Berlin Art Week 2015 - Magazine

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abc art berlin contemporary

Mehr als eine Messe — More Than an Art Fair STADT/BILD

Die Zukunft des Zusammenlebens — How Can We Live Together?

Alicja Kwade Archiv René Block Bernard Frize Cindy Sherman Paul McCarthy Positions Berlin Preis der Nationalgalerie Private Collections Project Spaces Redemtion Jokes Rudi Meisel Talking Galleries Plus: Das komplette Programm der Berlin Art Week The Complete Guide to Berlin Art Week



Editorial Liebe Besucher der Berlin Art Week, mit diesem Heft möchten wir Sie neugierig machen auf ein Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm, das die Berliner Kunstwelt in ihrer ganzen Vielfalt abbildet. Zum vierten Mal bündelt die Berlin Art Week Ausstellungseröffnungen und Preisverleihungen, Paneldiskussionen und Performances, Künstlergespräche und Führungen, Einblicke in private Sammlungen und Ausflüge in die Projektraumszene der Stadt. Zu den Höhepunkten der Kunstwoche zählen die abc art berlin contemporary, die Ausstellungskooperation STADT/BILD, der Preis der Nationalgalerie, sowie Ausstellungen von Cindy Sherman, Alicja Kwade, Paul McCarthy und zum Archiv René Block. Dabei folgt die Berlin Art Week einem ganz eigenen Spannungsbogen: Zur Einstimmung am Dienstag laden vier große Institutionen und zwei Kunstvereine zu Eröffnungen ein. Am Mittwoch folgen rund 40 Eröffnungen im Rahmen der abc Gallery Night und Berliner Sammler öffnen ihre Räume, am Donnerstag der Auftakt der Messen abc und POSITIONS. Der Freitag steht ganz im Zeichen der Projekträume. Erstmals wird zudem das Diskussionsformat „Talking Galleries“ am Freitag und Samstag ein Forum für den Austausch bieten. Um Ihnen einen Vorgeschmack auf das zu geben, was Sie vom 15. bis 20. September erleben können, haben wir Künstler und Architekten getroffen und mit Ausstellungsmachern und Museumsdirektoren gesprochen. Immer wieder überrascht haben uns dabei der Enthusiasmus und die Zielstrebigkeit der Beteiligten aus den verschiedensten Bereichen. Was sie verbindet, ist die Liebe zur Kunst. Es gibt viel zu entdecken. Wir wünschen Ihnen viel Spaß dabei!

Dear Visitor to the Berlin Art Week, With this magazine we want to awaken your curiosity about a programme of exhibitions and events that reflects the complete diversity of the Berlin art world. For the fourth time the Berlin Art Week will bundle together exhibition openings and art prizes, panel discussions and performances, talks with artists and guided tours, insights into private collections and excursions into the city’s project spaces scene. Amongst the highlights of the Art Week are the abc - art berlin contemporary, the exhibition cooperation STADT/BILD, and the Preis der Nationalgalerie 2015, as well as exhibitions with Cindy Sherman, Alicja Kwade, Paul McCarthy and the René Block Archive. The Berlin Art Week’s enthusiasm will spread across the whole programme: To get in the mood four big institutions and two art art associations will be opening on Tuesday. On Wednesday there will be around 40 openings in the context of the abc Gallery Night, and Berlin art collectors will be opening their doors as well. Thursday sees the start of the abc and POSITIONS art fairs. On Friday there will be a focus on the project spaces. And for the first time the discussion format “Talking Galleries” will offer a forum for exchange on Friday and Saturday. To give you a foretaste of what you can expect between 15th and 20th September, we have met up with artists and architects and spoken to exhibition organisers and museum directors. We were continually surprised by the enthusiasm and determination of the participants from all the various sectors. What connects them all is the love of art. There is so much to be discovered. We wish you lots of fun doing so! 3


Inhalt 06—13

Grenzgänge am Gleisdreieck Neuigkeiten von der abc - art berlin contemporary 14—25

Bilder von Städten

Ausstellungen in vier führenden Institutionen beim Kooperationsprojekt STADT/BILD 26—29

Alles gehört zusammen Atelierbesuch bei Alicja Kwade

38—39

Der leise Horror Cindy Sherman 40—43

Kunst und Humor

Überlegungen zur Ausstellung „Redemption Jokes“ 44—45

Ein magischer Ort Der Schinkel Pavillon

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Netzwerk der Unangepassten

30—31 René Block

Berlins Projektraumszene 30—31

Kunst im Gepäck Der Galerist René Block und sein Lebenswerk

52—55

58—59

Die Unberechenbaren

Mehr Licht

Die Nominierten zum Preis der Nationalgalerie im Porträt

Positions Berlin zieht um in die Arena

32—37

Freude am Zeigen Berliner Sammler und ihre spektakulären Kollektionen

58—59 Positions Berlin

56—57

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Hier und da

Andere Farben

Rudi Meisel hat den Alltag in Ost und West eingefangen

Jeanine Meerapfel über die Verantwortung der AdK 61—73

Programm Messen, Institutionen, Privatsammlungen, Projekträume, Veranstaltungen nach Tagen

Cover / Title: Aydan Murtezaoglu, At Room Temperature, 2000–2003 Ausschnitt / Detail Aus der Sammlung René Block / from the René Block Collection


Contents

19—21 Projekt STADT/BILD: Xenopolis, Deutsche Bank KunstHalle

06—13

40—43

56—57

Border Crossings at Gleisdreieck

Art and Humour

Now and Then

Reflections on the Innovations at the abc - art berlin occasion of the exhibition contemporary “Redemption Jokes”

Rudi Meisel captured daily life in the East and the West

14—25

44—45

More Light

Images of the City

Schinkel Pavillon

Exhibitions in four leading institutions, a co-operational project

A Magical Place

POSITIONS Berlin relocates to Arena

46—51

60

26—29

The Nonconformist Network

Kollwitzpreis

58—59

Everything is Related

Jeanine Meerapfel on the AdK’s responsibilities

A studio visit with artist Alicja Kwade

Project Spaces Berlin 52—55

61—73

30—31

The Unpredictables

Programme

Art in a Suitcase

A portrait of the Preis der Nationalgalerie nominees

Art fairs, institutions, private collections, project spaces, event listing

The gallerist René Block and his life’s work 32—37

Showing with Pleasure Berlin collectors and their spectacular collections 38—39

The Quiet Horror Cindy Sherman 23—25 Allan Kaprow: Fluids 1967/2015


Hier geht’s zur Kunst von Morgen: Installation von Charlotte Posenenske auf der abc 2014 / This way to the art of tomorrow: Installation by Charlotte Posenenske at the abc 2014

In ihren Hallen präsentieren sich knapp hundert Galerien aus 17 Ländern, und trotzdem möchte die abc art berlin contemporary keine herkömmliche Kunstmesse sein. Dafür sorgen unter anderem eine innovative Architektur und eine spezielle Ausstellung mit Werken aus Berliner Privatsammlungen. 6


Grenzg채nge am Gleisdreieck text Christiane Meixner

Border Crossings at Gleisdreieck Nearly a hundred galleries from 17 different countries will present themselves in these halls, although the abc art berlin contemporary is not intended as a conventional art fair. This will be ensured by, amongst other things, the innovative architecture and a special exhibition of art from private Berlin collections. 7


K

Offen für Neues: abcDirektorin Maike Cruse / Open for change: abc director Maike Cruse

