ISAktuell Heft 1/ 2014

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ISAktuell

Sommer 2014

Sonderausgabe

DAS MAGAZIN MIT DEM SCHMETTERLING

Kinder haben Rechte! In ISA KOMPASS-Wohngruppen gilt neuer Rechte-Katalog ab Seite 4

Kita wird bald eröffnet „Schmetterlingsgarten“ geht im September in Betrieb ab Seite 16


Inhalt Seite 3

Hohe Spende von Möbel Preiss

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Die Rätselseite

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ISA KOMPASS schreibt Kinderrechte fest

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Laubenhof: Viel los beim Sommerfest

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Der ISA KOMPASS-Rechtekatalog

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Asterstein: Senioren feierten mit Gästen

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Erholung für pflegende Angehörige

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Spaß bei Theater und Firmenlauf

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Projekttage der Wohngruppe Arzheim

44-45 ISA-Azubis warben für Ausbildung

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Schatzsuche im Abenteuerland

46-47 Sonnenhügel: Förderverein setzt sich

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ISA RUNNERS laufen durch Thüringen

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Im Klettergarten Teamgeist gestärkt

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ISA bekochte Kinder bei F-Jugend-WM

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Toller Tag mit Clemens Fritz im Stadion

14-15 Kinderpsychologin Dr. Rappsilber über

ihre Arbeit in einer Intensivwohngruppe

16-17 Eltern informierten sich über neue Kita 18

Kita Schmetterlingsgarten vor Eröffnung

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Haus-Chor begeisterte bei Sommerfest

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UPS-Helfer brachten Garten in Form

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Erfurter Kinder bemalten riesigen Hasen

22-23 Super Fußball-Zeltlager im Hunsrück 24-27 ISA KOMPASS-Mitarbeiter Uli Hüster

ist deutscher Stockkampf-Meister

28-30 Was heißt eigentlich heilpädagogisch? 31

Bushaltestelle fürs Domizil Asterstein

32-37 Zeitzeugen-Serie: Brigitte Meyer-Rudat

ging 1954 als Au-Pair nach England

38-39 So erreicht man die Unternehmen

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ISA Gruppe

und Einrichtungen der ISA-Gruppe

auf vielfältige Weise für Senioren ein

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Stellenangebote der ISA-Gruppe

Impressum Auflage: 5000 Exemplare Verantwortung: Peter Bohn (ISA KOMPASS), Roman Klein (ISA Gruppe), Petra Zeppenfeld (ISA Innovative Soziale Arbeit GmbH, ISA AMBULANT) Redaktion und Layout: Rouven Wangelin, Tel. 0261/9639-141, presse@isa-koblenz.de Anzeigen: André Piwonka, Tel. 0261 /9639144, piwonka.andre@isa-koblenz.de Mitarbeit an dieser Ausgabe: Beate Berger, Jana Gögge, Birgit Hoernchen, Judith Täger sowie viele Kinder, Jugendliche und Mitarbeiter aus Einrichtungen von ISA KOMPASS in Rheinland-Pfalz und Thüringen Fotos: ISA Gruppe Herausgeber: ISA Innovative Soziale Arbeit GmbH, Tel. 0261 /9639-200, info@isakoblenz.de, www.isa-gruppe.de Design: Eberle&Wollweber, Koblenz Druck: Rhemo-Druck, Koblenz


Editorial Liebe Leserinnen und Leser, was 2011 bei unserem Spendenlauf von Erfurt nach Koblenz begann, hat sich längst zu einer festen und von gegenseitiger Wertschätzung geprägten Partnerschaft entwickelt: die Kooperation Roman Klein zwischen dem Möbelhaus Preiss in Kastellaun und unserer STIFTUNG KINDERSEELE. Fast unglaublich, dass uns Möbel Preiss erst vor Kurzem wieder eine Spende über 10.000 Euro anvertraute. Ohne diese fantastische Unterstützung könnte unsere Stiftung weitaus weniger für junge Menschen, die zu Opfern von Gewalt oder Missbrauch wurden, tun. Herzlichen Dank dafür, liebe Familie Preiss und liebes Möbelhaus-Team. Was unser neues Heft betrifft, so erzählen wir darin viele bemerkenswerte Geschichten aus der Jugendhilfe. Aber auch unsere Senioren kommen nicht zu kurz. Vor ziemlich genau 60 Jahren - die Erinnerung an die Schrecken des von Deutschland entfachten Zweiten Weltkriegs waren im europäischen Ausland noch lebendig - fuhr die damals 18-jährige Brigitte Meyer-Rudat mit der Fähre nach England, um als Au-Pair-Mädchen bei einer britischen Familie zu arbeiten. Wie es der Dame, die heute im Service-Wohnen des Seniorendomizils Asterstein wohnt, bei ihrem Insel-Abenteuer erging, können Sie ab Seite 32 lesen. Viel Vergnügen dabei!

MÖBEL PREISS HILFT KINDERN MIT FÜNFSTELLIGER SPENDE Eine Aktionswoche des Möbelhauses Preiss zu Gunsten benachteiligter Kinder ging mit einem tollen Ergebnis zu Ende: 10.000 Euro kamen für die gute Sache zusammen. Der Geschäftsführer des Kastellauner Familienbetriebs, Walter Preiss, übergab einen symbolischen Scheck an die beiden Vertreterinnen der STIFTUNG KINDERSEELE, Birgit Hoernchen und seine Tochter Julia Preiss, die sich als stellvertretende Vorsitzende auch immer wieder aktiv für die Stiftung einsetzt (siehe großes Titelfoto). Der Spendenerlös kam dabei so zusammen, dass das Unternehmen jeden hundertsten Euro, der im Aktionszeitraum umgesetzt wurde, der Stiftung anvertraute. Den so erzielten Betrag rundete das Familienunternehmen wie bei vergleichbaren Aktionen in den vergangenen Jahren großzügig auf. Die Spendenübergabe war eingebettet in ein buntes Familienfest, das zahlreiche Kinder aktiv mitgestalteten. So zeigte etwa der Kinderzirkus „ISANI“ von ISA KOMPASS aufregende Nummern talentierter Jung-Artisten (Foto unten), während die großartige Kinderband „Stagefright“ aus Beltheim im Hunsrück das Möbelhaus rockte.

Beste Grüße Roman Klein, Geschäftsführer ISAktuell

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Kinder haben Rechte! In Wohngruppen von ISA KOMPASS gilt ein neuer Rechtekatalog - Kinder und Jugendliche halfen bei der Erstellung - Mitbestimmung in Jugendparlamenten Aufstehen, zur Schule gehen, Tisch decken, Hausaufgaben machen, Zimmer aufräumen: Bereits der Alltag von Kindern besteht aus einer ganzen Reihe von Pflichten. Dass sie als Minderjährige andererseits auch Rechte haben, das haben in ISA KOMPASS-Einrichtungen lebende Kinder und Jugendliche jetzt schriftlich. Gemeinsam mit ihren Erziehern erarbeiteten sie in den vergangenen Monaten einen „Rechtekatalog“, der die jungen Menschen etwa vor ungebetenen Gästen in ihren Zimmern schützt oder ihnen den regelmäßigen Erhalt von Taschengeld garantiert. „Du hast Rechte!“ So lautet die Überschrift über dem neuen Rechtekatalog, der seit Kurzem in allen Wohngruppen von ISA KOMPASS Rheinland-Pfalz und Thüringen gilt. Verfasst wurde er in der Absicht, „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene als Träger eigener Rechte wahrzunehmen und dies in der erzieherischen Praxis vorrangig zu berücksichtigen“, wie es in der Einleitung heißt. Nach Auskunft der Erziehungsleiterinnen Nathalie Dimmig (Rheinland-Pfalz) und Eve Albrecht (Thüringen Süd), die für die Ausarbeitung des Katalogs verantwortlich waren, entstand dieser „in Anlehnung an die UN-Kinderrechtskonvention“ von 1990, die Staaten dazu verpflichtet, sich aktiv für das Wohl von Kindern einzusetzen. Wie die allermeisten Länder unterzeichnete auch Deutschland seinerzeit die Konvention. Allerdings fanden Kinderrechte in der Bundesrepublik immer noch keine Aufnahme ins Grundgesetz. Anders dagegen die Situation bei ISA KOMPASS: Elf „unveräußerliche“ Kinderrechte liegen fortan dem Zusammenleben in allen Einrichtungen der beiden kooperierenden Jugendhilfe4

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träger zugrunde – vom „Recht auf Schutz vor Gewalt und einer gewaltfreien Erziehung“ bis hin zum „Recht auf besondere Fürsorge bei Behinderung“ reicht die Palette.

KINDGERECHTE SPRACHE Und damit Kinder auch verstehen, was die einzelnen Rechte bedeuten, haben Jungs und Mädchen aus ISA KOMPASS-Gruppen zu jedem Recht eine kindgemäße Erläuterung geschrieben. So steht unter dem recht abstrakten „Recht auf Mitbestimmung und freie Meinungsäußerung“ (Nr. 5): „Bei Entscheidungen, die dich betreffen, darfst du sagen, was dir wichtig ist. Das muss auch berücksichtigt und akzeptiert werden.“ Das „Recht auf Gesundheit“ (Nr. 8) beschreiben die Kinder und Jugendlichen so: „Du hast das Recht auf einen Hausarzt. Medikamente werden für dich bereitgestellt und bezahlt. Du hast ein Recht auf Hilfe und Pflege bei Erkrankung.“ Neben jungen Menschen, die gut texten können, brachten sich auch künstlerisch begabte Kinder ein, indem sie zu allen elf Kinderrechten passende Bilder malten. Besonders gelungene Exemplare zeichnete eine „gemischte“ Jury aus

Geschützte Privatsphäre und ungestört telefonieren: Auf beides haben Kinder bei ISA KOMPASS ein verbrieftes Recht. Foto: Rainer Sturm, pixelio.de


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Grafik: Unicef

Kindern und Erwachsenen bei einem Kreativwettbewerb aus. In dem ansprechend gestalteten Rechtekatalog gibt es nun zu jedem einzelnen Recht je eine prämierte Zeichnung. So ist unter dem Text zum „Recht auf Gleichberechtigung“ ein hell- und ein dunkelhäutiger Junge zu sehen, die in einem Boot sitzend über ein Gewässer schippern.

HAUSKONFERENZEN, JUGENDPARLAMENTE Das Thema „Kinderrechte“ wurde bei ISA KOMPASS übrigens eingebettet in ein übergeordnetes „Beteiligungs- und Kinderschutzkonzept“, das Heranwachsende auf vielfältige Weise zur Mitsprache und Übernahme von Verantwortung einlädt. „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sind Experten in eigener Sache. Ausgehend von diesem Leitgedanken wollen wir sie in allen Fragen, die sie persönlich betreffen, einbeziehen – ob es nun um den Alltag in der Wohngruppe oder ihre individuelle Entwicklung geht“, betont Nathalie Dimmig. Ein Instrument, um die jungen Menschen an Entscheidungsfindungen teilhaben zu lassen, sind die so genannten Hauskonferenzen, die regelmäßig in allen ISA KOMPASS-Wohngruppen stattfinden und zu denen jedes Gruppenmitglied eingeladen ist. „In den Konferenzen soll jeder frei seine Meinung äußern und für seine Rechte eintreten. Daneben sollen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Sitzungen demokratische Verhaltensweisen erlernen“, erklärt Eve Albrecht. Einberufen werden die Hauskonfe-

renzen entweder von Erziehern oder den Gruppensprechern, welche die Kinder aus ihrer Mitte wählen. Als Interessenvertreter der in der Gruppe lebenden Jungs und Mädchen haben sie insbesondere das Recht und die Pflicht, ihre Wohngruppe im so genannten „Kinder- und Jugendparlament“ zu vertreten. Unsere Parlamente gibt es sowohl auf regionaler als auch auf überregionaler Ebene“, erläutert ISA KOMPASS-Geschäftsführer Peter Bohn. „Gruppensprecherinnen und –sprechern bieten sie die Möglichkeit sich auszutauschen, aktuelle Themen aufzugreifen oder über ihre Aufgaben als Sprecher zu debattieren.“ Während die regionalen Treffen vierteljährlich stattfinden, gibt es die übergreifende Gesamtkonferenz mit allen Gruppensprechern in der Regel einmal pro Jahr.

Bei einem Workshop in der Einrichtung Thüringen Süd machten sich Kinder mit ihren Aufgaben als Gruppensprecher vertraut. ISAktuell · Sommer 2014

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Der ISA KOMPASS-Rechtekatalog Auf diese elf Rechte können sich Kinder in Wohngruppen des Jugendhilfeträgers berufen 1. Recht auf Schutz vor Gewalt und auf eine gewaltfreie Erziehung

6. Recht auf elterliche Fürsorge, Erziehung und Kontakt zu den Eltern

Du hast das Recht, gewaltlos zu leben, nicht

Du hast das Recht Unterstützung und Geborgenheit

geschlagen, diskriminiert oder beleidigt zu werden.

in der Erziehung zu bekommen, egal ob von den Eltern

Jeder hat das Recht auf Hilfe bei Gewalt.

oder Betreuern. Du hast das Recht mit deinen Eltern Kontakt zu haben (...).

