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Bibliothek in Viborg, Alvar Aalto, 1935. Gesamtansicht und Grundriss 1. Obergeschoss. Die Volumina bilden die inneren Funktionen ab: Der schmale Riegel enthält die Verwaltung.
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Bibliothek des Mount Angel Benedictine College, Mount Angel, Oregon, Alvar Aalto, 1970. Atrium und Grundriss. Die öffentlichen Räume mit den Lesebereichen fließen ineinander, lediglich Vortragsraum und Verwaltung bleiben abgeschlossene Räume.
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Der große Lesesaal und das Wandsystem werden nach 1930 aus zwei Gründen nicht mehr gebaut. Zum einen passt das Wandsystem nicht mehr in das fließende Raumkonzept der Moderne, zum anderen kann der zentrale Leseraum mit den wachsenden Beständen nicht mehr Schritt halten – er würde zu groß und der Weg vom Buch zum Leseplatz würde zu lang. In Stockholm sind die Lesesäle schon ausgelagert; sie befinden sich in den seitlich gelegenen Gebäudeflügeln. Der finnische Architekt Alvar Aalto entwirft 1927 im Rahmen eines Wettbewerbs eine Bibliothek für Viborg (Viipuri), in der sich die neuen Vorstellungen der modernen Architektur deutlich bemerkbar machen. Die Bibliothek, die 1935 fertiggestellt wird, steht frei in einem Park und die unterschiedlichen Volumina beziehen sich nicht auf bestimmte Außenräume, sie beziehen sich auf die inneren Funktionen. Die Verwaltung beansprucht einen eigenen Baukörper. Mit Aalto entwickelt sich der Bibliotheksgrundriss immer mehr zu einer fließenden und offenen Landschaft; Anklänge an den gefassten Raum gibt es jedoch in dieser Bibliothek immer noch. 1967 schafft Aalto eine Bibliothek, die das Konzept des gefassten Raums ganz aufgibt. Bei der Bibliothek des Mount Angel Benedictine College in Mount Angel, Oregon, fließen fast alle öffentlichen Räume ineinander und nur der Vortragsraum und die Verwaltung bleiben abgeschlossene Räume. In dieser Bibliothek gibt es keinen Lesesaal. Die Leseplätze verteilen sich im gesamten Grundriss.
34 GRUNDLAGEN DER PLANUNG VON BIBLIOTHEKEN