis, ist der Stellvertreter des Diözesanbischofs als Verwaltungsleiter des Bistums. Er handelt in diesem Bereich an Stelle des Bischofs und mit gleicher Vollmacht wie dieser. Der Generalvikar wird vom Bischof frei ernannt und kann jederzeit von ihm wieder abberufen werden. Das Amt gibt es seit dem Mittelalter. Mit der Amtszeit des Bischofs endet auch die des Generalvikars.

Wir sollten eher fragen: Wonach sehnt Ihr Euch? Was bewegt Euch? Worauf hättet Ihr Lust? Und daraus etwas Neues entwickeln.

BENE: Die Suche nach Spiritualiät und Gott ist ja nicht weniger geworden. Warum ist es dennoch so schwierig, die Menschen wieder zurückholen?

Pfeffer: Wir müssen wegkommen von dem Begriff „Zurückholen“. Das klingt ja so, als wäre bei uns der Ort, wo das Glaubensleben sprudelt – nach dem Motto: „Wir haben’s! Und die da draußen haben’s nicht!“ Ich gewöhne mir mehr und mehr an zu denken: Naja, vielleicht haben die’s da draußen ja... Schon als junger Priester habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich mit denjenigen, die sich weit außerhalb von Kirche bewegen, erstaunlich intensive Gespräche über Lebens- und Glaubensfragen ergeben. Das hat mich damals schon überrascht: Meine Güte, wie intensiv setzen die sich mit ihrem Leben auseinander!

Bei uns wird da kaum drüber geredet! Im Gegenteil: Wir belächeln es und reden mit Argwohn von Esoterik, wenn Leute zum Yoga- oder Achtsamkeitstraining gehen oder irgendwo meditieren. Dabei finde ich es eher beschämend, wenn uns die Leute draußen darauf aufmerksam machen, was eigentlich unser Kerngebiet ist. Was so mancher Achtsamkeitslehrer vermittelt, unterscheidet sich kaum von Wesenszügen christlicher Spiritualität.

BENE: Was lernen Sie für die Praxis daraus?

Pfeffer: Wir müssen individuelle Orte schaffen, wo Menschen nach innen gehen können und Gott wiederentdecken als einen, der fürs Leben wichtig ist. Das muss nicht im Gotteshaus sein und es muss auch nicht „von oben“ vorgegeben

werden. Ich kenne Leute, die nehmen ihr christliches Leben einfach selbst in die Hand. Sie treffen sich regelmäßig, um sich zu Fragen des Lebens und des Glaubens sehr persönlich auszutauschen. Sie brauchen keinen Priester und keinen hauptberuflichen Experten. Sie tun es einfach für sich, weil sie es wollen und brauchen.

Und wenn sie doch Unterstützung suchen, dann fragen sie halt einen Priester oder „Experten“. Was hindert Christen daran, die Initiative zu ergreifen, sich zusammenzutun, und vielleicht auch mit Kirchenferneren ins Gespräch zu kommen?

BENE: Wo sehen Sie die katholische Kirche im Ruhrbistum in fünf bis zehn Jahren?

Pfeffer: Sie wird kleiner geworden sein.

Aber ich bin zuversichtlich, dass sich Orte herauskristallisieren, die offen und anziehend sind für die Menschen von heute.

Wo es pulsierendes, christliches Leben gibt. Das können starke geistliche Orte wie Klöster oder besonders lebendige Gemeinden sein, aber auch Orte, von denen wir gar nicht so viel wissen. Schulen beispielsweise, an denen engagierte Religionslehrer mit ihren Schülerinnen und Schülern etwas Eigenes entwickeln.

BENE: Weihnachten steht vor der Tür.

Wie empfinden Sie es, wenn zum Fest plötzlich alle kommen, auch die, die sich das ganze Jahr nicht blicken lassen?

Pfeffer: Ich bin jetzt mal etwas flapsig: Die Weihnachtsgottesdienste sind richtig super! Die Kirche ist rappelvoll, und wenn ich in die Gesichter der Leute blicke, merke ich, wie groß die Erwartungen sind.

Das macht mir dann auch etwas Angst, weil ich denke: Wenn Du jetzt hier den Gottesdienst vergeigst und eine schlechte Predigt hältst, verdirbst Du denen den ganzen Weihnachtsabend! Aber dann überwiegt die Begeisterung: Einfach klasse, dass so viele kommen! Weihnachten ist das Fest, an dem wir merken, wie wichtig wir nach wie vor für die Gesellschaft sind, weil wir etwas haben, was über Shopping und opulentes Essen hinausgeht. Das muss man sich doch wirklich auf der Zunge zergehen lassen! Die Leute planen das Familienfest so, dass auf jeden Fall der Gottesdienst reinpasst. Ganz so schlecht sind wir also offensichtlich nicht!

BENE: Herr Generalvikar, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Pfeffer: Ich wünsche allen BENE-Leserinnen und BENE-Lesern gesegnete Weihnachten.

Das Gespräch führte Jutta Laege 11

BESTIMMUNG

BENE begleitete den Essener Pfarrer Gereon Alter zur Aufzeichnung des „Wortes zum Sonntag“. Der 47-Jährige ist einer von vier katholischen Geistlichen, die sich wöchentlich im Wechsel an die ARD-Zuschauer wenden.

Die kurze Botschaft ist der Klassiker zu später Fernsehstunde, der heute längst nicht mehr die Moralkeule schwingt. Auch dank zeitgemäßer, authentischer Beiträge von Pfarrern wie Alter.

UNSER MANN FÜR

Text Jutta Laege Fotos Nicole Cronauge

Das hat Fernsehredakteur Martin Blachmann vorher auch noch nicht erlebt. Gürteltausch mit einem katholischen Priester. Na, wenn’s der guten Sache dient! Pfarrer Gereon Alter kann improvisieren, wenn’s sein muss. Heute muss es sein. Denn er hat seinen dezenten schwarzen Gürtel zuhause in Essen vergessen.

Im Moment steht er im Studio im Filmhaus des WDR und trägt einen, der so gar nicht zum Aufzeichnungs-Outfit passt. Gereon Alter – dunkler Anzug, rostbraunes Hemd – wird gleich das Wort zum Sonntag sprechen – und da wird auf jedes Detail geachtet. „Der hier geht leider nicht“, grinst er. „Die Schnalle würde blinken, und dann bekommen wir wieder Zuschauerpost, was ich denn da bloß an hatte.“ Alles schon erlebt, nach rund 40 Aufzeichnungen, die Alter für das zweitälteste deutsche TV-Format nach der Tagesschau, 12

BENE

absolviert hat. Die Brille darf nicht spiegeln, die Glatze nicht glänzen, die Krawatte nicht zu kurz oder zu lang sein – und die Farbkomposition von Anzug und Hemd muss stimmen. Zuschauer können zuweilen unerbittlich sein!

Die Botschaft der Kirche kommt aus dem zweiten Untergeschoss. Das hat jetzt nichts mit mangelnder Wertschätzung der Kirche zu tun. Dort, wo das Wort zum Sonntag aufgezeichnet wird, stehen anderntags auch Moderatoren von „Monitor“, dem „Weltspiegel“ oder der „Servicezeit“ vor der „Green box“.

Traversen mit unzähligen Scheinwerfern hängen hier, Kameras setzen den Protagonisten ins rechte Bild und Licht. Im Regieraum nebenan sorgt ein gutes Dutzend Mitarbeiter für den einwandfreien Ablauf der Aufzeichnung.

IN DER MASKE Im STUDIO Auf dem Teleprompter erscheinen Titel und Text des Wortes zum Sonntag. Rechts: Alter wird geschminkt und geht mit Pater Philipp noch einmal alles durch.

Inzwischen ist der Essener schon fast ein alter Hase. Seit 2010 ist er unser TV-Pfarrer. Er ist einer von acht in ganz Deutschland, vier katholische und vier evangelische Seelsorger teilen sich den Dienst fürs „Wort zum Sonntag“. Eine besondere Aufgabe, die besondere Begabungen erfordert. „Das kann längst nicht jeder“, verrät der katholische Rundfunkbeauftragte beim WDR, Pater Philipp Reichling aus Hamborn. Auch TV-Pfarrer müssen gecastet werden.

Gereon Alter hatte das, was es braucht, um der Fernsehgemeinde auch 60 Jahre nach Erfindung des „Wortes zum Sonntag“ einen möglichst zeitgemäßen, wie er es nennt „christlichen Wochenkommentar“ mit auf den Weg zu geben. „Man hört ihm einfach gerne zu“, lobt Redakteur Blachmann. „Er ist ruhig und freundlich, den Menschen zugewandt.“ Und Pater Philipp fasst zusammen: „Wir brauchen für das ‚Wort zum Sonntag‘ hervorragende Leute. Ein TV-Pfarrer muss inhaltlich und sprachlich kompetent sein, er muss etwas zu sagen haben, darf nicht frömmelnd oder abgehoben sein. Authentizität ist das Wichtigste.

Die Zuschauer merken, ob es einer ehrlich meint.“ Schnell wird klar, dass im Jahr 2014 die Moralkeule kein geeignetes Instrument mehr ist. Die ewig Gestrigen – das war gestern.

IM REGIERAUM

IM GEsPRÄCH

Heute kommt es dem katholischen Geistlichen darauf an, Bezüge zum Hier und Jetzt herzustellen, wahrzunehmen, was aktuell passiert und es in Botschaften für das komplizierte Leben heute umzumünzen. „Wir nutzen dieses Fenster in eine mediale Welt, machen ein niederschwelliges Angebot mit einer zuweilen kritischen Haltung“, beschreibt Pater Philipp. Ganz ohne sich anzubiedern. Das ist auch Pfarrer Alter wichtig. „Wir müssen nicht dem Mainstream folgen, wir halten die Fragen nach Gott offen.“ Aktuell sein, auch das ist heute wichtiger denn je. Deshalb wird nur einen Tag vor Ausstrahlung aufgezeichnet – und wenn noch etwas Dramatisches passiert sogar am Samstag noch mal neu produziert. Beim Love Parade-Unglück war das so. „An solchen Ereignissen kommt niemand vorbei“, sagt Gereon Alter. „Da wird von uns zu Recht erwartet, dass wir uns aktuell äußern.“ Bei der heutigen Aufzeichnung bleibt alles, wie es ist. „Was ist dir heilig?“ lautet die Frage, die Gereon Alter an diesem Novembersamstag sich und den Zuschauern stellt. Er nimmt Bezug auf den IS-Terror und die Abschaffung des Gottesbegriffes in der schleswig-holsteinischen Verfassung, die der Kieler Landtag beschlossen hat. Ein nachdenkliches Wort zum Sonntag, aktuell, anspruchsvoll, animierend – in diesem Fall auch über den Sendetermin hinaus. „Was ist Dir heilig?“ Diese Frage passt auch in die Weihnachtszeit. Aber dafür hat Gereon Alter schon wieder ein neues „Wort zum Sonntag“. Am 20. Dezember ist er wieder dran.

