Best of Basel 01

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BEST OF BASEL

LUXUS, LEIDENSCHAFT UND MENSCHEN NR. 01 SOMMER 2009

Architektur Genuss Wohnen Auto Wissen Invest Lifestyle Gesundheit Business Services Mode


Tanja Grandits by


Liebe Leserin, lieber Leser Ein Magazin über Luxus, Leidenschaft und Menschen? Die grundsätzliche Idee ist natürlich nicht neu. Die gewählte Umsetzung, das Gesamtpaket aber schon. Besteht es doch aus einem hohen Anspruch an Redaktion, Fotografie, Layout und Papierqualität, aus der für eine bestimmte Zentrumsregion gewählten inhaltlichen Umsetzung und aus der persönlichen Postzustellung des grössten Teils unserer Auflage von total 20 000 Exemplaren. BEST OF BASEL haben wir mit Passion kreiert und realisiert. Für den grossen Support der involvierten Personen und Unternehmen, die unsere Idee und den Anspruch mittragen, für Basel ein relevantes Medium mit urbanem Flair zu kreieren, sind wir dankbar. Denn die Lancierung eines neuen Magazins steht im heutigen wirtschaftlichen Umfeld, seien wir ehrlich, ziemlich schief da. Für gute Ideen scheint es aber noch Platz zu geben. Das macht Mut. Und noch mehr Spass. Was will BEST OF BASEL, zweimal im Jahr? Vor allem zeigen, dass Luxus, eine anspruchsvolle Lebensart und hochwertige Dienstleistungen nicht a priori oder gar nur eine monetäre oder elitäre Sache sind, sondern das Ergebnis von herausragenden Ideen, fantastischen Talenten, Wissen, Stil, Attitüde und einer oft berührenden Leidenschaft der Protagonisten. Und? Wir lassen sie einfach schreiben. Namhafte und (noch) unbekannte Autoren, die etwas zu sagen haben. Wie der Philosoph und Publizist Ludwig Hasler, das Schweizer Stilgewissen Mark van Huisseling, die Kabarettistin Angela Buddecke. Nicht genug: BEST OF BASEL holt Ansichten ein. In dieser Ausgabe von Chefredaktoren national bekannter Zeitungen und Zeitschriften. Was Garantie sein müsste für eine hochwertige Basis von Seriosität, Intellekt und Augenzwinkern. Urteilen Sie selbst. Noch mehr? Viel Raum gewähren wir jeweils dem grossen Interview, das BEST OF BASEL mit faszinierenden Persönlichkeiten führen wird. In dieser Ausgabe mit Dr. Daniele Ganser. Wissen macht Lust. Wissen macht stark. So hat Autor Ruedi Suter nach dem Gespräch mit dem Basler Historiker und Friedensforscher empfunden. Wir wünschen Ihnen beim Lesen informative und lustbetonte Unterhaltung – und freuen uns über Ihre Reaktionen.

Christoph Hablützel Herausgeber

Markus Zimmermann Konzeption und Realisation

Titelfoto: «Fasnachtsbrunnen» von Jean Tinguely, 1977 EDITORIAL

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Inhalt 01 EDITORIAL 06 BURCKHARDT+PARTNER INNOVATION

UND KONTINUITÄT

14 WENGER PARTNER BUILDEXCELLENCE 20 JAGUAR LEIDENSCHAFT

FÜR EINE RAUBKATZE

22 FERRARI/MASERATI ITALIENISCHER 24 PORSCHE PASSION

ALS SICHERHEIT

FORMENRAUSCH

AUF VIER RÄDERN

26 INTERVIEW DANIELE

GANSER: DER AUGENÖFFNER

34 BAUMANN & CIE, BANQUIERS DIE

PRIVATBANQUIERS FÜR JEDERMANN

38 BASLER KANTONALBANK DEFENSIVE

ANLAGEPOLITIK

42 GRANDHOTEL LES TROIS ROIS/CHEVAL BLANC EINE 46 RESTAURANT ST. ALBAN ECK GEHEIMTIPP 48 KELLERHALS ANWÄLTE GRÖSSE 52 RAMSTEIN OPTIK SEHEN 56 LASER VISTA KLARE

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CONTENT

BERUFUNG FÜHLT UND LEBT MAN

IN DER DALBE

ALS STÄRKE

UND AUSSEHEN

SICHT OHNE BRILLE


60 BANG & OLUFSEN DÄNEN 64 BULTHAUP AUF

ZEIGEN FLAGGE

DAS WESENTLICHE REDUZIERT

68 HEID KÜCHEN FARBENSPIEL

IN DER GLASKÜCHE

70 GAGGENAU ÜBERRASCHENDE 72 MIELE LANGLEBIG

FOTOKUNST

SCHÖN

76 FRANKE/EISINGER KOMPROMISSLOSER 78 ALINEA VISION

STIL

UND HALTUNG

82 WOHNBEDARF ZU

BESUCH BEI GROSSEN NAMEN

84 ROESCH DAS

GESAMTKONZEPT WIRD IMMER WICHTIGER

88 GRIEDER EIN

GANZ BESONDERES HAUS

90 CHOCO LOCO/WENCKE SCHMID DUNKEL 04 | 74 | 92 KOLUMNEN LUDWIG

UND ZARTSCHMELZEND

HASLER/ANGELA BUDDECKE/MARK VAN HUISSELING

18 |19 | 45 | 55 | 63 | 81 ANSICHTEN SCHWEIZER

CHEFREDAKTOREN ÜBER BASEL

94 VORSCHAU/IMPRESSUM

CONTENT

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LUDWIG HASLER

ERST RECHT CHAMPAGNER: NUR LUXUS RETTET UNS AUS DER KRISE

Haben Krisen ihren tieferen Sinn? Man weiss es nicht und tröstet sich mit der Vermutung, Krisen förderten die Läuterung des Menschengeschlechts. Der Beweis dafür steht seit der Sintflut offen, kleinere Belege finden sich durchaus, sogar in der aktuellen Finanzkrise: Journalisten künden das Ende der Gier, Banker üben sich in Zerknirschung, Michelle Obama pflanzt im Garten des Weissen Hauses eigenhändig Gemüse, die Sonntagspresse weiss: «Die Krise hat die Kochtöpfe erreicht: Jetzt ist Resteküche angesagt – nach Grossmutters Rezepten.» Na dann. Frohe Ankunft in den mageren Jahren. Einfachheit, Sparsamkeit, Miesepetrigkeit: Spielt die Musik fortan in Moll, 4 / 4-Takt? Für Johann Strauss wären wir schlicht lebensuntauglich. 1874 brachte der «Die Fledermaus» auf die Bühne. «Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.» Im Jahr zuvor, 1873, brach der so genannt «grosse Gründerkrach» aus, ein Wahnsinnscrash, der Bankiers und Rentiers reihenweise in den Ruin trieb, eine wirtschaftliche Depression auslöste, die bis in die 90er Jahre dauerte. Was macht Johann Strauss daraus? Eine sagen06

KOLUMNE


haft witzige Operette, als Therapie fürs gedrückte Lebensgefühl, empfiehlt Champagner, Walzer, Witz. Vergesst das Debakel, tanzt über es hinweg, im Dreivierteltakt, beschwingt vom prickelnden Champagner, mitgerissen von der Heiterkeit der Musik. Die Aufforderung zum Tanz – eine Einladung zum Verdrängen? Warum so spiessig? Warum so beichtwillig? Herr, wir haben gesündigt, lebten über unsere Verhältnisse (eigentlich nur die Amerikaner, deren Pumpleben wir finanzierten), wir bereuen zutiefst, schwören jedem Exzess ab, schalten um auf Askese- und Bussprogramm. Was haben wir davon? Die «Fledermaus» hat das bessere Rezept. Sozusagen homöopathisch. Sie weiss, der Champagner war – an der Wallstreet und anderswo – ein Symptom der Krankheit. Aber er kann auch ein Medikament ersten Ranges werden. Wie wollen wir aus der Misere herausfinden, wenn wir büsserisch in ihr suhlen? Wir müssen abheben, uns beschwingen lassen. In der «Fledermaus» tönt das so: «Stosst an! Stoss an! Stoss an!» Und: «Im Feuerstrom der Reben / tra la la / sprüht ein himmlisch Leben/ tra la la.» Relativ einfach, ja, aber entschieden lebensklüger als heute, wo alle sagen: Die Party ist zu Ende. Warum denn? Wozu? Bussübungen bringen nichts – ausser der Stabilisierung der miesen Lage. Johann Strauss rät nicht zur besoffenen Vergessenheit. Eher zum Schwips, der beflügelt, ohne gleich dumm zu machen. Für die Champagnerlaune mit Humor. Humor, sagt sogar der Volksmund, ist die beste Medizin. Die Höchststrafe für Dummheit – und doch zum Lachen, also annehmbar. In der «Fledermaus» tönt das so: «Sie sind ein Dummrian! / Sie sind ein Blödrian! / Sie sind sehr inhuman. / Sie reden lauter Lebertran / und drehn sich wie ein Wetterhahn! / Sie rasen wie im Fieberwahn / und kollern wie ein Puterhahn!»

Im Nachhinein lassen sich leicht Witze reissen über die Finanzkrise. Heilsam wäre gewesen, diese Krise selbst als Riesenwitz zu entdecken. Etwa so: Es gab ein paar Millionen Amerikaner, die wollten ein Haus, hatten aber kein Geld. Also gingen sie zu denen, die Geld hatten, und liehen sich welches. Als die Häuser gebaut waren, wollten die Geldleute das Geld zurück. Das war aber verschwunden. Also gingen die Geldleute zu anderen Geldleuten und fragten, ob sie vielleicht das verschwundene Geld haben wollten. Au fein, sagten die, und wie wir das wollen! Sie packten die Schulden der Habenichtse in immer neuere «Produkte», verkauften sie zu immer höheren Preisen. So kam, was kommen musste. Warum checkten wir das nicht? Weil wir luxuriös über unsere Verhältnisse lebten? Nein. Wir waren stümperhafte Luxusleute. Der so genannte Luxus – Edeluhr, Kleidereleganz, Bordeaux – bedeutete uns zu wenig, nicht zu viel. Wir liebten ihn nicht, schielten nach Geld – statt nach Lebensprofit. Ein Glück, dass Schluss ist mit dem virtuellen Schmachten. Jetzt schätzen wir wieder die irdischen Güter. Der finanzielle Mehrwert ist ein flatterhaftes Ding. Im Leben zählt einzig der Gebrauchswert: das Schöne, Kostbare, Verführerische. Mit Champagner lernt man das am heitersten.

«Frohe Ankunft in den mageren Jahren. Einfachheit, Sparsamkeit, Miesepetrigkeit.» Stellen Sie sich vor, wir hätten frühzeitig so mit den Bankern gesprochen. Es wäre ein homerisches Gelächter ausgebrochen – und die Finanzkrise hätte keine Chance gehabt. Wir waren zu ernst, zu unbeschwipst. Klar, wir waren selber die Dummriane, redeten lauter Lebertran, drehten uns wie der Wetterhahn – immer nach den Rallyes der Börse. Wir glaubten selber an die wunderbare Geldvermehrung ohne Kreditdeckung. Zahlenfromm, genussallergisch, bierernst.

Dr. Ludwig Hasler, Publizist und Philosoph, lebt zwar nicht in Basel, aber immerhin in Zollikon. KOLUMNE

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ARCHITEKTUR


1. Markus Stephan Wenger leitet als Inhaber 21 Mitarbeitende.

BUILDEXCELLENCE ALS SICHERHEIT Wenger Partner AG hat eine exklusive Dienstleistung für private Bauherren geschaffen. Ein Werkzeug auf der Basis von Verbindlichkeit und Professionalität.

Die Realisierung eines Wohntraums kann zum Albtraum werden: Kostenüberschreitungen, geplatzte Termine, Pfusch. Vor allem, wenn sich Bauherren auf Unternehmen einlassen, deren Tiefstpreisgestaltung verlockend ist, deren Referenzen vorher aber nicht präzis überprüft wurden. Der Weg von der Trouvaille zum Findling ist dann mitunter ein sehr kurzer. Wer eine bestehende Liegenschaft sanieren will oder einen Neubau plant, hat oft viele Unwegsamkeiten vor sich. Denn die Vorfreude auf das fertiggestellte Eigenheim birgt eine Gefahr. Man unterschätzt das Vorhaben, hat keinen Bezug zur Problematik. Die monatelange, ja im schlechtesten Fall jahrelange Ungewissheit und die ebenso lange Bauzeit bis zur kompletten Vollendung

werden dann zur unschönen Belastung für Berufs- und Privatleben. Wer sich ein Auto kauft, erhält für sein Geld ein in hohem Masse komplexes Objekt, von dessen Herstellungsprozess er selbst nichts verstehen muss. Er geht ganz selbstverständlich davon aus, dass es funktioniert. Weshalb sollte es also nicht auch möglich sein, einem Bauherrn sämtliche Unsicherheiten abzunehmen, um ihm am Ende der Bauzeit ein massgeschneidertes Objekt zu übergeben, das genau dem entspricht, was man zu Beginn gemeinsam erarbeitet hat? Das fragte sich Markus Stephan Wenger, als er vor fünf Jahren mit Bekannten im Urlaub weilte. Alle berichteten von ihren gerade laufenden Bauvorhaben und davon, was dabei bereits schiefgegangen war. «Einer ARCHITEKTUR

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2.

2. Teamwork wird bei Wenger Partner AG grossgeschrieben, darum gibt es praktisch keine geschlossenen Räume. 3. Neubau Einfamilienhaus Bottmingen 4. Modernisierung Mehrfamilienhaus Dornach

«Dank buildexcellence haben die Bauherren die Gewissheit, dass ihr Budget vollumfänglich eingehalten wird.» sagte, dass er zusammen mit seinen Bauillusionen gleich auch noch fast alle Haare verloren habe», lacht der Architekt. Für Wenger, der ein Planungsbüro mit 46-jähriger Geschichte und 21 Mitarbeitenden führt, lieferten diese Inputs die Idee: «Dank unserer langjährigen Erfahrung verfügen wir in der Region Basel über ein grosses Netz von Partnern im Bausektor, die unser Vertrauen geniessen. Gemeinsam mit ihnen ist es möglich, ein Bauvorhaben von den ersten Skizzen bis zur Schlüsselübergabe durchzuführen. Die Dienstleistung buildexcellence ist die konsequente Umsetzung unserer Erfahrung und unseres Netzwerks im Dienste des Kunden.» buildexcellence beginnt mit einem ausführlichen Gespräch zwischen Luzia Lasser, der Bereichsleiterin Generalunternehmung und dem künftigen Bauherrn. «Dabei erfahren wir, welche Prioritäten er hat und wie seine Preisvorstellungen sind», erläutert Markus Stephan Wenger. «Dank unserer Erfahrung können wir ihm bereits früh sagen, ob seine Budgetierung realistisch ist.» Nach Absprache wird darauf vom Team ein umfangreiches kostenpflichtiges Projektdossier erstellt. Es gibt dem Kunden ein Werkzeug in die Hand, in dem Pläne und sämtliche zu erwartende Kosten, Termine und Qualitäten auf10

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gelistet sind. Der Endpreis ist darin festgehalten. «Wir überlassen es an diesem Punkt dem Kunden, ob er das Projekt von uns ausführen lassen will oder nicht. Gibt er den Auftrag uns, bürgen wir für Einhaltung des vereinbarten Preises, der angeführten Qualitäten und der berechneten Termine.» Wenger Partner AG ist ein Generalunternehmen, das alle Schritte von der Planung bis zur Realisation des Bauvorhabens inklusive Innenarchitektur beherrscht. Zu den Partnern zählen für Markus Stephan Wenger deshalb nicht nur die Mitarbeitenden und die eingebundenen Unternehmen, sondern auch die Bauherren. «Das ist anders gar nicht möglich. Wohnen ist etwas derart Persönliches, dass während des ganzen Prozesses eine gegenseitige Verbindlichkeit entsteht. Deshalb können wir gar nicht anders, als unsere Arbeiten erst dann abschliessen, wenn der Bauherr restlos zufrieden ist.» www.buildexcellence.ch Wenger Partner AG Kontakt: Luzia Lasser Schönmattstrasse 8 4153 Reinach T 061 716 96 04 / F 061 716 96 06


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CHRISTIAN DORER

WAS MICH FREUT AN BASEL. UND WAS MICH ÄRGERT…

Spontan als positive Imageträgerin kommt mir Gigi Oeri in den Sinn: Nicht nur ihr Engagement und ihr inneres Feuer für den FCB und damit für Basel sind einzigartig, sondern auch ihre mutigen Auftritte, gerade weil sie manchen nerven. Ex natura gleich doppelte Wirkung haben die Fussballerzwillinge Philipp und David Degen. Klar, sie polarisieren: zu frech, zu ungezogen, zu verspielt, zu eitel, wird gemeckert. Völlig zu unrecht. In Wahrheit tragen sie das junge Basel in die weite Welt hinaus: Vor allem Philipp als bestbezahlter Schweizer Fussballer nach England. David als Toptalent immerhin nach Bern. Denn dort als Basler (ich weiss, eigentlich ist er ja Lampenberger, aber wen interessierts?) akzeptiert zu werden, ist noch schwieriger als in Liverpool. Bekannte Basler gibts zwar noch weitere, alle haben aber als Imageträger ihre Tücken: Helmut Hubacher ist mit 83 immer noch einer der brillantesten politischen Köpfe in der SP. Aber nun wirklich passé. Roger Federer verbindet kein Mensch aus­ serhalb der Schweiz mit Basel. Marcel Ospel ist irgendwie aus der Mode gekommen. Und SBB-Chef Andreas Meyer ist eben halt Basel-Landschäftler (bei ihm interessierts doch einige) und nicht BaselStädter. Basel ist weiss Gott keine Stadt, die mir viel Grund zum Ärgern liefert. Mit Basel verbinden mich laue Sommerabende am Birs-Chöpfli und ein Geburtstagsfest bei einem Fondue auf der Münsterfähre, mitten auf dem Rhein. Der Dialekt ist erträglich, keine Frage. Und dass die Verkehrsbetriebe sich jeglichen Modetrends widersetzen und an den grasgrünen Trams festhalten, ist irgendwie auch sympathisch. Journalistischen Ärger, einen einzigen, verbinde ich allerdings mit Basel: die dünnhäutigste ehemalige Wirtschaftsgrösse des Landes – Moritz Suter. Er hat zwar eine ganze Airline auf die Beine gestellt, erträgt aber keine kritische Frage ohne Wutausbruch oder Intervention auf höherer Stufe. Ein kleiner Ärger noch ganz zum Schluss: Im Aargauer Nebel zu sitzen im Wissen um die Sonne in Basel, macht echt keinen Spass. 10

ANSICHTEN

Christian Dorer (1975) ist seit 1. Februar 2009 Chefredaktor der «Aargauer Zeitung»/«Mittelland Zeitung», die eine Leserschaft von 415 000 Personen täglich aufweist. Vorher war er als stellvertretender Chefredaktor beim «SonntagsBlick» und als Bundeshauskorrespondent für den «Blick» tätig. Er wohnt in Baden.


