2014 09 tk spez zellbasierte assays

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Verbrauchsmaterialien Zellbasierte Assays

vor, sondern führt auch dazu, dass die Zellen nicht so schnell kalte Füße kriegen, wenn sich die Platte längere Zeit außerhalb des warmen Inkubators befindet (zum Beispiel beim Mikroskopieren). Vor dem Einsäen der Zellen sollte man die Platte mit den gefüllten Zwischenräumen und/oder dem gefüllten Graben im Inkubator vortemperieren. Die Platte von Hersteller A wird als Assayplatte beworben und ist mit vier Reservoirs ausgestattet, die mit Flüssigkeit gefüllt werden können. Die Platten von Hersteller B und C sind Standardplatten, die keine Möglichkeiten bieten, die Zwischenräume zu befüllen. Die Platten wurden entsprechend mit Flüssigkeit gefüllt (in den Wells und wenn möglich außerhalb der Wells), vortemperiert und dann fünf Tage unter Standardbedingungen (37°C, 5% CO2, befeuchtete Atmosphäre) inkubiert. Um ein möglichst realistisches Laborszenario zu simulieren, wurde die Tür des Inkubators mehrmals am Tag kurz geöffnet. Der Flüssigkeitsverlust in jedem einzelnen Well wurde mit Hilfe einer Kristallviolettlösung und dem Eppendorf PlateReader AF 2200 bestimmt. Anhand einer Kalibrierungskurve wurde dann die Verdunstung in Prozent berechnet (siehe Abbildung 2). Bei längeren Inkubationszeiten wird die Verdunstung in 96-Well-Platten zu einem kritischen Faktor. Insbesondere in Rand-Wells tritt Flüssigkeitsverlust durch Verdunstung auf, da diese Wells nicht vollständig von benachbar ten Wells umgeben sind. Das Isolieren der Rand-Wells mit Flüssigkeit kann die Verdunstung reduzieren. Ohne Isolierung zeigen die äußeren Wells der Eppendorf 96-Well-Zellkulturplatte nach fünftägiger Inkubation unter Zellkultur-Standardbedingungen eine durchschnittliche Verdunstung von nur 1,8%. Der geringe Flüssigkeitsverlust ist wahrscheinlich auf die optimierte Passgenauigkeit von Deckel und Platte zurückzuführen. Das Befüllen des äußeren Grabens mit Flüssigkeit reduziert die Verdunstungsrate auf weniger als 1%. Wie in Abbildung 1 gezeigt, ermöglicht das „Chimney-Well“-Design der Eppendorf-Platte die zusätzliche Befüllung des Well-Zwischenraumes, was die Verdunstung in den Rand-Wells auf lediglich 0,3% sinken lässt. Jede Flüssigkeit, wie steriles PBS, Wasser oder Zellkulturmedium eignet sich zum Befüllen des Grabens und des Zwischenraumes. Durch die Konstruktion der Eppendorf-Zellkulturplatte lässt sich der komplette Zwischenraum mit nur einem Pipettierschritt befüllen. Der Vergleich verschiedener 96-Well-Zellkulturplatten (s. Abb. 2 und Tabelle) zeigt, dass die EppendorfZellkulturplatte die einzige Platte ist, welche die Verdunstung effektiv minimiert. Hersteller A bietet die Möglichkeit einer teilweisen Isolierung der äußeren Wells; allerdings konnte hier nach wie vor ein deutlicher Edge Effect beobachtet werden wenn auch abgeschwächter, im Vergleich zu den Herstellern B und C. Das Befüllen des gesamten Well-Zwischenraumes LABORWELT

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Eppendorf Zellkulturplatte

Hersteller 1

Hersteller 2

Hersteller 3

Abb. 2: Verdunstung in verschiedenen 96-Well-Platten. Der Flüssigkeitsverlust in jedem einzelnen Well wurde nach fünftägiger Inkubation unter Zellkultur-Standardbedingungen bestimmt. der Eppendorf-Zellkulturplatte trägt zu einer homogenen Feuchtigkeitsverteilung und Temperaturstabilität innerhalb der Platte bei. Dies führt zu einer verminderten Verdunstungsund Kondensationsrate, was den Edge Effect drastisch reduziert.

Literatur [1]

Walzl A, Kramer N, Mazza G, Rosner M, Falkenhagen D, Hengstschläger M, Schwanzer-Pfeiffer D, Dolznig H. Int J Appl Sci Technol. 2012 June; 2(6):

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Patel MI, Tuckerman R, Dong Q Biotechnology Letters 2005; 27: 805–808 Lundholt BK, Scudder KM, Pagliaro L Journal of Biomolecular Screening 2003; 8: 566

Kontakt Dr. rer. nat. Jessica Wagener Field Application Specialist – Cell Handling Eppendorf AG Barkhausenweg 1, 22339 Hamburg wagener.j@eppendorf.de 15. Jahrgang | Nr. 4/2014 | XI

20.08.2014 15:34:02 Uhr


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