Türen und Tore, 2. Auflage

Page 1



Birkhäuser

120-0-20220528


Baukonstruktionen Band 12

Herausgegeben von Anton Pech

120-0-20220528


Anton Pech Georg Pommer Johannes Zeininger

Türen und Tore zweite, aktualisierte Auflage

Birkhäuser Basel

120-0-20220528


FH-Hon.Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Anton Pech SR Dipl.-Ing. Georg Pommer Architekt Dipl.-Ing. Johannes Zeininger A-Wien

Acquisitions Editor: David Marold, Birkhäuser Verlag, A-Wien Content & Production Editor: Bettina R. Algieri, Birkhäuser Verlag, A-Wien Korrektorat: Monika Paff, D-Langenfeld Layout und Satz: Dr. Pech Ziviltechniker GmbH, A-Wien Reihencover: Floyd Schulze Druck: Beltz, D-Bad Langensalza Library of Congress Control Number: 2021937083 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Der Abdruck der zitierten ÖNORMen erfolgt mit Genehmigung des Austrian Standards Institute (ASI), Heinestraße 38, 1020 Wien. Benutzungshinweis: ASI Austrian Standards Institute, Heinestraße 38, 1020 Wien. Tel.: +43-1-21300-300, E-Mail: sales@austrian-standards.at Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. Fehler können passieren! Um etwaige Korrekturen schon vor der Neuauflage einzusehen, gehen Sie bitte auf www.zt-pech.at und navigieren Sie zur Titelseite Ihres Buches. Dort finden Sie, falls Druckfehler bekannt sind, unter dem Inhaltsverzeichnis den Link „Druckfehlerberichtigung“. Laden Sie dort Ihr Korrektur-PDF für die aktuelle Auflage des Bandes herunter.

1. Auflage, Springer 2007 2., erweiterte Auflage 2022: ISBN 978-3-0356-2328-4 e-ISBN (PDF) 978-3-0356-2330-7 ISSN 1614-1288

© 2022 Birkhäuser Verlag GmbH, Basel Postfach 44, 4009 Basel, Schweiz Ein Unternehmen der Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston

98765432

120-0-20220528

www.birkhauser.com


Vorwort zur 1. Auflage Die Fachbuchreihe Baukonstruktionen mit ihren 17 Basisbänden stellt eine Zusammenfassung des derzeitigen technischen Wissens bei der Errichtung von Bauwerken des Hochbaues dar. Es wird versucht, mit einfachen Zusammenhängen oft komplexe Bereiche des Bauwesens zu erläutern und mit zahlreichen Plänen, Skizzen und Bildern zu veranschaulichen. Der vorliegende Band über Türen und Tore behandelt Außen- und Innentüren sowie Torkonstruktionen für den Wohn- und Geschäftsbereich. Ergänzt wird dieser Band durch Sonderkonstruktionen wie einbruchshemmende Türen, Schallschutz- und Brandschutztüren. Die Türen und Tore werden hinsichtlich der bauphysikalischen Anforderungen, der wesentlichen Werkstoffe und im Speziellen der Klimaschutzklassen wie auch hinsichtlich ihrer Funktionalität und architektonischen Wirkung behandelt. Der Herausgeber

zur 2. Auflage Nachdem die Fachbuchreihe Baukonstruktionen mit ihren 17 Basisbänden eine Zusammenfassung des derzeitigen technischen Wissens bei der Errichtung von Bauwerken des Hochbaus darstellen soll, waren durch die Änderungen an der Normung und den gesetzlichen Vorgaben Anpassungen der Inhalte erforderlich. Das Ziel der Fachbuchreihe ist weiterhin, mit einfachen Zusammenhängen oft komplexe Bereiche des Bauwesens zu erläutern und mit zahlreichen Plänen, Skizzen und Bildern darzustellen und zu veranschaulichen. Speziell für Außentüren wurde die Normung in den letzten Jahren maßgeblich erweitert und die Anforderungen auf das jeweilige Beanspruchungsspektrum abgestimmt, wodurch vom Planer zusätzliche Kenntnisse gefordert werden. Hinsichtlich der Prüfmethoden erfolgte eine Überarbeitung der Bestimmungen vor allem beim Einbruchschutz, wo die bisherigen Vornormen durch Europäische Normen ersetzt wurden. Aber auch eine Reduktion der Anforderungen ist feststellbar, z. B. im Bereich der genormten Ausbildung der Stock- und Rahmenprofile, die weitestgehend entfallen ist und nur auf wenige Teilbereiche beschränkt bleibt. Der Herausgeber

Vorwort | V

120-0-20220528


Fachbuchreihe BAUKONSTRUKTIONEN Band 1:

Bauphysik 010|1 010|2 010|3 010|4 010|5 010|6 010|7

2. Auflage 2018 Grundlagen Winterlicher Wärmeschutz Tauwasserschutz Sommerlicher Wärmeschutz Schallschutz Brandschutz Tabellen

Band 1/1:

Bauphysik — Erweiterung 1 3. Auflage 2018 Energieeinsparung und Wärmeschutz, Energieausweis — Gesamtenergieeffizienz 011|1 Grundlagen 011|2 Heizwärmebedarf 011|3 Beleuchtungsenergiebedarf 011|4 Kühlbedarf 011|5 Heiztechnikenergiebedarf 011|6 Raumlufttechnikenergiebedarf 011|7 Befeuchtungsenergiebedarf 011|8 Kühltechnikenergiebedarf 011|9 Bilanzierung 011|10 Energieausweis und Energiekennzahlen 011|11 Tabellen

Band 2:

Tragwerke 020|1 Grundlagen 020|2 Einwirkungen 020|3 Sicherheit 020|4 Linientragwerke 020|5 Flächentragwerke 020|6 Raumtragwerke 020|7 Bauwerke 020|8 Tabellen

2. Auflage 2018

Band 3:

Gründungen 030|1 Baugrund 030|2 Erddruck 030|3 Flachgründungen 030|4 Tiefgründungen 030|5 Baugruben 030|6 Bauen im Grundwasser

2. Auflage 2020

Band 4:

Wände 040|1 040|2 040|3 040|4 040|5 040|6

2. Auflage 2019 Grundlagen Gemauerte Wände Homogene Wände Holzwände Pfeiler und Stützen Trennwände

Decken 050|1 050|2 050|3 050|4 050|5 050|6

Grundlagen Massivdecken Holzdecken Verbunddecken Balkone und Loggien Unterdecken

Keller 060|1 060|2 060|3 060|4 060|5

Funktion und Anforderung Konstruktionselemente Feuchtigkeitsschutz Detailausbildungen Schutzräume

Band 5:

Band 6:

2. Auflage 2021

2. Auflage 2021

VI | Fachbuchreihe BAUKONSTRUKTIONEN

120-0-20220528


Band 7:

Dachstühle 070|1 Dachformen und Holztechnologie 070|2 Beanspruchungen und Bemessung 070|3 Verbindungsmittel 070|4 Dachstuhlarten 070|5 Sonderformen

2. Auflage 2017

Band 8:

Steildach 080|1 080|2 080|3 080|4 080|5 080|6

1. Auflage 2015 Grundlagen Dachdeckungen und Materialien Ungedämmte Dachflächen Gedämmte Dachflächen Metalldeckungen Dachentwässerung

Flachdach 090|1 090|2 090|3 090|4 090|5 090|6

Grundlagen Konstruktionsschichten und Materialien Nicht belüftete Dächer Zweischaliges Dach Genutzte Dachflächen Dachentwässerung

Band 9:

2. Auflage 2021

Band 10:

Treppen/Stiegen 100|1 Grundlagen 100|2 Entwurfskriterien 100|3 Barrierefreie Erschließungen 100|4 Konstruktionsformen 100|5 Aufzüge

2. Auflage 2023

Band 11:

Fenster 110|1 110|2 110|3 110|4 110|5

2. Auflage 2021 Grundlagen Typenentwicklung Funktionen und Anforderungen Verglasungs- und Beschlagstechnik Baukörperanschlüsse

Band 12:

Türen und Tore 120|1 Grundlagen 120|2 Funktionen und Anforderungen 120|3 Materialien 120|4 Beschläge und Zusatzbauteile 120|5 Türkonstruktionen 120|6 Torkonstruktionen

2. Auflage 2022

Band 13:

Fassaden 130.1 130.2 130.3 130.4 130.5 130.6 130.7

1. Auflage 2014 Grundlagen und Anforderungen Putzfassaden Wärmedämmverbundsysteme Leichte Wandbekleidung Massive Wandbekleidungen Selbsttragende Fassaden Glasfassaden

Fußböden 140|1 140|2 140|3 140|4 140|5

Grundlagen Konstruktionen und Materialien Bodenbeläge Fußbodenaufbauten und Details Sportböden

Band 14:

1. Auflage 2016

Fachbuchreihe BAUKONSTRUKTIONEN | VII

120-0-20220528


Band 15:

Heizung und Kühlung 150.1 Grundlagen 150.2 Wärmeversorgungsanlagen 150.3 Abgasanlagen 150.4 Kälteversorgungsanlagen 150.5 Wärme- und Kälteverteilung 150.6 Planung von Heizungs- und Kühlungssystemen 150.7 Nachhaltigkeit Lüftung und Sanitär 160.1 Grundlagen der Lüftungs- und Klimatechnik 160.2 Lüftungs- und Klimaanlagen 160.3 Wärmerückgewinnung 160.4 Planung von Lüftungs- und Klimaanlagen 160.5 Begriffsbestimmungen zur Sanitärtechnik 160.6 Wasserversorgung 160.7 Entwässerung 160.8 Planung von Sanitäranlagen

1. Auflage 2005

Band 17:

Elektro- und Regeltechnik 170.1 Grundlagen der Elektrotechnik 170.2 Erdungs- und Blitzschutzanlagen 170.3 Stromversorgung 170.4 Schalter, Steckgeräte, Leuchten, Lampen 170.5 Messwertgeber und Stellgeräte 170.6 Mess-, Steuer- und Regelanlagen 170.7 Kommunikationsanlagen 170.8 Planung Elektro- und Regelanlagen

1. Auflage 2007

Sonderband:

Parkhäuser – Garagen 1 Problematik Verkehr 2 Planungsprozess 3 Gesetzliche Rahmenbedingungen 4 Entwurfsgrundlagen Garage 5 Entwurf Bauwerk 6 Mechanische Parksysteme 7 Oberflächengestaltung 8 Technische Ausrüstung 9 Benützung und Betrieb 10 Ausführungsbeispiele 11 Entwurfsschablonen PKW Ziegel im Hochbau 1 Ziegelarchitektur 2 Baustoffe, Produkte 3 Bauphysik 4 Gebäudephysik 5 Mauerwerk – ein Verbundwerkstoff 6 Mauerwerksbemessung 7 Ausführung, Verarbeitung, Details 8 Nachhaltigkeit 9 Ausführungsbeispiele

