Bioboom 88

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BIOBOOM.DE

H E R B ST 2020 | G R AT I S

DAS MAGAZIN FÜR KOPF UND BAUCH

Veränderung

Wir können wenn wir wollen

Ortstermin

Von Textilien und Menschen Chili, Peperoni und Co.

Eine brennend interessante Familie Pflanzenhaarfarben

Da geht was

Gewinnen KO C H B Ü C H E R → Plants Only → Das Glück der einfachen Küche BIO-PRODUKTE → Probierpakete


knusprigwürzig

Tortillachips von dennree Die knusprigen dennree Tortillachips werden aus Bio-Maismehl hergestellt und eignen sich hervorragend zum Dippen in Salsa-Saucen oder Guacamole. Aber auch pur oder mit Käse überbacken sind sie ein köstlicher Snack. Schonend geröstet, in Sonnenblumenöl gebacken und mit Paprika oder Meersalz verfeinert überzeugen sie jeden Snack-Liebhaber. Die Chips sind in 2 Sorten erhältlich: • mit Paprika • mit Meersalz

Bioboom Herbst 2020

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Fakten, Fragen, Widersprüche »In diesem besonderen Jahr«, »neue Normalität« – meine Favoriten für die Ernennung der »Floskel des Jahres 2020« stehen bereits jetzt fest. Nun hat dieses Jahr zweifellos seine Eigenheiten. Aber ist nicht jedes Jahr ein »besonderes Jahr«? Nehmen wir zum Beispiel das Jahr 2003: Mit seiner Rekordhitze und Trockenheit könnte es ganz nebenbei durchaus auch Vorläufer e­ iner »neuen Normalität« gewesen sein, an die wir – und erst recht die folgende Generation – sich gewöhnen muss. »Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll«, konstatierte Georg Christoph Lichtenberg bereits vor 200 Jahren. In dieser Bioboom steht das Thema Veränderung im Mittelpunkt,

k­ onkret die Veränderungen, die es global angesichts des Klimawandels und einer wachsenden Zahl von Menschen braucht, damit wir alle zurechtkommen. Wie Veränderung funktionieren kann, zeigt ein konkretes Beispiel oft viel besser als jede Menge Berichte und Studien. Birgit Schumacher hat Sina Trinkwalder getroffen und war schwer beeindruckt: Denn diese Frau, auf die das oft überstrapazierte Wort »Macherin« perfekt passt, hat gezeigt, dass es möglich ist, in der Textil-Branche, die in weiten Teilen verrufen ist, ordentlich zu ­arbeiten und etwas anders zu machen.

Zum Glück besteht das Leben nicht nur aus globalen Problemen. Deshalb machen wir Euch auch in dieser Ausgabe Vorschläge, wie man seinen Alltag mit nachhaltigen Produkten angenehm gestalten kann: Zum Beispiel mit einer neuen Pflanzenhaarfarbe. Oder mit Chilis: Scharf macht glücklich, wie ich bei dem Thema gelernt habe. Ich wünsche Euch wie immer viel Spaß beim Lesen und Entdecken. Herzlichst

Inhalt 6

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Einstieg

20 Kochen → G E W I N N E N Esskultur mit Hand und Herz

6 Thema Veränderung Wir können – wenn wir wollen

12 Ortstermin Geht doch! as Textilunternehmen D Manomama schwimmt erfolgreich gegen den Strom.

18 Kochen →

GEWINNEN

Nix als Pflanzen auf dem Teller »Plants Only« → Tofu Köfte

E ditori a l

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»Das Glück der einfachen Küche« mit Sellerie, Pfirsich und Röstzwiebeln

→ L insensalat

22 Gut essen →

34 Gelesen, gesehen, gehört 37 Reaktionen 38 Impressum/Vorschau

GEWINNEN

24 Warenkunde Die Scharfmacher Paprika, Peperoni, Chili und Co

28 Gut leben 30 Update Naturkosmetik Haarfarbenfroh Pflanzenhaarfarben

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E i n s tie g  

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» E I N G E F Ü H L D E R E H R F U R C H T, E I N T I E F E S VERSTEHEN DER VERBUNDENHEIT ALLEN LEBENS AUF DER ERDE UND EIN NEUES EMPFINDEN DER VERANTWORTUNG FÜR U N S E R E U M W E LT.« Der Overview-Effekt ist, was Astronauten erleben, wenn sie zum ersten Mal unseren Planeten aus dem Weltall sehen. Quelle: Wikipedia

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V Ä E U T he m a

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E R ND R NG Wir können — wenn wir wollen

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Das Corona-Virus hat uns gezeigt, zu welch tiefgreifenden Veränderungen wir in kürzester Zeit angesichts einer globalen Pandemie fähig sind. ­Warum tun wir uns als Menschheit global und individuell so schwer, wenn es um den Klimawandel, die globale Umwelt­katastrophe oder die planetare Zerstörung der Natur geht? Der Spielraum, die kommenden Veränderungen zu gestalten, wird täglich kleiner.

Dabei gibt es Ansätze.

Der Klimawandel ist in Deutschland bereits heute konkret erlebbar. Das Jahresmittel der Lufttemperatur ist im Flächenmittel von 1881 bis 2018 statistisch gesichert um 1,5 °C angestiegen. Die Sommer 2003, 2015 und 2018 waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Zahl der »Heißen Tage«, an denen die höchste gemessene Temperatur 30 °C oder mehr beträgt, hat signifikant zugenommen. 2003 starben etwa 7.500 Menschen mehr, als ohne Hitzewelle zu erwarten gewesen wäre, so die Bundesregierung in einem im November 2019 veröffentlichten Monitoringbericht. Zu diesem Zeitpunkt schien die Dramatik des Geschehens im gesellschaftlichen und politischen Bewusstsein angekommen zu sein. Der Klimastreik von Fridays for Future im September 2019 brachte über eine Million Menschen auf die Straße. Ende Dezember die ersten Zeitungsmeldungen über eine mysteriöse Lungenkrankheit im fernen Wuhan. Im März 2020 werden Schulen, Geschäfte und Grenzen geschlossen, es gelten KontaktT he m a

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und Bewegungsbeschränkungen. Eine Gesellschaft, die noch wenige Wochen zuvor diskutierte, ob ein Tempolimit von 130 auf ­Autobahnen nicht als unzulässiger Eingriff in die persönlichen Freiheitsrechte zu werten wäre, war überzeugt: Flatten the curve, gemeinsam halten wir die Kurve flach, sorgen dafür, dass wir Risikogruppen schützen, das Gesundheitssystem nicht überlasten. Geht doch.

Mythos Neubeginn Eine schwere Erkrankung, ein bitterer Verlust, ein einschneidendes Erlebnis: Danach ein Neustart. Wir alle hören gerne Geschichten, wie Menschen aus schwierigen Situationen heraus komplett neu anfangen, wie Lebensentwürfe einfach umgekrempelt wurden, sich scheinbar feste Wahrheiten verflüssigten und Unmögliches möglich wurde. Es ist verlockend, sich vorzustellen, dass die globale

Corona-Krise so ein kollektiver Weckruf für die Menschheit sein könnte: So geht es nicht weiter. Wir wollen das nicht mehr. Das machen wir jetzt anders. Aber leider: Meistens ändern Krisen gar nichts, wie jeder resignierte Allgemeinmediziner aus seiner Praxis berichten kann. Nach dem ersten Schock wird weiter gefuttert, getrunken, auf dem Sofa gesessen. Und so erleben wir auch jetzt eine enorme Widersprüchlichkeit: Auf der einen Seite haben wir gesehen, wie schnell sich Veränderungen realisieren lassen, wenn die Dringlichkeit nur groß genug ist, und wie schnell wir uns an veränderte Situationen anpassen können. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage: Warum tun wir uns – seit Jahrzehnten – so schwer, auf die Klimakrise zu reagieren, die nach Schätzungen der WHO ab 2030 jedes Jahr 250.000 zusätzliche Todesfälle pro Jahr fordern wird? Es mutet an, wie in der Fabel, in der der Frosch, der in kochendes Wasser geworfen wird, sofort herausspringen will, während er, wenn er allmählich erhitzt wird, 7


geduldig sitzen bleibt, bis er gekocht ist (zur Ehrenrettung der Frösche: Die Geschichte stimmt nicht. Frösche haben einen guten Überlebensinstinkt). Menschen jedenfalls tun definitiv Dinge, die nicht gut für sie sind: Sie essen zu viel Zucker. Sie machen keinen Sport. Und sie ruinieren den Planeten, auf dem sie leben – individuell und global entscheiden wir uns für eine bequeme Gegenwart auf Kosten der Zukunft. Paradoxerweise nehmen wir damit auch das Risiko neuer Pandemien in Kauf.

Zwei Seiten einer Medaille Denn die Zerstörung von Ökosystemen und der Klimawandel spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, dass sich neuartige Viren verbreiten. Ein Beispiel dafür sei nicht nur Sars-CoV-2 sondern auch das Ebolavirus, wie der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit in einem Interview der Bundeszentrale für politische Bildung erläutert. »Hier hat der Mensch massiv in den Lebensraum der Wild-

tiere eingegriffen, ihn vernichtet, in dem er Plantagen angelegt hat oder Massentierhaltung betreibt.« Der enge Zusammenhang zwischen der Zerstörung bestimmter Ökosysteme, der globalen Erwärmung und dem Ausbruch solcher Pandemien sei vielen nicht so klar gewesen, sagt der Forscher und bilanziert: »Die massive Zerstörung unserer Umwelt ist dabei der wesentliche Punkt. Diese Pandemie ist kein Naturereignis, das plötzlich über uns hereinbrach.«

Über unsere Verhältnisse »Earth Overshoot Day«, zu Deutsch Erd­überlastungstag: Das ist der Tag, an dem die Ressourcen, die unser Planet für ein Jahr produzieren kann, erschöpft sind. Dieses Jahr war er am 22. August erreicht. Damit lag das Datum das erste Mal seit Jahrzehnten später als im vergangenen Jahr – wenn auch nur drei Wochen, wie das Global Footprint Network, das die entsprechenden Daten berechnet, mitteilt. Trotzdem wäre das eine gute Nachricht, wenn T H E MA

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die Verschiebung auf einem globalen Umdenken beruhen würde. Tatsächlich sind die durch den Corona-Virus ausgelösten globalen Lockdowns die Ursache. Sie haben zu einem Rückgang der Waldrodung und des Verbrauchs fossiler Brennstoffe geführt. Seit 1971 lässt sich anhand des Datums verfolgen, wie sehr die Menschheit über ihre Verhältnisse lebt: Damals lag der Erdüberlastungstag am 21. Dezember, seitdem wurde er bis 2019 jedes Jahr früher erreicht. Die Menschheit verbraucht derzeit 60 Prozent mehr als das, was unser Planet erneuern kann – oder so viel, als ob wir auf 1,6 Erden leben würden. Die nationalen Unterschiede sind dabei enorm: Würden alle Menschen so leben wie in Deutschland, bräuchten wir gleich drei Erden – während der globale Erdüberlastungstag 2019 am 29. Juli war, lag er in Deutschland bereits am 3. Mai. »Unsere Bemühungen mit COVID-19 haben gezeigt, dass es möglich ist, den Verbrauchstrend der ökologischen Ressourcen innerhalb kurzer Zeit zu verschieben. Aus dieser Gesundheitskrise und den Diskussionen um einen Wirtschaftsstimulus lernen wir auch neue Strategien für Ressourcensicherheit und menschlichen Wohlstand«, so das Global Footprint Network.