Kunst kann ganz schön anstrengend sein. Bei Rirkrit Tiravanija zum Beispiel fühlen sich die Besucher der abc art berlin contemporary sofort herausgefordert. Sie hüpfen, rennen und schlagen den Ball – damit er bloß nicht in ihrem Feld landet. Denn Tiravanijas Beitrag für die abc besteht in diesem Jahr aus einigen Tischtennisplatten. Die Strategie des aus Thailand stammenden Künstlers ist so bestechend wie einleuchtend: Seine Interventionen wirken wie Alltagshandlungen, die er allerdings an ungewöhnliche Orte verpflanzt. Das wirft Fragen auf nach Tiravanijas Absichten und seinem künstlerischen Produkt: Sind es die Tischtennisplatten oder ist es die Interaktion des Publikums, das oft gar nicht weiß, ob es in einer Halle zwischen verkäuflicher Kunst überhaupt einfach herumtollen und spielen darf? Solche Grenzgänge charakterisieren nicht nur das Werk von Rirkrit Tiravanija, sondern auch die abc art berlin contemporary, die in diesem Jahr knapp hundert Galerien aus 17 Ländern in der Station am Gleisdreieck versammelt. Ihr Debüt geben unter anderem die beiden Galerien Magician Space aus Beijing und Antenna Space aus Shanghai. Zahlreiche Berliner Teilnehmer wie Sprüth Magers, Johann König und Peres Projects verfügen zwar über spektakuläre Räume in der Stadt und nutzen diese auch während der Berlin Art Week; auf der abc setzen sie jedoch einen besonderen Schwerpunkt und zeigen entweder aufstrebende Newcomer aus ihrem Künstlerprogramm oder längst renommierte Positionen, die hier eine spezifische Arbeit vorstellen, darunter Alice Kreischer bei KOW, Pae White bei neugerriemschneider

Besonders jung, besonders großformatig: Hier ist zu sehen, was man woanders nicht wagen würde

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oder Matt Mullican bei Capitain Petzel und Helga Maria Klosterfelde. „Besonders jung, besonders großformatig: Hier ist zu sehen, was man auf anderen Messen vielleicht weniger wagen würde,“ sagt Maike Cruse, Direktorin der abc. „Das gilt für globale Galerien ebenso wie für kleinere, die mit ihrem Projekt ein internationales Publikum ansprechen.“ Eine herkömmliche Kunstmesse will die abc aber noch immer nicht sein, sondern vieles anders machen. Dazu gehört nach wie vor der Verzicht auf eine strenge Kojen-Architektur, in die sich die Werke einpassen müssen. Stattdessen rückt man die Künstler als wichtigste Akteure in den Mittelpunkt. Jeder von ihnen bekommt so viel Ausstellungsfläche, wie er für sein aktuelles Projekt braucht. Bisher wurden Galerien mit überzeugenden Positionen zur Teilnahme an der abc eingeladen. Von dieser Idee ist man nun erstmals abgerückt, hat eine Jury berufen und jeder Galerie die Möglichkeit gegeben, sich auf eigene Initiative zu bewerben. „Inzwischen gibt es einige Gemeinsamkeiten mit einer Kunstmesse“, sagt Maike Cruse, „aber auch weiterhin viele Unterschiede“. Wichtig sei der private Charakter der Initiative, die nicht wie eine Messegesellschaft an der Veranstaltung verdienen wolle. „Die art berlin contemporary ist von Galeristen für Galeristen gemacht und möchte als Netzwerk sehenswerte Ausstellungen entwickeln, die für die Galerien langfristig auch kommerziell erfolgreich sind.“ Denn natürlich soll das Konzept den Berliner Kunstmarkt fördern und weiterentwickeln. Trotzdem leistet man sich das Privileg, nicht stetig zu wachsen, sondern reduziert in diesem Jahr sogar die Teilnehmerzahl um knapp 20 Galerien. Das eröffnet zugleich neue Chancen: Im vorderen Bereich der Station ist die so genannte Bananenhalle frei geworden für ein von Berliner Sammlern initiiertes Pro-


jekt. Zusammen mit ihnen verwirklicht Nikola Dietrich eine Ausstellung mit Werken aus hiesigen Privatsammlungen – ohne nennenswerten Etat, aber mit viel Engagement. Die Realisierung sei eine Herausforderung, sagt die Kuratorin, die zuvor am Museum für Gegenwartskunst in Basel und am Portikus in Frankfurt am Main tätig war. Ihr Blick habe Künstlern gegolten, deren Arbeiten „sich mit den spezifischen Produktionsbedingungen zu unterschiedlichen Zeiten in Berlin und anderswo auseinandersetzen.“ Immerhin hatte oder hat ein nennenswerter Teil jener Künstler, die auf der art berlin contemporary vertreten sind, auch ein Atelier in der Stadt. „Es gab schon länger die Idee, zu kooperieren“, fügt Cruse hinzu. So soll gezeigt werden, was für „großartige private Sammlungen es in Berlin gibt“. Neu ist auch der visuelle Auftritt der abc. Prägend war bislang der rohe, temporäre Charakter der Ausstellungsdisplays. Mit dem jungen Büro June 14 Meyer-Grohbrügge & Chermayeff zieht nun eine neue, ruhige Architektur in die Hallen. Das Konzept sieht als festes Element eine Strukturierung in gleich große Abschnitte vor, die nur durch ihre Ecken definiert werden. Statt der vertrauten Gerüste kehren in regelmäßigen Abständen Kreuze wieder, die sich individuell nutzen lassen. „Jede Galerie kann entscheiden, ob sie eine oder mehrere Ecken oder ganze Räume nutzen möchte“, erklärt Cruse. Jede Einheit ergibt insgesamt 100 Quadratmeter Ausstellungsfläche, die sich Künstler verschiedener Galerien entweder teilen oder allein bespielen. Acht Galerien haben eine komplette Einheit für ein kuratiertes Projekt oder eine große Soloschau reserviert – darunter Galerist Johann König für die Berliner Künstlerin Jorinde Voigt und Sprüth Magers für Ryan Trecartin. Ari Benjamin Meyers, Martin Boyce, Jean-

Pascal Flavien und Ryan Gander stellen gemeinsam aus, die Galerie Mehdi Chouakri bringt Saadane Afif, N Dash und Luca Trevisani zusammen. „Die gesamte Struktur der art berlin contemporary hat viel mit Berlin zu tun“, sagt Cruse. „Wir haben die international renommierten Galerien und Künstler in der Stadt und viele Galerien arbeiten mit Berliner Künstlern zusammen.“ Das bildet die abc art berlin contemporary in konzentrierter Form und für alle sichtbar ab.

Globale Reichweite: Installation von Douglas Coupland auf der abc 2004 / Global Reach: Installtion by Douglas Coupland at the abc 2014

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Hervorragende Plattform

Excellent Platform

Staatssekretär Beermann über die ökonomische Bedeutung der Berlin Art Week.

Permanent Secretary of State Beerman on the economic importance of the Berlin Art Week.

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Guido Beermann, Jahrgang 1965, ist seit November 2012 als Staatssekretär der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung tätig / Guido Beermann, born 1965, since 2012 Permanent Secretary of State of the Senate Administration for Economy, Technology and Research

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Warum interessiert sich die Senatsverwaltung für Wirtschaft für Kunst? Die Kunstszene in Berlin steht für die Kreativität und Dynamik, die unsere Stadt kennzeichnen. Die Creative Industries sind aber auch ein Standort- und Wirtschaftsfaktor mit großem Zukunftspotenzial. Die Berlin Art Week ist vor diesem Hintergrund ein Glanzpunkt, der Sammler, Händler und Käufer, aber auch Kulturtouristen nach Berlin bringt. Deshalb unterstützt die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung die Art Week bereits zum vierten Mal, in diesem Jahr mit 280.000 Euro. Ist die Kunst als Wirtschaftsfaktor nicht eher zu vernachlässigen? Worin besteht die wirtschaftliche Bedeutung der Berlin Art Week? In Berlin finden sich mehr als 400 Galerien, so viele wie in keiner anderen deutschen Stadt. In der Berliner Kunstszene sind über 2.600 Unternehmen aktiv, die über 6.600 Jobs schaffen und rund 700 Millionen Euro Umsatz pro Jahr erwirtschaften. Damit wird hier die Hälfte der deutschen Umsätze mit Kunstgegenständen erwirtschaftet. Die Berlin Art Week ist eine hervorragende Plattform, um Berlin als größten Galerien- und Produktionsstandort zu präsentieren. Welche Ausstellung werden Sie selbst auf keinen Fall verpassen? Vier großartige Künstler sind für den Preis der Nationalgalerie nominiert. Ich bin gespannt, für wen sich die Jury entscheiden wird. Und ich hoffe, dass ich Zeit finde, verschiedene Messen zu besuchen und die Trends am Kunstmarkt aufzunehmen.