2. Recht auf Gleichberechtigung Jeder wird gleich behandelt! Niemand wird bevorzugt

7. Recht auf Eigentum

oder benachteiligt.

Dein Eigentum gehört dir. Keiner darf dir deine Sachen wegnehmen oder sie zerstören. Jeder hat das Recht

3. Recht auf Bildung, Schule, Ausbildung

regelmäßig Taschengeld zu bekommen. (...).

Jeder hat das Recht zur Schule zu gehen und danach eine Ausbildung zu machen. Jeder hat das Recht beim

8. Recht auf Gesundheit

Lernen unterstützt zu werden.

Du hast das Recht auf einen Hausarzt. Medikamente werden für dich bereitgestellt und bezahlt. Du hast ein Recht auf Hilfe und Pflege bei Erkrankung.

9. Recht auf Freiheit Du hast das Recht auf altersgemäßen Ausgang. Niemand darf dich in deinem Zimmer einsperren.

4. Recht auf Privatsphäre Du hast das Recht dich in einem Raum zurückziehen zu können. Niemand darf unerlaubt dein Zimmer betreten oder dein Eigentum benutzen. (...) Dazu gehört auch das Recht auf Post- und Telefongeheimnis. Niemand darf unerlaubter Weise deine Post öffnen. Du darfst ungestört telefonieren.

10. Recht auf Spiel und Freizeit Du hast das Recht dir deine eigenen Hobbys und

5. Recht auf Mitbestimmung und freie Meinungsäußerung

Freunde zu wählen. Du hast die Möglichkeit Besuch zu bekommen und Freunde zu besuchen.

Bei Entscheidungen, die dich betreffen, darfst berücksichtigt und akzeptiert werden. Du hast das

11. Recht auf besondere Fürsorge bei Behinderung

Recht am Hilfeplan beteiligt und in die Vorbereitung

Du hast das Recht auf Förderung und Unterstützung,

einbezogen zu werden.

Toleranz, Verständnis und Gleichberechtigung.

du sagen, was dir wichtig ist. Das muss auch

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ISA Gruppe


PFLEGENDE ANGEHÖRIGE KONNTEN EINEN GANZEN TAG LANG ENTSPANNEN

Genossen es, mal einen Tag lang die Seele baumeln zu lassen: Die Teilnehmer von „Heute ist mein Tag!“ Entlastung und Abwechslung von einem Alltag, der für pflegende Angehörige häufig sehr anstrengend ist: Darum ging’s bei der Veranstaltung „Heute ist mein Tag!“, zu der kürzlich ISA DOMIZIL, der AWO-Kreisverband, die Evangelische Kirchengemeinde Pfaffendorf und die Beratungsstelle im Vor- und Umfeld der Pflege eingeladen hatten.

nehmen, um etwa den Vater, der an Demenz erkrankt ist, in den eigenen vier Wänden zu pflegen. „Zeit für sich selbst bleibt da meistens gar nicht oder nur kaum“, hat sie in vielen Gesprächen mit Betroffenen erfahren. „Dabei hätten viele pflegende Angehörige Abwechslung und Entspannung dringend nötig.“

Das in etwa sei der Grundgedanke gewesen, weshalb sie und Auch wenn pflegende Angehörige einige engagierte Kollegen im es oftmals verschweigen: Rund vergangenen Herbst die Veranum die Uhr für ein schwerkrankes staltung „Heute ist mein Tag!“ Familienmitglied da zu sein, kann ins Leben riefen. Sie kam bei den zu einer erheblichen Belastung Teilnehmern ähnlich gut an wie werden. ISA-Projektentwicklerin die zweite Auflage, die unlängst Monika Göbel-Zenz weiß, was vormittags im Koblenzer Stadtteil manche Menschen auf sich Arenberg mit einem gemein-

samen Frühstück begann. Und damit alle pflegenden Angehörigen auch wirklich abschalten konnten, gab es für ihre pflegebedürftigen Partner oder Verwandten zeitgleich ein Betreuungsangebot. Deren Angehörigen wiederum erfreuten sich an einer humorvollen Runde Gedächtnistraining, genossen Live-Musik, vorgetragen von dem Bendorfer Duo „Becker & Becker“, oder nutzten die freie Zeit zum Erfahrungsaustausch mit anderen Angehörigen. Nachmittags führte Monika Göbel-Zenz die Teilnehmenden zu Entspannungsübungen in den schön angelegten Arenberger Klostergarten und ein darin angelegtes Labyrinth, ehe dieser besondere Tag bei einem spritzigen Glas Maibowle ausklang. Dass der Unkostenbeitrag für die Teilnehmenden ausgesprochen günstig ausfiel, war einer großzügigen Spende der Sparkasse Koblenz zu verdanken.

Meditativer Spaziergang durchs Garten-Labyrinth. ISAktuell

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„Jeder Stein ist wichtig“

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Projekttage der Heilpädagogische Wohngruppe Arzheim: Das Miteinander gefördert „Zusammenleben“ war das Thema der jüngsten Sozialkompetenz-Tage der Heilpädagogischen Wohngruppe Arzheim („Casa Rossa“) im saarländischen Losheim am See. Insgesamt sieben Kinder und Jugendliche sowie fünf pädagogische Fachkräfte gingen nachts auf Wanderschaft und brachten tagsüber Spielzeug-Türme zum Wanken. Bei der inhaltlichen Arbeit ging es zunächst um die persönlichen Eigenschaften der einzelnen Gruppenmitglieder. Fragen wie „Wer trägt gerne bunte Hosen?“ oder „Wer liebt Superhelden?“

wurden ebenso gestellt und beantwortet wie die übergeordnete Frage, welche Anforderungen das Zusammenleben in der Gruppe an den Einzelnen stellt. Damit auch das Spielerische nicht zu kurz kam, wurden die Fragen in ein Quiz eingebunden, das vom Prinzip her wie die beliebte Kinderfernsehsendung „1, 2 oder 3“ funktionierte. Zusätzlich fertigten alle eine große Collage als Wandbild für die Gruppe an. Dafür gestaltete jeder Teilnehmer eine Figur von sich und schrieb auf, was er oder sie für eine Meinung vom Zusammenleben hat. Die Antworten zeigten, dass es nicht immer leicht ist, in so einer großen Gruppe zu leben, dass es aber auch bedeutet immer Freunde zum Spielen zu haben oder jemanden, mit dem man über alles reden kann.

Kinder, Jugendliche und Erzieher sprachen über das Zusammenleben. 8

ISA KOMPASS

Weiter ging es mit Übungen, die den Zusammenhalt stärken. So brachen alle zu einer gemeinsamen Nachtwanderung ohne Taschenlampen auf, was jedem Einzelnen viel Mut und Vertrauen in den Anderen abverlangte. Anschließend


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bastelte die Gruppe ein „Jenga“-Spiel und schrieb auf jeden Spielstein den Namen eines Gruppenmitglieds. Zweck der Übung: Mit jedem beschrifteten Holzklötzchen, das ein Mitspieler aus dem aufgeschichteten Turm herauszieht, entfernt er zugleich ein Gruppenmitglied. Für die verbliebenen Mitglieder aber wird es umso schwerer, den beschädigten Turm - und damit das um ein wichtiges Mitglied dezimierte Team - vorm Einstürzen zu bewahren.

Gemeinsames Fazit aller Kinder und Erwachsenen: Es war zwar manchmal sehr anstrengend, aber insgesamt eine prima Sache zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Für die Wohngruppe aus Koblenz-Arzheim waren dies übrigens bereits die zweiten Projekttage dieser Art. Bereits 2012 war die Gruppe nach Üxheim in der Eifel gefahren und hatte dort im Wald ein großes Tipi gebaut. Auch damals war es um Fragen der gemeinsamen Lebensgestaltung gegangen.

THÜRINGEN: ERFOLGREICHE SCHATZSUCHE IM ABENTEUERLAND Ins „Abenteuerland Thüringen“ an der Aumatalsperre in Weida führte die traditionelle Osterwanderung der ISA KOMPASSEinrichtung Thüringen-Ost/ Sachsen-Vogtland. Während die Jüngsten ihre Kraft und Treffsicherheit bei Hufeisen-Weitwurf, Axt-Werfen und Bogenschießen unter Beweis stellten, begaben sich die älteren Kinder und Jugendlichen mit GPS-Geräten auf Schat z suche. Nach ausgie-

sich die Abenteurer hinüber zu dem kleinen Eiland und folgten immer weiter den Angaben ihrer GPS-Geräte, was sie schließlich auf den versteckten Schatz stießen ließ. Die Beute sicher verstaut stiegen sie in ein Floß, das sie zurück aufs Festland brachte. Ein weiteres Highlight war die Versorgung mittels einer Feldküche der Bundeswehr. Es gab lecker Erbsensuppe und als Nachtisch fluffige Muffins. Neugierig inspizierten die Kinder auch die Militär-Fahrzeuge, mit denen die freundlichen Soldaten angereist waren. Fazit: Ein spannender Tag biger Erkundung des Geländes mit Hufeisen und Co! war allen klar, dass sich dieser auf einer Insel befand. Mit Hilfe eines Seils hangelten

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DIE „ISA RUNNERS“: IM LAUFSCHRITT DURCH THÜRINGEN Dass sie flotte Beine und Durchhaltevermögen haben, stellen seit Anfang dieses Jahres Jugendliche aus Stepfersund Hümpfershausen unter Beweis. Sie haben sich zur Laufgruppe „ISA Runners“ zusammengeschlossen.

es bei den „ISA-Runners“ nicht immer nur ums Laufen. So erkundete die Gruppe etwa kürzlich die Burg zu Creuzburg samt Folterkeller. Neue Kochrezepte, die viel Energie verheißen, probieren die Läufer ebenfalls gerne aus.

Bereits im Januar Abschließend noch ein wagten sich drei Mitgliepaar erstaunliche Zahder der „ISA Runners“ in len: Summa summarum Begleitung des laufbebewältigten die junGut gelaufen: Schon mehrfach standen „ISA Runners“ ganz oben auf dem Siegerpodest. geisterten Hümpfersgen Sportler rund 600 häuser ISA KOMPASSKilometer und befanund Jugendliche im Alter von Mitarbeiters Denny Heiter auf den sich etwa 75 Stunden im 8-16 Jahren an. eine teilweise schnee- und Laufschritt. Sie erreichten zwei eisbedeckte Piste. Zwei erste erste, vier zweite, zwei dritte Am 17. Mai gab es dann den Plätze und einen zweiten Platz und zwei vierte Plätze. absoluten Höhepunkt des gab es zu diesem verheißungsJahres: den legendären Rennvollen Auftakt. Mittlerweile Der nächste Startschuss fällt steiglauf im Thüringer Wald. gehören der Laufgruppe von am 24. August in Breitungen. Unzählige Menschen und ISA KOMPASS sieben Kinder Bis dahin sind sicher auch die Attraktionen, wundervolles neuen Laufshirts mit aufgeLaufwetter und grandiose drucktem Teamnamen fertig. Stimmung machten diesen Tag Das Team bedankt sich bei der für alle unvergesslich. Stiftung Kinderseele für die finanzielle Unterstützung und Trainiert wird übrigens individer Firma „Sport Raßbach“ in duell, nach eigenem LeistungsBarchfeld für ihr Entgestand über ein GPS-gestütztes genkommen bei der Computerprogramm. Dennoch Ausstattung der versucht Trainer Heiter so Läufer. oft er kann, jeden Teilnehmer persönlich zu coachen. ÜbAuf die Plätze, fertig - und schon rigens geht rasen die „ISA Runners“ los. 10

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IM KLETTERWALD DEN TEAMGEIST GESTÄRKT Um als Team noch enger zusammenzurücken, begaben sich die Mitarbeiterinnen der Mutter/ Vater-Kind-Gruppe im Koblenzer Stadtteil Pfaffendorfer Höhe kürzlich in eine ungewohnte Umgebung: „Wir tauschten die Arbeit in der

Wohngruppe für einen halben Tag gegen den Aufenthalt im Kletterwald ein“, sagt Erziehungsleiterin Eva-Maria Einfalt. Der „Mosel Adventure Forest“ bei Traben-Trarbach war das Ziel ihrer Reise. Im Kletterwald meisterte das Team unterschiedliche Übungen für erfolgreiches Arbeiten in der Gruppe - unter anderem, wie man mit einer bestimmten Anzahl Menschen auf möglichst wenigen Getränkekisten steht. „Die spannenden Aufgaben gemeinsam gelöst zu haben, hat dem Einzelnen, aber auch der Gruppe gut getan“, ist Eva-Maria Einfalt überzeugt.

Oben: Hoch hinaus ging‘s im Kletterwald. Rechts: Das Team der Mutter/Vater-Kind-Gruppe.