3. Auflage 2018

Band 16:

Sonderband:

Sonderband:

Holz im Hochbau 1 Holzarchitektur 2 Holztechnologie – Baustoffe und Produkte 3 Bauphysik 4 Gebäudephysik 5 Konstruktionen des Holzbaus 6 Bemessung von Holzbauten 7 Bauteile, Aufbauten und Details 8 Ausführung und Vorfertigung 9 Verarbeitung und Qualitätssicherung 10 Ausschreibung 11 Nachhaltigkeit

VIII | Fachbuchreihe BAUKONSTRUKTIONEN

120-0-20220528

1. Auflage 2006

2. Auflage 2018

1. Auflage 2016


Inhaltsverzeichnis Band 12: Türen und Tore 120|1 Grundlagen ......................................................................................................................... 1 120|1|1 Entwicklung in der Architektur ......................................................................................... 2 120|1|1|1 120|1|1|2 120|1|1|3 120|1|1|4 120|1|1|5 120|1|1|6

120|1|2 120|1|3 120|1|4 120|1|5 120|1|6 120|1|7

Öffnungen in massiven Wänden ....................................................................................................3 Öffnungen in leichten Wänden ......................................................................................................5 Die Öffnung im Raumabschluss ......................................................................................................6 Der Gebäudeeingang als Zeichen ...................................................................................................8 Elemente der Raumbildung ..............................................................................................................9 Das Neue Bauen als industriell orientierter Prozess.............................................................. 14

Typenentwicklungen ........................................................................................................... 16 Teilungen ................................................................................................................................ 18 Richtlinien zum Entwurf .................................................................................................... 19 Terminologie .......................................................................................................................... 20 Abmessungen ........................................................................................................................ 23 Vorschriften ........................................................................................................................... 23

120|2 Funktionen und Anforderungen .................................................................................. 27 120|2|1 Anforderungen an Türblätter ........................................................................................... 27 120|2|1|1 120|2|1|2 120|2|1|3 120|2|1|4

120|2|2

Anforderungen an Türstock bzw. Zarge ........................................................................ 30

120|2|2|1 120|2|2|2

120|2|3

Bedienungskräfte .............................................................................................................................. 34 Mechanische Beanspruchung, Festigkeitsanforderung ........................................................ 34

Bauphysik ............................................................................................................................... 35

120|2|4|1 120|2|4|2 120|2|4|3 120|2|4|4 120|2|4|5

120|2|5 120|2|6

Abmessungen und Toleranzen ...................................................................................................... 30 Befestigung von Bändern und Schließblech............................................................................ 30

Anforderungen an Türen ................................................................................................... 31

120|2|3|1 120|2|3|2

120|2|4

Maßabweichungen ........................................................................................................................... 27 Ebenheit ............................................................................................................................................... 27 Festigkeitsanforderungen .............................................................................................................. 28 Befestigung von Bändern und Schloss ...................................................................................... 29

Wärmeschutz...................................................................................................................................... 35 Luftdurchlässigkeit von Außentüren .......................................................................................... 37 Schlagregendichtheit ...................................................................................................................... 38 Klimaschutz ........................................................................................................................................ 39 Schallschutz ........................................................................................................................................ 40

Barrierefreiheit ..................................................................................................................... 41 Besondere Anforderungen an Türen .............................................................................. 44

120|2|6|1 120|2|6|2 120|2|6|3 120|2|6|4 120|2|6|5

Brandschutz ........................................................................................................................................ 44 Einbruchhemmung ........................................................................................................................... 46 Durchschusshemmung .................................................................................................................... 50 Explosionsdruck- und Sprengwirkungshemmung ................................................................. 50 Strahlenschutz ................................................................................................................................... 51

120|3 Materialien ....................................................................................................................... 57 120|3|1 Holz und Holzwerkstoffe ................................................................................................... 57 120|3|1|1 120|3|1|2 120|3|1|3 120|3|1|4 120|3|1|5 120|3|1|6

120|3|2

Stahl ......................................................................................................................................... 66

120|3|2|1 120|3|2|2 120|3|2|3

120|3|3 120|3|4 120|3|5

Pfostenstock ....................................................................................................................................... 59 Futterstock, Futter, Bekleidungsrahmen ................................................................................... 59 Rahmenstock, Block- oder Blendrahmen.................................................................................. 60 Holzzargen .......................................................................................................................................... 61 Blindstock ............................................................................................................................................ 62 Holztürblätter .................................................................................................................................... 62 Stahlzargen ......................................................................................................................................... 66 Stahlprofilrahmen ............................................................................................................................ 70 Stahltürblätter ................................................................................................................................... 70

Aluminium.............................................................................................................................. 72 Kunststoff ............................................................................................................................... 73 Glas ........................................................................................................................................... 74

Inhaltsverzeichnis Band 12: Türen und Tore | IX

120-0-20220528


120|4 Beschläge und Zusatzbauteile ...................................................................................... 79 120|4|1 Bänder ..................................................................................................................................... 79 120|4|1|1 120|4|1|2 120|4|1|3 120|4|1|4

120|4|2

Schließmechanismen .......................................................................................................... 86

120|4|2|1 120|4|2|2 120|4|2|3 120|4|2|4

120|4|3

Türschlösser......................................................................................................................................... 86 Sicherungsarten der Schlösser ..................................................................................................... 89 Schließbleche ..................................................................................................................................... 90 Schließanlagen .................................................................................................................................. 90

Dichtungen ............................................................................................................................ 92

120|4|3|1 120|4|3|2

120|4|4 120|4|5

Konstruktive Ausbildung ................................................................................................................ 81 Belastbarkeit ....................................................................................................................................... 84 Werkstoffe........................................................................................................................................... 85 Sonderformen .................................................................................................................................... 85

Falzdichtungen .................................................................................................................................. 94 Bodendichtungen ............................................................................................................................. 94

Türgarnituren – Drücker und Griffe ............................................................................... 95 Zusatzbauteile ....................................................................................................................... 97

120|4|5|1 120|4|5|2 120|4|5|3

Türschließer......................................................................................................................................... 97 Feststeller...........................................................................................................................................104 Paniktür- und Notausgangsverschlüsse ..................................................................................105

120|5 Türkonstruktionen......................................................................................................... 113 120|5|1 Bauarten .............................................................................................................................. 113 120|5|1|1 120|5|1|2 120|5|1|3 120|5|1|4 120|5|1|5 120|5|1|6 120|5|1|7 120|5|1|8 120|5|1|9

120|5|2

Außentüren ......................................................................................................................... 119

120|5|2|1 120|5|2|2 120|5|2|3

120|5|3

Konstruktionen aus Holz und Holzwerkstoffen ....................................................................120 Metallkonstruktionen ....................................................................................................................122 Kunststoffkonstruktionen ............................................................................................................123

Innentüren .......................................................................................................................... 124

120|5|3|1 120|5|3|2 120|5|3|3

120|5|4 120|5|5 120|5|6

Drehflügeltüren ...............................................................................................................................113 Pendeltüren ......................................................................................................................................114 Drehtüren ..........................................................................................................................................115 Falttüren, Faltschiebetüren..........................................................................................................116 Schiebetüren ....................................................................................................................................118 Hebeschiebetüren ...........................................................................................................................119 Rundlauftüren..................................................................................................................................119 Falltüren .............................................................................................................................................119 Automatisch öffnende Türen ......................................................................................................119

Türen aus Holz und Holzwerkstoffen .......................................................................................124 Metalltüren .......................................................................................................................................125 Glastüren ...........................................................................................................................................125

Einbruchhemmende Türen ............................................................................................. 126 Schallschutztüren ............................................................................................................. 128 Feuerschutztüren .............................................................................................................. 133

120|6 Torkonstruktionen ......................................................................................................... 135 120|6|1 Bauarten .............................................................................................................................. 137 120|6|1|1 120|6|1|2 120|6|1|3 120|6|1|4 120|6|1|5 120|6|1|6 120|6|1|7 120|6|1|8 120|6|1|9 120|6|1|10 120|6|1|11 120|6|1|12

120|6|2 120|6|3 120|6|4

Drehflügeltor ....................................................................................................................................137 Pendeltor, Schwingtor...................................................................................................................137 Faltgelenktor ....................................................................................................................................138 Falttor .................................................................................................................................................138 Schiebefalttor ..................................................................................................................................139 Schiebetor .........................................................................................................................................140 Hubtor, Senktor ...............................................................................................................................142 Sektionaltor, Deckengliedertor ..................................................................................................142 Rolltor .................................................................................................................................................143 Kipptor................................................................................................................................................143 Faltkipptor .........................................................................................................................................144 Schnelllauftore ................................................................................................................................144

Garagentore ........................................................................................................................ 145 Brandschutztore ................................................................................................................ 145 Toranlagen .......................................................................................................................... 146

X | Inhaltsverzeichnis Band 12: Türen und Tore

120-0-20220528


Quellennachweis ................................................................................................................................ 147 Literaturverzeichnis ........................................................................................................................... 149 Sachverzeichnis .................................................................................................................................. 155 Autoren

.......................................................................................................................................... 158

Inhaltsverzeichnis Band 12: Türen und Tore | XI

120-0-20220528


Beispiel 120|1-13: Jean Prouve – Eingangskonzepte [17]

An der dem öffentlichen Raum zugewandten „Schauseite“ wurden die Hauszugänge ebenfalls durch eine modern abgewandelte Türeinrahmung und die Vorlagerung von asymmetrisch gesetzten Stiegenaufgängen monumentalisiert. Die gartenseitigen Türen dagegen verbinden stärker Außen- und Innenraum. Im Obergeschoß durch die Kombination des Balkons mit dem Gartenabgang, im Erdgeschoß durch die Integration in ein raumgroßes Gartenfenster. Beispiel 120|1-14: Mart Stam, Werkbundsiedlung Stuttgart 1927 [11]

120|1|1|4

Der Gebäudeeingang als Zeichen Die architektonische Ausformulierung des Gebäudeeingangs beschränkt sich im Regelfall in ihrem zeichenhaften Anspruch nicht auf die Ausbildung der Zugangsöffnung allein. Abgeleitet von Kult- und Repräsentationsbauten der Geschichte, wird die Ikonografie des Eingangs dabei als Hauptthema in das Gesamtkonzept der Baugestalt integriert. Historisch gesehen wird dies vorrangig durch eine monomentale Ordnung der Zugangssituation, die Ausbildung eines spezifischen Vorraums und durch entsprechende Ausbildung der Öffnung in der Fassade erreicht. In modernen Konzepten, bei denen der Gegensatz von innen und außen oft ambivalent gehalten und auf Axialität gerne verzichtet wird, wird dieses Grundprinzip aber ebenfalls angewendet, indem der Bau in seiner Plastizität und Gliederung als Ganzes auf den Eingangsbereich verweist. Die Ausweisung des Eingangs bestimmt das Gesamtgestaltungsprogramm des Gebäudes und verknüpft architektonisch den Treppenaufgang mit einer nartexgleichen Vorhalle und den eigentlichen Gebäudeeingang zu einem archetypischen Grundelement aus dem Tempelbau der Antike.

