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Medizintechnologie

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Medizintechnologie

Medizintechnologie

Prof. Dr. med. Matthias Frosch Dekan der Medizinischen Fakultät in Würzburg und Präsident des Medizinischen Fakultätentags

Netzwerke für den Fortschritt

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Um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, müssen universitäre Forschungseinrichtungen thematisch breit aufgestellt und klug vernetzt sein.

Seit Beginn der Covid-19-Pandemie sehen wir, wie hilfreich es ist, dass in der Universitätsmedizin das komplette Spektrum an Wissen und Disziplinen vorliegt. In der ersten Phase der Pandemie waren VertreterInnen insbesondere der Virologie, Epidemiologie, Infektiologie und Intensivmedizin gefragt, später, als Long Covid zum Thema wurde, wurde u. a. auch die neurologische oder psychiatrische Expertise wichtig. Bei der Pandemie hat die Vernetzung gleich zu Anfang richtig gut funktioniert.

Natürlich hat die Ausnahmesituation auch Defizite aufgedeckt, aber die Gründung des ‚Netzwerks Universitätsmedizin‘ war eine epochale Entscheidung. Alle 36 medizinischen Fakultäten in Deutschland waren auf einmal vernetzt, aus Konkurrenz und Wettbewerb ist der Gedanke der Zusammenarbeit in einem Netzwerk geworden. Und das in kurzer Zeit, ohne dass vorher eine Infrastruktur vorhanden war. Covidrelevante Daten konnten zusammengeführt, Fragen beantwortet werden. Wie sieht es mit Vorerkrankungen aus? Was ist die richtige Therapie für welchen Patienten? Diese Möglichkeit, unser Wissen schnell zusammenzubringen, hatten wir vorher nicht.

Vernetzung wird aber auch in anderen Bereichen der Medizin immer wichtiger. Beispielsweise sehen wir in der Onkologie mit der Immuntherapie sehr vielversprechende innovative Behandlungsansätze. Von großer Bedeutung ist es nun, dass Innovationen flächendeckend allen und nicht nur den Patientinnen und Patienten in den Unikliniken zugutekommen. Wir müssen uns darum kümmern, die aus der Universitätsmedizin kommenden Innovationen nach hier entwickelten Standards breit verfügbar zu machen.

Auch kleinere Krankenhäuser oder ambulante Strukturen müssen in das Netzwerk eingebunden werden. Ziel ist, dass jede Patientin und jeder Patient in Deutschland von den Errungenschaften der Universitätsmedizin profitiert.

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