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ISA bekochte hunderte Kinder Seniorendomizil Asterstein tischte bei F-Jugend-WM auf - ISA KOMPASS-Team kickte

Sponsoring auf die leckere Art: Als der FC Arzheim kürzlich eine „F-Jugend-WM“ mit insgesamt 28 Nachwuchs-Mannschaften ausrichtete, spendierte ISA DOMIZIL für fast 300 kickende Kinder das Mittagessen - Spaghetti Bolognese. Ein vierköchiges Team um Einrichtungsleiterin Inge Schunk und Koch Johannes Granitza, der das Essen im Seniorendomizil Asterstein frisch zubereitete, brachte die Pasta zum Arzheimer Sportplatz und verteilte sie dort an die hungrigen Fußballer. Viel los war auch auf dem Nostalgie-Karussell von ISA KOMPASS, das bei

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vielen Kickern für Kurzweil zwischen den Spielen sorgte. „F-Jugend-Weltmeister“ wurden die Jungs von TuS Koblenz, die als Team Kamerun im Finale Argentinien (FC Arzheim) mit 4:1 bezwangen. Die drei Fußballer aus den ISA KOMPASSWohngruppen in Filsen und Arzheim spielten für Algerien. Ein Sieg gegen Südkorea langte jedoch nicht ganz fürs Achtelfinale. Der Erlös des Benefizturniers, bei dem jedes Team in die Rolle und Trikots eines echten WMTeilnehmerlandes schlüpfte, kommt der Arbeit des Kinderschutzbundes in Koblenz zugute.


Nach dem Sieg gegen Hoffenheim traf Clemens Fritz (4. v. l.) seine Gäste von ISA KOMPASS Thüringen.

Toller Tag im Weserstadion Werder-Profi Clemens Fritz lud Thüringer Kids zum Bundesligaspiel ein Ein fantastisches Fußball-Erlebnis hat WerderProfi Clemens Fritz rund 50 Thüringer Kindern und ihren Betreuern beschert. Zum Bundesligaspiel zwischen dem SV Werder Bremen und der TSG Hoffenheim lud er sie an seinen „Arbeitsplatz“ im Bremer Weserstadion ein. Bereits am Morgen startete ein vollbesetzter Reisebus mit den Gästen von ISA KOMPASS an Bord in Richtung Bremen. Im Stadion hatte der gebürtige Erfurter beste Plätze direkt hinter dem Tor für seine thüringischen Landsleute organisiert, so dass sie ganz nah dran am Geschehen waren und ein packendes Spiel erlebten, das die Bremer 3:1 gewannen. Noch ein besonderes Highlight gab es nach dem Spiel: Im VIPBereich des Weserstadions wartete schon ein tolles Buffet auf die Gä-

ste aus dem Freistaat. Wenig später - nach einigen Interviews und einer erfrischenden Dusche - gab es noch ein persönliches Treffen mit Clemens Fritz, was für alle ein aufregender Moment war. Ein herzliches Dankeschön für diesen wunderbaren Tag und die neuerliche Unterstützung von ISA KOMPASS. Danke Clemens!

Die Bremer Mannschaft feierte mit ihren Fans den 3:1-HeimspielSieg gegen die TSG Hoffenheim. ISAktuell

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„Prävention wird immer wichtiger“

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Kinder- und Jugendärztin Dr. Petra Rappsilber hilft jungen Menschen in seelischer Not Einige junge Menschen, die in Jugendhilfeeinrichtungen von ISA KOMPASS Thüringen aufwachsen, sind aufgrund schwerwiegender negativer Erlebnisse in ihrer Kindheit auf therapeutische Hilfen angewiesen. Doch auch Jugendliche, die eine wohl behütete Kindheit hatten, brauchen mitunter professionelle Unterstützung bei der Bewältigung ernsthafter Lebenskrisen. In der Einrichtung Thüringen West arbeitet die Kinderärztin und Psychotherapeutin Dr. Petra Rappsilber seit über sieben Jahren mit Kindern und Jugendlichen zusammen, deren Seelenleben aus dem Gleichgewicht geraten ist. Wenn ein ehemaliger Patient sie unerwartet anruft und ihr erzählt, dass er beruflich endlich vorankommt oder kürzlich geheiratet hat, sind das Momente, in denen Dr. Petra Rappsilber echte Freude empfindet. „Mir tut es immer sehr gut, wenn ich von einem Jugendlichen oder jungen Erwachsenen erfahre, dass unsere gemeinsame Arbeit nützlich für seine Entwicklung war“, sagt die 55-Jährige, die in Bad Salzungen mit ihrem Mann, der ebenfalls Kinderarzt ist, eine Gemeinschaftspraxis betreibt. Allerdings weiß die Therapeutin auch, dass längst nicht jeder ihrer jungen Patienten die Kurve kriegt. „Bei meiner Arbeit für die ISA KOMPASSEinrichtung Thüringen West hatte ich schon mit Jugendlichen zu tun, denen ich selbst nicht mehr weiterhelfen konnte. In solchen Fällen blieb mir zumeist nur noch, den jungen Menschen selbst beziehungsweise dessen Erziehungsberechtigten davon zu überzeugen, dass eine Unterbringung in einer stationären Jugendpsychiatrie zumindest zum gegenwärtigen Zeitraum eine Alternative für ihn ist.“ Da die Medizinerin selbst fast zehn Jahre lang in einer psychiatrischen Klinik tätig

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Die Ärztin und Therapeutin Dr. Petra Rappsilber

war, weiß sie auch, dass dort verantwortungsvoll mit Patienten umgegangen wird. „Man kann wirklich nicht sagen, dass junge Menschen vorschnell in stationäre Einrichtungen abgeschoben werden“, betont die Therapeutin. Doch wenn ein Jugendlicher ernsthaft suizidgefährdet sei oder zu massiven Gewaltausbrüchen neige, sei ein zeitweiliger Aufenthalt in einer Jugendpsychiatrie oftmals die einzige verbliebene Lösung – „nicht zuletzt zum Schutz der Betroffenen selbst.“ Petra Rappsilbers Zusammenarbeit mit ISA KOMPASS begann 2006 und wurde nach der Eröffnung der Intensivwohngruppe Hümpfershausen (Landkreis Schmalkalden-Meiningen) im Sommer 2008 ausgeweitet. Das pädagogische Konzept des Hauses sah von Beginn an die Aufnahme von Kindern und Jugendlichen vor, die aufgrund erheblicher psychischer Probleme besonderer Hilfen bedürfen. „Inzwischen arbeiten wir schon viele Jahre vertrauensvoll mit Frau Dr. Rappsilber zusammen und sind froh, dass sie ihr umfangreiches Know-how allen Gruppen in unserer Einrichtung zur Verfügung stellt“, ist Gesamtleiter Thomas Linke dankbar. Was Petra Rappsilber an ihrer Tätigkeit für ISA KOMPASS besonders schätzt: „Wenn ich einem Kind aus einer Wohngruppe helfen soll, Ängste abzubauen oder mehr Selbstvertrauen zu ent-


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wickeln, dann merke ich schnell, dass die Erzieher schon im Vorfeld konstruktiv mit dem Kind gearbeitet haben. Ein Problembewusstsein ist also sowohl auf Seiten des Kindes als auch seiner Betreuer vorhanden. Das macht die weitere Zusammenarbeit ungemein leichter“, betont die Ärztin. Gut findet Petra Rappsilber auch, dass bei ISA KOMPASS „vieles im Team entschieden wird“, vor allem wenn es um die Förderung vermeintlich schwieriger Kinder geht. „Gerade als externes Team-Mitglied, das nicht ständig bei der Gruppe sein kann, muss ich mich darauf verlassen können, dass die Betreuer im Alltag das umsetzen, was wir in der Therapie vereinbart haben. Das ist absolut der Fall und deshalb kommen wir bei einigen Kindern auch so gut weiter.“

helfen, unter Umständen sogar bereits während der Schwangerschaft. „Präventiv zu arbeiten, wird in Zukunft immer wichtiger“, ist die Therapeutin überzeugt. „In meinen Augen ist das der wirkungsvollste Weg, wenn wir verhindern wollen, dass noch mehr Kinder mit Narben auf der Seele aufwachsen.“ Dr. Petra Rappsilber und ihr Mann haben drei Söhne, von denen zwei bereits erwachsen sind. Philipp Rappsilber, der zweitälteste Sohn, drehte 2012 einen eindrucksvollen Film über den Alltag in der Intensivwohngruppe Hümpfershausen (wir berichteten). Auch die therapeutische Arbeit seiner Mutter wird in der knapp 80-minütigen Dokumentation beleuchtet.

Immer mehr Kinder brauchen Hilfe Als „sehr beunruhigend“ empfindet Petra Rappsilber dagegen die gesamtgesellschaftliche Situation in Bezug auf Kinder: „Die Anzahl junger Menschen, die von früher Kindheit an auf therapeutische Hilfen angewiesen sind, hat in den vergangenen Jahren leider deutlich zugenommen“, weiß sie aus eigener Erfahrung, aber auch aus den Gesprächen mit Kollegen. „Doch trotz steigender Bedarfe scheint unsere Gesellschaft nicht bereit, mehr für die frühkindliche Förderung und Erziehung tun zu wollen“, beklagt sie. „Dabei ist es heute leider oft so: Ein Kind muss erst in die Schule kommen, ehe jemand merkt, dass es Hilfe braucht. Wenn dann die therapeutische Arbeit beginnt, wundern sich viele, dass das so lange dauert und so hohe Kosten verursacht.“ Umso mehr plädiert die Kinderärztin dafür, Eltern, die sich mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert fühlen, künftig noch viel früher zu

2011 engagierten sich Petra und Klaus-Peter Rappsilber als Läufer beim Spendenlauf von Erfurt nach Koblenz zu Gunsten der STIFTUNG KINDERSEELE. ISAktuell · Sommer 2014

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Kita-Plätze heiß begehrt Betriebsträger ISA KOMPASS informierte Eltern über neue Kindertagesstätte „Schmetterlingsgarten“ in Koblenz-Oberwerth - Eröffnung am 1. September

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Annähernd 100 Mütter und Väter, die auf der Suche nach einem Kindergartenplatz für ihren Nachwuchs sind, besuchten unlängst einen Infoabend von ISA KOMPASS Rheinland-Pfalz. Der freie Jugendhilfeträger aus Koblenz betreibt vom 1. September an die im Stadtteil Oberwerth gelegene Kindertagesstätte „Schmetterlingsgarten“. Die Stadt Koblenz errichtet die Räumlichkeiten als Bauherrin ganz in der Nähe des Freibades und des Rheinufers. „Woher kommt das Mittagessen?“ „Wie groß ist das Einzugsgebiet?“ „Nach welchen Kriterien entscheidet der Träger, welche Kinder aufgenommen werden?“ Diese und weitere Fragen richteten Eltern an den künftigen Träger. ISAKOMPASS-Geschäftsführer Roman Klein und die designierte Leiterin der Kita, Judith Täger, gaben ausführlich Antwort. So erfuhren interessierte Eltern beispielsweise, dass bei der Aufnahme eines Kindes nicht das Datum der Anmeldung, sondern das Alter des Kindes in der Regel ausschlaggebend ist. „Einem

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bereits vierjährigen Kind, das mit seiner Familie ins Einzugsgebiet des Kindergartens zieht, möchten wir genauso gerne einen Platz anbieten können wie dem Kind, das im Einzugsgebiet der Einrichtung geboren wurde“, betont Judith Täger. Wie groß die Nachfrage nach einem entsprechenden Betreuungsangebot ist, belegt die Tatsache, dass allein am Infoabend fast 60 Voranmeldungen bei ISA KOMPASS eingingen. „Uns liegen jetzt bereits deutlich mehr Anfragen vor, als wir Plätze anzubieten haben“, sagt Roman Klein. Welche Kinder zum 1. September letztlich aufgenommen werden können und welche nicht, darüber wird der Träger Eltern Anfang Juni schriftlich informieren. Die Kita „Schmetterlingsgarten“ verfügt nach ihrer Fertigstellung über 60 Plätze. Zehn davon sind Krippenplätze für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr, weitere zwölf sind für zweibis dreijährige Kinder reserviert. Die Mehrzahl der Plätze - insgesamt 38 – steht Kindern im regulären Kindergartenalter von drei Jahren bis zum Schuleintritt zur Verfügung. 24 der insgesamt 60


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Kinder haben zudem die Möglichkeit einer Ganztagesbetreuung. Zum Einzugsgebiet des „Schmetterlingsgartens“ gehören die Stadtteile Stolzenfels, Oberwerth, Koblenz Süd, Mitte und Altstadt. Die in diesem Bereich bereits vorhandenen Kindergärten Auf Zeichnungen schauhatten zuletzt nicht ten sich Eltern an, wie die mehr ausgereicht, Kita nach der Fertigstelum der Nachfrage lung aussehen wird. nach adäquaten Betreuungsplätzen gerecht zu werden. Dass diesbezüglich die Lage auch in anderen Koblenzer Stadtteilen nach wie vor angespannt ist, machten am Infoabend mehrere Wortmeldungen von Eltern deutlich, die außerhalb des vorgesehenen Einzugsbereichs wohnen. „In Absprache mit der Stadt können wir dort lebende Kinder allerdings nur aufnehmen, wenn wir nicht genügend Anfragen aus dem Einzugsgebiet haben“, so Roman Klein. Was den künftigen Alltag in der Kita „Schmetterlingsgarten“ betrifft, so öffnet diese werktags jeweils von 7 bis 17 Uhr durchgehend ihre Pforten. Für Kinder, die ganztags betreut werden, gibt es ein Mittagessen, das von in der Unternehmensgruppe ISA tätigen Köchen und Hauswirtschaftlern täglich frisch zubereitet wird. Mehr Infos und ein Voranmeldeformular gibt‘s im Internet: www.isa-schmetterlingsgarten.de

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Neue Kita ist bald fertig Bürgermeisterin Hammes-Rosenstein: „Sind voll im Zeitplan“

Zimmerer Christian Lorenz sagte den Richtspruch auf.

