4.2 Büro und Verwaltung
4.2.1.3 Erschließungssysteme Konventionelle Grundrisstypologien wie Zellen- und Gruppenbüros lassen sich entweder einbündig oder zweibündig, Kombibüros mit Zellen- und Gruppenbüros dreibündig erschließen. ≥ Abb. 4.2.6 Darüber hinaus gibt es für Großraumbüros und Hochhäuser noch die Möglichkeit der flurlosen Erschließung, bei der man vom Erschließungskern direkt in den Großraum gelangt. Durch Kombination verschiedener Grundrisstypologien und Erschließungssys teme lassen sich unterschiedliche Gebäudetiefen verwirklichen, wobei Einzelraumabmessungen und Wandstärken jedoch projektspezifisch sehr unterschiedlich sind. Einbündige Erschließung Einbündige Erschließungen sind nicht sehr flächeneffizient. Bei sehr schmalen Grundstücken können sie aufgrund der geringen Gebäudetiefe sinnvoll sein, bei transparenten und repräsentativen Gebäuden, bei der Anordnung eines Atriums oder bei der Abschottung gegenüber Haupt verkehrsstraßen ebenfalls. Außerdem kann die einbün dige Erschließung auch bei einseitig angebauten Gebäuden im Bestand oder aber als vorgelagerter Verwaltungstrakt an Industrie- und Produktionshallen eingesetzt werden. Die vertikalen Erschließungskerne einschließlich Sanitäranlagen und Nebenräumen können entlang des Flurs in e iner Reihe mit Büroräumen angeordnet werden. ≥ Abb. 4.2.7
Abb. 4.2.6 (links) Ein-, zwei- und dreibündige Erschließungsformen Flur
Flur
Flur
Abb. 4.2.7 (rechts) Einbündige Erschließung Flur
Abb. 4.2.8 (links) Zweibündige Erschließung
C
Abb. 4.2.9 (rechts) Dreibündige Erschließung
B
A
1 2
200
Zweibündige Erschließung Bei dieser Erschließungsart werden mit deutlich verbesserter Flächeneffizienz beidseitig Zellen- und Gruppenbüros über einen mittigen Flur erschlossen. Die Gebäudeausrichtung sollte – falls städtebaulich möglich – Rücksicht auf die Besonnung nehmen, Büros sollten keine ausschließliche Südausrichtung aufweisen. Bei Gebäuden, die nur Zellenbüros beinhalten, können transluzente oder transparente Bürotrennwände oder Zwischenzonen mit Fassadenkontakt die Aufenthaltsqualität steigern. ≥ Abb. 4.2.8 Dreibündige Erschließung Arbeits- und Pausenräume müssen sich aufgrund der natürlichen Belichtung und des erforderlichen Blickbezugs ins Freie an den Gebäudeaußenseiten befinden. M ittig zwischen den Fluren können jedoch B esprechungsräume, Nebenräume wie Lager und Archive, Teeküchen, Kopier räume (∆ Kombibüros, S. 217) und an mittig liegenden ver tikalen Erschließungskernen Sanitäranlagen, Putz mittel- und Technikräume angeordnet werden, um die Fassadenfläche bestmöglich für Arbeitsräume zu nutzen. Die Be- und Entlüftung sowie die Belichtung der Mittel zonen können dadurch nicht auf natürlichem Weg erfolgen. ≥ Abb. 4.2.9