Best of Basel 8

Page 1

BEST OF BASEL

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR.08 FRÜHLING/SOMMER 2014

CONSULTING WOHNEN MEDIZIN GENUSS MODE IT-SERVICES AUTO DRUCK&VERLAG INNENARCHITEKTUR BEAUTY TIERE



Liebe Leserin, lieber Leser BEST OF BASEL. Die achte Ausgabe. Und unverändert die Idee, die Umsetzung. Sind wir deshalb starr und stur in einer Medienlandschaft, die Veränderungen fordert, weil sich auch sonst alles verändert um uns herum? Die Frage provoziert nur eine Antwort: Natürlich nicht. Ein bisschen Beständigkeit und Zuverlässigkeit tun ganz gut, ein bisschen Tradition erst recht. Nur langweilen darf der Inhalt nicht, dort wo die Verpackung eine bewährte ist. Und sie sollen harmonieren, Inhalt, Gestaltung, Haptik und der Geruch des Papiers. Mein Gott, was sind denn das für alte Kamellen? Schnüffeln am Papier? Zugegeben - ich find’s immer wieder prickelnd. Aber alles online lesen? Geruchlos? Und alles online einkaufen? Erlebnisse online teilen? Mit ‹Freunden›? Hat einige Vorzüge der Bequemlichkeit, in gewissen Situationen, ja, einverstanden. Und Papa, sagt Teenie-Tochter, alle machen das. Doch der Widerspruch des Alten und des Alters hat seine Argumente. Ich spüre eine leise Tendenz zurück zu Wert und Wertigkeit, zu Lust an der Tiefe. Und ich lese seit Längerem (auf Papier), dass es spiessig sei, mittlerweile, Teil von Facebook zu sein – dieser gesellschaftlichen Vorstufe zum Autismus. Aber bin ich deshalb nun hip? Wäre nicht schlecht, wenn Begriffe wie Sehnsucht und Leidenschaft nicht mehr am mangelnden Vorstellungsvermögen des heutigen homo

lapidu verzweifeln. Kreatives Vorstellungsvermögen und ein relevanter Pragmatismus werden von den Fotografen in unserem Heft eingefordert und auch immer wieder eingebracht. Wir möchten Ihnen deshalb, liebe Leserin, lieber Leser, Maria Gambino und Dominik Plüss vorstellen, unsere beiden massgeblichen BEST OF BASEL-Fotografen. Heute vor, statt hinter der Linse, heute erzählend, statt schiessend. Sie hatten auf jeden Fall Spass, die beiden, zusammen im Studio. Das grosse Gespräch – kurz vor Beginn der Fussball-Weltmeisterschaft in Brasilien – führten wir mit Urs Siegenthaler, dem Ur-Basler mit glorreicher FC Basel-Vergangenheit, dem Chef-Scout der deutschen Fussballnationalmannschaft. Urs Siegenthaler – von Jürgen Klinsmann 2005 ins Boot geholt zur Lancierung des legendären deutschen WM-Sommermärchens 2006 – sucht für die deutsche Fussballnationalmannschaft stets nach Optimierungen aller Art, … ausser steuerlicher. Seine Grundhaltung dabei: hinterfrage immer den Status quo, der im Erfolgsfall schnell zum beschaulichen Ruhekissen werden kann. Das Bonmot dazu: Deutschland hört auf einen Schweizer. Und das in diesen Zeiten! Was der Fussball doch alles bewirken kann, denkt der Schelm, wenn er nicht mit der reellen Ernsthaftigkeit des Lebens, sondern aller ökonomischen und massenpsychologischen Aspekten zum Trotz als das verstanden wird, was er ist: ein Spiel!

EDITORIAL

03


Ludwig Hasler, ein Pfeiler der intellektuellen Beständigkeit in unserem Magazin und deshalb alles, aber nie langweilig zu lesen, nimmt sich heute die Menschen vor, die stets verhaltensauffällig nach Glück streben. Und das risikolos, idealerweise. Das Fazit des Philosophen? «Die Erwartung des perfekten Lebens ist der sicherste Weg, unglücklich zu werden.» Erstmals begrüssen wir heute Romana Ganzoni in der Gilde unserer Kolumnisten. Eine Engadinerin, die zu lodern scheint beim Schreiben, eine Berglerin mit Stadt-Sehnsucht, die ihre Schreiblust mit einem nicht zu arretierenden Tempomat zu Papier bringt. Mit oft schrägen Gedankensprüngen. Unsere Rubrik FÜR SIE ENTDECKT haben wir in dieser Ausgabe etwas anders verpackt. In Form eines Gastbeitrags aus der Schatzkammer – und dies ist unsere Empfehlung – des von mir ziemlich ­euphorisch geliebten Hamburger Magazins «brand eins», das sich selbst mit der Bezeichnung Wirtschafts­magazin unnötig bestraft, wie ich finde. Denn als Wirtschaftsmagazin, nur als Wirtschaftsmagazin, geht dieses Heft nicht durch. Wenn aber Lektüre lustvoll ist, im wahren Sinne des Wortes, wenn ein Magazin das Leben, das ziemlich ganze Leben monatlich abbildet in Buchstabenform und erklärt, das bekannte und das unbekannte, dann ist es «brand eins». Manfred Klimek, in Wien geborener Österreicher, «brand eins»-Kolumnist und noch vieles mehr, hat Computerliebe geschrieben, «brand eins»-Chefredakteurin Gabriele Fischer spontan ihren Segen erteilt, den Text, diese Prachtsanimation für schallendes Lachen, in BEST OF BASEL zu veröffentlichen. ­Unser Dank geht nach Hamburg.

Und Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser, wünschen wir nun gute Unterhaltung. Natürlich mit der ganzen Ausgabe von BEST OF BASEL, unserer Nummer 8. Und deshalb ganz speziell auch mit den vielen Protagonisten des Unternehmertums aus Stadt und Region, die von unseren Autorinnen und Autoren wieder treffend, pointiert und oft überraschend beschrieben und porträtiert worden sind.

Christoph Hablützel Herausgeber

Cover: Maria Gambino fotografierte für BEST OF BASEL ein Détail aus der grossen Hasenfigur des Deutschen Bildhauers Thomas Schütte (geboren 1954 in Oldenburg). Die Skulptur stand von Oktober 2013 bis Februar 2014 im Teich der Fondation Beyeler in Riehen.

04

EDITORIAL


M i r ja M G i n s b e r G • f i n e a rT j ew e l l e ry

„ iT ’ s M o re TH a n a Pro fe s sio n – i T ’ s a Pas sio n “

G e r b e r G ä s s l e i n 1 6 • 4 0 0 1 ba s e l Telefon 061 261 51 10 • Mobile 076 370 65 00 w w w. g i n s b e r g j ew e l . c h


Inhalt 03 EDITORIAL 08 KOLUMNE

LUDWIG HASLER

10 PHILIPP STEINER

DER STIMMENFÄNGER

14 PORSCHE ZENTRUM BASEL 18 KEUNE HAIRCOSMETICS 22 PUROS Y MÁS

MISSION POSSIBLE

K WIE KEUNE, K WIE KULT

GENUSSRAUCHEN

26 PRAXISKLINIK AM RHEIN 32 STE’S BOUTIQUE

SCHÖN(ER)

WENN ALLES PASST

34 TIERSCHUTZ BEIDER BASEL RESPEKTVOLL 38 DR. HEINRICH MOSER CONSULTING 40 DAS GROSSE GESPRÄCH URS

AUF AUGENHÖHE

SIEGENTHALER

50 HIRSLANDEN KLINIK BIRSHOF KLINIKPIONIERE

06

INHALT


54 ROESCH WOHNEN 56 TALSEE FÜR

MINOTTI WOTT I

ALLE SINNE

58 MERCEDES SPOT, CAFFÈ-BAR BEIM 64 KOLUMNE

RAMONA GANZONI

66 KOST MODE UND SPORT 68 WION

STERN ZU GAST

MUT UND WERTE

CONNECTING

70 SCHWABE GUT

ZUM DRUCK!

76 PANE-CON-CARNE SCHWESTERN 80 DREBA KÜCHEN & BAD DA

UND …

SCHAU HER: ZWEI WOHNZIMMER

82 BEST OF BASEL-FOTOGRAFEN MARIA 84 FÜR SIE ENTDECKT MANFRED

GAMBINO & DOMINIK PLÜSS

KLIMEK

88 VORSCHAU/IMPRESSUM

INHALT

07


LUDWIG HASLER

GANZ OHNE DRECK IST KEIN GLÜCK ZU HABEN.

Es geht uns so prima hier. Da glauben wir leicht, wir müssten bloss noch mit ein paar Restposten – Abzockerei, Mindestlöhnen, Einwanderung – aufräumen und wären danach im Trockenen angelangt, sozusagen am Ende der Geschichte: gerecht und autark. Die Geschichte, meist ein Gemetzel, hat uns Schweizer so lange in Ruhe gelassen, dass wir von richtigen Katastrophen null Ahnung haben – und auf mickrige Gefahren mit Panik reagieren. Auf Elektrosmog. Auf zu viel Salz im Essen. Auf den Frankenkurs. Auf Zukunft überhaupt. Typischer Kommentar: «Die Wirtschaft zeigt sich in guter Verfassung, doch das Umfeld bleibt unruhig.» O Gott, das Umfeld! Ewig volatil. Herd lästiger Risiken. Wann gibt es endlich Ruhe? In Paris demonstrieren sie schon wieder. Einst lockte Zukunft als Veränderung; alles wird besser, dachten die Leute Jahr für Jahr, alles wird gut. Die Gedanken an Zukunft waren Hymnen an Zuversicht, Hymnen auf Fortschritt und Technik. Damit ist Schluss. Der para­doxe Grund: Es liegt am Glanz unserer Gegenwart. Nie in der Geschichte ging es Menschen auch nur halb so gut wie uns heute, hier. So reich sind 08

KOLUMNE


wir, gesund, gebildet. Mit intelligenten Kühlschränken, polyvalenten Handys. Wir fürchten das Fett, nicht die Armut. Unsere Vorfahren waren zufrieden, wenn sie überlebten. Genug zu essen, nachts im Trockenen, das war schon ein prima Leben. Weiter gehende Bedürfnisse richteten sich ans Jenseits. Für irdische Miseren entschädigte die Aussicht auf himmlische Freuden. Wir aber wollen den Himmel jetzt. Weihnachten täglich. Wir wollen das perfekte Leben – hier. Ungestört. Keimfrei.

Da erwarten wir das volle Programm ohne Nebenwirkungen: Arbeit à discrétion, gehobene Mindestlöhne, super Produkte/Dienstleistungen, tiefe Preise, hohe ethische Standards. Alles wie geschmiert, ohne Dreck, ohne Panne, ohne Abzocker, ohne Trial & Error. Vergessen bleibt: Bis vor kurzem kam die Menschheit nicht vom Fleck; fast jeder kam am selben Ort auf die Welt: in der Armut. Wer nicht gerade Kaiser, Sultan oder Papst war, lebte in Hütten, im Dreck, dort starb er auch, meist ziemlich früh. Heute leben wir vergleichsweise feudal und werden 90. Wer schaffte das? Fabriken und Manufakturen, Wissenschaft und Technik, Banken und Börsen, der Markt, der Handel. Wäre das auch ohne suspekte Nebenwirkungen passiert?

Diese Erwartung des perfekten Lebens ist der sicherste Weg, unglücklich zu werden. Misst man die Welt am Traum steter Wolkenlosigkeit, wirkt sie düster und schrecklich. Tatsächlich hört sie bloss nicht auf, mühsam zu sein. Sie gibt zu tun. Wir sitzen nicht – am Ende der Geschichte – auf dem Gipfel der vollendeten Moderne. Wir kraxeln – Sisyphus, o ja! – am Problemberg Erde. Konflikte wiederholen «Hauptsache», sagen manche, «wir machen jetzt sich (Bürgerkriege), Probleme verschärfen sich: Schluss mit Wachstum. Wir richten uns gemütlich Ernährung, Energie, Wasser, Klima, Migration … ein, wo wir sind. Mit Ökostrom und Veggie Day.» ­Prima – und trügerisch. Zum einen sind die Technologien, die wir nutzen, zu unterentwickelt – auch die sogenannt «erneuerbaren» Energien, die noch gar nicht so sagenhaft erneuerbar sind und oft eine miese Effizienz haben. Ohne technologisches Wachstum keine goldene Zukunft.

«Den Profit will jeder, das Risiko keiner.»

Wenig Grund, auf gemütlich zu schalten. Erst müssen wir schlauer werden. Wir brauchen un­ gewohnte Denkweisen, raffiniertere Technologien. Innovation, Forschung, Wissen. Was nur zu haben ist mit prosperierender Wirtschaft. Die wiederum gibt es nicht von selbst. Da sie hier aber nun schon ziemlich lange prosperiert, nehmen das viele für selbstverständlich – und denken mehr ans Regulieren als Prosperieren der Wirtschaft. Typisch, diese Episode aus einer Ethikveranstaltung am Gymnasium: Thema «Respekt vor der Schöpfung», konkrete Frage: Verzicht aufs Auto? «Ja», sagen einige. Darauf ich: «Wäre der Schöpfung nicht besser geholfen, Ihr entscheidet Euch für ein Studium an der ETH Zürich, werdet Ingenieure, baut ein Auto, mit dem auch Ihr fahren wollt, baut an der Zukunft?» Antwort: «Wir sind eher technikkritisch.» Okay, muss man sich leisten können. Wer alle technischen Segnungen schon nutzt – Handy, Computertomograph, IT in allen Lebenslagen –, kann getrost skeptisch sein. An meinem Wohnort leben 12 000 Leute, sie hängen permanent am Mobile, aber eine Antenne darf es nicht geben; zu riskant! Fliegen wollen auch alle, keiner will den Lärm. Generell: Den Profit will jeder, das Risiko keiner. Schizophrene Züge. Auch zur Wirtschaft.

Zum andern können wir nicht ignorieren, wie hungrigere Völker unterwegs sind. Die wollen nicht Ruhe, die wollen endlich auch ins gelobte Land. Während wir die Nase rümpfen über Schlaraffenlandträume – und doch vergessen, was uns einst aus dem Paradies trieb: Eva hielt das paradiesische Einerlei nicht mehr aus, sie biss in den erstbesten Apfel, denn sie wollte – statt Rundumversorgung – Freiheit, Leidenschaft, Drama. Das haben wir jetzt. Wird aber manchen zu anstrengend, sie hätten lieber Ruhe, Sicherheit, Fürsorge. Ist im evolutionären Treiben nie zu haben, hier gilt: Entweder wir werden besser – oder andere werden besser als wir. Können wir noch lachen über uns? Wir sind keine vom Himmel gefallenen Engel, eher Spätausläufer des Affen, die Evolutionsleiter hinan stolpernd. Wer hilft uns da weiter? Die Braven, die Bescheidenen? Die bleiben lieber sitzen, wo wir sind. Oder rutschen friedlich zurück. Wollen wir auch künftig im Weltkonzert mitspielen, brauchen wir mehr evolutionären Drive. Eine Wirtschaft mit Spielraum für Trial & Error. Und eine Lizenz für Ehrgeizige, Risikolustige, Angefressene.

Dr. Ludwig Hasler, Publizist und Philosoph, lebt in Zollikon. KOLUMNE

09


10

LEBENSFREUDE


DER

STIMMENFÄNGER Gute Stimme? Gute Stimmung? Für beides sorgt ein Mann mit spitzbübischem Charme, besonderem Talent und gewinnendem Charisma. Typen wie er sind selten, findet BEST OF BASEL. Schade eigentlich.

Leistung alleine genügt nicht. Eine prima Stimmung am Arbeitsplatz, eine positive Einstellung der Mitarbeitenden zur Firmenkultur, Zusammenhalt und gegenseitige Hilfsbereitschaft: Das wünschen sich die Chefs in ihren Unternehmen ganz grundsätzlich, aber besonders auch in den Phasen, in denen überdurchschnittlicher Einsatz gefordert und erbracht werden muss. Also heute. Das weiss Philipp Steiner. Und entwickelte aus seiner Passion, dem Singen, eine besondere Idee. Philipp Steiner ist zweitens nämlich klassisch ausgebildeter Sänger und gibt regelmässig im Inund Ausland den Papageno aus der Zauberflöte, mittlerweile schon über fünfhundert Mal. Erstens aber ist er ausgebildeter Tonmeister, Inhaber und Geschäftsführer der cityproductions und bekannt als Fachmann für Akustik und Licht. Was nicht alle wissen: Philipp Steiner und sein Team bearbeiten auch Ton und Bild für nationale und internationale Radio- und TV-Spots.

erste Eindruck von einem Unternehmen und seinen Mitarbeitenden zum Schluss des Anlasses markant verändert. Die Leute sind aufgestellt, kommunizieren miteinander, lachen, fühlen sich einfach gut danach.» «Vermeintlich nicht singen können», haben Sie gesagt? Ja, denn eigentlich kann jeder singen, wenn man ihm die Materie sorgfältig erklärt, ihn einführt in die Welt von Klang und Musik, von Stimme und Gehör, von Atemtechnik und Körperhaltung. Das kann in ein paar Stunden gelingen, die in der Gemeinschaft und getragen von einem schönen Mass an Euphorie eine noch intensivere Aufnahme­ fähigkeit und ein entsprechend schönes Resultat bewirken. Ein schönes Resultat heisst: die Töne treffen, die Stimme einfangen, den Rhythmus der Musik spüren, jeder mit seinen Möglichkeiten.

Zusammengefasst heisst das nichts anderes Noch besser oder effektiv singen kann man, wenn man bei Ihnen als: Steiners Ohren haben ein herausragendes Ta- Gesangsunterricht nimmt, einzeln oder in Gruppen? lent, das permanent darauf wartet, gefragt und gefordert zu werden. Um dann einfach nur noch Genau. Wobei der Wunsch, die eigene Stimme gut zu sein. Wie seine Stimme auch. zu schulen oder gar eine Gesangskarriere zu starten, nicht allein die Motivation sein muss. Ich habe Beides nun, Gehör und Stimme, dieses Kompe- ­viele Kursteilnehmer, die das Singen als Insel sehen, tenz-Set, dazu seine Begeisterungsfähigkeit und auf die man sich zurückziehen kann, abgeschirmt, seine Sensibilität für Menschen, bringt Philipp physisch und akustisch vom Berufs- und AlltagsSteiner ein, wenn er mit Firmenteams jeder Grösse leben. Die Studioatmosphäre unterstützt diese Abund jeder Zusammensetzung eine CD aufnimmt, trennung, man ist allein mit sich und der Musik. einen Hit einspielt oder zwei oder drei, so wie es Zeit und Lust und Budget der Unternehmen ­wollen. Der Effekt: «Hierarchien werden verges- Singen als Therapie, als psychologisches Instrumentarium? sen, emotionale Grenzen aufgehoben, denn alle Ich möchte es nicht überzeichnen. Aber Singen machen zusammen etwas, was sie alle vermeintlich nicht können – singen. Und: man kreiert ein ist befreiend, singen öffnet das Herz, singen kann Resultat, das hörbar ist und verbunden mit schö- Baustellen in Körper und Seele schliessen. Wie nen, zusam­menschweissenden Erinnerungen und ein langer Spaziergang durch den Wald an einem Erfahrungen. Ich erlebe jedes Mal, dass sich der herrlichen Herbsttag beispielsweise. LEBENSFREUDE

11


2. 3.

3.

4.

5.

2. Man fühlt sich einfach gut danach. Singen mit Philipp Steiner. 3.–5. Hier findet sein Gesangworkshop statt: die historische Villa del Monte in der Toskana.

perresonanzen geöffnet. Und schliesslich wird das Erfahrene umgesetzt, ein- und mehrstimmig, mit Sie meinen die Fotos und meinen Gesangwork- einem tollen Songmix von Klassik bis Pop. shop im historischen Landgut Villa del Monte? Eine wunderbare Sache und mittlerweile durch die Mund- Philipp Steiner selbst profitiert auch «von der Stille Propaganda sehr beliebt. Allerdings: Wandern ist der Musik», wie er es selber ausdrückt und dazu zwar möglich, und Ausflugsmöglichkeiten hat es lacht: «Eigentlich bin ich ein anonymer Workaholiker, natürlich interessante, vor allem abends die Städte begeistere und engagiere mich für vieles und habe Siena und Florenz. Aber: Tagsüber in der Villa bieten deshalb Zeiten, die enorm an meiner Substanz wir in einem schönen Zusammenspiel Gesang und zerren. Wenn ich dann abends singe, für mich alleiQi Gong an. ne oder im Chor, fällt aber alle Last von mir ab. Ähnlich, wie nach einem grossartigen Wellnesstag.» Sagt’s und stimmt ein paar Takte an. Klar, aus der Zauberflöte. Wie müssen wir uns das vorstellen? Oder eine Wanderung durch die Toskana?

Es geht auch hier darum, die eigene Stimme zu entdecken. Im Unterschied zur Studioatmosphäre aber verbunden mit der faszinierenden Natur der Toskana, in einem weitläufigen Haus mit eigenem Pool sowie ausgezeichnetem einheimischem Essen. Mit Qi Gong beginnen wir den Tag, um unseren Körper und unsere Seele auf die Musik einzustimmen. In Einzel- und chorischer Schulung wird dann der Klang der Stimme intensiviert, werden Kör­ 12

LEBENSFREUDE

www.gesangsworkshop.ch Philipp Steiner, cityproductions GmbH Frankfurt-Strasse 36, 4023 Basel-Dreispitz T 061 337 82 04 philipp.steiner@baselcitystudios.com


Lassen Sie sich auf eine sonnenreiche Reise der Farben und Formen entführen.

Gourmetrestaurant Cheval Blanc 2 Sterne Michelin, 18 Punkte Gault Millau «Mein grösstes Vergnügen: Qualitätsprodukte auszusuchen und zuzubereiten. Meine grösste Freude: mit einer Küche voll Farben und Formen, voll Geschmack und Sonne meine Kundschaft zu verwöhnen. Meine grösste Befriedigung: durch meine Küche Wohlgefühl zu vermitteln.»