8 | Grundlagen

120-1-20220531

120|1|1|4 In der Regel ist der Gebäudeeingang mehr als die Ausbildung der Zugangsöffnung.


Beispiel 120|1-15: Oststeirische Bauernhöfe [19]

In der „Villa Bauer“ werden die Zugänge programmatisch aufgeladen. Eine axiale Austeilung, ein symmetrischer Aufgang und eine wohl definierte Vorplatz-Raumausbildung betonen die Zugänge im Gesamtkontext. Die „Dorfstraße“ in der Neubausiedlung um 1930 versucht, dem sozialen Kontext eines Dorfangers und damit der Bedeutung der Verbindung von Gebäude und Straße Rechnung zu tragen. Die monolithisch wirkenden Wandflächen wurden in ihrer Zahl stark reduzierte, aber dafür klar ablesbare Öffnungen eingeschnitten. Tür- und Fensterfunktionen wurden dabei zusammengefasst. Beispiel 120|1-16: (1) Villa Bauer 1918, Adolf Loos [4], (2) Dorfstraße [29]

120|1|1|5

Elemente der Raumbildung

120|1|1|5

Neben Material und Konstruktionsweise lassen sich Unterscheidungen beim Gebrauch und bei der Bedienung feststellen. Doch dazu muss aus heutiger Sicht noch eine grundsätzliche architektonische Betrachtung des Verhältnisses von Wand-Decke-Fenster-Tür vorangestellt werden. Über Jahrtausende hinweg waren diese Elemente und deren Bedeutung für die Raumbildung klar definiert. Wand und Decke dienten der Raumbegrenzung, Öffnungen in Form von Tür und Fenster der Raumverbindung. Erst der technologische Schub des Industriezeitalters brachte durch die innovativen Möglichkeiten von neuen Materialien und wissenschaftlich aufbereiteten Fertigungstechniken hier Änderungen mit sich, die auch Auswirkungen auf die architektonische Raumtheorie hatten. Antonio Gaudis nichttragende, transluzente Raumteiler aus fix montierten Elementen und integrierten Türen stellen subtile Raumabhängigkeiten innerhalb des Wohnungsverbandes her. Leichtbauwandelemente in Wohnbauten der frühen Moderne aus raumhohen vorgefertigten Wandelementen ermöglichen eine Anpassung der Nutzung an die Wohnfläche.

Das Industriezeitalter brachte neue Materialien und Fertigungstechniken.

Entwicklung in der Architektur | 9

120-1-20220531


Beispiel 120|1-17: (1) Antonio Gaudi, nichttragende, transluzente Raumteiler [28] (2) Leichtbauwandelemente in Wohnbauten der frühen Moderne [11]

In japanischen Wohnhäusern werden traditionell sowohl an der Fassade als auch im Gebäudeinneren Schiebetüren verwendet. Die Raumbeziehungen sind dadurch den temporären Gebrauchsansprüchen anpassbar. Durch eine raumhohe Schiebetür bzw. durch eine Faltwand können Raumteile in Bezug auf das Gesamtraumgefüge gesteuert werden. Beispiel 120|1-18: Schiebetüren in japanischen Wohnhäusern [11]

Beispiel 120|1-19: Flexible oder transparente Zwischenwände [11]

Beispiel 120|1-20: Faltschiebewände [11]

10 | Grundlagen

120-1-20220531

In japanischen Wohnhäusern werden an der Fassade und im Gebäudeinneren Schiebetüren verwendet.


Innenräume werden durch flexible oder transparente Zwischenwände in neuartige Beziehung gebracht, die Wirkungsweise der klassischen Türöffnung wird dabei erweitert. Faltschiebewände ermöglichen es, Innenräume als flexibel gestaltbare Raumzonierungen zu verstehen, die entsprechend den jeweiligen funktionellen Bedürfnissen in ihrer Raumcharakteristik angepasst werden können. Die klassische Tür spielt hier nur mehr eine untergeordnete Rolle und ist in die Schiebeelemente zum Teil integriert.

Faltschiebewände ermöglichen es, Innenräume den jeweiligen funktionellen Bedürfnissen flexibel anzupassen.

Beispiel 120|1-21: Flughafen München um 1985 – der Zwillingshangar [11]

Das Junktim „Wand-Begrenzung“ und „Öffnung-Durchblick“ kam ins Wanken. Die Entflechtung der Wand in Tragstruktur und Raumbegrenzung, die über die bisherigen Möglichkeiten bei Fachwerkbauten weit hinausgingen, führte in der westlichen Architekturentwicklung zu einer Überlappung der bisher eindeutig besetzten Begriffe. Sind raumhohe Schiebwände noch weiter Türen oder verglaste Wände weiterhin Türen und Fenster? Der Zwillingshangar am Flughafen München besetzt quasi einen Teil des Flugfeldes. Die Grenzen von außen und innen sind weitgehend aufgelöst. Die Falttore wurden in die Magazine der mit Glasbausteinen verglasten Ecken geschoben. Im geschlossenen Zustand entsteht dadurch ein illusionistischer Raum, in dem die Wände eigentlich die Tore sind. Beispiel 120|1-22: Mies van der Rohe, Haus mit 3 Höfen, Entwurf [29]

Die Sprengung der Box als abgeschlossene Raumeinheit hin zu so genannten „fließenden Räumen“ machte es notwendig, die Ausformung der Übergänge zwischen einzelnen Räumen zu überdenken. Überlegungen zur symbiotischen Verschmelzung bzw. Zusammenführung von Außen- und Innenräumen, der flexiblen Nutzung der Übergangsbereiche führten zur Entwicklung neuer Wand-, Fenster- und Türelemente. Diese theoretischen Ansätze, deren

Entwicklung in der Architektur | 11

120-1-20220531


bekanntesten die Theorien des Plan Libre von Le Corbusier in Frankreich um 1925, Mies van der Rohes Raumkonzept für den Barcelonapavillon Deutschlands von 1929 oder die Manifeste und Arbeiten der in Holland beheimateten De Stylgruppe (1917-1931) waren, sind unabdingbar mit den neuen bautechnischen Möglichkeiten verknüpft. Die Wände des Hauses sind zum Garten hin völlig transparent gehalten, Fenster und Tür im traditionellen Sinn gibt es nicht mehr. Beispiel 120|1-23: Le Corbusier 1925, Auflösung der Wand durch Langfenster [20]

Le Corbusiers Auflösung der Wand durch das Langfenster und damit eine Uminterpretation der Raumbeziehung von außen und innen ist eine Entwicklung des Wandaufbaus aufgrund technologischen Fortschritts und der räumlichen Konsequenzen für den Umgang mit Öffnungen. Bei George Howe, Haus C.F.Thomas 1939, verzahnen raumhohe Schiebetüren Innen- und Außenraum zu einem gesamtheitlich wahrnehmbaren Lebensraum. Die Auflösung der Raumbox in flächige Elemente führt bei Gerrit Rietvelds „Haus Schröder“ zu neuen Anforderungen und Bedeutungen von Öffnung und Durchblick. Beispiel 120|1-24: George Howe, Haus C.F.Thomas 1939 [6]

Beispiel 120|1-25: (1) Gerrit Rietveld, Haus Schröder 1924, Utrecht [29] (2) Theo van Doesburg, Kontrakonstruktion der Maison Particuliere 1923

12 | Grundlagen

120-1-20220531


Ein eindrucksvolles Beispiel für den Zusammenhang von Materialwahl, Fertigungstechnik und optischem Eindruck gelingt Le Corbusier (Le Esprit Nouveau, 1925) in der Firmenwerbung für Stahlblechtüren. Die abstrakte, puristische Raumauffassung des „Neuen Geistes“ bedarf in ihrer stofflichen Umsetzung auch der neu zu entwickelnden Produktionsmethoden. Beispiel 120|1-26: Le Corbusier, Le Esprit Nouveau 1925, Firmenwerbung [20]

Bei Richard Neutras, Versuchsschule 1935, Los Angeles, stehen die Klassenräume durch Öffnen von verglasten Schiebetoren mit dem Garten niveaugleich in Verbindung. Ein loggienartiger Vorbau mit flexiblem, textilem Sonnenschutz schafft einen leicht adaptierbaren Übergangsbereich und stellt die Verbindung von Außen- und Innenraum her. Beispiel 120|1-27: Richard Neutra, Versuchsschule 1935, Los Angeles [6]

Neu entwickelte Materialien und Konstruktionen erlaubten die Auflösung ganzer Wände, sodass im Rahmen des jeweilig technisch Machbaren flexible Wände den traditionellen Türen und Toren funktionell gleichzusetzen waren. Dieser Entwicklungsstrang ist bis heute nicht abgeschlossen. Bei John Funks „Haus L.M.Heckendorf“ wird durch Auflösung der Box außen und innen als Raumkontinuum interpretiert, Vorhänge definieren optisch die Raumgliederung. In Phillip Johnsons eigenem Atriumhaus 1942 verschmelzen Haus und Hof durch Anwendung neuester Materialien und Bautechniken zu einer räumlichen Einheit. Türen und Fenster verschmelzen zu einem transparenten Wandelement, dessen raumbegrenzende Attribute zu Gunsten einer Filterwirkung aufgelöst werden.