ANDRES BÜCHI

WER MICH BEEINDRUCKT IN BASEL. UND WAS MICH NERVT…

logien festzuklammern. Mittlerweile ist Morin Vorsteher des Präsidialdepartements von Basel und macht seinen Job souverän und mit vorbildlichem Charme. Remo Leupin Der Chefredaktor der neuen Zeitschrift «BeobachterNatur» bringt Basler Flair in die Limmatstadt und sichert die wichtige grüne Achse mit journalistischem Feinsinn für Trends jenseits von Stress und Melanie Winiger. Er zeigt, was Lohas lesen müssen, wenn sie nicht grade damit beschäftigt sind, ihren Lifestyle of health and sustainability zu pflegen. Was mich nervt in Basel

Sam Keller Der ehemalige Chef der Art Basel, unter dessen Ägide die grösste Kunstmesse der Welt den Sprung über den grossen Teich nach Miami schaffte, hat trotz jahrelangen Tummelns in der globalen Kunstschickeria seine jugendliche Euphorie, seine Freundlichkeit und seine Bodenhaftung nicht verloren. Als Direktor der Fondation Beyeler in Riehen ist er zu neuen Ufern aufgebrochen, um «mehr in Ruhe und in die Tiefe» zu arbeiten. Wir freuen uns jetzt schon auf die Überraschungen, die er uns bescheren wird, wenn er sein «Museum mit der Welt verbindet». Guy Morin Der grüne Politiker, Velo fahrende Arzt und Orgel spielende Magistrat wurde von seinen politischen Konkurrenten einst als zu weich für das Amt eines Regierungsrats abgekanzelt, weil er zu Emotionen in der Öffentlichkeit fähig ist. Morin fiel auch immer mal wieder durch Sololäufe auf, die nicht dem Regierungskurs entsprechen – so in der Asyl- und der Umweltpolitik. Doch genau solche Politiker brauchen wir, Leute, die Ehrfurcht vor der Schöpfung haben und sich für die Mitwelt einsetzen, ohne sich an politischen Ideo-

Das Freizeitlärm-Littering-Sittenzerfall-Getöse; Tugendwächter, Sittenpolizisten und Puritaner scheinen allgegenwärtig am Rheinknie. In Erinnerung geblieben sind: der bizarre Streit um den Euro-08-Mehrwegbecher, erregte parlamentarische Sexismusdebatten wegen eines Unterhosenplakats (Sloggy), endlose Debatten über Plastikstuhlverbote für Strassencafés, lautstarke Bettler-, Pinkler- und Stadtverschmutzerhysterie, ermüdende Diskussionen um harmlose Flosskonzerte am Rhein – und erstaunlich wenig Freude daran, dass Basel offenbar keine grösseren Sorgen quälen.

Andres Büchi, 52, ist seit Juli 2008 Chefredaktor des «Beobachters», der vierzehntäglich in der Schweiz von 910 000 Personen gelesen wird. Zuvor war Andres Büchi, der in Zürich lebt, u.a. mehrere Jahre in der Redaktionsleitung der «SonntagsZeitung». «Jedesmal, wenn ich in Basel bin, schwöre ich mir, in den Rhein zu tauchen, um die Stadt im Fluss zu erleben.» ANSICHTEN

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LEIDENSCHAFT FÜR EINE RAUBKATZE Die englische Marke Jaguar ist der Inbegriff für die Synthese von Sportlichkeit und Eleganz. Weil die Gründer der beiden Unternehmen persönliche Freunde waren, importiert die Emil Frey AG das edle Automobil seit Anbeginn in die Schweiz.

Jaguar – eine Automarke, so elegant wie das Raubtier, das ihr den Namen verlieh. Kaum eine andere Marke verkörpert die Werte des britischen Automobilsports besser als das Unternehmen, das so emblematische Modelle wie den Mark II und den unsterblichen E-Type hervorgebracht hat. Auch heute steht der Name Jaguar für kompromisslose Sportlichkeit, gekoppelt mit Eleganz und Komfort. Wer sich einen Jaguar leistet, wünscht sich ein Fahrzeug, das die Fahreigenschaften und die Ausstrahlung eines Sportwagens besitzt und dennoch die Ruhe und Noblesse einer Limousine vermittelt. Die Jaguar-Familie gliedert sich in vier Linien, die allesamt unterschiedlichen Erwartungen gerecht werden. Auf kompromisslose Leistung getrimmt, stechen die sportlichen Coupés der XK-Linie dem Liebhaber traditionell englischer Sportwagen als Erstes ins Auge. Ihre elegante Linie verrät die Verwandtschaft mit dem legendären E-Type. Mit der Einführung des XF hat Jaguar jüngst eine völlig neue Formensprache eingeführt und ein Fahrzeug geschaffen, das ein unschlagbares Raumangebot in einem rassigen Kleid bietet. Die Briten sind von der neuen Linie überzeugt und werden in Kürze auch die Modellreihe XJ einem Facelifting unterziehen. Die X-Types schliesslich umfassen elegante Limousinen sowie den ersten Kombi von Jaguar. Autos, welche die komfortable Seite der Marke widerspiegeln und sich auch für Familien eignen. Für die Region Basel ist das Emil Frey AG Autocenter Münchenstein unter der Leitung von Hans-Ruedi Rüegg die erste Adresse für Jaguar. Das Autohaus verbindet eine über achtzigjährige Partnerschaft mit der britischen Marke. «Sie geht zurück auf die persönliche Freundschaft zwischen dem jungen Emil Frey und William Lyons, dem Gründer von Jaguar. Der motorradbegeisterte Basler Jungunternehmer lernte den Briten 1926 anlässlich einer Messe in London kennen, als Lyons noch Seitenwagen für Motorräder konstruierte. 12

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1. Unzertrennlich: Geschäftsführer Hans-Ruedi Rüegg und Jaguar

Als später Sportwagen folgten, war Emil Frey der erste, der diese eleganten Autos exklusiv in die Schweiz importierte», erzählt Hans-Ruedi Rüegg. Was als Freundschaft begann, entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte, die noch nach achtzig Jahren partnerschaftliche Züge trägt. Jaguar sammelte Erfahrungen im Rennsport und liess diese in Sportwagen und Limousinen einfliessen. Unter den 50 Mitarbeitern des Emil Frey Autocenters finden sich ausgewiesene Jaguar-Spezialisten, die regelmässig im Produktionswerk in Coventry auf die neusten Technologien geschult werden. Denn bei aller Sportlichkeit ist Jaguar heute ein wirtschaftliches Fahrzeug, dessen kraftvolle Motoren sich durch sparsamen Verbrauch und geringe Emissionen auszeichnen. Wie alle Welt sind auch die Mitarbeiter von Hans-Ruedi Rüegg auf den neuen XJ gespannt, der am 9. Juli erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. «Die beste Gelegenheit, dieses Auto der Luxusklasse live zu sehen, sind die nächsten Jaguar-Days (Ankündigung beachten!) in Münchenstein», sagt HansRue­di Rüegg. Und seine Augen glänzen.

www.emilfrey.ch/münchenstein Emil Frey AG Autocenter Münchenstein Grabenackerstrasse 10 4142 Münchenstein T 061 416 45 45 / F 061 416 45 46


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ITALIENISCHER FORMENRAUSCH Es macht keinen Sinn, einen Wechsel zu vollziehen, damit alles beim Alten bleibt. Keine Frage: Mit der Erstehung eines Traumwagens von Ferrari oder Maserati erschliessen sich dem Autofahrer neue Welten. Dafür sorgt Niki Hasler.

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Erwachsene Männer bekommen leuchtende, oft feuchte Augen und erwarten von ihren Frauen nicht, dafür verstanden (jedoch immer noch geliebt, nebenbei) zu werden. Ferrari und Maserati, die beiden Kultmarken, stehen für Automobilrennsport, Noblesse, italienisches Design und maximale Emotionen. In der Vergangenheit erbitterte Konkurrenten auf der Rennstrecke, steht heute jeder der beiden Namen für seine eigene, ganz individuelle Philosophie. Während Ferrari sich kompromisslos und der Tradition verbunden dem Rennsport verschrieben hat und die Erfahrungen von der Rennstrecke möglichst ungefiltert in Gefährte mit Strassenzulassung einfliessen lässt, konzentriert sich Maserati auf Komfort mit rennerprobter Technologie unter der Haube. Da beide Unternehmen zum selben Konzern gehören, profitieren sie von technologischen Synergien. Weltbekannte Marken wie Ferrari und Maserati stellen ausserordentlich hohe Ansprüche an ihre Konzessionäre, die ihre Kompetenz stets aufs Neue beweisen müssen. Niki Hasler kann deshalb stolz sein, gleich beide Labels unter seinem Dach zu führen, denn sein Unternehmen an der Hardstrasse in

Basel gehört zum exklusiven Kreis der Schweizer Konzessionäre. Für die Region Basel und Nordwestschweiz ist die Niki Hasler AG sogar die einzige Adresse. Hier werden die emotionsbeladenen Neuund Occasionswagen gezeigt, der Kunde persönlich und kompetent beraten. In der geräumigen, lichtdurchfluteten Ausstellung und Werkstatt herrscht Ordnung und Sauberkeit wie in einer Formel-1-Box. Wer sich hier in einen Ferrari oder Maserati verliebt, geht eine lebenslange Partnerschaft ein. Denn mit dem Kauf wird man Mitglied einer Familie, und als solches uneingeschränkt betreut. Niki Hasler organisiert durchs Jahr zahlreiche Events für seine Kunden, sei es eine Besichtigung der Werke, wo die Autos entstehen, eine Probefahrt mit dem eigenen Boliden auf einer Rennstrecke wie Imola oder ein Schleudertraining. Besitzer eines Ferrari oder eines Maserati fühlen sich nie vernachlässigt. Auch wenn Frau sich einmal anders orientieren würde. Am 31. Oktober ist Tag der offenen Tür an der Hardstrasse 15 in Basel. Zu bewundern gibt es die neusten Modelle von Ferrari und Maserati, zu entdecken historische Fahrzeuge in neuwertigem Zustand. Frauen sind herzlich dazu eingeladen.

1. Erfüllt Männerträume auf vier Rädern: Niki Hasler

www.ferrari-basel.ch Niki Hasler AG Hardstrasse 15 4052 Basel T 061 375 92 92 / F 061 375 92 99


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PASSION AUF VIER RÄDERN

Seit rund zwei Jahren hat Basel sein eigenes Porsche-Zentrum. Im Gellert, gleich beim St.-Alban-Tor, kann der Mythos Porsche hautnah erlebt werden.

Dass der Name Porsche weltbekannt ist und den Inbegriff von Kontinuität darstellt, ist einer Philosophie zu verdanken, die in der Automobilindustrie einzigartig ist. Es gibt kein anderes Auto, das allen Fortschritten zum Trotz während eines halben Jahrhunderts seiner ursprünglichen Form so treu geblieben ist. Die Form des Ur-Porsche 356 von 1947 und des ersten 911ers von 1963 war und ist einfach so gut, dass sie die Jahrzehnte überdauert hat. Ähnliches gilt für das Antriebskonzept des 911. Der Sechszylinder-Boxermotor im Heck ist bis heute aktuell. Ein Porsche ist deshalb ein zeitloses Auto, das selbst neben seinen jüngeren Nachkommen nichts von seiner ursprünglichen Faszination eingebüsst hat. Neben dem legendären 911 in seinen verschiedenen Ausführungen bietet Porsche eine Reihe weiterer Modelle an. Je nach Anspruch und Budget findet man «seinen» Porsche immer und bleibt der Marke treu, weil die emotionale Bindung zu Porsche besonders innig ist. Seit Jahrzehnten. Der Einstieg in die Porsche-Welt führt oft über den luftigen Boxster, den spritzigen Cayman oder über die streng geprüften Occasionen, die man vor dem Showroom bewundern kann. Wer sich mehr Platz und Komfort wünscht, aber auf das Porsche-typische Fahr- und Lifestylegefühl nicht verzichten mag, liegt mit dem geräumigen Cayenne genau richtig. Seit rund zwei Jahren hat Basel nun sein eigenes Porsche-Zentrum, wo Autoträume hautnah

erlebt werden können. Verkaufsleiter Toni Reichen ist der ideale Ansprechpartner. «Als gelernter Mechaniker bin ich mit der Technik der gesamten Porsche-Palette bestens vertraut», betont er und man spürt dabei seine Faszination für die Zuffenhausener Autofamilie. Das Porsche-Zentrum ist aber nicht nur Anlaufstelle für Neukunden. Hier treffen sich auch langjährige Porsche-Kunden. «Wir organisieren sowohl für Porsche-Fahrer als auch für solche, die mit Porsche liebäugeln, attraktive Anlässe. Einmal sein eigenes Auto auf einer Rennstrecke auszuprobieren oder mit einem gestellten Porsche einen Schleuderkurs zu absolvieren, ist einfach Faszination pur», schwärmt Toni Reichen. Die hauseigene Zeitschrift und die Website informieren stets aktuell. Noch mehr Faszination erwartet Toni Reichen dann im Spätsommer. Porsche wird den lange erwarteten Panamera vorstellen. Das viertürige Fahrzeug ist eine Synthese zwischen sportlichem Coupé und komfortabler Limousine und bietet so viel Kopffreiheit wie ein Mercedes der S-Klasse oder ein 7er BMW. Mit 3 Motorenvarianten (V6, V8 und V8-Biturbo) und 300 bis 500 PS ausgestattet, ersteht man ihn ab 147 900 Franken. Passion vorausgesetzt natürlich. www.porsche-basel.ch Porsche Zentrum Basel St. Alban-Anlage 70 4002 Basel T 061 317 85 11 / F 061 317 85 12

1. Toni Reichen ist in Basel der Porsche Verkaufleiter. AUTO

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DANIELE GANSER DER AUGENÖFFNER

Er wies nach, dass die NATO Geheimarmeen unterhielt und Terroraktionen inszenierte. Er stellt die offizielle Version der Anschläge vom 11. September 2001 in New York infrage. Er untersucht die Machenschaften der Geheimdienste, die Manipulationen der Kriegstreiber und Geschäftemacher, und er erforscht und fordert mit Nachdruck den Ausstieg aus der Abhängigkeit des versiegenden Erdöls: der Friedensforscher, Historiker und Erfolgsautor Dr. Daniele Ganser (37). Der Basler Wissenschaftler achtet sehr auf seine Unabhängigkeit, um sich mit verheimlichten oder verdrängten Zeitthemen befassen zu können und diese an die Öffentlichkeit zu tragen. Keine ungefährliche Aufgabe. Aber die Stadt Basel mit ihrer Universität, so preist der Vater zweier Kinder, ermögliche ihm, am

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INTERVIEW

Historischen Seminar in grösstmöglicher Freiheit, Sicherheit und Toleranz kritische Fragen zu stellen und zu beantworten. Der viersprachige Forscher untersucht mit Leidenschaft die Gründe, die Frieden schaffen oder Kriege auslösen. Gewalt und Energieprobleme sind seinen Erkenntnissen zufolge «aufs Engste verknüpft». Deshalb engagiert sich Ganser unter anderem in der Arbeitsgruppe für das Studium von Peak Oil und Gas (ASPO) für den Einsatz nachhaltiger und damit friedenfördernder Energieformen: Basel habe gute Voraussetzungen, von der 6000 Watt- zur 2000-Watt-Gesellschaft zu werden. Weshalb, erklärt Augenöffner Daniele Ganser in diesem Gespräch.


INTERVIEW

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INTERVIEW


Daniele Ganser: Haben Sie Angst? Daniele Ganser: Natürlich – wer hat keine Angst? Stimmt. Aber Sie schlagen sich bei Ihren Forschungen mit Geheimdiensten, verdeckter Kriegsführung, Verschwörungstheorien und den dunklen Seiten der Macht-, der Finanz- und der Energiepolitik herum. Bestimmte Leute und Gruppen sähen Sie wohl lieber kaltgestellt …

«Wer seine Ängste kennt und sich nicht durch sie beherrschen lässt, lebt bewusster und freier. »

Um diese Forschungen überhaupt machen zu können, musste ich zuerst mit meinen eigenen Ängsten umgehen lernen. Dabei half mir vor allem meine Frau Bea. Sie ist mutig, und sie kennt sich als Naturärztin bei den körperlichen Energieflüssen gut aus. Angst staut die Energie und die persönliche Weiterentwicklung. Ich versuche, der Angst keine Entscheidungsgewalt einzuräumen. Heute habe ich eine Struktur, mit der ich angstfrei meine Interessen verfolge. Das gibt eine sehr dynamische Arbeitsbasis. Mit der Angst leben zu lernen, ist eine Mammutsaufgabe. Aber es lohnt sich, die Aufgabe anzupacken: Wer seine Ängste kennt und sich nicht durch sie beherrschen lässt, lebt bewusster und freier.

führung wirkt gezielt auf die Emotionen. Und zwar so lange, bis wir diese Strategie durchschaut haben und ihr mit unserer emotionalen Ehrlichkeit entgegentreten. Terroristen operieren mit der Angst und kombinieren sie mit ihrem Hass. Aber auch Regierungen, Interessensgruppen und Firmen setzen sie ein. Wenn uns etwa gedroht wird: «Ihr müsst das Bankgeheimnis aufheben, sonst kommt ihr auf die schwarze Liste.» Oder wenn Politiker oder Manager vom Arbeitsplatzverlust sprechen, um Veränderungen durchzusetzen oder zu verhindern. Das wirkt! Viele bekommen Weil wir durch Angstmacherei absichtlich manipuliert werden? automatisch Angst vor dem sozialen Abstieg, vor dem Verlust von Job, Geld und Prestige. So wird Ja. Angst ist ein Gefühl, das oft als wirkungs- versucht, die Menschen zu lenken. Gerade auch volle Waffe eingesetzt wird. Die verdeckte Kriegs- jetzt, in der Weltwirtschaftskrise. Denn häufig ist die Angst ein Teil geschickter Machtpolitik. Sie erzeugt genau jenen Bewusstseinsraum, in dem die Angstmacher wollen, dass sich die Leute bewegen.