Genug für alle Wenn die Menschheit, speziell die Bewohner der reichen Industrienationen, sich einig wären, würde es funktionieren? Und wie würden wir leben? Eine mögliche Antwort für den Ernährungssektor liefert die Planetary Health Diet, die 2019 von der EAT-Lancet-Kommission veröffentlicht wurde. Die internationale Kommission von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erarbeitete einen Speiseplan, der sowohl Mensch als auch Planet zugute kommen sollte. Ermutigendes Fazit: Es wäre machbar, bis zum Jahr 2050 ca. 10 Milliarden Menschen gesund zu ernähren, ohne den Planeten zu zerstören. Allerdings: In den westlichen Wohlstandsnationen müssten viele lieb gewonnene Ernährungsgewohnheiten aufgegeben werden. Deutlich weniger Fleisch, Fisch und Milchprodukte, viel mehr Gemüse, Obst, Nüsse und Hülsenfrüchte, im Durchschnitt 2.500 Kalorien pro Tag und Mensch. Die Mengen sind nicht üppig: Ein Ei pro Woche, knapp 200 Gramm Rindfleisch, aber immerhin täglich 300 Gramm Gemüse, 230 Gramm Vollkornprodukte, 50 Gramm Nüsse und 75 8


Gramm Hülsenfrüchte. Zum Vergleich: Der aktuelle Fleischkonsum in Deutschland liegt bei 60 Kilo pro Kopf und Jahr, das sind ca. 165 Gramm pro Tag. Neben der individuellen Ernährungsumstellung müsste sich auch die Landwirtschaft verändern und Faktoren wie Wasser, Boden, biologische Vielfalt, Klima, Stickstoff und Phosphor berücksichtigen. Der ökologischen Landwirtschaft kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, so die EAT-Lancet-Kommission, allerdings müsse sie produktiver werden. Die Welternährung so umzustellen, dass sie Mensch und Planet gleichermaßen gerecht werde, sei »nicht weniger als eine neue globale Agrarrevolution«, so Johan Rockström, einer der Vorsitzenden der Kommission und Leiter des Stockholm Resilience Centers. Immerhin, so hat die Kommission errechnet, ließen sich nicht nur die Lebensgrundlagen der Menschheit für die Zukunft sichern,, auch 11 Millionen Todesfälle pro Jahr durch Krankheiten, die durch falsche Ernährung mitverursacht würden, könnten verhindert werden.

Bio-Anbau produktiver machen Dass Bio-Anbau ein unproduktiver Luxus sei und nur die intensive industrielle Landwirtschaft die Welt ernähren könne – ein (Vor-) Urteil, das die ökologische Landwirtschaft von Anfang an begleitet. Eindrucksvoll entkräftet wurde es bereits 2011 von Felix Prinz zu Löwenstein, damals wie heute Vorsitzender des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft Deutschland (BÖLW) und selbst BioLandwirt. »Was wir uns nicht mehr leisten können, ist eine konventionelle Landwirtschaft, in der wir mehr Ressourcen verbrauchen, als uns zur Verfügung stehen«, so Löwenstein in einem Bioboom-Interview. In seinem Buch »Food Crash – wir werden uns ökologisch ernähren oder gar nicht mehr« analysiert er die Begrenztheit eines Systems, das enorme Mengen klimaschädlicher Gase ausstößt, das Wasser vergiftet, die Artenvielfalt bedroht und die Böden auslaugt. Auch für ihn geht es darum, die ökologische Landwirtschaft produktiver zu machen. Das, so der Landwirt, könne nicht gelingen, wenn der europäische Bio-Anbau eins zu eins global übergestülpt werde – es gelte dabei, sich an örtliche Gegebenheiten anzupassen und auf die jahrhundertealten Erfahrungen kleinbäuerlicher Landwirtschaft zurückzugreifen. T H E MA

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ALLERGIE? „ICH WILL EIN GARANTIERT GESUNDES HAUS, IN DEM ICH ENDLICH WIEDER FREI DURCHATMEN KANN.“

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Was kommt nach dem Öl? Fossile Brennstoffe sind weltweit (noch) die Basis der Industrie und Logistik. Auch für die Lebensmittelproduktion sind sie von zentraler Bedeutung: Erdöl ist Grundlage für die Produktion von Kunstdünger und Pestiziden, ermöglicht weltweite Transporte. Der Verbrauch fossiler Brennstoffe ist nicht nur Treiber für den Klimawandel, sie sind auch eine endliche Ressource. Was kommt, wenn das Erdöl zu Ende geht? Antworten auf diese Frage will die Transition-Bewegung geben. Sie bringt Menschen vor Ort zusammen, die gemeinsam nach Lösungen für die Zeit nach »Peak Oil«, dem Ölfördermaximum suchen. Sie wurde vom britischen Dozenten und Umweltaktivisten Rob Hopkins gegründet. Der Transition-Bewegung geht es darum, unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden, regionale und lokale Strukturen zu stärken. Vorbild dabei sind die Gestaltungsprinzipien der Permakultur. Das Ziel sind nicht nur landwirtschaftliche, sondern auch gesellschaftliche Systeme, die so effizient, widerstandsfähig und selbstregulierend sind, wie natürliche Ökosysteme.

Corona-Krise und Klima-Krise nicht gegeneinander aufrechnen In vieler Hinsicht sind die Corona-Krise und die Klimakrise nicht miteinander vergleichbar. Angesichts des Virus haben Staaten, Gesellschaften, Individuen ihr Verhalten schnell und gründlich verändert – allerdings immer unter der Prämisse, dass es sich um eine begrenzte Krisenreaktion handelt, nach der es wie gewohnt weitergehen kann, selbst wenn zukünftig vielleicht ein paar Meetings mehr virtuell stattfinden und mehr Urlaub im eigenen Land gemacht wird. Konsum und Wachstum bleiben die treibenden Faktoren, an denen gemessen wird, wie gut es uns geht – als Unternehmen oder als Privathaushalt. Maßnahmen wie die aktuelle Senkung der Mehrwertsteuer oder die Forderung nach Anreizen für den Kauf neuer Autos zielen darauf, das Wirtschaftswachstum schnell wieder in Gang zu bringen. Auch wenn viele Stimmen fordern, das neue Wachstum müsse nachhaltig, umweltschonend und klimafreundlich ausgerichtet sein, geht es doch fast immer um Wachstum. Auch Hersteller und Handel in der Bio-Branche freuen sich selbstverständlich nicht nur über wachsende Flächen im ökologischen Landbau sondern auch über wachsende Umsätze und erfolgreiche Produktkampagnen. Immerhin handelt es sich um eine florierende Branche mit eigenen wirtschaftlichen Interessen – die glücklicherweise weniger konträr zum Allgemeinwohl sind, als in manch anderem Wirtschaftszweig. Entsprechend machen sich Bio- und nachhaltige Unternehmen mit ihrer (recht überschaubaren) Lobby-Macht stark dafür, dass die Corona-Krise nicht nur als Delle in der wirtschaftlichen Entwicklung, sondern als Impuls für eine Neuausrichtung genommen wird. »Klimaschutz, Solidarität und Corona lassen sich nicht gegeneinander aufrechnen«, so lautet ein Aufruf von nachhaltig-zusammen.de, den bereits über 1.000 Unternehmen, davon viele aus der Bio- und Nachhaltig-

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keitsbranche, unterzeichnet haben. Sie fordern, Konjunkturprogramme mit dem 1,5-Grad-Ziel und dem Green Deal der EU zu verknüpfen, erneuerbare Energien auszubauen und in öffentliche Infrastrukturen, sowohl im Verkehr als auch digital, zu investieren sowie wirtschaftliche Anreize für nachhaltige Technologien – kurz, eine zukunftsfähige Wirtschaft.

Die Grenzen des Wachstums Doch es bleibt eine grundsätzliche Frage: Ist unbegrenztes Wachstum, in welchen Bahnen auch immer, auf einem begrenzten Planeten überhaupt eine Option? Bereits in den 1970er Jahren zeigte der Club of Rome »Die Grenzen des Wachstums« auf und warnte vor dem ökologischen Kollaps. So genannte »Aussteiger« verweigerten sich dem Konsum und zogen aufs Land (die Wurzeln etlicher Bio-Marken liegen dort). Auch heute wird das Konzept des »immer mehr, immer schneller, immer größer« in Frage gestellt: Tiny Houses und die Financial Independence Bewegung, Minimalisten und Maker. Doch politischgesellschaftlich sind die Stimmen (noch) leise. Einer der prominentesten deutschen Vertreter der Post-Wachstumsökonomie ist Professor Dr. Niko Paech. Durch den Rückbau von Wachstum und die Abkehr vom Konsum könnte, so seine Überzeugung, nicht nur eine geringere Abhängigkeit von der globalen Ressourcenkette und damit mehr Krisensicherheit, sondern auch eine höhere individuelle Lebensqualität und mehr sozialer Zusammenhalt entstehen. Den »grünen Konsum« will er in seine Kritik grundsätzlich miteinbezogen wissen: »Alle Versuche, wirtschaftliches Wachstum durch eine Strategie der Begrünung oder Ökologisierung umweltverträglich zu gestalten, sind krachend gescheitert«, so Paech in einem Interview für das MesseMagazin der BioMessen. Eine Ausnahme macht er für den ökologischen Landbau, der kein Wachstumsproblem habe: »Die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen sind begrenzt. Wenn der ökologische Landbau wächst, geht das zu Lasten der konventionellen Landwirtschaft.«

ZUM NACHLESEN – DIE LINKS ZUM THEMA

Vom Anbau bis zum Regal »»» alles aus einer Hand!

Monitoringbericht der Bundes­regierung zur Anpassungs­ strategie an den Klimawandel (PDF) bit.ly/3kHzx99

N EU B E I MORG E NLAN D

Spicy Snacks

Interview mit Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit bit.ly/3fTbyQo

Feinste Nüsse, aromatische Gewürze und im wiederverschließbaren Beutel, perfekt für unterwegs: das sind die neuen Spicy Snacks von MorgenLand.

Report der EAT-Lancet-Kommission (englisch) als PDF bit.ly/2FkaxVc Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft boelw.de Deutsche Transition-Town-Initiativen transition-initiativen.org Aufruf für nachhaltigen Neustart der Wirtschaft nachhaltig-zusammen.de Website Niko Paech postwachstumsoekonomie.de

Wenn es uns ernst ist, politisch, gesellschaftlich und individuell unsere Welt enkeltauglich zu machen, dann wird das handfeste Konsequenzen im Alltag jedes und jeder einzelnen haben. Wir würden nicht nur weniger Fleisch essen, sondern auch weniger Avocados. Zu verzichten wäre nicht nur auf das verlängerte Wochenende auf Malle, sondern auch auf das Ayurveda-Spa mit Bio-Essen in Sri Lanka. Wir würden mehr Fahrrad fahren und weniger Auto und das möglicherweise auch, wenn es regnet. Wir hätten es unbequemer. Wären wir unglücklicher? Was bedeutet uns Lebensstandard, wie definieren wir Lebensqualität? Und: Was ist uns unser zukünftiges Selbst wert? Das ist ein Diskurs, den es zu führen gilt. Die BioBranche kann dabei mit gutem Beispiel vorangehen – nicht immer. Aber doch oft genug. → Jeanine Tovar

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» Knackig-süße Bananenchips, geröstete Erdnüsse mit Chili und mit Tamari gewürzte Mandeln ergeben zusammen den süß-pikanten Exotic Mix. » Zuckerbrot & Peitsche bietet der Mix Sweet & Spicy – süße Wein- und Gojibeeren treffen auf salzige Erdnüsse und scharfe Cashewkerne. » Der ideale Begleiter für Wandertouren oder den Großstadtdschungel ist der klassische Trail Mix aus mit Chili gewürzten Erdnüssen und süßen Sultaninen. » Wer Erdnüsse am liebsten mag wird begeistert sein von den ohne Öl gerösteten Erdnüssen mit Chili aus der feurigen Birds-Eye-Chilischote.