W

Why is the Senate for Economics interested in art? The art scene in Berlin represents the creativity and enterprise which are characteristics of our city. Also the creative industries are a part of the economy with great potential for the future. With this background the Berlin Art Week is a highlight that attracts collectors, dealers and buyers, but also culture tourists to Berlin. Permanent Secretary of State Beerman on the economic importance, for the fourth time, and this year with 280.00 Euros. Isn’t an economic factor something that can rather be overlooked in art? Where is the economic importance of the Berlin Art Week? In Berlin there are more than 400 galleries, more than in any other German city. There are over 2.600 active companies within the Berlin art world, with over 6.600 employees, generating a turnover of 700 million Euros per year. This means half the entire German turnover for art objects is made here. The Berlin Art Week is an excellent platform for Berlin to show itself as being the location with the largest amount of galleries and art production. Which of the exhibitions would you say you really mustn’t miss? Four great artists have been nominated for the Preis der Nationalgalerie. I am really looking forward to seeing who the jury have chosen. And I hope that I will find time to go to some of the art fairs and pick up the trends in the art market.


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Art can be pretty strenuous. For example, Rirkrit Tiravanija immediately challenges visitors to the abc art berlin contemporary. They hop, run and hit the ball — purely so that it doesn’t land in their field. This year Tiravanija’s contribution to the abc comprises several table tennis tables.The Thai artist’s strategy is as fascinating as it is evident. His interventions seem like daily activities, which however are planted in unusual places. This raises questions about Tiravanija’s intentions and his artistic product. Is it his table tennis tables? Or is it the interaction of the public, who often don’t know whether it is alright to romp and play around between saleable art in a hall. This kind of border crossing is characteristic, not just of Rirkrit Tiravanija but also for the abc art berlin contemporary which has brought together nearly one hundred galleries from 17 countries in the Station at Gleisdreieck. Gallery Magician Space from Beijing and Antenna Space from Shanghai, amongst others, will have their debut here. Although many Berlin participants like Sprüth Magers, Johann König and Peres Projects have spectacular spaces in the city, which they will make use of during Berlin Art Week: but they still want to set a focal point at the abc, showing either aspiring newcomers from their artists’ programme or long since renowned positions who intend to present a specific work. Amongst them is Alice Kreischer at KOW, Pae White at neugerriemschneider or Matt Mullican at Capitain and Helga Maria Klosterfelde. “Particularly young, particularly large format: Here can be seen what perhaps would not be attempted in other art fairs,” says Maike Cruse, director of abc. “That applies to

global galleries as well as smaller ones who want to reach an international public.” The abc still doesn’t want to be a traditional art fair, doing many things differently. That means that there is still no rigid architecture of stands that art works have to fit into. Instead the artists become central as the all important protagonists. Each of them gets as much exhibition space as they need for their current project. Up until now galleries with convincing positions have been invited to take part in abc. This idea has been abandoned and a Jury appointed. Each gallery has the opportunity to apply on their own initiative. “There are some things in common with an art fair now” says Maike Cruse, “but there are still a lot of differences as well”. It is important that there is a private character to the initiative, that means not wanting to earn on the event like a Trade Fair Corporation. The art berlin contemporary is created by gallerists for gallerists, and as a network wants to develop exhibitions well worth seeing and which are also commercially successful for gallerists in the long term. Naturally the concept should support and further develop the Berlin art market. Nevertheless, it also affords itself the privilege of not continu-

abc—art berlin contemporary Station–Berlin Luckenwalder Str. 4—6, 10963 Berlin 17.—20. SEP 2015 Do 16—21, Fr / Sa 12—19, So 12—18 Uhr / Thu 4—9, Fri / Sat 12—7, Sun 12—6pm Proximities and Desire Ausstellung / Exhibition Privatsammlungen / Private Collections 17.—20. SEP 2015 abc—Gallery Night Verschiedene Orte /  Various Locations Mi / Wed 16. SEP 2015 18—21 Uhr / 6—9pm

Installation von Tobias Rehberger auf der abc 2014 / Installation by Tobias Rehberger at the abc 2014

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ously expanding. This year it has even reduced the participants by 20 galleries. At the same time this opens new opportunities: In the front area of the Station, the socalled Banana Hall is cleared for a project initiated by Berlin collectors. Nikola Dietrich has worked with them, with a lot of commitment but without any appreciable budget, to put on an exhibition of works from local private collections. The curator, who was previously at the Museum for Contemporary Art in Basel and Portikus in Frankfurt, called it’s realisation a challenge. Her attention was caught by artists whose works “grapple with specific production conditions, at various times, in Berlin and other places”. After all, an appreciable segment of the artists who are represented at the art berlin contemporary have, or had, a studio in the city. “The idea to co-operate has existed for a long time,” adds Cruse. In this way we can see what “great private collections there are in Berlin”. The visual appearance of the abc is also new. To date the exhibitions were defined by a raw temporary character. But the young office, June 14 Meyer-

“Emerging talent and extreme formats: Here can be seen what perhaps would not be attempted in other art fairs.”

Platz für raumgreifende Arbeiten: Installation von Kristof Kintera, 2014 / Room for space filling works: Installation by Kristof Kintera, 2014 12

Grohbrügge & Chermayeff, has brought a new calm architecture into the hall. The concept provides a structure of fixed components in equal sized sections, defined only by their corners. Instead of the familiar scaffolding there are recurring crosses, at regular distances, that can be individually used. “Each gallery can decide whether they wish to use one or more corners, or complete rooms,” explained Cruse. Each unit has a 100 square meters of exhibition space, in which artists of various galleries either share or exhibit in alone. Eight galleries have reserved a complete unit for a curated project or a large solo show — they include Johann König for the Berlin artist Jorinde Voigt and Sprüth Magers für Ryan Trecartin. Esther Schipper/Johnen are exhibiting Ari Benjamin Meyers, Martin Boyce, Jean-Pascal Flavien and Ryan Gander together, and the Gallery Mehdi Chouakri will bring Saadane Afif, N Dash and Luca Trevisani together. “The whole art berlin contemporary structure has a lot do with Berlin”, says Cruse. “We have internationally renowned galleries and artists in the city, and many of the galleries work together with Berlin artists”. The abc art berlin contemporary illustrates this, making it clearly visible for everyone.


Reden ist gold

Talk is Golden

Das Gesprächsformat Talking Galleries kommt nach Berlin.

The Talking Galleries discussion format comes to Berlin.

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Ihrem ersten Podium in Barcelona 2011 haben Talking Galleries eine Fotografie vorangestellt. Sie zeigt einen jungen Mann in der Ankunftshalle eines Flughafens, der ein Schild in der Hand hält. Darauf steht, von Hand geschrieben: Leo Castelli. Dieses Schild sagt eigentlich alles: Warten auf Leo Castelli, den SuperGaleristen aus New York. Als Gast der Plattform Talking Galleries, die sich aus Galeristen, Kunstkritikern und Kuratoren zusammensetzt und rund um die Welt andere Experten zu Talks einlädt, könnte er jedem erklären, wie der Kunstmarkt funktioniert und was ihn selbst so erfolgreich gemacht hat. Doch Castelli wäre heute weit über hundert Jahre alt und müsste sich neu orientieren. Denn der Kunstmarkt hat sich rasant verändert. Als Partner der Berlin Art Week nimmt Talking Galleries die Tatsache eines längst globalisierten Marktes mit internationalen Akteuren zum Anlass, in der Station am Gleisdreieck zwei Sessions abzuhalten. Hochkarätige Teilnehmer werden am Freitag über die gegenwärtige Rolle der Galeristen sprechen, die oft zugleich Händler, Kuratoren, Verleger und Wissensvermittler sind. Wie wichtig sie damit als Partner für ihre Künstler werden, wenn es um Ausstellungen, Kataloge und den generellen Umgang mit dem Werk geht, ist ebenfalls Thema des Podiums, das aus einem Sammler, einem Museumdirektor und einem Kurator besteht. Am Samstag schließt ein Talk dreier namhafter Galeristen an, die analysieren, wie man mit den Künstlern erfolgreich wachsen kann. cm