«Mit der Angst leben zu lernen, ist eine Mammutsaufgabe.»

Und diese Abhängigkeiten zeigt Wissenschaftler Ganser nun auf ? Ja. Mit meinen Forschungen kann ich diese Mechanismen zumindest in Teilen aufzeigen und jenen, die sich dafür interessieren, die Möglichkeit geben, sich davon zu befreien. Dahinter steckt ein alter Gedanke der Aufklärung: «Getraue dich, selbst zu denken!» Wichtig ist mir, dass ich damit der Öffentlichkeit, die ja über die Steuergelder die Basler Universität finanziert, auch etwas

INTERVIEW

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Also: Wer hat am Nine Eleven die drei Wolkenkratzer in New York einstürzen und das Pentagon angreifen lassen?

«Viele wissen nicht, dass an diesem Tag in New York drei – nicht nur zwei – Wolkenkratzer eingestürzt sind.»

Das ist nicht geklärt. Es gibt heute drei Theorien, alles Verschwörungen übrigens: 1. Osama bin Laden wars. Er hat 19 muslimischen Terroristen den Auftrag gegeben und Präsident Bush und Vizepräsident Cheney konnten den Anschlag nicht verhindern. Das ist die Surprise-Theorie, die offizielle Version gemäss Kean Report. Die zweite Theorie – Lihop, Let it happen on purpose – sagt: Osama wars, aber Cheney liess den Angriff bewusst zu. Dafür opferte er verbrecherisch 3000 Menschen, um dann zur Erbeutung von Erdöl und Erdgas Afghanistan und Irak anzugreifen. Und die dritte Theorie – Mihop, Make it happen on purpose – sagt: Das Pentagon hat die Anschläge aus demselben Grund selbst inszeniert und die Osama-Videos gefälscht. Heute gibt es zu jeder dieser Theorie einen Stapel Bücher und viele Internetseiten. Und wer hat Recht?

zurückgeben kann. So hilft die Uni als Teil der Gesellschaft, gewisse Angstmechanismen, in denen wir gefangen sind, zu thematisieren und zu hinterfragen. Und sie zeigt auf, wie man diesen Teufelskreis durchbrechen und den Manipulationen entgegenwirken kann. Tönt schön! Aber gelegentlich wollen die zuständigen Professoren nicht, dass man an bestehenden Weltbildern rüttelt. Genau das tun Sie jedoch: Mit ihren Arbeiten über die NATO-Geheimarmeen, ihren lästigen Fragen zu den Urhebern des Anschlags vom 11. September 2001 und dem drohenden Ende des Erdöls: Da sprechen Sie für einige teils völlig undiskutable Themen an. Tatsächlich ist auch die akademische Forschungslandschaft nicht frei von Angst. Es geht um akademische Karrieren, den guten Ruf und auch um Geld, denn die Forschung ist nie ganz frei – es braucht immer Geldgeber. Aus Angst vor Gesichtsverlust, Budgetkürzungen oder heftigen Reaktionen aus dem Ausland werden manchmal gewisse Themen gemieden. Hierzu gehört die verdeckte Kriegsführung, der Rückgang der Erdölförderung, Ressourcenkriege oder Terrorismus. In der Schweiz oder in Deutschland gibt es manchmal Berührungsängste, weil man z.B. den USA, den Russen oder Chinesen nicht auf die Zehen treten will. Aber ich meine: Derart wichtige Themen dürfen wir nicht ignorieren! Es ist wichtig, internationale Konflikte bis in die letzte Ecke auszuleuchten. 22

INTERVIEW

Das Dossier ist inzwischen bei den Historikern angekommen: Wir müssen die Theorien vergleichen und ihre Argumente untersuchen. Wichtig ist, dass man sich nicht sofort festlegt, da das Basiswissen zu Nine Eleven auch in der Schweiz sehr dürftig ist. Viele wissen nicht, dass an diesem Tag in New York drei – nicht nur zwei – Wolkenkratzer eingestürzt sind. Und dass der dritte Turm, das 170 Meter hohe Gebäude WTC7, nicht von einem Flugzeug getroffen wurde. Wenig bekannt sind auch die Put-Optionen auf American Airlines und United Airlines, die den Anschlag zum Millionengeschäft werden liessen. Diese Punkte müssen weiter untersucht werden. Sie sind in Basel aufgewachsen, haben an verschiedenen Universitäten in Europa und der Schweiz studiert und geforscht. Jetzt wirken Sie an der Uni Ihrer Heimatstadt – wie lässt es sich hier arbeiten? Basel ist eine Stadt ohne Maulkorb. Die Uni erlaubt freie und kritische Forschung. In Deutschland und teils auch in Zürich haben die Akademiker viel eher Angst davor, etwas zu sagen, das ihre Karriere ruinieren könnte. An der Uni Basel konnte ich im Rahmen meiner Doktorarbeit frei zur NATO-Geheimarmee Gladio und zu inszeniertem Terrorismus forschen. Es gibt in Basel auch wohlhabende Menschen, die das Schöne, das Wahre und das Gute fördern wollen, das ist der Geist des Humanismus. Und der ist sehr wichtig für die Stadt! Leute, die mich in Basel geprägt haben sind: mein Doktorvater Professor Georg Kreis, der immer für die Toleranz zwischen den Kulturen eingestanden ist und nie Angst hatte, kritische Analysen zu machen. Geprägt haben mich auch die Basler Professoren Hartwig Isernhagen, Ueli Mäder, Rainer Hoffmann und Heiko Haumann. Das sind Persönlichkeiten, die auch grosse Fragen


INTERVIEW

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INTERVIEW


«Wir müssen in der Region Basel erneuerbare Ansätze und die Energieforschung stärken!»

stellen: Was ist der Sinn des Lebens? Wie kommt es zu Krieg? Wie entwickelt sich das politische Denken? Basel hat viel brain power, viel Freiheit und sehr verschiedene Meinungen auch unter den Dozenten, was für die Studenten äusserst wertvoll ist. Womit wir wieder bei der Angst wären: Die scheint hier weniger zu lähmen. Sagen wir es so: Es gibt eine Art «Basler Geisteshaltung», die in der Forschung den Mut zu Kritik, Toleranz und Neugierde fördert. Hier lassen sich gut neue Zusammenhänge entdecken und neue Bewusstseinsräume öffnen. Denn Basel tickt tatsächlich etwas anders.

einsetzt, wir brauchen Solarzellen auf dem Dach, isolierte Häuser, leichtere Autos und die Nutzung der Geothermie. Erdöl ist zwar noch mit 57 Prozent der weitaus wichtigste Energieträger der Schweiz. Aber die globale Energiewende ist unabwendbar und kommt innerhalb der nächsten 20 Jahre im Kontext von Peak Oil. Darauf muss unsere Region reagieren – aber wie? Wir müssen in der Region Basel erneuerbare Ansätze und die Energieforschung stärken! Das sind Pläne, welche die Universität konkret verfolgt. Das Isolieren der Häuser belebt übrigens unser Gewerbe. Der Franken bleibt in der Schweiz, er geht nicht mehr an Erdölkonzerne wie ExxonMobil, die 2008 über 40 Milliarden Dollar Gewinn einsteckte. Der neue Bewusstseinsraum sagt uns: Wir müssen uns von dieser Kriege auslösenden Abhängigkeit lösen, wir können das in der Region Basel mit alternativer Energie friedlicher und besser machen. Das Know-how haben wir. Ebenso den Ansatz, die globalen Fakten auf die lokalen Notwendigkeiten herunterzubrechen. Wir gehen voraus – und wir profitieren vom Vorteil, zuerst gehandelt zu haben! Interview Ruedi Suter

Was müssen wir uns unter einem Bewusstseinsraum vorstellen? Die Summe von Gedanken und Gefühlen. Nehmen wir die Energieforschung. Zurzeit arbeite ich an meiner Habilitation «Die Schweiz und das Erdöl – die Geschichte einer gefährlichen Abhängigkeit». Ich untersuche die Erdölkriege und komme zum Schluss, dass wir das Erdöl verlassen sollten, bevor es uns verlässt. Für das braucht es aber einen neuen Bewusstseinsraum, ein neues Denken, und positive Gefühle wie Hoffnung und Begeisterung, welche eine Veränderung unterstützen. Dazu eignet sich Basel sehr gut, weil es sich stark für Energieeffizienz und erneuerbare Energien

Dr. phil. Daniele Ganser wurde 1972 in Lugano geboren, ist Schweizer Historiker, spezialisiert auf Zeitgeschichte seit 1945 und internationale Politik. Er lebt mit seiner Frau, seiner Tochter und seinem Sohn in Arlesheim.

INTERVIEW

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1. Herrschaftliches Domizil der unkomplizierten Privatbank: Baumann&Cie, Banquiers, an der St. Jakobs-Strasse 46

DIE PRIVATBANQUIERS FÜR JEDERMANN

Baumann &Cie versteht sich als unkomplizierte Privatbank für jedermann. Egal, wie viel Vermögen jemand hat. Ihr erfolgreiches Geschäftsmodell will Baumann &Cie jetzt auch in Zürich lancieren.

Baumann & Cie, Banquiers, befindet sich in zwei durch einen kleinen Park verbundenen herrschaftlichen Gebäuden an der Basler St. Jakobs-Strasse. Mit ihrem unabhängigen Geschäftsmodell, das nicht Finanzprodukte, sondern seit je die ganz individuellen Bedürfnisse der Kunden in den Vordergrund stellt, hat sie auch in diesen Zeiten Erfolg. Jedoch muss die Bank damit leben, dass in der Bevölkerung auch das Image kleinerer Banken wegen der Finanzkrise gelitten hat. Dennoch, dank ihrem soliden Fundament können die Teilhaber heute mehr Kunden als im Vorjahr zählen. Wie und warum ihnen das in schwierigen Zeiten gelungen ist, sagen die Teilhaber von Baumann & Cie Niklaus C. Baumann, Heinz Jeger, Matthias Preiswerk und Daniel Rüedi im Interview. 26

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Herren Baumann, Jeger, Preiswerk und Rüedi, kommt bei Ihnen jemand mit 50 000 Franken Vermögen überhaupt als Kunde infrage? Niklaus C. Baumann: Uns ist prinzipiell jeder Kunde lieb. Wir stellen den Menschen in den Mittelpunkt und bewerten ihn nicht nach seinem Vermögen oder Einkommen. Es ist für uns selbstverständlich, dass jeder Kunde mit demselben freundlichen Empfang und derselben sorgfältigen Grundberatung rechnen darf. Jedoch haben wir uns bei relativ kleinen Depots in der Wahl der Anlagemedien einzuschränken. In solchen Fällen arbeiten wir in der Regel mit kollektiven Anlageformen (z.B. Fonds, abgestimmt auf Alter, Beruf und Vermögenslage), dies nicht zuletzt aus Wirt-


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Die vier Teilhaber auf einen Blick: 2. Niklaus C. Baumann 3. Heinz Jeger 4. Matthias Preiswerk 5. Daniel Rüedi

schaftlichkeitsgründen für den Kunden: Er soll ja von möglichst tiefen Kosten profitieren können. Matthias Preiswerk: Wir führen keine Vermögensuntergrenze für Kunden, da in der Regel immer auch künftige Anwartschaften bestehen. Wer heute ein kleines Vermögen besitzt, kann erben, ist heute im Aufbau eines Betriebes oder am Anfang einer Karriere und kann so später über ein Mehrfaches verfügen. Warum soll jemand gerade Baumann & Cie als seine Vermögensverwaltungsbank auswählen? M.P. Wir bieten eine grosse Sicherheit, weil einerseits unsere Bank sehr solide mit Eigenmitteln ausgestattet ist und andererseits alle vier Teilhaber mit ihrem Privatvermögen haften. Benutzen Sie für Ihre Anlagepolitik eigene Finanzprodukte? Daniel Rüedi: Wir haben keine eigenen Produkte. Das heisst: Es kommt zu keinen Interessenskonflikten! Unsere Berater sind absolut unabhängig, weil sie keine eigenen Produkte forcieren müssen. Wir können neutral auf die Interessen unserer Kunden eingehen und individuelle Lösungen anbieten.

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Wie steht es aber mit der Abhängigkeit der Anlageberater von den Boni, einer der Ursachen der Krise der Grossbanken? M.P. Wir führen für unsere Mitarbeitenden ein Gewinnbeteiligungsmodell, das vom operativen Jahresergebnis und den individuellen Leistungen abhängig ist. Bei uns partizipieren jedoch alle daran – vom Kundenberater bis zum Mitarbeiter im Backoffice. Die Finanzkrise hat die gesamte Bankenwelt tief getroffen. Auch punkto Image. Haben Sie damit ein Problem? M.P. Als Bank leiden wir imagemässig unter der Krise. Wenn wir jedoch darlegen, dass wir als Privatbanquiers völlig anders als Grossbanken aufgestellt sind, stossen wir auf Verständnis, weil die Leute erkennen, dass wir mit Herz und Blut Unternehmer sind und keine Manager. D.R. Unser Geschäftsmodell, das auf Unabhängigkeit und Neutralität setzt, bietet zudem keinen Produkteeinheitsbrei. Zusammen erarbeiten wir eine Strategie und wählen im Markt die besten Anlagen oder Investitionen für unsere Kunden aus. Auch bieten wir unseren Kunden über die Vermögensanlage hinaus Dienstleistungen an. Zudem 28

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gehört es zur Geschäftspolitik unseres Hauses, dass die Teilhaber den Kunden ihr Gehör widmen.

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Konnten Sie profitieren, dass Grossbanken wie UBS so stark in der Kritik stehen? M.P. In der Tat konnten wir die Zahl unserer Kunden gegenüber dem Vorjahr stattlich erhöhen. Aber auch wenn die Grossbanken heute in der Kritik stehen, darf nicht vergessen gehen, dass sie den Akteuren auf dem Finanzmarkt Zusatzdienstleistungen anbieten. Sei es im Fondsgeschäft, im Handel oder in der Abwicklung von Geschäften. Wir müssten zum Beispiel im Backoffice mehr Personal anstellen, wenn wir nicht auf diese Dienstleistungen zurückgreifen könnten. Am 1. Juni expandierten Sie nach Zürich. Was sind die Gründe? H.J. Wir setzen auch in Zukunft auf unser erfolgreiches Geschäftsmodell. Wir haben schon lange nach Opportunitäten in Zürich geschaut. Jetzt wollen wir eine solche umsetzen. M.P. Wir machen diese Expansion, weil die Risiken abschätzbar sind. Unserer Bank wollen wir durch dieses Vorhaben noch mehr Energie zuflies­ sen lassen. Ziel ist es, in Zürich zu wachsen und mindestens halb so gross zu werden wie in Basel. Das Bankgeheimnis sowie der Finanzplatz Schweiz stehen heute stark unter Druck. Wie sehen Sie die Situation?

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H.J. Der Finanzplatz ist immens wichtig für die Schweiz. An einer globalisierten Welt wollen jedoch alle teilhaben. Darum können wir uns international anerkannten Standards nicht verschliessen. Die Schweiz hat mit der Anerkennung von Artikel 26 des OECD-Musterabkommens den Weg geebnet, künftig Drittstaaten auch bei Steuerhinterziehung Amtshilfe gegenüber deren Steuerpflichtigen zu gewähren. Mir scheint das heutige Schweiz-Bashing übertrieben. H.J. Es handelt sich eben schon um einen Wirtschaftskrieg der Grossmächte. Anders ist es nicht zu erklären, dass Steueroasen wie die englischen Kanalinseln bislang ungeschoren davonkommen. Nötig wäre es aber auch, dass sich die Schweiz mit anderen Ländern, etwa mit Österreich und Luxemburg, besser vernetzt.

www.baumann-banquiers.ch Baumann &Cie, Banquiers St. Jakobs-Strasse 46 Postfach 2282 4002 Basel T 061 279 41 41 / F 061 279 41 14 INVEST/BANKING

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INVEST/BANKING


1. Alfred Ritter, Leiter Asset Management, und Dominik Galliker, Leiter Private Banking Basel (v.l.)

DEFENSIVE ANLAGEPOLITIK

Das Private Banking der Basler Kantonalbank profitiert von der Krise der Grossbanken. Die Zahl der Kunden und der Neugelder hat massiv zugenommen. Das grosse Vertrauen will die Bank mit einem umfassenden fair banking würdigen.

Einst war das stadtbekannte Restaurant Glogge am Brunngässlein 3 in Basel situiert. Heute residieren die Beraterinnen, Berater und Anlagefachleute der Basler Kantonalbank (BKB) an diesem Ort. In hellen, modernen Räumen empfängt das Private Banking der Basler Kantonalbank seine Kundschaft zentral in der Innenstadt. Die Devise der BKB heisst fair banking: Zuverlässige Bankdienstleistungen zu fairen Konditionen und eine faire Partnerschaft mit den Kundinnen und Kunden. Dank einer eher defensiven Anlagepolitik und der Staatsgarantie im Hintergrund avanciert die BKB zur vielgefragten Adresse für Bankkunden. Wie die Bank die Gunst der Stunde nutzen will, sagen Dominik Galliker, Leiter Private Banking Basel, und Chief Investment Officer Alfred Ritter, Leiter Asset Management, im Interview.