Stimmen zum Thema: bene.mg/heilig 13

BESUCH BEI

... FAMILIE PUFHAN IN MÜLHEIM

IN ALLER STILLE Wie ist es für Gehörlose, die „Stille Nacht“ zu feiern? BENE hat eine Familie getroffen, die ihr Leben ohne Ton bewundernswert meistert und im wahrsten Sinne Zeichen setzt.

Text Jutta Laege I Fotos Achim Pohl

Stille – kennen wir das überhaupt noch? Selbst wenn wir im Christentum die „Stille Nacht“ feiern, ist sie ja nicht wirklich still. Die Vorbereitungen zuhause, in Küche und Wohnzimmer, verursachen Geräusche. In der Kirche ist es feierlich, aber laut: Stimmengewirr, Kirchenchor, es wird gesungen, es wird geredet, es wird Musik gemacht. Und selbst das Geschenke auspacken und das anschließende vorführen ist kaum vorstellbar ohne Knistern, Knuspern, Knattern, Krachen.

Was also ist Stille? Die können doch eigentlich nur die kennen, bei denen es wirklich still ist. Gehörlose zum Beispiel. Andererseits: Ist das nicht so, als würde man einen Blinden nach seiner Lieblingsfarbe fragen? BENE hat eine gehörlose Familie getroffen und viel gelernt – über eine andere Stille, über Kommunikation in einer anderen Dimension und über eine tiefe Zufriedenheit mit sich und dem Leben trotz Handicaps.

Das einzige, was an diesem Nachmittag im adventlich geschmückten Haus der Familie Pufhan in Mülheim stört – sind unsere Stimmen. Mein Gott, sind wir laut!

Wir sitzen am gemütlichen Kaffeetisch: Susan (42) und Tomato (44) Pufhan und ihre drei Kinder Fabian (12), Luis (9) und Sara (3). Damit wir uns unterhalten können, ist die Gebärdendolmetscherin Savina Tillmann mit dabei. Berührungsängste gibt es nicht, ist unser erster Eindruck. Die Pufhans sind eine herzliche, neugierige Truppe, sympathisch auf den ersten Blick und sie haben, ganz unabhängig vom anstehenden Weihnachtfest, jede Menge zu erzählen – auf ihre Art, aus ihrer Welt, die uns Hörenden so fremd ist.

Gebärdensprache war früher verboten Ja, tatsächlich kommen wir kaum mit, so flink gehen die Finger und Hände, so emotional und umfassend ist die Mimik, wenn Susan Pufhan berichtet, wie es ihr und ihrem Mann in Kindertagen ergangen ist – und warum die Förderung und richtige Beratung bei Gehörlosen so wichtig ist. „Als wir klein waren, war Gebärdensprache verboten. In der Schule mussten wir uns auf unsere Hände setzen, durften sie nicht zu Hilfe nehmen.

Gebärdensprache war Affensprache. Wir sollten auf Teufel komm raus richtig sprechen.“

Die Kommunikation bei den Pufhans klappt einwandfrei.

Alle beherrschen die Gebärdensprache.

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BENE

Sprechen wie die Hörenden, ohne dass man selbst etwas hört?

Tomato Pufhan versucht zu verdeutlichen: „Ich habe artikuliert, was ich mir bei den Hörenden abgeschaut hatte, aber für mich war das ohne Inhalt. Ich konnte mich ja nicht verstehen.“ Er hatte es besonders schwer, weil seine Eltern sich nicht imstande sahen, die Gebärdensprache zu lernen. „Ich habe gedacht: Da gibt’s mich – und die Gesellschaft da draußen. Ich habe versucht, mich anzupassen.“ Susan Pufhans Eltern hingegen setzten

Großes Foto: Eine starke Familie, die für bessere Beratung und Förderung von Gehörlosen kämpft: Susan, Luis, Sara, Tomato und Fabian Pufhan. Zur Familie gehört auch Kater Timo. Foto unten: Der blinkende Wecker ersetzt den Klingelton.

WAS WIR NICHT HÖREN KÖNNEN, SEHEN UND FÜHLEN WIR

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sich über alle Konventionen und Verbote hinweg. Die heute 42-Jährige erinnert sich: „Ich war ein aggressives Kind. Als meine Eltern anfingen, in Gebärdensprache mit mir zu kommunizieren, war ich wie ausgewechselt. Ich habe das alles aufgesaugt wie ein Schwamm.“

Richtige Förderung ist das A und O Gut möglich, dass die beiden aufgrund dieser Erfahrungen Fachlehrerin und Gebärdensprachdozent geworden sind. Sie werden nicht müde zu betonen, wie wichtig für die Entwicklung gerade gehörloser Kinder die eigene Kommunikation und die Gebärdensprache sind. Wie wichtig es ist, dass Eltern von Ärzten und gehörlosen Fachleuten richtig beraten werden, wenn ihr Kind gehörlos ist. Wie wichtig es ist, dass die Eltern dann auch die Gebärdensprache lernen.

Die Pufhans sind das beste Beispiel. Fabian, Luis und Sara sind ebenfalls alle drei gehörlos, auch wenn sie dank ihrer Hörgeräte akustische Wahrnehmung haben, einzelne Worte oder kurze Sätze artikulieren können und sogar Musik lieben, was die Mutter absolut nicht nachvollziehen kann. Susan Pufhan sagt, sie

hasse Musik und meint damit das dumpfe Dröhnen, dass sie wahrnimmt. Stolz zeigen uns Luis und Fabian, wie der Alltag im Hause Pufhan funktioniert. Ein Wecker, der in verschiedenen Neon-Farben aufblitzt, signalisiert: Kinder, es wird Zeit, aufzustehen. An die Hausklingel angeschlossene Lampen überall im Haus blinken, wenn jemand geschellt hat. Fernsehen ist möglich – mit Untertiteln. Die Kinder zum Essen zu rufen – das funktioniert natürlich nicht. Aber dafür gibt es ja inzwischen die moderne Kommunikationstechnik – für Gehörlose ein Glücksfall. Kurznachrichtendienste auf dem Handy werden so selbstverständlich genutzt wie die Kamera am Handy oder auf dem Computer, um sich mit anderen Gehörlosen von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten.

Gehörlose bleiben eigentlich eher unter sich. „Haben wir hörende Freunde?“, fragt Susan Pufhan ihren Mann. „Eher nicht.“ Aber sie führen ein aktives Leben, machen Sport in GehörlosenVereinen, haben ihre Berufe an der Gehörlosen-Schule. „Uns geht es gut.“ Innerhalb der eigenen vier Wände ist die Sprache klar geregelt. Es wird gebärdet, dass Hörende nur staunen können – kaum möglich, ohne Kenntnisse irgendetwas davon zu verstehen. Wenn Gehörlose sprechen, wie es ihnen Logopäden mühevoll beibringen, tun sie das für die Hörenden, nicht für sich. „Wir Gehörlosen sind selbstbewusster geworden“, findet 15

Stille ist, wenn es keine Bewegung gibt: Bei den Pufhans geht es eher aktiv und lebendig zu.

Auch wenn‘s nichts zu hören gibt, ist es alles andere als still.

Weihnachtsgrüße und mehr in Gebärdensprache: Fabian (Foto rechts) zeigt‘s uns: bene.mg/zeichen

Susan Pufhan. Auch, weil sie und ihre Familie neben der Gebärdensprache alle die deutsche Schriftsprache gelernt habe. „Uns ist wichtig, dass unsere Kinder lesen und schreiben können. Das ist der Schlüssel zu einem normalen Leben.“ Dass alle in der Familie dasselbe Handicap haben, bewertet Susan Pufhan sogar eher positiv: „Ich finde es toll, dass wir alle gehörlos sind. Wenn ich ein hörendes Kind bekommen hätte, hätte ich mit ihm gebärdet.“ Ihr weihnachtliches Zuhause ist ihr Kosmos. Es ist entspannt, da sie sich hier auskennen und wissen, wie alles funktioniert – auch ohne Ton. Und es ist naturgemäß ganz anders als draußen, wo sie ja auf das, was Geräusche macht, achten sollen, obwohl sie es nicht können. „Wir haben so eine Art Rundumblick entwickelt. Was wir nicht hören können, müssen wir fühlen und sehen“, erklärt Susan Pufhan. Und so hat sie eine ganz eigene Definition von Stille: „Für mich gibt es eine visuelle Stille. Wenn ich keine Bewegung und auch keine Vibrationen wahrnehme.“ Die Weihnachtstage werden demzufolge eher nicht so still. „Wir müssen noch ganz viel organisieren: Karten schreiben, Geschenke kaufen, helfen, die Predigt in der Christmesse vorzubereiten.“ Heiligabend geht’s in einen Gehörlosen-Gottesdienst in Essen.

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Zuhause wird der Tannenbaum geschmückt, das Raclette zuund die Bescherung vorbereitet. Am ersten und zweiten Feiertag kommt die Verwandtschaft. Nein, still in der Definition von Gehörlosen kann das also nicht werden. Doch die Pufhans freuen sich trotzdem sehr auf den Trubel. Ihr Rezept ist simpel und eignet sich auch für Hörende: „Wir nehmen uns an diesen Tagen die Zeit und machen alles mit ganz viel Genuss.“ Als wir gerade gehen wollen, meldet sich noch einmal Luis.

Er will etwas ganz Wichtiges loswerden. Seine Weihnachtsbotschaft sozusagen: Es war einmal ein Mönch, Abbé de L‘Epée.