Der Bau der Kita Schmetterlingsgarten geht zügig voran. Bereits am 19. Mai feierte die Stadt Koblenz als Bauherrin auf dem Oberwerth Richtfest. ISA KOMPASS als künftiger Betriebsträger gehörte zu den Ehrengästen.

Endspurt auf dem Oberwerth: Nur noch wenige Wochen, dann werden die ersten Kinder die neue Kindertagesstätte „Schmetterlingsgarten“ stürmen. Dass sich der anvisierte Eröffnungstermin (1. September) noch deutlich nach hinten verschieben könnte, ist unwahrscheinlich.

PASS-Gesamtleiter Dirk Denzer und versprach, „dass wir die tollen neuen Räume sinnvoll nutzen werden.“ Nachdem Zimmermann Christian Lorenz nach guter Tradition von hoch oben den Richtspruch aufgesagt hatte, ließen sich viele Gäste von Mitarbeitern der Firma Ochs durch die Innenräume der Kita führen. Das Holzbau-Unternehmen aus Kirchberg im Hunsrück zeichnet verantwortlich für die komplette Umsetzung des Bauvorhabens, das wohl demnächst erfolgreich abgeschlossen sein wird.

„Wir sind voll im Zeitplan und gehen davon aus, dass wir das schaffen“, betonte die Koblenzer Bürgermeisterin MarieÜber dem fertig gestellten Rohbau auf dem Oberwerth„schwebte“ die Richtkrone. Theres Hammes-Rosenstein beim Richtfest, zu dem die Stadt Koblenz als Bauherrin eingeladen hatte. Zahlreiche Mitglieder des Stadtrates waren ebenso der Einladung gefolgt wie Vertreter von ISA KOMPASS Rheinland-Pfalz. Der freie Jugendhilfeträger übernimmt die Betriebsträgerschaft über die neue Kita. „Wir wollen den uns anvertrauten Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes Rosenstein (rechts) sprach beim Richtfest Kindern auf ihrem Weg ins mit den ISA KOMPASS-Vertretern (von links) Dirk Denzer, Doris Kreuser und Judith Leben helfen“, sagte ISA KOM- Täger über das weitere gemeinsame Vorgehen in Sachen Kindertagesstätte. 18

ISA Gruppe


SOMMERFESTE AM SONNENHÜGEL SIND AUCH BEI REGEN SCHÖN Beste Stimmung Frei nach dem Mottrotz Regens – und to: „Eine Seefahrt das zum wiederdie ist lustig“. holten Mal. Wie so oft in der jüngeren Die Mädchen und Vergangenheit hatJungen vom Irlicher te das SeniorendoKindergarten „Sankt mizil Sonnenhügel Peter und Paul“ beim Sommerfest legten einen klasse wenig Glück mit Auftritt passend zur dem Wetter. „Doch Fußball-WM“ hin. Oben: Der Haus-Chor sang stimmungsvolle Seemannslieder. wir haben uns vom Unten: Bei der Tombola lockten tolle Preise. Regen nicht die Als schließlich der gute Laune verderHaus-Chor unter ben lassen“, so Einder Leitung von richtungsleiterin Barbara Maria Dyk bekannte SeeKöhlinger. mannslieder aus dem Hohen Norden zum Besten Statt draußen wurde gab, wurde kräftig geschunmit vielen Gästen drinnen kelt und mitgesungen: der im Haus und im Zelt auf Höhepunkt eines fröhder Terrasse gefeiert. Und dort reichen Nachmittag mit Live- lichen Festes. erlebten die Senioren und ihre Musik, einer Tombola und verBesucher einen abwechslungs- schiedenen Darbietungen.

ISAktuell

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Die fleißigen Helfer von UPS und ISA KOMPASS nach getaner Arbeit im Garten der Erfurter Wohngruppe

Helfer brachten Garten in Form UPS-Mitarbeiter gingen Erfurter ISA-KOMPASS-Wohngruppe bei Gartenarbeit zur Hand Frühlingszeit, Gartenzeit. Auch in der ISA-KOMPASS-Familienwohngruppe „Am Schwemmbach“ in Erfurt ging es draußen rund. In diesem Frühjahr sogar mit tatkräftiger Unterstützung von der Firma UPS: Mitarbeiter des Transport- und Logistikunternehmens vom Standort Ichtershausen halfen den Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern und Betreuern einen ganzen Tag lang ehrenamtlich im Garten. Auch die Jungs aus der Wohngruppe packten kräftig mit an.

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ISA KOMPASS

Einrichtungsleiterin Ines Schreiber-Sauerbrey. Nach getaner Arbeit war natürlich eine Stärkung für alle fleißigen Gärtner und Handwerker angesagt. Die „Grillmeister“ der Gruppe warfen den schönen, gemauerten Grill an und legten allerlei Brätel und Würstchen darauf - natürlich original Thüringer Rostbratwürste. Dazu gab es leckere Salate, reichlich gute Laune und volle Bäuche bei allen Anwesenden. Es war bereits der zweite ehrenamtliche Einsatz der UPS-Mitarbeiter um ihren „Teamchef“ Lutz Fischer in einer Erfurter Wohngruppe von ISA KOMPASS Thüringen. Herzlichen Dank dafür! Die Erzieher und Kinder freuen sich schon auf das nächste gemeinsame Projekt.

Los ging‘s samstagvormittags, als die UPSMitarbeiter mit jeder Menge Ausrüstung anrückten. Nach einer kurzen Einweisung arbeiteten alle Hand in Hand. Die kleinen und großen Gärtner begradigten eine wilde Buckelwiese, um Platz für zwei Wäschespinnen zu schaffen, zogen eine Bruchsteinmauer hoch und erneuerten einen Teil des Zaunes. Sie beschnitten Bäume, entfernten Unkraut, gruben den Boden um und setzten neue Pflanzen. „Ein solches Pensum hätten wir ohne unsere tollen Helfer niemals geschafft“, freut sich die Erfurter Mit vereinten Kräften wurde der Boden umgegraben.


Kids bemalten riesigen Hasen

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Osteraktion: Marbacher Gruppe steckte Langohr ins Dress von Rot-Weiß Erfurt Was war zuerst da? Die Henne oder das Ei? Auf diese Frage eine Antwort zu finden fällt schwer. Doch wer die Ostereier bringt, steht wohl außer Frage: der Osterhase! Eine ganz besondere OsterÜberraschung erwartete die Kinder und Erzieher der ISA-KOMPASS-Wohngruppe Marbach schon zwei Wochen vor dem eigentlichen Fest. Im bunten Frühlingsgarten der „Alten Schmiede“ grüßte plötzlich ein knapp zwei Meter großer, weißer Hase die Bewohner. Im Rahmen der Frühlingsaktion „Erfurter Hasenparade“ gab die Einkaufsgalerie „Anger 1“ in Erfurt ortsansässigen Unternehmen und Vereinen die Möglichkeit sich mit einem selbst gestalteten Hasen den Besuchern zu präsentieren. Durch die langjährige Partnerschaft zwischen der Wohngruppe Marbach und dem Fußballverein Rot-Weiß-Erfurt bekamen die Kinder der Einrichtung die einzigartige Gelegenheit den „RWEHasen“ gestalten zu dürfen. Am Wochenende ging es dann schließlich los. Gewappnet mit Pinsel, Farbe, Wolle und einem Originaltrikot wurde der Hase in bester rot-weißer Manier gestaltet. Als Vorbild diente hierbei die Nummer 34 der Mannschaft, Marius Strangl. Viele fleiDie Kinder aus der Wohngruppe Erfurt-Marbach waren mit Eifer bei der Sache. Beginnend bei den Pfoten malten sie den riesigen Osterhasen an.

Die Marbacher mit ihrem tollen Rot-Weiß-Hasen

ßige Hände planten und malten, mischten und klebten; und natürlich ließen es sich vor allem die eingefleischten Fußballfans unter den Kindern nicht nehmen den Hasen ihrer Lieblingsmannschaft in Szene zu setzen. Das Wetter spielte glücklicherweise mit und so konnte der frisch bemalte Hase im schönsten Frühlingssonnenschein trocknen. Als Meister Lampe dann noch das maßgeschneiderte Trikot und einige andere einzigartige Accessoires angelegt bekam, war es schließlich soweit. Der RWE-Hase präsentierte sich in seiner vollen Pracht. In den folgenden beiden Wochen war der Hase zusammen mit zehn weiteren seiner Artgenossen im Erdgeschoss des „Anger 1“ zu bestaunen. Und erfreute zusammen mit seinen langohrigen Kollegen zahlreiche Kinder und Erwachsene. Lars Samulewitz ISAktuell · Sommer 2014

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Gastgeber feierten Kantersieg Tolle Fußball-Freizeit in Riesweiler: 170 Kinder und Erzieher zelteten und kickten miteinander Spieler waren verletzt oder konnten aus anderen Gründen nicht dabei sein. Deshalb spielten bei uns Leute mit, die mit Fußball absolut nichts am Hut haben. Ich finde es schon ehrenwert, dass sie unter den Umständen überhaupt angetreten sind.“ Sprach’s und klatschte höflich Beifall, als Thüringens Sportdirektor Thomas Linke Rheinland-Pfalz-Verbandschef Dirk Denzer den Siegerpokal übergab.

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Hart umkämpft und teilweise hochklassig waren die Spiele zwischen den Nachwuchs-Kickern aus Rheinland-Pfalz und Thüringen.

Das 12:0 von Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund aus der Saison 1977/78 ist der höchste Bundesliga-Sieg aller Zeiten. Die leidvolle Erfahrung, dass es noch höher geht, musste jetzt das Erzieher-Team von ISA KOMPASS Thüringen machen. Mit sage und schreibe 13:0 fegte die rheinland-pfälzische ISA KOMPASS-Auswahl die Elf aus dem Freistaat vom Platz. Und das vor den staunenden Augen von mehr als 150 Kindern und Jugendlichen aus ISA KOMPASS-Wohngruppen, die den Fußballplatz der Hunsrück-Gemeinde Riesweiler bevölkerten. „Am Ende hatten wir richtig Mitleid mit den Kollegen. Trotzdem gingen wir natürlich weiter auf Torejagd, das waren wir unseren zahlreichen Fans einfach schuldig“, meinte Rheinland-PfalzSpielertrainer Markus Giefer nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. Ein elfjähriges Mädchen aus Erfurt hatte eine ebenso simple wie plausible Erklärung für die deutliche Pleite ihrer Erzieher: „Unsere besten

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Während der Erzieher-Kick also diesmal eine klare Sache für die Gastgeber war, gestaltete zumindest der thüringische Nachwuchs seine Duelle mit den Rheinland-Pfälzern ausgeglichener. Siege feierte Team Thrüringen in der zweitjüngsten Spielklasse. Bei den Bambinis sowie den älteren Junioren behielten dagegen die Heimmannschaften die Oberhand. Abseits vom „grünen Geläuft“ durften sich dagegen alle wie Sieger fühlen: Drei tolle Tage hatten knapp 170 Kinder und Erzieher in Riesweiler Am Tiefpunkt: Der thüringische Spieler „Mertesacker“ (vorne) übergibt RheinlandPfalz-Sportchef Dirk Denzer (links) auf Knien den Wanderpokal. Auch die Italiener (rechts) hatten da noch gut lachen.


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miteinander gezeltet, gespielt und Spaß gehabt, mehrfach Dirks Gulaschkanone ausgelöffelt und schließlich ein extrem spannendes WM-Spiel auf Großbildleinwand geguckt: 2:2 hieß es am Ende zwischen Deutschland und Ghana. „Die Afrikaner waren der krasse Außenseiter. Aber sie haben unseren Jungs alles abverlangt und verdient einen Punkt

Die rheinland-pfälzischen Fans strahlten ob der Leistung ihrer Kicker mit der Sonne um die Wette.

geholt“, betonte Thomas Linke und kündigte an, sich die Ghanaer zum Vorbild zu nehmen: „Die Favoritenrolle liegt jetzt klar bei den Rheinland-Pfälzern. Aber wenn sie in zwei Jahren wieder gegen uns antreten, werden sie ein völlig anderes Team Thüringen erleben.“

Die gnadenlose „Werkself“ von ISA KOMPASS Rheinland-Pfalz.

Gleich nach der Heimkehr fange man mit den ersten Trainingseinheiten an.