Herren Galliker und Ritter, warum soll ich die Basler Kantonalbank für die Verwaltung meines Vermögens auswählen? Dominik Galliker: Sie erhalten bei uns eine individuelle und umfassende Beratung in allen Finanzfragen. Unsere erfahrenen und langjährigen Kundenberaterinnen und -berater stellen dabei Ihre Bedürfnisse und nicht irgendwelche Verkaufsziele in den Vordergrund. Das wird sehr geschätzt. Im Fachmagazin «Elite Report» wurde unser Private Banking mit einem «magna cum laude» ausgezeichnet. Alfred Ritter: Unsere Anlagepolitik hatte immer einen vorsichtigen Charakter. Wir sind nicht von der Kreditkrise betroffen. Dies hat viele Neukunden bewogen, zu uns zu kommen. INVEST/BANKING

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Vor der Krise galten die Grossbanken als die grossen Zauberer im der Staatsgarantie. 2008 sind dem Private BanPrivate Banking. Heute liegt die BKB im Trend. Warum? king knapp 1,6 Milliarden Franken, im 1. Quartal 2009 bereits wieder 906 Millionen Franken an D.G. Es ist richtig, dass wir früher eher Mühe be- Neugeldern zugeflossen. Wir haben aber einiges kundeten, im Private Banking einen Platz an der mehr als die Staatsgarantie zu bieten. Wir sind Sonne zu finden. Die BKB liegt aber nicht nur we- eine Universalbank mit umfassender Dienstgen des gestiegenen Bedürfnisses nach Sicherheit leistungspalette und breitem Filialnetz in Basel. im Trend. Wir haben in den letzten Jahren viel in die Unser Private Banking hat Standorte in Basel, Ausbildung und Kompetenzförderung unserer Mit- Riehen, Olten und Zürich. Unsere Beraterinnen arbeitenden investiert. Zudem haben wir den Bera- und Berater arbeiten durchschnittlich mehr als tungs- und Betreuungsprozess systematisch opti- 10 Jahre bei uns – das heisst, unsere Kundinnen miert und standardisiert. Mit dem eigenen Handel und Kunden können sich langfristig auf ihren Beund dem Derivate-Team bieten wir eine umfassende rater verlassen. Palette an Produkten an. Wir können uns heute mit A.R. Mit meiner langjährigen Erfahrung als den Gross- und Privatbanken absolut messen. Börsenhändler, Kundenbetreuer im institutionellen Bereich sowie der Mitwirkung in diversen Gremien der Schweizer Börse und des Verbandes der Es ist also nicht allein die Staatsgarantie, die zum heutigen Erfolg Schweizer Kantonalbanken setze ich manchmal einen Gegenpunkt zu den akademischen Ansätgeführt hat? zen, welche im modernen Portfoliomanagement D.G. Viele neue Kundinnen und Kunden sind we- oft fast blind und unkritisch umgesetzt werden. gen der Vertrauenskrise gegenüber Grossbanken zu Gerade in der heutigen, veränderten Finanzwelt uns gekommen. Wir bieten Sicherheit – auch mit scheint mir dieser Aspekt wichtig.

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INVEST/BANKING


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2. Hell und modern: die neue Adresse des Private Banking der Basler Kantonalbank am Brunngässlein 3 in Basel 3. Dominik Galliker und Alfred Ritter (v.l.): «Unsere Anlagepolitik hatte immer einen vorsichtigen Charakter.»

A.R. Wir strukturieren das Asset Management der Mancher Kunde will die gesamte Vermögensverwaltung an die Bank BKB und der Bank Coop in diesem Jahr neu. Auf den abgeben. Kann er sicher sein, dass alles gut abläuft? 1.1.2010 legen wir es bei der BKB zusammen. Wir D.G. Zuerst sollte ein Kunde einen umfassenden möchten damit marktnaher agieren und das KnowBedürfnis-Check mit vielen Fragen über seine Anla- how bündeln. Wir wollen so die höheren Ansprüche geziele ausfüllen. Dazu kommen Gespräche mit dem der Kundinnen und Kunden, aber auch unserer BeAnlageberater. Erst dann wird eine Strategie entwi- ratenden an die Vermögensverwaltung erfüllen. ckelt. Dabei stehen etwa traditionelle, nachhaltiD.G. Zusätzlich werden wir unter dem Motto «Zuge und Plus-Strategien zur Auswahl. Wer wünscht, frieden oder Geld zurück» eine attraktive Kampagne kann die gesamte Vermögensverwaltung oder Tei- lancieren: Wenn uns ein Kunde ein Mandat zur Verle davon über ein Vermögensverwaltungsmandat mögensverwaltung erteilt hat, kann er die bezahlte Gebühr im Sommer 2010 zurückfordern, wenn er mit (VVM) an die BKB übergeben. unserer Dienstleistung nicht zufrieden ist. Wie steht es mit den Kosten? D.G. Der Kunde oder die Kundin wählt entweder ein Pauschalhonorar oder ein erfolgsabhängiges Gebührenmodell, das sich an der Performance des Mandats orientiert. Im Asset Management haben Sie viel vor?

www.bkb.ch Basler Kantonalbank Brunngässlein 3 4051 Basel T 061 266 33 55 / F 061 266 29 11 INVEST/BANKING

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GOURMET


1. Peter Knogl gehört seit Jahren zur Garde der internationalen Topköche.

EINE BERUFUNG FÜHLT UND LEBT MAN Peter Knogl ist Küchenchef des Gourmetrestaurants Cheval Blanc im Fünfsternehotel Les Trois Rois in Basel. Letzten Herbst wurde er von Michelin mit dem zweiten Stern geehrt; Gault Millau ernannte ihn zum Aufsteiger des Jahres und vergab gleich 18 Punkte. Der 40-jährige Bayer hat eine lange Karriere in den besten europäischen Häusern hinter sich.

Herr Knogl, was ist schwieriger: erfolgreich zu werden oder erfolg- Stichwort Leistungsdruck: Wie gehen Sie damit um? reich zu bleiben? Zum Glück hat mein Leben mich gelehrt, mit Der Weg zum Erfolg ist schwieriger. Er war lang, Druck umzugehen. Denn die Erwartungen liegen mit vielen Verzichten verbunden, aber immer un- sehr hoch. Ich versuche natürlich, stets das hohe glaublich spannend. Und jetzt verfüge ich über eine Niveau zu halten und die Produkte zu bekommen, grosse Erfahrung. Diese spielt eine wesentliche, die ich haben will. Ohne Kompromisse. Das ist aber nein, die entscheidende Rolle. Der Leistungsdruck gar nicht so einfach. Doch ohne Qualität geht nichts. ist darum heute auch nicht mehr allzu vehement. Mindere Produkte akzeptieren wir nicht und schiMan wird gelassener, weil man seine eigenen Fähig- cken sie zurück. Die gleiche Kompromisslosigkeit keiten gut einschätzen kann. Ich habe viele Jahre gilt für die ganze Küche. Kein Teller geht da raus, schon auf hohem Niveau gearbeitet, in Deutschland, den ich nicht kontrolliere. Spanien, Frankreich, England und in der Schweiz. Zwingend ist: Um in meinem Beruf Erfolg zu haben, braucht es eine eigene, klare Linie, die man sich erarbeitet und dann konsequent durchzieht. GOURMET

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Gäste, die im Cheval Blanc reservieren, haben hohe Erwartungen. nach den einzelnen Highlights. In der Regel bleibt nicht viel in der Erinnerung. Sollten Sie sich aber Was braucht es da alles, diese zu erfüllen? nach Wochen oder gar Monaten noch erinnern, war Es ist wie im Theater: Das Essen und das Ambien­ das Essen wirklich gut. te sollen ein Erlebnis sein. Da spielt der Service natürlich mit: Ein spektakulärer Service mit einem gewissen Showeffekt ist wichtig. Aber: Die Sterne von Das ist wie ein Geheimnis. Oder? Michelin entstehen auf dem Teller, in der Küche! Genau, das ist es. Jeder kann etwas LangweiliDas Servicepersonal muss deshalb wissen, was es auf dem Teller hinausträgt, und es muss permanent ges kochen, selbst mit den besten Produkten. Es freundlich sein. Die beiden Komponenten gehören braucht die Kreativität oder, wenn ich das sagen zwingend zusammen. Der Service muss umsetzen darf, die Genialität des Kochs, das Essen zu einem können, was die Küche kreiert, um die Gäste glück- Erlebnis zu machen. Verstehen Sie, den Beruf des Kochs kann man lernen. Eine Berufung hingegen lich zu machen. fühlt und lebt man. Und Berufung heisst, während der Arbeit immer wieder neu zu entscheiden: «Kann man das oder kann man das nicht?» Und wie macht man die Gäste glücklich? Indem man ihnen etwas kocht, das sie nie vergessen. Erst wenn man so weit ist, dass der Gast nach einem Menü von sieben Gängen sich später an das ganze Menu erinnert, hat man einen Stern. Das ist unglaublich schwierig. Machen Sie den Test selbst. Gehen Sie essen und ich frage Sie nachher

2. Im einmaligen Cheval Blanc-Ambiente – mit Maître Gregory Rohmer – ist auch der Service vom Feinsten. 3. Kulinarisches Highlight aus der Küche von Peter Knogl

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GOURMET

www.lestroisrois.com Grandhotel Les Trois Rois Blumenrain 8 4002 Basel T 061 260 50 50 / F 061 260 50 60


LISA FELDMANN

DIE LEIDENSCHAFTLICHE ZÜRCHERIN ÜBER BASEL

Mirka Federer-Vavrinec Die Frau hinter meinem persönlichen Sporthelden. Seine mentale Trainerin, ganz sicher. Seine Soulmate und seine Sonne, zweifellos. Auch wenn Roger und Mirka das nicht hören wollen. Ohne Mirka wäre er natürlich auch ein erstklassiger Tennisspieler geworden. Aber mehr eben nicht. Beatrice und Nicolas Ryhiner Sie hatten den Mut, aus einer Leidenschaft ihren Beruf zu machen. Und kauften ein Weingut im Burgund, als vom Burgund keiner mehr so recht etwas wissen wollte und lieber in Chile investierte oder in Kalifornien. Die Ryhiners aber glaubten an die ursprüngliche Kraft dieser Region, an ein Comeback der diffizilen Noten nach Jahrzehnten der meist nur noch kommerziell angelegten Weine. Ihre hervorragenden Erzeugnisse, die sie im Chateau de la Crée in Santenay anbauen, bieten sie (zum Glück) auch in Basel an: in der Le Bar de la Crée, St. Alban-Vorstadt 35. So, und zum Schluss noch mein einziges Basler Ärgernis: die Läckerli. Wie kann ein Gebäck von so holzartiger Konsistenz als feine Spezialität Gut kenne ich Basel nicht – als leidenschaftliche gelten in einer Welt, in der Sprüngli die LuxemZürcherin. Scheint mir nicht allein so zu gehen, burgerli erdachte? wie eine nicht repräsentative Umfrage in meinem Bekanntenkreis ergibt. Das tut mir leid – jetzt an dieser Stelle natürlich ganz besonders. Aber ein paar Namen, allesamt Highlights, fallen mir schon ein, klar: Trudie Goetz Eine geniale Geschäftsfrau, ausge­ stattet mit dem untrüglichsten Modeinstinkt, den ich persönlich kenne. Sie nimmt Designer in ihr Repertoire auf, auch wenn sich diese international noch nicht durchgesetzt haben. Und sie unterstützt Labels, deren Erfolg und Qualität sich nicht allein in Umsatzzahlen messen lassen. Aber gilt sie in Basel noch als Baslerin? Schon, oder? Denn obwohl ihre Trois-Pommes-Geschäfte sicher vor allem in Zürich, St. Moritz und in Gstaad Furore und enorme Umsätze machen, so hat Trudie Goetz doch in aller erster Linie Basler Wurzeln. Und die verliert man nie, … sagt zumindest Arthur Cohn.

Lisa Feldmann (49) ist seit Mai 2004 Chefredaktorin von «annabelle», der mit 325 000 Lesern/-innen pro Ausgabe führenden Frauenzeitschrift in der Schweiz. Die gebürtige Norddeutsche verfügt über eine reiche Erfahrung im Bereich der Frauenzeitschriften durch leitende Tätigkeiten bei «Elle» und «Cosmopolitan» und als freie Autorin, u.a. für die «Financial Times». ANSICHTEN

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GEHEIMTIPP IN DER DALBE

Kontinuität, Diskretion, Ambiente und eine ausgezeichnete Küche sind für Andreas Plüss eine Selbstverständlichkeit. Der Vollblutgastgeber betreibt seit elf Jahren das geschichtsträchtige Restaurant St. Alban-Eck.

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GOURMET


1. Das Restaurant St. Alban-Eck besticht durch die wunderschöne Fachwerkfassade, an welcher die Zunft wappen der Maler, Optiker und Glasmaler prangen. 2. Andreas Plüss ist Gastgeber mit Leib und Seele, der Freundlichkeit tagtäglich vorlebt.

Das Basler St.-Alban-Quartier, von den Einheimi­ schen liebevoll «Dalbe» genannt, lag einst am Stadtrand, geschützt hinter den Mauern des zweiten Stadtwalls. Zeugen davon sind die Mauerreste im St. Alban-Tal und das Tor, das als eines der wenigen stehen geblieben ist. Die St. Alban-Vorstadt beherbergte viele Werkstätten, während sich unten im Tal das Kloster befand. In diesem Quartier, einer der am besten erhaltenen historischen Ecken Basels, befindet sich das romantische Restaurant St. Alban-Eck. Die soliden Mauern und das Fachwerk verraten ein historisch wertvolles Haus. Ein Glück also, dass man hier die Gelegenheit hat, ein Stück Basler Geschichte in einem ganz besonderen Restaurant zu erleben. Dank seiner Lage an einer Strassenecke ist die Gaststube zur Mittagszeit lichtdurchflutet und verströmt mit ihren Holzbalken, den zahlreichen historischen Stichen und den Jugendstilfenstern eine stilvoll heimelige Atmosphäre. Andreas Plüss fühlt sich sichtlich wohl in seiner anspruchsvollen Aufgabe als Gastgeber. Er ist stets selbst zur Stelle, begrüsst seine Gäste persönlich, kennt viele mit Namen. Und wohl auch einige Geheimnisse.

«Natürlich, aber Diskretion und unaufgeregte Verschwiegenheit sind in einem kleinen Restaurant genauso wichtig wie das Essen und das Ambiente», sagt der Urbasler. Und – seine Mimik verrät es – er meint es auch so. Die Küche im St. Alban-Eck besticht durch ihre saisongerechte, unprätentiöse Küche, die von regio­ nalen Produzenten beliefert wird. Fleischgerichte werden stets von marktfrischem Gemüse begleitet. Was auffällt: Selbst bei Hochbetrieb kommt hier keine Hektik auf. Die Ruhe, die der gross gewachsene Patron ausströmt, steckt an. Ein besonderer Geheimtipp ist die helle Himmelstube im ersten Stock. Sie kann (für maximal 22 Personen) gemietet werden und trägt ihren Namen, weil sie den Vorgesetzten der E. E. Zunft zum Himmel als ehrwürdiges Domizil dient. www.st-alban-eck.ch Restaurant St. Alban-Eck Andreas Plüss St. Alban-Vorstadt 60 4052 Basel T 061 271 03 20

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GOURMET

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SERVICES


1. Teamleiter Baurecht (v.l.): Dr. Balthasar Bessenich Dr. Bernhard Christen Dr. Fabrizio Gabrielli

GRÖSSE ALS STÄRKE

Die Grosskanzlei ist eine der führenden Schweizer Wirtschaftanwaltskanzleien in diversen Spezialgebieten und mit starker regionaler Verankerung in Basel, Zürich und Bern.

Kellerhals Anwälte heisst seit 1. Januar 2009 eine grosse Anwaltskanzlei in Basel, Bern und Zürich mit rund 70 Juristinnen und Juristen als Folge des Zusammenschlusses der Anwaltsbüros Kellerhals (Bern), Hess (Zürich) und Christen Rickli Partner (Basel). Seit 10 Jahren herrscht der Trend, dass sich Anwaltsbüros zusammenschliessen. Warum dies so ist und was für Vorteile eine Grosskanzlei bietet, sagt Wirtschaftsanwalt Marco Balmelli, Partner der Kellerhals Anwälte in Basel, im Interview.

Herr Balmelli, ist die Wirtschaftskrise der Grund, dass sich Ihr Büro mit Berner und Zürcher Anwälten zusammengeschlossen hat? Marco Balmelli: Nein, wir haben schon lange sondiert, mit wem wir kooperieren könnten. Bereits nach vier Monaten zeigt sich, dass wir als Kellerhals Anwälte an Attraktivität gewonnen haben. Warum ist dies so? Dank unseren 70 Juristinnen und Juristen können wir unseren Kunden viel mehr Spezialisten in den einzelnen Gebieten des Wirtschaftsrechts anSERVICES

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2. Teamleiter Prozesse und Insolvenzrecht (v.l.): Prof. Dr. Daniel Staehelin PD Dr. iur. Pascal Grolimund 3. Teamleiter M & A und Corporate (v.l.): Dr. Marco Balmelli lic. iur. Thomas Hentz Dr. Peter Rickli

bieten. Unser Netzwerk ist heute viel grösser: Für In der Krise dürften eher andere Bereiche zunehmen … grössere Projekte lässt sich so rasch ein spezielles Team zusammenstellen. Wenn nötig, kommen Viel Arbeit haben wir derzeit im Prozessrecht Spezialisten aus Bern und Zürich nach Basel. und im Führen von Schiedsgerichtsverfahren. Sehr stark gefragt ist auch die Beratung in Umstrukturierungen und Neuausrichtungen. BetreiHat somit der Allrounder unter den Anwälten, der in allen bungen und Konkurse nehmen derzeit zu. Rechtsgebieten etwas weiss, ausgedient? Besonders für Grosskunden ist es sehr wich- Die Wirtschaftskrise fordert ihre Opfer. tig, dass sie schnell eine effiziente Beratung erhalten. Eine erste Einschätzung möglichst schon Wir machen uns Sorgen um Klienten, die wir innert 24 Stunden. Oft wird zudem eine 24-Stun- teils seit Jahren begleiten. In der Wirtschaftskrise den-Betreuung gefordert. Dies würde ein kleines erhalten sie, obwohl gut aufgestellt, deutlich weAnwaltsbüro überfordern. Zeit ist heute Geld. niger Aufträge. Die Unternehmensführungen und wir als ihre Berater sind besonders gefordert. Die Krise ist meiner Meinung nach noch lange nicht Warum sollte ein Unternehmer Kellerhals Anwälte als Kanzlei überwunden. aussuchen? Wir können ihm in unserem Kerngebiet, dem Wirtschaftsrecht, einen sehr hohen Spezialisierungsgrad bieten. Zudem ist unser Credo, dass der Klient stets vom Mandatsleiter betreut wird. Das heisst: Der Schmied bleibt der Ansprechpartner – und nicht der Schmiedli.