Business Lunch - Beeindrucken Sie Ihre Kunden und Geschäftspartner mit einer Einladung zu einem gediegenen Business Lunch. CHF 88 pro Gast, 3-Gang-Menu, exkl. Getränke

Blumenrain 8 CH-4001 Basel Schweiz Grand Hotel Les Trois Rois Tel. +41 61 260 50 50 Fax +41 61 260 50 60 www.lestroisrois.com info@lestroisrois.com

Peter Knogl, Chef de Cuisine «Gault Millau Koch des Jahres 2011»


1. Lorenz Nef: «Ein Bubentraum ging für mich in Erfüllung.»

MISSION POSSIBLE Der Kreis schliesst sich: Als Neunjähriger durfte Lorenz Nef im Porsche 911 seines Vaters mitfahren, seit Anfang dieses Jahres vertritt er mit Nef Sportwagen AG die renommierte Marke im neuen Porsche Zentrum Basel auf dem Dreispitz.

Als Familienunternehmen mit Pioniergeist, unabhängig und mit langjähriger Erfahrung in der Branche, ist Lorenz Nef mit seinem Autohaus der ideale neue Partner für die Mythos-Marke Porsche. Sein Vater, heute als Berater im Hintergrund tätig, hatte ursprünglich die vor allem auf Lastwagen spezialisierte Firma in Frenkendorf gegründet; vor 15 Jahren kam mit dem frechen, trendigen Smart dann ein innovatives neues Produkt dazu. Wegen wachsenden Raumbedarfs und des Wunsches nach mehr Nähe zur Stadt erfolgte 2007 der Bezug des zusätzlichen Standortes in Basel. Nachdem klar wurde, dass die bisherige lokale Porsche-Vertretung den Betrieb nicht mehr weiterführen würde, kam es nach kurzen Verhandlungen und einer imposant schnellen Umbauzeit zur Übernahme ­ und Eröffnung des neuen Porsche Zentrums Basel durch die Nef Sportwagen AG. Der neue Showroom beeindruckt mit seiner offenen, puristischen und lichten Grosszügigkeit und – natürlich – mit der effektvoll präsentierten Modell-Palette.

packen und die Herausforderung annehmen wollten. Kaum ein Brand aus dem Sportwagensegment hat eine höhere Akzeptanz und spricht mit seinem Image eine derart breite Fangemeinde an. Porsche verkörpert das pure Auto-Wunschdenken für Mann und Frau; irgendwann im Leben möchte man einfach einen. Da sprechen Sie mir aus dem Herzen! – Was hat eigentlich Porsche, was haben Sie heute dem anspruchsvollen Kunden zu bieten? Unsere Infrastruktur am Dreispitz haben wir entsprechend den Anforderungen von Porsche angepasst. Der Standort mit genügend Parkplätzen und unsere offenen, hellen Ausstellungs-, Büround Werkstatträumlichkeiten sind für Kunden und Mitarbeitende ein Highlight. Dem Markenanliegen von Porsche gerecht zu werden und die hohen Erwartungen unserer Kunden zu übertreffen, ist in kürzester Zeit unsere Passion geworden. Mehr Motivation geht nicht. Weder für unsere Mitarbeitenden noch für mich als Unternehmer.

Lorenz Nef, vom Lastwagen über den Trendsetter Smart sind Sie seit diesem Jahr Repräsentant eines Mythos. Strategie? Zufall? Beides? Und Gänsehaut? Wie sieht dieses Erfolgsteam aus? Mussten Sie neues Personal ­rekrutieren? Lorenz Nef: Allem voran sicher ein Bubentraum, der in Erfüllung ging. Und deshalb natürlich auch Wir sind sehr glücklich, dass wir von der bisheGänsehaut – immer wieder! Als sich die Gelegenheit rigen lokalen Vertretung einige hochqualifizierte zur Übernahme der lokalen Vertretung bot, war Mitarbeiter mit unverzichtbarem Porsche-Knowdann auch sehr schnell klar, dass wir diese Chance how übernehmen konnten. Zusammen mit unseren 14

AUTO


1.

AUTO

15


2.

langjährigen eigenen Angestellten und dem familiären Support im Verwaltungsrat durch meine Schwester Isabelle verfügen wir über ein Team mit viel profundem Wissen, Engagement und dem Liebhaber-Gen, das es einfach braucht in diesem Metier.

Technologie erneuert sich dauernd, aber ohne Identitätsverlust. Konstante Verlässlichkeit auch hinsichtlich Profil, Design und Konstruktion erzeugt bei den Kunden eine hohe Markentreue. Dieser Bindung und der Komponente Rennsport möchten wir künftig noch vermehrt Rechnung tragen.

Ihre Werkstatt fasziniert! So clean, hell … Inwiefern? … genauso muss sie sein! Ich nenne sie unsere Porsche-Klinik. Sie liegt über Showroom, BüroNach 16 Jahren startet Porsche erstmals wieder und Auslieferungsetage im 2. Stock mit herrlicher in der LMP1-Klasse beim bekannten LangstreckenAussicht. Lupenreine Sauberkeit und perfektes rennen von Le Mans und initiiert damit eine eigene professionelles Handling sind hier ein Muss. neue Mission. Wir werden diese aufnehmen, unsere Kundenanlässe ausbauen und planen spezielle Events. Anlässlich der Eröffnung unseres Porsche In Ihrem Showroom steht ein 911 aus den Sechzigern, daneben Zentrums besuchte uns unter anderen der Porsche-­ ein topaktuelles Modell – beide unverkennbar in Styling, technischer Werksfahrer Neel Jani und berichtete von seiner und ästhetischer Perfektion. Wie erklären Sie den Mythos Porsche? Le-Mans-Passion. Ebenso der 19-jährige aufstrebende Porsche-Carrera-Cup-Pilot Jeffrey Schmidt Porsche hat seinen Ursprung im Rennsport und aus Liestal, der in unserem Sponsoring-Programm nicht etwa im Luxussegment. Mit Sicherheit hat integriert ist. Ein weiteres Highlight wird im Herbst dieser rennsportliche Aspekt das unvergleichliche der Besuch der Rennstrecke in Dijon sein, auf der Image von Porsche geprägt. Der 911 bleibt sozu- unsere Kunden und Motorsport-Enthusiasten mit sagen die genetische Basis des Porsche: seine dem eigenen Auto ihre Fahrkünste erproben, Limiten 16

AUTO


2./3.  Nun auf dem Dreispitz-Areal: das Porsche Zentrum für Basel und die Region. Und selbstverständlich alle Modelle live zum Geniessen.

ausloten und unvergessliche Erfahrungen sammeln können. Wichtig ist uns auch der enge Kontakt zu den beiden Porsche-Clubs in Basel. James Dean, Steve McQueen, Speed, Performance und ölverschmierte Overalls repräsentieren den Porsche-Mythos. Was wird PorscheLiebhabern ohne Rennsportambitionen geboten? Obwohl in allen Porsche-Modellen etwas von einem Rennwagen steckt, wurde die Palette kontinuierlich den gesellschaftlichen Bedürfnissen angepasst. Wir freuen uns nun auf die bevorstehende­ Lancierung des neuesten, viel versprechenden Modells, des Macan, mit dem weitere Zielgruppen angesprochen werden sollen. Wiederum ein Porsche, der ganz sicher den Vaterschaftstest besteht!

Klingt verheissungsvoll und bleibt für viele doch nur ein schöner Traum … Der Marke Porsche haftet zwar das Luxus-Image an. Genau deshalb ist es ist mir aber ein Anliegen, Schwellenängste abzubauen. Auch ein begeisterter Familienvater ohne entsprechendes Budget sollte seinen Kindern einmal ohne Hemmungen, dafür mit Gänsehaut und Herzklopfen, sein Wunschauto zeigen, sich reinsetzen, auch eine Probefahrt unternehmen können, schwelgen und träumen dürfen. Die Accessoires und Geschenkartikel aus unserer über 500 Artikel umfassenden Porsche Driver’s Selection können diese Träume sogar ein bisschen erfüllen. Auch dafür sind wir da. Angesteckt von der Passion des Vaters, werden vielleicht gerade die Kinder, Junge und Mädchen …, einmal ihren Porsche-Traum realisieren.

www.porsche-basel.ch Porsche Zentrum Basel Nef Sportwagen AG Florenz-Strasse 1b (beim Tor 13), 4142 Münchenstein T 058 5 911 911 info@porsche-basel.ch

3.

AUTO

17


1.

18

BEAUTY


1. Nicolà Wagner, CEO & Inhaber von KEUNE Haircosmetics Schweiz, mit seiner Frau Michela, Education Manager.

K WIE KEUNE, K WIE KULT

Mit ungebremstem Enthusiasmus, grossem ideellen und sozialen Engagement ist Nicolà Wagner daran, die Visionen des Familienunternehmens KEUNE Haircosmetics Schweiz umzusetzen. Kult zu werden ist nur eine davon.

Nicolà Wagner, Sie kommen aus einer Coiffeur-Dynastie. Deshalb Leuten in einem bereits übersättigten Markt. Nach meine Schlussfolgerung: Es gibt ein Coiffeur-Gen! dem Studium stiessen ich und meine damalige Freundin und heutige Ehefrau Michela dazu. Die (lacht) Das kann sein. Grossvater, Vater und Onkel hohe Qualität der Produkte, unser Familienzuwaren bereits im Coiffeurbusiness tätig. Während sammenhalt und eine grosse Portion Optimismus mein Onkel den Coiffeursalon weiterführte, über- machten es dann möglich, dass wir so schnell nahm mein Vater die Haarkosmetik-Firma. Als Kind wachsen konnten. bekam ich da natürlich viel Know-how und Leiden­ schaft für dieses Metier mit. Studiert habe ich dann allerdings Betriebsökonomie, was sich als ganz Gab es ein Erfolgsgeheimnis? adäquate Ergänzung erwies. Einerseits sind da sicher die andauernde Weiterentwicklung unserer Palette an abgestimmten Sie führen seit 2003 – damals 28 Jahre jung! – das Unternehmen Pflegeprodukten und der Aufbau eines WeiterbilKEUNE. Wie kam es dazu? dungszentrums zur Weitergabe dieses Wissens. Ein weiteres elementares Erfolgselement ist aber Die Erfahrung meines Vaters hatte gezeigt, dass unser ausgeprägter Familiensinn, den wir auch die Herstellung von Pflegeprodukten in der Schweiz in die Firma übertragen: Man ist füreinander da, und für den hiesigen Markt immer schwieriger übernimmt Verantwortung, hört dem anderen zu. wurde. Er war es denn auch, der das seit 1922 Das gilt auch für die Beziehung zu unseren Partnern; ­bestehende Amsterdamer Familienunternehmen so nennen wir unsere Kunden nämlich ausdrückKEUNE über Jahre beobachtet hatte und von des- lich. Im Umgang mit ihnen streben wir Nachhaltigsen Unabhängigkeit und den qualitativ hochwerti- keit an, beraten sie nach ausführlicher Analyse ihrer gen Produkten fasziniert war. Mit seinem Enthu­ Bedürfnisse entsprechend und pflegen eine langsiasmus, das Geschäftsmodell in der Schweiz zu fristige, ehrliche und transparente Beziehung. Das etablieren, hat er mich motiviert, zusammen mit Anliegen, echte Lösungen zu bieten und Authentizität ihm die Firma zu gründen, in die ich dann nach Ab- spüren zu lassen, ist für mich die moderne Art, schluss meines Studiums eingestiegen bin. Dank Geschäfte zu machen. Eine jährlich zweistellige seiner Unterstützung und seinem Vertrauen, ge- Wachs­tumsrate scheint mir Recht zu geben und paart mit meiner jugendlichen Unbekümmertheit, das macht uns natürlich glücklich. konnten wir das Wagnis eingehen. Wagnis?

In Ihren sorgfältig renovierten und mit Jugendstil-Elementen belassenen Räumlichkeiten an der Leimenstrasse sowie in Schulungsloft und Disposition herrscht tatsächlich eine spürbar familiäre Stimmung.

Es war sehr mutig, wenn nicht sogar etwas Hara­ kiri, wieder von null zu starten (lacht). Das «AbenErfreulich, dass Sie das ebenfalls wahrnehmen. teuer» begann mit einem Team von damals fünf Als teamorientierter Unternehmer finde ich, dass BEAUTY

19


2.

gegenseitige Wertschätzung Teil des Tagesgeschäfts sein muss. Das macht sich langfristig genauso bezahlt wie unser Ideenpool, in den unsere Mitarbeiter ihre Argumente und Inputs einfliessen lassen können. Wir erreichen damit eine hohe Identifika­ tion und Begeisterungsfähigkeit. 38 fest angestellte Mitarbeiter bedeuten auch eine hohe soziale Verantwortung. Deshalb möchte ich die beiden Welten Arbeit und Freizeit gar nicht explizit trennen.

Team suchen wir regelmässig nach zusätzlichen Möglichkeiten zur Generierung von Spendengeldern, um sie auf möglichst direktem Weg Betrof­fenen zukommen zu lassen. So unterstützen jene ­Salons, die unsere Farbprodukte kaufen, auto­matisch die KEUNE Foundation, denn von ­jeder gekauften Tube spendet KEUNE 10 Rappen an die Stiftung. Soziale Verantwortung ist also nicht einfach eine leere Worthülse …?

Ganz im Gegenteil: Im Sommer veranstalten wir mit der KEUNE Foundation den grössten PartyWie bereits erwähnt, war meine Frau, die bei uns Event in der Schweizer Coiffeurbranche, an dem als Education Manager für die Schulungen zuständig wiederum Geld für kranke Kinder in der Schweiz ist, praktisch von Anfang an tatkräftig involviert. gesammelt wird. Wir arbeiten sicher viel, engagieren uns aber auch stark für unsere zwei Söhne. Darum habe ich auch das Golfspielen zugunsten des Eishockey-Sports Sie übertragen damit eine Lebensphilosophie in den Berufsalltag? meiner Söhne zurückgestellt … Gerade aus diesem Bewusstsein um die eigene Wir versuchen es zumindest. Bindet man die Mitglückliche und privilegierte Situation haben wir arbeiter in die beruflichen Prozesse und die Ver2013 die KEUNE Foundation ins Leben gerufen; antwortung mit ein, erhöht sich ihr Interesse und sie bietet finanzielle und emotionale Unterstützung das Engagement, die Sensibilisierung für Probleme für Familien, bei deren Kindern eine schwere Krank- wird entwickelt und fördert so die Sozialkompeheit diagnostiziert wurde. Zusammen mit unserem tenz. Das Implementieren einer Lebensphilosophie Damit ist Ihre Familie einverstanden?

20

BEAUTY


2. KEUNE ist in Basel an der Leimenstrasse domiziliert, stilvoll und grosszügig. 3. Das neue Blond aus der KEUNE Tinta Color-Serie heisst Ultimate.

Nicolà Wagner, man spürt den Enthusiasmus, wenn man Sie über Ihre Firma sprechen hört. Wie nahe sind Sie heute Ihrer Vision «Wir sind Keune und Keune ist Kult» gekommen?

Wir sind auf gutem Weg, haben klare Vorstellungen von unserer Zukunft und wollen an die Spitze. So haben es die Mitarbeiter im Leitbild formuliert. Aber es gilt auch immer wieder Herausforderungen bedingt aber auch eine professionelle Schulung anzunehmen und gelegentlich vorhandenen Widerund wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Darauf wird ständen entgegenzuwirken. Mein intensives Net­ bei KEUNE grössten Wert gelegt. working hilft mir dabei. Tatsächlich ist es aber einfach ein Glück, wenn der Job sich nicht wie Arbeit ­anfühlt, sondern viel eher als erfolgreiches und Das bedeutet? lustvolles Engagement innerhalb eines familiären Teams. Unsere anspruchsvollen Pflegeprodukte werden dauernd weiterentwickelt, aufeinander abgestimmt Ein besseres Schlusswort kommt auch mir, der und sind aus natürlichen Rohstoffen und ohne ­«vibrantred»-gefärbten Autorin, nicht in den Sinn … Tier­versuche hergestellt. Unsere ethischen Vorstellungen spiegeln sich hier erneut wieder. Dieser Qualitätsanspruch erfordert denn auch einen professionellen Service für unsere Partner: Im Vordergrund stehen daher Beratungen und Schulungen. In unserer KEUNE Academy mit einem eigenen www.keune.ch Lern- und Inspirationsraum bieten wir Schulungen, KEUNE Haircosmetics (Schweiz) AG Coachings, interaktive Lernmethoden, Weiterbil- Leimenstrasse 72, 4011 Basel ­ dungen in neuen Techniken oder Seminare über T 061 205 05 65 kreative Trends an. info@keune.ch

3.

BEAUTY

21


1.

22

LEBENSART


1. Das puros y más-Team mit Geschäftsführer Daniel Fricker, selbst Zigarren- und Weinliebhaber.

GENUSSRAUCHEN Das puros y más, die Zigarren-Boutique mit Bar und einer Davidoff-Lounge, ist ohne Frage Basels erste Adresse für Aficionados. Denn hier findet der Zigarrenliebhaber die Top-Brands unter den hochwertigen Zigarren sowie Weine und Whiskys. Genuss also, Zug um Zug, Glas für Glas.

Um eine herrliche Zigarre zu rauchen, trifft sich Mann (und immer mehr Frau) heute in privaten Clubs. Das macht Sinn für Nichtraucher und Spass für Genussraucher. Zum Beispiel im puros y más, einer für Basel etwas unüblich-urbanen Lokalität mit Tabakladen, einem begehbaren Humidor, einer Bar für jedes Publikum und einer Smoker’s Lounge, nur für Clubmitglieder. Fahnenträger für das puros­ y más und damit auch für genussvolles Rauchen hätte dabei Oscar Wilde sein können, der sich ­sicher war: «Der Kultivierte bedauert nie einen ­Genuss. Der Unkultivierte weiss überhaupt nicht, was Genuss ist.»

­engagiert mit dem Auftrag, Bar, Tabakladen und Smoker’s Lounge und zu einem place to be zu entwickeln und damit fest zu verankern in Basels ­Genussgesellschaft. Und das gelingt ihm ziemlich gut, eindrücklich und mit besagter Herzlichkeit unterstützt von Ruth D’Amato, Claudia Schulte, Lea Schmidt und Sunanda Heuberger, die bei ihren Gästen fast noch beliebter sind als die exquisiten Zigarren, die sie für den Aficionado charmant aus dem grossen Humidor holen, oder als der prima Wein oder Whisky, den sie auch für Nichtclub­ mitglieder an der Bar im Parterre servieren. Silvia Jung übrigens, die Grande Dame du cigar, ist ebenfalls immer wieder präsent im puros y más, meist Pythagoras allerdings hielt dem nicht ganz zu an den Wochenenden. Und auch das ist gut so. Unrecht entgegen (viel früher zwar und eher nicht in der Angst um die Gesundheit seiner rauchenBei einem Espresso in der gemütlichen Outdoorden Freunde): «Nicht alles, was Genuss bereitet, Sitzgruppe, vor der für jeden Gast, für jeden Nichtist auch wohltuend», kriegte aber grad noch die raucher zugänglichen öffentlichen Bar – die FrühKurve,­um hier als Protagonist zitiert werden zu lingssonne erwärmt die Kirschgarten-Passage,­in können mit seinem Schlenker «… aber alles, was der City, zwischen Elisabethenstrasse und Sternenwohl­tuend ist, bereitet auch Genuss.» Na bitte, gasse – erklärt uns Daniel Fricker, wie sich das dachten­sich Silvia und Walter Jung und eröffneten ganze Konzept von puros y más heute präsentiert: im September 2010 puros y más. Nun gut, vielleicht war die Motivation eine andere, zugegeben, «Unser Herz ist natürlich die Smoker’s Lounge aber beide haben sie den Nerv der Zeit und vor im ersten Stock. Für unsere Clubmitglieder ist sie ­allem den Nerv der gesellschaftlichen Vernunft ein Ort des Genusses und der Begegnung mit getroffen und können heute auf ihr einzigartiges Gleichgesinnten, ein Ort aber auch, an dem die Basler Unternehmen mit einem schönen Stamm an Uhren ein bisschen langsamer ticken. 950 Franken Kunden und Clubmitgliedern ziemlich stolz sein. kostet die Mitgliedschaft für 1 Jahr und beinhaltet zu den offiziellen Öffnungszeiten den freien Zutritt Herzlichkeit gehört zu einem genussreichen Um- zur Lounge, wo man sich kostenfrei an Café, ­Wasser feld – dies speziell zu erwähnen ist nicht Platti­ und Tageszeitungen bedienen kann. Für ruhiges tüde, wie Basler weiss – und dafür sorgt im puros Arbeiten bieten wir WLAN an, für stimmungsvolle y más ein kleines Team rund um Daniel Fricker. Der Sportübertragungen gibt’s einen grossen, promirührige Geschäftsführer wurde im letzten Jahr nent platzierten Bildschirm. LEBENSART

23


2.

3.

4.

5.

2.–5.  Humidor, Zigarren-Boutique, Davidoff- und Outdoor-Lounge: das puros y más an der Kirschgartenstrasse.

400 Franken des Mitgliederbeitrages sind als Guthaben für Konsumationen reserviert. Für unser­ Getränkesortiment beispielsweise, das herrliche Weine aufweist, dann selbstverständlich für die Raucherwaren und – wenn gewünscht – für die Miete eines Zigarren- oder Whisky-Lockers.

verkauft die Crème de la Crème bester Zigarren wie AVO, Cohíba, Davidoff, Griffin’s, Hoyo de Monte­rey, Montecristo, Partagás Ramón Allones, Zino und andere mehr. Ich denke, wir erfüllen damit jeden Wunsch eines passionierten Genussrauchers. Und das – wenn er denn Mitglied werden will im puros y más-Club – in einem Ambiente, das entschleunigt, Besonders am Herzen liegen uns die Events, die beruhigt und einfach guttut.» wir anbieten und organisieren, sei es für unsere Mitglieder oder für Gäste, die unsere Strukturen nutzen Passt zu einem Zitat, fällt dem Autor grad ein, von wollen. Wir sind dabei Ideen- und Gast­geber in ei- Søren Kierkegaard, dem eher schwermütigen däninem, erfüllen in Zusammenarbeit mit externen Part- schen Theologen, der im 19. Jahrhundert konstanern jeden Cateringwunsch oder gestalten ein anre- tierte: «Die meisten Menschen hasten so sehr nach gendes Programm, musikalisch und inhaltlich. Genuss, dass sie an ihm vorbeirennen.» Sollte­ man also nicht tun, am puros y más, an der KirschWichtiger Bestandteil unseres Marketingkon- gartenstrasse, in Basel. zepts sind aber auch die Themenabende für unsere Mitglieder, wie die Smoker’s Night mit einer professionellen Zigarrenvorstellung, die Symphonie de fromage oder ein Whisky-Tasting, musikalisch umrahmt von einer mitreissenden Jazzband. Seit März dieses Jahres ergänzen wir unsere Event­reihe durch eine Kooperation mit dem Bottminger Weiherschloss. www.purosymas.ch Unser begehbarer Humidor schliesslich, unser eigentlicher Tabakladen also und offen für alle Passanten und Interessierten, präsentiert und 24

LEBENSART

puros y más tabak ag Kirschgartenstrasse 12, 4051 Basel T 061 271 82 82 info@purosymas.ch


FIFTHAVENUE. THE GALABAND DIE GALABAND ist auf grossen Partybühnen, glamourösen Festen, Business-Events, Apéros oder privaten Feiern zu ­Hause und hält für Ihren­ Anlass den perfekten Sound bereit.