1760 begegnete er in Paris gehörlosen Zwillingsschwestern, die sich mit Zeichen verständigten. Der Geistliche entdeckte seine Lebensaufgabe. Er unterrichtete fortan gehörlose Menschen, die bis dahin als lernunfähig galten und gründete die weltweit erste Schule für Gehörlose. Sein Erbe, das im 19. Jahrhundert durch ein Verbot der Gebärdensprache bis ins späte 20. Jahrhundert in Bedrängnis geriet, gilt es, zu bewahren. Und im wahrsten Zeichen zu setzen – dafür stehen sie: Luis, seine Geschwister und seine Eltern.

Informationen: Gehörlosenverband NRW, www.glhaus.de

BENE

BE-S

Revolution.

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Jetzt!

Jetzt! „Wenn ein Christ in dieser Zeit nicht revolutionär ist, dann ist er kein Christ! Er muss revolutionär sein „Wenn ein Gnade!

Christ in dieser nicht revolutionär ist, durch die Weil Zeit sie das Herz verändert.“ „Wenn ein Christ in[...] dieser Zeit nicht revolutionär ist, dann ist er kein Christ! Er muss revolutionär sein dannFranziskus ist er kein Christ! Er muss revolutionär sein Papst durch die Gnade! [...] Weil sie das Herz verändert.“ durch die Gnade! [...] Weil sie das Herz verändert.“ Papst Franziskus Papst Franziskus

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Ich will Zukunft!

Unter dem Motto „Ich will Zukunft“ geht es bei der diesjährigen Adveniat-Aktion um faire Zukunftschancen für die Jugendlichen Lateinamerikas. Mit Ihrer Kollekte in den Weihnachtsgottesdiensten und Ihrer Spende unterstützen Sie die konkrete Projektarbeit unserer Partner vor Ort. Spendenkonto · Bank im Bistum Essen BIC: GENODED1BBE · IBAN: DE03 3606 0295 0000 0173 45

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17.11.14 14:00

DAS GROSSE

BENEJAHRESQUIZ ALPHABET

Ein unruhiges, von Krisen und Kriegen beherrschtes Jahr geht zu Ende. Millionen Menschen sind auf der Flucht vor Terror und Gewalt, die Nachrichten waren voll davon. Doch das Jahr 2014 hatte neben den Schauplätzen Syrien, der Ukraine und Westafrika noch andere Meldungen und Geschichten. Von denen soll unser Quiz handeln.

1 Heiligsprechung als Happening: Millionen Menschen vor

Ort und am Bildschirm verfolgen im April die Zeremonie auf dem Petersplatz in Rom. Wer wurde dort neben Papst Johannes Paul II. in die Liste der Seligen und Heiligen aufgenommen?

A: Franz von Assisi B: Mutter Teresa C: Papst Paul VI. D: Papst Johannes XXIII.

2 Ein TV-Dino wird zu Grabe getragen. Und kaum einer

trauert richtig. Das Aus für „Wetten, dass ...?!“ kommt im Frühjahr. Geschichten, die wir nie vergessen werden, nur eine stimmt nicht ganz ...

A: Titanic-Redakteur Bernd Fitz foppt alle mit einer Buntstift-Wette B: Tom Hanks nötigt Markus Lanz, eine Katzenmütze zu tragen C: Götz George zofft sich mit Thomas Gottschalk D: Karl-Heinz Böhm verliert seine Wette und gründet „Menschen für Menschen“

3 Er war einer der wichtigsten Nachkriegsautoren in

Deutschland. Im Oktober stirbt Sigfried Lenz im Alter von 88 Jahren. Sein bedeutender Roman „Deutschstunde“ ist eine Abrechnung mit dem Nationalsozialismus. Die Hauptfigur Siggi Jepsen soll darin einen Aufsatz schreiben?

Thema?

A: Die Freuden der Pflicht B: Das Gute im Menschen C: Die Freiheit der Gedanken D: Die Macht der Masse

!

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I m deutschsprachigen Raum wird „Monsieur Claude und seine Töchter“ der erfolgreichste Film 2014. Womit treiben die Töchter ihren Papa nahezu in den Wahnsinn?

A: Sie shoppen auf seine Kosten, bis er fast pleite ist.

B: Sie wollen alle drei in die Politik gehen.

C: Sie weigern sich, mit ihm die Ferien zu verbringen.

D: Sie schleppen Verlobte verschiedener Kulturkreise an.

5 Spanien bekommt einen neuen König. Felipe darf ran.

7 54, 74, 90, 2014: Wir sind Fußballweltmeister, gewinnen

am 13. Juli in Rio das WM-Finale gegen Argentinien mit 1:0. Bei welchem Spiel machte Miroslav Klose seinen Torschützentitel für die Ewigkeit (16 WM Tore) perfekt?

A: Beim 4:0 gegen Portugal B: Beim 2:2 gegen Ghana C: Beim 7:1 gegen Brasilien D: Beim 1:0 gegen Argentinien

8 Helene Fischer ist das Phänomen der Schlagerbranche.

Auch 2014 bricht sie wieder alle Rekorde. Was geht eigentlich in diesem Jahr nicht auf ihr Konto?

A: Ihr „Best of“- Album ist das erfolgreichste deutsche Album aller Zeiten B: Sie heiratet ihren Langzeit-Freund Florian Silbereisen.

C: Sie feiert mit den Fußball-Weltmeistern am Branden burger Tor D: Sie singt mit Udo Jürgens zu dessen 80. Geburtstag ein Duett.

9 Ein spektakuläres Jahr für die Raumfahrt. Unser Mann

im All heißt Alexander Gerst. Vom 28. Mai bis zum 10. November berichtet er täglich von der ISS-Raumstation und fasziniert uns mit wunderbaren Bildern von unserem verletzlichen Planeten Erde. Nach ihm ist – leicht abgewandelt – auch Gersts Mission benannt.

A: Green Box B: Red Sky C: Blue Dot D: Dark Night haos bei der Bundeswehr: Fluggerät, das nicht funktio 10 C niert, unzureichende Ausrüstung, fehlender Nachwuchs.

Ein schwieriges Jahr für Ursula von der Leyen. Doch wenn eine Frau Verteidigungsministerin ist, kann das schon mal dazu führen, dass sie ...

A: ... Gemeinschaftsduschen einführt B: ... ein Reinigungsbataillon gründet C: ... schönere Stuben und Kinderbetreuung verspricht D: ... alle Feuermelder austauschen lässt

Juan Carlos dankt ab. Doch die Schlagzeilen wollen nicht enden. Womit macht er im August von sich reden?

A: Erneute Elefantenjagd B: Fahren ohne Führerschein C: Vaterschaftsklage D: Affäre mit einer Hausangestellten

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S o geht Kettenbrief heute: Der Hit in den sozialen Medien 2014 war die „Ice Bucket Challenge“. Für den guten – und manchmal für den eigenen Werbe-Zweck wird weltweit Eis ausgekübelt und nominiert, was das Zeug hielt. Für wen war die Aktion gedacht?

A: Aids-Forschung B: Krebs-Forschung C: ALS-Forschung D: MS-Forschung

Wer bei unserem Quiz mitmacht, kann auch etwas gewinnen: Unter allen richtigen Einsendungen (Frage-Nummern und Lösungsbuchstaben auflisten) verlosen wir fünf exklusive BENE-T-Shirts. Größenangabe und Adresse nicht vergessen: quiz@bene-magazin.de 19

14:00

BEZIEHUNG

Holt die

Engel zurück in die

Kirche!

Text Jutta Laege I Fotos Achim Pohl/ Uwe Reimann

Ein unachtsamer Moment im Straßenverkehr.

Das haben die meisten von uns schon mal erlebt.

Und etwas, das uns im Bruchteil einer Sekunde vor Schlimmerem bewahrt hat. Als hätte jemand uns an einem unsichtbaren Faden aus der Gefahrenzone gezogen. Immer da, immer nah: Unser Schutzengel.

Die Engel sind unter uns. Zur Weihnachtszeit ganz besonders, weil sie in allen Formen, Farben und Materialien ganz gegenständlich werden und unsere Wohnungen und Häuser schmücken. Aber auch darüber hinaus – zu allen Jahreszeiten. Es herrscht ein regelrechter Engel-Boom. Wer sich darauf einlässt, begibt sich in eine Welt, die Glück, Seelenheil, Selbstverwirklichung und ein erfülltes Leben verspricht. Nie gab es so viele Bücher über Engel. Die Nachfrage wird befriedigt mit Engelseminaren, Engelinstituten, Heilern, mit „Fachzeitschriften“, Engelschmuck, Engelfiguren, Engelkarten, CDs mit Engel-Songs, Engel-Ölen und Engel-Energien in allen möglichen Verabreichungsformen. „Das ist die neue Engelreligion“, sagt Thomas Ruster. Der katholische Theologe und Angelologe, der nicht im Verdacht steht, sich von Esoterik, Kitsch und Kommerz einlullen zu lassen, ist dem Phänomen auf den Grund gegangen und sieht darin ein ganz klares Bedürfnis nach Deutung, nach Religion und Himmel. „Die Engelreligion entspricht dem Individualismus und der Suche nach persönlichen religiösen Erfahrungen und passt deshalb genau in unsere unübersichtliche Zeit.“ Viele ehemalige Kirchenchristen, vor allem Katholiken, seien unter den Engelgläubigen zu finden, so Ruster weiter. Und das 20

BENE

Professor Thomas Ruster lehrt Katholische Theologie an der Universität Dortmund.

kommt nicht von ungefähr: Kirchenhistorisch gäbe es die neue Engelreligion ohne Christentum nicht. „Die Engellehre der Bibel und des Christentums hat ihre Fortsetzung in der neuen Engelreligion gefunden. Die drei christlichen Erzengel sind dort zum Beispiel immer im Programm. Und denken Sie an die Gestalt, die die Engel mit ihren Flügeln haben – da lebt der christliche Traditionsstrom ungebrochen weiter.“