Sie selbst als M-&-A-Spezialist und Notar sind zudem eine Koryphäe im Sportrecht. Was sind hier Ihre Aufgaben? Ich betreue vorwiegend Sportlerinnen und Sportler und führe wenn nötig Verfahren für sie. Transfers von Fussballern sind ebenfalls eine Aufgabe von mir.

Welche Spezialgebiete bieten Kellerhals Anwälte in Basel an? Zum einen sind wir spezialisiert auf Baurecht. Wir beraten Ingenieure, Architekten, Bauherren und Bauunternehmer in allen spezifischen Fragen. Wir redigieren Verträge oder wirken als Partner für unsere Klienten während des gesamten Baus. Im Weiteren haben wir grosse Erfahrung im Prozess- und Insolvenzrecht und haben ein schlagfertiges M & A und Corporate Team.

Alles in allem: Hat sich der Zusammenschluss mit Berner und Zürcher Kollegen zu den Kellerhals Anwälten gelohnt? Wie gesagt sind wir mit den ersten fünf Monaten sehr zufrieden. Dank unserer Grösse sind wir heute auf Platz 12 aller Schweizer Anwaltsbüros. Dadurch sind wir auch attraktiver geworden für junge Talente im Anwaltsberuf, um die ein heftiger Kampf herrscht.

Wegen der Wirtschaftskrise dürfte Ihre zweiter starker Bereich, Verkauf und Kauf von Unternehmen, unter Druck sein. Mergers& Acquisitions (M & A) sind derzeit wegen der Krise in der Tat nicht an der Tagesordnung. Unsere Teams in diesem Bereich beraten aber auch Unternehmer in der Nachfolgeplanung oder helfen Firmen, sich neu zu strukturieren.

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SERVICES

www.kellerhals.ch Kellerhals Anwälte Hirschgässlein 11 Postfach 257 4010 Basel T 058 200 30 00 / F 058 200 30 11


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SERVICES

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1. Hat im wahrsten Sinne des Wortes den Durchblick: Andreas Bichweiler, Inhaber von Ramstein Optik

SEHEN UND AUSSEHEN

Ramstein Optik an der Sattelgasse beim Marktplatz ist mit ihrer über hundertjährigen Geschichte eine Institution, aber auch eine Marke.

Wer hierher kommt, sucht in der Regel kein konkretes Brillenmodell. Mann und Frau wünschen sich einfach eine Ramstein-Brille. Eine Brille, die gemeinsam mit dem Ramstein-Team ausgewählt wurde und hundertprozentig zu Gesicht und Charakter des Trägers passt. Seit zwanzig Jahren führt Inhaber Andreas Bichweiler das Unternehmen, das aus Basel nicht mehr wegzudenken ist. Sein Team ist wie eine Familie und besteht aus den besten Experten ihres Fachs. Etwas, das den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kein Optiker beigebracht hat, ist ihre Menschenkenntnis und die Begeisterung, mit der sie sich um ihre Kundschaft kümmern. Da Ramstein mit Sehen zu tun hat, kommt auch die Kunst nicht zu kurz: das riesige Schaufenster ist mittlerweile Kult wie die Plakatwerbung und stets eine Bühne für zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler.

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LIFESTYLE

Herr Bichweiler, wie charakterisieren Sie die Kundschaft von Ramstein Optik? Andreas Bichweiler: Ich glaube, dass unsere Kundinnen und Kunden schon beim Eintreten davon überzeugt sind, dass sie das Geschäft erst wieder verlassen werden, wenn sie «ihre» Brille gefunden haben. Vielen ist die Marke der Brille nicht so wichtig; sie wollen einfach eine Ramstein-Brille. Es braucht beim ersten Mal vielleicht etwas mehr Mut, bei uns einzutreten anstatt bei einem Discounter. Aber dann kommen sie immer wieder. Was verstehen Sie unter einer Ramstein-Brille? Wir führen viele exklusive Marken. Exklusiv in dem Sinne, dass es sie anderswo nicht gibt, aber auch, dass wir von Design und Qualität, und vor allem vom Wert für unsere Kundschaft total überzeugt sind. Viele unserer Marken sind in der Schweiz noch unbekannt, zwei Drittel von allen gibt es nur bei uns.


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LIFESTYLE

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2. Beratung steht bei Ramstein im Zentrum. 3. Eine Ramstein-Brille passt immer perfekt zum Outfit.

Wie kommen Sie zu diesen exklusiven Marken? Wir besuchen jedes Jahr die wichtigsten Messen, in Paris, Mailand oder New York. Wir haben beim Einkauf einen guten Riecher, suchen und finden immer wieder die Trendsetter, herausragende neue Produkte, abseits der ausgetretenen Pfade. Insofern ist Ramstein selbst eben auch eine Marke, die für Ungewöhnliches und Interessantes steht.

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Wie erklären Sie sich den Erfolg von Ramstein gegenüber Discountern, die in erster Linie mit ihren Preisen argumentieren? Bei uns ist eben nicht der Preis das Wichtigste, sondern dass der Kunde restlos begeistert ist. Dieser will sich doch nicht selbst durch die verschiedensten Brillen durchprobieren müssen. Nein, er erwartet zu Recht, dass wir die passende Brille vorschlagen. Zeichen von Qualität ist es ja dann, wenn der Kunde zurückkommt und nicht das Produkt (lacht). Wie genau machen Sie das? Vor dem Beraten steht das Zuhören und das Beobachten. Die Ramstein-Leute finden zuerst heraus, wer der Kunde sein will. Eine Brille kann eine Persönlichkeit unterstreichen, sie aber zu einem gewissen Grad auch verändern. Wir sind darin geübt, rasch zu erfassen, welche Brille zum betreffenden Gesicht passen und den Stil der Person unterstützen wird. Hinweise geben uns sowohl das Gespräch und das Outfit, aber auch die Körpersprache. Gerade anhand der Körpersprache erkennen wir dann, wie sich der Kunde mit einer von uns vorgeschlagenen Brille fühlt. Wir sind also weniger Berater als viel mehr «Herausfinder». Eigentlich sieht eine Brille heute ähnlich aus wie vor hundert Jahren. Wo liegt der Fortschritt?

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Sowohl beim Design als auch beim Material. Seit die Brille zu einem Modebestandteil wurde, ist die Auswahl für Kundinnen und Kunden riesig geworden. Bei der Herstellung der Fassungen haben neue Technologien und Materialien Einzug gehalten, zum Beispiel Titan als sehr gut verträgliches Metall, oder Büffelhorn als elegantes, modisches Naturprodukt. Aber der grösste Fortschritt betrifft die Gläser. Heute verwenden wir fast nur noch Kunststoffgläser. Diese sind optisch hervorragend und können viel dünner geschliffen werden. Dadurch wird die Brille leichter. Dank innovativen Beschichtungen sind diese Gläser nun auch kratzfest. Sie sehen, für Brillenträgerinnen und Brillenträger von heute hat sich in diesen hundert Jahren, seit es übrigens Ramstein gibt, zum Glück fast alles verändert. www.ramstein-optik.ch Ramstein Optik Sattelgasse 4 4001 Basel T 061 261 58 88 / F 061 261 58 06 46

LIFESTYLE


MARKUS SPILLMANN AUF EIN, ZWEI WORTE!

Corine Mauch Zürichs neue Stadtpräsidentin: politisch gibt es die eine oder andere Differenz – wir sind gespannt Guy Morin Er wollte das Amt – er hat es nun. Sollte für Basel ausserhalb der Kantonsgrenzen etwas die Werbetrommel rühren Zürcher Schauspielhaus Zehrt von grossem Ruf – ist aber ein sicherer Wert im Kulturbetrieb, trotz gelegentlicher Aufregung um Intendanz und Arbeitsbedingungen Basler Theater Da muss ich leider passen – dafür bin ich zu wenig in Basel Ancillo Canepa Dürfte derzeit der glücklichere Präsident sein … Gigi Oeri … als Frau Oeri VIPs in Zürich Gibts einige – und viele, die es nur meinen zu sein … Nicht dazuzugehören, ist fast schon wieder chic. Daig in Basel Hält zusammen, zieht Fäden, geht auf und fällt wieder in sich zusammen Kronenhalle Wo möchten Sie später leben? Man isst in der Tat gut und kann dabei teure Mit Blick aufs Meer, Schneeberge in Reichwei- Kunst – real und an den Wänden – bewundern te und einem urbanen Zentrum um die Ecke – ich Kunsthalle suche noch … Setzt künstlerisch und kulinarisch Marken Ihre Lieblingsbeschäftigung? Draussen sein, in jeder Form – försternd, segelnd, schwimmend, wandernd, bikend, auf dem Snowboard oder den Ski – was derzeit alles sehr selten der Fall ist Ihr Traum? Ich wollte immer Rettungspilot werden – da bleib ich mir treu Welches Talent möchten Sie besitzen? Gelassenheit Welche Eigenschaft schätzen Sie an einem Chefredaktor am meisten? Als Vorgesetzten? – Sich nicht zu wichtig nehmen …

Markus Spillmann, 1967 in Basel geboren, in Basel und im Laufental aufgewachsen, ist seit 1995 in der NZZ-Gruppe tätig und wurde im April 2006 zum Chefredaktor und Leiter Publizistik der «Neuen Zürcher Zeitung» ernannt, die täglich von 294 000 Lesern gelesen wird. Er studierte an den Universitäten Basel und Zürich Politische Wissenschaft, Allgemeine Geschichte und Volkswirtschaftslehre. Er ist verheiratet, Vater von drei Kindern und lebt (natürlich) in Zürich. ANSICHTEN

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LIFESTYLE


KLARE SICHT OHNE BRILLE

Mit der Vista Klinik und der dazugehörenden Laser Vista befindet sich in Binningen ein weltweit angesehenes Institut für die schmerzfreie Korrektur von Sehfehlern direkt am Auge.

Sehen ist zweifellos eine der wertvollsten Gaben, die der Mensch besitzt, und das Auge das faszinierendste Organ unseres Körpers. Kein Wunder, betrachtete man es früher als Fenster zur Seele. Dass es heutzutage möglich ist, an diesem sensiblen und hochpräzisen Organ Operationen durchzuführen, mit denen Sehfehler dauerhaft korrigiert

1. Dr. Eduard Haefliger gründete 1996 die Laser Vista. Heute arbeiten drei Fachärzte im Laserzentrum.

werden können, mutet immer noch unglaublich an. Doch mit der Vista Klinik und der integrierten Laser Vista haben wir direkt vor den Toren Basels eine Klinik, wo solche Eingriffe schmerzfrei und auf höchstem Niveau vorgenommen werden können. Möglich sind solche Eingriffe heute dank der unaufhaltsamen Weiterentwicklung neuer Technologien auf dem Gebiet des Lasers. Ähnlich wie das gebündelte, in einer einzigen Wellenlänge schwingende Licht imstande ist, optische Datenträger wie CDs und DVDs zuverlässig und mit einer Präzision zu lesen, die sich im Mikrometerbereich befindet, kann der Laser auch als mikroskopisches Skalpell benutzt werden. Da dabei keine physische Berührung stattfindet, ist der Laser prädestiniert für die Mikrochirurgie. Mit seiner Hilfe lässt sich heute die LIFESTYLE

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Form der Hornhaut modellieren und damit deren Lichtbrechung so korrigieren, dass eine Fehlsichtigkeit dauerhaft behoben werden kann. Mit Dr. Eduard Haefliger operiert – nebst seiner nach wie vor umfangreichen chirurgischen Tätigkeit in der Vista Klinik – einer der renommiertesten Pioniere dieser Technologie. Für Fälle, in denen eine Korrektur mittels Laser nicht angezeigt ist, lässt sich das gewünschte Resultat in den meisten Fällen durch das operative Einsetzen einer künstlichen Linse hinter der Iris (Regenbogenhaut) erreichen. Zu den Routinebehandlungen von Dr. Haefliger gehören Operationen des grauen Stars, bei denen die getrübte natürliche Linse durch eine künstliche ersetzt wird.

Welche Risiken bestehen bei einer Operation mit Laser? Die Gesamtrisikoquote bei einem Lasereingriff ist vergleichbar mit jener beim Tragen von Kontaktlinsen und liegt im Bereich von 0,3 %. In etwa 3 % der Fälle können kleine Lasernachkorrekturen zur Optimierung des Resultats sinnvoll sein. Ist es auch möglich, eine altersbedingte Fehlsichtigkeit zu korrigieren?

Mit dem Alter stellt sich bei den meisten Menschen eine Weitsichtigkeit ein. Diese ist darauf zurückzuführen, dass die Linse, die im Auge hinter der Iris sitzt, allmählich ihre ursprüngliche Elastizität verliert. Entgegen den Behauptungen vieDr. Haefliger, welches Resultat darf ich nach einer Laseroperation ler Hersteller gibt es heute noch keine künstliche in Ihrem Institut erwarten? Linse, welche die verlorenen Eigenschaften einer natürlichen Linse aufweisen. Dr. Eduard Haefliger: Unsere eigenen Resultate und zahlreiche Studien belegen, dass nach einer Laserkorrektur mit modernsten Femtolasern Bezahlt die Krankenkasse die Behandlungskosten? und Excimerlasern über 90 % der Patienten sehr zufrieden sind. Auch bei intraokularen ZusatzlinOperationen von Fehlsichtigkeit, so genannte sen oder bei Linsenaustausch der natürlichen Lin- Komfortoperationen, werden von der Krankenkasse wird dieser Faktor erreicht. Wichtig ist für uns, se in der Regel nicht bezahlt. Die Krankenkassen dass in allen Fällen medizinisches Risiko und un- bezahlen zu Recht nur die Operation des grauen befriedigende Resultate weniger als 1% betragen. Stars. Aber auch hier gilt, dass eine Laserbehandlung über die Jahre gerechnet billiger kommt als Kontaktlinsen oder Brillen. Die Kosten variieren Wie lange dauert ein Eingriff bei Ihnen? von Fall zu Fall je nach Aufwand stark. Im PreisLeistungs-Vergleich liegen wir auch international Besprechung, Messung und Vorbereitung der günstig. Genaueres erfahren alle Interessierten individuell angepassten Operation dauern ein Viel- auf unserer Website oder in unserer Broschüre, die faches der reinen Operationszeit. Der Patient liegt bei uns kostenlos bestellt werden kann. praktisch immer weniger als eine halbe Stunde unter dem Operationsmikroskop. Die Laserphase selbst dauert oft nur wenige Sekunden. Laseroperationen können beidseitig durchgeführt werden, intraokulare nur an einem Auge in ein und derselben Operation. Wie schnell kann man den Erfolg der Operation überprüfen? In der Regel funktionieren die Augen bereits am Tag nach der Operation einwandfrei. Das endgültige Resultat und die volle Sehschärfe werden allerdings erst nach 6 bis 8 Wochen erreicht. Ist die Operation schmerzhaft? Nein, aber da das Auge während der Behandlung sehend bleibt, kann es durch das Operationsmikroskop etwas geblendet werden. Das Auge spürt die Spülflüssigkeit und gelegentlich etwas Druck. 50

LIFESTYLE

www.laservista.ch LASER VISTA Binningen Hauptstrasse 71 4102 Binningen T 061 426 50 00 / F 061 426 50 51


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2. Modernste Operationssäle mit neuesten Hightechausrüs tungen gehören in der Laser Vista zum Standard. 3. Dr. Eduard Haefliger hat als Augenarzt eine 35-jährige Erfahrung. LIFESTYLE

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1. Nachfolge gesichert: Daniel und Vater Edi Blatter sind Garanten für perfekten B&O-Service.

DÄNEN ZEIGEN FLAGGE

Wer als Facette von emotionaler Lebensqualität eine hochwertige Unterhaltungselektronik zählt, ist schon fast bei Bang&Olufsen angekommen. Für den noblen dänischen Hersteller ist die Edi Blatter AG der ausgewiesene Spezialist im Raum Basel.

