Architektur planen

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1 Einleitung Bei der Ausformulierung eines Entwurfskonzeptes in eine realisierbare Planung bewegen sich Architekten permanent zwischen zwei Betrachtungsebenen: der konkreten Entwurfsaufgabe im Kontext der Planungstypologie wie Wohnhaus, Bürogebäude, Schule oder Krankenhaus und dem einzelnen Planungselement auf Raumebene wie Wohnraum, Büroarbeitsplatz, Sanitärräume etc. Architektur planen ist eine konzeptionelle Neuausrichtung der typologiebezogenen Entwurfslehre, welche die Anforderungen an Gebäude mit den Entwurfswegen der planenden Architekten kombiniert.

1.1  Struktur des Buches Konsequent gibt Architektur planen dem Planer ein durchdachtes Planungsinstrument an die Hand, in dem sich zwei Hauptkapitel gegenüberstehen, „Räume“ und „Typologien“, zwischen denen der Planer je nach Betrachtungsmaßstab flexibel hin- und herwechseln kann. Alle planungsrelevanten Informationen werden hierfür detailliert, übersichtlich und im Zusammenhang präsentiert. Im Kapitel „Räume“ werden Grundsätze und Planungsgrundlagen verschiedener Raumarten beschrieben, welche für viele Typologien Gültigkeit besitzen. Diese sind mit ihren Anforderungen, Funktional­zusammenhängen und detaillierten Maßanforderungen systematisch aufbereitet. Im Kapitel „Typologien“ werden die spezifischen Anforderungen und Prozesse verschiedener Gebäude­t ypen erläutert. Hierzu gehören neben funktionalen Herangehensweisen im Entwurfsprozess die Erläuterung der Nutzungsskripte und der spezifischen Räume und Flächenbedarfe. Flankiert werden diese beiden Hauptkapitel durch das Einleitungskapitel „Maßstab Mensch“, das die Anforderungen als „Durchschnittsmensch“ oder als Mensch mit Einschränkungen bzw. Behinderungen an Gebäude beschreibt, und durch das „Nachschlagewerk“ am Schluss des Buches. In diesem finden sich übersichtlich zusammengestellte Norm- und Literaturverweise zu den vorigen Kapiteln, die zur Vertiefung der Buchinhalte dienen können. Im Sinne des Universal Design werden Themen der Barrierefreiheit auf dieser Basis im gesamten Buch integrativ behandelt.

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1.2 Zur Nutzung des Buches Das Buch ist so aufgebaut, dass inhaltliche Dopplungen vermieden bzw. auf ein Minimum reduziert w ­ erden. Das Kapitel ∆ Räume ist als Nachschlagewerk konzipiert und informiert detailliert über die raumbezogenen Entwurfsanforderungen. Auf Basis der Grundinformationen im Kapitel ∆ Räume werden in den ∆ Typologien nur die ergänzenden Informationen wie die Anzahl oder der Flächenbedarf der jeweiligen Räume besprochen. Das Buch ist also einerseits als Nachschlagewerk für Raumanforderungen zu verwenden, andererseits dient es auch als Entwurfshilfe, indem das jeweilige Typologiekapitel in die funktionalen Eigenheiten der Typologie einführt und dort alle wesentlichen Parameter für den Entwurfsprozess bereithält. Zur Vernetzung des Kapitels ∆ Räume und des Kapitels ∆ Typologie werden verschiedene Naviga­tionshilfen bereitgestellt. Neben der Orientierung über den Index am Ende des Buches und der Navigationsleiste auf jeder Seite oben dienen Kapitelverweise in den typologiebezogenen Abschnitten auf das ­Kapitel ∆ Räume der direkten Zuordnung relevanter Informationen.

1.3  Zur Einbindung in den Entwurfsprozess Selbstverständlich ersetzt die funktionale Herangehensweise nicht den kreativen und höchst individuellen Entwurfsprozess des Architekten. Sie soll jedoch die Möglichkeit bieten, Entwurfsideen direkt mit funktionalen Anforderungen zu kombinieren. Der eigene Entwurfsansatz und die jeweiligen Zeichnungsinhalte sind auf die national bzw. regional geltenden Normen abzustimmen. Aufgrund dieser Vielfalt an Vorgaben kann keine Gewähr für die Anwendbarkeit der benannten Maße und Bedingungen geleistet werden. Die präsentierten Maßangaben und Abstände sind daher als Entwurfshilfe und nicht als gesetzlich oder normativ verbindlich zu verstehen. Maße, welche als Mindestanforderungen benannt sind, sollten zudem zur Erreichung von komfortablen Situationen gegebenenfalls individuell angepasst werden.


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