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G E H T D O CH Das Textilunternehmen

Manomama schwimmt erfolgreich gegen den Strom. O rt s ter m i n  

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Jeder hat sie für verrückt erklärt damals. Am Ende der Finanzkrise in eine tote Branche investieren und Leute beschäftigen, die sonst niemand will? Das klang nach vorprogrammiertem Scheitern. Dieses Jahr feiert Sina Trinkwalder mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das zehnjährige Firmenjubiläum ihres Augsburger Textilunternehmens Manomama. Die Firma ist ein Vorzeigeprojekt in einem Wirtschaftszweig, der ansonsten nicht mit allzu vielen guten Schlagzeilen von sich reden macht.

Warum ausgerechnet die Textilbranche? Dafür gab es zwei Gründe: »Es musste eine handwerkliche Produktion sein, wo jeder seinen Platz findet. Auch die, denen sonst nicht viel zugetraut wird«, sagt Sina Trinkwalder. »Und Augsburg hat eben eine lange, wenn auch längst untergegangene Textiltradition.«

Fotos: Kristin Kasten & Biomare

Quer eingestiegen Dass sie selbst wenig bis keine Ahnung vom Geschäft rund ums Spinnen, Weben, Färben und Nähen hatte – geschenkt. »Wenn ich etwas nicht kann, dann lerne ich es halt.« Trinkwalder beschreibt sich selbst als »Autodidaktin und extrem pragmatisch veranlagt«. Die 42-Jährige ist ein MacherTyp mit einer unbändigen Energie, die auf gemütlicher veranlagte Charaktere erst einmal einschüchternd wirken kann. Und O rt s ter m i n

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sie ist Menschenfreundin, offen und herzlich, mit einem Blick für die, die es nicht leicht haben im Leben und in unserer Gesellschaft. Bei Manomama arbeiten neben ganz »normalen« Arbeitskräften auch Leute mit Vorstrafen, Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderung und Analphabeten. »Man muss ja nicht unbedingt lesen können, um nähen zu können«, sagt Trinkwalder so einfach wie einleuchtend.

ter. Doch nach einem eher zufälligen Gespräch mit einem Obdachlosen ließ sie eine Frage nicht mehr los: Wie können wir Leute, die eigentlich keine Chancen auf ein selbst erwirtschaftetes Auskommen haben, wieder mitnehmen und teilhaben lassen? Die Antwort lag für sie nahe: »Wir müssen mit den Händen arbeiten und produzieren. Es können doch nicht alle rumhirnen.«

»Es können doch nicht alle rumhirnen.«

Einfach und flexibel

Sina Trinkwalder ging es im Leben gut, als sie sich entschloss, eine ganz neue Richtung einzuschlagen. Gemeinsam mit ihrem damaligen Mann betrieb sie eine erfolgreiche Werbeagentur, verdiente reichlich Geld und war außerdem glückliche Mut-

Drei Monate hat es dann noch gedauert, bis sie mit vier bis fünf Leuten das Nähen startete. Auf eigenes Risiko und mit ihrem eigenen Geld, denn Kredite von den Banken gab es nicht. Aber natürlich nicht ohne Plan, das sähe Sina Trinkwalder auch gar nicht ähnlich. Gefertigt wurden 13


bunte Einkaufsbeutel. Und auch wenn inzwischen einiges mehr hinzugekommen ist, machen die farbigen Taschen für den Lebensmittelhandel immer noch einen Großteil der Aufträge aus. »Wenn wir ausschließlich Taschen machen, dann schaffen wir inzwischen etwa 30.000 Stück am Tag.« Denn aus den paar Leutchen, mit denen sie angefangen hat, sind inzwischen 140 Angestellte geworden, die in einer großen ehemaligen Fabrikhalle zuschneiden, nähen, sortieren und packen. Es sind hauptsächlich Frauen, die die oft einfachen Arbeiten machen: eine Naht hoch, eine Naht runter, dann landet der Zuschnitt auf dem Stapel und es geht von vorne los. Andere stülpen von früh bis spät Taschen von links auf rechts um, so dass die Nähte nach innen verschwinden. Wieder andere messen Bänder ab oder sortieren die Reste fein säuberlich weg. Trotzdem sind sie zufrieden, denn sie haben eine unbefristete Anstellung, können sich aussuchen, ob sie Vollzeit- oder Teilzeitverträge haben wollen und bekommen mit 10 Euro pro Stunde mehr als den Mindestlohn. Auch ihre Arbeitszeiten dürfen die Leute von Manomama selbst festlegen. Ob sie früh um 6 Uhr oder erst gegen Mittag anfangen – all das ist der Chefin herzlich egal. Hier taktet sich jeder von 6 bis 22 Uhr so ein, wie es zu seinem Alltag und seinem Leben passt. »Hauptsache, die Arbeit wird geschafft.«

Ihre Arbeitszeiten dürfen die Leute von Manomama selbst festlegen. Ob sie früh um 6 Uhr oder erst gegen Mittag anfangen – all das ist der Chefin herzlich egal.

Sozialboni statt Akkordarbeit

Und so simpel die einzelnen Arbeitsschritte auch sein mögen: Trinkwalder hat die Erfahrung gemacht, dass die meisten ihrer Angestellten gar nicht unbedingt nach mehr streben. »Die wenigen Handgriffe gut zu beherrschen, das gibt vielen Sicherheit und Selbstvertrauen.« Trotzdem muss natürlich mehr genäht werden als nur Taschen. Manomama produziert und verkauft inzwischen auch Shirts und Sweater, Hemden und Röcke, Unterwäsche, Jeans, Jacken und einiges mehr – im Internet und auch im eigenen Ladengeschäft in der Augsburger City. Hauptsächlich Basics, »keine Fashion-Fummel«, sagt Trinkwalder. Wenn etwas Neues gefertigt werden soll, wird es manchmal auch schwierig, berichtet sie: »Mal etwas anderes oder gar etwas Komplizierteres zu nähen, das traut sich so mancher schon nicht mehr zu.« Deshalb gibt es bei Manomama

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BIO

Hanf aus dem Taubertal, Knöpfe aus Baden-Württemberg Die Verantwortung für ihre Belegschaft war es auch, die Sina Trinkwalder zu ökologisch produzierten Materialien greifen ließ: »Schließlich sollen meine Ladies das möglichst lange machen können und nicht mit giftigem Zeug arbeiten müssen.« So weit es geht, bezieht sie Rohstoffe, Garne, Gewebe, Reißverschlüsse, Knöpfe und anderes zudem aus der Region oder zumindest aus Deutschland. Wer es genau wissen will, findet auf der Firmenwebseite alles genau aufgeschlüsselt: Hanf aus dem Taubertal, Schurwolle für Jacken und Mäntel vom Augsburger Landmerino, Rinderhäute vom Erlanger Schlachthof, kompostierbare Knöpfe aus Baden-Württemberg. Die Baumwolle kommt notgedrungen von weiter her, aber die Baumwollfelder des Partners in Tansania werden nicht künstlich gewässert, alles sei »rain-grown«, das betont Trinkwalder ebenso wie die »Wertschätzung und den Handel auf Augenhöhe«.

IST ZU

TEUER

BIO KOSTET UNS NICHT

Sozialboni statt der üblichen Akkordzuschläge: Wer bereit ist, auch mal woanders zu arbeiten, wird ebenso mit finanziellen Aufschlägen belohnt wie diejenigen, die besonders hilfsbereit sind oder ihr Wissen weitergeben. »Wir wollen und können uns eine gewisse Ineffizienz leisten.«

DIE WELT

M A N O M A M A- G R Ü N D E R I N S I N A T R I N K WA L D E R

Autodidaktin und extrem pragmatisch veranlagt

Foto oben rechts: Barbara Gandenheimer

Keine Reste wegwerfen Wichtiger als mit Öko-Siegeln wie GOTS (Global Organic Textile Standard) zu werben, ist Manomama das Thema Ressourcenmanagement und Resteverwertung. »Wir kommen nicht umhin, all das zu nehmen, was schon da ist. Sonst werden wir nie klimaneutral.« Deshalb wird bei ihr nichts weggeworfen. Und deshalb hadert sie manchmal mit dem GOTS-Siegel. Denn um die Reste der GOTS-zertifizierten Biobaumwolle, die nach dem Zuschneiden übrig bleiben, sinnvoll wiederzuverwerten, werden diese aufbe-

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ALLES EINE FRAGE DER PERSPEKTIVE Was im Regal oft nur ein paar Cent mehr kostet, bedeutet weniger Pestizide auf deinem Teller, faire Preise für unsere Bauern, mehr Vielfalt am Feld, regionale Arbeitsplätze, Unabhängigkeit von multinationalen Konzernen und erheblich weniger Klimaschäden. So gesehen gar nicht schlecht für ein paar Cent. www.sonnentor.com/esgehtauchanders

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W E R KSTAT T I N A U G S B U R G — Hier arbeiten neben ganz »normalen« Arbeitskräften auch Leute mit Vorstrafen, Langzeitarbeitslose, Menschen mit Behinderung und Analphabeten.

Manomama gilt als Vorzeigeprojekt, als Beweis, dass soziales Unternehmertum funktionieren kann – und das in einer Branche, die sonst fast alles in Billiglohnländer verlagert. Trotzdem hat ihr Beispiel keine Schule gemacht. Warum eigentlich nicht?

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seien es Gummibänder, Schleifchen, Polster, Bänder oder Haken – auch, aber nicht nur als Do-it-Yourself-Kit für Projekte wie den selbstgenähten BH. Eigentlich sollte das Vorhaben schon im Frühjahr starten. Der Corona-Lockdown brachte den Plan durcheinander: In der Augsburger Näherei war man mit dem Produzieren von Schutzmasken mehr als beschäftigt.

Gut beschäftigt – auch dank Corona Die Corona-Pandemie verpasste auch einer anderen Idee von Sina Trinkwalder und damit Manomama gerade einen kräftigen Schub: Der von ihr erdachte »Urbandoo«, eine Art Loop mit innenliegendem FFP3-Filter-Inlay, war eigentlich für Menschen gedacht, die sich vor Pollen oder Luftschadstoffen schützen wollen. »Vor zwei Jahren habe ich das Ding zum Patent angemeldet, da hätte kaum jemand gedacht, dass das funktioniert. Und heute schießt es

durch die Decke, auch als Alternative zum normalen Alltagsmundschutz.« Sina Trinkwalder freut sich: So ist die Näherei weiter gut ausgelastet, die Leute haben zu tun. Das ist schließlich der Sinn des Ganzen. Und nicht, möglichst viel Geld zu erwirtschaften. »Früher war ich vielleicht mal reich. Aber jetzt fühle ich mich reich, zufrieden und erfüllt. Das Geld ist doch hier super investiert«, sagt Trinkwalder und man kann nicht anders, als es ihr zu glauben – trotzdem legt sie Wert darauf, dass Manomama bereits seit fast acht Jahren eine schwarze Null schreibt und keine Verluste macht.

Vorzeigeprojekt ohne Nachahmer Zahlreiche Preise und Auszeichnungen haben sie und ihr Unternehmen schon entgegengenommen, unter anderem das Bundesverdienstkreuz. Manomama gilt als Vorzeigeprojekt, als Beweis, dass soziales Unternehmertum funktionieren kann 16

Foto linke Seite: Barbara Gandenheimer

reitet und erneut versponnen. Dann wird die so gewonnene Faser mit neuer GOTSBiobaumwolle vermischt und gewebt. Die so entstandenen Stoffe in Melange-Tönen – mit einem Recycling-Anteil von etwa 25 Prozent – dürfen sich aber trotzdem nicht mehr mit dem Siegel schmücken. »Verstehen tu ich das nicht.« Auch bei anderen Projekten hat sie die Verwertung von Textilresten im Blick. Schon seit einigen Jahren bekommt Manomama im Sommer die Stoffreste von einem Markisenhersteller – und fertigt daraus die sogenannten Brichbags – Rucksäcke, Sport- und Schultertaschen. Mit dem Erlös der UpcyclingTaschen finanziert Manomama das Nähen von Obdachlosenrucksäcken, die dann gefüllt mit nützlichen Dingen an Wohnungslose verteilt werden und eine Alternative zur flattrigen Plastiktüte bieten. Für den September plant Sina Trinkwalder den Start der Webseite fabyoulos.de: Hier sollen sortierte hochwertige Reste aus der Manomama-Näherei verkauft werden,


Ab Ernte 2020 backen wir unsere Krunchys für Euch ausschließlich mit Hafer und Dinkel, der auf den Feldern unserer 66 Partner-Landwirte* in der Region wächst.