Die edelsten Hotels wie das Les Trois Rois in Basel statten ihre Zimmer und Suiten damit aus, die fortschrittlichsten Automarken versehen ihre Fahrzeuge damit. Die Rede ist von Geräten des dänischen Herstellers Bang&Olufsen. Wie keine andere Marke im Bereich der Unterhaltungselektronik steht das 1925 gegründete Traditionshaus für die Vermählung von anspruchsvollstem Design mit höchster Klang- und Bildqualität. Da Dänemark als Hochburg des guten Designs gilt, ist das nicht weiter erstaunlich. Das von Peter Bang und Svend Olufsen gegründete Unternehmen begann ab 1950 den Bauhausstil für elektronische Geräte neu zu entdecken. Der Philosophie «form follows function» ist das Unternehmen bis heute treu geblieben. Unterschiedliche Chefdesigner haben das Image der

Firma bis heute geprägt und im Laufe der Zeit ihre Spuren hinterlassen. Das Design steht bei B&O jedoch immer lediglich im Dienste des Benutzers und der modernsten Technologie, die im Inneren steckt. Das Hauptanliegen der Dänen liegt darin, das Wohnen mit den neusten Entwicklungen auf dem Gebiet der Technik so angenehm und einfach wie möglich zu machen. Die Bedienung eines B&O-Gerätes ist intuitiv und so konzipiert, dass man sie begreift, ohne eine Bedienungsanleitung lesen zu müssen. Wer schon länger mit B&O lebt, muss nicht umlernen, wenn er Jahre später ein neues Gerät des Herstellers kauft. Ausserdem lassen sich sämtliche Geräte über eine einzige Fernbedienung steuern. Die einfache Bedienung könnte leicht darüber hinwegtäuschen, dass im Inneren dieser Geräte HOME DESIGN

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Das Design und die Technologie stehen bei Bang&Olufsen immer im Dienste des Benutzers. 2. Technik und Design in Perfektion – das ist B&O!

modernste Technologie steckt. Das System BeoLink ermöglicht sogar, dass die unterschiedlichen Geräte in einem Haushalt miteinander in Kommunikation stehen und von einem oder mehreren Benutzern über Fernbedienungen gesteuert werden können. So einfach die Bedienung für den Konsumenten ist, so anspruchsvoll ist die Installation für den Techniker. Wer sein Heim mit B&O einrichten will, benötigt einen Spezialisten, der das System so integriert, dass alles, was für den ungetrübten Genuss nicht notwendig ist, wie zum Beispiel Kabel, aus dem Gesichtsfeld verschwindet. Die Edi Blatter AG ist seit 1995 der ausgewiesene Spezialist für Bang&Olufsen und verfügt über das grösstmögliche Know-how auf diesem Gebiet. «Häufig werden 54

HOME DESIGN

wir bereits beigezogen, wenn ein neues Heim noch im Entstehen ist, denn so können wir gemeinsam mit dem Bauherren, dem Architekten und dem Inneneinrichter planen, wie die Elektronik am besten in das Gesamtkonzept integriert wird», erklärt Edi Blatter das Vorgehen, wenn Bang&Olufsen ein fester Bestandteil einer Wohnlandschaft werden soll. Das macht durchaus Sinn, denn ein UnterhaltungsSystem von B&O weist eine hohe Lebensdauer auf und ist auch nach Jahrzehnten noch aktuell. Viele Geräte lassen sich heute sogar durch elektronische Updates auf den neusten Stand bringen. «Dank regelmässiger Schulungen ziehen wir dabei stets mit und können somit sowohl die neusten als auch ältere Modelle problemlos warten», weist Blatter stolz auf die Kompetenzen seines siebenköpfigen Teams hin.

www.ediblatter.ch Edi Blatter AG Gundeldingerstrasse 359 4053 Basel T 061 331 59 85 / E-Mail info@ediblatter.ch


HANNES BRITSCHGI AUF EIN, ZWEI WORTE!

Matthias Hagemann? Es buhlen viele um ihn, aber er weiss: Nur die Paranoiden überleben! Christian Gross? Glatze am Spielfeldrand. Arthur Cohn? Immer an der Seite der Schönen! Ein Bravo für sein Lebenswerk. Was macht Basel besser als Luzern? Versteckt seine Japaner besser. Was macht Zürich besser als Basel? Den fussballerischen Endspurt. Es würde Basel gut anstehen, endlich …? Die Basler Läckerli zurückzukaufen. Die NR-Delegationen von BS und BL sind im Bundeshaus …? Nicht unbedingt auf den Mund gefallen. Wo möchten Sie später leben? On the road again.

Der beste Imageträger für Basel ist? Das Kunstmuseum.

Ihre Lieblingsbeschäftigung? Dösen mit den Geräuschen meiner Familie als Begleitmusik im Ohr. Ihr Traum? In der Zeit zu reisen. Welches Talent möchten Sie besitzen? Musizieren und Singen. Welche Eigenschaft schätzen Sie an einem Chefredaktor am meisten? Kompetenz. Daniel Vasella? Töff und Fahrer passen nicht zusammen. Franz Humer? Der andere von der Basler Pharma, der um alles in der Welt nicht zum Fahrer passen will.

Hannes Britschgi, geboren 1955, Journalist mit Anwaltspatent, ist seit September 2008 Chefredaktor des «SonntagsBlicks», der jedes Wochenende weit über 1 Million Leser erreicht. Vorher arbeitete Hannes Britschgi fünfzehn Jahre beim Schweizer Fernsehen als Journalist, Moderator und Redaktionsleiter in den Sendungen «Karussell», «Max», «Kassensturz» und «Rundschau». Ab 2001 führte er als Chefredaktor während drei Jahren das Nachrichtenmagazin «Facts». Danach war Britschgi Chefredaktor und Programmleiter von RingierTV. ANSICHTEN

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1. Sophie Cuendet, kreativ Verantwortliche von bulthaup basel

AUF DAS WESENTLICHE REDUZIERT

«Prüfet alles und behaltet das Beste» – diese Prämisse des Apostels Paulus könnte auch Leitspruch für die Wiener Gestaltungsgruppe EOOS gewesen sein, als sie die bulthaup Küchenwerkstatt b2 entwarf, die jetzt bei bulthaup basel an der Kirschgartenstrasse zu sehen ist.

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Spricht man Harald Gründl, EOOS-Mitglied, auf die Herangehensweise bei der Entwicklung der durchaus revolutionären Küchenwerkstatt b2 an, erhält man eine überraschende Antwort: «Die poetische Analyse ist unser so genanntes Recherchewerkzeug. Denn zu Beginn eines Projekts schauen wir erst mal, welche Bilder, Geschichten und Rituale damit verbunden sind. Wir sind überzeugt, dass man mit diesen drei Suchfeldern jedes Thema angehen kann. Auf die Küche bezogen heisst das beispielsweise, dass man früher einfach Nägel in die Wand schlug, um daran Töpfe, Pfannen, Kellen oder das Salzfass aufzuhängen – alles jederzeit griffbereit. Wir entwickelten dieses Bild weiter und kamen schliesslich auf den Küchenwerkschrank, der aufgeklappt ebenso übersichtlich das Kochgeschirr zeigt. Oder die Küchenwerkbank, ein jahrhundertealter Gegenstand, der in seiner Funktionalität nahezu ausgereift ist. Wir brachten nur noch die Modularität ins Spiel, die mehr Flexibilität erlaubt.»

«Jedes der Möbel verwandelt sich in einen puristischen Solitär.» Sophie Cuendet, diplomierte Architektin ETH und kreativ Verantwortliche von bulthaup basel, einem Unternehmen der Dreba Küchen AG, ist fasziniert: «Überall wird mittlerweile über das neue soziale und funktionale Zentrum des modernen Lebens debattiert: die Küche. Nur allzu selten hat man aber zuhause Platzverhältnisse, welche die in den Hochglanzmagazinen oft präsentierten Designküchen voraussetzen. Ich erlebe diese Frustration, ja Wehmut oft bei Kunden. Die Komponenten der bulthaup b2 sind jedoch klar erkennbar in ihren Abmessungen, rationell und durchdacht bis ins kleinste Detail: 1. die Werkbank, 2. der Werkschrank, 3. der Geräteschrank. Bei geöffneten Schränken erschliesst sich einem der ganze Kosmos der Küche auf einen Blick. Schliesst man die Türen, verwandelt sich jedes der Möbel in einen puristischen Solitär. Zusammen mit der Wertigkeit der Materialien Holz und Edelstahl bildet sich dabei eine Art von wohnlicher Sinnlichkeit, wie ich finde, oder nicht?» Sie lacht herzhaft. Versteht und spürt das der Kunde auf Anhieb?

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KÜCHENARCHITEKTUR

2. Die geöffneten b2-Schränke zeigen eine komplette Küche. Im Geräteschrank sind Backofen, Geschirrspüler und Kühl- schrank eingebaut. 3. Mit geschlossenen Schränken wird die b2-Küche zum überraschenden Eye-catcher für sinnliches Wohnen.

Sophie Cuendet, deren Engagement und Professionalität sich auf ganz spezielle Weise mit ihrem frankophilen Charme bündeln, differenziert. «Natürlich nicht alle. Und ich begreife das. Denn wer gewisse Vorstellungen hat, will sie genau so und vor allem sofort realisiert sehen. So, wie man die Gesichtszüge eines Kindes sofort nach der Geburt erkennen möchte. Besser ist es aber, diese Bilder vorerst zurückzustellen und nur auf der Basis der funktionellen Bedürfnisse Schritt für Schritt die Planung zu entwickeln. Ich zeige dabei Möglichkeiten auf und Ideen, der Kunde fällt die Zwischenentscheide. Die Schönheit durch Farben und durch die gestalterischen Elemente entsteht parallel dazu. Sei es durch das bekannteste bulthaup-Modell, die luxuriöse b3, durch die griff- und zeitlose b1 oder eben die aufs Wesentliche reduzierte b2. Ich liebe die spannende Entwicklung, die in diesen Prozessen steckt. Gerade wenn sich Fragen dabei wie von selbst beantworten. Mir gefällt dabei die stilsichere und anspruchsvolle Zurückhaltung, welche die meisten Leute hier in Basel auszeichnet.» Ein Insidertipp zum Schluss: Jeden Samstag verwandelt sich der bulthaup-Showroom in BUON GUSTO, den einzigartigen Lounge-Shop für ausgesuchte, kulinarisch hochwertige Delikatessen aus Italien, Österreich und der Schweiz. Sinnlich präsentiert in der bulthaup Küchenarchitektur.

www.bulthaup-basel.ch www.dreba.ch www.buon-gusto.ch bulthaup basel Kirschgartenstrasse 14 4051 Basel T 061 201 03 03


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KÜCHENARCHITEKTUR

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FARBENSPIEL IN DER GLASKÜCHE Das Unternehmen HEID in Sissach realisiert massgeschneiderte Küchen made in Switzerland, die sich fliessend in die Wohnwelt integrieren lassen.

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KÜCHENARCHITEKTUR


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Ein wenig grenzt es an Magie: Die mit glänzendem, ocker eingefärbtem Glas verkleidete Wand gleitet mit einem Handgriff lautlos zur Seite und gibt den Blick frei auf ein Spülbecken. Der in hellem Holz gehaltene Korpus davor öffnet sich auf Schienen laufend und offenbart die glatte Oberfläche eines Induktionsherds. Davor schiebt sich wie von Geisterhand bewegt ein vertikaler Dampfabzug aus der makellosen Oberfläche. Wie aus dem Nichts ist eine komplette Küche der Extraklasse erschienen. Ausgestattet mit den neusten Technologien lässt sie das Herz jedes passionierten Kochs und jedes Ästheten höher schlagen. HEID in Sissach realisiert diese Design- und Funktionsglanzstücke. Thomas Heid sagt denn auch stolz: «Unser Familienbetrieb kann auf über 100 Jahre Tradition zurückblicken und verfügt deshalb über ein unglaublich spezifisches Know-how.» Im grosszügigen Ausstellungsraum am Ortseingang von Sissach kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Für jeden Geschmack und unterschiedliche Budgets sind hier funktionstüchtige Küchen in einer realistischen

Wohnsituation aufgebaut. Besonders stechen die transparent wirkenden, in starken Farben gehaltenen Oberflächen aus Glas ins Auge. Planer und Projektleiter Markus Schneider erklärt: «Durch die grifflosen Elemente entstehen homogene Oberflächen, die wie aus einem Guss wirken.» HEID-Küchen verkörpern höchste Ansprüche an Design und Qualität. Und schaffen individuelle Emotionen. Denn jede Küche ist ein Unikat, das in der geräumigen angrenzenden Werkhalle hergestellt, montiert und geprüft wird. Wie es sich für einen Manufakturbetrieb gehört, ist jeweils ein Projektleiter von A bis Z für seine Küche verantwortlich.

www.heid.ch HEID Küchen AG Hauptstrasse 136 4450 Sissach T 061 976 90 00 / F 061 976 90 01

1. Thomas Heid und Markus Schneider (v.l.) schaffen individuelle Emotionen. 2. Die Glasküchen von Heid bestechen durch Funktionalität und ein zeitlos-elegantes Design. KÜCHENARCHITEKTUR

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HIGH-END-KOCHEN


ÜBERRASCHENDE FOTOKUNST Kleine Pflanzen, ihre Formen und Strukturen, ihre immense Vielfalt, ihre Bescheidenheit, ihre Eigentümlichkeit und innere Grösse. Gaggenau hat luxuriöse Haushaltgeräte auf kreative Weise mit Kunstfotografien vereint, die Robert Hofer in zeitloser Modernität geschaffen hat.

Das Resultat ist faszinierend: Strukturen, Blatt­ adern und Formen geben sich schonungslos preis mit einer Präzision, die den Betrachter verwirrt. Die Negativoptik trägt dazu bei, die Pflanze in ein grafisch-surreales Objekt zu verwandeln, das einerseits wie etwas gänzlich Unbekanntes wirkt, andererseits auf ein wohlbekanntes Motiv verweist – eine Schwertlilie, das Blatt von einem Ficus oder von wildem Wein. Man kann durchaus von Enthüllungen sprechen: Vor unseren Augen erscheint eine neue Welt, und doch hat diese Welt schon immer genau so existiert und ist uns auch schon seit je zugänglich. Wer seine persönliche Welt selbst gestalten möchte und kann, ist daran gewöhnt, an die Zukunft zu denken, Entscheidungen zu treffen und stets hohe Anforderungen an sich selbst und andere zu stellen. Genau das haben Gaggenau, Robert Hofer mit seinen Fotografien und die Martigny Design Group getan und einzigartige Masterpieces für die Küche geschaffen. Eine Art Collection, die den makellosen organischen Aufbau der Natur zeigt. Eine kreative Vision, aber eben auch ein fester Entschluss, diese wirklich werden zu lassen, waren Basis dieser Zusammenarbeit. Wie so oft weckt dabei erst die realisierte und erfassbare Idee die Lust auf Veränderung. In diesem Fall auf Veränderung in der Küche. Technologie oder Kunst war dabei nicht die Frage. Technologie und Kunst jedoch das überraschende Ergebnis. Bezugsinformationen über die exklu-

siven, herausragenden Backöfen, Dampfbacköfen und Wärmeschubladen der Art Collection sind erhältlich bei Gaggenau. Die Kompositionen von Robert Hofer und Gaggenau bestehen aus jeweils 3 Geräten mit Glasfront und kosten zwischen 27000 und 31 000 Franken. Zu sehen ist eine der sechs Motivkombinationen ab September bei Dreba Küchen in Basel.

www.gaggenau.ch BSH Hausgeräte AG Gaggenau Fahrweidstrasse 80 8954 Geroldswil T 043 455 40 00 / F 043 455 40 79 Robert Hofer (1956) wohnt in Sion. Martigny Design Group SA, Martigny

1. Sechs Motive aus der Art Collection von Fotograf Robert Hofer für Gaggenau HIGH-END-KOCHEN

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HIGH-END-KÜCHE


LANGLEBIG SCHÖN

Bereits als Carl Miele und Reinhard Zinkann 1899 ihr Unternehmen gründeten, lautete ihre Maxime «immer besser». Daran hat sich bis heute nichts geändert: Haushaltgeräte von Miele haben im Vergleich mit anderen Marken eine deutlich höhere Lebenserwartung.

Die Anschaffung eines Haushaltgeräts ist eine Investition für viele Jahre. Die Erwartungen sind entsprechend hoch, und das in vielerlei Hinsicht. Zum einen soll das Gerät lange reibungslos und mit der stets neuesten Technologie funktionieren, zum anderen soll das Design schön und zeitlos sein. Denn Haushaltgeräte sind Teil der Einrichtung, Teil des Wohnens geworden. Erst recht in offenen Küchen. Man lebt mit ihnen, sieht sie täglich und bedient sie dauernd. Deshalb sorgt Miele bei der Realisierung neuer Geräte für Einklang von Technik und Design in Kombination mit besten Materialien. Speziell behandelte Oberflächen machen die Reinigung aussen und innen spielend einfach. Miele bietet stets die modernsten Backöfen, Steamer, Dampfgarer, Tepan, Wok und Glaskeramikkochfelder an, die sich durch die ausgeklügelte Bedienung und den sparsamen Umgang mit Energie auszeichnen. Die meisten Funktio­ nen sind elektronisch überwacht und schlies­ sen Fehlbedienungen praktisch aus, sodass die Speisen ihren Geschmack optimal entfalten können. Miele @ home-fähige Geräte lassen sich sogar von unterwegs übers Internet überwachen. Alle wichtigen Informationen der kommunizierenden Geräte werden zentral auf dem Display des Backofens oder auf dem mobilen Anzeigegerät InfoControl angezeigt. Das ist nicht nur sicher und bequem, sondern gibt dem Nutzer auch mehr Zeit für das Wesentliche im Leben.

Im Miele Designcenter wird eng mit internationalen Hochschulen zusammengearbeitet, um die Bedienung zu optimieren und neue Materialien zu testen. Bei Prüfungen erreichen Geräte von Miele deshalb regelmässig die höchste Lebensdauer aller teilnehmenden Marken. Dem Motto «immer besser» wird Miele auch durch die kontinuierliche Verbesserung der Verbrauchswerte ihrer Geräte gerecht. Sie erfüllen höchste Standards in Sachen Sparsamkeit und sind sowohl im Betrieb als auch in der Herstellung Ressourcen schonend. Als unabhängiges Unternehmen mit einer über hundertjährigen Geschichte bürgt Miele für die Qualität und Langlebigkeit ihrer Geräte. Das schätzen auch die Konsumenten, die Miele zum fünften Mal in Folge als die vertrauenswürdigste Marke in der Branche ausgezeichnet haben. Miele-Haushaltgeräte sind in der Region bei allen Miele-Partnern erhältlich.

www.miele.ch Miele AG Limmatstrasse 4 8957 Spreitenbach T 056 417 20 00 / F 0800 555 355 info@miele.ch

1. Design und Funktionalität stehen bei Miele immer im Einklang. Egal ob Backofen, Einbau-Kaffeevollautomat oder Steamer: Die Einheit ist perfekt, das Resultat überzeugt! HIGH-END-KÜCHE

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ANGELA BUDDECKE VOM LUXUS, MENSCH ZU SEIN

Jeden Morgen wache ich auf und wundere mich: Ich bin tatsächlich noch da! Mich gibts. Aus Fleisch und Blut, mit Haut und Haar, Verdauungsgeräuschen, Mundgeruch und steifen Lendenwirbeln. Und durch mich hindurch pulsiert eine Substanz, die so ausgeklügelt und einmalig ist, dass kein Designer oder Wissenschaftler der Welt sie je wird nachbilden können, wofür ich aus tiefstem Herzen dankbar bin.