Religion ohne Gott Was der Engelreligion aber fehlt, ist der Glaube an Gott. Anders als in der christlichen Lehre kommen die Anhänger der Engelreligion ohne ihn aus. Und von Erlösung der Welt ist auch nicht die Rede. Ruster: „Wenn man die Welt ohne Gott betrachtet, kommt man immer auf den Dualismus. Gut und Böse. Aber dass sich das Gute, dass sich das Leben gegenüber dem Tod durchsetzen wird, das garantiert nur Gott. Das kann man nicht aus der Welt selbst ersehen.“ Sind Anhänger der Engelreligion deshalb ungläubig? Ruster ist da differenzierter: „Der Glaube spielt nicht so eine große Rolle, es geht eher um Erfahrungen und Spirituelles.“ Doch auch wenn es diese deutliche Diskrepanz zwischen Engelreligion und christlichem Glauben gibt, plädiert er dafür, den Sinn

fürs Gemeinsame zu schärfen. Und damit wären wir wieder bei der Tradition von Engeln: Wer eine barocke Kirche betritt, wird nichts Verdächtiges bemerken. Es wimmelt von Putten und Engeldarstellungen. Wer eine moderne Kirche betritt, der registriert das Verschwinden schon eher. Seit der Aufklärung ist dem Christentum die Engellehre abhanden gekommen. „Mit der Verbreitung der Naturwissenschaft hat sich das Christentum zunehmend entmythologisiert. Wir sind so richtig schön rational und bürgerlich geworden“, erklärt Ruster. „Reden abstrakt von Gott, Heil und der Liebe. Aber die unmittelbare Erfahrungsebene des Religiösen wird in Kirchen nicht mehr angesprochen. Dabei sehen Menschen doch inzwischen längst wieder die andere Dimension, das Übersinnliche.“ Was Kirche (scheinbar) nicht zu leisten vermag, dafür sorgt die Engelreligion. Jeder kann für sich unmittelbar die Erfahrung des Göttlichen machen. „Die Autonomie des Religiösen, die Selbstbestimmung, die Unabhängigkeit von belehrenden Priestern, Hierarchien und Dogmen – das ist für viele faszinierend“, so Ruster. Und so ist die Engelreligion auch als eine Kritik an der katholischen Kirche zu verstehen, die die Gläubigen zu wenig in ihrer Selbständigkeit ernst nimmt.

Den Himmel wieder öffnen!

Andererseits – in der Engelreligion verschwimmt vieles. Das Göttliche, das Universum, Stimmen, Engel – das ist in vielen Schilderungen ein und dasselbe. Aber umso mehr ist Ruster überzeugt: „Wir müssen die Engel wieder zurück in die Kirche lassen. Wir müssen die Engelerfahrungen aus der Bibel ernstnehmen, sie erzählen und deuten. Wir müssen den Himmel wieder öffnen.“ Und auch wenn die Engelreligion aus christlicher Sicht unvollständig sei, könne die katholische Kirche doch aus

ihr lernen. „Nur weil die modernen Menschen den Himmel ablehnen, reden wir nicht mehr davon. Wir müssen wieder wagen, vom Himmel zu sprechen und theologisch darüber nachdenken, was der Himmel eigentlich ist.“ Die Engelreligion verleiht dem Bedürfnis der Menschen Ausdruck: Nach einem kosmischen Gefühl, nach Ganzheit und Geborgenheit in einer guten geordneten Welt, die von einem guten Geist erfüllt ist. Ruster überträgt das gerne zurück in die Ursprünge christlicher Lehre: „Gott hat die Schöpfung in einer sinnvollen Ordnung angelegt. Er erschuf die Himmel und die Erde.“ Mit allem, was dazu gehört. Anders ausgedrückt: Ohne Gott keine Engel. Im Grunde sind sie, wie alles, was der Herr schuf, eine „göttliche Erfindung“.

Thomas Ruster: Die neue Engelreligion.

Lichtgestalten ‑ dunkle Mächte, erschienen bei Butzon & Bercker GmbH, gebundene Ausgabe, 17,95 Euro Weitere Publikationen Rusters beschäftigen sich mit Themen wie Ökumene und dem Verhältnis von Christentum und anderen Religionen.

HIMMLISCHE GESTALTEN FÜR DIE WEIHNACHTSZEIT Die Vorstellung von Engeln ist im wahrsten Sinne beflügelnd. Bei der Dekoration für Wohnung, Haus oder Garten sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Für BENE hat HobbyBastlerin Beate Lohmann aus Wattenscheid diese wunderschönen, zeitlosen Exemplare geschaffen. Die BENE-Engel sind aus einem Holzstück, die Flügel aus Blech oder anderem Metall, die Köpfe aus Draht. Jeder Engel ein Unikat! So schaffen Sie sich ihre eigenen Engel: Bastelanleitung: bene.mg/engelbasteln

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SIEBENSACHEN

7777

km

FLORIDA KEYS

DUISBURG

Highway ins

Paradies Linkerhand der Atlantik, rechterhand der Golf von Mexiko – und darüber der Highway Number One. Die Florida Keys sind eine Kette aus über 200 Koralleninseln, die vom Süden Floridas einen rund 290 Kilometer langen, atemberaubenden Bogen ins Meer machen.

Weiße Strände, türkisfarbenes Wasser, Mangrovenwälder und Lagunen kennzeichnen die Florida Keys, die vor allem Taucher und Schnorchler anlocken. Die können hier das drittgrößte Korallenriff der Welt erkunden. Wer sich mit dem Mietauto von Floridas Süden nach Key West, dem äußersten Punkt der Keys, aufmacht, darf sich auf eine exotische Reise freuen. Zum Eintauchen lohnt sich Key Largo mit dem John Pennekamp Coral Reef State Park, 1963 angelegt und bekannt als erster Unterwasser-Park Amerikas. Neben Seegraswäldern und Korallen ist dort in sieben Metern Tiefe auch eine 2,60 Meter hohe Jesusstatue aus Bronze zu bewundern.

Weiter geht es über Islamorada, das aus sechs Inseln besteht und bei Anglern sehr beliebt ist, weil sie vielleicht am Morgen einen Fisch aus dem Atlantik fangen können und später 22

BENE

im Hinterland aus seichtem Gewässer Snook oder Rotbarsch angeln. Nicht nur deshalb gilt: Auf den Keys unbedingt Fisch in einer Strandbar oder in einem Hafenrestaurant essen und den Sonnenuntergang genießen.

Nächster Stop ist Marathon, das „Herz der Keys“. Im Sommer tummeln sich Delfine hinter dem Sombrero Reef, von „Boot Key Harbor“ ausgehend werden Wassersportaktivitäten angeboten. Sehenswert ist der malerische Hafen und das „Pigeon Key Venture“. Die kleine Insel diente als Heimatbasis für die Arbeiter, die einst die inzwischen stillgelegte Eisenbahnbrücke durch die Florida Keys bauten.

Kurz nach der berühmten Seven Mile Bridge beginnen die „Lower Keys“ mit gemütlichen Resorts und feinen Sandstränden. Hier heißt es: Hängematte raus und Seele baumeln lassen, bevor es in Key West wieder quirliger wird. Nur 145 Kilometer von Havanna entfernt lockt Key West mit karibischer Architektur, historischem Hafen, Shops, Galerien und I jul Ernest Hemingway-Museum.

Infos: www.fla-keys.com, Flüge nach Miami z.B. ab Düsseldorf

km

Shoppen in der ältesten Stadt DER Niederlande

Sie ist über 2000 Jahre alt und damit die älteste Stadt der Niederlande: Willkommen in Nimwegen an der Waal!

Die Stadt liegt mitten in der Natur, mit viel Grün und Wasser. Beliebt ist Nimwegen, 27 Kilometer nordwestlich vom niederrheinischen Kleve gelegen, aber vor allem wegen seiner guten Einkaufsmöglichkeiten.

Die „Lange Hezelstraat“, die in den „Grote Markt“ mit seinen Renaissancehäusern und dem „Waagebouw“ (Waagengebäude) sowie der sehenswerten gotischen Stevenskerk mündet, bietet rund 100 Geschäfte und Läden. Das Einkaufsherz von Nimwegen liegt um die Molen-, Broer, Burcht- und Ziekerstraat herum. Und weil Shopping ja

zuweilen auch anstrengend ist, laden viele gemütliche Cafés, Restaurants, Konditoreien und Kneipen zur Einkaufspause ein. Außerhalb der Weihnachtszeit bietet Nimwegen einen Wochenmarkt (mo., sa. 9 bis 17 Uhr).

Hier kann man sich gut mit Antipasti und Käse eindecken. Wer länger bleibt, dem sei ein Abstecher zum Valkof mit seinem Museum und seinem Park oberhalb Nimwegens, sowie ein Besuch des Spa-Center „Scandic Sanadome“ und des Casinos empI jul fohlen.

Infos www.holland.com, www.deutsch.nijmegen.nl

DUISBURG

NIMWEGEN

Sich einfach mal wegträumen.

Die Siebensachen packen.

Wo kann’s hingehen? Sieben, die göttliche Zahl, ist unsere Inspiration: Vom Ruhrbistum geradewegs per Luftlinie in alle Himmelsrichtungen. Hier lesen Sie, wohin das führt – wenn Sie in DUISBURG starten.

Parma: KIRCHEN, Kunst kmKÜCHE ... und natürlich DUISBURG

PARMA

Wer denkt schon an Parma, außer, wenn er an der Wursttheke steht? Dabei ist die Stadt in der Emiglia Romana nicht nur wegen des berühmten Parmaschinkens eine Reise wert. Sie ist ein italienisches Kunst- und Kulturstück im besten Sinne.

km

Den historischen Kern Parmas bilden der Dom Santa Maria Assunta mit seiner imposanten von Correggio verzierten Kuppel sowie das achteckige Baptisterium. Corregios Arbeiten sind auch im Paulussaal des Benediktinerinnenklosters zu sehen. Der zweite Künstler, der mit Parma verbunden ist, heißt Parmigianino. Er hat die Kapelle von San Giovanni Evangelista und die Basilika Madonna della Steccata gestaltet. Kunstvoll erhebt sich auch der Palazzo Pilotta, ein imposanter Komplex, der neben Bibliothek und Theater auch die Nationalgalerie beherbergt – hier kommt dann Leonardo da Vinci ins Spiel ...