G E H D T O CH

– und das in einer Branche, die sonst fast alles in Billiglohnländer verlagert. Trotzdem hat ihr Beispiel keine Schule gemacht. Warum eigentlich nicht? »Kaum jemand will das mit seinem Leben verhaften. Für soziales Unternehmertum musst du einfach extrem gut sein.« Empfindet sie die Verantwortung für ihre 140 Angestellten manchmal als Last? »Nein, ich hab einfach Bock, etwas zu reißen.« Vor zwei Jahren hat sie, so sagt sie, zumindest mal darüber nachgedacht, Mitarbeitende, die in Rente gehen, nicht mehr zu ersetzen und so das Unternehmen auf 100 Leute zu verkleinern. Davon ist inzwischen keine Rede mehr. »Aber wachsen können wir nicht mehr, sonst ist die Halle zu klein.« Gefahr, dass ihr die Ideen ausgehen, besteht jedenfalls nicht. In Planung ist eine Sportkollektion aus Schurwolle, von der sie persönlich höchst überzeugt ist. Allerdings sind auf dem Weg zur Umsetzung schon zwei Spinnereien pleite gegangen. »Vielleicht bleibt mir einfach nichts anderes übrig, als die Dinge selbst in die Hand zu nehmen«, sagt sie und grinst.

→ Birgit Schumacher

• manomama.de

LERNT UNSERE BAUERN KENNEN: O rt s ter m i n

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*Gemeinsam entwickeln wir den Bioanbau weiter, fördern Öko-Saatgut und sind aktiv in Sachen Artenvielfalt.

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Servieren mit Hummus, warmem Pitta-Brot und einfachem Salat aus Tomaten, roten Zwiebeln, Gurken und Salatblättern. → PORTIONEN:

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30 MIN

FÜR DIE KÖFTE 1280 G STÜCK EXTRA FESTER TOFU, ZUSAMMENGEPRESST, UM ÜBERSCHÜSSIGES WASSER AUSZUDRÜCKEN 3 FRÜHLINGSZWIEBELN, SEHR FEIN GESCHNITTEN 3 KNOBLAUCHZEHEN, ZERKLEINERT 1 KLEINE ROTE CHILISCHOTE, FEIN GEHACKT 1 HANDVOLL MINZE, GEHACKT 1 TL GEMAHLENER KREUZKÜMMEL 1 TL SÜSSES GERÄUCHERTES PAPRIKAPULVER 4 EL MEHL 1 EL TOMATENMARK 1 TL MEERSALZ KOKOSÖL ZUM BRATEN

FÜR DEN MINZDIP 245 G (1 CUP) VEGANER JOGHURT 1/4 GURKE, ENTKERNT & FEIN GEHACKT 1 TL PAPRIKAPULVER SAFT VON 1/2 ZITRONE 1 HANDVOLL FRISCHE MINZE, GEHACKT

Den Backofen auf 180 °C v­ orheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.   Zuerst die Köfte zubereiten: Den Tofu mit einem Kartoffelstampfer in ­einer großen Rührschüssel zerdrücken, bis er in kleine Stücke z­ erfallen ist.   Alle anderen Köfte-Zutaten ­außer dem Kokosöl in die Schüssel geben und mit den Händen mischen, bis sie gut miteinander verbunden sind.

KOCHEN

Bioboom Herbst 2020

ZUBEREITUNG

Wenn die Mischung zu feucht ist, ­etwas mehr Mehl hinzufügen.   Ein paar Esslöffel der Mischung ­aufnehmen und diese mit den Händen zu Köften formen. Dies so oft wiederholen, bis die gesamte Mischung aufgebraucht ist.   Die Köfte auf das Backblech legen. Eine beschichtete Pfanne bei schwacher Hitze erhitzen, das Kokosöl hinzufügen und die Köfte in kleinen ­Mengen goldbraun anbraten. Dies

sollte ungefähr 3 Minuten pro Charge dauern. Die gebratenen Köfte wieder auf das Backblech legen.   Wenn sie alle fertig sind, das Blech in den Ofen schieben, um sie 15 Minuten lang durchzugaren. Während die Köfte im Ofen sind, die Zutaten für den Minzdip in einer kleinen ­Schüssel mischen.   Sobald die Köfte fertig sind in warmen Pitta-Broten mit Salat, Dip und Hummus servieren.

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Rezept aus: »Plants Only«, Foto: © Simon Smith, Narayana Verlag


Nix als Pflanzen auf dem Teller Was für Allesesser vielleicht wie eine Drohung klingen mag, wird hier zur Erfüllung eines kulinarischen Versprechens: Mit seinem neuen Kochbuch »Plants Only« zeigt der britische Vegan-Koch und YouTube-Star Gaz ERSCHEINT Oakley, wie schön, spannend, ­kreativ und volAM 25.09. ler Geschmack vegane K ­ üche sein kann. Gaz Oakley entdeckte das Kochen schon als Kind, er ist ausgebildeter Koch und arbeitete in renommierten Restaurants. Seinen Rezeptvideos auf dem YouTube-Channel »avantgarde­ vegan« folgen circa 900.000 Menschen. Entsprechend zentriert auf den Social ­Media-Star ist auch das Kochbuch: Nicht ­weniger als 19 Portraits des bärtigen Vegan-Sympathen zieren die Seiten, Hände und Rückansichten nicht mitgezählt. Aber sei’s drum: Die Rezepte sind gleichzeitig raffiniert und alltagstauglich. Gaz’ besonderes Talent ist es, Gerichte zu »veganisieren«, bei denen man eigentlich denkt: Das kann nicht gut gehen (ein Beispiel sind die Tofu Köfte in unserem Rezept-Tipp). Ideen wie Wassermelone, herzhaft mariniert im Poke-Bowl, »spritzige« ­Farfalle in einer Geschmacksexplosion von Zitrone, Kräutern und K ­ apern, fluffiges Omelett aus Kichererbsenmehl oder Toffee-Apfel-Schoko­brownie-Pudding sind eine echte Bereicherung. Bei jedem ­Rezept finden sich Symbole,

K UR ZCHECK + jede Menge Inspiration + vegane Küche in Bestform + gut gemacht und schön gestaltet

die euch verraten, ob das ­Gericht proteinreich, glutenfrei, in 15 Minuten zu­bereitet, MealPrep-­tauglich oder ein ­One-Pot-Gericht ist. Bioboom-Fazit: Ein Kochbuch für alle, die gerne kochen und essen – ob vegan oder flexitarisch lebend, ob mit wenig oder viel Erfahrung in der Küche. GAZ OAKLEY   »Plants Only«, 228 Seiten, ­gebunden, Narayana Verlag, 24,80 € (D), narayana-verlag.de

↖ Gewinnen BIOBOOM VERLOST drei Mal das Buch »Plants Only«. Schickt bis zum 31. Oktober 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, Stichwort: »Plants Only«, Vordere Schöne­worth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, gewinnen@ bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht ­möglich. ­Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinn­spielen ­gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.

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Linsensalat mit Sellerie, Pfirsich und Röstzwiebeln »Es geht beim Kochen nicht so sehr um das genaue Gramm bei den Rezepten sondern um den Prozess dahinter.«

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3–4 EL CONDIMENTO BALSAMICO BIANCO 2–3 EL ÖL (Z. B. WALNUSS- ODER NATIVES SONNENBLUMENÖL),

NACH BELIEBEN ÖL ZUM BRATEN ZUCKER UND SALZ ZUM ABSCHMECKEN

—  Die Linsen mit Wasser bedecken und bei mittlerer Temperatur mit geschlossenem Deckel garen. Sie dürfen noch einen leichten Biss haben. Ab und an umrühren. Die Linsen abseihen, falls noch Kochwasser übrig ist, oder dieses einkochen. Die Zwiebeln halbieren und in fingerdicke Streifen schneiden. In einer Pfanne Öl erhitzen und die Zwiebeln darin mit einer Prise Zucker und etwas Salz bei mittlerer Temperatur und geschlossenem Deckel saftbraten. Sie sollen leicht bräunen und karamellisieren, aber noch etwas Struktur haben. Ab und zu wenden. Den Staudensellerie quer zum

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Wuchs in sehr feine Scheiben schneiden. Nach Bedarf für 30–60 Sekunden blanchieren und auf einem Teller oder Blech ausgebreitet abkühlen lassen. So nimmt man ihm ein wenig das Rohe. Die Pfirsiche – sie sollten weich und reif sein – achteln. Den Staudensellerie, die Zwiebeln und die Pfirsichspalten in einer großen Schüssel vorsichtig unter die Linsen heben, mit dem Essig, eventuell etwas Öl sowie Salz und einer Prise Zucker abschmecken. Der Salat schmeckt gleichermaßen warm und gekühlt. Wenn er länger ruht vor dem Servieren erneut abschmecken.

Gewinnen ↗ BIOBOOM VERLOST drei Mal das Buch »Das Glück der einfachen Küche«. Schickt bis zum 31. Oktober 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, S­ tichwort: »Glück«, Vordere Schöne­worth 17a, 30167 H ­ annover, Fax 0511.16 15 925, g­ ewinnen@bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht m ­ öglich. ­Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinn­spielen ­gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.

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Esskultur mit Hand und Herz

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Ausgabe 09/2019

BUCH TIPP

K UR ZCHECK + ästhetisches Lese und Kochbuch + vegetarisch mit vielen Vegan Optionen + wenige Zutaten, viel Raffinesse

Rezept aus: »Das Glück der einfachen Küche«, Foto: © Jule Felice Frommelt/AT Verlag

MALTE HÄRTIG UND JULE FROMMELT   »Das Glück der einfachen Küche«, 192 Seiten, gebunden, AT Verlag, 28 € (D)

Kneten, reiben, zupfen, mischen – wenn eine Mahlzeit geruhsam und sorgfältig mit den Händen zubereitet wird, dann tut das den Kochenden wie den Essenden gut. Denn die Hände sind nicht nur Werkzeug, sondern auch Wahrnehmungs- und Sinnesorgane. Und als solche brauchen sie Ausgleich zu Tastaturarbeit und täglicher Routine. Gleichzeitig schmeckt es besser, davon sind Autorin und Autor des »Glück der einfachen Küche« überzeugt. In Korea gibt es den Begriff »Son mat«, zu deutsch Handgeschmack. Gemeint ist damit das wissenschaftlich undefinierbare Etwas, die Energie, die durch die arbeitenden Hände ins Essen fließt; ein Sachverhalt, der sich auch im deutschen Sprichwort »Die Liebe geht durch den Magen« spiegelt. Mit seinen ausführlichen Entstehungsgeschichten, Reflexionen über den Prozess des Kochens und Beschreibungen von Geschmacksnuancen, flankiert von schlicht-kunstvollen Fotos, haben wir es hier mindestens ebenso mit einem Lese- wie mit einem Kochbuch zu tun. Die Rezepte selbst kommen mit wenigen, spannend ausgewählten Zutaten aus. Sie setzen dabei auf regionale und saisonale Gemüse, gerne kombiniert mit asiatischen Zutaten wie Koriander, Ingwer und Chili. Das Richtige für alle, die das Philosophische in ihrer täglichen Küchenpraxis schätzen, für NeueinsteigerInnen vielleicht ein bisschen einschüchternd. Und wer in den letzten Monaten mehr Zeit in der Küche verbracht hat als je zuvor, wird entweder begeistert sein – oder jetzt schon lange weitergeblättert haben. KOCHEN

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Sonett-Produkte im Karton. Wo immer es uns möglich ist, verpacken wir unsere Produkte in 100%-Recycling-Karton. Sonett Produkte schonen Natur und Wasser, sind hautfreundlich und sparsam in der Anwendung. Sonett ist ökologisch konsequent: keine Erdölchemie, keine Enzyme, keine Nanotechnik und kein Mikroplastik. Alle Öle und ätherischen Öle stammen zu 100% aus kontrolliert biologischem Anbau. Alle Sonett Produkte sind vollständig biologisch abbaubar. | Mehr Information im Internet unter www.sonett.eu Sonett – so gut.