«Der liebe Gott hätte mich ja auch als primitives Pantoffeltierchen erschaffen können.» Ich meine das Leben. Mein Leben an sich. Ohne alles. Ohne Luxusschlitten, Labeltäschchen oder erlesene Weine, über die es in einer Fachzeitschrift heissen könnte: «Auch im Abgang verblüffend durch eine sympathische Note von verschwitzter Pferdedecke.» 66

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Mensch sein zu dürfen, das allein schon finde ich kolossal luxuriös. Der liebe Gott hätte mich ja auch als primitives Pantoffeltierchen erschaffen können, als gemeine Kohlmeise, hinterhältigen Krankheitserreger oder als Baum. Das hätte mir allerdings auch gefallen, denn wie ich mich kenne, hätte ich es dann schon viel früher in ein exklusives Magazin geschafft.

«Ich bin leidenschaftlich gern Mensch.» Oder Massimo Rocchi brächte mich pro Natura zum Sprechen. Da in der Kürze die Würze liegt, würde ich nur zwei Silben von mir geben: «Auwää» und dabei so gucken wie das Kamel im Zirkus. Was habe ich nicht für tolle Möglichkeiten, als Mensch! Schon am frühen Morgen kann ich mich entscheiden zwischen Latte macchiato und Roibosh Vanille. Zumindest in unseren Breitengraden. Ich kann finden, die Welt sei ein Schreckensplanet voll grässlicher Probleme oder mich freuen über das riesige Füllhorn an Wundern und Lösungen, das täglich über mir ausgeschüttet wird. Doch, doch, nur weil es nicht in den Nachrichten kommt und auch sonst fast nie die Rede davon ist, heisst das noch lange nicht, dass es dieses Füllhorn nicht gibt! Allein schon die Fülle der Gedanken, die ich mir machen kann. Wahnsinn. In meinem Kopf sitzt ein von Meisterhand gemachtes Instrument, eine Art Hirn-Stradivari, auf der ich spielen kann, was mir beliebt. Zukunftsmusik zum Beispiel. Flotte Sorgen-Rondos. «Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt ganz ohne Gaben, denn er hat Finanzkrise.» Das Yesterday-Song-Book mit den schönsten Hits aus der Sammlung «Fehler und Versäumnisse». Die beliebte Gewohnheitskantate «Jammern bis die Linde rauscht». Genauso denkbar wäre aber auch das simple Liedchen «Ich lebe, also bin ich. Jetzt ist jetzt, und jetzt ist alles gut». So ein wundervoller, menschlicher Luxus, die Gedankenkultur. Aus der Tier- und Pflanzenwelt ist nichts Vergleichbares bekannt. Ich kann mir sogar überlegen, was auf meiner persönlichen Luxusrangliste ganz oben stünde. Bei mir ist das einfach: Ich hätte gern ein «Tischlein-deck-dich» mit prima integriertem «Tischlein-deck-dich-wieder-ab». Die Zeit, die mir so ein Tischchen schenkt, würde ich genies­ sen, indem ich in der Küche hocke und einfach gar nichts tue. So lange, bis ich Lust bekomme auszurechnen, wie viel Kilo Brotkrümel, Käserin-

den, Obstschalen und andere Abfallpartikel ich in meinem Leben schon von diversen Küchentischen gewischt und umweltfreundlich entsorgt habe. Danach widme ich mich dem «Baslerstab», denn bei seiner Lektüre werden mir die Augen immer so schön schwer. Spätestens bei den Stellenangeboten würde ich in ein göttliches Schläfchen gleiten. Dort wird mir versichert, dass Anfängerinnen (gern mehrsprachig) ebenso gern angelernt werden. Oder in Aussicht gestellt, bei einer Familie mit herzigen Krümeln Kinder vom Tisch zu wischen – nein umgekehrt – ist ja aber egal, denn ich träume weiter. Auch davon, dass all die geisterhaften Best-of-Plätze von Basel, auf denen sich selbst Touristen freiwillig nie länger als zwei Minuten aufhalten, zu fröhlichen Kultstätten renaturiert werden. Meret Oppenheim legt die nach ihr benannte Asphaltwüste hinterm SBB vollständig mit Kaninchenfell aus und drapiert anschliessend die Hasenburg. Und beim Aufwachen freue ich mich. Weil es mich gibt, weil das Leben schön ist. Ich bin leidenschaftlich gern Mensch. Ganz ehrlich. Kein Witz.

Angela Buddecke ist Pianistin, Schauspielerin, Kabarettistin, zweifache Mutter, anonyme Aldi-Holikerin und Lebensgesamtkünstlerin. Sie lebt frei und schaffend in Basel und Weil, beides am Rhein. KOLUMNE

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HOME DESIGN


KOMPROMISSLOSER STIL

Eisinger Swiss ist die Premiummarke des Küchenausstatters Franke. Die Marke bringt Architektur in die Küche, und das in einer Qualität, von der selbst Profis träumen.

Thomas Meier kann seinen Stolz nicht verbergen, während er durch die Galerie führt, in der Küchenausstattungen der Marke Eisinger ausgestellt sind wie Kunstwerke: «Ich habe vor fünf Jahren den Aufbau der Marke in der Schweiz, Deutschland und Österreich gestartet und erfolgreich durchgeführt.» Die Marke war eine ruhende Schönheit gewesen, die aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt werden wollte. Im Schoss der Franke-Gruppe stellt Eisinger heute deren Premiummarke dar. «Eisinger hatte ein riesiges Potenzial, denn, obwohl es lange um sie still gewesen war, sie hatte noch immer den Ruf der Marke der Architekten», erklärt sich der Leiter Marketing und Verkauf den Kultstatus, den Eisinger heute wieder geniesst. Meiers Engagement für «seine» Marke geht weit: Er kümmert sich persönlich um die Entwicklung der Formensprache. Diese hat bei Eisinger ganz klare Vorgaben. Da das Label seinen Ruf ursprünglich mit kreisrunden Spülbecken und Tropfteilen gefestigt hatte, sind pure geometrische Formen auch heute ein Must. Der Kreis und das Rechteck stehen beim Eisinger-Design konsequent Pate. «Diese Konsequenz offenbart sich beim Anblick einer kompletten Eisinger-Kobination: Armaturen, Dampfabzug und Spülbecken bilden stets eine optische Einheit. Neu sind beispielsweise rechteckige Spülen mit sehr engen Radien in den Winkeln. Zu einer solchen Spüle gehört zwingend eine Armatur mit Kanten und der passende Dampfabzug über dem Herd. Unsere Selected Partners sind angehalten, diese formalen Codes einzuhalten, um unsere Identität

nicht zu verwässern», erklärt Meier das Designkonzept von Eisinger. «Kurzlebige Trends sind nicht unser Ding», fährt Meier fort und streicht über die makellose Edelstahloberfläche einer Kombination, die wie aus einem Guss wirkt. «Unser zeitloses Design harmoniert perfekt mit den aktuellen Küchengeräten und den heutigen Vorstellungen von guter Architektur. Eine hochwertige Kücheneinrichtung hat eine lange Lebenserwartung und wird auch nach Jahren noch so aktuell aussehen wie am ersten Tag.» So klar man bei Eisinger in der Formenwahl ist, so kompromisslos ist man bei den verwendeten Materialien. «Als Metall kommt nur Edelstahl mit einer Wandstärke von mindestens 1,2 mm in Frage», erklärt Thomas Meier. Die einzigen weiteren Materialien, die man bei Eisinger findet, sind Glas und Holz. Der Glanz des Glases passt ideal zum Schimmer des Stahls und lässt interessante, indirekte Beleuchtungskonzepte zu. Multifunktionale Holzabdeckungen lassen sich als Schneidflächen nutzen. Die Eisinger-Qualität sieht man aber nicht nur, man spürt sie auch: Sämtliche Bedienelemente wie Dispenser und Armaturen sind leichtgängig und spielfrei – der Inbegriff Schweizer Präzisionsarbeit. www.eisinger-swiss.com Franke/Eisinger Franke-Strasse 2 4663 Aarburg T 062 787 37 73

1. Thomas Meier: «Informationen über unsere Partner in der Region Basel erhalten Sie auf unserer Website.» HOME DESIGN

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1. ALINEA Ausstellung auf zwei grosszügigen Loftetagen

VISION UND HALTUNG

Jede Marke spricht heute von einer Philosophie. Ihrer ganz spezifischen Philosophie. Im Falle von ALINEA, dem Haus für Möblierungskonzepte, passt das. Ohne Wenn und Aber. Der charismatische Gründer und Inhaber Werner Abt steht für eine Haltung.

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«Der Markt ist voll von oberflächlichen Dingen, welche sich oft nur an den Designikonen orientieren, ohne die ästhetische und konstruktive Intelligenz und Eigenständigkeit», sagt Werner Abt. «Es setzt die Zuneigung zur Authentizität und Originalität voraus, wenn man sich mit anspruchsvolleren Möbeln auseinandersetzt. ALINEA nimmt ihre Aufgabe als Einrichter ernst. Sie setzt vor allem auf die Nachhaltigkeit der Dinge, die langlebig sind, wenn sie gut konstruiert und materialgerecht gebaut sind. Jedes Ding repräsentiert auch eine Haltung, mit welcher sich der Konsument identifizieren kann. Dazu gehört das Wissen, warum ein Ding so und nicht anders sein kann, und dies zu vermitteln, ist Aufgabe der Beratung.

tig und dadurch langlebig. Das heisst, sie machen auf Dauer Freude, weil man sie dadurch zu lieben beginnt. Dieses neue Bewusstsein will stolz ausgekostet werden, auf einmal lebt man in der Gegenwart und nicht mehr in einer eingeschlossenen Vitrine der Anständigkeit bürgerlicher Prinzipien voller Leere und Anmassung. Wer das Feuer der Wahrhaftigkeit meidet, wird nie brennen können, und wer nie von den Flammen der Gefühle verschlungen wurde, hat noch keinen Tag wirklich gelebt. Wer aus dem Feuer gestiegen ist, wird immer von der Sehnsucht nach diesem Feuer getrieben. Ein Feuer, das man nicht selbst entfachen kann, in das man fallen muss, ohne das Geringste dagegen tun zu können.»

«Es ist wichtig, dass der Kunde weiss, welchen Zweck ein bestimmter Einrichtungsgegenstand erfüllen soll.»

Es gibt einen intellektuellen Zugang zu Möbeln sowie auch einen emotionalen. Die Intellektualität orientiert sich an der innovativen Konstruktion, am Umsetzen materialbedingter Voraussetzungen und am originalen, formalen Ausdruck. Der emotionale Zugang orientiert sich am spontanen Gefallen, welches keiner weiteren Begründung bedarf. Unsere Aufgabe in der Beratung ist, den Kunden das intellektuelle Potenzial der Dinge zu erklären, warum sie so sind, wie sie sind, und warum sie nicht anders sein können. Der Zugang unter die Oberfläche kann dann auch eine Emotion auslösen, welche aus dem Verstehen resultiert. Die innere Qualität einer Sache macht sie erst nachhal-

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Bei ALINEA streift man ganz ungezwungen durch die Ausstellung, die auf zwei grosszügigen Loftetagen inszeniert ist. Kunstwerke und Wohnobjekte setzen Akzente, eine Cafeteria lädt zum Verweilen ein und zum Schmökern in «Vision und Haltung», dem Buch, das Werner Abt geschrieben hat.

www.alineabasel.ch ALINEA AG Showroom Wohnen + Objekt Kirschgartenstrasse 5 4051 Basel T 061 690 96 96 / F 061 690 97 90


URS PADEL BASEL?

Brücke gestossen. Und ich bin ja sowas von feige und wasserscheu. Also werde ich lieber nichts zum Thema «Best of Basel» schreiben. Zudem weiss ich, dass die Basler in Sachen Basel überhaupt keinen Humor haben. Im Gegensatz zu uns Zürchern in Sachen Zürich. Weil wir ja ständig über unsere Verkehrsplaner, Baustellen, unerwarteten Wintereinbrüche, unerwarteten Sommereinbrüche, unerwarteten Finanzein­b rüche und unerwarteten Wirtschaftseinbrüche zu lachen gelernt haben. Das ist zwar reiner Galgenhumor, aber wir sind wirklich uuuuuh glatti Sieche. Im Gegensatz zu den armen Siechen in Basel. Die hatten ja sogar zehn Jahre einen Zürcher als Trainer ihrer Ballet­ eusen. Da sei uns Gott vor …!

Da fragt man nun ausgerechnet mich als Zürcher! Basel? Liegt das überhaupt noch im Jagdrevier von Peer Steinbrück? Ausser dem gelegentlichen Verzehr von besten Läckerli kenn ich nichts von dieser Stadt am Rheinknie. Aber auch gar nichts. Okay, die Existenz von konkurrierenden und immer öfter gewinnenden Ballartisten des FCZ ist mir bekannt (bei GC kann man in diesem Zusammenhang ja nicht von Konkurrenz sprechen und von Ballartisten schon gar nicht). Ah ja: Da gibts noch einen lieben Heimwehbasler-Freund, der als Casinotheater-Direktor in Winterthur dem Kanton Zürich kulturell auf die Beine hilft. Und da wär noch mein Unverständnis über alle Jahre wiederkehrende Larvenfeste, begleitet von Drümmelern und Pfyffern: «Gäll, du kennsch mi nit?» Und ein ständig über den Rhein hin- und herrschiffender Fäärimaa. Vertäube ich damit nun die geneigten Leser? Genau deshalb wollte ich eigentlich gar nicht. Dabei sein hier. In diesem exklusiven Magazin. Bei meinem nächsten Basel-Besuch werde ich dafür nun sicher geteert und gefedert von der Mittleren

Urs Padel, geboren 1951, ist seit 2007 Chefredaktor von «TELE», dem TV-Magazin mit wöchentlich 548000 Lesern. Zuvor war er stellvertretender Chefredaktor und u.a. Chefredaktor der erfolgreichen TV-Sendung «Gesundheit Sprechstunde». Seit der Übernahme von «TELE» durch die Axel Springer Schweiz AG ist Urs Padel auch Stellvertreter des publizistischen Gesamtleiters der schweizerischen TV-Zeitschriften des deutschen Grossverlags. ANSICHTEN

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zu besuch bei grossen namen Die Individualität eines Menschen drückt sich am besten in seiner Wohnung aus. Sie bietet eine Bühne mit schier unbegrenzten Möglichkeiten, das Bedürfnis nach Kreativität in den eigenen vier Wänden auszuleben. Den Bedarf an Objekten, die das Wohnen zum Erlebnis machen, stillt in Basel seit 1932 die Firma wohnbedarf.

«Ein jedes Material hat seine eigene Formensprache, und kein Material kann die Formen eines anderen Materials in Anspruch nehmen», sagte der Gestalter Adolf Loos 1931. Dieser Grundsatz war insbesondere auf die Möbelindustrie gemünzt, die damals stark in der Vergangenheit verhaftet war und versuchte, mithilfe neuer Produktionsmethoden und Materialien Möbel herzustellen, die aussehen sollten, als wären sie handgefertigt. Zusammenschlüsse wie das Bauhaus und der Werkbund hingegen vertraten die Ansicht von Loos und brachten Entwürfe hervor, deren Formen die Möglichkeiten neuartiger Materialien wie Chromstahl und Kunststoff widerspiegelten.

«Ein jedes Material hat seine eigene Formensprache.» Mit der Gründung des wohnbedarf vor 75 Jahren kam die Philosophie des Bauhauses auch nach Basel. Von Beginn an hatte das Basler Geschäft eine starke Affinität zu Architektur und Kunst. So stammte das erste wohnbedarf-Logo von Peter Birkhäuser. Es prangte damals vor einer vom Bauhaus-Meister Marcel Breuer entwickelten Fassadenblende aus Welleternit. Der allseits bekannte heutige Schriftzug hingegen stammt von einem der bekanntesten Schweizer Künstler, dem Bildhauer Max Bill, der sich auch als Typograf und Gestalter von Alltagsgegenständen einen Namen

1. Das «Bettsofa» von Alvar Aalto, 1930/32–2009 2. Ursula und Bruno Maurer prägen wohnbedarf seit 1988.

machte. Emotionale Tradition hat bei wohnbedarf auch das Schaufenster, das seit den Anfängen, als es noch stark didaktisch geprägt war, stets Aufsehen erregte. Es wurde während der Fünfzigerjahre von keinem Geringeren als Jean Tinguely gestaltet. Ursula und Bruno Maurer führen seit 1988 mit sicherer Hand das Unternehmen wohnbedarf auf dem gleichen Kurs wie ihre Vorgänger, das Ehepaar Jehle und Ulrich P. Wieser. Zu den zeitlosen Klassikern von damals haben sich in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Marken gesellt, die heute die hohen Ansprüche der wohnbedarfGründer erfüllen würden. Manche Klassiker, die nicht mehr auf dem Markt sind, stellt wohnbedarf sogar selbst wieder her. Dass wohnbedarf kein genormtes Einrichtungshaus ist, wird dem Besucher bereits beim Eintreten ins Geschäft an der Aeschenvorstadt 48 klar. Die Einrichtungsobjekte und die Atmosphäre tragen unverwechselbar das Fluidum der Handschrift des Inhaberehepaars. Die verwinkelten Räumlichkeiten halten viele Überraschungen bereit. Und beim Umherflanieren fühlt man sich so, als könnten es die eigenen vier Wände sein. Daheim oder im Büro. Denn die Kompetenzen von wohnbedarf beeindrucken auch bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen. Genauso wie das Engagement von Ursula und Bruno Maurer.

www.wohnbedarf.com wohnbedarf Basel AG Aeschenvorstadt 48 – 52 4010 Basel T 061 295 90 90 / F 061 295 90 29 WOHNEN

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1. Michael Federer ist Inhaber der Möbel Roesch AG und leitet ein Team von 28 Spezialisten.