Entwicklung in der Architektur | 13

120-1-20220531


Beispiel 120|1-28: John Funk, Haus L.M.Heckendorf 1939 [6]

Beispiel 120|1-29: Phillip Johnson, eigenes Atriumhaus 1942 [6]

120|1|1|6

Das Neue Bauen als industriell orientierter Prozess Mit Beginn des 20. Jahrhunderts versucht die Avantgarde der Moderne, zum Thema Wand und Öffnung einen neuen strukturellen Ansatz zu finden. Neben den Raumtheorien waren es die Möglichkeiten neuer Werkstoffe und Fertigungsmethoden, die einen grundlegenden Umschwung in der Architekturgeschichte einleiteten. Technologisch wurden dazu Grundlagenrecherchen in der benachbarten Disziplin des Maschinenbaus in allen seinen mannigfaltigen Sparten angestellt. Dort konnte durch die Großserienfertigung (und daran hat sich bis heute nichts geändert) die Produktentwicklung mit einer vorgelagerten Grundlagenforschung intensiver betrieben werden als im Bauwesen. Luxuriös ausgestattete Ozeandampfer, Speise- und Schlafwagenausstattungen von Eisenbahnwaggons, Automobile und Flugzeuge wurden mit allen den dabei zur Verwendung kommenden Materialien und Verarbeitungstechniken als Fundgrube für innovativen Hochbau betrachtet. Beispiel 120|1-30: (1) Theatervorhang, (2) Panzertür [12]

14 | Grundlagen

120-1-20220531

120|1|1|6 Die Möglichkeiten neuer Werkstoffe und Fertigungsmethoden leiteten einen grundlegenden Umschwung in der Architekturgeschichte ein.


Hermann Muthesius, Peter Behrens und Walter Gropius waren im deutschsprachigen Raum die großen Neuerer. Industrielle Produkte und deren Fertigung dienten den Architekten zur Richtungsbestimmung im Bereich der Architektur. Ziel war das Heranrücken der Gebäudeherstellung an den Standard der allgemeinen industriell vorgefertigten Produktion. Die Gestaltung eines Gesamtbaus und seiner Bauteile sollte unter ästethischer Berücksichtigung der neuen Prozessabläufe geschehen. Das Bauhaus, zuerst in Weimar, später in Dessau angesiedelt, war in Deutschlands Zwischenkriegszeit die wichtigste Entwicklungsstätte für dieses Konzept des „Neuen Bauens“. Der Typus des Schiebens und des Klappens als fundamentale Merkmale von „mechanischen Isolatoren“ kann anhand eines Theatervorhangs und einer Panzertür dargestellt werden. Beispiel 120|1-31: Schleusentore als Typus für abgedichtete Torsysteme [12]

Beispiel 120|1-32: Zeppelinhangars mit Dreh- und Schiebefalttoranlage [12]

Die vergleichsweise zum Hausbau ausgereiften Schließ- und Abdichtungskonstruktionen aus der Welt des Fahrzeugbaus werden damals schon als technische Richtschnur für eine Modernisierung der Hochbauelemente angesehen. Beispiel 120|1-33: Ausgereifte frühe Türsysteme aus dem Waggon-, dem Automobil- und dem Flugzeugbau [12]

Entwicklung in der Architektur | 15

120-1-20220531


Beispiel 120|1-34: Frühe Formen von Sektionalschiebetoren und Faltschiebetoren [12]

120|1|2

Typenentwicklungen Türen haben sich aus den einfachen Holz-Verschlagstüren entwickelt. Die Abbildung 120|1-01 zeigt die schematisch einfach dargestellte Tür mit Spurlager und Band. Diese einfachen Türen wurden in Brettbauweise ausgeführt. Aus dieser Bauweise hat sich die einfache Drehtür in Brettbauweise entwickelt. Die Bretttüren sind als Außentüren nur bedingt geeignet, da sie durch die Stoßfugen der Bretter keine optimale Dichtfunktion (Wind- u. Schlagregendichtheit) ermöglichen.

120|1|2 Türen haben sich aus den einfachen HolzVerschlagstüren entwickelt.

Abbildung 120|1-01: Einfache Bretttür, Rahmentür

Mit der in der Gotik entstandenen Stollenbauweise wurden die Rahmentüren bestehend aus vertikalen Friesen und horizontal eingesetzten Zapfenstücken entwickelt. Ermöglicht wurde diese Stollenbauweise durch den Einsatz der Schlitz- und Zapfenverbindung sowie durch die Technik, dünn ausgehobelte bzw. dünn zugeschnittene Holzplatten auf Stoß zu verleimen und Füllungen einzuarbeiten. Je nach Anzahl der Füllungen unterscheidet man 4-fach- und 6fach-Füllungen. Anstelle von Holz können die Füllungen auch mit Glas ausgeführt werden. Mithilfe der Stollenbauweise können sehr leichte Türen und damit auch für sehr großformatige Tür- und Toröffnungen gebaut werden.

16 | Grundlagen

120-1-20220531

In der Stollenbauweise können auch für großformatige Tür- und Toröffnungen leichte Türen gebaut werden.


120|3

Materialien

120|3

Für den Bau von Türen haben sich Werkstoffe wie Holz, Holzwerkstoffe, Metall und Metallkunststoff sowie auch Glas bewährt. Speziell Holzwerkstoffe haben in den letzten Jahren aufgrund der technologischen Weiterentwicklung einen höheren Marktanteil und werden in den vielfältigsten Variationen eingesetzt. Im Bereich der Metalltüren ist eine starke Anbindung der konstruktiven Elemente an Pfostenriegelfassaden bzw. auch an den Fensterbau festzustellen. Ein ähnliches Phänomen ist auch bei Kunststofftüren zu bemerken. Auch hier orientieren sich die konstruktiven Ausbildungen an jenen des Fensterbaues. Anders verhält es sich bei den Türzargen. Möglich sind praktisch alle Werkstoffkombinationen zwischen Zargen und Türblättern, die Stahlnormzarge hat sich aber aufgrund des einfachen und genormten Aufbaues derzeit marktführend für Innentüren durchgesetzt. Holztürblätter werden ohne Stock geliefert, eine Nacharbeitung findet vor Ort statt. Metalltüren werden aufgrund der Passgenauigkeit prinzipiell mit Zarge oder Stock geliefert. Der Türstock dient dem sauberen Anschlag des Türblattes. Bei Außentüren und Türen in tragenden Wänden wird ein Türsturz angeordnet, bei Türen in nichttragenden Zwischenwänden kann bei ausreichender Tragfähigkeit des Türstockes der Türsturz entfallen.

Für den Bau von Türen eignen sich unterschiedliche Werkstoffe. Speziell Holzwerkstoffe werden in den vielfältigsten Variationen eingesetzt.

Abbildung 120|3-01: Einteilung von Türen nach der Rahmenausbildung

A B C

120|3|1

Blendrahmen Blockrahmen Zargenrahmen

D E F

Futterrahmen Eckzarge Umfassungszarge

Holz und Holzwerkstoffe Für Türen werden Hölzer und Holzwerkstoffe sowie Kombinationen davon verwendet. Grundsätzlich eignet sich fehler- und kernfreies gesundes Vollholz, wobei für Außentüren Holzarten mit einem witterungsbeständigen und schwindarmen Verhalten zu empfehlen sind. Da Türen maßhaltige Bauteile darstellen, sind geeignete Holzarten vorzuziehen (Tabelle 120|3-01). Buchenholz sollte aufgrund der starken hygrisch bedingten Quell- und Schwindbewegungen nur für Innentüren bzw. bei Holzwerkstoffen eingesetzt werden. Die Kriterien für die Holzqualität richten sich nach jenen für Tischlerarbeiten. Die ÖNORM EN 942 [76] „Holz in Tischlerarbeiten“ regelt ein Sortierverfahren nach augenscheinlichen Merkmalen für Vollholz. Entscheidend für die Qualität des Holzes ist auch die Oberflächengestaltung. Je nach Ausführung ist zwischen offenen und verdeckten Oberflächen zu unterscheiden.

120|3|1

Da Türen maßhaltige Bauteile darstellen, sind witterungsbeständige und schwindarme Holzarten vorzuziehen.

Holz und Holzwerkstoffe | 57

120-3-20220528


Tabelle 120|3-01: Hölzer für Türenbau – ÖNORM EN 13556 [123] Nadelhölzer Holzart

KurzbeWuchsgebiet zeichnung

Farbe

PCAB (FI) TSHT (HEM) PNSY (KI)

Europa

gelblich bis rötlich-weiß

nordwestl. Nordamerika

weißlich-grau bis hellgrau-braun Kern: gelb- bis rotbraun, Splint: hellgelb

Lärche

LAER (LA)

Mittel- und Osteuropa, Nordamerika, Nordostasien

Kern: rotbraun, stark nachdunkelnd, Splint: gelblich

Pitch Pine

PNOO (PIP)

Nord- und Mittelamerika

Splint: gelblich-weiß, Kern: rötlich

Fichte Hemlock Kiefer

Europa

holzarttypische Eigenart

Feuchtigkeitsangleichgeschwindigkeit

Rohdichtebereich bei 1215 % Holzfeuchtigkeit

Harzgallen

mittel

0,40-0,50

etwas spröde

mittel

0,44-0,51

harzhaltig

Kern: mittel, Splint: groß

0,44-0,60

harzhaltig, etwas spröde

Kern: gering, Splint: groß

0,47-0,62

gut bearbeitbar, harzig, gut witterungsbeständig

rasch

0,49-070

Laubhölzer Holzart

KurzbeWuchsgebiet zeichnung AFXX (AFZ)

Afzelia

QXCE QXCA (EI) (EIW) SHDR SHLR (MER) FXEX ENUT (MAU) ULCP ULGL (UL)

Eiche

Meranti Rotes Esche Sipo-Mahagoni Rüster (Ulme)