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Nachmittagsfreude

Geschmacksverleihung

↓ Ist es ein Müsliriegel? Nein, es ist ein Flapjack! So nennen die Briten ihre traditionellen knusprigen Haferriegel. Anders als »normale« Müsliriegel werden Flapjacks aus ballaststoffreichen Haferflocken im Ofen gebacken. Das Resultat ist unwiderstehlich – lecker wie ein Keks und nährstoffreich wie ein Riegel. Von Allos gibt es jetzt die ersten Bio-Flapjacks im Regal: Sie schmecken wie selbstgebacken, passen in jede Tasche und stillen den kleinen Hunger zwischendurch perfekt und mit Genuss. Unser Liebling gegen das kleine Nachmittagstief: Der Flapjack Kaffee mit Bio-­Kaffee, einem Hauch Kakao und ­feiner Süße dank Dattelsirup. Schon sticht uns wieder der Hafer! ∙ allos.de

← Die berühmten roten Curries der thailändischen Küche standen Pate für diese Variante des Gewürzklassikers. Wer bei der Kombination von »rot« und »thailändisch« schon in Gedanken tränende Augen bekommt, darf hier beruhigt zugreifen: Ja, das rote Curry von Lebensbaum ist scharf – aber dabei an europäische Gaumen angepasst. Neben ­Paprika und Chili sorgen Ingwer, Zitronengras und Hibiskus für fruchtig-frischen Geschmack und Aromenfülle. Das rote Curry bringt Abwechslung in den heimischen Wok. Es harmoniert bestens mit Fleisch(alternativen), Gemüse und Tofu und auch die dekorative Dose macht sich gut in jeder Küche. ∙ lebensbaum.de

Erbsenkeimnudel → Diese gekeimten Nudeln aus Erbsen sind etwas ganz Besonders. Denn in i­hnen steckt viel mehr Leben als in gewöhn­licher Pasta, so Bio-Hersteller Govinda. Eigentlich einleuchtend: Nimmt man Samen, in diesem Falle Erbsen, und bringt sie in Verbindung mit Wärme, Wasser und Licht, dann wächst aus dem zuvor inaktiven Korn ein Keimling – Leben entsteht. Die vitalen und nährstoffreichen Keimlinge werden dann schonend bei Temperaturen unter 42 °C verarbeitet. Die auch optisch attraktiv-grünen Nudeln aus gekeimten Erbsen sind also Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes – und können ganz einfach für alle Lieblings-Nudelgerichte verwendet werden. ∙ govinda-natur.de

Superkräuter → Warum Exotisches aus Übersee importieren, wenn ­natürlicher Nährstoffreichtum direkt in der Natur vor ­unserer Tür gedeiht? Wildkräuter wie Löwenzahn, Brennnessel und Co. sind besonders robust und ­lebenskräftig. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass Brennnesseln mehr ­Vitamin C enthalten als Zitronen? Das Berliner Startup kruut bringt die heimischen Superfoods zurück auf ­unseren Speiseplan. Sorgfältig und in Handarbeit verarbeitet das Team ausgewählte Wildkräuter mit Honig und naturtrübem Apfelessig zu traditionellen »Oxymel«-Tink­ turen. Die leicht-herben Mischungen in den Rezepturen Wohl, Kraft und Ruhe schmecken erfrischend und lassen sich leicht in den Alltag integrieren: Einfach einen Ess­ löffel mit einem Glas Wasser mischen. Fertig ist der wilde Genuss! ∙ kruut.de Gut E s s e n

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↙ Gewinnen BIOBOOM VERLOST drei kruut-Probier­ pakete mit je einer 150 ml-Flasche Kraft, Ruhe und Wohl. Schickt bis zum 31. Oktober 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, S­ tichwort: »Kruut«, Vordere Schöne­worth 17a, 30167 Hannover, Fax 0511.16 15 925, ­gewinnen@ bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht m ­ öglich. ­Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinn­spielen ­gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.

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GUT

E SS E N

Weltraum-Bär → Fans der pflanzlichen Wurstalternativen schätzen die Wheaty-Spacebars als perfekte ­Begleiter für Schule, Arbeit, Sport und Freizeit: Die veganen Proteinriegel sind ungekühlt haltbar, herzhaft und enthalten wenig Fett, aber viel gesundes pflanzliches Eiweiß. Die neue Kreation »Space Bear« kommt jetzt gerade recht zum Schulstart – denn sie dürfte (nicht nur, aber ganz besonders) Kindern schmecken. Schonend geräuchert über Buchenholzrauch und ohne Zuckerzusatz erinnert der »Space Bear« an ein mildes Hot-Dog-Würstchen. Entsprechend gut macht er sich nicht nur pur aus der Packung sondern auch im Brötchen und sorgt so für Abwechslung in der Pause. ∙ wheaty.de

← Gewinnen BIOBOOM VERLOST 10 Probierpakete mit je 5 Space Bears. Schickt bis zum 31. Oktober 2020 eine E-Mail, eine Postkarte oder ein Fax an: Redaktion Bioboom, ­Stichwort: »Space Bear«, Vordere Schöne­worth 17a, 30167 ­Hannover, Fax 0511.16 15 925, g­ ewinnen@bioboom.de Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, Umtausch oder Barauszahlung der Gewinne nicht ­möglich. ­Ebenfalls ausgeschlossen ist die Teilnahme über Dritte, die die Teilnahme an Gewinn­spielen ­gewerblich vermitteln. Die Adressen werden ausschließlich für die Abwicklung des Gewinnspiels genutzt.

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Lebendiges Wasser F Ü R KÖ R P E R , G E I ST U N D S E E L E

Unser Körper besteht zu einem großen Teil aus Wasser – und er benötigt ständig Nachschub, ­damit wir fit bleiben und uns gut fühlen. Da leuchtet ein, dass es natürlich nicht egal ist, welches Wasser wir trinken: »Direkt aus der Quelle besitzt Wasser noch seine ursprüngliche Struktur und Kraft«, ist man bei St. Leonhards überzeugt. Wird es, wie zum Beispiel Leitungswasser, mechanisch aus der Tiefe hervor gepumpt, durch lange Leitungen geschickt und mit allerlei Verfahren behandelt, geht die Lebendigkeit verloren. Die St. Leonhards Quellen sind dagegen artesische Wässer, die von selbst natürlich zu Tage treten. Sie sind für den menschlichen Körper optimal geeignet, um Nährstoffe in die Zellen und Abfallprodukte hinaus zu befördern. Weil die lebendigen Wässer von St. Leonhards allesamt einen leicht basischen pH-Wert von über sieben haben, können sie auch dem verbreiteten Problem einer Übersäuerung entgegenwirken. Bei sechs verschiedenen Quellen findet jeder sein Lieblingswasser – und das ist übrigens auch genau das, welches dem Körper am besten tut! Einfach Probieren und Spüren. S T- L E O N H A R D S - Q U E L L E N . D E


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Vegan → »Mit scharf?« so lautet die Standard-Frage bei jeder B ­ estellung in unserem Stadtteil-Döner-Laden. Wird genickt, folgt unweiger­ lich das Nachhaken »mit viel scharf?«. Es macht Spaß, beim Schlange stehen zu beobachten, wie unterschiedlich die Reak­ tionen der Befragten ausfallen – von Begeisterung bis Ablehnung ist das ganze Spektrum vertreten. Scharf ist eine Frage des Geschmacks. Oder vielmehr des Empfindens: Denn anders als salzig, sauer, süß, bitter und umami ist scharf kein Geschmack, sondern eine Empfindung, und zwar eine Schmerzempfindung. Das muss man mögen. Wie sehr oder wenig wir scharf mögen, das ist eine Frage der Gewohnheit: Je häufiger und schärfer gegessen wird, desto abgehärteter reagieren wir.

Im Brotaufstrichregal Alternativ gesüßt

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Illustrationen: Luisa Fabienne Burbach

DER STOFF, AUS DEM DIE SCHÄRFE IST Aber warum tun sich Menschen das überhaupt an? Verantwortlich für das Feuer im Mund ist der Stoff Capsaicin. Er ist in fast allen Früchten der Familie Paprika, auch Capsicum genannt, enthalten – allerdings in äußerst unterschiedlichen Kombinationen. Das Spektrum reicht dabei von einer Gemüsepaprika, die überhaupt nicht scharf schmeckt, bis zu den höllischen Höhen einer Habanero-Chili.

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So isst die Welt.

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FAMILIE CAPSICUM Paprika, Peperoni, Chili – so unterschiedlich sie schmecken, so schwierig ist es, die Unterschiede lupenrein zu definieren. Grundsätzlich gehören sie nämlich alle zur Gattung Capsicum, die ihren Ursprung in Süd- und Mittelamerika hat. Hier in Deutschland nennen wir die milden Gemüse-Exemplare in der Regel Paprikaschoten. Als Peperoni werden die spitzeren, leicht bis ordentlich scharfen Schoten aus dem Mittelmeerraum bezeichnet und die richtig scharfen Schoten als Chili.

EIN SCHÖNER SCHMERZ Aber zurück zum Capsaicin: Das löst auf der Mundschleimhaut einen Schmerzreiz aus, durch den wiederum werden Endorphine ausgeschüttet. Deshalb sagt man Chili und anderen scharfen Gewürzen nach, dass sie glücklich machen. Gleichzeitig wird’s uns heiß, wir kommen ins Schwitzen: Das ist vermutlich auch der Grund dafür, das überall da, wo es heiß ist, auch gerne chilischarf gegessen wird. Zum Vergleich: In Mexiko und Thailand werden täglich zwischen 25–200 mg Capsaicinoide durch den Verzehr von Chilis aufgenommen. In Mitteleuropa beträgt die durchschnittliche Aufnahme hingegen lediglich 1,5 mg pro Tag, so das Landeszentrum für Ernährung Baden-Württemberg auf seiner Internetseite. Übrigens: Eigentlich hat die Schärfe bei der Wildform der Schoten, die botanisch betrachtet übrigens Beeren sind, die Funktion, Fressfeinde abzuschrecken. Das hat also nicht so richtig geklappt.

VON 0 AUF 16.000 Wie scharf ist das? Um diese Frage zu beantworten, entwickelte Wilbur Scoville bereits 1912 die bis heute gebräuchliche und nach ihm benannte Scoville-Skala. Kosteten damals noch Probanden, wird der Schärfegrad heute messtechnisch bestimmt. In der »Chili­heads« genannten Szene der extremen Chili-Fans geht es darum, Rekorde zu brechen – sei es beim Züchten oder beim Essen. Sorten wie »Carolina Reaper« oder »Dragon’s Breath« erreichen Werte von über 2.200.000 Scoville – ein übliches

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Pfefferspray liegt bei 100.000 bis 200.000 Scoville. Puh. Essen kann man diese Chilis nicht wirklich, sie lösen einen enormen Schärfe­schmerz nicht nur im Mund sondern auch im Magen aus. Dass das nicht gesund ist, zu Magen- und Kreislaufproblemen führen kann, liegt auf der Hand, ebenso, dass man die wirklich scharfen Sachen kindersicher aufbewahren sollte. Und auch wenn wir die Extreme gerne den Chiliheads überlassen und in die tägliche Küche zurückkehren, noch ein Tipp: Wasser trinken gegen zu viel Chili – das bringt gar nichts. Capsaicin ist nämlich nicht wasserlöslich. Mit Fetthaltigem wie Milch oder Joghurt funktioniert es besser, auch ein Stück Brot gründlich zu kauen hilft.