Mitreissend gespielt und ­einem Repertoire an ­klassischen Melodien und Rhythmen der 70er, 80er und 90er Jahre, das seines­ gleichen sucht. Natürlich inklusive den aktuellen ­Charthits!

booking@fifthavenue.ch

Ob krachende Partymacher oder dezente Hintergrund­ begleitung: FIFTHAVENUE passt sich perfekt den Gegebenheiten und Ihren Wünschen an.

www.fifthavenue.ch


1. Dr. med. Mark Nussberger: «Eine klassische chirurgische Ausbildung, Erfahrung, Psychologie und stete Weiterbildung sind das Mass aller Dinge in unserem Beruf.»

SCHÖN(ER)

Wir leben in einer Gesellschaft, die den Schein und das Äusserliche verehrt. Die Formbarkeit des eigenen Körpers, als wäre er ein fremdes Objekt, ist gesellschaftlicher Wert und Krankheitsbild zugleich geworden: Alles wird dem Anspruch ­unterworfen, dass alles sein, dass alles werden kann. Das ist Fakt. Zweitens: Ich mag Klischees und Vorurteile. Weil sie meist stimmen. Beides eine gute Basis für meinen Besuch bei Dr. Mark Nussberger in seiner Praxisklinik am Rhein? Denn Mark Nussberger ist Spezialarzt für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie. Kurz: Er macht Menschen schön(er).

26

MEDIZIN


1.

MEDIZIN

27


2.

Gross, schlank, die Haare im Nacken zu lang, das Gel zu fettig, das Gesicht zu gebräunt, die Krawatte in einem zu hellen Gelb, das Sprechzimmer riesig, das Mobiliar weiss glänzend, die Accessoires vergoldet, die Attitüde eine Mischung aus Jovialität und Arroganz: So stellt man sich heute den Schönheitschirurgen vor, DEN Schönheitschirurgen, den aus Los Angeles oder München. Dazu passend die Häme-Referenz: «Vor der OP spritzt er sich das Narkosemittel selbst, damit seine Hände nicht so zittern.»

Mark Nussberger ist eine Kapazität in Basel und als Spezialarzt FMH für plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie Mitglied der International Society of Aesthetic, Plastic Surgery. Seine seit 1992 etablierte Praxisklinik ist für ambulante, tageschirurgische Eingriffe konzipiert.

Mark Nussberger schmunzelt: «Nicht der Palast muss brillieren, sondern die Arbeit. Das Ambiente hier ist ein familiäres und intim, die Technik muss aber den höchsten Anforderungen entsprechen. Alles andere ist unseriös und lenkt vom Wesentlichen ab, nämlich, das Wohlbefinden unserer Klienten zu verbessern.»

Mark Nussberger: Ich bevorzuge die Bezeichnung plastische, rekonstruktive und ästhetische Chirurgie. Sie ist eine Weiterentwicklung der Unfallchirurgie und im besten Fall haben die Chirurgen – wie ich – ihre ersten Erfahrungen mit Unfallpatienten sammeln können. Grundsätzlich sprechen wir aber schon von zwei Bereichen, die dasselbe Ziel haben,

«Ich operiere hier nichts, was einen stationären Aufenthalt bedingt. Meine Erfahrung zeigt zudem: Unsere Patienten sind sehr seriös mit Blick auf ihr postoperatives Verhalten, sei es bei der Medikamenteneinnahme, sei es bei der Schonung der Mark Nussberger aber begrüsst mich mit kräfti- Physis. Man möchte schnell genesen. Und wir helfen gem, klaren Händedruck in bester Laune und schafft dabei mit unserem professionellen und verbind­ umgehend eine positive, unaufgeregte Stimmung lichen Patientenmanagement.» in der unprätentiösen Praxisklinik am Rhein, mitten in Basel. Dort, wo sofort jedes Klischee ad absurdum geführt wird, das einem RTL, Gala oder die Das Image der Schönheits- oder Lifestyle-Chirurgie ist aber nach wie Bunte geliefert haben über die Zeit. vor ein gespaltenes. Ärgert dies den seriösen Arzt und Chirurgen?

28

MEDIZIN


keine Vertrauensbasis zwischen Arzt und Patienten entstehen. Wir hingegen informieren minutiös über alle Risiken, die OP- und die Genesungsdauer. Der Klient verlässt uns mit einem Kostenvoranschlag für die gesamte Prozedur, inklusive Zweit-Konsulnämlich mehr Lebensqualität. In der Wiederher- tation, Narkose, Operation, Medikamente und alle stellungs-Chirurgie ist der Arzt aber als Heilender postoperativen Nachkontrollen. Und meine Handy­ tätig, in der plastisch-ästhetischen Chirurgie als nummer ist für Notfälle 24 Stunden wählbar. Dienstleister, der den Körper optimiert und Selbstwertgefühl zurückbringt. Ich hake nach: Wird nicht zu schnell und zu viel operiert heute?

2./3. In der Familie liegt die Kraft. Tochter Iva Nussberger führt einen Beautysalon gleich neben der Praxisklinik am Rhein, Ursula Nussberger assistiert ihrem Mann in allen Belangen.

Bei der Letzteren hat man oft das Gefühl, das weniger mehr wäre in Ich selber sehe meine Aufgabe keineswegs darin, unserer Gesellschaft. alle menschlichen Eitelkeiten zu bedienen, denn bei allem Respekt gegenüber individuellen Wünschen: Da haben Sie Recht, wobei ich immer wieder gerne medizinische Hilfe macht nur dann Sinn, wenn sie darauf hinweise, dass bei der plastisch-ästhetischen mit realistischen Erwartungen verbunden ist. Chirurgie das öffentliche Urteil ein undankbares Mit meiner über 30-jährigen Erfahrung und desist. Weil das Resultat ja dann ein gutes ist, wenn halb mit viel Verständnis für die menschliche Psyche man sie nicht registriert, die Zeichen der Chirurgie. ist mein Rat heute so gefragt wie akzeptiert. Ein Sichtlich sind nur die unglücklich verlaufenen rund 45-minütiges Erstgespräch, das ich mit modeOperationen und damit ein vorschnelles Urteil über raten 120 Franken berechne, ist deshalb unabdingdie Branche immer Thema. Doch der überwiegen- bar. Erst dann werden allfällige weitere Schritte de Teil der Akteure sind hervorragend aus- und vor zusammen entschieden. Beispiel Busen: Gerade allem weitergebildete Chirurgen. Ich rate hinge- nach einer Geburt bringen Vergrösserungen, aber gen von billigen Operationen im fernen Ausland ab, auch Straffungen und Reduktion gewünschte weil da für Beratung und Nachbetreuung einfach ­ Lebensqualität zurück. Ein aber aus falschen, keine oder zu wenig Zeit ist. Und es kann vor allem manchmal fast schrägen Überlegungen gewünschter

3.

MEDIZIN

29


4.

30

MEDIZIN


4. Wohltuend sind sie, der Humor und die Unaufgeregtheit des Schönheitschirurgen Mark Nussberger.

üppiger Busen an einer kleinen, zierlichen Frau wirkt dagegen unnatürlich und generiert Reaktionen, die dann wiederum psychisch belastend sind. Also versuche ich, eine Lösung vorzuschlagen, die nicht nur heute, sondern morgen und übermorgen trägt. Trotzdem: Die Hemmschwelle für Schönheitsoperationen wird immer kleiner. Ästhetische Eingriffe sind kein Tabuthema mehr; die Gesellschaft geht viel offener und toleranter damit um. Zudem haben sich die Methoden, etwa im Anti-Aging-Bereich, rasant entwickelt. Sie werden immer sanfter und natürlicher, dazu effektiver und langfristig wirksamer. Nichtinvasive Behandlungen, Softkorrekturen also ohne chirurgischen Eingriff, als Prophylaxe gegen das Altern, sind heute so normal wie sinnvoll. In meiner Praxis betreue ich etwa 400 Repeaters, die sich regelmässig Botox oder Hyaluronsäure spritzen lassen. Quer durch alle Altersstrukturen, mit Tendenz nach unten, weil frau ihre Rolle in Beruf und Gesellschaft neu definiert hat. Selbstbewusster. Wichtig aber und bei allen Anwendungen, die mehr Schönheit zum Ziel haben. Erstens sollte man den Entscheid selber fällen und keinesfalls dazu gedrängt werden, und zweitens: Jünger wird man dadurch nie, nur frischer, jugendlicher im Aussehen …

eine Wohl­fühl-Oase ist es eigentlich, mit tollen Per­ manent-Make-up-Behandlungen sowie Gesichts-, Ganz­körper- oder Fussreflexzonenmassagen. Ich empfehle Letztere besonders. Auch sie können nämlich Schönheit bringen. Innere. Der Besuch bei Dr. Mark Nussberger war beeindruckend, weil so nicht erwartet. Von Glamour und Schein keine Spur. Dennoch: die Schönheitschi­ rurgie (oder eben richtiger: die ästhetische Chirurgie) ist ein Metier, das zum grössten Teil von der Ausstrahlung seiner Protagonisten lebt. Sie ist nicht per se fast unangreifbar wie die hohe Medizin an sich, sondern – nicht zuletzt durch den Boulevardund People-Journalismus – extrem von der Serio­ sität und dem handwerklichen, ja künstlerischen Können der Ärzte abhängig. Zu v­ iele Paradiesvögel aber schaden heute dem Ansehen des Berufsstands. Mark Nussberger sagt: «Fehler sind verboten. Ziel ist die Quote Null. Wie bei allen chirurgischen Eingriffen. Wir führen keine subjektive Toleranzskala. Da unterscheidet sich die ästhetische Chirurgie in nichts von allen anderen Eingriffen am Körper. Das oberste Gebot ist das Wohlbefinden des Patienten. Und eine neu gewonnene Lebensqualität.» Innerlich ruhig und entspannt verabschiede ich mich von ihm, der Kapazität, der charmant, spannend und stets mit einer Prise Selbstironie über sich und seine Arbeit erzählte. Nie hatte ich das Gefühl, dass hier in der Praxisklinik am Rhein nicht erfüllbare Träume geträumt werden. Und mein (kleiner) Ärger über heute für einmal nicht bestätigte Klischees und Vorurteile verraucht deshalb schnell.

Wenn wir nach der Häufigkeit der Eingriffe gehen, welche dominieren? Nasenkorrekturen oder Fettabsaugen sind neben Eingriffen am Busen und dem grundsätzlichen Facelifting grösster Teil meiner Eingriffe an der Frau. Beim Mann besteht immer mehr der Wunsch, unliebsame Fettbrüste und Tränensäcke zu reduzieren. Was ich verstehen kann. Die Praxisklinik am Rhein ist ein Familienunternehmen, Ihre Frau gleichzeitig Ihre wichtigste Mitarbeiterin. Und eine Haustür weiter deckt Ihre Tochter Iva das ganze Spektrum der Kosmetik ab. Ja, eine wunderbare und ideale Konstellation. Iva ist diplomierte Kosmetikerin und Visagistin und hat sich soeben eine Praxis eingerichtet, nein,

www.dr-mark-nussberger.ch Praxisklinik am Rhein St. Johanns-Vorstadt 70, 4056 Basel T 061 322 18 18 dr-marknussberger@bluewin.ch Kosmetik am Rhein Iva Nussberger St. Johanns-Vorstadt 66, 4056 Basel T 061 322 18 18

MEDIZIN

31


WENN ALLES PASST Als erfolgreiche Modeberaterin eröffnete Stéphanie Schaeffer 2006 ihre eigene Boutique und verdoppelte kürzlich die Verkaufsfläche. Der Grund? Ein plausibler: Ihr Konzept, ihre Geschäftsphilosophie begeistern.

Am Brunngässlein eine Boutique zu eröffnen brauchte Idee. Der Idee nämlich, dass die Frau am gleichen ziemlich viel Mut, damals, denke ich (Journalistin, Ort ihr komplettes Outfit mit den passenden Schuaber trotzdem modeaffin) vor dem Besuch bei STE’S. hen, der Tasche und den Accessoires findet, um eine harmonische Silhouette zu kreieren und das Zuversicht, Bedenken, Gelassenheit, unruhige Selbstbewusstsein der Frau zu stärken. Sie wusste, Nächte, Vorfreude, Nervosität – natürlich gehöre dass ihre Kundinnen Wert auf qualitativ hoch­ das alles dazu, sagt uns Stéphanie Schaeffer, sie wertige, anschmiegsame Materialien mit hohem sei aber immer überzeugt gewesen vom Erfolg ihrer Tragkomfort legen und ihr Stil von einer dezenten

1.

32

MODE


2.

1./2. S téphanie Schaeffer und ihre Boutique STE’S: Eleganz, Klasse und Stil für die moderne Frau, mit feinem Gespür inszeniert.

­ urückhaltung geprägt ist. Die RahmenbedingunZ gen passten also; es habe sich einfach gut angefühlt, alles, ihr Befinden, ihre Lust, der Zeitpunkt. Die diskret gelegene Location am Brunngässlein habe sofort ihre Seele und ihr Herz berührt. Ihr Bauchgefühl täusche sie zwar selten, trotzdem habe sie ihre Philosophie und deren Umsetzung, das aktuelle Modeangebot und die potenzielle Nachfrage, Umsatzvorstellungen und Rentabilitätsansprüche nie voneinander getrennt. Strenesse, Allude, Hemisphere und St. Emile, beispielsweise, hätten sich dabei als prädestiniert erwiesen für ihr Konzept, Qualität und optimale Passform anzubieten, «obwohl nie der Brand Priori­ tät geniesst, wenn ich einkaufe, sondern immer die Silhouette. Ich möchte für meine Kundinnen eben diesen optimalen Look kreieren, eine Linie, die ihre Persönlichkeit betont, die sie schöner wirken lässt. Und keine, die verändert, dazu noch kurzfristig, nur der Mode willen. J’aime sublimer la femme, und ganz besonders liebe ich es deshalb, für meine Kundinnen bestimmte Outfits ganz individuell als

Unikate einzukaufen, um damit die persönliche Beziehung zwischen Kundin und mir und meinem Team zu betonen.» Das führe dazu, dass STE’S wirklich nur die Rosinen führe, weil sie ihre charmante Boutique, nun zwar 100 Quadratmeter gross, aber immer noch mehr Bijou denn Verkaufslokalität, mit ihrem feinen Gespür für Ästhetik und Raum nicht überladen möchte. «Die Boutique ist der Spiegel meiner Persönlich­ keit», bekräftigt Stéphanie Schaeffer, «man darf deshalb sagen, dass ich nicht nur Mode, sondern Teile meines Lebensstils verkaufe.» Und ich weiss, dass ich jetzt meiner Silhouette zuliebe diesen trendigen Ledermantel probiere, diesen Charmeur, der mich beobachtete, die ganze Zeit …

STE’S Boutique Brunngässlein 11, 4052 Basel T 061 228 77 28 MODE

33


1. Respekt vor der Würde der Tiere. Béatrice Kirn lebt ihn, diesen Respekt.

RESPEKTVOLL

Die täglichen Herausforderungen für Béatrice Kirn als Geschäftsleiterin des Vereins Tierschutz beider Basel (TbB) sind komplex. Mit hoher Professionalität und Herzens-Engagement für die Sache der Tiere sucht sie unermüdlich Spendengelder für das neue Tierheim und seinen Betrieb.

Béatrice Kirn, Sie entsprechen nicht dem Bild, das man sich Sie haben 2008 die Geschäftsführung übernommen, den Verein neu wie ein KMU geführt und schreiben heute sogar schwarze ­gemeinhin von einer engagierten Tierschützerin macht. Zahlen. Wie haben Sie das geschafft? B.K. (lachend): Ja, das höre ich ab und zu. OffenOberste Priorität hatte die Einführung betriebsbar hält sich die Vorstellung einer verbissenen ­militanten Fanatikerin relativ hartnäckig. Ich sehe wirtschaftlicher Strukturen mit Professionalisiemich selbst aber als bürgerliche Frau, war Bewe- rung der internen Prozesse, Kostenstellenrechnung, gungspädagogin, studierte Betriebswirtschaft und Controlling und angemessener Entlöhnung der gut Internationales Marketing. Nach diversen Tätig- ausgebildeten Mitarbeitenden. Das Fundraising keiten in Politik und Wirtschaft wollte ich meine musste gezielt aktiviert, Werbung und Stiftungs­ Fähigkeiten für mich sinnvoller einsetzen. Rund arbeit mit Spenderanlässen und periodischen Inforums Thema Tierschutz und unsere Institution gibt mationen wieder aufgenommen werden. Auch mit es nämlich noch einige wesentlichere Missver- dem Ausbau unserer Dienstleistungen konnten wir neue Einnahmemöglichkeiten generieren. Wir ständnisse zu korrigieren. sind als Verein keine geschützte Werkstätte mit automatischen Erwartungen. Nach wie vor ist tagtäglich ein grosses Mass an Eigenleistung geforUnd die sind? dert. Damit und durch das Zusammenwirken eines TbB wird oft als staatlich subventioniertes Unter­ starken, heterogenen Teams mit sich ergänzenden nehmen interpretiert. Wir sind jedoch ein gemein- Kompetenzen und einer adäquaten Auffassung, nütziger Verein ohne Leistungsauftrag, ­arbeiten was Tierschutz sein soll und sein muss, haben wir gänzlich ohne Unterstützung durch öffentliche unsere Ziele erreichen können. Gelder und finanzieren uns als eigentliches Kom­ pe­tenz­zentrum für Tierschutz und Tierhaltung in erster Linie durch Spenden und unsere Dienst- Ihre Einnahmen generieren Sie überwiegend durch Spenden? leistungen. TbB ist ein professionell geführtes Unternehmen mit 32 qualifizierten Mitarbeitenden, Der Spendenanteil, der vor allem durch Legate, davon 4 Auszubildenden, die während 365 Tagen Erbschaften, Stiftungsbeiträge sowie Privatspenden in 3 Schichten durchschnittlich 320 bis 450 Tiere eingeht und früher rund 90% ausmachte, ­beträgt gleich­zeitig betreuen. immer noch in etwa 70%. Den Rest generieren wir 34

TIERE


1.

TIERE

35


heute über unsere vielfältigen Dienstleistungen. Diese umfassen Fachvorträge, Workshops, theoretische und praktische Kurse für Tierhalter, Tierphysiotherapie, Hundesalon, Führungen, Tierpension, um nur einige zu nennen.

des Ausländeranteils mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund. Hier kommt Institutionen wie TbB eine hohe Bedeutung zu, denn sie übernehmen wichtige soziale Aufgaben, die eigentlich vom Staat wahrgenommen werden müssten. Fakt ist nämlich leider: Hinter jedem Tierschicksal steht immer auch ein menschliches Schicksal.

Sie sind im Moment noch in einem Provisorium im Industriegebiet von Münchenstein untergebracht. Warum braucht es ein neues Tierheim? Wie steht es mit der Prävention? Der Neubau wird unter anderem nötig wegen behördlicher Auflagen, gesetzlicher Normen und der Umsetzung der neuen Tierschutzverordnung mit klaren Vorschriften für Boxen-Grössen von Hunden, Katzen und Kleintieren. Die Bewilligung durch den Kanton wird erst erteilt, wenn sämtliche Auflagen von Lärmschutz über Energieverbrauch zu Seuchenschutz, neuer Tierschutzverordnung und weiterem erfüllt sind. Das klingt nach kniffliger Planung. Richtig. Unsere Möglichkeiten zur Kostensteuerung sind im Gegensatz zu anderen Unternehmen sehr eingeschränkt. Die Infrastruktur muss kontinuierlich erweitert und unterhalten sein; bei gleichzeitigem Rückgang der Stiftungserträge bleiben die Fixkosten konstant. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Tier beträgt immerhin 4 Monate. Neben der normalen Fütterung, Säuberung und Betreuung erhält jedes Tier eine Eintrittsunter­su­ chung und wird wöchentlich untersucht, jeder Hund wird dreimal am Tag ausgeführt. Da sich bei uns Tierbestand und zu betreuende Tierarten t­ äglich ­ändern, ist dies eine veritable Herausforderung. Viele wissen zudem nicht, dass gefundene Tiere noch während zweier Monate im Besitz des offi­ ziellen Halters verbleiben und erst nach dieser ­Pe­riode in den Besitz des TbB übergehen und in ein neues Zuhause platziert werden dürfen. Während dieser Zeit gehen sämtliche Kosten für Pflege­ und medizinische Versorgung zu Lasten des Vereins.