I

In 2011, Talking Galleries put up a photograph for their first podium in Barcelona. The photo was of a young man in the arrival hall of a metropolitan airport. Like others waiting there he held a sign in his hand. On it, written by hand, was: Leo Castelli. This sign really said everything. Waiting for Leo Castelli, the SuperGallerist from New York. As a guest of the Talking Galleries platform, consisting of gallerists, art critics, curators, and experts invited from around the world, he could explain to everyone how the art market functions and what made him so successful. However, Castelli would be over one hundred years old now and would have to completely reorientate himself. The art market has gone through rapid changes. As partner of the Berlin Art Week, Talking Galleries is using the fact of a long established globalised market, with international participants, as a trigger for two “Sessions” at the Station at Gleisdreieck. On Friday top level participants will talk about the role of gallerists, who are at the same time often dealers, curators, editors and disseminators of knowledge. Their importance as partners for their artists when dealing with exhibitions, catalogues, and generally handling the work is also a subject for the panel, that consists of a collector, a museums director and a curator. On Saturday three well known gallerists will join a talk, and analyse how one can successfully grow with the artists. cm

STATION–BERLIN Luckenwalder Straße 4—6, 10963 Berlin TALKING GALLERIES /  BERLIN The Added Value of Working Alongside a Gallery Fr / Fri, 18. SEP 2015 11—12.30 Uhr /  11—12.30pm Moderation: Chris Dercon How to grow with your artists? Different gallery models Sa / Sat, 19. SEP 2015 11—12.30 Uhr /  11—12.30pm Moderation: Chus Martínez Eintritt frei /  Free Admission Anmeldung /  Registration: berlinartweek.de/ talkinggalleries

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Bilder von St채dten Die Wellblechsiedlung Blikkiesdorp in S체dafrika, fotografiert von Laurence Bonvin / The temporary relocation area in Blikkiesdorp, South Afrika, Photograph by Laurence Bonvin

Images


Für die Mehrheit der Weltbevölkerung wird sich die Zukunft in den großen Metropolen und urbanen Ballungsräumen abspielen. Dabei sind Städte mehr als gebaute Realität, sie fungieren zugleich als Projektionsflächen für die Erwartungen ihrer Bewohner und als Austragungsorte für soziale Konflikte. Einen Abgleich der verschiedensten Vorstellungen davon, was unsere Städte ausmacht und wie das Zusammenleben in ihnen aussehen kann, bietet das Kooperationsprojekt STADT/BILD in vier Ausstellungen führender Berliner Institutionen. Das vom Senat initiierte und geförderte Projekt bildet mit seinen Eröffnungen zugleich den Auftakt der diesjährigen Berlin Art Week. In der Berlinischen Galerie soll die Ideengeschichte der Berliner Nachwendearchitektur neu erzählt werden. Die Deutsche Bank KunstHalle begreift die Stadt als lebendigen Organismus, während KW – Institute for Contemporary Art den Dschungel als Gegenentwurf zum kontrollierten urbanen Raum heraufbeschwört. Die Nationalgalerie greift direkt in diesen Raum ein und lässt an verschiedenen Orten der Stadt ein Happening des Performance-Künstlers Allan Kaprow aufleben. „Die Zukunft ist das, was wir aus der Stadt machen“, sagt der Architekt und Ausstellungsmacher Arno Brandlhuber im Interview. Wenn es nach ihm geht, werden aus stillen Betrachtern aktive Teilnehmer am Dialog über die Zukunft der Städte.

For the majority of the world’s population their future will be in the great metropolitan areas and conurbations. However cities are more than just built-up reality. They also have other functions, their inhabitants project their expectations onto them and they are the location of social conflicts. In four exhibitions, of leading Berlin institutions, the cooperative project STADT/BILD (Image of a City) will offer a comparison of very different ideas about what makes our cities what they are, and what living in them can be like. The project was initiated and funded by the Senate and its opening will herald the start of this year’s Berlin Art Week. In the Berlinische Galerie a history of the ideas behind Berlin’s post reconciliation architecture will be told anew. The Deutsche Bank KunstHalle understands the city as a living organism, while the KW - Institute for Contemporary Art conjures up the jungle as an alternative concept for controlling the urban spaces. The Nationalgalerie intervenes directly into spaces by bringing a happening from the performance artist Allan Kaprow to life in various places around the city. “The future is what we make of the city”, says the architect and exhibition maker Arno Brandlhuber in an interview. If he has a say in it, normally quiet spectators will become active participants in a dialogue about the future of the city.

of Cities

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Gegen das Entweder-Oder Mit seiner Ausstellung in der Berlinischen Galerie will der Architekt Arno Brandlhuber die Ideengeschichte der Stadt neu erzählen und einen Dialog über das Zusammenleben in der Stadt anregen. Interview HEIKO ZWIRNER

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Ungehobene Schätze im Architektur-Depot der Berlinischen Galerie / Hidden treasures in the architecture depot at the Berlinische Galerie

Gemeinsam mit dem Grafiker Thomas Mayfried und dem Architekten Florian Hertweck planen Sie eine „architektonische Intervention“ in der Berlinischen Galerie. Was darf man sich darunter vorstellen? Wir werden eine Situation herstellen, die mit den räumlichen Gegebenheiten vor Ort arbeitet und als Denkraum angelegt ist, in dem wir unsere Vorstellung davon, was Architektur bedeutet, überprüfen können. In der Regel geht man davon aus, dass Architektur den Charakter eines Objektes hat, etwa in Form eines Wohnhauses, einer Bushaltestelle oder eines Flüchtlingsheims. Für uns sind Fragen des Objekts und seiner Ästhetik aber von nachrangigem Interesse. Wir möchten darüber hinausgehen und eine Diskussion über das Zusammenleben in Berlin anregen. Aus welchen Komponenten soll sich diese Situation zusammensetzen? Ein zentraler Bestandteil ist die Arbeit mit dem Architekturgedächtnis, das die Berlinische Galerie nach 1989 aufgebaut hat. Dort sind die prämierten Einreichungen aller bedeutenden Wettbewerbe der letzten 25 Jahre archiviert, darunter nicht realisierte Beiträge von Rem Koolhaas und Simon Unger. Diese Schätze wurden bisher nicht gehoben. Wir wollen das Wissen um

„Die Zukunft ist das, was wir aus der Stadt machen.“

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die parallelen Richtungen, in die sich die Stadt hätte entwickeln können, in Form von Plänen und Modellen ins Museumssystem einspeisen und verfügbar machen, weil wir glauben, dass daraus eine neue Lesart der Stadt entstehen kann. Ist die Ausstellung auch als Abrechnung mit der Bebauungspolitik und den architektonischen Moden der Nachwendezeit zu verstehen? Natürlich könnte man sagen, dass vieles hätte anders laufen müssen, aber darum geht es uns gerade nicht. Der Potsdamer Platz steht ja längst da und die Friedrichstraße ist auch aufgerichtet. Wir wollen die Ideengeschichte der Stadt neu erzählen, um herauszufinden, ob uns die nicht verwirklichten Ansätze aus den 90er-Jahren heute weiterhelfen können. So können die damaligen Vorschläge für den Potsdamer Platz womöglich dazu beitragen, die Diskussion um den nächsten Baustein für das Kulturforum voranzubringen. Sie verfolgen also einen konstruktiven Ansatz, der die Besucher der Ausstellung dazu einlädt, sich an der Diskussion zu beteiligen. Ganz genau. Darüber hinaus stellen wir ein Veranstaltungsprogramm mit dem Arbeitstitel „Place International“ zusammen, bei dem es in erster Linie um Citizenship geht, also um die Frage, was die Nutzer einer Stadt zu Teilhabern der Stadt macht und welche Mitspracherechte zum Beispiel Touristen oder Flüchtlinge haben. Integraler Bestandteil der Ausstellung ist zudem ein umfangreicher Reader, in dem Begriffspaare wie Stadt und Natur, Gemeinschaft und Individualität oder Boden und Eigentum behandelt werden, und den Besucher gegen Vorlage ihrer Eintrittskarte erhalten. Die Ausstellung trägt den Titel „The Dialogic City“. Was verstehen Sie darunter? Der Begriff geht zurück auf den französischen Philosophen Edgar Morin,