FRISCH GESCHÄRFT Auch bei der Vorbereitung ist im Umgang mit frischen Chilis Vorsicht geboten, wie jeder weiß, der erst eine Chili zerschnippelte und sich dann gedankenverloren die Nase oder gar die Augen rieb. Also, aufpassen, hinterher gründlich die Hände waschen, Messer und Brett sorgfältig abspülen. Noch eine Tücke der frischen Chili: Manche schmecken unten ganz harmlos und entfalten erst im oberen Bereich eine höllische Schärfe (besonders viel Capsaicin ist in den Samenhäuten enthalten). Auch Exemplare, die von einem Strauch stammen, können ganz unterschiedlich in der Intensität sein (Chili, Peperoni und Co. lassen sich bestens nicht nur im Garten, sondern sogar im Kübel auf dem Balkon ziehen).

WÜRZEN UND NACHWÜRZEN Gleichmäßige Schärfe liefern und rund ums Jahr zur Hand sind die Schoten getrocknet und vermahlen als Gewürz. Als milder Paprika verleihen sie Aroma ohne Schärfe, als rosenscharfe Variante sind sie »pikant«, wie eine beliebte Umschreibung für ein bisschen Schärfe lautet. Chili als Flocken oder fein vermahlen bringen genau den gewünschten Schärfegrad ins Essen. Übrigens: Schärfe passt nicht nur in herzhafte Gerichte. Auch Süß und Scharf sind ein gutes Paar, zum Beispiel Schoko und Chili.

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VON DER HAUSFRAUENKÜCHE INS SUPERMARKTREGAL Da Schärfe aber nun mal nicht jedermanns oder jederfraus Sache ist, sind Chili-Zubereitungen zum Nachwürzen bei Tisch eine feine Sache. Unangefochtener Marktführer ist das – leider konventionelle – Tabasco, das fast schon ein Synonym für Chili-Würzsauce ist. Bereits 1912 wurde sie patentiert. Aber davon mal abgesehen: Vom kanarischen roten Mojo über das nordafrikanische Harissa bis zu thailändischen Currypasten: Jeder Kontinent hat seine Scharfmacher, die für authentischen Geschmack sorgen und auch hierzulande ihre Fans haben. Doch leider: Auf dem Weg von der Familienküche des jeweiligen Landes in die Regale der Supermärkte leidet das Flair, gesellen sich Aromen, Stabilisatoren, Konservierungsstoffe, kurz die gesamten »Segnungen« der modernen Lebensmittelindustrie dazu. Wie gut, dass es auch Bio-Macher gibt, die es scharf mögen und uns mit ihren Kreationen einheizen.

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LIEBER BIO-SCHÄRFE Ob frisch als Gemüse oder getrocknet als Gewürz: Leider fallen sowohl konventionelle Paprika als auch Paprika, Chili und die aus ihnen hergestellten Mischungen und Produkte immer mal wieder unliebsam auf. Mal sind es Schimmelpilzgifte, mal Schwermetalle und natürlich immer wieder Pestizidrückstände. Logisch, dass Pflanzen, die ökologisch angebaut wurden, in der Regel weniger problembehaftet sind. Auch bei der Verarbeitung und Qualitätskontrolle lassen Bio-Hersteller besondere Sorgfalt walten. Die Eingangsfrage beantworten wir für uns jedenfalls ganz klar: Mit viel scharf. Und zwar bitte in Bio.

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LEBEN

Seelenvolle Flaschen ↓ Wenn man im Sommer durch den städtischen Raum schlendert, stellt man fest, dass die Flasche als »It-Piece« die Tasche abgelöst hat – gut für den Flüssigkeitshaushalt. Besonders gut, da schonend für die Umwelt und gleichzeitig sehr deko­rativ, sind die fair, nachhaltig und klimaneutral produzierten Trinkflaschen von soulbottles, wahlweise aus Glas oder Stahl. Mit ­ihnen sich lässt sich jede Menge Müll vermeiden. Ob ornamental oder schlicht, als klares Statement oder verspielt: Die Motive stammen von internationalen DesignerInnen und machen die Entscheidung für einen Liebling nicht einfach. Im Alltag punkten die soulbottles, weil sie spülmaschinenfest und dank plastikfreier Verschlüsse aus Porzellan und Edelstahl zuverlässig auslaufsicher sind. Übrigens: Pro verkaufte Flasche fließt ein Euro an Trinkwasserprojekte von Viva con Agua. So macht Wasser trinken Spaß! ∙ soulbottles.de

Orangenhain im Bad

Pulver statt Paste

↑ Mit der Spicy Orange Blossom, zu Deutsch würzigen Orangenblüte, lässt uns der dänische Naturkosmetik-Pionier ­Urtekram bis in den Herbst hinein von mediterranen Gefilden träumen. Zart duftende Orangenblüte harmoniert bestens mit einer warmen, würzigen Note aus Ingwer, Ylang-Ylang, Zeder und zartem Patchouli. Neben Shampoo und Conditioner, die sommerstrapaziertes Haar mit Jojobaöl verwöhnen, gibt’s auch Körper- und Handpflege mit dem feinen Duft. Pflanzlich ist übrigens nicht nur die Pflege, sondern auch die Verpackung: Die PE-Flaschen und -­Tuben werden aus Zuckerrohrabfällen hergestellt. Und falls Urtekram-Fans jetzt denken: ­Irgendwas ist anders – das stimmt. Die Traditionsfirma hat sich ein neues Logo und einen neuen Look verpasst. ∙ urtekram.de

↑ »Zurück zu den Wurzeln«, das ist das Motto der Zahnpflegeserie ISATIS dental. Pulver statt Paste, Glastiegel statt Plastik­ tube, ganz ohne Schaumbildner, F ­ luoride, Emulgatoren, künstliche Farb- und Aroma­ stoffe. Naturkosmetik-Pionierin Martina Gebhardt setzt auf traditionelle, lange in Vergessenheit geratene Zutaten wie ­Pflanzen-Aktivkohle, Kreide, Meersalz und Heilpflanzen wie Färberwaid, dessen botanischer Name Isatis tinctorium auch Namenspate der Produkte ist. Die Rezepturen sollen nicht nur für saubere Zähne sorgen, sondern auch dafür, dass die Mundflora im Gleichgewicht bleibt – denn das schafft beste Voraussetzungen für dauerhafte Mundgesundheit. Die Serie bietet zwei Zahnpulver (eins zur täglichen Zahnreinigung, eins für die Intensivreinigung) und ein Mundwasser. ISATIS dental ist ­demeter-zertifiziert und vegan. ∙ martina-gebhardt-naturkosmetik.de

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UNSERE

LEBEN

ausgezeichneten

DOPPELSIEGER!

Friedliche Abende ← Nach einem langen aufregenden Tag ist es für die Kleinen oft nicht einfach, runterzukommen. Gegen abendliche Knatschigkeit können Gute-Nacht-Rituale wie eine Massage mit dem beruhigenden KinderPflegeöl Lavendel von Sonett hilfreich sein. Es punktet mit duftenden Lavendelblüten und harmonisierender Melisse in wohltuendem Bio-Olivenöl. Damit nicht genug: Der Name Mistelform Sensible Prozesse steht für einen besonderen Mistelextrakt, in dem die Blätter der Sommermistel und die Beeren der Wintermistel durch rhythmische Verarbeitung füreinander sensibilisiert und zusammengeführt werden. Die »neue Mistel« soll so auch im Menschen polare Gegensätze ausgleichen, so Sonett. Naheliegend, dass das beschriebene Abendritual nicht nur bei Monstern unter Kinderbetten, sondern auch bei unruhigem Treiben im Kopf der Großen zum Einsatz kommen kann. ∙ sonett.eu St. Leonhardsquelle 6 x 1,0 l – Leichtglas, Mehrweg

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Läuft wie geschmiert → Wer sich regelmäßig bewegt, fühlt sich wohler und fitter. Gesunde Gelenke sind dafür eine Voraussetzung – werden sie zum Knackpunkt, dann macht nicht nur Sport keinen Spaß mehr, sondern auch der Alltag wird nervig. Es lohnt sich also, gut auf die Dreh- und Angelpunkte unseres Körpers acht zu geben und sie zum Beispiel mit einer Extraportion Nährstoffe zu versorgen. Der GSE-Gelenk Komplex ist ein Nahrungsergänzungsmittel in Bio-Qualität. Es liefert Vitamin C aus Acerola und ­Hagebutte und enthält afrikanische Teufelskralle, eine Pflanze, die traditionell im Zusammenhang mit dem Bewegungsapparat geschätzt wird. ∙ gse-vertrieb.de

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Haarfarbenfroh

Die eigene Haarfarbe findet Ihr langweilig oder die ersten grauen Haare nerven doch mehr als gedacht – Abwechslung wäre mal ganz schön. Aber leider wisst Ihr auch, dass »normale« Haarfarben eine echte Chemiekeule sind? U pd a te N a turko s m etik

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— Die »Konventionellen« dringen mit Hilfe aggressiver Substanzen wie Ammoniak oder Wasserstoffperoxid tief ins Haar ein und verändern die Haarstruktur von innen heraus. Mit diesem rabiaten Vorgehen kann es dann jeden beliebigen Farbton annehmen: Nicht nur blauschwarz oder platinblond, sondern auch aquamarinblau oder pink. Nachteil: Weil es in die Haarstruktur geht … tja, leidet die Haarstruktur halt. Viele der in synthetischen Haarfarben verwendeten Substanzen sind umstritten, weil sie zum Beispiel als allergisierend gelten. Deshalb dürfen Schwangere und Jugendliche unter 16 sie gar nicht benutzen und die Produkte müssen entsprechende Warnhinweise tragen.

Strukturmaßnahme Zum Glück gibt’s richtig gute Alternativen: Pflanzenhaarfarben bestehen, wie der Name sagt, aus Pflanzen. Sie machen von goldblond bis tiefschwarz (fast) alles möglich. Dabei setzen sie auf ein fundamental anderes Wirkprinzip als chemisch-synthetische Haarfarben. Sie lagern sich nämlich fest an der äußeren Schicht des Haares an, der so genannten Schuppenschicht. Wie eine Lasur bilden sie eine färbende schützende Hülle. Erwünschter Nebeneffekt: Jedes einzelne Haar wird durch diese Extra-Schicht kräftiger, eine eventuell strapazierte Schuppenschicht geglättet. Dadurch wirkt der Schopf insgesamt fülliger, die Haare glänzen. Gleichzeitig liegt hier auch die Erklärung dafür, das Pflanzenhaarfarben die Haare niemals heller färben können. Auch eine Pflanzenhaarfarbe in einem Blondton kann das schon vorhandene natürliche Blond auf dem Kopf optimieren, aber nicht aufhellen – ›Bioplatinblond‹ – das bleibt leider bis auf weiteres ein Ding der Unmöglichkeit.

Das Beste aus der NATUR für Haut und Haar.