Im Umland Parmas liegen die schönsten und besterhaltenen Burgen Italiens. Sie entführen Besucher in die magische Welt der Ritter und alten Bräuche. Wer neben Parmaschinken noch Pasta-Tipps braucht: Italiener empfehlen Cappelletti, Anolini und Kräuter-Tortelli. I jul Infos: www. italia.it, www.turismo.comune.parma.it 23

SIEBENSACHEN

DUISBURG

MÜLHEIM

NATUR AN DER RUHR ENTDECKEN Gemütlich am Fluss sitzen und noch etwas über den Lebensraum Ruhr lernen. Haus Ruhrnatur ist ein in der Region einmaliges Erlebnismuseum in Mülheim. In dem ehemaligen Schülerbootshaus wird das Ökosystem Ruhr hautnah und anschaulich präsentiert. Objekte aus der Natur können ertastet, Geräusche und Düfte aus der Landschaft am Fluss erraten werden. In einem Aquarium schwimmen die wichtigsten Ruhrfische. Ein großer, virtuell drehbarer Globus zeigt die Klimaveränderungen der Erde. Besucher können auch mit Windrädern, Wasserturbinen und Sonnenkollektoren experimentieren.

Im Eingangsbereich befindet sich ein kleines Bistro mit Biergarten. In den Wintermonaten ist es nur an den Wochenenden geöffnet. Das Museum ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, von 20. Dezember bis 1. Januar sind allerdings Betriebsferien. Eintritt: 3 Euro, Kinder: 2 Euro.

I jul Infos: www.haus-ruhrnatur.de

7FÜRWEIHNACHTSLIEDER ANFÄNGER UND WIEDEREINSTEIGER

Ob in der Kirche oder beim Weihnachtssingen vor dem heimischen Tannenbaum: Beim Refrain kommen die meisten noch mit. Aber wenn’s an die Strophen geht, wird‘s für viele schon eng. BENE hilft, sich textlich auf die Weihnachtslieder einzustimmen. Und wer Spaß dran hat und sich mehr als eine Strophe zutraut: Weitersingen unter Be.on.

Alle Jahre wieder Alle Jahre wieder kommt das Christuskind auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind.

Kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus, geht auf allen Wegen mit uns ein und aus.

Stille Nacht Stille Nacht, heilige Nacht, alles schläft, einsam wacht Nur das traute hochheilige Paar.

Holder Knabe im lockigen Haar Schlaf in himmlischer Ruh! Schlaf in himmlischer Ruh!

Ihr Kinderlein kommet Ihr Kinderlein, kommet, o kommet doch all! zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall.

Und seht was in dieser hochheiligen Nacht der Vater im Himmel für Freude uns macht.

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BENE

7 GRÜNDE, WARUM SIE DIESE KIRCHE GESEHEN HABEN SOLLTEN

1. Lohnender Blick nach oben

St. Joseph und Medardus Lüdenscheid

Im Kirchenschiff geht der erste Blick nach oben: Im Gewölbe sind viele gemalte Pflanzen zu erkennen – über den Bänken der Gläubigen Gewächse aus dem Sauerland, über dem Altarbereich himmlische Fantasie-Blumen, wie sie die Bibel beschreibt. Über dem Gitter in der Mitte der Decke stand früher die Orgel.

2. Leuchtende Heilige

Weiterüben: bene.mg/lieder

Zu Bethlehem geboren Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein.

Das hab ich auserkoren, sein eigen will ich sein.

Eia, eia, sein eigen will ich sein.

O du fröhliche O du fröhliche, O du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit.

Welt ging verloren, Christ ward geboren, freue, freue dich, o Christenheit!

Es ist ein Ros entsprungen Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart, wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter, wohl zu der halben Nacht.

O Tannenbaum O Tannenbaum, o Tannenbaum, wie treu sind deine Blätter!

Du grünst nicht nur zur Sommerszeit, nein, auch im Winter, wenn es schneit.

O Tannenbaum, O Tannenbaum, wie treu sind deine Blätter!

Aus dem Chorraum schaut Christus umgeben von einer Gruppe Heiliger auf die Kirchenbesucher. Die farbenfrohen Fenster befinden sich bereits seit der Einweihung der Kirche Ende des 19. Jahrhunderts hier. Besonders schön leuchten sie, wenn morgens die Sonne scheint.

3. Moderner Tabernakel

In der neugotischen Umgebung wirkt der moderne Tabernakel wie ein freundlicher Fremdkörper: Ein steinernes Ensemble, in dessen Mitte zwei verschlungene Figuren – Gott Vater und Sohn – eine Erdkugel halten: Ein Globus, der das eucharistische Brot birgt. Wo Afrika liegt, ist die Tür.

4. Ruß zeugt von Leid und Freud

Kerzen, eine Marien-Ikone – und ganz viele Gebete. Wie viel Freud und Leid mögen die Wände der kleinen Kapelle neben dem Eingang schon gehört haben? Die dicke Rußschicht an den Wänden ist stummer Zeuge davon.

5. Kruzifix aus Guatemala

Christus im Stil eines lateinamerikanischen Bauers. Dieses fein geschnitzte Kruzifix aus dunklem Holz rechts im Kirchenschiff steht für die lange Beziehung der Kirchengemeinde zu Christen in Guatemala.

6. Jesus als Freund

Jesus ganz nah – die Ikone in der Anbetungskapelle neben der Sakristei zeigt den Gottessohn wie einen Freund, der einem anderen den Arm um die Schulter legt.

7. Buntes Gleichnis vom Sämann

Wer sich in der Kapelle umschaut blickt in moderne, leuchtende Fenster, die die Kapelle oft in ein knallbuntes Licht tauchen. Die Bilder stellen das Fotorundgang: biblische Gleichnis vom Sämann bene.mg/medardus dar.

I tr

Öffnungszeiten: werktags 8 bis 18 Uhr sonntags 8 bis 14 Uhr

DIE GÖTTLICHE ZAHL 7 Die 7 hat in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung (sieben Weltwunder, sieben Hügel Roms, der siebenarmige Leuchter „Menora“ im Judentum …). Im Christentum steht die 7 für die Kombination aus dem dreifaltigen Gott und der Welt mit ihren vier Himmelsrichtungen und findet sich unter anderem in den 7 Bitten des Vaterunsers – von denen sich drei auf Gott und vier auf die Menschen beziehen.

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LEBENSART

HERZ

MEIN SCHLÄGT FÜR

ORGANSPENDE

Seit 10 Jahren lebt Petra Krause aus Gevelsberg mit einem Spenderherz. Es hat ihr das Leben gerettet.

Seither wirbt sie unermüdlich für Spenderausweise.

Text Jutta Laege I Fotos Achim Pohl

Hand aufs Herz: bene.mg/herz

Petra Krause will nicht, dass ihre Geschichte zu Herzen geht. Sie lebt.

Das ist das Wichtigste. „Zu Herzen gehen“, das klingt ihr viel zu sehr nach Mitleid. Stattdessen, um in der Bildsprache zu bleiben, will sie Herzen öffnen für das Thema, das ihre Herzensangelegenheit geworden ist: Organspende. Die 57-Jährige lebt seit zehn Jahren mit einem neuen Herzen. Hätte es damals, 2004, nicht diese Organspende gegeben, wäre ihr Leben nach allem menschlichen und medizinischen Ermessen sicher deutlich anders verlaufen. „Ich weiß nicht, wer mein Spender oder meine Spenderin war“, erzählt sie BENE. „Er oder sie hat mir das wertvollste Geschenk meines Lebens gemacht.“ Sie habe nochmal „riesiges Glück“ gehabt, gesteht sie. Denn bevor klar war, dass sie eine Organspende benötigte, lebte sie schon sechzehn Jahre mit einem Defibrillator, einem Gerät, das unter der Bauchdecke eingepflanzt und mit dem Herzen verkabelt wird, das Stromschläge abgibt, sobald das Herz aussetzt und so die lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen reguliert. Es war ihre erste Rettung, Silvester 1987/88, als sie plötzlich umkippte und einen Herzstillstand erlitt. „Ich wurde wiederbelebt und im Krankenhaus erfuhr ich dann, dass ich dieses bösartige Kammerflimmern hatte.“ 26

BENE

Ihr Herz war aus dem Takt geraten, unbemerkt, bis zu diesem, alles verändernden Tag. Petra Krause, die gelernte Zahnarzthelferin, wurde mit 30 erwerbsunfähig, musste sich auf ein komplett neues Leben einstellen – und ihr Mann Rainer (heute 67) gleich mit. Das Paar, inzwischen immerhin schon fast 35 Jahre verheiratet, ließ sich nicht unterkriegen: „Ich hatte insgesamt fünf Defibrillatoren“, erzählt Petra Krause. „Und habe damit auch wirklich gut leben können.“ Sie treibt Sport – liebt schwimmen und radfahren – engagiert sich in der

Gemeinde Liebfrauen, ist Mitglied der Schola, und hilft ehrenamtlich im Haus Maria Frieden, dem Gevelsberger Seniorenstift, in dem ihr Mann eine Stelle als Hausmeister annimmt. Dort beziehen sie die Hausmeisterwohnung und werden schnell zu wichtigen Ansprechpartnern. „Die Krauses?“ Die kennt im Stift jeder.

2003 geht es ihr plötzlich dramatisch schlechter. Sie bekommt schwer Luft, kann sich kaum noch bewegen. Die Diagnose ist niederschmetternd: Herzinsuffizienz. „Der Arzt sagte: Sie brauchen ein neues Herz. Und ich habe gedacht: Der

Boden geht unter mir auf.“ Petra Krause wird ins Herzzentrum Bad Oeynhausen überwiesen, dort macht man ihr Mut: „Für Sie finden wir ein Herz!“ Dabei ist Optimismus beim Thema Organspende nur bedingt angebracht (siehe Kasten).

Petra Krause hat zwar eine gängige Blutgruppe, doch warten muss sie trotzdem. „Das war das Schlimmste“, erinnert sie sich. „Mir ging es nicht nur körperlich, sondern auch psychisch immer schlechter.“ Ihr Mann steht immer auf Abruf, wenn die Nachricht kommen sollte, dass es ein Spenderorgan gibt.

Am 21. August 2004 kommt der Anruf.

Es gibt ein Spenderherz – und die medizinischen Parameter passen. Furcht vor der OP hat Petra Krause nicht. „Ich hatte immer nur Angst, dass ich nicht mehr rechtzeitig eines bekomme.“ Als sie die lebensrettende OP antritt, liegt ihre eigene Herztätigkeit bei nur noch 18 Prozent.