Unsere Massnahmen setzen in erster Linie bei Kindern und Jugendlichen an, die ja gleichzeitig auch unsere zukünftige Spender-Zielgruppe verkörpern. In unserem Jugend-Tierschutzclub PETKiDS, an Kindergeburtstagen, Erlebnis-Workshops oder Führungen für Schulklassen können wir ihnen Einblick in die artgerechte Tierhaltung ermög­lichen und sie für den respektvollen Umgang mit Tieren und deren Bedürfnissen sensibilisieren. Ein wichtiger Teil zur Prävention liegt auch in der Aufklärung durch Fachvorträge und Beratungen. Pro Monat gehen bei uns bis 1400 Telefonanrufe ein! Da sich die artgerechte Haltung und Ernährung von Tieren verändert hat, ist die professionelle Beratung und Instruktion der Tierhalter extrem wichtig geworden. Wir geben unsere Hunde daher nur an Halter ab, die sich in einem Kurs den entsprechenden Sachkundenachweis, die Kompetenz zur Tierhaltung quasi, erarbeitet haben. Diesen ­Respekt sind wir den Tieren einfach schuldig. Es macht schon Eindruck und Sinn, das enthusi­ astische Engagement von Béatrice Kirn und ihrem Team. Für Tiere ist es ein Glücksfall, hier Aufnahme und Betreuung zu finden. Beim Hinausgehen stecke ich die aufliegende Broschüre mit Einzahlungsschein für den Tierheim-Neubau in meine Tasche. Ein gutes Gefühl.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen in Bezug auf den Tierschutz generell? In der Tierhaltung – wie beispielsweise das «animal hoarding» zeigt – widerspiegelt sich unsere Gesellschaft: die soziale Verarmung, Verwaisung, die massive Zunahme der Single-Haushalte und 36

TIERE

www.tbb.ch Tierschutz beider Basel Tramstrasse 66, 4142 Münchenstein T 061 319 20 46



AUF AUGENHÖHE Potenziale erkennen, Menschen fördern, Unternehmen stärken. Dieser Leitsatz ist die treibende Kraft von Heinrich Moser, dem erfahrenen Management Coach, um Führungskräfte – und letztlich deren Unternehmen – wirkungsvoll zu stärken. Mit Fokus auf Führungscoachings und Übernahme von VR-Mandaten.

Aufgaben und Geschäftsprozesse nehmen an Komplexität zu und erhöhen die Anforderungen an das Management. «Die unternehmerische Fitness hängt davon ab, wie weit es den Führungskräften gelingt, die Menschen im Unternehmen und damit die organisatorischen Einheiten auf den Ebenen Zielklarheit, Fähigkeiten/Prozesse, Werte/Verhalten und Einstellung positiv auszurichten», ist sich Heinrich Moser sicher.

Führungs- und Beratungserfahrung nutzt er diese Erkenntnis und hat sich auf die Entwicklung von Führungskräften und Führungsteams spezialisiert. Diese erfolgt im Rahmen von Coachings (Führungswirkung bewusst stärken), Assessments (Potenziale und Performance messen) und Führungstrainings (Skills und Performance steigern). Als Sparringpartner von Führungskräften und Leitungsgremien agiert Heinrich Moser auf Augenhöhe mit ihnen, gibt dabei ein differenziertes, unabhängiges Feedback und gezielte fachliche Inputs. Er wirkt darauf hin, dass die Erfahrungen aus dem beruflichen Umfeld bewusst wahrgenommen, reflektiert und im Hinblick auf einen wirkungsvollen Transfer im Führungsalltag eigenverantwortlich verarbeitet werden.

Das Leistungsspektrum der Firma HMC fokussiert auf der bewussten Stärkung der brennenden Entwicklungsbereiche im Unternehmen – mit dem Ziel, die unternehmerischen Anforderungen und die Entwicklung der Menschen wirkungsvoll und praxisnah in Einklang zu bringen. Es gilt, die zen­ tralen Hebel zu erkennen und die erarbeiteten Seine Beratungskompetenz stärkt Heinrich Moser Schritte konsequent und sozialkompetent umzu- durch die gezielte Übernahme von Verwaltungssetzen. Die unternehmerische Fitness der Führungs- ratsmandaten, u.a. bei der Genossenschaft Migros kräfte wird dabei zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Basel und Burckhardt+Partner. Seine breit abgestützte, internationale Berufserfahrung und seit Personalentscheide sind die wichtigsten Unter- 1995 erfolgreiche Selbständigkeit strahlen Glaubnehmensentscheide. Und Leadership entscheidet würdigkeit aus für die unternehmerische Verantüber den Firmenerfolg. Die Führungskräfte bewe- wortung als Verwaltungsrat. Mit seiner Firma HMC gen sich in einem Umfeld, in dem sich die Schere baut Heinrich Moser auch deshalb auf einen treuen zwischen Business-Anforderungen und verfügba- Kundenstamm mit vertrauensvollen Beziehungen ren Ressourcen immer weiter öffnet. Dabei auch zum obersten Management von KMU und Grossimmer die richtigen Prioritäten zu setzen und die- unternehmen. se kraftvoll mit den eigenen Leuten umzusetzen, wird zur grössten Herausforderung. Und je höher die Führungskräfte in der Firmenhierarchie posi- www.moser-hmc.ch tioniert sind, desto isolierter agieren sie. «Oft fehlt Dr. Heinrich Moser Consulting HMC ihnen ein vertrauensvoller Austausch mit einem St. Alban-Anlage 44, 4052 Basel unabhängigen Partner», stellt Heinrich Moser immer T 061 283 95 90 wieder in der Praxis fest. Mit seiner langjährigen info@moser-hmc.ch 38

CONSULTING


CONSULTING

39


40

DAS GROSSE GESPRÄCH


URS SIEGENTHALER AUF DEN BASLER ZÄHLT FUSSBALL-DEUTSCHLAND

«Noch nie habe ich mich so einsam und so alleine gefühlt.» Niedergeschrieben und ohne das herzhafte Lachen von Urs Siegenthaler im Ohr, liest sich dieser Satz wie ein Auszug aus einem Paartherapie­gespräch oder das Bekenntnis eines Burn-out-Patienten. Der Chefscout der deutschen Fussball-Nationalmannschaft (DFB) aber erzählt von seinem kürzlichen Brasilientrip, der ihn – des Portugiesischen nicht mächtig – verzweifeln liess in den Fängen unfähiger Taxifahrer und nicht funktionierender Geldautomaten. Alles aber nicht so schlimm, denn die Reise hatte keinen touristischen, sondern als Zweck das, was ‹der Urs› immer macht für den Deutschen Fussballbund und dieses Mal im aktuellen WM-Land: Spiele und Spieler beobachten, Stadien und Infrastrukturen begutachten, Land, Leute und ihre Lebensformen analysieren und dann zu Papier bringen, was – heruntergebrochen auf das Wesentliche – Einfluss hat. Besser, korrigiert Urs Siegenthaler, Einfluss haben kann auf die Verfassung der gegnerischen Mannschaften, auf Physis und Psyche, auf kollektives und individuelles Verhalten, taktisch oder emotional, im Spiel generell und in spezifischen Situationen ganz besonders. Heruntergebrochen auf das Wesentliche? Das Team Köln, eine Gruppe ausgewählter Studenten und Informatiker von der Sporthochschule Köln, sondiert dabei vor, liefert in der ganzen Fussballwelt gesammelte Zahlen und Statistiken, über Spieler und ihre statistischen Werte beispielsweise, an Urs Siegenthaler, der diese dann mit seinen ge-

wonnenen persönlichen Eindrücken, seinem Wissen und der Erfahrung, die nicht auf Facts und Figures beruhen, sondern auf Intuition und der Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, auf den Punkt bringt, auf das Wesentliche eben. Was auf den ersten Blick daherkommt wie eine Verkomplizierung des grundsätzlich einfachen Spiels («Das Runde muss ins Eckige»), wie eine ­etwas gar mutige Intellektualisierung des Fussballs, ist nichts anderes als der Antrieb zur Optimierung, nein, nicht der Basis, sondern der letzten vielleicht drei Prozent, die den sportlichen Erfolg schliesslich ausmachen können. Der Erfolg, der ja – und das ist der Schlüsselpunkt beim Fussball und bei jeder Mannschafts- oder Kampfsportart – immer aus dem direkten Kampf mit einem Gegner resultiert. Die eigene Leistung ist das eine, das ­Erkennen der Stärken und Schwächen und daraus folgend die entsprechenden Massnahmen und Entscheidungen das andere. Nichts Neues, sagt man sich? Im Grundsatz und in den Tiefen des Fussballs natürlich nicht. System gegen System, Obacht auf diesen Spieler im Zentrum, Obacht auf die Angriffe über rechts – wer Fussball spielt(e), wer passionierter Fussball-Zuschauer ist, kapiert in der grossen Regel schnell, kann den Fussball und seine Systeme prima lesen und darüber diskutieren. Und – wirft Urs Siegenthaler zwinkernd ein – kann so vielleicht sogar schon mal Trainer eines grösseren Clubs werden, wenn selbstbewusstes Auftreten und rhetorisches Talent das manchmal begrenzte Wissen und die damit einhergegangene Verweigerung von DAS GROSSE GESPRÄCH

41


42

DAS GROSSE GESPRÄCH


sagen dazu viele, das sei doch ziemlich ungewöhnlich, gerade im Fussball.

«Entscheiden tut Joachim Löw. Entscheiden tun die, welche letztlich auch Verantwortung tragen.» Fort- und Weiterbildung überdecken. Beispiele? Doch nicht etwa in der deutschen Bundesliga? Nein, lacht Urs Siegenthaler, natürlich nicht, und bestätigt das Bild, das die Öffentlichkeit in Deutschland vom Schweizer hat: zurückhaltend, sich seiner Rolle und Funktion bewusst, loyal, professionell. Urs Siegenthaler entscheidet nicht, er bereitet Entscheidungen vor, zeigt Optionen auf, formuliert Möglichkeiten. «Drei bis vier Schlussfolgerungen, die daraus gezogen werden können, sind das, nicht mehr», erklärt Urs Siegenthaler. Und auch nicht immer solche, die nicht gezogen werden müssen. «Entscheiden», sagt er, «tut Joachim Löw, entscheiden tun die, die letztlich auch die Verantwortung tragen müssen. Ich kenne meine Rolle, kenne meine Aufgabe. Und ich hatte nie den Drang, diese anders zu interpretieren, als es von meinem Arbeitgeber und von meinem Vorgesetzten gewünscht wird. Die Gelassenheit und die Erfahrung, nicht zur überbordenden Fehlbesetzung zu werden, trage ich in mir, habe ich mir früh angeeignet. Mein Wissen, meine Intentionen dienen der Sache, dienen dem Interesse und dem Erfolg der deutschen Fussballnationalmannschaft; dieses Selbstvertrauen habe ich natürlich schon. Aber: Die Funktion ist wichtig im ganzen, manchmal ja sehr spannungsgeladenen Kontext, nicht die Person.»

Und, ist es? Ja, das ist es, nach meinen Erfahrungen in einem Geschäft, das nicht zu unrecht den Ruf hat, oft ziemlich seelenlos zu sein, in einem Geschäft, in dem Raffgier fast schon zur akzeptierten Normalität gehört. Und auch deshalb habe ich vielleicht sogar einen der allerschönsten Jobs in der Fussballwelt, und das bei einem Arbeitgeber, wo – und das ist keine Plattitüde – Gesagtes und Handschläge gleichermassen Verträge sind. Oder wo ein sinnvoller Wunsch nach Investitionen, gleich in welchem Bereich, in erster Priorität auf den Inhalt hin geprüft und nicht zuerst von einem finanziellen Korsett beschränkt wird. Was aber doch die Gefahr birgt, anmassend zu werden in den Forderungen?

Und genau das passiert nicht in diesem Umfeld! Im Leben ist es ein stetes Nehmen und Geben. Gut, wenn man das schon früh lernt, so erzogen worden ist von seinen Eltern, seinen Lehrern, seinen Lehrmeistern. Wir stellen nur Forderungen, von denen wir überzeugt sind, dass sie dem Ganzen dienen und nicht dem Einzelnen. Dieses Masshalten haben wir verinnerlicht, was wir, das Führungsteam der deutschen Nationalmannschaft um Teamchef Oliver Bierhoff, Joachim Löw, Assistenztrainer Hansi Flick, Torwarttrainer Andy Köpke und mir, immer wieder mit humoriger Selbstironie kommentieren, ob wir dann – lieb, nett und empathisch, wie wir sind – überhaupt in einem anderen fussballerischen Umfeld arbeiten könnten als hier in diesen idealen, stets ruhigen Rahmenbedingungen, welche uns alles ermöglichen, was getan werden muss für Und dann kommt ein Satz von Urs Siegenthaler, die von uns angestrebten und nötigen Leistungsder erstaunt, weil er beim ersten Hören so simpel optimierungen. wie liebevoll übertrieben klingt von einem Mann, dem zugestanden wird, ein ziemliches Stück mehr zu wissen über den Fussball als viele Protagonis- Sie schmunzeln dabei? Weil einige Repräsentanten der Bundesliga ten in diesem grossen Fussballteich, in dem auf dieses ‹allzu ideale Klima› schon mal kritisierten? vielen Ebenen immer noch der Schein das Sein Ja, ich erinnere mich soeben daran. Aber das dominiert: «Ich bin mir bewusst: Mit dem DFB war letztlich harmlos. Es spielt da halt immer habe ich den besten Arbeitgeber der Welt.» auch ein bisschen Neid mit. Sei es, dass man selber gewisse Punkte und Massnahmen nicht in Betracht Muss man das nicht sagen, als Chefscout der deutschen National- gezogen hat im Verein, sie eigentlich aber ziemlich mannschaft, einem der zehn vielleicht attraktivsten Jobs im Welt- gut findet, sei es, dass man nicht zum Zirkel der Nationalmannschaft gehört und damit nicht in fussball, wie ein Journalist kürzlich schrieb? Entscheidungen eingebunden ist. Grundsätzlich Das ist zwar eine Aussenansicht, aber ich kann muss ich aber schon festhalten: Unsere Arbeit wird sie schon nachvollziehen. Wissen Sie, der DFB und von denen, die den Fussball auf diesem hohen Niveau verstehen, schon sehr geschätzt. Dafür insbesondere seine Führung rund um Präsident ­ Wolfgang Niersbach sind (weil wir vorhin dieses sind wir auch dankbar. Ich bin sicher, dass dabei Fussball- und Haifischbecken erwähnten) einer- auch die Rückmeldungen der Nationalspieler in seits wie eine Insel, eine sichere, verlässliche. ihren Vereinen und gegenüber den Medien eine Andererseits ist der DFB eben auch ein energiege- wesentliche Rolle spielen. Dazu kommt, dass Bundestrainer Joachim Löw ladener, grosser und hochprofessioneller Verband, der aber immer noch auf der Basis von gegenseiti- sehr kommunikativ ist und sich bemüht, seine Philogem Vertrauen arbeitet. Auf allen Ebenen. Verrückt, sophie überall dort zu erklären, wo Bedarf danach DAS GROSSE GESPRÄCH

43


«Die stete Verbesserung der eigenen Leistung muss das Ziel sein.»

dieses Grundsatzwissen eigentlich vorhanden sein. Als ich aber meinen Vortrag beendet hatte, sagte mir der Vorsitzende: «Was Sie uns heute erzählt haben über den modernen Fussball, haben ein Dutzend sogenannter Fachleute vorher nicht erklären können in diesem Raum.» Was natürlich immer wieder die Fehlbesetzung einiger wichtigen Positionen im deutschen und im internationalen Fussball erklärt. Denn wer wenig oder nichts weiss von der Materie, ist dazu verdammt zu hoffen und zu glauben. Das ist im Fussball nicht anders als in der Wirtschaft.

besteht. Und: Er tauscht sich gerne mit den Bundesligatrainern aus, nimmt auch deren Anliegen Trotzdem, als Schweizer Ihren Job zu machen, heute, in Deutschund Inputs sehr, sehr ernst. Er hat ja auch nur ein land …? Ziel … (lacht). Wenn Sie das Thema ‹Steuerflucht› ansprechen, dann bin ich als Schweizer natürlich immer … Weltmeister zu werden …? wieder mal Zielscheibe einer witzigen Bemerkung, so wie sie im Mannschaftssport üblich sind. Auch, natürlich, das muss immer eines der Ziele sein für den DFB, ist ein Gedankenspiel, das man machen darf, ohne der Selbstüberschätzung angeklagt zu werden. Schliesslich ist man sich der Ressourcen bewusst, die der deutsche Fussball hat, Ressourcen jeder Art, und in den sieben bis acht vergangenen Jahren vor allem auch spielerischer Natur. Mittlerweile ist der deutsche Fussball ja auch bezüglich Technik und Modernität mit als der Beste anerkannt, bei allen Fussballnationen. Aber um ihre Weltmeisterfrage konkret zu beantworten: Das grundsätzliche Ziel ist ja nicht irgendein Titel, sondern die stete Verbesserung der eigenen Leistungen. Das ist, das muss das Ziel sein, tagtäglich. Du darfst dir heute keinen Moment des Stillstands erlauben, musst im Gegenteil immer Ausgestattet mit meinem Basler Humor macht versuchen, einen Schritt, einen Gedanken weiter zu sein als die Konkurrenz. Mit allen theoretischen mir das ja aber auch Spass; um eine passende und praktischen Möglichkeiten, die realisierbar Antwort bin ich auf jeden Fall ja nie verlegen. Ich sind. Diese Philosophie, dieser Antrieb bestimmen sage immer: Jeder kann sein Schweizer Bankkonto markant meine Arbeit und meine Aufgabe. Und nicht haben, jeder sein Geld unter der Matratze. Nur dedie Sehnsucht nach einem Europa- oder Welt- klarieren muss er es … Der Spitzenfussballer von meisterschaftstitel. Denn die kommen früher oder heute ist im Übrigen heutzutage enorm mündig später, wenn der eingeschlagene Weg der richtige und wissend über all die Themen, die seinen eigentlichen Kernberuf mittlerweile umrahmen. Oder und die konsequente Umsetzung gegeben ist. weiss genau, was er eben nicht weiss, und nimmt sich deshalb – für mich eine Form von Lebens­ Wie spannend einerseits, aber wie diffizil andererseits – das intelligenz – die richtigen Berater an seine Seite. Schmunzeln kommt jetzt von unserer Seite – ist es in diesen Zeiten als Das Bild vom tumben Fussballer kann man sich Schweizer den Deutschen Ratschläge zu erteilen? heute und in diesen Sphären des Weltfussballs abschminken. Wenn Sie die bei meiner Berufung ziemlich skeptische Medien meinen: Das hat sich schnell gelegt. Denn ich wollte und konnte ja liefern und Und deshalb meine Nachfrage nach der deutschen Meinung zur hatte nie die Absicht zu blenden. Und besserwis- Masseneinwanderungsinitiative? serisch bin und war ich nie. Für mich war erstaunlich, dass Spieler und Umfeld der deutschen Nationalmannschaft, sofern Was denn auch zur Folge hatte ein paar Jahre später, dass man es überhaupt Gesprächsthema war, den schweizeSie bat, dem Aufsichtsrat eines renommierten Bundesligaclubs den rischen Volkswillen durchaus differenziert versteheutigen Fussball zu erklären. hen, oft adäquat denken, sich aller Vor- und Nachteile von Ausländerkontingenten bewusst sind und Ja, und dabei dachte ich bei dieser Einladung sich dabei deutlich von der öffentlich zur Schau zuerst an die versteckte Kamera, denn auf Niveau gestellten Empörung ihrer Politiker abgrenzen. ‹Bundesliga› und in Entscheidungsgremien sollte Und ich denke, diese Aussage ist durchaus auch

«Das Bild vom tumben Fussballer kann man sich heute und in diesen Sphären des Weltfussballs abschminken.»

44

DAS GROSSE GESPRÄCH


DAS GROSSE GESPRÄCH

45


repräsentativ für die ganze deutsche Bevölkerung, Ihr Geheimfavorit für die Weltmeisterschaften in Brasilien? die – so meine Wahrnehmung – sich immer mehr von der Politik entfernt. Wenn’s denn einer sein soll, dann Chile. Aber alle üblichen Verdächtigen, ich denke an 4–5 Nationen, Das Gespräch mit Urs Siegenthaler führen wir auf habe ihre reelle Chance, wenn sie mit den Bedinder Dachterrasse seiner am Rhein gelegenen Basler gungen, nicht nur den klimatischen, zurechtkommen. Wohnung, in einem gleichermassen architektonisch Es kann sonst durchaus herbe Enttäuschungen frech und stilvoll konzipierten Mehr­familienhaus, absetzen für vermeintliche Mitfavoriten. Und nain dem auch seine Elektroingenieur-Firma domizi- türlich hoffe ich, dass meine Inputs und meine liert ist und die er mit seiner Lebens­gefährtin be- ­Arbeit der deutschen Nationalmannschaft einen wohnt. Wenn er sagt «Es ist nicht einfach für sie, kleinen, aber mitentscheidenden Vorteil verschaffen. alleine gibt es mich nicht, die vielen Abwesenheiten und Reisen, der Fussball und die ständigen Gedanken darum herum sind Teil meines Ichs geworden» Enttäuscht, wenn wir trotzdem der Schweizer Nationalmannschaft fallen in Zwischensätzen und beim unvermeidbaren, die Daumen drücken? häufigen Abdriften in die Welt der Anekdoten und der menschlichen Psyche im kommerziellen LeisKein Problem, ich habe ein wunderbares Vertungssport immer wieder die Stichworte Beschei- hältnis zu Ottmar Hitzfeld und wünsche ihm eine denheit, Gelassenheit, Freundschaft, Dankbarkeit. tolle Abschieds-WM. Zum Beispiel im verlorenen Final gegen Deutschland. Urs Siegenthaler durchlitt vor noch nicht allzu langer Zeit eine Krankheit, die ihn während Monaten Und da ist es wieder, das ansteckende Lachen von so stark beeinträchtigte, dass die Weiterführung Urs Siegenthaler, den hier in Basel alle nur Sigi seiner Arbeit beim Deutschen Fussballbund, dass nennen und ein bisschen stolz sind auf ihn, den seine grundsätzliche Lebensqualität ernsthaft in Chefscout und Vordenker der deutschen Fussball­ Frage gestellt war. «Obwohl ich immer schon ein nationalmannschaft. Denn wie sagte schon Traiziemlich geerdeter Mensch war, einer, der nie Träu- nerlegende Hennes Weisweiler bei der Diplommereien nachjagte, ist mir da bewusst geworden, übergabe an der Kölner Sporthochschule zu Urs wie vergänglich alles sein kann. Ich habe meine Siegen­thaler: «Ihr Problem ist, dass Sie Ihrer Zeit Lebenspartnerin, die in dieser schweren Zeit Stunde immer einen Schritt voraus sind.» für Stunde an meiner Seite war, oft gefragt: Was ist, wenn es nie mehr so wird, wie es vorher war? Text: Christoph Hablützel Die Antwort aber blieben wir uns gegenseitig Fotos: Maria Gambino schuldig, weil mein Wille und mein Ehrgeiz, weil ihre Liebe, ihre stete Zuversicht und ihre feste Absicht, mir zu helfen, es einfach nicht zuliessen.» Wesentliche Stütze war in diesen Zeiten auch Joachim Löw, der Bundestrainer. Wir spüren in all Ihren Ausführungen, dass er für Sie nicht nur Vorgesetzter, sondern auch Freund ist, im besten Sinne des Wortes. Joachim Löw ist erstens enorm kompetent und erfolgreich und zweitens im gleichen Masse Bodenständigkeit und Anstand in Person. Und ein Vorbild für unsere Spieler. Das ist ein Lob höchsten Ausmasses, natürlich nicht nur von mir geäussert, aber genauso geteilt, und mittlerweile ein öffentlicher Ritterschlag in einem Geschäft, in dem Raffgier, Scheinkompetenz und brillante Selbstdarsteller Hand in Hand gehen. Ich glaube übrigens, dass auch deshalb eine Seelenverwandtschaft zwischen Joachim Löw und Pep Gardiola besteht, den ich – ohne ihn sehr gut zu kennen – charakterlich ähnlich einschätze wie Joachim Löw. Und auch modisch, übrigens (lacht). Zum Abschluss unseres Gesprächs brauchen wir noch fachmännischen Rat: Ihr persönlicher Weltfussballer? Christiano Ronaldo, der leider ein falsches Image hat. Ich höre von Trainern und Mitspielerin nur das Beste über ihn. Kaum einer sei so professionell und teamorientiert. 46

DAS GROSSE GESPRÄCH

Urs Siegenthaler wird 1947 in Basel geboren. Beim FC Basel beginnt er 1957 seine Fussballkarriere, durchläuft dabei alle Nachwuchsstufen und debütiert mit 18 Jahren in der 1. Mannschaft. Mit dem FC Basel wird er fünfmal Schweizer Meister, zweimal Cupsieger und beendet seine Karriere schliesslich und nach Stationen bei Xamax Neuenburg und den Young Boys Bern in Basel. Erstberuflich lässt sich Siegenthaler zum BauIngenieur ausbilden und führt seit 1970 und parallel zu seinen fussballerischen Engagements sein eigenes Unternehmen, spezialisiert auf Elektroingenieur-Arbeiten. 1978 macht Siegenthaler in Köln den Trainerschein und schafft sich später als Kursleiter an der Sporthochschule und damit als Ausbildner vieler deutschen Bundesligatrainer einen hervorragenden Ruf. Der damalige deutsche Bundestrainer Jürgen Klinsmann und sein Assistent Joachim Löw nehmen ihn wegen seinen analytischen Fähigkeiten 2005 in den Trainerstab auf. Seitdem ist Urs Siegenthaler Chefscout der deutschen Nationalmannschaft.