Farbe

holzarttypische Eigenart

Feuchtigkeitsangleichgeschwindigkeit

Rohdichtebereich bei 1215 % Holzfeuchtigkeit

Westafrika

Kern: gelblich bis hellbraun, Splint: grau

hart, Trocknung schwierig

sehr gering

0,73-0,85

Europa, Nordamerika

Kern: graugelb bis hellbraun und dunkelbraun, Splint: grau

Gerbsäure führt bei Eisenkontakt zu Dunkelfärbung

gering

0,67-0,77

Kern: hellrosabraun bis dunkelrotbraun, Splint: gelblich/rosagrau gelblich-weiß

Partien mit stark unterschiedlichen Eigenschaften

gering bis mittel

0,35-0,60

Südostasien Europa West-, Mittelund Ostafrika Europa

gering

0,41-0,82

rötlich nachdunkelnd

sehr gut bearbeitbar, witterungsbeständig

mittel

0,55-0,75

hellbraun bis rotbraun

gut bearbeitbar, gute Standfestigkeit

gering

0,55-0,77

Die Holzfeuchtigkeit von Vollholztüren richtet sich grundsätzlich nach dem Verwendungszweck der Türen. Für den Außenbereich ist ein mittlerer Feuchtigkeitsgehalt von etwa 12 bis 15 % vorzusehen, und bei Türen, die ausschließlich im Innenbereich verwendet werden, eine mittlere Holzfeuchtigkeit von 9 bis 13 %. Sollte es sich um beheizte Gebäude handeln, so ist diese Holzfeuchtigkeit auf etwa 10 bis 12 % abzusenken. Dies bedeutet, dass Holz mit künstlicher Trocknung vorbereitet werden muss, da nur mithilfe dieses Verfahrens derartig niedrige Holzausgleichsfeuchtigkeiten erzielt werden. Bei Türen aus Holzwerkstoffen sind die Holzfeuchtigkeiten in Abhängigkeit von der Rohdichte entsprechend niedriger. Zur Verbesserung der Produkteigenschaften wurden Holzwerkstoffe entwickelt, die einerseits größere Formquerschnitte und andererseits auch witterungsbeständigere dauerhafte Konstruktionen ermöglichen. Speziell das Stehvermögen bei hygrothermischer Beanspruchung lässt sich deutlich verbessern. Für den Türbau werden Sperrhölzer, Spanplatten sowie MDF-Platten verwendet. Tabelle 120|3-02: Regelwerke für Holzwerkstoffe für den Türenbau Sperrholz Spanplatten

MDF-Platten

Bezeichnung Sperrholz – Anforderungen Spanplatten – Definition und Klassifizierung Platten aus langen, schlanken, ausgerichteten Spänen (OSB) - Definitionen, Klassifizierung und Anforderungen Spanplatten – Anforderungen zementgebundene Spanplatten – Definition und Klassifizierung Faserplatten – Anforderungen – Teil 5: Anforderungen an Platten nach dem Trockenverfahren (MDF)

58 | Materialien

120-3-20220528

Norm ÖNORM EN 636 [74] ÖNORM EN 309 [69] ÖNORM EN 300 [68]

ÖNORM EN 312 [70] ÖNORM EN 633 [73] ÖNORM EN 622-5 [72]

Für Türen wurden Holzwerkstoffe entwickelt, die witterungsbeständigere Konstruktionen ermöglichen.


120|3|1|1

Pfostenstock

120|3|1|1

Der Türstock besteht aus einem Holzrahmen, der in der Wand versetzt wird und in der Regel die fertige Wanddicke umschließt. Die seitliche Abdeckung erfolgt mit Zier- oder Falzverkleidungen, im Bereich des Fußbodens sind meist nur Distanzleisten angebracht. Die Befestigung erfolgt durch Verschraubung oder Verdübelung, früher auch durch ins Mauerwerk einspringende Holzknaggen, die eingemauert wurden. Abbildung 120|3-02: Pfostenstöcke – ÖNORM B 5330-9 [58] und B 5330-7 (zurückgezogen) [56]

gefälztes Türblatt

120|3|1|2

stumpfes Türblatt

Futterstock, Futter, Bekleidungsrahmen

120|3|1|2

Der Türstock besteht aus einem Futter, Falz- sowie Zierverkleidungsteilen bzw. Deckleisten, die meist auf einem Blindstock montiert werden. Die Abdeckung der seitlichen und der oberen Öffnungsleibung ist das Futter. Abbildung 120|3-03: Futterstöcke – ÖNORM B 5330-9 [58] und B 5330-7 (zurückgezogen) [56]

einteiliger Futterstock

zweiteiliger Futterstock

Der freibleibende Raum zwischen Futter und Mauerwerk wird mit einem Blindfutter satt geschlossen oder ausgeschäumt, seitlich wird die Bekleidung

Holz und Holzwerkstoffe | 59

120-3-20220528


angeordnet. Die Befestigung erfolgt durch Verschraubung, Verdübelung oder durch Leimung. Abbildung 120|3-04: Holztüren mit Futter- und Bekleidungsrahmen

Sichtmauerwerk stumpfer Anschlag

120|3|1|3

Falzanschlag

unterschiedliche Wanddicken

Rahmenstock, Block- oder Blendrahmen Der Rahmenstock, auch Block- oder Blendrahmen genannt, ist ein meist zusammengesetzter Rahmen aus 62 mm dicken und 40 bis 85 mm breiten rechteckigen oder quadratischen Profilen, wobei der untere Querpfosten häufig durch Flacheisen ersetzt wird. Die Befestigung erfolgt durch Flach- oder Bankeisen bzw. eine Verdübelung.

120|3|1|3 Beim Rahmenstock wird der untere Querpfosten häufig durch Flacheisen ersetzt.

Abbildung 120|3-05: Holztüren mit Rahmenstock

eingeputzt

zurückgesetzte Schattenfuge

Sichtbeton

Abbildung 120|3-06: Holztüren mit Blendrahmen

Außentür in Mauerfalz

60 | Materialien

120-3-20220528

Innentür vor Wandfläche

in Wandöffnung


120|3|1|4

Holzzargen

120|3|1|4

Holzzargen werden erst nach Abschluss aller Putzarbeiten montiert. Sie bestehen aus einem Futter mit 19 bis 30 mm Dicke, einer Falzverkleidung und einer Zierverkleidung. Die Befestigung an der Wand erfolgt durch Verschraubung und/oder Ausschäumen mit stabilem Schaum. Die seitliche Bekleidung aus Holzprofilen kann alternativ auch durch einen Putzabschluss mittels Putzschiene erfolgen.

Holzzargen werden erst nach Abschluss aller Putzarbeiten montiert.

Tabelle 120|3-03: Maulweiten von Holzzargen – ÖNORM B 5330-9 [58] Maulweite

[mm]

90

110

130

150

170

180

280

330

Abbildung 120|3-07: Holzzargen (schematisch) – ÖNORM B 5330-9 [58]

Beispiel 120|3-01: ÖNORM-Bezeichnungen von Holzzargen Holzzarge (HZ) gemäß ÖNORM B 5330-9 mit einer Stocklichtbreite (Nennmaß-Breite) von 850 mm und einer Stocklichthöhe (Nennmaß-Höhe) von 2000 mm, 150 mm Maulweite, für gefälzte Türblätter (G) rechts angeschlagen: Holzzarge ÖNORM B 5330-9 HZ 850 x 2000 x 150 / G – R Holzzarge (HZ) gemäß ÖNORM B 5330-9 mit einer Stocklichtbreite (Nennmaß-Breite) von 850 mm und einer Stocklichthöhe (Nennmaß-Höhe) von 2000 mm, 150 mm Maulweite, für stumpf einschlagende Türblätter (S) links angeschlagen: Holzzarge ÖNORM B 5330-9 HZ 850 x 2000 x 150 / S – L

Beispiel 120|3-02: Produktbeispiele Holzzargen

Holz und Holzwerkstoffe | 61

120-3-20220528


120|3|1|5

Blindstock

120|3|1|5

Der Blindstock, als einfacher Stock oder zweigeteilt mit Distanzplatten bei dicken Wänden, wird im Zuge der Rohbauarbeiten versetzt und durch Maueranker oder Pratzen bzw. Flacheisen oder bei nachträglichem Einbau mittels Dübel im Mauerwerk gehalten. Nach den Putz- und Malerarbeiten wird der Blindstock mit einem Futter (Türblattanschlag) und einer Bekleidung ergänzt.

Nach den Putz- und Malerarbeiten wird der Blindstock mit einem Futter und einer Bekleidung ergänzt.

Abbildung 120|3-08: Holztürstöcke mit Blindstock

120|3|1|6

Holztürblätter

120|3|1|6

Holztürblätter werden grundsätzlich ohne Stock geliefert, da sie für Holzstöcke und auch Metallzargen leicht nachgearbeitet werden können. Abbildung 120|3-09: Übersicht Holztürblätter

Lattentür

Brettertür

glatte Tür

Einfüllungstür

Füllungstürblatt mit Mittelfries

Füllungstürblatt mit Mittelfriesen

Füllungstürblatt mit Mittelfriesen

Füllungstürblatt mit Mittelfriesen

Füllungstürblatt mit Mittelfries und Sprossen

Füllungstürblatt mit Sprossen

Füllungstürblatt mit Sprossen

Füllungstürblatt mit senkrechten Sprossen

62 | Materialien

120-3-20220528


120|5

Türkonstruktionen Türen sind Abschlüsse von Öffnungen in Wänden, die für den Personenverkehr benutzbar sind. Abbildung 120|5-01 und die nachfolgende Aufstellung beinhalten die Bezeichnungen der Öffnungsarten und ihrer zugehörigen Symbole gemäß ÖNORM EN 12519 [117]. Die gebräuchlichsten Türarten sind: - Drehflügeltüren (ein- oder zweiflügelig) - Pendeltüren - Drehtüren - Schiebetüren und Hebeschiebetüren - Falttüren und Faltschiebetüren - Sonderformen (Rundlauftüren, Falltüren etc.)

120|5

Die Zweckbestimmung eines Türelementes beeinflusst Form, Größe, Öffnungsart, Werkstoff sowie die Beschläge.

Die jeweilige Zweckbestimmung eines Türelementes beeinflusst die Form und Größe, die Öffnungsart und den Werkstoff sowie die Art und Eignung der Beschläge. Abbildung 120|5-01: Übersicht Bauarten Türen – ÖNORM EN 12519 [117]

120|5|1

Bauarten

120|5|1

Die Bauart einer Tür ist im Wesentlichen von der Funktion bestimmt. Üblicherweise werden Türen einseitig an Drehbändern geführt und geöffnet. Neben dieser klassischen Art haben sich Drehtüren, Schiebetüren sowie Falttüren entwickelt. Eine Sonderfunktion stellt die Falltür dar, bei der es sich um einen Raumabschluss in horizontaler Ebene handelt.

120|5|1|1

Drehflügeltüren

120|5|1|1

Die Drehflügeltür stellt die einfachste, leicht öffenbare Türform dar. Die Türblätter werden mittels Drehbändern entweder am Türstock (Zarge) oder im

Bauarten | 113

120-5-20220531


Boden und Sturzbereich angeschlagen. Je nach Falzausbildung wird nach Türen, die auf dem Stock aufschlagen oder in den Falz einschlagen, unterschieden. Abbildung 120|5-02: Konstruktionsformen Drehflügeltüren – ÖNORM EN 12519 [117]

Unterschieden wird nach Türen, die auf dem Stock aufschlagen oder in den Falz einschlagen.