Natur und Tradition Ob blond, rot oder braun: Der erste Eindruck beim Öffnen der Packung ist – grün. Eigentlich logisch, schließlich bestehen die Haarfarben aus fein vermahlenen Pflanzen. Wichtiger Rohstoff für Pflanzenhaarfarben ist Henna. Es wird seit Jahrtausenden genutzt, um Rottöne zu erzielen. Allerdings: Auch wenn fast alle Pflanzenhaarfarben Henna enthalten, heißt das nicht, dass Pflanzenhaarfarben nur rotstichige Töne könnten. Denn schließlich kommen, je nach Nuance und Hersteller noch jede Menge weitere Pflanzen in die Rezepturen. Zum Beispiel Indigo: eine weitere traditionelle Färbepflanze, die für blau-schwarze Töne steht und in Pflanzenhaarfarb-Kompositionen für dunkle Töne sorgt und Rotstiche mildern kann. Heimische Pflanzen wie Rhabarber und Kamille kommen ebenso zum Einsatz wie ayurvedische Kräuter oder auch alte Bekannte aus der Küche, zum Beispiel Rote Beete, Kaffee oder Kurkuma. Wenn das Ganze mit heißem Wasser angerührt wird, werden die jeweiligen Pigmente aktiviert und lagern sich am Haarschaft an. Aber soweit sind wir noch nicht, zumindest nicht in großem Maßstab.

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BEI PFLANZENHAARFARBEN S O RG T D A S Z U S A M M E N S P I E L Z W I S C H E N AU S G A NG S H A A RFA R B E , N UA NC E U N D DE N N AT Ü R L I C H E N F A R B U N T E RSCHIEDEN IM HA AR DAFÜR, D A S S D I E H A A R F A R B E V O L LKO M M E N L E B E N D I G U N D N AT Ü R L I C H W I R K T.

Probe aufs Exempel Denn vor dem ersten Mal heißt es: Probesträhne färben. Das Schöne und Besondere an Pflanzenhaarfarben ist, dass sie keine Standard-Ergebnisse liefern. Sie verbinden sich ganz individuell mit der natürlichen Ausgangshaarfarbe. Auch die Einwirkzeit, die zwischen 15 Minuten und zwei Stunden betragen kann, spielt eine Rolle – je länger die Farbe auf dem Haar verweilt, desto intensiver wird der Ton. Natürlich helfen die Farbtonkarten der Hersteller bei der Entscheidung. Wer erst mal ein Löffelchen anrührt und eine Strähne auf dem Kopf färbt, ist vor Überraschungen sicher. Die Mühe lohnt sich, denn eine Pflanzenfärbung ist eine permanente Färbung, keine Tönung, die sich wieder herauswäscht.

Haarritual Sieht gut aus? Dann ist jetzt der ganze Haarschopf dran. Damit sich die Pflanzenhaarfarbe optimal anlagern kann, leuchtet ein, dass das Haar erst mal von

U pd a te N a turko s m etik

Gegen das Grau allem befreit wird, was sich dort angelagert hat. Das ist besonders wichtig, falls vorher konventionelle Pflegeprodukte verwendet wurden und das Haar mit Silikon beschwert ist. Geeignet sind die entsprechenden Vorbehandlungen der Hersteller ebenso wie Lavaerde. Wer sowieso Naturkosmetik verwendet, kommt auch mit einer gründlichen Haarwäsche aus. Ob säuberlich Strähne für Strähne mit einem Haarfärbepinsel oder resolut mit den Händen eingeknetet: Entscheidend ist, dass die angerührte Farbe am Ende alles gleichmäßig bedeckt. Vielleicht lassen sich FreundInnen, LebensgefährtInnen oder MitbewohnerInnen einspannen? Nach der Einwirkzeit wird ausgespült – aber diesmal nicht shampooniert. Denn, das ist eine weitere Besonderheit der Natur-Farben, die Farbe will sich noch final anlagern und entwickeln. Dazu benötigt sie bis zu 48 Stunden. Was Ihr nach dem Trocknen seht, ist also noch nicht ganz endgültig.

Bioboom Herbst 2020

Graue Haare abdecken – das ist grundsätzlich kein Problem. Schimmern die grauen Haare nach den ersten Anwendungen noch deutlich heller durch, werden sie durch den »Lasureffekt« bei regelmäßiger Anwendung in den Längen immer besser abgedeckt. Liegt der Grauanteil über 40Prozent, kann eine so genannte Vorpigmentierung sinnvoll sein.

Hoch lebe die Individualität Übrigens: Auch ganz ohne grau haben Naturhaare auf dem Kopf nicht etwa alle eine Farbe, nein, sie sind mal ein bisschen heller, mal dunkler, reflektieren das Licht unterschiedlich. Nach einer permanenten Färbung ist das vorbei: Die Chemie macht sie alle gleich. Bei Pflanzenhaarfarben sorgt das Zusammenspiel zwischen Ausgangshaarfarbe, Nuance und den natürlichen Farbunterschieden im Haar dafür, dass die Haarfarbe vollkommen lebendig und natürlich wirkt (genau deswegen ist die

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„ ECHT NATÜRLICH. ECHT PFLEGEND. ECHT NACHHALTIG.“ Yvonne, 37 Jahre LOGONA-Verwenderin

oben erwähnte Probesträhne so wichtig). Da Pflanzenhaarfarben einer Marke in der Regel untereinander mischbar sind, lässt sich das Färbeergebnis noch weiter individualisieren – bis hin zum eigenen Geheimritual aus Eigenmischung und optimierter Einwirkzeit.

Pflanzenfarbe aus der Tube Geht das alles vielleicht auch ein bisschen einfacher? Neben den klassischen Pulvern gibt es Pflanzenhaarfarbe auch aus der Tube, bereits gebrauchsfertig angerührt, so dass sie nur noch aufgetragen wird. Wermutstropfen: Die Auswahl bei den Tönen ist nicht annähernd so groß.

Unterstützung aus dem Pflanzen-Salon Eine weitere Alternative: Wer große Farbtonschritte rein pflanzlich springen möchte, wer sich nicht ganz sicher ist, im Selbstversuch wirklich die richtige Farbe zu treffen oder einfach keine Lust hat, selber Hand anzulegen, geht zu Haar-Profis, die das Färben mit Pflanzen im Angebot haben. Am besten fragt Ihr aber noch mal

genau nach, ob wirklich echte Pflanzenhaarfarben verwendet werden oder lediglich die oben beschriebenen »naturnahen« Colorationen. Oder Ihr sucht gleich nach ausgesprochenen NaturfriseurInnen, wie sie zum Beispiel Culumnatura ausbildet. Die gibt es noch nicht an jeder Ecke, aber doch fast in jeder Stadt. Sie kennen sich mit dem Thema richtig gut aus und finden gemeinsam mit ihren KundInnen individuelle Lösungen. Außerdem verwenden sie Naturkosmetik zum Waschen und Stylen – so wird der Frisörbesuch zu einem richtigen kleinen Wohlfühlerlebnis. Echte Pflanzenhaarfarben mit Brief und (Naturkosmetik-)Siegel finden sich – Ihr ahnt es wahrscheinlich – zuverlässig im Naturkosmetikregal im Bio-Markt oder im Naturkosmetik-Fachgeschäft. In den 1980er Jahren war es NaturkosmetikPionier Logona, der die ersten Pflanzenhaarfarben entwickelte, mittlerweile sind weitere Marken wie Khadi, Ayluna, Sante hinzugekommen, die mit Nuancen, Rezepturen und Auftritten unterschiedliche Akzente setzen und dazu einladen, den persönlichen Favoriten zu entdecken.

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MELDUNGEN   M   THEM  •

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NABU

Deutsche Umwelthilfe

Vom Obst zum Saft

Immer mehr Getränkedosen: Discounter nehmen Umweltschutz nicht ernst

→  Wenn Obstbäume üppig tragen, dann ist das ein Grund zur Freude und zum ­Ernten, Essen, Kuchen backen, Marmelade kochen und Verschenken. Wenn das alles getan ist und immer noch Unmengen am Baum sind: Wie wäre es mit Mosten? Sogenannte Lohnmostereien pressen die Ernte zu 100 Prozent Direktsaft, der dann rund ums Jahr unverfälschten Genuss verspricht.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat eine Liste von 238 stationären und 114 mobilen Mostereien aus 15 Bundesländern zusammengestellt, die kontinuierlich erweitert wird. Die dort aufgenommenen Mostereien verarbeiten auch Kleinmengen unter 250 Kilo und man bekommt w ­ irklich den Saft aus dem eigenen Obst. Es gibt nämlich auch das genannte »Lohntauschverfahren«, bei dem das eigene Obst abgeliefert wird, der erhaltene Saft aber aus anderen Ernten stammt. Das ist allen wichtig, die ihren Garten nachhaltig und »unzertifiziert bio« bewirtschaften, also keinen Kunstdünger und keine Pflanzenschutzmittel einsetzen. Ganz neu auf der NABU-Liste sind in diesem Jahr sieben Ölmühlen, wo man zum Beispiel eine Walnuss-Schwemme zu hochwertigem kaltgepressten Öl verarbeiten lassen kann. ∙ nabu.de

GELESEN, GESEHEN, GEHÖRT

→ Im Jahr 2019 stieg der Verkauf der ­esonders umwelt- und klimaschädlib chen Einwegverpackung im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent auf 3,9 Milliarden Stück. Das ist der höchste Wert seit 17 Jahren. Nach der Einführung des Einwegpfandes im Jahr 2003 ging der Dosenabsatz zugunsten umweltfreundlicher Mehrwegflaschen zunächst auf wenige hundert Millionen Stück zurück. Hauptverantwortlich für den erneuten Anstieg, so die Deutsche Umwelthilfe (DUH), seien Aldi und Lidl, bei denen der Dosenabsatz um mehr als 30 Prozent zulegte. »Aldi und Lidl werben auf ihren Internetseiten mit Klima­schutz und dass bereits heute für morgen gehandelt werden müsse. Der massenhafte Verkauf von Dosen ist nicht im Sinne zukünftiger Generationen. ­Dosen zählen zu den besonders klimaschädlichen Getränkeverpackungen. Die Discounter ­ignorieren die Mehrwegquote von 70 Prozent im Verpackungsgesetz komplett. Dieses Verhalten ist inakzeptabel und muss durch

Bioboom Herbst 2020

Bundesumweltministerin Svenja Schulze mit einer Einweg-Abgabe sanktioniert werden«, fordert die stellvertretende DUH-Bundes­ geschäftsführerin Barbara Metz. Auch andere Supermarktketten wie Norma, Edeka und Rewe ­sowie die angeschlossenen Tochterunternehmen Netto Marken-Discount und Penny bieten immer mehr Getränke in Dosen an. Dabei bestätigen sowohl unabhängige Ökobilanzen des Umweltbundesamtes als auch eine von Dosenherstellern selbst beim Heidelberger IFEU-Institut in Auftrag gegebene Studie die ökologischen Nachteile von Getränkedosen: Sie verbrauchen bei der Herstellung besonders viel Energie, legen zumeist lange Transportstrecken zurück und benötigen für relativ wenig Inhalt vergleichsweise viel Verpackungsmaterial. Wieder befüllbare Mehrwegflaschen aus der Region sind deutlich umweltfreundlicher, so das F ­ azit der DUH. ∙ duh.de

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MELDUNGEN Barnhouse

Krunchy jetzt mit 100 Prozent regionalen Hafer- und Dinkelflocken

100 %

BIO, VEGAN & HALAL

→ Ab der Ernte 2020 wird Bio-Pionier ­Barnhouse seine Krunchys ausschließlich mit Hafer- und Dinkelflocken seiner 66 regio­nalen Partner-Landwirte backen. Mit dieser 100 Prozent-Marke ist ein weiter­er Schritt hin zu noch mehr Regionalität getan. Die Kooperation geht dabei weit über eine reine Lieferbeziehung mit fairen ­Preisen hinaus. Mit unterschiedlichsten ­Aktivitäten ent­wickelt der KnuspermüsliHersteller gemeinsam mit den L ­ andwirten auf den F ­ eldern den Bio-Anbau weiter und

fördert die Artenvielfalt. Barnhouse engagiert sich seit Firmengründung bei Umweltschutz-Projekten »vor der ­eigenen Haustür«. Mit der aktiven Förderung des Bio-Landbaus in der oberbayerischen Heimat wurde ein lang gehegter Traum verwirklicht und 2015 gemeinsam mit Bio-Bauern und umstellungswilligen Landwirten aus der Region eine enge AnbauKooperation ins Leben ­gerufen. ∙ barnhouse.de

P F L A N Z E N H A A R F A R B E N Welches ist Deine Lieblingsfarbe? 13 Sorten – Keine Kompromisse. 100% Bio. Jetzt im neuen Design.

Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Foto: (rechte Seite) Barnhouse

Fakten prüfen im Netz →  Fühlt Ihr Euch auch manchmal einfach unsicher, welche der Unmengen von Infos auf Social Media oder im Internet echt sind und welche Fakes? Die Seite »Fakten prüfen im Netz« gibt vier einfache Tipps an die Hand, mit der jede und jeder für sich entscheiden kann, was glaubwürdig ist und was nicht. Brauche ich diese Information wirklich, ist sie für mich relevant? Von wem und aus welcher Quelle stammt sie? Ist diese Quelle neutral oder vertritt sie eine grundsätzliche Position? Was sagen andere dazu? Und wie finde ich die Original­

GELESEN, GESEHEN, GEHÖRT

quelle der Fakten? Dabei geht es nicht um kompliziertes wissenschaftliches Arbeiten, sondern um einen »Lifehack«, der schnell und einfach von allen Menschen im digitalen (und selbstverständlich auch analogen Raum) angewendet werden kann. Wie’s funktioniert, wird auf der Website an Beispielen gezeigt und lässt sich sogar direkt üben. Entwickelt wurde das Angebot von der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin in Zusammenarbeit mit Wikimedia Deutschland und dem E-Bildungslabor.   ∙ faktencheck.zlb.de/intro.html

bioboom.de

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AYLUNA NATURKOSME TIK

www.ayluna.de


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Veggienale & FairGoods

Wieder am Start

HERBSTTOURDATEN LEIPZIG

12./13. September 2020 MÜNSTER

19./20. September 2020 FRANKFURT AM MAIN

26./27. September 2020 KÖLN

10./11. Oktober 2020 HANNOVER

17./18. Oktober 2020 HAMBURG

21./22. November 2020 STUTTGART

28./29. November 2020

GELESEN, GESEHEN, GEHÖRT

Oxfam

Supermarkt-Check 2020: Menschenrechte spielen Nebenrolle →  Zum dritten Mal hat die internationale Entwicklungsorganisation Oxfam mit ­ihrem Supermarkt-Check die Geschäftspolitik von 16 Supermärkten in Deutschland, Großbritannien, den USA und den Niederlanden analysiert. Bewertet wurde dabei der Umgang mit Menschenrechten entlang der Lieferkette, Transparenz, Arbeitnehmerrechte, der Umgang mit bäuerlichen Kleinbetrieben und Frauenrechte wurden unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Auch 2020 erreicht kein deutscher Supermarkt mehr als ein Drittel der möglichen Punkte. »Was uns Corona-­Ausbrüche in deutschen Schlachtbetrieben vor Augen führen, ist auch in den i­nternationalen Lieferketten menschenunwürdige Realität mit bitteren Folgen: Konzerne tun zu wenig ­dagegen, dass die Menschen, die das Essen in den Supermarktregalen herstellen, ausgebeutet werden«, sagt Franziska Humbert, Oxfam-Expertin für Wirtschaft und Menschenrechte. Die Folge: Die Menschen, die für unsere vollen Einkaufsregale sor-

Bioboom Herbst 2020

gen, verdienen selber nicht genug zum Leben. Schlusslicht unter den deutschen Ketten bleibt übrigens Edeka. Wie im vergangenen Jahr liegt das Unternehmen mit mageren drei Prozent auf dem letzten Platz. Als einziger deutscher Supermarkt im Check habe Edeka eine Vereinbarung nicht unterzeichnet, in seinen globalen Lieferketten für existenzsichernde Löhne zu sorgen, so Oxfam. Andere Ketten wie Lidl, Rewe und Aldi hätten Fortschritte ­gemacht, dennoch konnte kein Unternehmen mehr als 32 Prozent der möglichen Punkte erreichen. Klassenbeste blieben die britischen Supermarktketten Tesco und Sainsbury’s. Der Grund für das gute Abschneiden der britischen Konzerne liegt laut Oxfam in der britischen Gesetzgebung. Deshalb fordert die Organisation die deutsche Regierung auf, schnellstmöglich ein Lieferkettengesetz zu verabschieden, dass die Menschen schützt, die unser Essen produzieren. ∙ oxfam.de

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Fotos: (linke Seite außen) Veggienale & Fairgoods Logo – veggienale.de

→  Neues entdecken, ausprobieren, mit den Machern klönen: Messen machen es möglich und wir haben sie in diesem Corona-­Jahr schmerzlich vermisst. Nun steht die Veggienale & FairGoods-Herbsttour in den Startlöchern – selbstverständlich mit entsprechendem Hygienekonzept. In sieben Städten will Veranstalter Daniel Sechert mit seinem Team die besten Produkte und Ideen für einen n ­ achhaltigeren und pflanzlichen Lebensstil p ­ räsentieren und dabei von »öko« bis »vegan« die ganze Bandbreite und Vielfalt an Möglichkeiten im Alltag aufzeigen. Neben dem Markt­platz wird es ein buntes Rahmenprogramm mit Fachvorträgen, Workshops und Kochshows geben – selbstverständlich mit ­gebührendem Abstand, aber mit gewohnt viel Spaß. ∙ veggienale.de


AKTIONEN Leserstimmen

Zu: Bio im Angebot oder Bio im Herzen

S T EL L E JETZT UM!

Bioboom Sommerausgabe 2020

»Im Bayerischen Wald zum Beispiel gibt es weder Bio-Läden noch nutzbare öffentliche Verkehrsmittel. Wer dort lebt, empfindet Ihren Artikel als ziemlich zynisch. Es ist doch sehr schön, dass es bei Aldi und Lidl so viele Bioprodukte gibt! Bitte bedenken Sie, dass es nicht nur Stadtbewohner gibt!«  A. Siegemund »Ganz klar habe ich auch Sorge, dass die großen Sortimenter einen ruinösen Preiskampf gegen die Bio-Märkte beginnen könnten. Andererseits: durch die Bio-Produkte bei Aldi sind meine Frau und ich überhaupt erst auf den Geschmack gekommen. Immerhin gibt es da noch den Biomarkt am Stadtrand, mit Fahrrad und Straßenbahn gut zu erreichen. Seit Beginn der CoronaKrise haben wir überwiegend dort eingekauft und die Viren-Verteilstationen der großen Märkte gemieden.«  G. Prüße »Haltung hin oder her, das ganze Einkaufsthema muss für mich auch praktisch und alltagstauglich sein, und da kann mein Bioladen leider nicht mithalten. Ein zu großer Zeit- und Planungsaufwand ist es mir persönlich dann doch nicht wert.«  C. Rupp »Bioprodukte in nicht-Bioläden anzubieten, nimmt den Leuten die Angst vor dem ›Gespenst‹ öko. Noch wichtiger – es ermöglicht sozio-ökonomisch schwächeren Menschen zumindest einen Teil ihres Einkaufs in Bio-Qualität zu erwerben. (…) Deutlich zeigen, dass man besser ist, gelingt also mitnichten in dem man blind und uninformiert seinen Einkauf in einem Bio-Laden erledigt.« A. Jeck

Zu: Streuobstanbau soll als immaterielles Kulturerbe anerkannt werden Bioboom Sommerausgabe 2020

→  Das war kein Streuobst. Wenn Streuobstwiesen Kulturerbe sind, dann haben sie auch das passende Bild verdient. Das Foto zur Meldung in der Sommerausgabe ist sehr stimmungsvoll, zeigt aber eindeutig eine Apfelplantage, was mehreren Leserinnen und Lesern aufgefallen ist. Danke für den Hinweis.

REAKTIONEN

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Bioboom gibt’s auch im Internet → bioboom.de

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SAG WAS : Wir freuen uns über Eure Kommentare und Anregungen, die wir ­gründlich und mit Interesse lesen, auch wenn wir sie leider nicht immer abdrucken k­ önnen! Redaktion Bioboom, c/o Harting & Tovar GmbH, Vordere ­Schöneworth 17a, 30167 ­Hannover, bio@bioboom.de

Die nächste Bioboom erscheint am 04.11.2020 IMPRESSUM

BILDER & ILLUSTRATIONEN (wenn nicht anders gekennzeichnet): Adobe Stock, iStock, unsplash, Rawpixel

Bioboom Heft 88 – Sommer 2020 (23. Jahrgang) bioboom.de HERAUSGEBER Harting & Tovar GmbH Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover bio@bioboom.de · T 05 11 16 15 92 0 · F 05 11 16 15 92 5 REDAKTION Jeanine Tovar (V.I.S.D.P.) & Detlef Harting REDAKTIONSANSCHRIFT Vordere Schöneworth 17a · 30167 Hannover MITARBEIT Birgit Schumacher

AUFLAGE 195.000 BEZUG  Bioboom gibt’s gratis in Bio-Läden, Bio-Supermärkten und Reformhäusern. Keine Ausgabe verpassen? Bioboom im Jahresabo für 8 Euro ­(Inland) bequem per Post nach Hause/Einzelheft 2 Euro (Inland) Für Naturkost- und Naturwarenfachgeschäfte, Reformhäuser und Bio-Märkte ist bioboom kostenlos abonnierbar: 05 11.16 15 920

BEILEGER (TEILAUFLAGE) Plan International Deutschland e.V.

DRUCK Prinovis GmbH & Co. KG, Betrieb Dresden, Meinholdstraße 2, 01129 Dresden

VERTRIEB/LOGISTIK/ANZEIGEN Maxi Jacques, André Loheide GESTALTUNG & BILDREDAKTION Luisa Fabienne Burbach, Aaron Pallokat

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ERSCHEINUNGSWEISE Bioboom erscheint 4 x jährlich

INSERENTEN Allos Hof-Manufaktur GmbH, Ayluna Naturkosmetik GmbH, Barnhouse Naturprodukte GmbH, Bau-Fritz GmbH & Co. KG, Culumnatura® Wilhelm Luger GmbH, dennree GmbH, Morgenland/EgeSun GmbH, followfood GmbH, Heuschrecke Naturkost GmbH, LOGOCOS Naturkosmetik AG, ÖMA Beer GmbH, Pasta Nuova GmbH, Sanchon/Petersilchen GmbH, Sonett GmbH, Sonnentor Kräuterhandels GmbH, St. Leonhards-Vetriebs GmbH & Co. KG, Styx Naturcosmetik GmbH, Yarrah Organic Petfood B.V.

Bioboom Herbst 2020

Alle Angaben ohne Gewähr. Nachdruck oder Verbreitung in digitalen Medien, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Für den Inhalt der Anzeigen sind die Inserenten verantwortlich.

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1990 WIR FEIERN UND SIND STOLZ AUF:

1997

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2008

2020

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2012

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von morgen.

Mit Allos fängt der Tag ausgewogen & lecker an! Als Bio-Pionier und Frühstücksexperte ist uns ein gesundes Frühstück besonders wichtig. Mit unserer Vielfalt an Müslis, pflanzlichen Drinks und Aufstrichen möchten wir einen Beitrag dazu leisten und unser Wissen auch mit Groß und Klein teilen. 2010 haben wir dafür unser Herzensprojekt „Frühstück auf dem Hof“ ins Leben gerufen. Direkt bei uns auf dem Allos Hof können Vorund Grundschulklassen auf spielerische Art entdecken, wie Bio-Landwirtschaft funktioniert und wie viel Spaß ein gesundes Frühstück macht! U pd a te N a turko s m etik

Bioboom 2020 Erfahrt allesHerbst rund um ein gesundes Frühstück unter www.allos.de

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