DAS GROSSE GESPRÄCH

47


BEST OF … MEDIA Konzeption und Realisation von besonderen Medien- und Eventformaten BEST OF …-Magazine sind hochwertige Publikationen, die ihrem Titel gerecht werden in Bezug auf journalisten Anspruch und Layout. Die typische BEST OF …-Bildsprache und eine der Philosophie des Magazins entsprechende ­stilvolle Gesamt­optik unterstützen die Autorentexte. Firmen, ihre Protagonisten sowie Brands aus allen Branchen nutzen das Magazin und seine zielgerichtete Distribution als einzigartige und vor allem nachhaltig wirkende ­Marketing-, PR- oder Anzeigen-Plattform. Oder dürfen wir für Sie eine eigene Firmen­gazette kreieren? ­Unsere Geschäftsführerin Dominique ­Walliser freut sich auf ein Gespräch mit Ihnen.

BEST OF BASEL

LUXUS, LEIDENSCHAFT UND MENSCHEN NR. 01 SOMMER 2009

ARCHITEKTUR GENUSS WOHNEN AUTO WISSEN INVEST LIFESTYLE GESUNDHEIT BUSINESS SERVICES MODE

BEST OF BASEL

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR. 05 HERBST/WINTER 2011/2012

ARCHITEKTUR GOURMET INVEST MODE WOHNEN GARTEN IMMOBILIEN AUTO KUNST GENUSS HANDWERK

BEST OF ZÜRICH

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR. 01 SOMMER/HERBST 2010

ARCHITEKTUR GARTEN WOHNEN IMMOBILIEN GENUSS AUTO INVEST LIFESTYLE UHREN/SCHMUCK KUNST

BEST OF BASEL

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR. 02 FRÜHLING/SOMMER 2010

Architektur GArten Wohnen immobilien Genuss Auto invest lifestyle uhren/schmuck kunst

BEST OF BASEL

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR.06 FRÜHLING/SOMMER 2013

ARCHITEKTUR MODE INVESTMENT REISEN MEDIZIN STADTENTWICKLUNG INTERVIEW BEAUTY&WELLNESS SERVICES WOHNEN

BEST OF BERN

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR. 01 FRühliNg/SommeR 2011

Architektur GArten Wohnen immobilien Genuss Auto invest Wissen uhren/schmuck kunst

BEST OF BASEL

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR. 03 HERBST/WINTER 2010/11

ARCHITEKTUR MUSIK GENUSS SERVICES MODE WISSEN MEDIZIN AUTO MULTIMEDIA KULTUR IMMOBILIEN

BEST OF BASEL WOHNEN

SCHMUCK&UHREN

GOURMET

MODE

ARCHITEKTUR

AUTO

BANKING

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR.07 HERBST/WINTER 2013/2014

GENUSS

BEST OF LUZERN

IMMOBILIEN

BEAUTY

KUNST

BAU

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR. 01 sommeR/HeRBsT 2011

Architektur GArten Wohnen immobilien Genuss Auto invest Wissen uhren/schmuck kunst

BEST OF BASEL

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR. 04 FRühliNg/sommeR 2011

Architektur Musik Genuss services Mode wissen Medizin Auto MultiMediA kultur iMMobilien

BEST OF BASEL

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR.08 FRÜHLING/SOMMER 2014

CONSULTING WOHNEN MEDIZIN GENUSS MODE IT-SERVICES AUTO DRUCK&VERLAG INNENARCHITEKTUR BEAUTY TIERE

BEST OF MÜNCHEN ARCHITEKTUR

GENUSS

FILM

HOTEL

MODE

WOHNEN

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR. 01 WINTER/FRÜHLING 2010/11

MEDIZIN

THEATER

KUNST

RECHT

BEST OF … Media GmbH  |  Kirschgartenstrasse 14  |  4051 Basel  |  T 078 951 20 88  I  www.best-of-media | info@best-of-media.ch


BEST OF … MEDIA Konzeption und Realisation von besonderen Medien- und Eventformaten BEST OF …-Events sowie Live- und Erlebnismarketing sind unsere Passion. Wir beraten Sie ­ideenreich und sorgen dafür, dass Ihr Projekt gemäss der Leitidee und dem Zielgedanken folgend durchgeführt und realisiert wird. Wir führen Regie, koordinieren unsere erfahrenen und hochprofessionellen Infrastruktur-, Licht-, Ton- und Catering-Partnerunternehmen und kreieren so für Sie und Ihre Kunden als full service-Agentur unvergessliche emotionale ­Momente. ­Zögern Sie nicht, Dominique Walliser zu ­kontaktieren, um auch einen zweiten g ­ uten Eindruck von unserem Engagement zu bekommen.

BEST OF … Media GmbH  |  Kirschgartenstrasse 14  |  4051 Basel  |  T 078 951 20 88  I  www.best-of-media | info@best-of-media.ch


1.

50

MEDIZIN


1. Direktor Christian Schuhmacher: «Schon beim Betreten des hell konzipierten Innenhofs ist die besondere Atmosphäre der Hirslanden Klinik Birshof spürbar.»

KLINIKPIONIERE 1932 – mit der Eröffnung der ersten Klinik in Zürich – begann die Geschichte der heute in der Schweiz führenden Privatklinikgruppe Hirslanden. 14 Kliniken in 10 Kantonen, rund 1600 Belegärzte, gegen 7500 Mitarbeitende: Die Kennzahlen des zur renommierten südafrikanischen Spitalgruppe Mediclinic International Limited gehörenden Unternehmens sind eindrücklich.

Christian Schuhmacher, vorher in leitender Funk­ tion am Uni-Spital Basel, heute Direktor der Hirslanden Klinik Birshof in Münchenstein, kommt lachend und federnden Schrittes auf uns zu. Wie denn sonst, denken wir, hier in der Klinik, die den exzellenten Ruf hat, im Kanton Baselland die unangefochtene Nummer 1 zu sein für die Behandlung des Bewegungsapparates? Ein Spitaldirektor muss heute ja auch Markenbotschafter sein, der Klinik ein Gesicht geben, die Philosophie des Hauses gegen aussen vertreten. Oder gar verkaufen, im Sinne des Wortes? War früher ein Spitaldirektor in erster Linie Administrator, meist unscheinbar im Auftritt und der Öffentlichkeit kaum bekannt, ist heute der Generalist gefragt mit breiter Ausbildung, vielen Talenten und diversifizierten Fähigkeiten. Unternehmenskommunikation und Marketing sind deshalb ebenso und vielleicht mitunter die wichtigsten Voraussetzungen für das optimale Führen einer Klinik. Und die scheint Christian Schuhmacher zu haben. Die Klinik Birshof boomt und das obwohl der Kampf zwischen den Spitälern, privaten und staatlichen, der Kampf um Patienten ein harter geworden ist. Ein ziemlich harter, wie wir immer wieder lesen in den letzten Monaten. Ärzte und speziell Chirurgen, ­suchen sich Spitäler, die einerseits ihre persönliche Entwicklung und Karriere nicht hemmen, sondern fördern, und Häuser, die eine Infrastruktur anbieten, welche modernste Anforderungen erfüllt. Das tut die Klinik Birshof in Münchenstein, und kürzlich, per Anfang März, sind weitere fünf namhafte Chirurgen von staatlichen Spitälern zum hiesigen

Ärztekollektiv gestossen und haben das Haus nochmals ein paar Stufen nach oben katapultiert, auf der Leiter, auf welcher Qualität und Sicherheit die wesentlichen Argumente der Branche sind. Spielt die Klinik Birshof heute in der Premium-League, Christian Schuhmacher?

(lacht) Wenn Sie wollen, dürfen Sie es so sagen. Etwas sachlicher formuliert, bin ich überzeugt, dass wir tatsächlich die wichtigsten Kriterien erfüllen, um unserem Spitzenplatz gerecht zu werden. Wir sind beispielsweise gross genug, um relevant zu sein im Markt, andererseits noch klein genug, um familiär zu bleiben, verbindlich, persönlich. Mit unseren räumlichen Kapazitäten garantieren wir schnelle Patientenflüsse, mit unserer Überschaubarkeit ist es uns andererseits aber möglich – und das ist das Faszinierende an meiner Aufgabe als Klinikdirektor –, über Menschen zu führen und nicht über Strukturen. Was aber noch nicht alles sein kann im heutigen Verdrängungsmarkt. Nein, natürlich nicht. Wir haben den hohen Anspruch an uns, kompromisslos das ganze Spektrum ärztlicher Dienstleistungen am Bewegungsapparat inhouse abdecken zu können. Und wir picken nicht Rosinen, sind keine Prominentenklinik, sondern unser medizinisches Angebot richtet sich mit der exakt gleichen Akribie und Professionalität gleichermassen an Patienten jeder Versicherungsklasse. MEDIZIN

51


2.

2. Qualität, Sicherheit, Funktionalität und Ästhetik: Der neue Anbau setzt die Philosophie der Hirslanden Klinik Birshof markant und optimal um.

Deshalb betreiben wir unsere Notfallsta­tion auch rund um die Uhr, 24 Stunden an 7 Tagen. Wesentlich sind aber natürlich auch die Rahmenbedingungen, die wir heute anbieten können, anbieten müssen. Heute begleiten wir einen medizinischen Fall mit Engagement und Sensibilität, vom Eintritt der ­Patienten bis zum Austritt und vor allem inklusive der Nachbetreuung bis zur vollständigen Gesundung. Jeder Gast – wir sehen unsere Patienten gerne so – darf charmante Freundlichkeit bei der Aufnahme und während der Dauer seines Aufenthalts vom Pflegepersonal erwarten; jeder Gast hat Anspruch auf transparente Gespräche mit unseren Belegärzten; jeder Gast soll einen schönen Standard der Zimmer geniessen sowie ein Essen, das Freude macht und Abwechslung bringt. Bald werden weitere qualitative Ziele erreicht sein, die sich Ihre Klinik gesetzt hat. Ja, mit einem markanten Um- und Anbau legen wir eine weitere starke Basis für die Zukunft. Nebst dem Ausbau der Räumlichkeiten für unsere 52

MEDIZIN

neuen Belegärzte und eine Erweiterung der Notfallstation werden wir nach Abschluss der Erweiterungs- und Umbauten über ein hochmodernes Radiologie-Institut verfügen. Alle Spitäler leben vor allem von chirugischen Eingriffen und dementsprechend von einer möglichst grossen Auslastung der ­O perationssäle. Die Klinik Birshof auch? Die Hirslanden-Philosophie setzt in erster Linie auf konservative Indikationen mit dem Ziel, immer den best- und schnellstmöglichen Heilungsverlauf für den Patienten zu garantieren. Es ist deshalb überhaupt nicht unsere Absicht, möglichst schnell und möglichst viel zu operieren. Dies würde unserem Credo widersprechen.

www.hirslanden.ch Hirslanden Klinik Birshof Reinacherstrasse 28, 4142 Münchenstein T 061 335 22 22 klinik-birshof@hirslanden.ch


Die Kunst, voraus zu sein. Der neue Audi A8. Die Kunst, mit intelligenten Frontscheinwerfern den Fahrer zu entlasten und das Fahren sicherer zu machen. Erleben Sie die Technik, die intelligent ausleuchtet, was Sie sehen müssen. Und gleichzeitig das Blenden des Gegen­ verkehrs und vorausfahrender Fahrzeuge vermeidet. Der Audi Matrix LED­Scheinwerfer*. Mehr Details erfahren Sie bei uns. * Optional erhältlich.

Bei uns erhältlich

ASAG Gellert St.Alban-Anlage 72, 4052 Basel info.gellert@asag.ch, www.asag.ch Verkaufsstelle:

ASAG Rheinfelden Zürcherstrasse 34, 4310 Rheinfelden info.rheinfelden@asag.ch, www.asag.ch


MINOTTI WOTT I

Hinter den Fassaden des diskret wirkenden Einrichtungshauses roesch an der Güterstrasse im Basler Gundeldingerquartier zeigt sich eine ungeahnte Vielfalt an hochwertigen Marken- und Designmöbeln.

Wie im Wunderland fühlt sich der Besucher beim Betreten der Wohnausstellung von roesch: erst beim Rundgang durch die 6 Etagen umfassenden Ausstellungsflächen realisiert man die räumlichen Dimensionen dieses vom Inhaber Michael Federer geführten Hauses. Und staunt über die ausser­ gewöhnliche Vielfalt, das breite Sortiment, die ­ausgesuchten Brands, das mal sinnlich, mal spektakuläre Angebot an Wohnideen.

Leder, Stoffe, Lacke, Farben. Es macht deshalb Spass, setzt eigene Kreativität frei und gibt Impulse, sich daraus eine Einrichtung zusammenzustellen, die keine Kompromisse eingehen muss, sondern den individuellen Anspruch auf hohem Niveau ­befriedigt. Es lohnt sich deshalb auch bei dieser unvergleichlichen Palette, Zeit für die Auswahl aufzuwenden und sich intensiv mit diesen attraktiven Wohnoptionen auseinanderzusetzen.

Michael Federer bekräftigt denn auch, während­ dem wir uns in eine Minotti-Wohnlandschaft set- Konkurrenzieren sich die hochwertigen Kollektionen unter einem zen: «Tatsächlich gibt es in unserer Region kein Dach nicht gegenseitig? Geschäft vergleichbarer Grösse mit einer derart Im Gegenteil. Die Breite unseres Sortiments erumfangreichen Auswahl im gehobenen Einrichlaubt uns, den unterschiedlichsten Bedürfnissen tungssegment.» Rechnung zu tragen. So können wir vom Garderobehaken zum Wohnaccessoire über Spezialbetten, Neben renommierten Kollektionen von ClassiCon, Vitra, Walter Beleuchtungs- und Textilkonzepte bis hin zur GestalKnoll, de Sede, Wogg und vielen anderen haben Sie mit 200 m 2 tung individueller Wohnbereiche oder Grossraumauch eines der grössten Minotti-Studios der Schweiz unter Ihrem büros ein extrem breites Spektrum aus einer Hand anbieten. Unsere Wohnberater sind auf EinrichDach. Welche Wohnphilosophie verkörpert Minotti? tungskonzepte sowohl im Individual- wie auch im Minotti ist eine italienische Traditionsfirma, Objektbereich spezialisiert. Gerade die Minottidie sich perfektem Handwerk in Kombination mit Kollektion eignet sich aufgrund der Feinabstimhochprofessioneller Ausführung in Technik, Design mungen von Materialien, Formen und ihrem Gleichund Materialien verschrieben hat. Das Unterneh- gewicht von Tradition und Modernität, Luxus und men erfindet sich auf dieser Basis aber immer Reduktion, Trend und Funktion nicht nur für den wieder neu und setzt permanent Akzente im privaten, sondern ganz ausgezeichnet auch für Markt. Wohnen und Einrichten als Erlebnis; dies den öffentlichen Bereich wie Kanzleien, Hotels ist bei Minotti ganz klar Teil des Markenkonzepts. oder Verkaufsgeschäfte.

54

WOHNEN

Wie müssen wir uns das vorstellen?

Michael Federer, danke fürs anregende Gespräch. Ich bleibe noch ein wenig sitzen.

Minotti schenkt dem Kunden ganz besondere Aufmerksamkeit, die sich in der Detailliebe, im ­Finish und in den Ausstellungsbereichen spiegelt. Die Kollektion selbst bietet eine unglaubliche P ­ alette an Kombinationsmöglichkeiten und steht für eine herausragende Qualitätskompetenz in Bezug auf

www.roesch-basel.ch Möbel Rösch AG Güterstrasse 210, 4018 Basel T 061 366 33 33 info@roesch-basel.ch


WOHNEN

55


FÜR ALLE SINNE Der Claim von talsee ‹Zuhause im Bad› ist Programm und hält, was er verspricht, wie sich BEST OF BASEL überzeugen konnte: viel Atmosphäre im Raum, ein auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmtes Konzept und jede Menge Wohnlichkeit. Wie zuhause eben.

‹Zuhause im Bad› – mit dieser Philosophie inspiriert talsee seine Kunden seit knapp 40 Jahren. Die eigene Manufaktur am Hauptsitz im Herzen der Schweiz und die fünf Bad-Ausstellungen – eine ganz in der Nähe, in Pratteln – tragen zur Erfolgsgeschichte bei, wie uns Bruno Scherer, Geschäftsführer von talsee erläutert.

Atmosphäre, haken wir nach. Bruno Scherer hat dazu eine klare Meinung: «Eine inspirierende Inszenierung ist wichtig, regt den Besucher an, macht Lust. Sie ist aber, wie Sie richtig relativieren, nur Hülle, nur Verpackung. Der Kunde ist von talsee erst dann restlos überzeugt, wenn Leistung und Produkt stimmen.»

Genügen inspirierende Ausstellungen, um den Konkret, was macht den Besuch in einer AusstelKunden zu begeistern? Jeder Anbieter schwört ja lung von talsee also so besonders? André Köchli, auf seine Ausstellung, sein Design, seine Showroom- Badberater in Pratteln, betont: «Bei talsee gestaltet

1.

56

INNENARCHITEKTUR


2.

1. Die etwas andere Handtasche für die Frau: twist-plus, eine Linie mit besonderem Innenleben. 2. Weich, sanft, kantig, hart: mood kombiniert alles zu einem sinnlich-haptischen Erlebnis.

der Kunde gemeinsam mit dem Badberater, der situativ seine Kompetenz, Kreativität und Erfahrung einfliessen lässt, sein ganz persönliches Bad, abgestimmt auf den Grundriss, die Wünsche und das Budget. Jedes Möbel, jedes Element ist ein Unikat, auf den Millimeter genau angefertigt. Für unsere Kunden kreieren wir diese Individualität sowie den hohen Design- und Qualitätsanspruch in allen Facetten mit Verve. Das spürt der Kunde, schon kurz nachdem er in die talsee-Welt eingetaucht ist. Aber: Ausstellung, Design, Kreativität, Qualität und eine professionelle Umsetzung bilden das Gesamtpaket, das schliesslich überzeugen muss.»

füllen natürlich die besagte Hülle mit qualitativem Inhalt, zusammen mit anderen guten Argumenten», ergänzt Bruno Scherer. Mit der neuen Badlinie twist-plus mit Anbauelement unterstreicht talsee den hohen Grad an Innovation. Rebecca Steiner, Leiterin Marketing & Design: «Das neue, wohnliche Anbauelement zur Badmöbellinie twist-plus ist geschaffen worden für die vielen kleinen täglichen Utensilien im Bad. Für Frau ist das neue Anbauelement wie eine neue Handtasche, die ihre vielen kleine Geheimnisse beinhaltet, funktionell eingeteilt nach dem persönlichen Gusto. Das macht einfach Spass.»

Nebst dem neuen Anbauelement hat talsee auf der Swissbau 2014 eine weitere Neuheit präsentiert. mood – die neue Badlinie für alle Sinne, entwickelt vom renommierten Designbüro StauffacherBenz. Bruno Scherer: «Und genau dieses Zusammenspiel der Sinne soll sich so im eigenen Bad, soll sich so Dass dies bei talsee der Fall sein muss, belegen zuhause abspielen. Geborgenheit und Nestwärme renommierte internationale Design-Auszeichnun- sind zwei Schlüsselbegriffe, die das heutige Wohnen gen. «Dieses Jahr durften wir für die Badlinie state im Bad prägen.» bereits den iF und den red dot design award entgegennehmen. Diese Auszeichnungen geben uns die Gewissheit, dass nicht nur wir Freude an un- www.talsee.ch seren Produkten haben, sondern auch internatio- talsee AG nale Gremien. Sie kreieren Vertrauen in unsere Salinenstrasse 61 (im Triago Haus), 4133 Pratteln Unternehmung, geben uns gleichzeitig den Ansporn, 061 717 27 17 weiterhin als Vorreiter am Markt zu agieren, und info@talsee.ch INNENARCHITEKTUR

57


58

GENUSS


BEIM STERN ZU GAST

Kestenholz. Die Assoziation dazu? In unserer Region? Mercedes natürlich, der Stern auf Rädern. Aber nicht nur, wie Lilo und Michelle Kestenholz, Mutter und Tochter, im ‹Mercedes Spot, Caffè-Bar› beweisen. Eingebettet in ein wunderbares historisches Ambiente, mitten in der Altstadt von Basel.