^^ Beispiel 120|5-01: Konstruktionsbeispiel zweiflügelige Drehflügeltür

120|5|1|2

Pendeltüren Eine Weiterentwicklung der Drehtür ist die Pendeltür. Das Türblatt hat keinen Anschlag im Stock und kann beidseitig durchschlagen. Nach einem kurzen Durchschwingen stellt sich das Türblatt wieder in die geschlossene Lage zurück. Um Zusammenstöße von Personen zu vermeiden, empfiehlt es sich, im Türblatt Glasfüllungen oder Sehschlitze in Augenhöhe zu situieren.

114 | Türkonstruktionen

120-5-20220531

120|5|1|2


Abbildung 120|5-03: Konstruktionsformen Pendeltüren – ÖNORM EN 12519 [117]

Das Türblatt einer Pendeltür kann beidseitig durchschlagen.

Beispiel 120|5-02: Konstruktionsbeispiel zweiflügelige Pendeltür

Beispiel 120|5-03: Pendeltüren [155][159][165]

120|5|1|3

Drehtüren

120|5|1|3

Bei Drehtüren handelt es sich um im rechten Winkel zueinander stehende vier Türblätter oder kreuzförmig angeordnete Türblätter, die in einer besonderen Führungskonstruktion ein Rotieren dieser Türblätter ermöglichen. Die Besonderheit bei Drehtüren ist der relativ hohe Durchsatz an Personen bei gleichzeitiger Minimierung eines Außenluftaustausches. Diese Konstruktionen finden daher vorrangig bei Hotels oder öffentlichen Gebäuden Verwendung. Aus der Sicht der Barrierefreiheit sind Drehtüren jedoch als ungeeignet zu

Bauarten | 115

120-5-20220531


bezeichnen, da sie für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Behinderung praktisch unpassierbar sind und generell die Verletzungsgefahr relativ groß ist. Abbildung 120|5-04: Konstruktionsformen Drehtüren – ÖNORM EN 12519 [117] Vorrangig finden Drehtüren bei Hotels oder öffentlichen Gebäuden Verwendung.

Beispiel 120|5-04: Konstruktionsbeispiel Drehtür [143]

Beispiel 120|5-05: Drehtüren [143]

120|5|1|4

Falttüren, Faltschiebetüren Für große Tür- oder Wandöffnungen wurden Falttüren entwickelt. Sie weisen in der Regel eine Kombination aus Einschlag und Bandseite auf, sodass mit einer

116 | Türkonstruktionen

120-5-20220531

120|5|1|4


einfachen Drehschiebebewegung ein Öffnen ermöglicht wird. Bei großen Torbzw. Türbreiten ist teilweise erheblicher Kraftaufwand notwendig, um die Türflügel zu bewegen. Hier haben sich automatische Konstruktionen bewährt. Eine Sonderform stellt die Faltschiebetür dar. Hier werden die Tür- oder Torblätter direkt in Führungsschienen geführt und in einem Faltenmuster bewegt. Ergänzend ist festzuhalten, dass auch eine horizontale Teilung der Falttüren oder Falttore, vor allem bei großen Portalkonstruktionen, Anwendung findet. Abbildung 120|5-05: Konstruktionsformen Falttüren – ÖNORM EN 12519 [117]

Eine Sonderform der Falttür ist die Faltschiebetür.

Beispiel 120|5-06: Konstruktionsbeispiel Falttür

Beispiel 120|5-07: Falttüren [148]

Bauarten | 117

120-5-20220531


120|5|1|5

Schiebetüren

120|5|1|5

Schiebetüren und -tore wurden entwickelt, um einerseits den Öffnungsraum der Türen zu minimieren, andererseits um Türen mit großen Gewichten leicht bewegen zu können. Es wird unterschieden in vertikale und horizontale Schiebetüren oder -tore. Nachteilig ist, dass sie nicht winddicht schließen. Ebenso kann das Unterstockprofil aufgrund der konstruktiven Ausführung nur schlecht gegen Schlagregen abgedichtet werden. Abbildung 120|5-06: Konstruktionsformen Schiebetüren – ÖNORM EN 12519 [117]

Schiebetüren und Schiebetore schließen nicht winddicht.

Beispiel 120|5-08: Konstruktionsbeispiel Schiebetür

118 | Türkonstruktionen

120-5-20220531


120|5|1|6

Hebeschiebetüren

120|5|1|6

Bei einer Hebeschiebetür wird die Schiebebewegung mit einem Herausheben aus dem Stockprofilfalz kombiniert. Mithilfe dieser Methode können gegenüber konventionellen Schiebetürkonstruktionen höhere Schlagregen- und Winddichtheiten erzielt werden. Diese Konstruktion wird vornehmlich im Wohnhausbau eingesetzt.

120|5|1|7

Rundlauftüren

120|5|1|7

Unter Rundlauftüren wird eine Sonderform der Schiebetür verstanden, wobei zusammenhängende Türsegmente beim Öffnen bogenartig verschoben werden. Diese Konstruktionsform ist mit der von Rundlauftoren vergleichbar.

120|5|1|8

Falltüren

120|5|1|8

Falltüren stellen horizontale Abschlüsse in Decken- oder Bodenkonstruktionen dar. Sie werden in den diversen Bauordnungen hinsichtlich ihrer Lage und Anordnung geregelt und müssen besonderen statischen Anforderungen genügen.

120|5|1|9

Automatisch öffnende Türen

120|5|1|9

Eine Verbesserung der Funktionsweise der Drehtür stellt eine automatisch öffnende Tür oder ein öffnendes Tor dar. Auch hier kann bei einem hohen Durchsatz an Personen eine Minimierung des Außenluftwechsels erzielt werden. Automatische Türen haben sich sowohl bei Eingangsportalkonstruktionen als auch im Bereich von Brandabschnitten oder Fluchtwegen durchgesetzt, da die automatische Steuerung hier eine verlässliche Funktionsweise im Einsatzfall ermöglicht.

120|5|2

Außentüren Außentüren sind zusätzlichen Beanspruchungen aus Wind und Schlagregen unterworfen. Darüber hinaus ist dem Schutz vor Einbruch Augenmerk zu schenken. Dementsprechend werden besondere Vorkehrungen hinsichtlich Dichtheit und Stabilität getroffen. Die Konstruktion der beweglichen Elemente und der Beschläge erfolgt unter dem Aspekt der massiven Bauweise und der Dauerhaftigkeit. Dem erhöhten Wärmeschutz wird Rechnung getragen durch: - Mehrfachverglasung - Isolierglas - wärmegedämmte Metallprofile mit thermischer Trennung - massive Holztüren mit Dämmstoffeinlagen und innenliegender Dampfbremse zur Vermeidung von Tauwasseranfall in der Dämmschicht

120|5|2 Außentüren sollen vor Wind, Schlagregen und Einbruch schützen.

Die Türblätter können symmetrisch oder asymmetrisch aufgebaut sein. Ein symmetrisch aufgebautes Türblatt besteht beispielsweise aus einer Mittellage mit darauf beidseitig angeordneten, jeweils gleichartigen Deckplatten und Decklagen. Ein derartiges Türblatt bleibt bei hygrothermischer Beanspruchung nur dann weitgehend verformungsfrei, wenn es in jeder Beziehung symmetrisch aufgebaut und gefertigt wurde. Nachträglich einseitig aufgeleimte Platten, Leisten, Furniere, Schichtstoffplatten sowie einseitig aufgetragener deckender +Anstrich führen nahezu immer zu Verformungen des Türblattes. Bei

Außentüren | 119

120-5-20220531


asymmetrisch aufgebauten Türblättern ist die Tragkonstruktion – in Form von Rahmen- oder Sperrtürblatt – nur einseitig oder beidseitig mit ungleichen Vorsatzschalen beplankt. Damit es zu keiner Verformung des Türblattes kommt, müssen die Aufdoppelungen immer beweglich angebracht sein. Da sich derartige Türblattkonstruktionen in der Regel bereits bei geringer Klimaänderung deformieren, ist ihr Einsatz problematisch und auf Sonderfälle beschränkt. Entscheidend für die Praxistauglichkeit von barrierefreien Türen ist deren Einbaulage. Unterschieden wird zwischen einer schlagregengeschützten und einer ungeschützten Lage. Die Abbildung 120|5-07 zeigt Beispiele für den geschützten Bereich, Abbildung 120|5-10 ein Beispiel für den ungeschützten Bereich. Die Ableitung des Schlagregens erfolgt hier durch ein vorgesetztes Rigoleinlaufgitter, denn selbst hochwertige Dichtungskonstruktionen vermögen nicht die Wassermengen eines Schlagregens einwandfrei abzuleiten. Zur Vermeidung des optisch eventuell störenden Einlaufgitters können Rampen vorgesehen werden, die jedoch nur bedingt praxistauglich sind. Einen typischen Anwendungsfall für eine Außentür im geschützten Bereich stellt eine Tür bei einem überdachten Laubengang dar.

Selbst hochwertige Dichtungskonstruktionen können Schlagregen nicht einwandfrei ableiten.

Abbildung 120|5-07: Barrierefreie Ausführung von Außentüren (Fenstertüren)

120|5|2|1

Konstruktionen aus Holz und Holzwerkstoffen Entscheidend für die Funktionsweise von Holztüren ist die Auswahl der Hölzer sowie bei mehrschichtigen Konstruktionen unter Einsatz von Holzwerkstoffen der richtige dampfdiffusionstechnische Aufbau. Hölzer, die für Holzaußentüren verwendet werden, zeichnen sich durch eine geringe Quell- und Schwindneigung aus und sollten darüber hinaus auch weitgehend resistent gegen den Angriff von holzzerstörenden Pilzen sein. Bewährt dafür haben sich Hölzer wie Meranti, Eiche, Esche, Lärche und im untergeordneten Bereich auch Hemlock. Für die dampfdiffusionstechnisch richtige Ausbildung wird bei hoch wärmegedämmten Türen heute vielfach ein wärmegedämmtes Paneel mit beidseitiger Aluminiumkaschierung verwendet (Abbildung 120|5-09). Die Holzwerkstoffe werden dann mittels Klebstoff aufgedoppelt. Diese Art von Türen erfüllen höchste Anforderungen der Klimaklassen. Die Rahmenbauweise mit Füllungen, eine sehr alte, traditionelle Bauweise, hat sich für Außentüren insofern bewährt, als die Füllungen durch wärmegedämmte Paneele ersetzt und dadurch auch wärmetechnische und schalltechnische Anforderungen erfüllt werden können.

120 | Türkonstruktionen

120-5-20220531

120|5|2|1 Die Auswahl der Hölzer und der richtige dampfdiffusionstechnische Aufbau sind entscheidend für die Funktionsweise von Holztüren.