GESCHAFFT! ISA KOMPASS-MITARBEITERINNEN DÜRFEN WOHNGRUPPEN LEITEN Ein wenig Nervosität war schon zu spüren, als am Freitag, 16. Mai, die insgesamt 14 Teilnehmer der Gruppenleiter-Qualifizierung im bayrischen Pappenheim zu ihrem Abschlusskolloquium schritten. Dort galt es, das Thema ihrer Hausarbeit vor Vertretern der Leitungsebene der beteiligten Träger vorzustellen. Eine Herausforderung, die auch vier Mitarbeiterinnen der ISA KOMPASS Rheinland-Pfalz mit Bravour meisterten.

im evangelischen Tagungs- und Bildungszentrum in Pappenheim teilgenommen. Unter der Leitung der Geschäftsführer Roman Klein und Peter Bohn standen Themen wie Mitarbeiterführung und -entwicklung, die Selbstorganisation der Gruppenleitung und deren Team im Mittelpunkt.

Neben vielfältigen Einblicken in Verwaltung, Organisation und Finanzierung einer Wohngruppe wie auch der Gesamteinrichtung bildeten Selbsterfahrung, RefleZuvor hatten sie über zwei Jahre xion und kollegialer Austausch regelmäßig im Frühjahr und einen ebenso wichtigen BeHerbst für je eine Woche an standteil der Fortbildung. Nach der Gruppenleiter-Fortbildung den erfolgreichen Kolloquien

war es dann an der Zeit für die feierliche Übergabe der Zertifikate durch die Seminarleiter, begleitet von Bernhard Zapf vom Diakonischen Werk Bayern (Geschäftsführung Jugendhilfe). Der anschließende Brunch in lockerer Runde war für alle Teilnehmer und deren Gäste ein gelungener Abschluss der Veranstaltung. Das ISA KOMPASS-Team Rheinland-Pfalz gratuliert Miriam Söll, Svetlana Niederprüm, Simone Neckenig und Daniela Lukas zum erfolgreichen Abschluss der Gruppenleiter-Qualifizierung.

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Beliebter Erzieher, erfolgreicher Sportler ISA-KOMPASS-Mitarbeiter Ulrich Hüster hat drei deutsche Meisterschaften im Stockkampf errungen

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Ulrich Hüster ist Sozial-Pädagoge. Und er ist mehrfacher deutscher Meister im Stockkampf, der für die Nationalmannschaft in Kürze sogar bei der WM in Rom antritt. Beruflich hilft der erfolgreiche Kampfsportler nicht immer pflegeleichten Jugendlichen dabei, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Der Mitarbeiter von ISA KOMPASS Rheinland-Pfalz ist in der heilpädagogischen Intensivwohngruppe Schwarzen tätig und bietet nach Feierabend Selbstverteidigungskurse für seine Kollegen an. Mit gespreizten Beinen, vorgeschobenem Oberkörper und geöffneten Handflächen baut sich Ulrich Hüster vor seinem Gegenüber auf. Die Körpersprache ist eindeutig: „Fass mich nicht an, sonst werd‘ ich unangenehm!“ Doch die junge Frau, die er in dieser Übungseinheit „bedroht“, weiß mit der Situation umzugehen. Sie streckt ihm den linken Arm auf eine Weise entge-

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ISA KOMPASS

Bild oben: Notfalls würde es Ulrich Hüster (links) wohl auch mit drei Jugendlichen auf einmal aufnehmen. Bei diesem Schaukampf im Garten der Intensivwohngruppe Schwarzen kam jedoch niemand zu Schaden, im Gegenteil: Die Jungs hatten jede Menge Spaß dabei.

Rechts: Ulrich Hüster und seine Freundin Daniela Lukas arbeiten beide im Erziehungsdienst bei ISA KOMPASS Rheinland-Pfalz. Im Selbstverteidungskurs , den der freie Jugendhilfeträger für seine Mitarbeiter anbietet, demonstrieren sie, wie man sich vor körperlichen Übergriffen schützt.

gen, die gleichermaßen abwehrend und beschwichtigend wirkt. „Gut so!“, lobt der Selbstverteidigungstrainer, der erst kürzlich hoch dekoriert von nationalen Titelkämpfen zurückkehrte: Bei der Deutschen Meisterschaft im Philippinischen Stockkampf, die Ende April in Blankenburg (Sachsen-Anhalt) über die Bühne ging,


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wurde er deutscher Meister im Messerkampf („Padded Knife“) sowie Vizemeister in den Disziplinen „Semikontakt Stockkampf“ und „Padded Weapon“. Für den ISA-KOMPASS-Mitarbeiter waren es bereits die Meistertitel Nummer zwei und drei in seiner Laufbahn: Bereits 2012 und 2013 hatte er in verschiedenen Stockkampf-Disziplinen die nationalen Meisterschaften gewonnen.

Kampf hinterlässt Spuren „Meine Eltern sind stolz auf meine Titel. Dennoch wollen sie nicht, dass ich Kampfsport mache, weil sie Angst um meine Gesundheit haben“, sagt Ulrich Hüster und räumt ein, dass die elterlichen Sorgen durchaus eine gewisse Berechtigung haben. „Spurlos geht ein Kampf eigentlich nie zu Ende. Leichte Verletzungen habe ich fast immer irgendwo.“

Bild oben: Teilnehmer des Selbstverteidigungskurses für Erzieher lernen auch, wie man jemanden zu Boden gehen lässt. Bild unten: Wer groß und stark werden will, braucht was Anständiges zwischen die Kiemen. Beim Erziehungsdienst in der Intensivwohngruppe Schwarzen hilft Ulrich Hüster natürlich auch in der Küche mit.

Verletzungsrisiko reduziert“, sagt sie. Ein Stück weit hat sich Daniela Lukas von der „KampfkunstLeidenschaft“ ihres Freundes sogar anstecken lassen. Schon zum dritten Mal macht sie zurzeit bei dessen Selbstverteidigungskursen mit. „Ich bin ich zwar noch nie körperlich angegriffen worden. Aber falls es doch mal passieren sollte, wüsste ich mir zu helfen.“ Und das wiederum sei indirekt gut für den Angreifenden: „Junge Menschen, die wiederholt Gewalt anwenden, schaden doch letztlich am meisten sich selbst“, ist sie überzeugt. Freundschaften können in die Brüche gehen, es drohen Schulverweise oder Kündigungen, im Extremfall werden sie von einem Richter verknackt.

Seine Freundin Daniela Lukas indessen, die ebenfalls bei ISA KOMPASS arbeitet, hält die Gefahren seines Sports für nicht so groß, dass sie ihm diesen ausreden müsste. „Natürlich hoffe ich immer, dass er keine allzu heftigen Schläge abbekommt. Aber Uli weiß, was er macht und vor allem, wie man das ISAktuell · Sommer 2014

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Selbstbewusst Auftreten Ihre Kollegin Iris Laux, die ebenfalls regelmäßig mit Ulrich Hüster trainiert, sieht noch einen weiteren wichtigen Nutzen des Kurses: „Selbstbewusst in einer Gruppe von Menschen aufzutreten, denen ich mich teilweise körperlich unterlegen fühlte, ist mir anfangs schwer gefallen“, räumt sie ein. „Die Übungen zur Selbstverteidigung haben mir geholfen das abzulegen“. Ähnlich empfindet ISA-KOMPASSMitarbeiterin Susanne Lichdi:

„Ganz klar – der Selbstverteidigungskurs hat dazu beigetragen, dass ich mich sicherer fühle“, betont sie. Einige Verteidigungstechniken habe sie sogar schon angewendet, ohne dass es dabei zu Prügeleien gekommen sei. Im Gegenteil: Die beteiligten jungen Leute kamen wieder runter, statt sich weiter hochzuschaukeln. Der 18-jährige Marcel aus Ulrich Hüsters Intensivwohn-

GESAMTLEITER DIRK DENZER: „EIN ECHTES VORBILD FÜR UNSERE JUGENDLICHEN“ Dass einer ihrer Erzieher ein erfolgreicher Kampfsportler ist, wirkt sich nach Einschätzung von ISA KOMPASS-Gesamtleiter Dirk Denzer positiv auf die Kinder und Jugendlichen in der Intensivwohngruppe Schwarzen aus. „In fast allen Kampfsportarten spielen Konzentration, Disziplin und Respekt vor dem anderen eine sehr wichtige Rolle“, betont Denzer. „In vielen Fällen haben die uns anvertrauten jungen Menschen Defizite in diesem Bereich. Ulrich Hüster schafft es auch im pädagogischen Alltag, den Jugendlichen in seiner Wohngruppe hiervon viel mitzugeben.“

nengruppe, denen Ulrich Hüster eine Menge mitgeben kann. „Wir als ISA KOMPASS Rheinland-Pfalz konnten unseren kampfsportbegeisterten Mitarbeiter dafür gewinnen, Selbstverteidigungskurse für Kolleginnen und Kollegen im Erziehungsdienst anzubieten.“ Ein Lehrgang erstreckt sich in der Regel über zehn Doppelstunden. Absolventen, die Freude an der Bewegung haben und ihre Kenntnisse vertiefen möchten, können anschließend in die ebenfalls von Ulrich Hüster geleitete Betriebssportgruppe wechseln.

„Im Selbstverteidigungskurs geht es Dem passionierten Stockkämpfer ausdrücklich nicht darum unseren spricht er Vorbildfunktion zu: „Warum Pädagogen zu zeigen, wie man am sollten unsere Jugendlichen unerbesten ein aufsässiges Kind übers reichbaren Teenie-Idolen wie Justin Knie legt.“ Nicht zu leugnen sei jeBieber oder Miley Cyrus nacheifern? doch, dass insbesondere einige junge Dann doch lieber einem erfolgMenschen, die Gewalt am eigenen reichen jungen Mann, der auch noch Körper erlebten, selbst zu aggreseine enge Bezugsperson für sie ist“, siven Verhaltensweisen neigten. „Wer unterstreicht der Gesamtleiter. Neben in solchen Situationen in der Lage Kindern und Jugendlichen sieht Dirk ist, deeskalierend auf Jugendliche Denzer aber noch eine andere Perso- einzuwirken

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- und sei es, dass er dem potenziellen Angreifer nur die Möglichkeit nimmt, auf andere loszugehen - hat eine Menge für die gesamte Gruppe geleistet.“ Voraussetzung dafür sei allerdings, dass sich der Erziehende seiner Sache sicher ist. „Ich kann nur dann deeskalieren, wenn ich mich in der Gruppe behaupten kann.“ Für eine junge Pädagogin etwa, die kürzlich noch studierte und nun 16- oder 17-jährigen Jungs gegenüber steht, keine leichte Aufgabe. „Hier geben wir unseren Mitarbeitenden mit dem für sie kostenlosen und als Arbeitszeit anzurechnenden Selbstverteidigungskursen eine Möglichkeit an die Hand, sich das nötige Rüstzeug zu holen.“ Die bisherigen Rückmeldungen von Kursteilnehmern waren fast durchweg positiv. Dank des Trainings träten sie nun viel selbstbewusster in ihren Wohngruppen auf.


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Links: Auch im vergangenen Jahr stand Ulrich Hüster bei der deutschen Stockkampf-Meisterschaft in Blankenburg ganz oben auf dem Siegerpodest.

gruppe in Schwarzen steht ebenfalls nicht im Verdacht ein Schläger zu sein. „Wir Erzieher haben im Team entschieden, dass Marcel beim Training in unserem Verein mitmachen darf“, sagt der Pädagoge. Als „talentiert und engagiert“ beschreibt er seinen Schützling. „Der Uli ist voll in Ordnung“, sagt Marcel selbst über seinen Trainer und Erzieher. Dass er ein erfolgreicher Kampfsportler ist und auch was vom Boxen versteht, finden er und die anderen sieben Jugendlichen aus der Gruppe cool. „Niemand hier muss Angst vor ihm haben!“

Unten: Der Trainer am Boden, die Schülerin obenauf. Daniela Lukas hat Ulrich Hüster zumindest in dieser Szene fest im Griff.

Pädagogen allerdings besser nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Für mich wird das der erste große internationale Titelkampf, nachdem ich im Vorjahr die EM-Teilnahme absagen musste“, sagt Ulrich Hüster. Dankbar ist er für den bezahlten Sonderurlaub, den sein Arbeitgeber ihm für die WM-Woche gibt. „Schade nur, dass wir nicht im Kollosseum kämpfen werden.“ Für den leidenschaftlichen Kampfsportler, der seit geraumer Zeit an einer Trierer „Gladiatorenschule“ antike Kampftechniken einstudiert, wäre dies das Sahnehäubchen gewesen.