Mit dem Ziel, das Auto, die Marke, den Stern mitten in die Stadt zu bringen, entstand 2003 eine ganz besondere Erfolgsgeschichte. Die Anmut der historischen Umgebung prägt dabei den Stil des Mercedes Spot. Durch das transparente Glasdach im Industrielook und damit in einem spannenden architektonischen Gegensatz konstruiert, erhält man in der Gaststube einen wunderbaren Blick auf die altehrwürdigen Häuser der Altstadt. Der Eyecatcher des Lokals, ein rassiges E 250 Cabrio, steht im hinteren gewölbeartigen Teil des Lokals. Was hier in konstantem Turnus den stets neugierigen Besuchern gezeigt wird, hat immer Klasse: Sei es ein Modell aus der brandneuen Mercedes-Palette, ein historisches Fahrzeug mit Stern oder ein veritabler Rennsport-Bolide.

eine reduzierte Behaglichkeit deshalb das Credo, welches die Geschäftsführerin konsequent lebt und umsetzt. «Unser Caffè ist auch nach zehn Jahren noch modern und stilgerecht. Ich denke, darauf dürfen wir auch ein wenig stolz sein», sagt die Geschäftsführerin und Seele des Lokals. Lilo Kestenholz, Sie stehen jeden Morgen um 5 Uhr auf. Immer schon …?

Ich liebte diese ruhigen Stunden am Morgen tatsächlich immer schon. Heute geniesse ich es, durch die leeren Strassen in die Stadt zu fahren, alles für den Tag vorzubereiten und danach gemeinsam mit meinem Team zu frühstücken. Glücklicherweise komme ich dabei mit wenig 80 Sitzplätze hat der Mercedes Spot. Es könn- Schlaf aus, denn ehrlich gesagt: Ich liebe die ten mehr sein, doch Lilo Kestenholz legt grossen Nacht genauso wie den Tag … Das Aufstehen fällt Wert auf Freiräume, Stil, Details. Weniger ist mehr, mir aber leicht, wie wohl den meisten, die ihre GENUSS

59


2.

­ rbeit lieben. Das Ambiente, der Duft des Kaffees, Heute ist Samstag und Ihr Spot pulsiert! A mein Team, die ersten Stammkunden am frühen Morgen: Es ist einfach herrlich, hier zu arbeiten. Ja, am Samstag ist Hochbetrieb, und wir alle Und dann noch mitten im Herzen von Basel! mögen diesen Tag. Unsere Vision sah ja seinerzeit wie folgt aus: Ehepaar geht am Wochenende in die Stadt. Sie lädelet, er schlendert durch Bücher­ Ich gehe jetzt mal davon aus, dass nicht nur Autofans den Mercedes läden und Uhrengeschäfte. Danach treffen sie Spot frequentieren. sich im Mercedes Spot zum Apéro oder zu einem leichten Imbiss. Und genau so ist es heute! Unter Klar. Das wäre ja auch kein erfolgversprechen- der Woche vereinbaren sich hier Geschäftsleute, des Geschäftsmodell … Natürlich besuchen uns Frauen wie Männer, um ein Gespräch zu führen aber viele Gäste wegen des Ausstellungsstücks oder sich mit Zeitung oder Magazin eine kurze und um in Ruhe unsere Modellpalette studieren Auszeit zu nehmen. Aber eigentlich besucht uns ja zu können. Doch die Mehrheit ist dies nicht. Eine fast jeder, der öfters durch die Stadt läuft oder unserer Stammkundinnen beispielsweise, eine äl- hier arbeitet. tere Dame, hat null Affinität zu Autos. Trotzdem kommt sie immer wieder. Sie sagt, nirgendwo in Basel sei es gemütlicher und anregender. Ein Und mieten kann man das Caffè auch für Veranstaltungen, lese schönes Kompliment. Also: Selbstverständlich ist ich gerade. bei uns jeder Gast willkommen und fühlt sich auch jeder Gast wohl bei uns. Man sitzt ja nicht zwiJa, dafür besteht eine schöne Nachfrage. Wir schen Auto-Reihen und -Prospekten, und es ar- stellen unsere Räumlichkeiten für Apéros und Anbeitet auch kein Autoverkäufer hier (lacht). lässe jeglicher Art zur Verfügung, ob Vernissagen, 60

GENUSS


2./3. Urbanität, Historie und eine Prise Italianità: der Mercedes Spot in der Schneidergasse.

denten, Politiker und Sportler, Jung und Alt bei uns wohlfühlen. Alle Gerichte werden übrigens in der hauseigenen Küche frisch und mit viel Liebe zubereitet. Die Highlights?

Modeschauen, Firmenjubiläen oder Geburtstage. Getränke und kleinere Gerichte sowie individuelle, zum Anlass passende Dekorationen schlagen wir selber vor und lassen unsere Ideen einfliessen, wenn gewünscht. Soll das Catering ein grösseres sein, arbeiten wir gerne mit externen Partnern zusammen. Autopräsentationen mit unseren Autohaus-Kunden führen wir hier natürlich ebenso durch, der ursprünglichen Idee entsprechend.

Ganz klar unser Birchermüesli und dann natürlich die Gemüse- und die Käsekuchen. Aber auch unsere Getränkekarte zeigt eine schöne Auswahl und überrascht unsere Gäste mit einer Vielzahl an Kaffeevariationen und einer ausgesuchten Auswahl an Tee. Prosecco, Weiss- und Rotweine sowie diverse Cocktails sorgen dagegen für einen genussvollen Apéro oder einen entspannenden Afterwork-Drink.

Die Gästeschar ist heute ziemlich durchmixt, erstaunlich. Wagen Sie in der Küche auch mal das eine oder andere Experiment? Das ist nicht immer so. Manchmal spüre ich Berührungsängste. Vielleicht schreckt der Mercedes-Stern über dem Eingang ab, gibt den Anschein, unser Haus sei zu teuer. Stimmt aber nicht. Die Preise sind massvoll gestaltet, das Angebot so, dass sich Banker und Handwerker, Ärzte und Stu-

Grundsätzlich setzen wir auf ein marktfrisches, kleines Angebot. Unsere Gäste schätzen es, dass sie im Spot täglich frische saisonale Gerichte erhalten. Einzig unser Birchermüesli servieren wir das ganze Jahr.

3.

GENUSS

61


4.

4. Das Ambiente, das Essen, der Kaffee und natürlich der Stern (hier das Mercedes-Benz E 250 Cabriolet): 4 gute Gründe, hier Gast zu sein.

Wir treffen Sie heute alleine zum Gespräch. Den Mercedes Spot Kestenholz. Das war es nie und wird es nie sein. Er führen Sie aber gemeinsam mit ihrer Tochter Michelle. ist zwar pure Leidenschaft, aber er muss auch erfolgreich geführt sein. Michelle kam im Lauf des ersten Jahres dazu. Heute hat auch sie das Wirtepatent, was mich Lilo Kestenholz lächelt, verabschiedet sich herzlich enorm entlastet. Eine von uns beiden ist immer und ist kurz darauf wieder ganz für ihre Gäste da. hier. Dank Michelle habe ich die Möglichkeit, mich Und ich für mein Birchermüesli. freier zu bewegen und auch mal andere Aufgaben zu erledigen – oder Zeit mit meinem Enkelkind zu verbringen. In Zukunft dürfte es gerne noch etwas mehr sein. Wissen Sie, ich bin auch Grossmama aus Leidenschaft. Ist kürzertreten deshalb ein Thema? Nach zehn Jahren stellt sich diese Frage natürlich schon. Die Nachfolge ist mit Michelle bereits geregelt. Das ist ein schönes Gefühl, gibt mir Befriedigung und Gelassenheit. Der Mercedes Spot ist ja nicht einfach ein teures Hobby der Familie 62

GENUSS

www.kestenholzgruppe.com Mercedes Spot Caffè-Bar Schneidergasse 28, 4051 Basel T 061 262 20 00



ROMANA GANZONI

DEINE BOX, MEINE BOX. DIE BOX IST FÜR UNS ALLE DA.

Wie jedem normal empfindenden Menschen gefällt auch mir die «Schweizer Illustrierte», und wie jeder andere behaupte auch ich stets: Ich lese sie nur beim Coiffeur. In Wahrheit, jetzt seid mal ehrlich, ist es die einzige Publikation, die interessieren kann: Schaumbäder und Scheidungen. In einer kalten Winternacht vor dreissig Jahren kippte mich die VW-Golf-Fahrerin, mit der ich in Zernez, Unterengadin, im Ausgang gewesen war, in Lavin, Unterengadin, aus ihrem Auto. Ich hatte nicht zum Jägerball gewollt nach Nauders, Österreich. Sie war erbost, wir stritten uns. Da stand ich am Bahnhof, das Wartezimmer offen, beleuchtet und ruhig. Mobile gab es nicht, sonst hätte ich natürlich getwittert und wäre glücklich gewesen. Stattdessen dachte ich an die Grossstadt, an Zürich, dort, gleich über den beiden Bergen und dann geradeaus, hatte es pro Strasse mindestens eine Diskothek, dort war etwas los, dort war Welt, Freiheit. Aber ich konnte ja nicht einmal richtig Deutsch. Und Deutsch sollte man schon können, wenn man in der Schweiz lebt. Der Stachel der Sehnsucht steckte in meinem jungen Fleisch, etwa auf Kniehöhe; die Meniskusoperation war noch nicht lange her. 64

KOLUMNE


Auf der Bank des Wartezimmers lagen ein paar Fotokopien. Sie mussten vom einzigen Intellektuellen des Tals stammen, einem Zürcher, kein Arzt und doch ein Doktor, wer sonst würde freiwillig ­einen Franzosen lesen und das Ganze selber übersetzen. Der Aufsatz handelte von Heterotopien, er gefiel, ich war schliesslich in der Pubertät. Michel Foucault spricht von «eigenen Gegenräumen», von «realen Orten jenseits aller Orte». Irrenanstalten, Bordelle, Gefängnisse, Orte an den Rändern der Gesellschaft. Klassisch: der Bahnhof in Lavin. Nicht so die «Schweizer Illustrierte», jeder will darin sein.

«Mitten im städtischen Brachland wird sie auf dich warten, deine persönliche Heterotopie» Ich wusste: Wenn du gross bist, wirst du die Berge auf der einen Seite besteigen, auf der anderen Seite wirst du hinabwandern, leichten Herzens, lachend, ein Mensch, die «Schweizer Illustrierte» unter dem Arm, dann wirst du geradeaus gehen, im Leib die Gier nach vielen Diskotheken, aber vor allem nach deiner persönlichen Heterotopie, immer geradeaus bis zum Industriequartier. Mitten im städtischen Brachland wird sie auf dich warten, deine persönliche Heterotopie, bereit, bald von den Furchen des Pflugs durchrissen, nützlich und fruchtbar zu werden. Bezahlen wirst du in Schweizer Franken. Der Traum wurde wahr, da steht sie: die Sexbox. Sie steht mit neun weiteren in Zürich. Und das ist hoffentlich nur der Anfang. Mir, dem Provinzpimpf, fällt zu Sexbox Znünibox ein. Nahrung. Zwischenmahlzeit. Eine Viertelstunde des Vergnügens. Vollkorn natürlich. Vor dreissig Jahren gab es Schwarzbrot und Bergkäse, aber keine Znünibox, mein Brot war in Metzgerpapier eingewickelt. Sexbox. Jack in the Box. Ein Springteufel. Box wie Büx. Die Büxe, die Pyxis der Pandora. Pandora, die Allbegabte, die erste Frau. «Eine Büx», sagte mein Vater, «ist eine Nutte.» Jedem seine Box, jedem seine Büx. Die Büx in der Box. Vor dreissig Jahren gab es Ravioli aus der Büx oder Erbsli, jeder normal empfindende Mensch liebte Ravioli, auch Triangoli und Erbsli; sie verbanden alle Landesteile, Ravioli und Erbsli waren der Garant für dezentrale Werte. Wie die «Schweizer Illustrierte».

Die Sexbox muss sein, der Strichplatz, klar, das Stimmvolk irrt nie. Aber es denkt nicht immer zu Ende. Warum nicht jedem seine Box, dem normal empfindenden und dem anderen gleich auch? Deine Box auf Zeit im Ödland, am Rand. Meine Box. Eine Mietbox für Bündnerinnen. Kleiner Aufschlag, voll in Ordnung. Ich könnte meine Einkäufe zwischenlagern, die Reifen meines Subarus wechseln, die «Schweizer Illustrierte» in geschütztem Rahmen lesen, ohne Coiffeurlüge leben, alle könnten die «Schweizer Illustrierte» lesen, ungehemmt, schamlos und Freundinnen zum Bridge empfangen, ohne angepöbelt zu werden. Der Doktor könnte in Ruhe Foucault lesen, auf einem Klappstuhl oder stehend. Den Seitenspringern, den Behinderten, den Feministinnen ihre Box, den Marxisten, den Wandersleuten, Asylbewerbern, Hundehaltern. Denen, die mit dem ÖV kommen. Den Velofahrern ihre Box und den Rothaarigen. Wo ist die Box für die Rothaarigen? Gerechtigkeit, Gleichheit, Verständnis für alle Bedürfnisse, für alle Minderheiten, so krumm sie auch sein mögen, es ist nicht an uns zu urteilen, es ist nicht an der Politik, es ist nicht an anderen, krumm zu sagen oder zu denken. Aber dann, die Gedanken sind frei, sagte man früher. Bringen wir es auf einen Nenner: Jeder hätte seine Box und wäre von Zeit zu Zeit weg von der Strasse, er oder sie würde ein paar Stunden niemanden stören. Sexbox. Okay. Blackbox. Warum nicht einfach Box. Hier ist deine Box, die dir ab Geburt zusteht, sagen wir: einmal pro Woche sechs Stunden am Stück. Niemand soll sehen, was dort geschieht, ob sexuelle Dienstleistungen erbracht oder die Reifen gewechselt werden, ob jemand eine Waschmaschine oder eine Sitzgruppe aufstellt, eine Wohnwand, wir ­mögen das bieder finden, aber ist es an uns, eine Wohnwand zu kommentieren? Gehen Sie in sich! Die Antwort ist: nein. Ist es als Bündnerin an mir, solches zu verlangen? Nein. Natürlich nicht. Ich müsste schweigen, hätte ich nicht diese grandiose Vision, wäre ich es dem Raum hinter den Bergen nicht schuldig. Und deshalb empfehle ich ein Buch. Eine leichte Frühlingslektüre, für alle, die die Box wollen: Michel Foucault. Die Heterotopien. Der utopische Körper. Zwei Radiovorträge, Suhrkamp 2013.

Romana Ganzoni, Autorin, aus Scuol, lebt und schreibt in C ­ elerina. Sie veröffentlicht ihre Texte in Literaturmagazinen und Anthologien. Zurzeit arbeitet sie « … an einem langen Text, wahrscheinlich wird es ein Roman, ein zickiges Ding, schlecht erzogen, faul oder dreist, wie ich. Aber ich bin lustiger.» KOLUMNE

65


66

MODE UND SPORT


MUT UND WERTE Brunello Cucinelli, Burberry, Derek Lam, Moncler … diese Labels und viele mehr sind nicht nur für «Fashionistas» verlockend. Ein traditionsreiches Familienunternehmen, heute geführt von der vierten Generation, bietet auf vier Etagen für Damen und Herren diese «must haves» und Sportmode vom Feinsten erfolgreich an.

Simone Kost, Mitinhaberin, Geschäftsleiterin und verantwortlich für den Einkauf Mode, setzt auf Werte wie Leistungsbereitschaft, Liebe zum Detail und persönlichen Kontakt zu ihren Kundinnen und Kunden. Das hat seit 1866 Tradition im Hause Kost. «Ein verwässertes Mittelmass kann kein Ansporn sein, ein Geschäft zu führen. Man muss Farbe bekennen, klar positioniert sein.» Michel Pompanin, Geschäftsleiter, stimmt dem zu: «Eine klare Segmentierung in den Bereichen Mode und Sport ist für uns ein Muss. Da für Kost die Qualität stets im Vordergrund steht, wurde unser Sportsortiment in den letzten Jahren gestrafft und die Verkaufsräume visuell optimiert. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden intern und extern geschult und sind somit immer auf dem neuesten Stand unserer Produkte. Dies ist bei der rasanten Entwicklung im Sport sehr wichtig.»

wahl in der Region an – vom klassischen Schwimmer bis zum topmodischen Badekleid.» M.P.: «Der Sportverantwortliche, Hans Buschor, und ich haben in den letzten Jahren den Sport in diversen Bereichen gestärkt und für das Publikum prägnanter positioniert. Wir haben die ‹Junior Card› eingeführt, das ‹Kost Schneesport-Team› gegründet und sind in einem Basler Fitnesscenter präsent. Unsere Engagements bei Sport­events, wie dem Basler Stadtlauf, für dessen Organisation wir mitverantwortlich sind, unterstützen diese PR. Ohne dabei den Modebereich zu vergessen, Simone Kost?

S.K.: «Es war tatsächlich nicht immer einfach, beide Bereiche unter einen Hut zu bekommen. Es ist sehr wichtig, dass Mode und Sport sich nicht behindern, sondern zusammen harmonieren und schlussendlich auch Synergien bringen. In allem kommt es auf die Professionalität an. Wenn man in Wie schaffte es Kost über vier Generationen hinweg, sich zu einer Sache nicht glaubwürdig ist, nützt alles nichts. ­behaupten? Auch ist es wichtig, dass die Kundin und der Kunde sich bei uns wohlfühlen: Im Parterre haben S.K.: «Es braucht oft Mut und auch immer wie- wir eine KOSTBar eröffnet, eine veritable Wohlfühl­ der finanzielle Engagements. Die Familie hat stets oase mit Getränken und Snacks aller Art.» mit diversen Umbauten in ihre Liegenschaft investiert, um die hochstehende Ware – sei es in der Mode oder im Sport – in einem modernen und dem Zeitgeist entsprechenden Umfeld präsentieren zu können. www.kostbasel.ch Neben dem Trading-up in der Mode konzentrieren KOST Mode und Sport wir uns im Sport auf unsere Kernsportarten wie Freie Strasse 51, 4051 Basel Gym/Fitness, Running, Trekking/Reisen und Winter- T 061 261 22 55 sport. In der Bademode bieten wir die grösste Aus- info@kostbasel.ch MODE UND SPORT

67


CONNECTING

Wir alle brauchen sie, die Informations-Technologie. Zwingend und pannenfrei. Aber Hand aufs Herz: niemand mag sie wirklich. Diese Ambivalenz sehen Michel Bannier, Diana Bellanza, Sven Schwob, Roberto Galvagno, Philippe Balzli und Francesco Bellanza als tägliche Herausforderung.

Ab April treten Sie als etablierter IT-Dienstleister unter neuem Firmennamen auf: WION. Michel Bannier, Marketing-Verantwortlicher und Stellvertreter des Geschäftsführers, junge 24 ­Jahre alt, nicht untypisch für die Branche, strahlt gleichermassen Gelassenheit und Enthusiasmus aus: «Der Name WION integriert alle ­unsere Marktleistungen: Webauftritt, Infrastruktur, Outsourcing und Netzwerk. Mit Blick auf Image und Struktur ist es ein Neubeginn. Die Konsolidierung der bisherigen Kundenbeziehungen steht dabei im Vordergrund, die Akquisition neuer Interessenten und Auftraggeber ist natürlich aber gewünscht.»

ren wichtigen Partnern wie Swisscom, Microsoft und anderen ermöglichen uns sehr rasche und effiziente Reaktionen. Stets müssen individuelle, innovative Lösungen angeboten und umgesetzt werden. Der Markt verlangt dies. Die Halbwertszeit ist in unserer Branche kurz, Neuerungen und technische Adaptationen unser tägliches Brot. Dies erfordert ein Höchstmass an Flexibilität und Teamorientierung. Mit unserem eingespielten, solidarischen Team, das sich mit dem Dienstleistungsgedanken vollständig identifiziert, können wir diesen Druck bewältigen. Denn ein «geht nicht» gibt es bei uns nicht! Ob Privatuser, KMU oder Grosskonzern – niemand kommt an der Computer-Technologie vorbei. Sind Ihnen Ihre Kunden ausgeliefert?

Francesco Bellanza, ganz offensichtlich setzen Sie Ihr Vertrauen auch in sehr junge Mitarbeiter? Mit Betonung auf «auch», bitte! In unserem ­Metier sind die Mitarbeitenden oft einem hohen zeitlichen und psychischen Druck ausgesetzt. Ein hohes Mass an Wertschätzung und Vertrauen kann diesen kompensieren. Ungeachtet jeden Alters können Höchstleistungen effektiv auch nur in einem Team erbracht werden, dessen Mitglieder einander unterstützen und schätzen.

So fühlen sie sich zumindest oft (lacht), aber vor allem tragen wir natürlich eine grosse Verantwortung; sie macht denn auch einen Teil der Faszination für das Business aus. Damit dieses Abhängig­ keitsgefühl gar nicht erst aufkommt, loten wir mit unseren Kunden deren genaue individuelle Bedürfnisse aus, erklären umfassend und verständlich. Langfristige Kundenbindungen, die wir anstreben, entstehen nur, wenn der Kunde mit der auf ihn zugeschnittenen Lösung glücklich ist und sich über längere Zeit unterstützt und gut betreut fühlt. Und dies alles zu einem adäquaten, fairen Preis.

Höchstleistungen? Das Spektrum unserer Dienstleistungen ist sehr breit und umfassend. Das sechsköpfige Kernteam agiert mit unterschiedlichen Kompetenzbereichen vom Standort an der Grosspeterstrasse aus und kann alle Bedürfnisse aus einer Hand abdecken. Dies und die bewährte Zusammenarbeit mit unse68

IT-SERVICES

www.wion.ch WION GmbH Grosspeterstrasse 20, 4052 Basel T 058 958 96 55 info@wion.ch


IT-SERVICES

69


1.