Es wird ihr 2. Geburtstag, auch wenn Petra Krause ihn nicht feiert. Wichtiger ist ihr, ihre Erfahrungen weiterzugeben und mit Vorurteilen oder Fehlinformationen beim Thema Organspende aufzuräumen. „Wie oft habe ich gehört, dass mit dem Herz die Seele weg sein soll. Da musste ich mir auch erst mal bei unserem Pastor Rat holen.“ Am Ende hat sie das neue Herz dankbar angenommen. „Ich habe auch kein schlechtes Gewissen dem Spender gegenüber. „Der Mensch

von dem ich es habe, wollte spenden.“ Dass es ein starkes Herz sein muss, davon ist sie überzeugt. „Es fühlte sich ganz anders an als meines. Anfangs dachte ich, es schlägt so stark, dass es mir es dem Rücken herausspringt.“ Der Alltag hat sich nach der Transplantation noch einmal komplett verändert. „Ich habe ein zweites Leben geschenkt bekommen“, sagt Petra Krause. „Aber ich muss vorsichtiger sein. Mein Immunsystem wird durch Medikamente künstlich heruntergefahren, damit das Organ nicht abgestoßen wird. Ich darf nichts Rohes mehr essen, muss vor Keimen und Bazillen auf der Hut sein.“ Aber es hat auch Vorteile: „Ich rege mich nicht mehr über alles auf. Jeder muss sein Kreuz tragen.

Ich hadere nicht damit.“ Die Liebe hat sie gestärkt. Auch das sei nicht selbstverständlich, weiß sie aus vielen Gesprächen mit anderen Patienten.

Viele Beziehungen scheitern, weil der Partner den Leidensweg nicht mit durchhält oder der/die Erkrankte sogar selbst einen Schlussstrich zieht, um den gesunden Partner zu schützen. Bei den Krauses war das anders: „Ein Riesenglück!“, lächelt Petra Krause. „Meinen Mann würde ich sofort wieder heiraten.“

Hier gibt es Hilfe für Betroffene Seit 1991 gibt es die Selbsthilfe Organtransplantierter NRW mit Sitz in Velbert.

Hans J. Schmolke und seine Frau kümmern sich mit vielen anderen Ehrenamtlichen um Anfragen von Betroffenen und Angehörigen, geben Rat und stehen tatkräftig zur Seite.

Das Paar ist auch am größten europäischen Herzzentrum in Bad Oeynhausen aktiv, bietet dort Beratungs- und Betreuungsprogramme an. Schmolkes Antrieb ist seine 2001 erfolgreich verlaufene eigene Herztransplantation: „Das hat uns so viel gegeben, dass wir gerne etwas zurückgeben.“ Seit dem Transplantationsskandal von Göttingen sind die Organspende-Zahlen wieder rückläufig. Derzeit warten 11 000 Menschen in Deutschland auf ein neues Organ.

Schmolke geht davon aus, dass im Jahresverlauf „wenn es hochkommt, 900 Spender gefunden werden“ Jeden Tag sterben drei Menschen, weil keine Organspender zur Verfügung stehen“. Schmolke fordert klare Bekenntnisse und Eigenverantwortung: „Jeder sollte ja oder nein zur Organspende sagen können. Aber sich in Deutschland gar nicht entscheiden zu müssen, das ist falsch.“ Infos: www.selbsthilfe-organtransplantierter-nrw.de

Foto oben: Er ist immer an ihrer Seite: Rainer Krause mit Ehefrau Petra.

Links: Die Krauses bei ihrer Verlobung

Ihr eigentlicher Herzenswunsch ist allerdings wieder eher unsentimental: Sie will die Angst vor Organspende nehmen. „Jeder Mensch sollte einen Spenderausweis tragen“, sagt sie und hat heute selbstverständlich einen. „Ich würde mein Herz auch noch mal spenden.“ Kaum zu glauben, aber das wäre medizinisch sogar möglich! Die Leistung ihres Spenderherzens liegt zehn Jahre nach der OP immer noch bei 80 Prozent.

Ja zur Organspende . . . . . . sagt auch die Kirche In einem Positionspapier der Bischofskonferenz von 1990 heißt es: „Wer (...) für den Fall des eigenen Todes die Einwilligung zur Entnahme von Organen gibt, handelt ethisch verantwortlich, denn dadurch kann anderen Menschen geholfen werden.“ Der Vorsitzende der Unterkommission Bioethik der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Gebhard Fürst, hat 2011 zum Thema befragt, die Organspende als „einen Akt der Nächstenliebe“ bezeichnet. „Sie soll als Ausdruck großherziger Solidarität gefördert werden“, wie es der Katechismus der Katholischen Kirche fordert.

Die klare Zustimmung zur Organspende sei aber von ebenso klar formulierten Bedingungen abhängig, ergänzte Fürst bei der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda. Dazu gehöre zum einen die „Freiwilligkeit“, sowie die medizinische Hirntoddefinition, die derzeit in fast allen Ländern eingeführt und von bedeutenden wissenschaftlichen Institutionen einschließlich der päpstlichen Akademie der Wissenschaften anerkannt ist.

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BETRIFFT

ENGELUNDHELDEN Es gibt nichts Gutes, außer man tut es, wusste schon Erich Kästner. Im Ruhrbistum wurden jetzt gleich mehrere Preise für vorbildliches Verhalten vergeben.

Der so genannte „Schutzengel für Kinder“, den die Stiftung „Für Kinder“ zum zweiten Mal verlieh, ging an das Sozialpastorale Zentrum Petershof Duisburg-Marxloh, die Leiterin des Intergationskreises der Musikschule Oberhausen, Claudia Schubert, Ursula und Heinz Paul, die sich ehrenamtlich für den Kinderschutzbund Essen einsetzen, und an Nationaltorhüter Manuel Neuer, dessen „Kids Foundation“ sich um sozial benachteiligte Kinder im Ruhrgebiet kümmert. Bischof Franz-Josef Overbeck überreichte die Auszeichnungen in der Bottroper Lohnhalle vor rund 150 geladenen Gästen an die Preisträger.

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck (hintere Reihe, 3.v.l.) zeichnete die „Schutzengel für Kinder“ in Bottrop aus.

Die Caritas-Stiftung prämierte bereits zum vierten Mal vorbildliche Hilfe im Bistum Essen. Die Preise gingen an die ökumenische Hilfe für Flüchtlinge in Essen-Burgaltendorf, die sich mit rund 20 Ehrenamtlichen für die Menschen in der benachbarten Asylunterkunft kümmert, an die Essener Bahnhofsmission, in der rund 45 Ehrenamtliche tätig sind, und an den Malteser-Tagestreff „MalTa“ Bottrop, der mit Demenzkranken im Frühstadium arbeitet.

Für ihre Seiteneinsteiger-Klassen bekamen die katholische Josefschule und die städtische Hinsbeckschule in Essen den Deichmann-Förderpreis für Integration. 2013 waren diese Klassen eingerichtet worden, um Kinder der benachI jul barten Asylunterkünfte zu unterrichten.

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FRÜHCHEN DIEGO SCHON 1!!

Was für eine Freude! Diego, das Frühchen, das BENE seit seiner Geburt begleitet, wurde am 29. November ein Jahr alt! Kaum zu glauben, wenn man bedenkt, dass der kleine Kerl mit nur 580 Gramm auf die Welt kam. Diegos Eltern, Barbara und Christoph Warzecha aus Oberhausen, haben für alle Diego-Fans ein Fotoalbum erstellt. Diegos erstes Jahr + tolle Geburtstagstorte auf: bene.mg/diego1

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BENE

LIEBER GOTT

ich hab’ da mal ’ne Frage

Die dunkle Jahreszeit macht mich niedergeschlagen und lustlos.

Es wird von Jahr zu Jahr schlimmer.

Ich habe Angst, depressiv zu werden.

Liebe Ratsuchende,

Die Essener Preisträger des Deichmann-Förderpreises für Integration (oben) und die Gewinner des Sozialpreises der Caritas mit Laudatoren.

Ihre Erfahrung, dass mit dem Älterwerden sich auch die Jahreszeiten stimmungsmäßig stärker bemerkbar machen, kann ich teilen. So schlägt die lange Dunkelheit in den Wintertagen mehr aufs Gemüt als in jüngeren Jahren. Vielleicht, so denke ich manchmal, erinnert uns die Jahreszeit des Winters daran, dass zu unserem Leben nicht nur die äußere Aktivität, das Unterwegssein und die Gemeinschaft gehören, sondern auch die Stille, das Warten, das Zuhausesein. So gesehen, können die dunklen Monate einladen, das persönliche Innenleben zu pflegen, etwa in Mußestunden mit Musik und Lektüre bei Kerzenschein. Der Weg nach innen, der ist eine Entwicklungsaufgabe in der zweiten Lebenshälfte, da die äußeren Herausforderungen wie Beziehungs- und Familienaufbau sowie Berufskarriere bewältigt sind. Das Langsamwerden, die Zunahme an Krankheiten, das stärkere Leben von Erinnerungen als von Zukunftsplänen, all das sind Bausteine des Wegs zu mehr Innerlichkeit. Kein Wunder also, dass die äußerlich stille Natur des Winters in höherem Lebensalter unsere Persönlichkeit stärker berührt, denn sie erinnert uns daran, dass unser Lebensweg nun eher nach innen als nach außen geht. Diese langsamere Gangart des Lebens beim Älterwerden ist also ganz normal.

Bei einer Depression hingegen zeigen sich folgende Anzeichen: Wenn Sie beständig des Morgens ein Stimmungstief haben, wenn Sie unter chronischen Schlafstörungen leiden, wenn Sie generell sich antriebslos fühlen, leer und ohne Kraft, dann bitte ich Sie, beim Arztbesuch abzuklären, ob sich eine Depression anschleicht. Mit psychotherapeutischer und medikamentöser Unterstützung ist bei Depressionen gut Hilfe möglich.

Mögen Sie Klarheit gewinnen, sei es bei Krankheitsanzeichen durch Inanspruchnahme fachlicher Hilfe, sei es, wenn dem nicht so ist, durch eine erwachende Lust, die dunkle Jahreszeit als Einladung zur Pflege des Innenlebens zu nutzen.