der das dialogische Prinzip der Dialektik entgegen gestellt hat. In der Dialektik kommt es zur Synthese von These und Antithese. Morin fragt, ob es nicht möglich wäre, die Positionen A und B beizubehalten und neue Verhandlungsräume zu erschließen. Was bedeutet das für die Entwicklung der Stadt? Das kann man zum Beispiel an der Frage festmachen, ob Berlin eine polyzentrische Stadt mit verschiedenen, mehr oder weniger gleichwertigen Zentren ist, oder eine pyramidale Stadt mit einer goldenen Mitte und abflachenden Rändern. Hier schließt sich die Frage an, ob wir tatsächlich vor einer Entweder-oder-Situation stehen, oder ob wir auch eine Sowohl-als-auch-Position entwickeln können, die beide Perspektiven zulässt. Das lässt sich auf viele Debatten übertragen von der Rekonstruktion des Stadtschlosses und der Bebauung des Tempelhofer Feldes bis hin zum Wohnungsbau und der Aufnahme von Flüchtlingen. Wir sind davon überzeugt, dass das dialogische Prinzip uns dabei helfen kann, andere Realitäten herzustellen. Momentan sieht die Realität so aus, dass Berlin vor der Herausforderung steht, ein rasantes Wachstum zu bewältigen, ohne seinen Charakter zu verlieren. Die klassische Position wäre hier, dass Berlin entweder wächst oder seinen Charakter behält. Der dialogische Ansatz lautet dagegen: Berlin wird wachsen und es soll seinen Charakter behalten – was müssen wir dafür tun? Das klingt nach einem langwierigen und zermürbenden Prozess. Ach, Städte gibt es schon lange und sie waren schon immer geprägt von langwierigen und zermürbenden Prozessen. Dass wir die Stadt um uns herum gestalten müssen, zählt zu den grundlegenden Erkenntnissen. Es gibt kein Zurück. Die Zukunft ist das, was wir aus der Stadt machen.

Against the Either-or With his exhibition in the Berlinische Galerie, the architect Arno Brandlhuber wants to tell the city’s history of ideas anew and to encourage a dialogue about living together in the city. Interview HEIKO ZWIRNER

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Together with the graphic artist Thomas Mayfried and the architect Florian Hertweck you are planning an “architectural intervention” in the Berlinische Galerie. How should one imagine it? We will create a situation which will work with the on-site spacial circumstances, and be laid out as a thinking space in which we can review our ideas about what architecture means. As a rule one assumes that architecture has the character of an object, like the form of a house, a bus stop or a home for refugees. For us the question of the object and its aesthetics is of secondary interest. We want to go beyond that and encourage a discussion about living together in Berlin. What components will make up this situation?

Will einen Denkraum herstellen: Architekt Arno Brandlhuber / Wants to create a thinking space: Architect Arno Brandlhuber

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Dialogisches Prinzip: eine Collage von Brandlhuber, Hertweck und Mayfried / Dialogue Principle: a collage by Brandlhuber, Hertweck and Mayfried

Berlinische Galerie Alte Jakobstraße 124—128, 10969 Berlin Mi—Mo 10—18 Uhr / Wed–Mon 10—6pm STADT / BILD. Brandlhuber+ Hertweck, Mayfried The Dialogic City : Berlin wird Berlin 16. SEP 2015— 21. MAR 2016 Eröffnung / Opening Di / Tue 15. SEP 2015 18 Uhr / 6pm

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Central to the work is the architectural memory that the Berlinische Galerie has been building up since 1989. The prize winning submissions of all the important contests of the last 25 years are filed there, including entries from Rem Koolhaas and Simon Unger that were not realised. These treasures have not been picked up till now. We want that knowledge of the parallel directions that could have been developed in the city, to be fed into the museum system and made available, in the form of plans and models, because we believe that a new way to read the city could develop from them. Can the exhibition also be understood as settling a score with post unification building politics and architectural fashions? Of course one could say that a lot of things should have gone differently, but that isn’t what it’s about for us. The Potsdamer Platz has long since been built and the Friedrichstraße is also finished. We want to tell the city’s history of ideas anew, to find out if the approaches that were not realised in the 90’s could help us further today. The suggestions for the Potsdamer Platz from back then, could possibly contribute to promoting the discussion about the next building block for the Kulturforum. So you are inviting the visitors to the exhibition to take part in the discussion. Exactly. As well as that we are putting a programme together with the working title “Place International”, which is principally about citizenship, meaning the question about what makes the users of a city the shareholders in a city, and what say do people like tourists and refugees have in it. An integral part of the exhibition is a comprehensive Reader, which visitors receive on submission of their entry ticket. It deals with pairs of terms like city and na-

ture, community and individuality, or ground and property. The exhibition is called “The Dialogic City”. What is your understanding of that? The term goes back to the french philosopher Edgar Morin, who countered dialectic with the principle of dialogue. In dialectic it comes to a synthesis of thesis and antithesis. Morin asked whether it could be possible to keep position A and position B and to open up new rooms for negotiation. What does that mean for the city? One could align that with the question about whether Berlin is a poly-centric city with various more or less equally important centres, or a pyramid city with a golden middle and a flattening off around the edges. Here the question can be added as to whether we are confronted with an either-or situation or whether we could develop an as-well-as position, that allows both perspectives. This can be transferred to many debates from the reconstruction of the Stadtschloss and the development of Tempelhof’s field, to the building of homes and receiving refugees. We believe that the dialogue principle can help us to create other realities. Currently the reality seems to be that Berlin is confronted with the challenge to manage rapid growth, without losing it’s character. The classic position to take here would be that either Berlin grows or retains its character. Whereas the dialogue approach is: Berlin will grow and it will retain its character—what do we have to do to achieve that? Sounds like a lengthy process. Oh, there have long been cities and they were always formed by lengthy and wearing processes. The fact that we must shape the city around us, belongs to fundamental cognisance. There is no turning back. The future is what we make of the city.


Alt-Berlin in Mexiko Die Ausstellung „Xenopolis“ soll die Deutsche Bank KunstHalle in ein Labyrinth der Wahrnehmungen verwandeln.

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Der Berliner Künstler Jan-Peter E.R. Sonntag staunte nicht schlecht, als er bei einem Aufenthalt in Mexiko-Stadt auf ein Stück Alt-Berlin traf. In einem Park lauschte Sonntag den „Organilleros“: Leierkastenmännern, die auf ihren antiken Drehorgeln alte mexikanische Revolutions- und Volkslieder spielen. Es sind mehrheitlich deutsche Fabrikate, meist hergestellt von der Berliner Firma Frati & Co., die einst ein wahres Leierkasten-Imperium betrieb und seit Ende des 19. Jahrhunderts auch nach Mexiko lieferte. Für die Bewohner von MexikoStadt gehören ihre abgenutzt-dröhnenden und schiefen LeierkastenTöne, die schon die Grenze zur Kakophonie streifen, zum traditionellen Soundtrack ihrer Stadt. Sonntag war fasziniert von der Zeit, die sich den jahrzehntelangen Gebrauch in die Musik-Apparate eingeschrieben hatte und brachte die Drehorgelklänge schließlich zu ihrem Ursprungsort Berlin zurück – um sie in seinem Atelier am Rechner digital nachzubearbeiten. „Sonntag im Park“ (2013), bestehend aus Sound- und Videoinstallation, ist nun Teil von „Xenopolis“, einem international angelegtem Ausstellungsprojekt, dass der in Paris lebende Kurator Simon Njami für die Deutsche Bank KunstHalle in Berlin entwickelt hat. Für die Dauer der Ausstellung werden die Sounds aus Mexiko-Stadt auf dem Boulevard Unter den Linden auf der Höhe der Deutschen Bank KunstHalle hörbar sein.