Mehr Infos über Philippinische Kampfkunst und Ulrich Hüsters Verein, dessen Vorsitzender er zugleich ist, gibt‘s im Internet: www.necopa.de

Zur WM nach Rom Künftige Gegner, die es mit ihm etwa im Juli bei der Stockkampf-Weltmeisterschaft in Rom zu tun bekommen (die Ergebnisse von Ulrich Hüsters WM-Kämpfen lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor), sollten den wehrhaften DiplomISAktuell · Sommer 2014

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Feste Strukturen und Geborgenheit

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Erziehungsleiterinnen erklären, was den Alltag in einer heilpädagogischen Wohngruppe prägt „Heilpädagogik im Alltag“ lautet der Titel eines Seminars, das die ISA KOMPASSMitarbeiterinnen Bianca Weckmann und Eva-Maria Einfalt unlängst für Kollegen aus dem Erziehungsdienst anboten. Was aber unterscheidet die Heilpädagogik von anderen pädagogischen Disziplinen überhaupt? Und wie prägt sie den Alltag in einer Wohngruppe? ISAktuell fragte bei den beiden Erziehungsleiterinnen nach. In einem zentralen Punkt sind sich die beiden Kolleginnen schon mal einig: „Die Heilpädagogik unterscheidet sich nicht grundsätzlich von der allgemeinen Pädagogik. Nur findet Heilpädagogik im Hinblick auf die Zielgruppe unter erschwerten Bedingungen statt“, sagt Eva-Maria Einfalt. „Wir haben es häufig mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die misshandelt wurden oder traumatisiert sind, die psychische Probleme haben oder mit Behinderungen leben müssen“, fügt Bianca Weckmann hinzu. Die daraus resultierenden Bedürfnisse und Herausforderungen, die es bei

Bianca Weckmann

Eva-Maria Einfalt

der täglichen pädagogischen Arbeit zu berücksichtigen gilt, seien mit „erschwerten Bedingungen“ gemeint. Als eine erfolgsversprechende Methode, um jungen Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu helfen, habe sich der heilpädagogische Ansatz erwiesen, da dieser ressourcenorientiert ist. „Wer wie wir bei ISA KOMPASS auf diese Weise arbeitet, weist Heranwachsende nicht immer wieder auf ihre Defizite hin, sondern versucht herauszufinden, wo die Stärken eines Kindes liegen und versucht gezielt diese zu fördern“, erklärt Eva-Maria Einfalt. „Je intensiver wir uns mit einem Kind beschäftigen, desto eher entdecken wir bei ihm Fertigkeiten und Begabungen, auf die wir in der Erziehung aufbauen können.“

Für Erfolgserlebnisse sorgen

In den Wohngruppen von ISA KOMPASS müssen Kinder und Jugendliche gelegentlich bei der Hausarbeit helfen. (Archivbild aus der Wohngruppe Ellefeld) 28

ISA KOMPASS

Warum es wichtig ist, Kindern, die trotz ihres jungen Alters bereits gravierende Negativerfahrungen gemacht haben, zu Erfolgserlebnissen zu verhelfen, liegt auf der Hand: „Die Kinder müssen spüren, dass sie etwas können und wert sind. Nur so entwickeln sie allmählich wieder ein Selbstwertgefühl“, sagt Bianca Weckmann.


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Ausdruck des heilpädagogischen Ansatzes, dem sich ISA KOMPASS vor allem im Bereich der stationären Jugendhilfe verpflichtet fühlt, ist laut Weckmann und Einfalt auch die WohngruppenGröße. „Wir bieten Kindern, die aus unterschiedlichen Gründen nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, zwar keine Ersatz-Familien. Dennoch legen wir Wert auf familienähnliche Strukturen und dazu gehört, dass die Zahl der Gruppenmitglieder überschaubar bleibt.“ Bei acht oder neun Kindern und Jugendlichen pro Gruppe liegt in der Regel die Obergrenze. „Das sind zwar immer noch deutlich mehr Kinder als in einer Durchschnittsfamilie. Andererseits sind die Gruppen damit nicht so groß, wie das früher in vielen Kinderheimen der Fall war, in denen oft über 50 Kinder lebten. „Zwei- oder dreistöckige Wohnhäuser, die oft mitten im Ort liegen, meistens einen Hof oder Garten haben und von „normalen“ Häusern nicht zu unterscheiden sind, halten wir für unsere Arbeit ideal.“

Bezugspersonen für die Kinder Trotz der relativ geringen Anzahl an Kindern sind die pädagogischen Teams aufgrund der besonderen heilpädagogischen Standards relativ groß, führen die beiden Erziehungsleiterinnen weiter aus. „Mitarbeiter im Erziehungsdienst sind oft über viele Jahre in derselben Wohngruppe tätig, damit die darin lebenden Kinder feste Bezugspersonen haben“, sagt Eva-Maria Einfalt. Eine einheitliche Linie bei der Erziehung zu verfolgen, fällt in festen Teams leichter. „Wenn ein Erzieher einem Kind erlaubt, nach dem Mittagessen noch auf den Spielplatz zu gehen und dessen Kollege es ihm tags drauf wieder verbietet, schaffen wir keine festen Strukturen, sondern verunsichern die Kinder.“

Überhaupt sei der gesamte Alltag in einer heilpädagogischen Wohngruppe sehr strukturiert, was den Kindern und Jugendlichen Orientierung gebe. „Jedes Kind kann sich darauf verlassen, dass es täglich ein gemeinsames Frühstück, Mittag- und Abendessen gibt“, beschreibt Bianca Weckmann den Zweck dieser Rituale. „Auch für die Hausaufgaben gibt es feste Zeiten.“ Wer sich davor drücken will, hat schlechte Karten. Mindestens ein Erzieher oder Betreuer achtet immer darauf, dass die schulpflichtigen Kinder ihre Hausaufgaben machen. „Unter den jungen Menschen, die auf Vermittlung des Jugendamtes zu uns in die Wohngruppen kommen, sind allerdings immer wieder welche, die erhebliche schulische Defizite haben, als notorische Schulschwänzer gelten oder aufgrund ihres aggressiven Verhaltens gegenüber anderen als nicht mehr beschulbar gelten“, räumt EvaMaria Einfalt ein. Bis diese Kinder wieder regelmäßig zur Schule gehen und ihre Hausaufgaben machen, sei es oft ein langer Weg. „Gute Erfahrungen haben wir mit pädagogisch ausgebildeten Schulbegleitern gemacht, die sich notfalls auch mit in den Klassenraum setzen.“

Ein Erziehungsberechtigter mit einem kleinen Kind an der Hand. Foto: Simone Hainz, pixelio.de ISAktuell · Sommer 2014

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Neben dem schulischen Alltag will auch die Freizeit der Kinder unter heilpädagogischen Gesichtspunkten organisiert sein. „Die Stärken eines Kindes zu fördern, kann beispielsweise auch heißen, dass einer aus der Gruppe mit einem talentierten kleinen Fußballer alle zwei Tage zum Training in die nächste größere Stadt fährt“, sagt Weckmann. Sport treiben, Musik machen, sich der Freiwilligen Feuerwehr anschließen – alle Freizeitangebote, die der Entwicklung der Kinder förderlich und bezahlbar sind, stehen diesen prinzipiell offen.

Bedürfnis nach Geborgenheit Absolut unbezahlbar, aber dennoch für jedes Kind unverzichtbar: sein persönliches Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit. Eva-Maria Einfalt: „Die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen müssen sich von uns wertgeschätzt und angenommen fühlen. Schließlich bieten wir ihnen laut eigenem Anspruch ein Zuhause auf Zeit“, so die Diplom-Pädagogin. „Dass man ein Kind auch mal umarmt oder zu Bett bringt – freilich ohne übergriffig zu werden – ist für Mitarbeiter im Erziehungsdienst ebenfalls selbstverständlich. Wir trösten Jugendliche, die Liebeskummer haben. Und wenn eines unserer Kinder Gesprächsbedarf hat, setzen wir uns auch mal für eine Stunde zu ihm in sein Zimmer und reden mit ihm.“ Als „Elternersatz“ verstehen sich die ISA-KOMPASS-Mitarbeiter allerdings nicht. „Bei den uns anvertrauten Kindern ist es unser Ziel, dass sie von einem bestimmten Tag an wieder bei ihren Eltern wohnen können“, unterstreichen die Erziehungsleiterinnen. „Die Weichen dafür zu stellen, dass dies irgendwann wieder möglich sein wird oder wir sie guten Gewissens in die Selbstständigkeit entlassen können, gehört zu unseren wesentlichen Aufgaben.“ 30

ISA Gruppe

Für die Hausaufgaben gibt es in allen Wohngruppen feste Zeiten. Erzieher unterstützen die Kinder dabei. (Archivbild aus der heilpäd. Tagesgruppe Sonneberg)

Lösungen der Rätsel von Seite 40 Kreuzworträtsel

Lösungswort: ERSCHAFFEN Sudokus leicht

schwer


Bus hält direkt vor dem Eingang Asterstein: Fahrten in die Stadt werden für gehbehinderte Menschen einfacher dem schon der Fußweg zur Haltestelle schwer falle, auch nicht mehr in einen Bus einsteigen oder in der Stadt umherlaufen sollte. Mehrere Diskussionsteilnehmer widersprachen deutlich. Er könne doch nicht wollen, dass gehbehinderte Menschen in den eigenen vier Wänden versauern, entgegnete eine Seniorin.

Eine Bushaltestelle direkt vor dem Seniorendomizil Asterstein? Seit Eröffnung der ISA-Einrichtung im Sommer 2007 war dies ein Herzenswunsch vieler Senioren, der jedoch jahrelang unerfüllt blieb. Nun aber ist die neue Station zum Greifen nah: Noch in diesem Sommer werde die Haltestelle eingerichtet, versicherte kürzlich der Koblenzer Oberbürgermeister Professor Joachim Hofmann-Göttig bei einer Bürgerversammlung im Restaurant der Astersteiner Senioreneinrichtung. „Für unsere Bewohner und die Mieter aus dem Service-Wohnen bedeutet es eine enorme Erleichterung, wenn sie künftig direkt vor der Haustür ein- und aussteigen können“, freut sich Einrichtungsleiterin Inge Schunk über die Entscheidung. Bislang mussten Senioren, die mit dem Bus in die Stadt fahren wollten, immer bis zur Haltestelle „Asterstein Schulzentrum“ in der Lehrhohl gehen. Für jemanden, der nicht mehr gut zu Fuß ist und womöglich einen Rollator braucht, eine kaum zu bewältigende Strecke. Umso befremdlicher erschienen da vielen Zuhörern die Worte eines Astersteiner Bürgers, der sich vehement gegen die Errichtung einer neuen Bushaltestelle am Seniorendomizil ausgesprochen hatte. Dieser meinte, dass jemand,

Als uneingeschränkter Befürworter einer Haltestelle gleich vor dem Seniorendomizil gab sich indes Axel Zickenheiner zu verstehen, dessen Busunternehmen die Linie 27 betreibt, die zwischen der Innenstadt und dem Asterstein verkehrt. Zickenheiner setzt auf dieser Strecke barrierefreie Busse ein, die mit einer lärm- und umweltschonenden Hybridtechnik ausgestattet sind, so dass Anwohner auch keine massive Belästigung durch Lärm oder Abgase befürchten müssen. Das genaue Datum, ab wann die ersten Busse direkt vor der ISA-DOMIZIL-Einrichtung halten werden, ist derzeit noch offen. Lange kann es allerdings nicht mehr dauern: Auf dem im Internet einsehbaren Fahrplan für die Linie 27 ist eine „Haltestelle Seniorenzentrum Asterstein“ mit ganz konkreten Zeiten nämlich bereits eingezeichnet.

Der Koblenzer Oberbürgermeister Joachim HofmannGötting sprach sich bei der Bürgerversammlung klar für die geplante Bushaltestelle aus. ISAktuell

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„A good girl“ from Germany Fortsetzung der Zeitzeugen-Geschichte über Brigitte Meyer-Rudat (Asterstein): Ehemaliges Flüchtlingskind arbeitete als Au-pair-Mädchen bei Familie in Londoner Nobelstadtteil

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Im letzten Kriegsjahr endete Brigitte MeyerRudats Kindheit abrupt. Ihr gerade mal 16-jähriger Bruder fiel bei der Verteidigung Helgolands. Ihr Vater starb in russischer Gefangenschaft. Das elterliche Zuhause in Pitzerwitz bei Pyritz ging mitsamt der preußischen Heimat ein für allemal verloren. Zwar gelang dem Mädchen an der Seite ihrer Mutter und Großmutter die Flucht nach Uttenreuth bei Erlangen. Dort aber fiel es ihnen schwer wieder Fuß zu fassen. Brigitte Rudat versuchte dennoch ihre jugendlichen Träume wahrzumachen. Und schaffte es 1954 tatsächlich nach England, wo sie als Haushaltshelferin bei einer Familie im Londoner Nobelstadtteil Earls Court lebte.