VOM ALTENHEIM AUF DIE VARIETÉ-BÜHNE „Let‘s Dance“ mal anders: In Heft 6 begleitete BENE AltenheimBewohner mit ihren Betreuern und Betreuerinnen zum Tanzunterricht. Mitte November folgte der vorläufige Höhepunkt der Aktion „Revuetänzer“– auf der Bühne de GOP Varietés in Essen.

14 ältere Damen und Herren, die in Alteneinrichtungen der Contilia Gruppe Essen leben, und ihre Betreuerinnen und Betreuer traten als Paare mit ihren Lieblingstänzen vor die Jury, in der auch die aus dem RTL-Format bekannte Tänzerin Motsi Mabuse saß. Die war ganz begeistert, wie viel Jugendlichkeit und Vielfalt in den Darbietungen steckte. Es gab Tango, Twist, Walzer und Foxtrott und sogar einen Rock‘n‘Roll im Rollstuhl. Am Ende siegte Erna Schenk (79) mit Partner Jan Sommerfeld mit einem Charleston. Auch wenn natürlich alle I jul Gewinner waren ...

Tanz-Potpourri unter: bene.mg/revue

Den inneren Segen der Weihnacht wünsche ich Ihnen von Herzen.

Ihr Olaf Meier

Olaf Meier ist Theologe und Psychologe. Er leitet die ökumenische TelefonSeelsorge Duisburg Mülheim Oberhausen.

Die TelefonSeelsorge ist rund um die Uhr erreichbar.

TelefonSeelsorge. Kostenfrei 365 Tage erreichbar.

0800 111 0 111 und 0800 111 0 222.

Anonym. Kompetent. Rund um die Uhr. 29

BESSERWISSER Was wären wir, wenn wir keine Geschichte hätten? Wenn wir nichts mehr hätten, mit dem wir uns an wichtige Dinge im Leben erinnern könnten? Wahrscheinlich wären wir ziemlich arm. Damit auch nachfolgende Generationen später noch wissen und nachvollziehen können, was ihre Vorfahren gemacht haben, gibt es Archive. Und die sind längst nicht so verstaubt, wie mancher denkt.

Auch das Bistum Essen hat ein solches Archiv. Archivleiter Christoph Moss hat BENE gezeigt, welche Schätze dort aufbewahrt werden.

Text Jutta Laege I Fotos Achim Pohl Illustration Heiko Wrusch

Gut behütet zum Kon

zil

s s c s m u t i B e i d und

Kirchengeschichtlich ist das Zweite Vatikanische Konzil von großer Bedeutung, weil die katholische Kirche damals, 1962 bis 1965, eine deutliche Wandlung erfuhr. In Rom tagten in mehreren Sessionen hochrangige Kirchenvertreter, darunter auch Hubert Luthe. Der war damals erzbischöflicher Geheimsekretär und begleitete seinen fast erblindeten Dienstherrn, den Erzbischof von Köln, Kardinal Frings. Weil Luthe später Bischof in Essen wurde, hat das Bistumsarchiv hier den Nachlass übertragen bekommen: darunter ein edler, schwarzer Prälatenhut, den Luthe zum Konzil in Rom trug. Ihn hatte der Altbischof bis zu seinem Tod im Februar 2014 bei sich zuhause aufbewahrt.

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BENE

um Danksagung im Alb

Es war nur eine kleine, nette Idee, aber es wurde ein wertvoller, nostalgischer Schatz daraus. Zum Abschied ihres Pfarrers Friedrich Beelert wollten ihm die Gemeindemitglieder in St. Cyriakus in Bottrop mit einem Album, das alle Aktiven der Gemeinde zeigt, danken. Ein Profi-Fotograf wurde engagiert, alle Gruppen wurden abgelichtet, wer fehlte, wurde nachträglich mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln hineinretuschiert. So entstand ein kleines Meisterwerk kirchlichen Lebens Anno 1910.

Papstbulle von 1488 Auch wenn das Bistum noch nicht so alt ist, es wurde ja erst 1958 gegründet, gibt es viele wertvolle Zeugnisse aus früheren Jahrhunderten.

Eines der bedeutendsten ist die so genannte Papstbulle von 1488. Darin beendet der damalige Papst Innocenz VIII. einen langjährigen Streit zwischen dem Essener und dem Stoppenberger Damenstift. Die Stoppenbergerinnen wollten eine etwas weltlichere Tracht tragen. Die Äbtissin in Essen war damit nicht einverstanden. Der Papst entschied in der Bulle zum „Schleiersteit“ zugunsten des Stoppenberger Stiftes.

Dass die Bulle sich heute im Bistumsarchiv befindet, ist ein kleines Wunder. Jahrzehntelang schlummerte sie im Pfarrarchiv. Ein Kaplan überließ sie 1942 dem Sohn eines Arztes in Freiburg. Der wiederum vererbte sie weiter an seine Nichte, die sie sorgfältig aufbewahrte. Erst vor drei Jahren wurden ein Professor für mittelalterliche Geschichte und ein Mitarbeiter des Historischen Archivs des Erzbistums Köln auf die Urkunde aufmerksam. Die Nichte war bereit, die Bulle in kirchliche Hände zurückzugeben.

e z t ä s s ch

ck Katholisch auf Schella Im Archiv ist sogar Musik drin. Vom Katholikentag 1932 in Essen zum Beispiel. Der wurde vom Westdeutschen Rundfunk (den es schon seit 1926 gibt) auf Schellack gepresst.

Auf die alten Tonträger passte allerdings längst nicht so viel drauf wie auf die spätere Langspielplatte oder auf CDs. Deshalb kann ein Musikstück aus dem Gottesdienst vom Katholikentag auch schon mal über mehrere Platten gehen. Von den Predigten ganz zu schweigen…

esa Grüße von Mut ter Ter Ehrenmitgliedschaft Dass Bischöfe sich auch für weltliche Dinge wie Fußball interessieren, zeigt unser BENE-Kick-Tipp mit Bischof Franz-Josef Overbeck. Das war auch in früheren Jahrzehnten schon so. Der Essener Bischof Franz Kardinal Hengsbach wurde zuweilen auf der Tribüne des VfL Bochums gesichtet und erhielt am 4. November 1988 eine Urkunde, die ihn zum Ehrenmitglied des Vereins machte. Der Verein, so ist auf dem Pergament zu lesen, bedankt sich damit „für das wohlwollende Interesse, das seine Eminenz dem VfL Bochum entgegenbringt“.

Die Missionarin und spätere Friedensnobelpreisträgerin war einige Male zu Gast im Ruhrbistum. Das hatte auch mit dem Engagement von Weihbischof Julius Angerhausen zu tun, der sowohl für die Missionare als auch die Ausländerseelsorge zuständig war. Bei einem ihrer Besuche begleitete Mutter Teresa Angerhausen in ein Gefängnis und zu den Schwestern der Nächstenliebe, die 1979 in Essen ansässig wurden. Davon handelt ein handgeschriebener Brief den Mutter Teresa dem Weihbischof anschließend aus Kalkutta sendete.

Er endet mit „Bete für mich und die Armen der Welt.

Gott segne dich.“

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BESTNOTEN

BIOGRAPHIE

Marianne Menze ist die Expertin, wenn es um sehenswerte, anspruchsvolle, berührende oder launige Filme geht. Die Leiterin der Essener Lichtburg gibt in BENE regelmäßig Kino-Tipps.

JULIETTE BINOCHE KANN NICHT ÄLTER WERDEN Die Wolken von Sils Maria Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere erhält die gefeierte Schauspielerin Maria Enders (Juliette Binoche, kl. Foto, l.) das Angebot, in der Wiederaufführung eines Theaterstücks zu spielen, mit dem ihr vor 20 Jahren der Durchbruch gelang. Damals hatte sie die Rolle der Sigrid übernommen, eine verführerische junge Frau, die auf ihre Vorgesetzte Helena eine ganz besondere Faszination ausübt und sie schließlich in den Selbstmord treibt. Anders als vor 20 Jahren soll Maria Enders diesmal jedoch nicht Sigrid sondern die ältere Helena spielen, so will es Regisseur Klaus Diesterweg (Lars Eidinger). Mit ihrer Assistentin Valentine (Kristen Stewart) fährt Maria in die Abgeschiedenheit der Alpen, um das Stück zu proben. Als Sigrid ist Jo-Ann Ellis (Chloë Grace Moretz) vorgesehen, ein junges Starlet aus Hollywood mit Neigung zum Skandal. Eine charmante, aber nicht ganz durchsichtige junge Frau – und ein beunruhigendes Spiegelbild ihrer selbst, dem sich Maria nun gegenüber sieht.

Kinostart: 18.12.2014

KINO

DRAMA

KOMÖDIE

Wild Tales – Jeder dreht mal durch!

Was passiert, wenn ein Mensch zum Äußersten getrieben wird? Er wird wütend, und auf die Wut folgt die Rache.

Davon handeln die sechs Episoden dieses unglaublich fiesen, aber unglaublich witzigen Films. Kleine Geschichten mit großen Folgen: Da erkennt die Bedienung in einem Schnellrestaurant in einem Gast den Kredithai, der ihre Familie auf dem Gewissen hat. Oder: Ein verwöhnter Ben-

gel aus reicher Familie soll mithilfe von viel Geld und einem harmlosen Hausangestellten vor einem Strafverfahren wegen Fahrerflucht mit Todesfolge geschützt werden. Schließlich: Eine Braut erfährt auf ihrer Hochzeitsparty von der Treulosigkeit ihres frisch Angetrauten (kl. Foto oben).

Damián Szifróns ganz unterschiedliche Storys von Provokation und Eskalation beginnen harmlos. Doch schnell ist der Konflikt da: Ein Hindernis, ein kleines bzw.

DAS GEFÄLLT DEN BUCHPROFIS Schicksalsinsel „San Miguel“ „San Miguel“ – eine unwirtliche Insel weit vor der kalifornischen Küste. T.C. Boyle beschreibt die Geschichten zweier Familien, die sich dort im 19. und 20. Jahrhundert in der Schafzucht versuchen. Vor allem die Perspektive der Frauen, die die Insel trotz vieler Parallelen sehr unterschiedlich erleben, hat mich dabei sehr beeindruckt.