Mit den Werken von sechs Künstlern – neben Sonntag der italienische Multimedia-Künstler Loris Cecchini, der aus Albanien stammende Videokünstler Anri Sala, die Schweizer Fotografin Laurence Bonvin, der in London geborene und in Addis Abeba aufgewachsene Medienkünstler Theo Eshetu sowie das kenianisch-deutsche Aktions-Künstler-Duo Mwangi Hutter – will der 1962 in Lausanne geborene Ausstellungsmacher Njami den Raum in ein „Labyrinth der Wahrnehmungen“ verwandeln. Ausgehend von den zeichentheoretischen Überlegungen des französischen Kulturphilosophen Roland Barthes, soll die Stadt als Ort unterschiedlicher Lektüren und Kommunikationsvorgänge ergründet werden. Gerade in den großen, globalisierten Metropolen der Welt werden Begriffe wie „Fremde“, „Heimat“ oder „Zugehörigkeit“ fortwährend neu verhandelt. Selbst einem profanen Drehorgel-Sound kann vor diesem Hintergrund – über die Flüchtigkeit des Moments hinaus – kulturelle Bedeutung zuwachsen. kn

Kulturelle Bedeutung: „Monologue Patterns“ von Loris Cecchini / Cultural Meaning: “Monologue Patterns” by Loris Cecchini

Deutsche Bank Kunsthalle Unter den Linden 13—15, 10117 Berlin täglich 10—20 Uhr / daily 10—8pm STADT / BILD. Xenopolis 16. SEP—8. NOV 2015 Eröffnung / Opening Di / Tue 15. SEP 2015 18 Uhr / 6pm

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Old Berlin in Mexico The exhibition “Xenopolis” will transform the Deutsche Bank KunstHalle into a labyrinth of perceptions.

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Profane Sounds: „Sonntag im Park“ von Jan-Peter E.R. Sonntag / Profane Sounds: “Sunday in the Park” by Jan-Peter E.R. Sonntag

The artist Jan-Peter E.R. Sonntag from Berlin was astonished when he came across a piece of old Berlin whilst staying in Mexico City. In a park Sonntag was listening to the “Organilleros” a group of organ grinders who were playing Mexican revolutionary songs and folk music on their antique barrel organs. The majority were German made, mostly from Frati & Co, a Berlin firm with a real empire of barrel-organs, which it had exported to Mexico, amongst other places, since the latter part of the 19th century.

For the inhabitants of Mexico City, the worn out droning and off kilter sounds of the barrel organs, verging on cacophony, belonged to the soundtrack of their city. Sonntag was fascinated by the time inscribed into the musical devises, and eventually brought the sound of the barrel organs back to their place of origin, Berlin, in order work on them digitally in his studio. “Sonntag im Park” (2013) consisting of a sound and video installation, is now part of “Xenopolis”, an added exhibition project which the Paris curator Simon Njami developed for the Deutsche Bank KunstHalle in Berlin. Sounds from Mexico City will be audible on the Boulevard Unter dem Linden, near the Deutsche Bank KunstHalle, for the duration of the exhibition. The Curator Njami, born in Lausanne in 1962, will transform the area into a “labyrinth of perception” with the works of six artists—alongside Sonntag, the Italian multimedia artist Loris Cecchini, the Albanian video artist Anri Sala, the Swiss photographer Laurence Bonvine, the media artist Theo Eshetu who was born in London and grew up in Addis Abeba, and the Kenyan-German action artist Duo Mwangi Hutter. Based on the French cultural philosopher Roland Barthes’ reflections on semiotics, the city is to be examined out as a location of varied reading matter and communications processes. Particularly in the large globalised metropolises of the world, terms such as “strangers”, “home” or “allegiance” are continuously negotiated anew. Against this backdrop, even the profane sound from a barrel-organ can accumulate cultural meaning that goes beyond the fleetingness of the moment. kn


Das Dickicht der Städte Die Gruppenausstellung „Welcome to the Jungle“ erkundet alternative Vorstellungen vom urbanen Leben.

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Stadt und Dschungel sind eigentlich Gegensätze: hier der dichte, wild wuchernde tropische Urwald – und dort die Stadt als räumlich wie kulturell verdichtete menschliche Siedlung mit geregeltem Verkehr und einer mehr oder minder komplexen Verwaltungsund Versorgungsstruktur. Doch mit dem Aufstieg der modernen Stadt kam die Dschungel-Metapher in den städtischen Raum, denn die Großstadt ist jenseits verwaltungstechnischer Administration auch als komplexes Geflecht von sozialen und kulturellen Netzwerken begreifbar, das seiner eigenen Dynamik folgt. Nicht zufällig siedelte Brecht sein Großstadt-Drama „Im Dickicht der Städte“ in den frühen Zwanzigern in Chicago an und New York ist seit jeher der „Concrete Jungle“. Auch Berlin hatte für kurze Zeit einen Dschungel: Die gleichna-

mige Disco in der Nürnberger Straße mit der legendären Flanier-Freitreppe war in den Achtzigern der zentrale Ort des Nachtlebens im Westteil der Stadt. Der Dschungel, so beschrieb es mal der Berliner Journalist Jan Joswig, gab dem „exzentrischem Glamour in Berlin eine Inszenierungsfläche“. Das ist lange her. Ist die Rede vom Großstadtdschungel deshalb stadtromantisch und sentimental? In ihrer thematischen Gruppenausstellung „Welcome to the Jungle“ präsentiert die Berliner Kuratorin Ellen Blumenstein Werke von rund zwanzig zeitgenössischen internationalen Künstlerinnen und Künstlern – unter anderem Ute Adamczewski, Awst & Walther, Ulu Braun, Loretta Fahrenholtz, Roman Schramm, Marianne Vlaschits und Camilla Wills – die um hybride Stadtbegriffe kreisen und die damit verbundenen mental-urbanen Bilder. Denn für Blumenstein hat das Dschungel-Wort vor allem die Qualität eines „Phantasmas“, also eines in der menschlichen Vorstellung verhafteten Bildes. „Der Begriff Dschungel markiert ein Bedeutungsspektrum,“ so Blumenstein, „innerhalb dessen weit auseinanderliegende oder gar entgegengesetzte Vorstellungen von uns selbst und davon, wie wir leben wol-

Der Dschungel als Metapher: Standbild aus einem Video von Loretta Fahrenholz / The Jungle as Metaphor: Still picture from a video by Loretta Fahrenholz

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len, sichtbar werden und/oder eine Form annehmen können.“ Die Stadt ist also noch immer ein Ort, an dem alternative Modelle des Zusammenlebens vorstellbar werden – gegen die herrschende Erzählung der Alternativlosigkeit. kn

Jungle of the Cities The group exhibtion “Welcome to the Jungle” examines alternative ideas about urban life.