Die Verhältnisse, mit denen die drei Flüchtlinge in der neuen Umgebung zurechtkommen mussten, waren alles andere als einfach. „Anfangs hatten wir es wirklich schwer in Utten-

reuth“, betont Brigitte Meyer-Rudat. „Besonders meiner Mutter machten die Umstände sehr zu schaffen.“ Anders als anderen Vertriebenen stand Familie Rudat zwar gleich nach ihrer Ankunft eine kleine Wohnung zur Verfügung, die Verwandte für sie provisorisch eingerichtet hatten. Ansonsten aber fehlte es ihnen an den grundlegendsten Dingen des Lebens. „Wir hatten kaum genug zu essen, zogen ständig die alten verschlissenen Sachen an und bei den meisten Einheimischen waren Flüchtlinge wie wir auch nicht gut gelitten.“ Eines Tages sei ihre Mutter unter der Last des Alltags regelrecht zusammengebrochen, erinnert sich die Seniorin. „Sie rannte hinters Haus, warf sich auf den Boden, heulte und schrie, dass sie nicht mehr weiterleben wollte. Der Tod ihres Mannes und Sohnes, der Verlust von

Brigitte Meyer-Rudats (2. Reihe von unten, 3. von rechts) Volksschulklasse in Uttenreuth bei Erlangen. Weil sie in den meisten Fächern gute Noten hatte, verdiente sie sich mit Nachhilfeunterricht belegte Brote dazu. 32

ISA DOMIZIL


WIR GEBEN MENSCHEN GEBORGENHEIT

Haus und Heimat, die schrecklichen Erlebnisse auf der Flucht, das Dasein als fast mittellose Flüchtlingsfamilie – das war mehr, als sie ertragen konnte.“ Immerhin: Zumindest die LebensmittelVersorgung verbesserte sich allmählich. Dazu trugen auch die amerikanischen Besatzer bei. „Wir Schulkinder erhielten Unterstützung von US-Soldaten. Die teilten mehrere Male Nahrungsmittel und Kleidung an uns aus. Ein Bauer aus der Nachbarschaft meinte es ebenfalls gut mit uns. Er steckte meiner Großmutter manchmal Eier oder etwas Speck zu.“

bis heute Bestand. „Weil ich in der Schule gute Noten hatte, bat mich Gertruds Vater seiner Tochter Nachhilfe zu geben. Zur Belohnung bekam ich leckere Schmalz- und Schinkenbrote.“

Eis essen mit US-Soldaten Als die Mädchen etwas älter waren, wurden sie eines Tages vor einem Café, das auf ihrem Schulweg lag, von schwarzen amerikanischen Soldaten begrüßt. „,Hello baby!‘ und so ein Zeug riefen die uns zu.“

Zu ihrem Bedauern verstand Brigitte Rudat damals noch kein Englisch. „Aber mein Interesse für die Sprache war geweckt. Ich lieh mir von unserem Lehrer Auch Brigitte ein Englischbuch Rudat selbst, die im aus und paukte so Oktober 1945 zehn lange Vokabeln, bis Jahre alt geworden ich ein paar kurze war, hatte Anteil Späte Gewissheit: Mehr als zehn Jahre nachdem die Rote Sätze konnte. daran, dass hin und Armee Brigitte Meyer-Rudats Vater nach Russland verwieder etwas Gutes schleppt hatte, wurde dieser von einem Gericht in Gießen für Derart „präpariert“ auf den Tisch kam. tot erklärt. Ein angehender deutscher Tierarzt, der im Krieg ebenfalls in russische Gefangenschaft geraten war, hatte zu„Ich ging öfters in vor eidesstattlich erklärt, „unmittelbarer Zeuge seines Todes“ kreuzte sie erneut am Treffpunkt der den Wald Blaubee- in einem Lazarett gewesen zu sein. Amerikaner auf – ren suchen. Hatte und wurde prompt wieder angesprochen. „Hello ich eine schöne Portion zusammen, konnte ich baby! How are you?“ „Hello guys, I’m fine. And sie bei einem alten Müller gegen Butter, Mehl you? So in etwa gab ich diesmal forsch Antoder Zucker eintauschen.“ wort.“ Wenige Tage später lud ein GI namens In der Volksschule freundete sie sich rasch Charly die leidlich Englisch sprechende Deutmit ihrer Banknachbarin Gertrud an. Die sche zu einer „ice-cream“ ein. „Viel hatten wir Freundschaft zwischen den beiden Damen hat uns nicht zu erzählen“, lacht Brigitte MeyerISAktuell

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Das erste Bild vom englischen Festland, das sich Reisenden von der Fähre aus bietet, beeindruckt viele Fahrgäste. Auch Brigitte Meyer-Rudat, die am 1. September 1954 übersetzte, war fasziniert von den weißen Klippen von Dover. Foto: Wikimedia

Rudat. „Für mehr als ein paar Nettigkeiten und Floskeln reichte mein Wortschatz einfach noch nicht aus.“ Doch immerhin. Ein Anfang war gemacht. Und vor allem: Brigitte Rudats Ehrgeiz war geweckt. „Irgendwann werde ich so gut Englisch sprechen, dass ich über jedes Thema problemlos mitreden kann, nahm ich mir fest vor.“

sagen würde, lag daran, dass sie Arbeit in einem Heim für alleinerziehende Mütter im oberbayerischen Huglfing gefunden hatte. „Das Müttergenesungswerk der Stadt Stein in Mittelfranken hatte die Stelle ausgeschrieben. Mama fiel aus allen Wolken, als ich ihr sagte, dass ich in zwei Wochen dort anfangen würde.“

Erst einmal aber brachte das Mädchen die Volksschule in Erlangen zu Ende – ohne Fremdsprachenunterricht. „Von meinen Noten her hätte ich aufs Gymnasium gehen können. Ich schaffte auch die Aufnahmeprüfung, musste als Landkind dann aber doch zurückstecken, weil alle verbleibenden Plätze an Kinder aus der Stadt Erlangen vergeben worden waren.“ Mehr Glück hatte sie dagegen an einer Handelsschule, die sie drei Jahre besuchte und 1951 mit einem guten Abschlusszeugnis verließ.

Von Franken nach Oberbayern „Obwohl ich mich mit Mama und Oma immer prima verstand, wurde es mir in unserer Wohnung allmählich zu eng. Ich wollte raus und etwas erleben. Am liebsten wäre ich schon damals als „Au-pair-Mädchen“ nach England gegangen, doch mit 16 Jahren war ich dafür noch etwas zu jung.“ Dass Brigitte Rudat ihrer Mutter und Großmutter dennoch bald „Lebewohl“ 34

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Brigitte Meyer-Rudat (l.) mit Freundinnen Anfang der Fünfziger Jahre in Huglfing (Bayern), wo sie in einem Heim für alleinerziehende Mütter arbeitete.


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Erste Anlaufstation der jungen Frau war ein Hotel in London. Die Inhaber-Familie hatte ihr für die Dauer ihres Aufenthalts auf der Insel ein Zimmer in Aussicht gestellt. „Dort fühlte ich Die Leadenhall Street in der Londoner Innenstadt im Sommer `55, den auch Brigitte mich allerdings nicht Meyer-Rudat an der Themse verbrachte. Foto: Ben Brooksbank, Wikimedia. wohl. Familienanbindung In dem von der evangelischen Kirche in Bahatte ich so gut wie keiyern betriebenen Heim machte sich die Jugendne. Stattdessen musste ich rund um die Uhr im liche in der Küche nützlich, nahm als Betreuerin Hotel schuften. Unter einer Unterbringung bei aber auch an Ausflügen in die nahe gelegenen einer Gastfamilie hatte ich mir etwas anderes Berge teil. „Besonders gut verstand ich mich vorgestellt.“ mit drei Mädchen, die alle ungefähr in meinem „Zimmer wie eine Prinzessin“ Alter waren und ebenfalls im Mütterheim arHilfesuchend wandte sich Brigitte Rudat an beiteten. Unsere Freizeit verbrachten wir fast die Agentur, die ihr den England-Aufenthalt immer zusammen.“ vermittelt hatte und fragte nach alternativen Unterbringungsmöglichkeiten. „Man schlug mir Ihrer persönlichen Entwicklung tat die Zeit drei mögliche Gastfamilien vor.“ Brigitte Rudat in dem Mütterheim gut. „Ich lernte dort recht entschied sich für Familie Dodson, wohnhaft früh auf mich selbst aufzupassen“, sagt BriOvington Street, Earls Court in London. gitte Meyer-Rudat rückblickend. Zwar kehrte sie nach zweijähriger Tätigkeit in Huglfing noch „Als ich mich zum ersten Mal im Haus der einmal zu ihrer Mutter zurück. Allerdings saß Dodsons umschaute, glaubte ich zu träumen. sie da bald schon wieder auf gepackten KofMein Zimmer sah aus wie das einer Prinzessin fern, war sie doch nun endlich 18 und damit alt – mit rosa Tapeten, weißen Schleiflackmöbeln genug, um als Haushaltshilfe für ein Jahr nach und sogar einem Fernseher. Im Nebenzimmer England zu gehen. Ein Verwandter mit guten schlief die Nanny, die auf das Baby der Dodsons Verbindungen auf der Insel half ihr dabei eine aufpasste.“ Stelle zu finden. Am 1. September 1954 - und damit auf den Tag 15 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, in dem sich Deutsche und Engländer vom ersten bis zum letzten Tag als erbitterte Feinde gegenübergestanden hatten - erblickte Brigitte Rudat vom Schiff aus die weißen Felsen von Dover. „Mein Herz hüpfte vor Freude.“

Anders als bei ihrer ersten Anlaufstelle musste sie auch nicht unentwegt arbeiten. „Morgens bereitete ich für alle das Frühstück vor und abends half ich Mrs. Dodson beim Dinner.“ Fast immer wurde groß aufgetischt. Fünf Gänge waren keine Seltenheit. „Wenn ich meine Aufgaben erledigt hatte, ging ich im Sommer immer ISAktuell

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Persönliche Andenken an ihre England-Zeit: Ein auf den 10. August 1955 datierter Brief (links) erreichte Brigitte Rudat im Landhaus ihrer Gastfamie im nordenglischen Leadenham. Ende des selben Monats war sie zurück in London und besuchte zwei Konzerte in der „Royal Albert Hall“. Die Tickets (rechts) hat sie noch heute.

ins Chelsea-Bad. Toll waren auch die CocktailPartys im Garten der Dodsons.“ Überhaupt seien ihre englischen Gastgeber ausgesprochen freundlich zu ihr gewesen. Von Ressentiments gegenüber einer jungen Deutschen keine Spur. „Sicherlich gab es damals noch Engländer, für die fast alle Deutschen Nazis waren und die den Deutschen ihre im Krieg verübten Gräueltaten nicht verzeihen konnten. Aber ich persönlich hatte in dieser Hinsicht keine Schwierigkeiten.“ Nur ein einziges Mal sei sie von einem Briten mit dem erdrückenden Erbe des NS-Staates konfrontiert worden. „Irgendwo in London zeigte er mir ein Trümmerfeld und sagte: Es waren deutsche Bomber, die dieses Quartier in Schutt und Asche legten. 58 Personen verloren bei dem Angriff ihr Leben.“ Brigitte MeyerRudat entgegnete, dass ihr das Schicksal dieser Menschen leid tue, betonte aber auch, dass sie selbst gegen diesen Krieg gewesen sei. „Ich habe meinen Vater und meinen Bruder im Krieg verloren. In Deutschland liegen ganze Städte in Trümmern“, erzählte ich ihm. „Am Ende unseres Gespräches reichten wir uns die Hände. ,You’re a good girl‘, sagte der Engländer.“ Als ein besonders schönes England-Erlebnis hat die Seniorin eine mehrwöchige Reise kreuz und quer über die Insel in Erinnerung. „Zusam36

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men mit einer Freundin bin ich per Anhalter bis hinauf nach Edinburgh in Schottland gefahren. Wir übernachteten in Jugendherbergen und lernten unheimlich viele nette Leute kennen“, erzählt sie. Zwei Konzert-Tickets aus der berühmten „Royal Albert Hall“, ein wohlwollend formuliertes Dienstmädchen-Zeugnis sowie an sie adressierte Briefe mit der Anschrift ihrer Gastfamilie drauf bewahrt sie bis heute als Andenken an ihr England-Abenteuer auf.

Kranken- und Narkoseschwester Wenige Wochen nach ihrem Abschied von Großbritannien sagte sie Erlangen und ihrer Mutter erneut Lebenwohl. Die bekennende Christin hatte sich während ihres LondonAufenthalts beim Diakonischen Werk in Berlin für eine Ausbildung als Krankenschwester beworben. „Die Diakonie bot mir eine Lehrstelle in einer Spezialklinik für Knochen-Tuberkolose in Cuxhaven an.“ Um auch die Pflege von Patienten zu lernen, die an anderen Krankheiten litten, wechselte sie nach rund einem Jahr ans Kreiskrankenhaus in Reutlingen, wo sie weitere vier Monate blieb, ehe sie ihre Ausbildung im nordfriesischen Husum Anfang 1958 beendete. Eine Zusatzausbildung zur „Narkoseschwester“, die sie parallel zur eigentlichen Lehre absolvierte, schloss sie etwa zur selben Zeit ebenfalls erfolgreich ab.