DAS GESAMTKONZEPT WIRD IMMER WICHTIGER Wohnen und Arbeiten sind heute dank moderner Kommunikationstechnologie zur Einheit geworden. Das Einrichtungshaus roesch ist der Spezialist für alle drei Gebiete.

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2. Repräsentative Arbeitswelt 3. Einrichten mit Akzenten

«Wir möchten, dass Sie viel von uns erwarten», lautet das Credo von roesch beim Tellplatz. Mit der Steigerung des Komforts dank bedeutender Fortschritte in der Haustechnik sind tatsächlich auch die Ansprüche der Bewohner moderner Domizile kontinuierlich gestiegen. Wer heute baut, eine Eigentumswohnung kauft oder sein Büro einrichtet, hat hohe Ansprüche. Das 28-köpfige Team von roesch hat sich seinem Fachgebiet mit Leib und Seele verschrieben. Es kennt jede erdenkliche Facette des Einrichtens und erwartet von seinen Kunden nichts anderes als hohe Ansprüche. So sieht sich das Einrichtungshaus mit seiner über hundertjährigen Geschichte nicht nur als Verkäufer, sondern als Dienstleister. «Gemeinsam mit der Bauherrschaft erstellen wir ein Einrichtungskonzept und reali-

wir Lösungen an, die den Komfort im eigenen Heim auf ganz unerwartete Art und Weise spektakulär erhöhen», fährt Michael Federer fort. «Über einen tragbaren Touchscreen lässt sich beispielsweise das Wohnzimmer mit einer einzigen Geste in ein Heimkino verwandeln. Mit demselben Gerät kann man aber auch das Klima oder die Alarmanlage steuern.» roesch verfügt an der bekannten Adresse beim Tellplatz über eine unschlagbare Ausstellungsfläche von 4600 m2, die sich auf acht Stockwerke verteilt. Die Ausstellung liefert die Antwort auf die Frage «Wie kann man einen Wohnabstinenten neugierig machen?», zeigt sie doch eine Fülle von Wohnwelten für jeden Geschmack. «Fast jeden Geschmack», korrigiert Michael Federer schmunzelnd. Die Raumbeispiele sind bewusst nicht nach

Eine weitere Spezialität von roesch ist die zentrale Steuerung der Hauselektrik, die den Komfort im eigenen Heim auf ganz unerwartete Art und Weise spektakulär erhöht.

sieren es nach Fertigstellung des Gebäudes von A bis Z», erklärt der neue Inhaber und langjährige Geschäftsführer Michael Federer. Das gilt nicht nur für den Wohnbereich, sondern auch für die Arbeitswelt. Gerade hier sind die Qualität und die Funktionalität der Möbel entscheidend, denn nur wer sich in seinem Arbeitsumfeld wohlfühlt, kann auch produktiv sein. Ergonomische Gesichtspunkte sind für die Leistung der Mitarbeitenden in einem Betrieb wichtig wie eine gute Infrastruktur. roesch verfügt in diesem Bereich über grosse Erfahrung und einen namhaften Kundenstamm von Firmen, deren Büros durch das routinierte Team eingerichtet wurden. Eine weitere Spezialität von roesch ist die zentrale Steuerung der Hauselektrik. «Gemeinsam mit dem Spezialisten Glanzmann Multimedia bieten

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Hersteller gruppiert, sondern so zusammengestellt, wie sie sich auch im realen Leben präsentieren könnten. Wenn roesch einrichtet, bleibt kein Aspekt unbeachtet. Von der Akustik über die Qualität des Lichts bis hin zu den Textilien werden sämtliche wichtigen Elemente in die Planung miteinbezogen. Und wenn dann eingerichtet ist, bleibt roesch der zuverlässige Partner für sämtliche Service- und Garantiearbeiten.

www.roesch-basel.ch Möbel Rösch AG Güterstrasse 210 4018 Basel T 061 366 33 33 / F 061 366 33 55


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EIN GANZ BESONDERES HAUS

Dominique Walliser, Geschäftsführerin von Grieder Basel, erklärt, warum ihr Multibrand-Geschäft das schönste in Basel ist und was es mit dem ganz besonderen Geist des Hauses auf sich hat.

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Für Dominique Walliser hat das Gebäude zwischen Eisengasse und Fischmarkt etwas Magisches. «Ich liebe dieses Haus und war ihm als Kundin treu, seit ich etwa zwanzig war. Schon damals dachte ich: Hier möchte ich einmal arbeiten.» Es sollten aber noch einige Jahre vergehen, bis die modebewusste Baslerin als Personalchefin ins damalige Merkur-Haus einzog. Und 18 Monate später wurde sie bereits Geschäftsführerin des Traditionshauses! «Für mich ging ein Traum in Erfüllung», schwärmt sie noch heute, vier Jahre nach ihrem ersten Arbeitstag bei Merkur. Seither hat sich viel getan an der Eisengasse 14. Aus Merkur wurde Grieder und das ganze Haus nach und nach einem Facelifting unterzogen. Zuerst wandelte sich das Erdgeschoss. Wo es vorher von allem etwas gab, lockt nun die grosszügig gestaltete Accessoireabteilung die Kundin mit edlen Schuhen und trendigen Taschen ins Haus. Vom Soussol bis zur dritten Etage erstrahlen nun alle Abteilungen in diesem besonderen, luftig leichten und gehaltvollen Glanz, der für Grieder typisch ist. Stolz des Hauses und ein markantes Novum nach 105 Jahren MerkurDamenoberbekleidung: die Herrenabteilung, die auf 400 Quadratmetern alles bietet, was das modische Männerherz höher schlagen lässt. Qualität, trendige und klassische Labels, Atmosphäre. «Dabei muss», schmunzelt Dominique Walliser, «manchem Basler Herrn noch etwas auf die Sprünge geholfen werden.» Sind Basler Männer etwa Modemuffel? «Nicht, was den Stil angeht.

Aber viele Männer sind immer noch nur Bedarfskunden. Sie kommen zweimal im Jahr und kaufen ein, was sie unbedingt brauchen. Dabei sollte Einkaufen nicht lästige Pflicht, sondern vielmehr ein lustvolles Erlebnis sein, das man sich periodisch gönnt. Wie ein Wellnessbesuch», meinen Dominique Walliser und ihr Team und tun einiges dafür. Vieles ist bei Grieder deshalb völlig selbstverständlich: «Wenn der Kunde es wünscht, wird er von ein und derselben Modeberaterin durch alle Abteilungen begleitet. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter kann den Kunden im ganzen Haus kompetent und rundum zufriedenstellend beraten.» Ein Service, den besonders die Stammkunden zu schätzen wissen. Genau wie das Glas Prosecco oder ein kühles Bier, das dem Einkaufserlebnis eine weitere prickelnde Facette verleiht. Zu erhalten, was sie schon als Zwanzigjährige faszinierte, hat sich Dominique Walliser auf die Fahne geschrieben. «Als ich anfing hier zu arbeiten, waren 90 Prozent des heutigen Verkaufspersonals schon da. Und dieser ganz besondere Geist auch. Diesen zu pflegen und immer wieder zu fördern, ist meine Passion.» Ihre Begeisterung steckt an und die ständig wachsende Stammkundschaft belohnt ihre Bemühungen. Aus Dominique Wallisers Jugendliebe zum MerkurHaus ist eine starke Beziehung geworden, die sie heute noch Tag für Tag erfüllt. «Dieses Haus macht einfach Freude. Man muss es sehen und spüren, und dann immer wiederkommen.»

1. Dominique Walliser ist Geschäftsführerin aus Leidenschaft bei Grieder Basel.

www.bongenie-grieder.ch Grieder Basel Eisengasse 14 4051 Basel T 061 260 27 00 / F 061 260 27 01


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DUNKEL UND ZARTSCHMELZEND Der Spalenberg hat eine Schokoladenseite. An ihr befindet sich Basels erste Adresse, wenn es um Verführungen geht: choco loco, ein Ort, wo man tatsächlich nach Schokolade verrückt werden kann.

Die Schweiz, die Schoggi-Nation schlechthin? Das war mal so. Wenns um die Milchschokolade ging. Im Premiumbereich und vor allem bei den dunklen Kakaoschokoladen glänzen Belgien, Frankreich, Spanien und Italien. «Kakaomasse mit Milch anzureichern, wurde aus der Not geboren, denn sie machte die Schokolade billiger in der Herstellung», erklärt Susanne Goepfert. «Die Kakaobohne ist nämlich ein ausserordentlich wertvoller Rohstoff, denn sie enthält über hundert Aromastoffe.» Die Inhaberin der exquisitesten Adresse für Schokolade in Basel ist Expertin auf dem Gebiet der zartbitteren dunklen Delikatesse. «Hochwertige Schokolade unterscheidet sich von industriell gefertigter durch mehrere Qualitätsfaktoren in der Herstellung: den Kakaoanteil, dessen Herkunft und Qualität, die Röstung und – ganz wichtig – dem Zeitaufwand.» Je schonender die Rohstoffe verarbeitet werden, umso weniger Aromastoffe gehen während der Verarbeitung verloren. Der Faktor Zeit spielt insbesondere beim Conchieren, dem wiederholten Kneten und Durchmischen der Kakaomasse eine wichtige Rolle: je länger, desto zartschmelzender wird das Resultat. Abgesehen von konfektionierten Schokoladen der renommiertesten Hersteller Europas, bietet choco loco frisch gemachte Köstlichkeiten und Spezialitäten von Wencke Schmid an. Die gelernte Konditorin absolvierte nach der Lehre eine Ausbildung als Grafikerin und verkaufte später während ein paar Jahre Designermöbel. Zu ihren Wurzeln zurückgekehrt, kommen die Inspiratio-

nen aus dem Fundus ihrer diversen Erfahrungen. In ihrer kleinen Basler Backstube produziert sie jede Woche 500 bis 2000 Pralinen, hat sich aber genauso auch auf individuell kreierte Torten und Süssigkeiten spezialisiert. Auf Bestellung liefert die enthusiastische Kleinunternehmerin essbare Kunstwerke für jeden erdenklichen Anlass. Daneben führt sie eine dauernde Kollektion von Petits Fours mit saisonal wechselnden Füllungen und Dekors. Unverwechselbares Erkennungsmerkmal von Wencke Schmid: die Verzierungen aus echtem Blattgold. «Zeit spielt nicht nur bei der Herstellung dieser Köstlichkeiten eine Rolle. Beim Verzehr sollte sie so üppig vorhanden sein, dass man sie vergisst», sinniert Wencke Schmid.

www.chocoloco-shop.ch choco loco GmbH Spalenberg 38a 4051 Basel T 061 261 06 75 www.wenckeschmid.ch Wencke Schmid Produktion: Oetlingerstrasse 63 4057 Basel T 079 776 89 18 Besuche auf Anmeldung

1. Verführen mit feinster Schokolade: Wencke Schmid und Susanne Goepfert (v.l.) 82

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MARK VAN HUISSELING ICH UND BASEL

Ich fuhr einmal an einem Abend im Winter nach Basel, um Sam Keller zu treffen. Wir hatten uns im Messeturm verabredet; damals war Sam, den ich vor einigen Jahren an einer Vernissage in einem Hotel in Gstaad kennen gelernt hatte, noch Direktor der Art Basel. (An dieser Vernissage hatte er mich gefragt, ob ich es für mich behalten könnte, dass ich ihn dort gesehen hatte – er wollte nicht mit den Werken der «Künstlerin» in Verbindung gebracht werden. Ich verstand.) Die Künstlerin, nebenbei, ist nicht aus Basel, sie ist eine Verwandte des Besitzers eines Warenhauses in London. Auf jeden Fall fuhren wir von seinem Büro in das Restaurant Kunsthalle. Vor dem Abendessen machten wir noch einen Zwischenhalt an einer Adresse mit Namen Steinentorstrasse, falls ich mich richtig erinnere. Dort befindet sich hinter einer Mauer und einer Tür aus Eisen, an der kein Name steht, ein Haus von Esther Grether (das heisst, es befinden sich dort ein paar Häuser von Esther Grether). In einem gab es ein Restaurant ohne Gäste. Die waren im nächsten Haus, wo Kunst gezeigt wurde. Eine Neuanschaffung von 84

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Francis Bacon, ich bin ziemlich sicher. Wo ich ganz sicher bin: «Triptych May-June 1973» kostete Millionen. Und die Leute, die darum herumstanden, und nicht die Malerei, sondern einander anschauten, wie man das macht auf einer Vernissage, waren vermutlich die, die man als Gäste haben muss in Basel, wenn man jemand ist.

«… ich kenne wirklich niemanden in Basel, ausser…» Ich kannte niemanden, doch das bedeutet nichts – ich kenne wirklich niemanden in Basel (ausser Sam, -minu und Tamara Wernli, die einmal einen Film über mich und meine Wohnung drehte, als sie noch die so genannte Lifestylesendung «Tamara uff Bsuech» für Telebasel machte. Und der Film wurde, soviel ich weiss, sogar ausgestrahlt, was wirklich nicht schlecht ist für einen Berner, der in Zürich lebt). Anyway, ich war also chez Grethers: This is as good as it gets in Basel. Das merkt man als Kolumnist. Es war auch gut. Und zwar schon bevor wir in die Kunsthalle essen gingen, wo es mir ebenfalls gefällt. Ich will mit diesen Zeilen, übrigens, nicht sagen, dass ich meine, Basel resp. seine Gesellschaft sei zu klein und darum nicht aufregend. Im Gegenteil, ich mag kleine Städte mit kleiner Gesellschaft. Unter anderem darum bin ich nicht in London geblieben, wo ich ein paar Jahre lang gelebt habe, sondern retour nach Zürich gegangen. In London gibt es jeden Abend drei oder mehr Riesenpartys mit je drei oder noch mehr Superstars (oder Supersuperstars; wer mehr lernen möchte über die Unterteilung so genannter Prominenter, liest mein Buch «How to be a Star»). Das ist schön. Weniger schön ist, dass man nie auf eines dieser Feste eingeladen wird bzw. wenn man einmal reinkommt, ist ziemlich sicher kein Superstar dort. Speaking of which, einmal schaffte ich es, an eine Party eingeladen zu werden, an der Rod Stewart war. Er schickte einen aus seinem Gefolge zu mir, der fragte, ob ich Rod kennen lernen möchte. (Das heisst, um ehrlich zu sein, er schickte ihn zu meiner damaligen Freundin, einer Blonden, und fragte, ob sie Rod kennen lernen möchte.) Ich nehme an, man merkt, das alles ist ziemlich anstrengend. In einer überschaubareren Stadt dagegen kann man sich viel einfacher vorstellen, was wo heute Abend oder morgen Abend oder an irgendeinem Abend los sein wird. Man kennt auch meistens einen, der einlädt. Das ist ein gutes Ge-

fühl, finde ich. Dann kann man nämlich mit noch besserem Gefühl zu Hause bleiben und fernsehen oder Bücher lesen (oder Kolumnen) oder Freunde einladen et cetera. Vorausgesetzt, man ist nicht Gesellschaftskolumnist. Dann geht man hin und berichtet darüber. Und darum freue ich mich immer auf diesen Dienstagabend im Juni, den Tag, an dem die Art eröffnet wird und an dem Basel so etwas ist wie London und New York zusammen, jedenfalls was die Leute angeht, die in der Kunstwelt leben (und Zürich gibt es dazu, gratis). Ich reserviere immer einen Tisch in der Kunsthalle, das Restaurant gehört jetzt einem Unternehmen aus Zürich, für die, die es interessiert. Und Herr Wyss ist nicht mehr der Chef (er ist jetzt Privatier, heisst es), aber trotzdem noch dort (vor allem an der Bar draussen im Garten). Dafür sagt der neue Chef, Herr Staffiere, dass man mir den Tisch nicht garantieren könne. (Oder keinen habe.) Dann fühle ich mich eine kurze Zeit lang ein wenig schlecht, auch wie jedes Jahr, weil nicht nur ich in Basel niemanden kenne, sondern auch niemand mich kennt. Und gehe dann, of course, trotzdem hin in die Kunsthalle und – bekomme einen Tisch. Und erst noch einen guten.

Mark van Huisseling, 44, ist Kolumnist der Weltwoche und Autor (neues Buch: «Wie man berühmte Menschen trifft», Rogner & Bernhard, 2009). Er tritt ab und zu auch auf als Vorleser/Komödiant, obwohl er live eher schwach ist (Eigenwerbung). KOLUMNE

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Nächste Ausgabe NR. 02 WINTER 2009/2010

BEST OF BASEL

LUXUS, LEIDENSCHAFT UND MENSCHEN NR. 02 WINTER 2009/2010

Architektur Genuss Wohnen Auto Wissen Invest Lifestyle Gesundheit Business Services Mode

Impressum Verlag: BEST OF … Media GmbH, Leimgrubenweg 66, 4125 Riehen Herausgeber: Christoph Hablützel Konzept und Realisation: Markus Zimmermann Layout: ipw Marketing AG ASW, Basel Redaktion: Christoph Hablützel, Markus Zimmermann Autoren: Iso Ambühl, Doris Blum, Isolde Burtscher, Timm Delfs, Ruedi Suter Kolumnisten in dieser Ausgabe: Angela Buddecke, Dr. Ludwig Hasler, Mark van Huisseling Photos: Friedel Ammann, Peter Hauck Prepress: ipw Marketing AG ASW, Basel Druck: Schwabe AG, Muttenz Auflage: 20000 Exemplare Distribution: 12000 Exemplare persönlich adressiert an Premiumadressen der Region (WG 31), 8000 Exemplare zur Auflage bei Unternehmen und Institutionen sowie via Internet. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe gestattet. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Verantwortung übernommen. BEST OF BASEL erscheint 2-mal jährlich. Einzelverkaufspreis CHF 20.–, Jahres-Abo CHF 35.–. Kontakt/Bestellung: info@bestofbasel.ch, T 079 674 33 02 86

VORSCHAU/IMPRESSUM




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