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KW Institute for Contemporary Art Auguststraße 69 10117 Berlin Mi—Mo 12—19, Do 12—21 Uhr / Wed—Mon 12—7, Thu 12—9pm STADT /  BILD. Welcome to the Jungle 16. SEP—15. NOV 2015 Eröffnung / Opening Di / Tue 15. SEP 2015 18 Uhr / 6pm

Modelle des Zusammenlebens: Standbild aus einem Video von Ute Adamczewski / Model of Living Together: Still picture from a video by Ute Adamczewski 22

The city and the jungle are actually opposites: Here the dense, rampant wild tropical primeval forest—and there the city as a spatially and culturally compressed human settlement, with ordered traffic and more or less complex administration and supply structure. However, with the advance of the modern city, the jungle as metaphor came into the city, because apart from the administration, the big city can also be understood as a social and cultural mesh of networks, that follows it’s own dynamics. It’s no coincidence that Brecht set his big city drama “In the Jungle of Cities” in the Chicago of the twenties, and New York has al-

ways been known as the ”Concrete Jungle”. Berlin had a jungle for a short time: the disco of the same name in the Nürnberger Straße. With it’s legendary outside promenade staircase, in the eighties it was the night life centre in the western part of the city. The journalist Jan Joswig described the Jungle as giving “eccentric Berlin glamour a stage”. That’s a long time ago. Is the talk of the big city jungle sentimental – city romantic? In their thematic group exhibition “Welcome to the Jungle”, the Berlin curator Ellen Blumenstein presents works from about twenty international, contemporary artists—amongst others are Ute Adamczewski, Awst & Walther, Ulu Braun, Loretta Fahrenholtz, Roman Schramm, Marianne Vlaschits and Camilla Wills—who circle the hybrid city terminology and its related urban mental imagery. For Blumenstein the jungle word has in particular the quality of a “Phantasmas”, meaning an image rooted in the human imagination. “The term jungle marks a range of meanings” says Blumenstein, “in which often opposing or separate ideas about ourselves, and how we want to live, become visible and take shape.” The city is still a place in which alternative models for living together can be thought up—in contrast to the dominant idea that there is no alternative. kn


Objektlose Kunst Der amerikanische Künstler Allan Kaprow ging als Erfinder des Happenings in die Kunstgeschichte ein. Im Rahmen der Berlin Art Week wird mit „Fluids“ eine seiner wichtigsten Arbeiten an verschiedenen Orten der Stadt neu in Szene gesetzt.

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Ursprünglich war Allan Kaprow abstrakter Expressionist. Doch in die Kunstgeschichte ging der 1927 in Atlantic City im US-Bundesstaat New Jersey geborene Amerikaner als einer der maßgeblichen Vertreter der Aktions- und Performancekunst ein. Als

der Künstler im Frühjahr 2006 im Alter von 78 Jahren in einem Vorort von San Diego in Kalifornien starb, feierten ihn die Zeitungen in ihren Nachrufen als den „Vater des Happenings“. Den „Happening“-Begriff hatte der Künstler ab 1958 freilich selbst in Um-


Räume aus Eisblöcken: Kaprow-Aktion „Fluids“ in Los Angeles, 1967 / Ice Block Rooms: Kaprow action “Fluids” in Los Angeles, 1967

Entius, inimust aut aborpore verspis sim qui. Enem eius. Ihit occabo. Nos sequo totat.

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lauf gebracht. Kaprow ging es in seinem aktivistischen Kunst-Ansatz um das Hier und Jetzt, die Idee, den flüchtigen, besonderen Moment, die Teilnahme des Publikums und das Wechselspiel zwischen dem institutionellen und dem öffentlichen Raum. (Kunsthistoriker sprechen gern von „objektloser Kunstpraxis“.) Der noch heute grassierende Künstler-Genie-Kult und die damit verbundene Produktion von Kunstobjekten für Galerien oder Museen interessierte ihn nicht. Schicksalhaft für Kaprows steile Karriere war die frühe Begegnung mit dem Avantgarde-Komponisten John Cage, bei dem er Ende der Fünfzigerjahre in New York kurzzeitig Komposition studierte. „Vergesst alle tradierten Kunstformen“, so Kaprow später in „How to make a Happening“, seinem berühmt gewordenen Performance-Manual, das er 1966 auf Vinyl veröffentlichte. „Malt keine Bilder, schreibt keine Gedichte, baut keine Architektur, choreografiert keine Tänze, schreibt keine Stücke, komponiert keine Musik, dreht keine Filme und glaubt vor allem nicht, dass ein Happening entsteht, indem ihr all diese Dinge zusammenschmeißt“. Hinter der coolen Pose der vorgetragenen Gebrauchsanleitung verbarg sich ein glühendes Manifest. Kunst sollte runter vom

Sockel und rein in das Säurebad des Alltags. Auch wenn das Grund-Konzept von den klassischen Avantgarden (wie etwa den Dadaisten) stammte, erschien es dennoch revolutionär und atmete den anti-autoritären Geist der späten Sechziger. Das Establishment war erst entsetzt – und dann entzückt. Kaprows Nachlass wird heute von der mächtigen Schweizer Galerie Hauser & Wirth betreut. Auch in der Gegenwart bleiben die Kaprow-Ideen relevant für Künstlerinnen und Künstler, die sich mit dem Status quo in der Kunstwelt nicht abfinden wollen. Christoph Schlingensief etwa war ein erklärter KaprowFan. Auch ein Star wie Tino Sehgal (der den Performance-Begriff für seine „Situationen“ freilich ablehnt) schuldet Kaprow – kunsthistorisch gesehen – eine ganze Menge. Umso gespannter darf man auch auf die Serie von Happening-„Reinventions“ – also Wieder- oder Neuerfindungen – sein, mit welchen die Berliner Nationalgalerie im Rahmen von Stadt/Bild mehrere Berliner Künstlerinnen und Künstler beauftragt hat. Ahmet Öğüt, die Künstler-Gruppe Stadt im Regal, Alexandra Pirici sowie der lose, temporäre Künstler-Zusammenschluss, bestehend aus Olivier GuesseléGarai, Assaf Gruber, Antje Majewski, Agnieszka Polska und Juliane Solmsdorf werden sich auf unterschiedliche Weise mit „Fluids“ beschäftigen. Eigentlich gelten Kaprow-Aktionen wie diese, bei der 1967 im Stadtraum von Los Angeles über die Dauer von drei Tagen an fünfzehn verschiedenen Orten von mehreren Freiwilligen-Teams rechteckige Räume aus Eisblöcken errichtet wurden, im MuseumsKontext als nicht ausstellbar. Doch vielleicht hat Nationalgalerie-Direktor Udo Kittelmann hier die Lösung gefunden. knkn


Art without Objects The American artist Allan Kaprow has gone down in art history as inventor of happenings. Within the context of the Berlin Art Week “Fluids”, one of his most important works, will be restaged in various settings around in the city.

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Originally Allan Kaprow was an abstract expressionist. However the American artist, born in 1927 in Atlantic City, New Jersey became part of art history as one of the significant pioneers of action and performance art. The artist died aged 78 in spring 2006, in a suburb of San Diego, California, and the newspapers referred to him as “The Father of Happenings” in their obituaries. From 1958 on it was the artist himself who brought the term “happening” into use. For Kaprow his activist art approach was about the here and now, the idea, the fleeting, special moments, the participation of the public, and the interaction between institutional and public space. (Art historians like to speak of an objectless art practice.) The rampant artist genius cult that still continues today, and the connected production of art objects for galleries and museums, did not interest him at all. Kaprow’s meteoric rise was aided by an encounter with the avant-garde composer John Cage, with whom he studied composition briefly in New York at the end of the fifties. “Forget all the traditional art forms”, said Kaprow later in “How to make a Happening”, his now famous Performance-Manual, that he published in 1966 on vinyl. Kaprow said: Paint no pictures, write no poems, build

no architecture, choreograph no dances, write no plays, compose no music, shoot no films and never believe that happenings occur when you throw all these things together. Behind the cool pose of the recited instruction manual glowed a concealed manifest. Art was to come down from its pedestal and get into the acid bath of daily life. Even if the basic concept came from the classical avant-garde (like the Dadaists) it still seemed revolutionary and breathed the anti-authoritarian spirit of the sixties. The establishment was at first horrified, but then charmed. Kaprow’s estate is today looked after by the Swiss gallery Hauser & Wirth. Even today, Kaprow’s ideas remain relevant for artists who do not want to accept the status quo in the art world. Christoph Schlingensief was a declared Kaprow fan. A star like Tino Sehgal (who rejects the term performance for his “Situations”) owes Kaprow a great deal from an art history point of view. The suspense is growing for the series of “Reinventions” for which the Berliner Nationalgalerie has comissioned several Berlin artists for STADT/BILD (Image of a City). Ahmet Öğüt, the artist group “Stadt im Regal“, Alexandra Pirici as well as the loose, temporary artist connection, made up of Olivier Guesselé-Garai, Assaf Gruber, Antje Majewski, Agnieszka Polska and Juliane Solmsdorf will be working in a variety of ways with “Fluids”. Kaprow actions like this are actually said to be impossible to exhibit. It originally took place in 1967 in the city area of Los Angeles over a period of three days, at fifteen different venues and with several volunteer teams who built right angled rooms from ice blocks. Perhaps Udo Kittelmann, director of the Nationalgalerie, has found the solution here. kn