Abbildung 120|5-08: Außentür mit verglastem Haustürelement und festem Seitenteil

Abbildung 120|5-09: Außentür aus Holzwerkstoffen

Außentüren | 121

120-5-20220531


Für eine bessere Wärme- und Schalldämmung sind Sandwichkonstruktionen mit durchgehend gedämmten Paneelen erforderlich und für den bewitterten Bereich darüber hinaus auch noch die Anforderungen an die Anstrichtechnik zu berücksichtigen. Hauseingangstüren stellen Bauteile dar, die einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt sind. Die sorgfältige Verbindung der Rahmenecken (Verleimung) sowie die Auswahl der Jahrringlagen (vorzugsweise stehende Jahrringe) sind für eine dauerhafte Konstruktion unumgänglich. Besonderes Augenmerk ist auf die Schwellenausbildung zu richten. Der Türanschlag trennt sowohl den Fußboden vom außenseitigen Belag (thermische Trennung, Einbindung der Vertikalabdichtung), verhindert aber auch das Eindringen von Wasser und Zugluft (Türschwellendichtung). Ein Wetterschenkel am Türblatt (Vollholz oder Metallwinkel) als vorgelagerte Abtropfkante und das Gefälle nach außen verhindern den Wasserstau am Türanschlag. Zur Verbesserung der Wärmedämmung von Türen werden zwei- und mehrlagige Sandwichelemente gebaut. Der Spaltraum zwischen den Deckplatten wird in der Regel mit hochwertigem Dämmmaterial vollflächig dicht verfüllt. Auf diese Weise sind hohe Wärmedämmwerte bei entsprechenden Türblattdicken relativ problemlos zu erzielen. Der konstruktive Aufbau von Türblättern bei Materialien mit quell- und schwindbedingten Verformungen muss zur Vermeidung eines Verziehens sorgfältig geplant werden. Damit jedoch bei Türblättern aus Holz und Holzwerkstoffen keine Durchfeuchtung innerhalb der Konstruktion auftreten kann, muss das Dämmmaterial selbst dampfdicht und/oder auf der Innenseite mit einer Dampfbremse (PE-Folie) oder Dampfsperre (Aluminiumblech) geschützt werden.

Hauseingangstüren sind einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt.

Beispiel 120|5-09: Außentüren aus Holz und Holzwerkstoffen [152]

120|5|2|2

Metallkonstruktionen Metallkonstruktionen haben sich bei Außentüren für untergeordnete Zwecke (keine bauphysikalischen Anforderungen) durchaus bewährt. Für hochwertige Türkonstruktionen bzw. auch für den Portalbau sind jedoch wärmegedämmte Profile erforderlich. Diese wärmegedämmten Profile sind ähnlich wie im Fensterbau konstruiert. Der Vorteil der Metallkonstruktionen sowohl in Stahl als auch in Aluminium ist die größere Steifigkeit der Türblätter. Dadurch sind auch größere Türkonstruktionen mit Zusatzfunktionen möglich. Hinsichtlich der Oberflächentechnik werden konventionelle Anstriche, Pulverbeschichtungen wie auch bei Aluminiumtüren Eloxierungen verwendet.

122 | Türkonstruktionen

120-5-20220531

120|5|2|2

Die größere Steifigkeit der Türblätter ist der Vorteil von Metallkonstruktionen.


Beispiel 120|5-10: Außentüren aus Metall [157]

120|5|2|3

Kunststoffkonstruktionen Türen aus Kunststoffkonstruktionen leiten sich vom Fensterbau ab. Der Vorteil der Kunststoffaußentüren ist einerseits in der Witterungsbeständigkeit und andererseits in der leichten und verwindungssteifen Konstruktion zu sehen. Mit Kunststoffaußentüren können durchaus auch größere Stockaußenmaße gebaut werden. Die wärmetechnischen Eigenschaften sind jedenfalls als günstig zu bezeichnen und können ähnliche wärmetechnische Rahmenwerte wie Fensterkonstruktionen aufweisen.

120|5|2|3 Kunststoffaußentüren sind witterungsbeständig, leicht und verwindungssteif.

Abbildung 120|5-10: Außentür als Kunststoffkonstruktion

Außentüren | 123

120-5-20220531


Beispiel 120|5-11: Außentüren aus Kunststoff [152][147]

120|5|3

Innentüren

120|5|3

Innentüren bestehen vornehmlich aus Holz und Holzwerkstoffen oder auch aus Glas. Für untergeordnete Zwecke können auch Metallkonstruktionen (Blechtüren) zur Ausführung gelangen.

120|5|3|1

Türen aus Holz und Holzwerkstoffen

120|5|3|1

Bei Türelementen aus Holz und Holzwerkstoffen lassen sich klimabedingte Verformungen wegen der hygroskopischen Eigenschaften der Materialien nicht vermeiden. Eine hygrothermische Beanspruchung ist dann gegeben, wenn ein Türblatt auf beiden Seiten unterschiedlichen Klimaten ausgesetzt ist. Tabelle 120|5-01: Abmessungen Innentüren – Beispiel Tür mit Einfachfalz 800/2000 – ÖNORM B 5330-1 [53] Falzmaße von Türstöcken Breite Höhe1) Breite Höhe2) 𝑏 ℎ 𝑏 30 ℎ 15 [mm] [mm] [mm] [mm] 800 2000 830 2015 Schließebenentiefe [mm] Zargenfalzbreite [mm] Türblattfalzbreite [mm] Türblattfalztiefe [mm] Mindestnenndicke des Türblattes [mm] Stocklichtenmaße

1 2

Falzmaße gefälzter Türblätter Breite Höhe2) 𝑏 22 ℎ 6 [mm] [mm] 822 2006 23 ,

Außenmaße gefälzter Außenmaße stumpfer Türblätter Türblätter Breite Höhe2) Breite Höhe2) 𝑏 50 , ℎ 20 , 𝑏 22 , ℎ 6,5 , [mm] [mm] [mm] [mm] 850 , 2020 , 822 , 2006,5 , – 42 , 15 , 14 ,, 24 , 38

) Wenn ein unterer Anschlag vorgesehen ist, verringert sich die Durchgangslichtenhöhe bis zu einer maximalen Höhe von 30 mm nicht. ) Bei Türblättern, Türstöcken und Holz- und Stahlzargen, die ohne Qualitätsminderung am Einbauort leicht gekürzt werden können, ist ein Zugabemaß vom 10 mm zulässig.

Beispiel 120|5-12: Innentüren aus Holz und Holzwerkstoffen [162]

124 | Türkonstruktionen

120-5-20220531


120|5|3|2

Metalltüren Türblätter aus metallischen Werkstoffen werden meist in Kombination mit einer Stahlzarge eingebaut. Die glatten Stahlblechtüren besitzen einen aussteifenden Rahmen aus Flach- oder Winkelstahl bzw. Vierkantrohren, der dann beiderseits mit einem Stahlblech mit 1,0 bis 1,5 mm Dicke verkleidet ist. Der Hohlraum zwischen den Blechen kann je nach Anforderung mit Dämmstoffen gefüllt sein oder leer bleiben. Größere Türelemente sowie Türen mit höheren Anforderungen werden nur in Kombination mit der zugehörigen Stahlzarge geliefert. Abbildung 120|5-11: Stahlblechtür mit Stahlzarge

120|5|3|3

Glastüren Sowohl im Wohnungsbau als auch im Objektbau (Büro- und Verwaltungsbauten, Arztpraxen etc.) werden im Innenbereich Ganzglas-Türanlagen eingesetzt, durch die Räume funktional getrennt und dennoch optisch verbunden sind. Ausgehend von Grundtypen bestehen zahlreiche Variationsmöglichkeiten der Anordnung von Fixelementen und Türen, wobei die Minimalund Maximalabmessungen der Glasflächen den jeweiligen Produktinformationen der Herstellerfirmen zu entnehmen sind. Die Befestigung der Gläser an der Tragkonstruktion erfolgt meist durch umlaufende Rahmen, in die das jeweilige Glas über elastische Zwischenlagen geklemmt wird.

120|5|3|2

Metalltüren mit höheren Anforderungen werden nur in Kombination mit der zugehörigen Stahlzarge geliefert.

120|5|3|3

Durch Glastüren werden Räume funktional getrennt und bleiben dennoch optisch verbunden.

Abbildung 120|5-12: Glastüren in Verbindung mit feststehenden Glasteilen – schematische Darstellung

Innentüren | 125

120-5-20220531


Beispiel 120|5-13: Glastüren [162][145][150]

Einbruchhemmende Türen

120|5|4

Die allgemeinen Festlegungen in Bezug auf einbruchhemmende Türen sowie Fenster und zusätzliche Abschlüsse (z. B. Rollläden, Fensterläden) sind in der ÖNORM B 5338 [62] zusammengefasst. Die Anforderungen, Klassifizierungen und Prüfverfahren werden in den ÖNORMEN EN 1627 [95], EN 1628 [96], EN 1629 [97], EN 1630 [98] (siehe Kapitel 120|2) definiert. Tabelle 120|5-02: Auswahlkriterien für die Widerstandsklasse – ÖNORM B 5338 [62]

Der Gelegenheitseinbrecher versucht mit Hilfe einfacher kleiner geringes Werkzeuge und körperlicher Gewalt, z. B. durch Treten, Risiko Schulterstoß, Hochheben, Herausreißen, Zutritt zu erlangen. Der Gelegenheitseinbrecher versucht zusätzlich mit Hilfe einfacher durchWerkzeuge, wie z. B. Schraubendreher, Zange, Keil und bei geringes schnittliches Gitterelementen oder freiliegenden Bändern mit Hilfe kleiner Risiko Risiko Handsägen, Zutritt zu erlangen. Der Einbrecher versucht mit Hilfe eines Kuhfußes, eines durchzusätzlichen Schraubendrehers sowie Handwerkzeugen wie einem hohes Risiko schnittliches kleinen Hammer, Splinttreiber und einem mechanischen Bohrer Risiko Zutritt zu erlangen. Der erfahrene Einbrecher nutzt zusätzlich einen schweren Hammer, geringes eine Axt, Stemmeisen sowie einen tragbaren akkubetriebenen hohes Risiko Risiko Bohrer. Der sehr erfahrene Einbrecher nutzt zusätzlich Elektrowerkzeuge, durchz. B. Bohrer, Loch- und Stichsäge und einen Winkelschleifer mit schnittliches einer Scheibe von maximal 125 mm Durchmesser. Risiko Der sehr erfahrene Einbrecher nutzt zusätzlich Spalthämmer, leistungsstarke Elektrowerkzeuge, z. B. Bohrer, Loch- und hohes Risiko Stichsägen und einen Winkelschleifer mit einer Scheibe von maximal 230 mm Durchmesser.

empfohlene Widerstandsklassen WK

C wie B mit hoher Gefährdung

erwarteter Tätertyp, mutmaßliches Täterverhalten

B Gewerbeobjekte, öffentliche Objekte

empfohlener Einsatzort A Wohnobjekte

120|5|4

1

2

3

4

5

6

Diese Tabelle stellt lediglich eine Orientierung dar. Fachkundige Beratung, z. B. durch örtliche Beratungsstellen der Polizei, wird empfohlen. Die Abschätzung des Risikos sollte unter Berücksichtigung der Lage des Gebäudes und der Nutzung erfolgen. Bei hohem Risiko sollten zusätzlich alarmtechnische Meldeanlagen eingesetzt werden.

