BASICS: Entwurfsidee

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Abb. 45: Grafische Herleitung des Goldenen Schnitts

sche Proportionen erhalten Fassaden jedoch oft erst durch die eigene Interpretation und Anwendung der Proportionsregeln oder auch durch ein experimentelles Annähern an das Ergebnis. So kann beispielsweise ein großes Panoramafenster so lange verschoben und verändert werden, bis es gleichzeitig gute Proportionen im Innenraum und in der Fassadenansicht aufweist und mit dem Gesamtentwurf harmonisch korrespondiert. Grundelemente der Gestaltung

Die aus der Schulmathematik bekannte Geometrie beschäftigt sich mit Punkten, Geraden, Ebenen, Abständen, Winkeln usw. Aus den Axiomen von Euklid (ca. 365–300 v. Chr.) und diversen Weiterentwicklungen der Theorien lassen sich Formen ableiten, die als Entwurfsgrundlage dienen können. Dies sind zweidimensionale Formen (Flächen) wie Dreieck, Quadrat, Rechteck, Kreis, Raute bzw. dreidimensionale Formen (Körper) wie Würfel, Quader, Kugel, Kegel. Auf Basis dieser mathematischen Tipp: Mit einfachen Arbeitsmodellen aus Pappe, Knetmassen, Holz- oder Styroporklötzen kann gut experimentiert werden, so dass eine Annäherung an Formen und Proportionen möglich ist. Weiterführende Hinweise zu Arbeitsmodellen und Modellbaumaterialien sind in Basics Modellbau von Alexander Schilling, erschienen beim Birkhäuser Verlag, Basel 2007, zu finden.

Geometrische Formen

Hinweis: Der Einfluss der Mathematik auf die Architektur ist seit der Antike von großer Bedeutung. Die Darstellung da Vincis vom Proportionsschema der menschlichen Gestalt (1492) stellt einen engen Zusammenhang zwischen Mensch und Geometrie her. Viele Architekten greifen seit jeher auf geometrische Grundformen zurück, um daraus Grundrisse, Ansichten oder ganze Gebäude zu entwickeln.

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