70

DRUCK & VERLAG


1. Ruedi Bienz: einst Schriftsetzer, heute Inhaber.

GUT ZUM DRUCK! Ein modernes Medienhaus mit langer Tradition: Die Druckerei- und Verlagsbranche befindet sich im Umbruch – das spürt auch die Schwabe AG. In diesen turbulenten Zeiten setzt Inhaber Ruedi Bienz aber konsequent und weiterhin auf die Werte seiner Vorgänger: Kompetenz, Q ­ ualität, Seriosität und Langfristigkeit. Mit dieser Grundhaltung besteht das ­Unternehmen seit 1488 und hat sich von der Buchdruckerei zum breit aufgestellten Kommunikationsdienstleister entwickelt.

Welch beeindruckende Unternehmensgeschichte!­ 1488 von Johannes Petri gegründet, ist die ­Schwabe AG nicht mehr aus Basel ­wegzudenken. In den letzten Jahren ist das Traditionsunternehmen sogar gegen den Branchentrend gewachsen zu einer Firma mit rund 170 ­Mitarbeitenden, hat dabei jedoch die Verbindlichkeit und Übersichtlichkeit eines mit klarer Handschrift g­ eführten mittleren Betriebes nie verloren. Und weil Schwabe auch die BEST OF …-Magazine druckt, haben wir uns besonders über das Gespräch mit Inhaber und Geschäftsführer Ruedi B ­ ienz gefreut.

des in einem leicht lesbaren Erzählstil verfassten Textes mit ständig wechselnden Schauplätzen war die von Frank Hieronymus erstellte wissenschaftliche Publikation «1488 Petri – Schwabe 1988». Diese umfasst mehr als 2000 Seiten und erschien 1988 anlässlich unseres 500-Jahr-Jubiläums. Ohne diese Grundlage wäre «Gut zum Druck!» nicht möglich gewesen. Kürzlich sagten Sie, dass dieses Jubiläumsbuch geholfen habe, Herausforderungen und Probleme der heutigen Zeit etwas besser einzuordnen. Was meinten Sie damit?

Ruedi Bienz, letztes Jahr feierte die Firma Schwabe ihr 525-­JahrMein Vorgänger Benno Schwabe befürchtete Jubiläum. Hatten Sie überhaupt Zeit, gebührend zu feiern? bereits Ende der 30er Jahre das langsame Sterben des Buches. Heute hören wir wieder solche StimWir stiessen tatsächlich an unsere Grenzen, weil men und Bedenkenträger. Die Geschichte wiederja das Tagesgeschäft auch in einem Jubiläumsjahr holt sich also. Aber: Elektronische Medien werden und gerade in den heutigen anforderungsreichen zwar weiter an Bedeutung gewinnen, daran besteht Zeiten nicht vernachlässigt werden durfte. Stolz überhaupt kein Zweifel. Telefonbücher und Lexika sind wir auf unser Jubiläumsbuch «Gut zum zum Beispiel werden künftig einen ganz schweren Druck!». Bei der Erarbeitung dieses Werkes sind Stand haben. Ich bin jedoch überzeugt, dass das wir auf viele interessante, spannende, amüsante Buch als solches nicht verschwinden wird. Sinnund auch bewegende Episoden und Schicksale lichkeit und Haptik, Geruch und das Besitzen e ­ iner gestossen. Eine grosse Hilfe bei der Realisierung Einzigartigkeit sind nicht zu ersetzen durch kühle DRUCK & VERLAG

71


2. 3.

3.

4. 3.

5.

Massenelektronik. Dasselbe gilt übrigens auch für Zeitungen. Auch in Zukunft wird es Platz und einen respektablen Markt geben für qualitativ hochstehende Printprodukte. Neuste Erhebungen aus den USA und auch in der Schweiz bestätigen diese Aussagen. Besitzen Sie einen «eReader»? Ja, aber ich benutze ihn selten. Ich habe schlicht nicht das Bedürfnis dazu. Wenn ich ein Buch lesen möchte, will ich mich nicht auch noch mit Technik beschäftigen müssen. Aber einverstanden: Faszinierend sind solche Geräte dennoch. Der Markt der digitalen Bücher wächst, daran führt kein Weg vorbei.

konstant weiterzuentwickeln, den Markt mitzugestalten. Passivität ist in unserer Branche gefährlich, man wird leicht überholt, verliert den Anschluss. Wir unterstützen unsere Mitarbeitenden deshalb sehr, bilden sie aus, bilden sie weiter. Nur so können wir die Anforderungen unserer Partner und Kunden an einen professionellen Kommunikations­ partner in allen Kanälen, ob Print oder ­ online, erfüllen. Eine meiner wichtigsten Führungsauf­ ­ gaben ist es dabei, Voraussetzungen zu schaffen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ständig auf dem neusten Stand der Technik und des Wissens sind. Und ja, manchmal müssen wir gewisse Menschen durchaus anstossen, aufrütteln. Wir tun das aber gerne, denn unsere 170 Mitarbeitenden sind die Schwabe AG, sind unser wichtigstes Kapital.

Woher kommt Ihre Überzeugung, dieses Credo? Sie sprechen es an: Kaum eine Branche ist so sehr im Wandel wie die Druckerei- und Verlagsbranche. Wie anspruchsvoll ist es heute, Ich bin in einfachen Verhältnissen aufgewachbei Schwabe zu arbeiten? sen. Mein Vater arbeitete als Knecht auf einem Bauernhof, später verdiente er sein Geld in einer Sehr anspruchsvoll. Aber auch äusserst span- Gipsfabrik. Mir war schon früh klar, dass ich nend. Wer bei uns arbeitet, muss bereit sein, sich ­ selber über mein Schicksal entscheiden wollte. 72

DRUCK & VERLAG


2./3. Die Satzabteilung 1970 und die Medienproduktion 2014. 4./5. Einst Handwerk, jetzt Hightech: der Offsetdruck früher und heute. 6. Das Produktionsgebäude in Muttenz.

die wir stolz sein können. Ich kann mir gut vorstellen, dass das auch immer noch Bücher und Print­ produkte sein werden. Diese Punkte haben auch 25 Jahre später weiterhin Bestand. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl Ihrer Mitarbeitenden verdoppelt. Werden Sie weiter wachsen?

Dank glücklicher Umstände landete ich 1976 als ­Sachbearbeiter bei Schwabe. Der Rest ergab sich Kurzfristiges quantitatives Wachstum ist und war Schritt für Schritt. Ich habe jedoch nie vergessen, nie unser Ziel; qualitativ wollen wir uns jedoch stets wo ich herkomme. weiterentwickeln. Gut möglich aber, dass wir dereinst auch wieder mehr Mitarbeitende brauchen. Klar ist: Unser Motto «Wissensmanagement seit Letztes Jahr haben Sie sich mit der 525-jährigen Geschichte der 1488» ist heute aktueller denn je, ebenso der Firma befasst. Blicken wir ein wenig in die Zukunft. Wo steht Claim «publiziert und produziert». Die Bedeutung der Aussage hat sich jedoch verändert. Die Grenzen Schwabe in 50 Jahren? zwischen Publikations- und Produktionsprozessen Wie Sie wissen, sind Prognosen innerhalb sich sind fliessend, unstet. Je länger, je mehr. Aber am beständig wandelnder Rahmenbedingungen schwie- Ende geht es doch immer noch darum, ­Inhalte, rig … Im Zusammenhang mit unserem 500-Jahr- wertige Inhalte, zu produzieren. Als Verlag bleiben Jubiläum 1988 haben wir jedoch eine spannende wir den Geistes- und Kulturwissenschaften sowie Vision für das Jahr 2088 entwickelt. Diese basiert der Medizin treu. Als Druckerei und Informatikauf folgenden drei Punkten: 1. 2088 sind wir im- dienstleister sind wir der kompetente Partner für mer noch ein unabhängiges Unternehmen. 2. Wir Kommunikation, von der Texterstellung, Gestaltung, bieten hochwertige Arbeitsplätze mit fairen Rah- der Textaufbereitung für Print- oder Online-Medien menbedingungen. 3. Wir produzieren Produkte, auf bis hin zur Produktion und Distribution.

6.

DRUCK & VERLAG

73


7.

7. Die Buchhandlung «Das Narrenschiff» an der Steinentorstrasse.

Billiganbieter aus dem Ausland machen den einheimischen Drucke- Sozialleistungen statt kurzfristiges Gewinn­streben reien und Verlagen das Leben schwer. Wie gehen Sie mit dieser ohne Rücksicht auf menschliche Schicksale. Daran glauben wir bei Schwabe. Konkurrenz um? Und dazu verpflichtet uns auch unsere stolze Das ist ein Problem, der Druck wächst. Natür- Tradition. Kompetenz, Qualität, Seriosität und lich informieren wir uns regelmässig über die Kon- Langfristigkeit – mit diesen Werten werden wir die kurrenz aus dem Ausland. Ich verstehe, dass es Zukunft meistern. Spannend wird es aber allemal. verlockend sein kann, ein Projekt zu Tiefstpreisen im Ausland zu realisieren. Allerdings sollten wir uns unserer volkswirtschaftlichen Verpflichtung als Unternehmer bewusst sein. Auch sollten wir objektive Vollkostenrechnungen machen. Diese zeigen oft auf, dass mit der Produktion im Ausland nicht so viel gespart wird, wie immer wieder er- Gut zum Druck! zählt wird. Wir halten an unserer Philosophie fest: Streifzüge durch 525 Jahre Druck- und Verlags­geschichte in Basel. ISBN 978-3-7965-2917-7. Schwabe Verlag Basel Schwabe produziert in der Schweiz. Aber gibt es heute nicht wieder den Trend zurück zu den Wurzeln? Doch, das nehme ich auch so wahr. Es tut gut, wenn sich die Leute wieder auf Werte wie Zuverlässigkeit und Partnerschaft zurückbesinnen. Ein Printprodukt mit dem Vermerk «Printed in Switzerland» kann durchaus auch ein Marketinginstrument sein. Faire Arbeitsbedingungen und ­seriöse 74

DRUCK & VERLAG

www.schwabe.ch Schwabe AG Steinentorstrasse 13, 4051 Basel Farnsburgerstrasse 8, 4132 Muttenz T 061 467 85 85 info@schwabe.ch


Auch Sterne-Köche benutzen Geschmacksverstärker.

Der Unterschied heisst Gaggenau. Profis wie der 19-Punkte-Koch André Jaeger wissen: Druckloses Dämpfen ist die gesündeste Art zu kochen. Durch das schonende Garen bleiben Vitamine, Nährstoffe, Biss und sogar die Farbe erhalten. Und der natürliche Eigengeschmack wird verstärkt – ganz ohne künstliche Zusätze. Das Gemüse wird knackig, der Braten aussen knusprig und innen saftig-zart. Dieser Dampfbackofen beweist: Auch Profis kochen nur mit Wasser. Genauer gesagt: mit Wasserdampf. Informieren Sie sich unter Telefon 043 455 40 00 oder unter www.gaggenau.ch oder besuchen Sie unsere Showrooms in Geroldswil und Bern.


1.

76

GENUSS


1. Franzisca Brugger und Miryam Probst: Immer ein Lächeln für die Gäste.

SCHWESTERN UND …

... leidenschaftliche Gastgeberinnen. Sie mischt(e) Basel auf, die Gastroidee von PANE-CON-CARNE. Und wurde mittlerweile prämiert mit einem Best of Swiss Gastro-Preis. Keine Überraschung. Denn wer derart gekonnt kulinarische Delikatessen und mediterrane Ferienstimmung in unsere Stadt bringen kann, hat’s verdient.

Hartnäckigkeit ist ein Charakter-Merkmal der elan- allerbeste Werbung». Heute ist der Name, sind die vollen Schwestern. Hartnäckigkeit ‹von A bis Z›. Lokale denn auch weit über ­Basels Grenzen hinaus Halbheiten gibt es nicht. «Wir hatten ein klares bekannt. Ziel, eine klares Konzept, klare Vorstellungen, Ein Ferientag im PANE-CON-CARNE beginnt ­optische und inhaltliche», betont Miryam Probst. schon um 6 Uhr, wenn die ersten Gäste kommen, Was das im Fall der beiden Geschäftsfrauen um ­ihren Morgenkaffee zu trinken, dazu ein herrlibedeutete, was ‹von A bis Z› heisst, realisiert man ches Croissant au chocolat geniessen. Überhaupt, bereits bei einem Besuch der Website ihres Res- das Gebackene hier im Lokal, es liessen sich viele taurants. Wer sie anklickt, wird sogleich von fröh- Geschichten darüber erzählen. Versuchen Sie’s lich südländischen Rhythmen begrüsst, beginnt einfach, im Restaurant oder über die Gasse gekauft, vor dem Bildschirm zu Latino-Rhythmen zu wippen. wie ich heute den Zopf, den sensationellen. Und deshalb ebenfalls prämierten. So klingt’s in den Ferien! Ausgezeichnetes Lokal. Genau darum geht es Franzisca Brugger und Miryam Probst mit ihrem Lokal. «Eine Espresso-Bar wie in den Ferien» – so der Claim des Unternehmens, das allerdings viel, viel mehr ist als eine EspressoBar. Die Absicht ist klar: «Wer zu uns kommt, soll sich entspannen und die während des beruflichen Alltags eh zu kurzen schönen Seiten des Lebens geniessen», sagen beide. Das Konzept passt. Passt vielen in Basel und Liestal sowie im Partnerbetrieb in Muttenz. Und letztes Jahr belegte das Basler Lokal in der Kategorie Coffee den dritten Platz bei der Verleihung ‹Best of Swiss Gas­tro›. Zwei Jahre davor wurde dem Lokal in Liestal beim gleichen Wettbewerb der Publikumspreis über­ geben. «Über ­diese Auszeichnungen freuten wir uns natürlich sehr», strahlt Miryam Probst, «denn ein solcher, objektiv verliehener Preis ist natürlich

Am meisten Betrieb herrscht im PANE-CONCARNE um die Mittagszeit, wenn Dutzende hungrige Gäste ihre kleine Ferienpause geniessen. Frisch zubereitete Suppen, warme Focacce, verschiedene Pasta-Arten, dazu feine Brote mit Oliven, Tomaten und Auberginen – und zum Trinken ein selbst ­zubereiteter Eistee, ein kühles Gazosa aus Bellinzona, ein Glas Wein von einem sorgfältig ausgewählten Winzer. Das Angebot im PANE-CON-CARNE erzeugt einfach Feriengefühle und – darauf legen die beiden Sorellas besonders viel Wert – die verwendeten Produkte und Zutaten sind immer marktfrisch. Wie in der leichten, kretischen Moussaka oder in der hausgemachten Lasagne. Ohne Kompromisse. Und tatsächlich: Kaum betritt man das Lokal, wähnt man sich in südlichen Gefilden. Die mediterranen GENUSS

77


2.

Möbel aus Holz laden ein, über der grosszügigen Marmor-Theke hängen geräucherte Schinken und andere Köstlichkeiten, in einem Wandgestell entdecken wir edle Weine und feine Öle. «Nichts steht zufällig da», sagt Franzisca Brugger dazu. Eigentlich kaum zu glauben bei der Vielzahl der Teile, die als Dekoration dienen oder zum Verkauf stehen. Jedoch: Je genauer man hinschaut, desto mehr ­erkennt man die grosse Linie, die Philosophie dahinter und konstatiert, wie sich alles, jedes kleinste Teilchen zusammenfügt zu einer grossen Kulisse.

lang, wir suchen bei jedem nach seinen Perlen.» Heisst: Der Schinken kommt hier aus Parma, die ­Salami aus dem Piemont und die Pasta aus Neapel. Alle richtig gereift, optimal gelagert, stimmig in der Farbe. »Weg von der Masse – hin zur Qualität», das ist das Motto im Ferienresort, hier an der Sternengasse, schräg hinter dem ­Anfos­-Haus. Wir kommen mit Franzisca Brugger ins vertiefende Gespräch. Nicht mehr dabei ist ihre Schwester Miryam, die sich nach dem Fotoshooting wieder um das ­Geschäft in Liestal kümmern will. «Wir lassen unsere ­ Lokale eben nicht gerne allein», sagt Miryam beim Abschied und gibt unumwunden zu, dass beide gerne die Kontrolle über ihr Geschäft haben. Und sie behalten wollen.

Die Schwestern legen grossen Wert auf diese Details und arbeiten jeden Tag aufs Neue am LokalKonzept. Kompromisse gehen sie keine ein. Wie oft wünschen wir uns dies in anderen Geschäften, wo Ideen über die Zeit verwässern, wo der gute ­Ansatz abrupt durch mangelnde Aufmerksamkeit Produkteauswahl und stilvolle Einrichtung sind gestoppt wird, fehlende Kontinuität und mangeln- das eine, für Franzisca Brugger und Miryam Probst de Konsequenz. liegt aber ein weiterer Bereich ganz besonders am Herzen: Die Rekrutierung der Mitarbeiter. «Wer bei Eine strikte Haltung zeigen die beiden Chefinnen uns arbeitet, wird eine tolle Zeit haben, wenn Eindeshalb auch bei der Wahl der Lieferanten. Nur die stellung und Leistung stimmen, wenn das Herz besten Produkte schaffen es in den Olymp, sprich am richtigen Fleck sitzt, wenn die Identifikation auf die Teller und in die Gläser des PANE-CON- mit dem PANE-CON-CARNE eine engagierte ist», CARNE. «Die Liste unserer Lieferanten ist deshalb schmunzelt Brugger. Das mache sie potenziellen 78

GENUSS


2./3. E in Konzpet wird ohne Kompromisse und erfolgreich ­umgesetzt: Mediterrane Ferienstimmung im PANE-CON-CARNE in Basel (links) und Liestal.

Teammitgliedern beim Vorstellungsgespräch klar und deutlich. Das kann dann schon mal zwei Stunden dauern, schliesslich sollen die Kandidatinnen auch ihre künftigen Chefinnen und deren Geschäfts­philosophie kennenlernen. Von A bis Z … «Etwas vom Schönsten in unserem Beruf ist die Möglichkeit, Kunden und Gäste verwöhnen zu dürfen, ist die Chance, ein Lächeln in die Gesichter der Gäste zaubern zu können.» Darunter versteht Franzisca Brugger, alle Kunden und Gäste so zu bedienen, wie sie es für sich s ­ elber wünsche. Alles nach dem Motto: wer gibt, dem wird gegeben. Freundlichkeit und Wertschätzung vor allem. Dass im PANE-CON-CARNE Gäste ganz unterschied­ licher Schicht und Herkunft einkehren und sich treffen, freut Franzisca Brugger dabei besonders. «Ich mag diesen Mix verschiedenster Menschen. Und Basel hat ja einen ganz speziellen ...» Ihre Gestik verrät den Schalk. Und einen Menschen, eine Frau, die gerne lacht.

Was macht Franzisca Brugger eigentlich, wenn sie selber mal Ferien hat? Italien, Spanien, Argentinien? Weder noch. Dieses Jahr reist sie mit dem Auto nach England. Da war sie noch nie. Und wird das Mediterrane dabei nicht vermissen. «Ich liebe es nämlich, Neues zu entdecken.» Danach wird sie zurückkehren, natürlich mit einem Koffer voller Ideen, um ihre Gäste mit Überraschendem zu verwöhnen. «Ich mag Routine nur hinter den Kulissen. Vorne, auf der Bühne muss immer etwas passieren. Für den Gaumen und für’s Auge. Heisst: Heute steht dieses auf der Karte, morgen anderes. Wie in den Ferien.» Sie strahlt schon wieder, Franzisca Brugger, die Hartnäckige, die lustvoll Kreative, deren leuchtende Augen Merkmal sind: «Miryam und ich lieben unsere Arbeit!» Das trifft sich gut, für mich und die vielen Gäste.

www.pane-con-carne.ch PANE-CON-CARNE PANE-CON-CARNE Sternengasse 18, 4051 Basel Salzgasse, 4410 Liestal T 061 281 50 11 T 061 921 50 11 mail@pane-con-carne.ch

3.

GENUSS

79


DA SCHAU HER: ZWEI WOHNZIMMER Kein Wohnen ohne italienisches Design – ob ganze Einrichtungen, ob einzelne Teile, wir mögen den italienischen Stil in unseren privaten Räumen. Nun zeigt das Basler Unternehmen Dreba, wie auch Küche und Bad zu Wohnräumen werden. Mit viel italienischem Spirit.

Bis man seinen eigenen Wohnstil gefunden hat, den nahezu definitiven, braucht es Zeit. In der Regel­ vergehen dafür Jahre … mit mindestens zwei bis drei Wohnungswechseln. Irgendwann ist man aber angekommen, weiss, in welchem Ambiente man leben möchte. Immer benachteiligt bei der ‹Selbstfindung Abteilung Wohnen› ist der Mieter, der seine­Inten­ tionen und Wünsche bei Böden, Küche und Bad

1.

80

INNENARCHITEKTUR

z­ urücknehmen muss. Vielleicht ist das auch der Grund – die Realisierung individueller Wünsche –, wieso in den letzten Jahren der Anteil an Immobilienbesitzern derart gestiegen ist. Immerhin rund 40% ist die Quote heute, Tendenz steigend. Für Besitzer und Käufer einer Immobilie und für (fast) jedes Budget haben zwei vollkommen


2.

1. Badewannen von antoniolupi aus Corian, Cristalplant oder Naturstein verblüffen und begeistern. 2. ICON. Die Küche von ernestomeda, das Design von Giuseppe Bavuso. Eine Weltneuheit.

unterschiedliche, unabhängige italienische Designund Produktionsunternehmen für Bad und Küche An­reize geschaffen, die sich so ideal ergänzen, als hätten sie stilistisch Hand in Hand ihre Kreationen entworfen. Dreba Küchen (neu mit Bad) zeigt beide Perlen und damit, wie man den eigenen Wohnstil in Küche und Bad simultan realisieren kann. Ständig auf der Suche nach Innovationen: Dies ist die Maxime des Familienunternehmens antonio­ ­lupi. Sei es bei der Suche und Entwicklung von Materialien, sei es im Design, sei es in einer präzisen Fertigungstechnik. Seit 50 Jahren werden in der Toskana Badezimmermöbel kreiert und produziert, sehr oft in Zusammenarbeit mit renommierten Designern wie Carlo Colombo, Nevio Tellatin, Riccardo­ Fattori, Mauro Carlesi oder Domenico De Palo. Diese­ Protagonisten sorgten denn auch mit dafür, dass antoniolupi mittlerweile als Marktführer auftreten kann, nimmt man das Zusammenspiel von Design und Qualität als Indikator. Gut zu ­beobachten am Beispiel Badewanne übrigens: ­Eine antonio­lupiBadewanne definiert das Bad neu. Und macht Lust auf vollkommene Wohnlichkeit im Bad. Zum Beispiel mit einer Feuer­stelle? Auch von ­antoniolupi?