Die Einbruchhemmung der Bauteile selbst wird dabei in sechs Widerstandsklassen eingeteilt, deren Auswahl im Verantwortungsbereich des

126 | Türkonstruktionen

120-5-20220531


Sachverzeichnis Aluminiumprofil 72 Aluminiumtür 122 Anfahrbereich 42 Anleimer 63 Anschlag 17, 21, 57 Anschlagdichtung 95 Anwendungskategorie 93 Anwendungsklasse 99 Aufmerksamkeitsfeld 43 Aufschraubband 81, 82 Außenlärmpegel 26 Außentür 27, 32, 37, 57, 119 Band 29, 79 Bandklasse 80 barrierefreie Tür 25 Barrierefreiheit 25, 41 Beanspruchungsklasse 27, 31, 34 Bedienungskraft 31, 32, 34 Bekleidungsrahmen 59 Beschlag 79 Beschusshemmung 44 Bleigleichwert 51 Blendrahmen 60 Blindstock 59, 62 Blockrahmen 60 Blower-Door-Test 38 Bodendichtung 92, 94, 131 Bodentürschließer 98, 103 Brandabschnitt 24 Brandschutztor 44, 136, 145 Brandschutztür 43, 44, 104 Breitschild 95 Brettertür 63 Buntbartschloss 89 Dauerfunktion 99 Deckengliedertor 142 Dichtung 92 Drehflügeltor 135, 137 Drehflügeltür 113, 114 Drehtor 146 Drehtür 113, 114, 115, 116 Drücker 95, 96 Durchgangsbreite 19, 23 Durchgangshöhe 19, 23 Durchgangslichte 25, 42 Durchschusshemmung 44, 50 Ebenheit 27, 39 Eckzarge 66 Einbaulage 120 Einbautoleranz 30 Einbohrband 81, 82, 83 einbruchhemmende Tür 126 Einbruchhemmung 44, 46, 47, 80 Einbruchschutz 44, 107 Einbruchsversuch 46, 49

Einleimer 63 Einstemmband 81, 82 Einstemmschloss 86, 87, 88 elektronisches Schließsystem 92 Energieeinsparung 26 Explosionsdruckhemmung 44, 50, 51 Falle 87 Falltür 21, 113, 119 Faltgelenktor 138 Faltkipptor 144 Faltschiebetür 113, 116 Falttor 11, 135, 138 Falttür 113, 116, 117 Faltwand 10 Falzdichtung 92, 94, 95, 131 Feststeller 79 Feststellvorrichtung 43 Feuchtedehnungskoeffizient 40 Feuerschutztür 45, 80, 100, 106, 133 Fitschenband 81 Fluchtweg 1, 24, 25 Füllungstür 64, 71 Futterstock 59 Garagentor 136, 145 Gebrauchsklasse 79 Gehflügel 18 Geradheit der Kante 30 Geschoßgruppe 32, 33 geschützte Lage 33 Glastür 44, 74, 85, 86, 125 Gliederschiebetor 135 Griff 95 Hebeschiebetür 113, 119 Herstellungstoleranz 30 Holzaußentür 120 Holztürblatt 62 Holzzarge 61 Hubgliedertor 135 Hubtor 135, 142 Innentür 27, 31, 57, 124 Kammerdichtung 94 Karusselltür 43 Kastenschloss 87 Keilbartschloss 89 Kipptor 135, 143 Klapptor 135 Klimabelastung 31, 32, 33 Klimaklasse 35, 39 Korrosionsbeständigkeit 80, 100, 107 Korrosionsbeständigkeitsklasse 85 Kreuzband 81 Kunststofftür 57, 73, 123 Kurzschild 95

Sachverzeichnis | 155

120-A-20220511


Langband 81 Langschild 95 Längskrümmung 27 Lappenband 81, 82, 83 Lappenschließblech 90 Lattentür 63 Lawinenschutz 44 Lippendichtung 94 Luftdurchlässigkeit 32, 37, 50 Luftschallschutz 26 Lüftung 25 Lüftungswärmeverlust 35, 37 Luftwechselrate 25, 38 Magnetdichtung 95 Maßabweichung 27, 32 Metalltür 57 Notausgangsverschluss 105 Nurglastür 74 Nuss 87 Nussband 81 Nutenbartschloss 89 Nutzungskategorie 28, 106 Nutzungssicherheit 25, 80, 100 Obentürschließer 98, 101, 102 Paniktürverschluss 79, 105, 106, 107 Pendeltor 137 Pendeltür 21, 86, 113, 114, 115 Pendeltürband 97 Pendeltürbeschlag 86 Pfostenriegelfassade 57 Pfostenstock 59 Querkrümmung 27 Rahmenstock 60 Rahmentürschließer 98 Rauchdichtheit 46 Rauchschutztür 43, 45, 80, 100, 106 Rechtwinkeligkeit 30 Referenzluftdurchlässigkeit 37 Riegel 87 Rolltor 135, 143 Rosette 95 Rückstellvermögen 93, 94 Rundlaufschiebetor 135, 140, 141 Rundlauftür 113, 119 Schalldämm-Maß 41, 129 Schallschutz 26, 40 Schallschutztür 128, 131 Scharnierband 81 Schauseite 5, 8 Scheibenzwischenraum 37 Schiebedrehtor 140, 141 Schiebefalttor 139 Schiebetor 135, 140, 146 Schiebetür 10, 113, 118 Schlagregendichtheit 33, 38, 50

156 | Sachverzeichnis

120-A-20220511

Schlauchdichtung 94 Schleuse 4, 42 Schließanlage 90 Schließblech 30, 90, 102 Schließdruck 93 Schließfolgeregler 98, 99 Schließvorrichtung 43, 79 Schließzylinder 90 Schloss 29 Schlosskasten 88 Schlossstulp 29, 86 Schnelllaufrolltor 143 Schnelllauftor 144 Schusssicherheitsklasse 50 Schwelle 21, 26, 42 Schwingtor 135, 137 Sektionaltor 135, 142 Senktor 142 Sicherheitsschließblech 90 Sicherheitsschloss 87 Sprengwirkungshemmung 50, 51 Stahlblechtür 71, 125 Stahlprofilrahmen 70 Stahltürblatt 70 Stahlzarge 66, 67, 69, 83, 125 Standflügel 18 statische Verwindung 28 Stocklichte 30 Stocklichtenbreite 34 Stocklichtenhöhe 34 Stoßfestigkeit 31, 32 Stoßkörper 29, 49 Strahlenschutz 44 Strahlenschutztür 51, 52 Stulp 88 teilgeschützte Lage 34 Teleskopschiebetor 140, 141 Toleranzklasse 27, 28 Tor 20 tosisches Schloss 90 Transmissionswärmeverlust 35 Tür 20 Türblatt 20, 27, 31, 79, 84, 119 Türfeststeller 104 Türgarnitur 95 Türschließer 79, 97, 98 Türschloss 86 Türstock 20, 21, 27, 30, 31, 79, 84 Türsturz 21 Umfassungszarge 66 ungeschützte Lage 34 Verglasung 26 vertikale Belastung 28 Verwendungsklasse 32, 33, 34, 35 Verwindung 27, 30 Vollholztür 58 Wärmedurchgangskoeffizient 26, 36, 37 Wärmeschutz 26, 35


Wärmeschutzglas 37 Wechsel 87 Widerstandsklasse 46, 47 Winkelband 81 Winkelschließblech 90 Wohnungseingangstür 42, 43

Zapfenband 81, 84 Zarge 20, 21, 27, 30, 31, 79 Zuhaltungsschloss 90 Zusatzbauteil 79 Zylinderschließwerk 90

Sachverzeichnis | 157

120-A-20220511


Autoren FH-Hon.Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Anton PECH war über zehn Jahre in universitärer Forschung und Lehre mit den Forschungsschwerpunkten Mauerwerk und Altbausanierung tätig, geschäftsführender Gesellschafter der Dr. PECH Ziviltechnikergesellschaft mbH, gerichtlich beeideter und zertifizierter Sachverständiger für Bauschäden, Mauerwerkskonstruktionen, Mauerwerkstrockenlegung und historische Konstruktionen sowie Univ.-Lektor und FH-Honorarprofessor für Baukonstruktionen und Sanierungstechnik, ist Mitarbeiter in Normungsgremien und Verfasser von Fachbüchern.

Senatsrat Dipl.-Ing. Georg POMMER studierte Holzwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien, arbeitete im Bereich Fenster und Fassadenbau in Graz und ist seit 1986 in der Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien – Magistratsabteilung 39 tätig. Er leitet seit Wien, ist gerichtlich zertifizierter Sachverständiger und vertritt die Interessen der Stadt Wien in Fachnormenausschüssen in Österreich. Mitarbeit bei zahlreichen Forschungsprojekten, Vorträgen und Publikationen.

Arch. Dipl.-Ing. Johannes ZEININGER Nach dem Architekturstudium an der Technischen Universität Wien arbeitete er von 1982 – 1989 als wissenschaftlicher Assistent an der TU-München und der TU-Wien. Lektor für Hochbau an der BOKU von 2000-2005. Lektor für Gebäudelehre und konstruktiver Entwurf 2003 bis 2017 an der Fachhochschule Campus Wien. Lehrtätigkeit am Camillo Sitte Bautechnikum Wien bis 2019. Seit 1985 eigene Arbeiten mit Architektin Dipl.-Ing. Angelika Zeininger gemeinsam unter www.zeininger.at. Wettbewerbe, die Themen „Weiterbauen“ und „Hinzufügen“ sowie energetische Autarkie von Gebäuden in Theorie und Praxis sind Schwerpunkt der Arbeit. Größere Projekte werden in vernetzten Planungsteams bearbeitet.

158 | Autoren

120-A-20220511


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.