Barbara Schmitz KÖB St. Ludgerus Essen-Werden 32

BENE

KIRCHE BEWEGT SICH – DAS FINDEN WIR GUT

01

Aus Tradition und Liebe zum Ruhrgebiet: Barbaramahl, Benefizaktion zu Gunsten der Hospiz-Arbeit St. Barbara, Mülheim

Passender konnte es kaum sein: Nach Stationen unter anderem in Bochum und Bottrop fand das im Kulturhaupstadtjahr 2010 ins Leben gerufene Barbaramahl in diesem Jahr erstmals in der Mülheimer St. Barbara-Kirche statt. Für das Benefizessen zu Gunsten der Hospiz-Arbeit hatte die Gemeinde am Freitag vor dem 1. Advent nicht nur die Kirchenbänke zur Seite geschoben, sondern auch prominente Gäste eingeladen – allen voran NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Die Heilige Barbara (Gedenktag: 4. Dezember) wird als Schutzpatronin der Bergleute verehrt und ist deshalb gerade im Ruhrgebiet populär.

I tr

Kinoexpertin Marianne Menze gibt in BENE regelmäßig Filmtipps.

großes Missverständnis oder eine unverhoffte Begegnung genügen, um das Feuer zu entfachen.

Kinostart: 08.01.2015 Die Entdeckung der Unendlichkeit Stephen (Eddie Redmayne, gr. Foto) studiert Physik in Cambridge. Sein Professor erkennt das Genie des jungen Mannes und fördert ihn. Auf einer Party lernt der etwas linkische Stephen Kunststudentin Jane kennen. Sie verlieben sich. Es könnte nicht besser für ihn laufen. Doch dann wird ALS bei ihm diagnostiziert. Der Arzt schätzt seine Lebenserwartung auf wenige Jahre. Jane ermutigt Stephen, mit seiner wissenschaftlichen Arbeit weiter zu machen. Sie heiraten, bekommen Kinder.

Die Krankheit zwingt ihn in den Rollstuhl. „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ erzählt das Leben des Physikers Stephen Hawking und seiner Frau Jane nicht kitschig, sondern auf unprätentiöse Weise.

Kinostart: 25.12.2014

02

Bekennen.Beten.Spenden.

Solidaritäts-Initiative im Bistum Essen für Flüchtlinge in Syrien und im Nordirak

Solidaritäts-Gottesdienste, Spenden-Kampagnen oder die Kerzen-Aktion „Eine Million Sterne“ – die Initiative „Bekennen.Beten.Spenden.“ von Caritas und Ruhrbistum zieht immer weitere Kreise. In vielen Gemeinden sind in diesen Wochen die Cosmas-und-Damian-Ikonen zu Gast, die als Symbol für die Initiative stehen. In Veranstaltungen berichten chaldäische oder syrischkatholische Christen vom Schicksal der Glaubens-Geschwister im Nahen Osten. Auch der IrakBeauftragte der Caritas im Ruhrbistum, Rudi Löffelsend, ist ein gefragter Mann. Mittlerweile sind für die Aktion mehr als 57.500 Euro Spenden eingegangen.

I tr

03

Hier gibt‘s Lesestoff zum Mitnehmen: Bücher-Arche im Gemeindehaus St. Martin Am langen Seil 120, Bochum-Steinkuhl

Lust auf Lesen möchte die „Bücher-Arche“ der Bochumer Pfarrei St. Franziskus machen. Vor dem Gemeindehaus St. Martin mit der Katholischen Öffentlichen Bücherei steht ein Schrank mit stets rund 250 gebrauchten Büchern, an dem sich jeder Bücherfreund Tag und Nacht kostenlos bedienen kann. Nachschub gibt‘s durch Bücher, die bei der benachbarten Kleiderkammer abgegeben werden. „So erreichen wir jetzt auch Menschen, die bislang nicht den Weg in unser Gemeindehaus gefunden haben“, sagt der ehrenamtliche Mitarbeiter Rainer Prodöhl. I tr

Sprechen wir über Ihre Aktionen!

Welche besonderen, herausragenden Aktionen gibt es in Ihrer Gemeinde, Ihrer Gruppe, Ihrem Verband? Wo bewegt sich Kirche?

Haben Sie einen Vorschlag zur redaktionellen Verwendung?

Dann schreiben Sie uns: tipps@bene-magazin.de

Vom Kind zur Psychopathin

Ungelöster Mordfall

In ihrem Debüt-Roman erzählt die gerade 17-jährige Solomonica de Winter „Die Geschichte von Blue“. Die 13-jährige Protagonistin – Vater erschossen, Mutter kokainabhängig – entwickelt sich vom Kind zur Psychopathin und flüchtet sich in die Geschichte des „Zauberer von Oz“.

Ein tolles Buch, vor allem für junge Leute!

Petra Diem KÖB St. Maria Königin Lüdenscheid

Das schwedische Ehepaar Cilla und Wolf Björlind hat mit „Die Springflut“ einen ungewöhnlich spannenden Krimi geschrieben. Eine Polizeischülerin soll einen vor 25 Jahren ungelösten Mordfall mit den heutigen Ermittlungsmethoden noch einmal untersuchen. Der damalige Ermittler war ihr inzwischen verstorbener Vater ...

Brigitte Buchholz KÖB St. Mariä Himmelfahrt Gelsenkirchen-Rotthausen 33

BE PLUS 27 12 2014

The Voice of Germany on tour Gesangstalente und Coaches der Erfolgsshow gemeinsam auf der Bühne 20 Uhr, KöPi-Arena, Oberhausen Tickets ab 48,50 Euro

29 12 2014

Kindershow Zeitreise unter Sternen Planetarium Bochum Himmelsforschung von den Azteken bis heute: Für Abenteurer ab 6 Jahre 15 Uhr, Dauer ca. eine Stunde Eintritt: 8,50 Euro

03 01 2015

Johann Strauß Konzert-Gala Philharmonie Essen Walzermelodien mit den K &K Philharmonikern 20 Uhr, Karten ab 59 Euro (bis 87 Euro)

19 01 2015

Hagen Rether: Liebe Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen Politisches Kabarett – ganz und gar nicht romantisch ..., 20 Uhr Eintritt: ab 19 Euro

27 01 2015

Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialimus Akademie „Die Wolfsburg“, Mülheim Falkenweg 6: „Du nix Jude, du blond, du deutsch“; Erinnerungen der Ordensfrau Schwester Johanna Eichmann 18.30 Uhr, Eintritt: 15 Euro

04 02 2015

New York Gospel Stars Kulturkirche Heilig Kreuz, Bottrop 20 Uhr, Scharnhölzstraße 37, Eintritt: 28,90 Euro, freie Platzwahl

Impressum BENE Das Magazin des Bistums Essen

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BENE

MEHR BENE ...

Im nächsten Heft: Für immer und ewig?

Wie Paare übers Heiraten denken

Mayas Tagebuch

Neues von

BENE-Tagebuchschreiberin Maya: bene.mg/maya

Herausgeber:

Bistum Essen Stabsabteilung Kommunikation Ulrich Lota (verantw.)

Grafische Gestaltung: Rippelmarken – Werbung und Markenkommunikation

Redaktionsleitung: Redaktion:

Jutta Laege Jens Albers, Achim Pohl, Thomas Rünker, Simon Wiggen

BENE erscheint sechsmal im Jahr und wird umweltfreundlich auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. Der jährliche Bezugpreis beträgt 3,60 Euro. Für Mitglieder der katholischen Kirche im Bistum Essen ist BENE kostenlos.

Mitarbeit:

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Bildnachweise: S.1: Shutterstock; S.6: Achim Pohl; dpa picture-alliance; Caritas; Kinder Palliativ Netzwerk; Ärzte ohne Grenzen; Tierschutzzentrum Duisburg; Adveniat; Sonderteil: Shutterstock; S. 19: Shutterstock; S.22/23: Shutterstock; dpa Picture-Alliance; S.24: DocFeelgood3; Shutterstock, S.28/29: Caritas/Christoph Grätz; KiTa-Zweckverband; Deichmann; C. Warzecha; Johannes Galert; S.32/33: Lichtburg Essen/Frank Vinken; Pallas Film/ NFP Carole Bethuel; Universal Pictures Germany GmbH; PROKINO Filmverleih GmbH; Achim Pohl; S.34/35: Shutterstock

Druck:

Rehms-Druck, Borken

Habe Liedt wieg gibt? gebe

Das Privileg zu sein

GEBET

Ist es nicht wunderbar an diesem Tag zu sein Es ist ein Privileg erachte es nicht als klein Denn der Herr tut heute noch Wunder Stunde um Stunde Tag für Tag Tut der Herr heute noch Wunder Stunde um Stunde Tag für Tag Wenn du nicht weiter weißt sich Wahrheit als falsch erweist und deine Philosophie bleibt nur tote Theorie Auch wenn du nicht mehr glaubst, Erwartungen zurückschraubst und sagst an Gott glaub’ ich nicht Sag’ ich dir Gott glaubt an dich Legst du dein Leben hin gibt er deinem Leben Sinn Und macht dein Leben keinen Sinn leg’ ihm dein Leben hin Das wird ein Wunder sein stelle dich darauf ein lebe die Zeit mit Perspektive Ewigkeit Denn der Herr tut heute noch Wunder Stunde um Stunde Tag für Tag Tut der Herr heute noch Wunder Stunde um Stunde Tag für Tag Haben auch Sie einen besonderen auch Sie ein Lied,berührt, sie Liedtext, Haben der Sie besonders ein Gedicht oder ein Gebet, wiegt unddaströstet, Ihnen Kraft und Halt Sie besonders berührt, gibt? Dann schreiben uns: das Sie wiegt undSie tröstet, Ihnen Kraft und Halt gibt? gebet@bene-magazin.de Dann schreiben Sie es uns: gebet@bene-magazin.de

© Samuel Harfst (www.samuelharfst.de)

Samuel Harfst live: bene.mg/privileg Der Liedtext wurde eingereicht von BENE-Leserin Steffi Gruner, Gelsenkirchen © Samuel Harfst (www.samuelharfst.de) 35

MENSCH SEIN IM BISTUM ESSEN

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