In Pesaro hingegen, der Hafenstadt an der Adria,­ zwischen der Emilia Romagna und den Abruzzen­ gelegen, hatte ernestomeda das ziemlich anspruchsvolle Ziel formuliert, von Italien aus die Küchenwelt nicht nur mit innovativem Design (selbst­verständlich für Italien), sondern auch mit fortschrittlicher Technologie und Leidenschaft für Qualität zu erobern. Mit Erfolg. ernestomeda steht heute für eine spezifische anspruchsvolle Kultur, querbeet durch das ganze Unternehmen. Beispielhaft ist dabei auch das Engagement von ernestomeda für eine nachhaltige industrielle Entwicklung und das Ver­ wenden von ökologisch bedenkenlosen und deshalb entsprechend zertifizierten Materialien. Die Modelle ONE und ICON zeigt die Dreba in ihrer­neuen Ausstellung. Küchen, die überraschen, weil sie (die Küche ist doch eigentlich erfunden?, fragt man sich) tatsächlich Neues bieten, fürs Auge und in der Haptik. Und dazu eine Wohnlichkeit ver­mitteln, die begeistert.

www.dreba.ch Dreba Küchen AG Gellertstrasse 212, 4052 Basel T 061 312 43 12 info@dreba.ch INNENARCHITEKTUR

81


MARIA GAMBINO BEST OF BASEL-FOTOGRAFIN

«

Meine Eltern entführten mich von Catania, der heissen, nach Basel, der ziemlich kühlen Stadt. Ich war 4 Jahre alt, wehrte mich nicht und das war gut so, wie die Zukunft später bewies … Nach der Schule war die Lehrzeit bei Fotografen-Legende Christoph Markwalder ein Glücksfall. Er wusste, wie er mich führen musste – mit sensibler Hand, aber kompromisslos und bestimmt, wenn es um das Handwerkliche und die Qualität ging. Und vor allem: Er glaubte an mich. Im Gegensatz zu meinen Eltern, die baldige Brotlosigkeit bei ihrer Tochter vermuteten. Schön, dass ich ihnen das G ­ egenteil beweisen durfte. Denn ein eigenes, kleines Studio zu haben, war mein Ziel – mit meinen Fähigkeiten, tolle Bilder zu schiessen, meine Passion. Bodenständig und hartnäckig wie ich bin, konnte ich meinen Traum realisieren. 1997 machte ich mich selbstständig. Zusammen mit meinem Auftraggeber ein Projekt zu entwickeln, zu begleiten und schliesslich zu realisieren: Dies ist meine Arbeitsweise. Ich bin keine Schnellschiesserin, die Zeitaufwand und Honorar in Relation setzt. Ich muss den Kunden spüren, habe dabei grosse Ansprüche an mich selbst, höre gerne zu, diskutiere, rege an, präsentiere die einzelnen Schritte auf meinem Laptop, der heute unverzichtbarer Teil meines Equipments geworden ist. Es braucht Zeit und Geduld, bis sie stimmig sind, ein Bild oder eine Fotostrecke. Ob Stills, Portraits oder Food, ob Räume oder Architektur, ob Aussen- oder Innenaufnahmen, ich bin eine Generalistin, die sich mit allen Aufgaben identifizieren kann. Und das Tag für Tag (wirklich!) mit der gleichen Freude. Ich habe einen wunderbaren Beruf und heute tolle Referenzen im Portefeuillle, von Konzernen und KMU’s, von Werbeagenturen und Privaten. Dass in BEST OF BASEL nun seit 4 Jahren Tausende von Betrachtern meine Bilder sehen, ist aber besonders reizvoll; die vielen positiven Reaktionen natürlich auch.

info@mariagambino.ch I www.mariagambino.ch 82

PARTNER

»


DOMINIK PLÜSS

BEST OF BASEL-FOTOGRAF

«

Ägypten-Ferien in jungen Jahren weckten den Wunsch in mir zu fotografieren. Ich wollte festhalten, was ich gesehen hatte: die Mystik des Landes, das besondere Licht, die Menschen. Den ersten richtigen Fotoapparat kaufte ich mir gleich nach der Konfirmation, von den Geldgeschenken. Die Basis, meiner Leidenschaft nachgehen zu können, war gelegt. Trotzdem absolvierte ich zuerst eine Feinmechaniker-Lehre, ein Handwerk, das höchste Präzision verlangte. Heute noch profitiere ich davon. 1989: Ich rief in der BaZ an, frech und neugierig, den Beruf by doing zu erlernen, wollte als Fotoreporter Menschen und Ereignisse abbilden. Ich interessierte mich für das Leben, verschlang Zeitungen, war fasziniert von der Welt der Medien. Mein Glück: Peter Armbruster, der damalige Doyen der Basler Pressefotografen nahm mich unter seine Fittiche, erkannte meine Talente, mochte meinen Willen und liess mich ziehen in die Welt der Politik, der gesellschaftlichen Anlässe, der Kultur. Besonders die Musik und ihre Protagonisten fesselten mich; viele Konzert-, Tournee- und Studio-Aufnahmen zeugen davon. Dass ich die AVO-/BaloiseSession als Festival-Fotograf seit Jahren begleiten darf, ist ein Highlight meiner Karriere. Meine Arbeitstechnik basiert auf vier Eckpfeilern: Ruhe und Vertrauen, Effizienz und Qualität. Auftraggeber, private wie kommerzielle, aus der Kultur- und Werbebranche sowie regionale, nationale und internationale Medien schätzen dies. Auch, dass ich flexibel bin: ob Portrait, Interview, Sport­ action, Architektur, Konzert, Reportage, Event, Studio Packshot und Videographie – diese Abwechslung fasziniert mich. Fähigkeiten wie das schnelle Erkennen von Situa­ tionen, von Licht, von Stimmungen, mensch­lichen und atmosphärischen, sind für gute Ergebnisse entscheidend. Auch bei meinen Arbeiten für BEST OF BASEL. Denn wir schiessen ja nie im Studio, sondern inszenieren spontan. Und das macht besonderen Spass.

»

info@photopluess.ch I www.photopluess.ch PARTNER

83


MANFRED KLIMEK

COMPUTERLIEBE. EIN ERFAHRUNGSBERICHT.

Meine Frau hat mich verlassen. Bitte keine Beileidsbekundungen. Und bitte keinen elsässischen Himbeerschnaps schicken. Oder Gutscheine von Chez Susi, dem bekannten Kreuzberger Massagesalon. Meine Frau hat mich verlassen. Das war vor fünf Jahren. Menschen, die den Sinn ihres Seins in einer partnerschaftlichen Zweierbeziehung suchen, waren mir immer zuwider. Wenn man etwas Absurdem anhängen will, kann man ja einer Kirche beitreten. Oder der Piratenpartei. Paarsein ist eine Sack­gasse, am Ende wartet der Seelenklempner, dem man das Wrack des einst so glücklich machenden Gemeinsamen vor die Füsse wirft. Mit einer Familien­packung Gelassenheit und getrennten Schlaf­zimmern ist dieser Moment noch einige Zeit hinauszuzögern. Aber dauerhaft glücklich macht Paarsein nur jene, die auch als Pferd mit Scheuklappen durch ihr Leben hätten traben können. Kein Wunder also, dass mich meine Frau ver­ lassen hat. 84

FÜR SIE ENTDECKT


Ich trug mich bei Parship ein, jener Kuppelagentur für vornehmlich Mittvierziger, die in den trügerisch realistischen Anzeigen dieser Firma so aussehen wie Giovanni di Lorenzo vor zehn Jahren und Heike Makatsch vor zwanzig. Brain sucht Bambi? Das gibt es oft, diese Verhältnisse ändern sich leider nur langsam. Bei Parship aber muss Bambi auch Brain haben, allein, um den psychologisch überkleisterten Bewerbungsbogen auszufüllen, der die passenden Leute in einem passenden Umfeld zusammenbugsieren soll. Schon daran mochte ich nicht glauben, zudem lasse ich mich nicht gern von Elektronengehirnen bemuttern. Und Menschen mit meinen Vor­lieben sind meistens grauenhaft egozentrierte Zeitgenossen. Warum sollte ich die kennenlernen wollen. Warum? Weil mir langweilig war. Ich hatte ja

«Bei Parship muss Bambi auch Brain haben.»

derlos und relativ notgeil nach einem Wegbegleiter fahnden, der ihre Pfade in die Toskana-TöpferkursEsoterik mit geschlechtlichen Dienstleistungen pflastert. Männer, die bei Parship einstellen, sind verheiratete Lügner, die eine Geliebte suchen. Lügen tun sie alle hier. Während Männer sehr plump lügen (davon erzählen Frauen), lügen Frauen ziemlich einfallsreich. Und während Männer bei ihren Fotos auf Bildbearbeitung setzen, vor allem auf die Funktion «schlanker machen» des sogenannten Verflüssigungsfilters bei Photoshop, können Frauen sich sehr geschickt in Positionen werfen, die ihre Rundungen, amerikanisch «love handles» genannt, vorteilhaft rüberkommen lassen. Die erste Frau, die ich traf, hiess Sophie. Und ich erfuhr erst beim dritten Treffen, dass sie eigentlich Eva-Maria heisst, ein Name, den sie hasst, weil er sie an ihre Mutter erinnert, an das Reihenhaus bei Ludwigshafen, in dem sie aufwuchs, und an die Provinz, die sie jetzt ausgerechnet in München hinter sich lassen will.

Eva-Maria liebt die Fotografie so wie ich (da hatte der Computer gute Arbeit geleistet) und ist Controllerin bei Siemens (da waren die Bits & Bytes offenbar in der Kantine eine Cola light holen). auf einmal viel Zeit. Und ich wollte Sex. Keinen dum- ­Jedesfalls erreichten wir die höchste gemeinsame men Sex, sondern Sex mit Frauen, die es zu schätzen Punktzahl. Ich sah uns schon in Parship-Werbewissen, wenn die Champagnerflasche einen Jahrgang trägt, der Rhythmus der Musik irgendwann zu wiegen beginnt und man morgens um vier wegen Ruhestörung aus dem Designerhotel fliegt. Diese Frauen, so dachte ich, finde ich bei Parship. Bevor es hier richtig gefühllos wird, muss ich hinausbrüllen, dass ich an die Liebe glaube! Und an die Intimität, die die Liebe herzustellen vermag! Selbstredend weiss ich, dass die Liebe nur eine evolutionsbiologische Vorspiegelung ist, die der Spezies zur erfolgreichen Vermehrung dient. Doch dann glaube ich noch an die Romantik. Und die hat mir bisher keine Titelgeschichte eines Wissenschaftsmagazins madig machen können. Auch wenn ich dort zum hundertsten Mal über das Fremdgesteuerte meiner Sehnsüchte lese. Bei Parship gibt es drei Typen von Frauen. Und einen Typ Mann. Die Frauen sind entweder ver­ bitterte oder verunsicherte Mauerblümchen, verlassene Mütter mit mindestens zwei Kindern oder Mitt- und Endvierzigerinnen, die ehemals absolute Feger waren, folglich von wohlhabenden Ehemännern verwöhnt wurden, nebenbei auch noch von jüngeren Geliebten aus der Kunst-, Schauspiel- und Modelszene, und nun finanziell sichergestellt, kin-

«Lügen tun sie alle hier. Männer plump, Frauen ­einfallsreich.»

spots Kissenschlachten machen. Die ersten Stunden verliefen gut. Wir hatten zu reden und zu lachen. Ich fragte mich, warum diese sehr attraktive Frau, 36 Jahre alt, bislang nur Beziehungen hatte, die kein Jahr hielten. Ich ahnte es: Dachschaden. Gegen Mitternacht schob sie den Beruf vor, um abzuhauen. Nur war es Freitag, was bitte gibt es samstags bei Siemens zu kontrollieren? Aber klar: Anständige Mädchen gehen am ersten Abend früh zu Bett. Am nächsten Tag rief sie an, bedankte sich knapp und begann sofort einen exakt 43-minütigen Monolog über die Schlechtigkeit der Männer. Zwischen ihre Worte brachte ich kein einziges FÜR SIE ENTDECKT

85


von einem Marrakesch-Urlaub, in dem sie sich auf einigen ausgesuchten Strassenkreuzungen zu entkleiden begann, um sich danach barbusig anstarren zu lassen. Sie wollte damit die verklemmten Sexualvorstellungen der Muslime aufbrechen, wie sie ihm erklärte. Er schaffte es, sie aus der Polizeihaft zu holen und in ein Flugzeug zu stossen. Die zweite Frau, die ich kennenlernte, war eine Ich habe die Frau nie wiedergesehen. Gräfin im Schloss. Sie schrieb: «Ich habe keine ­finanziellen Interessen.» Das stimmte, denn sie Ich kann trotzdem zu Parship raten. Als Ablenhatte nur sexuelle Anliegen vorzubringen. Und die kung und zum Erkenntnisgewinn. Denn man nimmt zudem gleich nach dem Carpaccio. Und auch den zwei Sachen mit. 1. Den Ausbruch aus einem Umfeld, Anspruch, diese gleich zu exekutieren. Das Treffen das einen nur noch tiefer in die Depression zieht. dauerte keine Stunde, mein Abgang war nicht 2. Die Erkenntnis, dass der nächste Partner wohl ruhmreich. aus diesem Umfeld kommen wird; eine Person, die ebenfalls ein längeres Beziehungsleben vorzuweisen hat und sich das Leben als langen und ruhigen Fluss wünscht. Denn das ist die Voraussetzung für das Perpetuieren des Gewohnten. ­ eräusch, kein Atmen, das diesen offenbar einstuG dierten Redefluss Hunderter Vorwürfe hätte stoppen können. Und es war wohl auch Sinn der Sache, dass ich danach sprachlos blieb. «Schweigen», sagte sie im wenig furiosen Finale, «das könnt ihr gut, ihr Männer.»

«Wen Parship leider nicht kennt, das sind die in die Liebe Verliebten.»

Wen Parship leider nicht kennt, das sind die in die Liebe Verliebten. Diese Menschen findet man auf Facebook. Oder in der Bar um die Ecke. Manchmal auch schlicht an einer Strassenkreuzung. Wenn man die Augen offen hält.

Die dritte Frau, die ich traf, war wie auch die vierte und fünfte, eine andere Frau als jene, die auf den jeweiligen Fotografien abgebildet war. Zugegeben: Es gab Ähnlichkeiten. Doch das Alter stimmte nicht. Weder jenes auf dem Foto noch ­jenes, das mir gesagt wurde. Dazwischen lagen sieben bis zehn Jahre. Nun war Schluss mit lustig, denn ich begann auch die Verzweiflung zu sehen, die diese Treffen begleitete. Und ich begann mich weniger für die Personen zu interessieren als für die Umstände, die sie in die Hände von Parship trieben. Ich begann zu recherchieren. Und das war nicht angemessen. Ich begann, mich zu verachten. Doch dann kam Frau Nummer sechs, eine Journalistin. Sie war gross und grossartig. Ihr Sternzeichen: Zwilling. Wie meines. Ein wunderbares Treffen. Ich war verliebt. Drei Tage später kontaktierte mich ihr Ex-Freund, dem sie gleich nach unserem ersten Abend von unserem Vollzug erzählt hatte. Er berichtete mir 86

FÜR SIE ENTDECKT

Manfred Klimek, Österreicher, 1962 in Wien geboren, ist renom­ mierter Fotograf, Journalist und Buchautor, Mitbegründer des kultigsten aller Weinportale CaptainCork und Weinmacher auf seinem Weingut Fattoria Kappa in Bolgheri. Als Kolumnist ­bekannt g­eworden ist er vor allem durch seine Fähigkeit für überraschende, gehaltvoll-witzige Assoziationen. Diese schätzen heute Die Zeit, Welt am Sonntag und das Wirtschaftsmagazin brand eins, für die er regelmässig als freier Autor schreibt. Essen und Trinken sind, so sagt Klimek, «Passion und Laster» und deshalb natürlich meist Thema seiner Arbeiten. Und er sammelt weiter Lebenserfahrung, wie seine Kolumne hier beweist. Mehr von seiner Arbeit sieht man auf auf www.manfredklimek.com.


Weinbar invino im invino pflegen wir unsere Weinpassion. Wir sind stetig auf der Suche nach speziellen Weinen, was die Herkunft, die Traubensorten, die Winzer, die anbauweise oder die Kelterung anbelangt. im invino können Sie jeweils aus fünf roten und fünf weissen Weinen auswählen. Dazu servieren wir feines brot, ausgesuchtes olivenöl und basler Wasser. Wenn Sie zum Wein einen würzigen Käse oder noch etwas Fleischiges möchten – auch das bieten wir ihnen an. Die Weine wechseln wir alle 5-6 Wochen. vor jedem Wechsel degustieren wir eine auswahl an neuen Weinen – natürlich zusammen mit unseren Gästen. Die Weine welche am meisten Liebhaber gefunden haben, nach dem Motto – JLF (je leerer die Flasche) werden dann im invino ausgeschenkt. Wenn Sie das nächste Mal dabei sein möchten – registrieren Sie sich für unseren newsletter auf www.rubino-basel.ch oder noch einfacher – kommen Sie demnächst im invino vorbei, trinken ein Glas Wein und schreiben sich für die nächste Degustation ein. Dienstag – Samstag 17 – 23 h Sonntag & Montag geschlossen

invino bäumleingasse 9, 4051 basel T: +41 61 333 7770 M: +41 79 611 2555 info@invino-basel.ch


Nächste Ausgabe NR. 09 HERBST/WINTER 2014

BEST OF BASEL

LEBENSART LEIDENSCHAFT MENSCHEN NR.09 HERBST/WINTER 2014

CONSULTING WOHNEN BANKING ARCHITEKTUR MEDIZIN GENUSS MODE KUNST AUTO BEAUTY UHREN&SCHMUCK

Impressum BEST OF… Media GmbH. Konzeption und Realisation von besonderen Medien- und Event-Formaten. Leimgrubenweg 66, 4125 Riehen/best-of-media.ch. Gesellschafter/Inhaber: Christoph Hablützel, Riehen (Transparenz: Inhaber der Dreba Küchen AG); Frank Kampp, München. Office Basel-City: Kirschgartenstrasse 14, 4051 Basel. Geschäftsführerin: Dominique Walliser; walliser@best-of-media.ch. Herausgeber/Verleger der Publikationen: Christoph Hablützel; habluetzel@best-of-media.ch. Autoren in dieser Ausgabe: Christoph Hablützel, Petra Köhler, Daniel Schriber, Ana Vaage, Dominique Walliser. Kolumnisten in dieser ­Ausgabe: Romana Ganzoni, Ludwig Hasler, Manfred Klimek. Fotos: Maria Gambino/www.mariagambino.ch, Dominik Plüss/ www.photopluess.ch. Gestaltung, Druck und Versand: Schwabe AG, Muttenz. Auflage: 20000 Exemplare. BEST OF BASEL erscheint 2 bis 3-mal jährlich. Distribution: 12000 Exemplare persönlich adressiert an Premiumadressen in Basel und Region; über 1000 Exemplare an Arztpraxen, Basler Innerstadt-Geschäfte, ausgewählte Bars und Restaurants; rund 6000 Exemplare zur Verfügung der präsentierten Unternehmen und Institutionen. Nachdruck: nur gestattet mit Genehmigung des Verlags und mit Quellen­ angabe. Bestellungen: Einzelverkaufspreis CHF 15.–. Kontakt: info@best-of-media.ch

88

VORSCHAU/IMPRESSUM


Jeep mit ®

DER NEUE JEEP CHEROKEE. ®

Jeep Cherokee Longitude ab CHF 39 950.–* und 3,9% Leasing. ®

Der brandneue Jeep Cherokee setzt neue Massstäbe in Sachen Fahrverhalten und Handling. Und mit dem neuen 9-Gang-Automatikgetriebe bietet er zudem mehr Leistung in jedem Gelände bei gleichzeitig reduziertem Verbrauch. Kurzum: der ideale Begleiter für jedes Terrain. Weitere Details und Angebote bei Ihrem Jeep -Partner. Jetzt Probe fahren. ®

®

Swiss Free Service – Gratis-Service bis 10 Jahre oder 100 000 km**/Swiss Guarantee – für das gesamte Fahrzeug bis 3 Jahre (unlimitierte km)/Swiss free to go – 3 Jahre 24-h-Pannendienst, übernimmt bei Pannen die Abschlepp-, Übernachtungs- und Transportkosten innerhalb Europas. * Jeep Cherokee Longitude 2,0-l-CRD, man., 4 x 2, 140 PS/103 kW, Energieeffizienz-Kategorie C, Verbrauch gesamt: 5,3 l/100 km, CO2-Emissionen gesamt: 139 g/km, Listenpreis CHF 42 950.–, minus CHF 3 000.– Cash-Bonus. Barzahlungspreis (Nettopreis) CHF 39 950.–. CO2-Emissionsdurchschnitt aller Neuwagenmarken und -modelle in der Schweiz: 148 g/km. Preisänderungen vorbehalten. Angebot gültig auf Erstzulassungen bis auf Widerruf. Für die Leasingberechnung gilt: Leasingrate pro Monat ab CHF 369.–, Sonderzahlung CHF 10 738.–, 48 Monate Laufzeit, 10 000 km/Jahr, eff. Jahreszins 3,9%, Vollkasko- und Ratenversicherung obligatorisch, aber nicht inbegriffen. Ein Angebot der Jeep Finance. Eine Kreditvergabe ist verboten, falls sie zur Überschuldung des Konsumenten führt. Angebot nicht gültig für Grosskunden (Flotte F). Alle Preisangaben inkl. 8% MWST.** Es gilt das zuerst Erreichte. Jeep ist eine eingetragene Marke der Chrysler Group LLC. ®

®

®

Emil Frey AG

Grabenackerstrasse 10 | 4142 Münchenstein | Tel. 061 416 45 45 | www.emil-frey.ch/muenchenstein



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.