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Blutspende mit Folgen Als junge examinierte Krankenschwester kam sie bald auch mit Soldaten der 1955 gegründeten „Bundeswehr“ in Berührung. „In Husum gab es eine Heeresoffiziersschule. Einige der dort stationierten Fähnriche kamen gelegentlich zum Blutspenden in unser Krankenhaus sicherlich auch wegen der 20 Mark, die man inklusive eines Abendessens bekam. Einer dieser jungen Offiziersanwärter“, erinnert sie sich, „wollte besonders tapfer sein und meinte, sich beim Blutspenden nicht hinlegen zu müssen. Im Sitzen konnte er allerdings zusehen, wie sein Blut in großen Mengen die Armbeuge verließ und in eine Vakuumflasche stieg. Da kippte er um und wurde ohnmächtig. Als er wieder bei Bewusstsein war, sagte ich zu ihm: „Mit Verlaub, junger Mann, aber ich bin froh, dass wir jetzt Offiziere bekommen, die nicht mal Blut sehen können.“ Ob es genau dieses Erlebnis mit einem Soldaten war, das einen Oberstleutnant aus Koblenz dazu veranlasste, sich bei der Klinikleitung nach einem „Fräulein Brigitte Rudat“ zu erkundigen, weiß die Seniorin nicht mehr genau. „Jedenfalls kam eines Tages dieser Offizier auf mich zu und sagte, ihm sei zu Ohren gekommen, dass ich gut mit Männern umgehen könne und keine Ordensschwester sei. „Kommen Sie doch mit nach Koblenz ans Bundeswehrzentralkrankenhaus.“ Auf einer Deutschland-Karte ließ sie sich von dem Offizier zeigen, wo „dieses“ Koblenz liegt. „Ich war schon im Osten, im Süden und im Norden der Republik. Aber eine Stadt im Westen fehlt mir noch in meiner Liste.“ Der Oberstleutnant freute sich über ihre Zusage sehr. Zwei Monate später unterzeichnete Brigitte Meyer-Rudat den Arbeitsvertrag. Koblenz

Brigitte Meyer-Rudat als junge Krankenschwester.

konnte kommen. Der 2. Januar 1960 sollte ihr erster Arbeitstag am Bundeswehrzentralkrankenhaus sein. Der dritte und letzte Teil folgt im nächsten Heft.

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LAUBENHOF: TOLLE STIMMEN UND PRIMA STIMMUNG BEIM SOMMERFEST

Auf seine ehrenamtlichen Helfer und Unterstützer kann sich das Laubenhof-Team einfach verlassen. Auch beim Sommerfest der ISA DOMIZIL-Einrichtung wirkten wieder zahlreiche Vereine und Gruppen mit. Besonders engagiert: Viele Gülserinnen und Gülser, die

es sich nicht nehmen ließen, den im Laubenhof wohnenden Senioren den Tag zu verschönern - ob mit gekonnt vorgetragenen Liedbeiträgen, wie sie der der Kirchenchor „Cäclia“ (Foto) sang, oder tollen Instrumentalstücken wie der Musikverein von Sankt Servatius. Ebenfalls viel Taktgefühl

bewies die Gülser AWO-Tanzgruppe, die zum wiederholten Mal den Laubenhof beehrte. Schließlich machten auch die Gülser Blütenmajestäten um Wein- und Blütenkönigin Laura Jeromin den Feiernden ihre Aufwartung.

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Polizeichor erfreute Senioren auf dem Asterstein beim Sommerfest Eine außerfahrplanmäßige Busfahrt nach Koblenz und zurück unternahmen viele Bewohner des Seniorendomizils Asterstein im Rahmen ihres Sommerfestes. Das Busunternehmen „Zickenheiner“, das die zwischen der Rhein-Mosel-Stadt und dem Höhenstadtteil verkehrende Linie 27 betreibt, hatte die Feiernden zunächst zu einer „Bus-Schule“ und später zu einer kostenlosen Testfahrt eingeladen. Hintergrund: Voraussichtlich schon in Kürze wird direkt vor der ISA DOMIZIL-Einrichtung eine Bushaltestelle entstehen und so konnten die Senioren das künftige Angebot schon mal ausprobieren. Beim Sommerfest selbst gab sich der Polizeichor Koblenz die Ehre und erfreute sein Publikum mit klasse vorgetragenen Liedern. Kinder aber auch Ältere hatten ihre helle Freude beim Auftritt von Clown „Zopp“ aus dem benachbarten Stadtteil Arzheim. An Verkaufsständen boten Partner des Seniorendomizils Kunsthandwerk, Holunderwein, Strick-Accessoires und vieles mehr an. Erfrischende Cocktails und Leckeres vom Grill machten das Fest auch kulinarisch zum Genuss. Ein außergewöhnliches „Wiegenfest“ gab es schließlich auch noch zu feiern: Asterstein Bewohnerin Rosa Elzer stieß im Kreise ihrer Familie und mit vielen Sommerfest-Gästen auf Einrichtungsleiterin Inga Schunk im Gespräch mit Sommerfest-Gästen und Bewohnern. ihren 104. Geburtstag an.

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„Antiquitäten“ begeisterten Laubenhof-Bewohner und Gäste Einen spritzigen Auftritt legte das Seniorentheater „Die Antiquitäten“ im Laubenhof hin. Vor allem die humorvolle Darstellung vieler kleiner Alltagssituationen kam beim Publikum prima an. Kurzweilig gestalteten sich auch die Umbaupausen, denn das gut aufgelegte Ensemble füllte diese mit erfrischenden Liedvorträgen inklusive Klavierbegleitung. Das an die Volkshochschule Koblenz angegliederte Seniorentheater trat im Laubenhof anlässlich der diesjährigen „Wochen der Demenz“ auf, die in der Rhein-Mosel-Stadt bereits zum zehnten Mal über die Bühne gingen. Für Bewohner der ISA DOMIZIL-Einrichtung war der Theater-Eintritt sogar kostenlos.

Münz-Firmenlauf: ISA ging mit großem Team an den Start Mehr als 50 Mitarbeiter der Unternehmensgruppe ISA gingen beim diesjährigen Münz-Firmenlauf an den Start. Und das Beste: Alle erreichten das Ziel am Deutschen Eck, wenn auch mit zum Teil sehr unterschiedlichen Zeiten. Besonders viele Läuferinnen und Läufer hatten die Seniorendomizile Sonnenhügel und Asterstein entsendet, aber auch Mitarbeiter von ISA KOMPASS, ISA AMBULANT und dem Seniorendomizil Laubenhof absolvierten den fünf Kilometer langen Rundkurs, der vom Deutschen Eck über das Kurfürstliche Schloss in die Rheinanlagen führte und in der Nähe der SeilbahnTalstation endete. Insgesamt nahmen fast 15.000 Menschen an dem Koblenzer Firmenlauf teil. ISAktuell

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Azubis warben für Ausbildung Messe auf dem Oberwerth: Am großen Stand der ISA war mächtig was los Am Messestand der ISA erzählten Azubis Schülern von ihren persönlichen Erfahrungen in der Ausbildung.

Insgesamt sieben verschiedene Ausbildungsberufe können junge Menschen bei der ISA-Gruppe erlernen. Welche das sind und welche Möglichkeiten sie bieten, darüber informierten bei der ISA an den „Ausbildungsund Studientagen“ diejenigen, die dies wohl am überzeugendsten können: die Auszubildenden selbst. Annähernd 20 Azubis aus so unterschiedlichen Bereichen wie der Altenpflege, dem Erziehungsdienst, der Verwaltung oder der Hauswirtschaft bot die ISA freitags und samstags in der ConlogArena auf. Mehr als 11.000 Schüler, Lehrer und

Eltern fanden sich laut Veranstalter an diesen beiden Tagen in der Halle im Koblenzer Stadtteil Oberwerth ein. Der 4 x 4 Meter große Stand der ISA-Gruppe gehörte zu denen, vor denen besonders viel los war. Vor allem das Glücksrad hatte es den Jugendlichen angetan. Bereitwillig schrieben sie auf Pappkärtchen, wie sie sich ihre künftige Ausbildungsstelle wünschen und durften zur Belohnung am großen Rad drehen. Tulpen, Stofftaschen oder mit Helium gefüllte Luftballons gehörten zu den beliebtesten Preisen. Neben dem Spaß kam aber auch die Job- und Ausbil-

Ausbildungskoordinatorin Ilse Littek (rechts) betreute die jungen Messebesucher am Glücksrad. 44

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dungsplatzsuche nicht zu kurz. Mehrere Schüler etwa nutzten die Gelegenheit, um sich mit einem Azubi oder einem erfahreneren ISA-Mitarbeiter detailliert über Karrierechancen in der Unternehmensgruppe zu unterhalten. Einige gaben auch Kurzbewerbungen ab in der Hoffnung, möglicherweise schon bald eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch zu erhalten. Für das kommende Ausbildungsjahr, das am 1. August beginnt, sucht die ISA-Gruppe allerdings nur noch

Auszubildende für die Bereiche Altenpflege und Hauswirtschaft. Interessenten richten ihre Bewerbungen bitte an: ISA Individuelle Soziale Arbeit GmbH: Frau Dr. Britta Stolberg-Schloemer Gulisastraße 85, 56072 Koblenz Telefon: 0261- 9639 200 E-Mail: bewerbung@isa-gruppe.de Internet: www.isa-gruppe.de

WIR GEBEN MENSCHEN PERSPEKTIVEN Seit über 20 Jahren leistet die ISA Unternehmensgruppe innovative soziale Arbeit und entwickelt nachhaltige Lösungen für hilfebedürftige Menschen. Über 750 qualifizierte und motivierte Mitarbeiter sorgen dafür, dass diese Menschen einen angemessenen Platz in unserer Gesellschaft finden. Die drei Seniorendomizile der ISA DOMIZIL GmbH in Koblenz-Güls, Koblenz-Asterstein und Neuwied-Irlich bieten über 200 Plätze zur vollstationären Betreuung und Kurzzeitpflege. ISA AMBULANT ist ein mobiler Pflegedienst mit Niederlassungen in Koblenz und Neuwied. Das Angebot umfasst Krankenpflege, Kinderkrankenpflege, Palliativpflege und häusliche Intensivpflege. Hierfür suchen wir im stationären und ambulanten Schichtbetrieb zum nächstmöglichen Termin

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Aktiv zum Wohl der Senioren Sonnenhügel Neuwied: Der Förderverein engagiert sich auf vielfältige Weise Seit fünf Jahren gibt es den Förderverein des Seniorendomizils Sonnenhügel. Neben der Anschaffung von Gegenständen, die das Zusammenleben in der Einrichtung noch angenehmer machen, legen die FördervereinMitglieder viel Wert auf gemeinsame Aktivitäten mit den Bewohnern. Eine Auswahl davon stellen wir in diesem Heft vor.

BESUCH IM HEIMATMUSEUM Von den vielen Ausflügen, die der Förderverein bereits mit Senioren unternahm, führte zuletzt einer nach Leutesdorf. Dort besuchte die Gruppe das liebevoll gestaltete und mit zahlreichen Exponaten ausgestattete Heimatmuseum. Museumsgründer Rudi Vermaaten führte die Gäste aus Neuwied-Irlich durch sein „Reich“. Weiter ging die Fahrt zum gemütlichen Beisammensein nach Hammerstein, wo es sich die Ausflügler im Weinhaus Zwick gut gehen ließen.

NÄHMASCHINE WIRD EIFRIG GENUTZT Dank einer tollen Spende des Fördervereins konnte das Neuwieder Seniorendomizil im Vorjahr eine neue Nähmaschine kaufen (Bild oben). Eine Gruppe von Vereinsmitgliedern und Senioren trifft sich seither regelmäßig um kleinere Näharbeiten für Bewohner zu erledigen.

PLAUSCH IN NEUER PLAUDERECKE Am Sonnenhügel gibt es eine neue Plauderecke. Vorstandsmitglied Terese Börsch verzichtete an ihrem Geburtstag auf Geschenke und bat ihre Gäste stattdessen um Spenden für den Förderverein. Von diesen kaufte sie die Sitzmöbel.

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FREUDE AM TANZEN Ein meditativer Tanz-Nachmittag mit Margret Klein gehörte ebenfalls zum Angebot des Fördervereins. Die Veranstaltung kam so gut bei den Senioren an, dass es wohl bald schon eine Fortsetzung gibt.

AUF DIE KUGELN GEKOMMEN Regelmäßig treffen sich Bewohner und deren Gäste auf der tollen Boule-Anlage des Seniorendomizils Sonnenhügel. Schon das Zuschauen bereitet vielen Freude.


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MALEN MIT DEN KLEINSTEN Seit einem gemeinsamen Malprojekt mit dem Irlicher Kindergarten vor anderthalb Jahren (oben) besteht ein reger Austausch zwischen Bewohnern des Seniorendomizils und den Kindern. Der Förderverein macht es möglich, dass Senioren den Kindergarten besuchen können. Das ehemalige Kindergartenkind Luisa, das mittlerweile in die Schule geht, kommt auch in der Adventszeit zum Vorlesen vorbei (unten).

DER VORSTAND DES FÖRDERVEREINS Dem aktuellen Vorstand des Fördervereins gehören folgende Mitglieder an (von links nach rechts): Barbara Köhlinger, Edeltraud Balve, Annegret Schöneck, Gabriele Werner, Rosemarie Preißler, Ingrid Constroffer, Teresa Börsch und Ilse Bremer. Kontakt zum Förderverein: Rosemarie Preißler, Tel. 02631 73636, E-Mail: info.sh@isa-domizil.de

SELBST GEFERTIGTE VOGELHÄUSER Auch den Bau zweier hübscher Vogelhäuser (Bild oben rechts), die im Garten des Seniorendomizils Sonnenhügel aufgestellt sind, nahmen Förderverein-Mitglieder zusammen mit Bewohnern der Einrichtung vor. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins freuen sich bereits auf weitere gemeinsame Projekte – und hoffen dabei auf eine rege Beteiligung der Senioren. ISAktuell

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