NEUE NATIONALGALERIE Potsdamer Straße 50 10785 Berlin STADT / BILD. Allan Kaprow: Fluids, 1967 / 2015 A Happening in the City—„Reinvention“ 15. SEP–19. SEP 2015 Verschiedene Orte / Different Locations Eröffnung / Opening Di / Tue 15. SEP 2015 Neue Nationalgalerie, 18 Uhr / 6 pm Olivier GuesseléGarai, Assaf Gruber, Antje Majewski, Agnieszka Polska und Juliane Solmsdorf Mi / Wed 16. SEP 2015 Stadt im Regal Do / Thu 17. SEP 2015 Alexandra Pirici Fr / Fri 18. SEP 2015 Ahmet Öğüt Sa / Sat 19. SEP 2015 www.kaprowinberlin. smb.museum

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Alles gehรถrt zusammen

Everything is Related

text Constanze Suhr


Alicja Kwade erkundet die Geheimnisse der physikalischen Welt mit verblüffenden Versuchsanordnungen. Ein Besuch im Atelier der Künstlerin, die zur Berlin Art Week eine Einzelausstellung im Haus am Waldsee vorbereitet. Alicja Kwade examines the secrets of the physical world with astonishing experimental arrangements. A visit to the artist’s studio during preparations for her Berlin Art Week solo exhibition in Haus am Waldsee.

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Geordnetes Chaos zeigt Alicja Kwades Atelier in Berlin-Weißensee bei einem Besuch im Juli 2015. Fundstücke wie der Abakus in einer Ecke, umstellt von einem Steinblock und Transportkisten, zwei Normaluhren an einer Wand und ein Glockenwecker auf Farbtöpfen scheinen noch auf ihren Einsatz als Teil eines Kunstwerks zu warten. Ein kleiner, vollgestellter Tisch in der gegenüberliegenden Ecke deutet auf eine vergangene Kaffeepause ihrer an diesem Samstag abwesenden Assistenten hin, daneben reckt sich eine Palme zum Oberlichtfenster. Im mittleren der drei Atelierräume mit Schreibtischen und Regalen voller Ordner und Bücher steht das Holzmodell der Ausstellungsräume im Haus am Waldsee. Sie sind noch leer. Jetzt, zwei Monate vorher, könne sie unmöglich etwas zur Ausstellung im September sagen, erklärt Alicja Kwade. Alles hänge vom verfügbaren Budget und der technischen Durchführbarkeit ihrer Vorstellungen ab. Generell spricht die Künstlerin nicht gern im Voraus über ihre Projekte. „Ich behalte mir bis zum letzten Tag vor, alles umzuändern.“ Alicja Kwades Kunst erfordert oft komplizierte und aufwendige technische Verfahren zur Umsetzung. Deshalb kommt es nicht selten vor,

dass sie ihre erste Idee verwerfen oder verändern muss. In den Räumen im Haus am Waldsee werden für die Ausstellung „Monolog aus dem 11ten Stock“ zunächst einmal die Sicht nach außen versperrt und einige Fußböden verändert, so viel ist der Künstlerin dann doch zu entlocken. Sie manipuliere die Räume immer so, dass sie ihre Aussage auf einen konzentrierten Punkt bringen, eine Einheit schaffen kann, erklärt sie. Ablenkung der Außenwelt sei dabei unerwünscht. „Wenn ich eine Ausstellung mache, ist es ja eine Inszenierung, es gehört alles zusammen.“ Jeden einzelnen von ihr bespielten Raum formt sie zu einem zusammenhängenden Ensemble. „Was bei mir immer auftaucht, ist eine Parallelität von Ereignissen, von mehreren Zeiträumen in einem physischen Raum, mit Dopplungen und Déjà-vu-Erlebnissen.“ Die 1979 in Polen geborene Alicja Kwade wuchs in Deutschland auf und studierte von 1999 bis 2005 an der Universität der Künste Berlin bei Christiane Möbus und Dieter Hacker. Seit 2009 wird sie von der Berliner Galerie Johann König vertreten. Mit skulpturalen Objekten und raumgreifenden Installationen erkundet die Künstlerin komplexe Fragen.

Haus am waldsee Argentinische Allee 30 14163 Berlin Di—So 11—18 Uhr / Tue—Sun 11—6pm Alicja Kwade— Monolog aus dem 11ten Stock 19. SEP—22. NOV 2015 Eröffnung / Opening Fr / Fri 18. SEP 2015 19.30 Uhr / 7.30pm

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Die Parallelität der Ereignisse: Alicja Kwade in ihrem Atelier / Occurrence of parallel events: Alicja Kwade in her studio

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Fundstücke spielen dabei eine große Rolle. Sie werden auseinandergenommen, neu zusammengesetzt und verfremdet, als kämen sie aus einer anderen Welt – wie das zum Kreis verformte Fahrrad der Installation „Inner Circles“. Oder sie werden materiell umgewertet wie die mit Blattgold überzogenen Briketts und die zu Glasmehl geschredderten Champagnerflaschen. Oft tauchen Uhren als Symbole für das Verrinnen der Zeit auf, eingesetzt in verblüffende und auch humorvolle Arbeiten wie die im Paar mit dem Urmaterial Stein in der Rotunde der Frankfurter Schirn pendelnde Normaluhr (Die bewegte Leere des Moments, 2015) oder eine sich im Zeigertakt um sich selbst drehende Wanduhr. Alicja Kwade macht nicht weniger, als die Welt zu befragen und unser Nichtwissen zu umkreisen. Immer wieder geht es darum, woher wir kommen und warum die Dinge so sind, wie sie sind. Sie versucht Täuschungen unserer Wahrnehmung sichtbar zu

machen, uns in unserem scheinbar sicheren Standpunkt aufzurütteln. Es verwundert nicht, dass Stephen Hawkings „Eine kurze Geschichte der Zeit“ zu den Lieblingsbüchern der Künstlerin gehört. An der wohl nie zu beantwortenden Frage nach den Hintergründen unseres Seins wird sie sich noch lange abarbeiten können.

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A visit to Alicja Kwade’s studio in July 2015 reveals ordered chaos. Found objects like the abacus in a corner, surrounded by a stone block and transport boxes, two public clocks on the wall and a bell alarm clock on top of paint pots, all seem to be waiting for their assignment as part of an art work. In the opposite corner a small full table indicates a past coffee break, left by her assistants who are absent on this Saturday. Next to it, a palm tree stretching up to the skylight.


In the middle one of three studio rooms, are desks and shelves crammed with folders and books and the wood model of the exhibition rooms at the Haus am Waldsee. They are still empty. Alicja Kwade explains that she cannot possibly say anything yet about the exhibition in two months time. Everything depends on the available budget and the technical viability of her ideas. Generally the artist doesn’t like to talk about her projects in advance. “I need to be able to change everything up until the last day.” Alicja Kwades’ art often requires complicated and elaborate, technical processes in implementation. For this reason it is not unusual for her to discard or change her original idea. Firstly, the view to the outside will be blocked off at the exhibition “Monolog aus dem 11ten Stock”, in the rooms of the Haus am Waldsee, and then some of the flooring will be changed. This much at least can be elicited from the artist. She always manipulates the spaces so that her statement can be brought to a concentrated point, can create a unity, she explains. Distractions from the world outside are unwanted. “When I create an exhibition it is one construction, everything belongs together”. Each individual room that she makes use of forms a connected ensemble. “What always emerges in my work is the occurrence of parallel events from several time-spaces, in one physical room, with experiences of doubling and déjà-vu.” Alicja Kwade was born in Poland in 1979 and grew up in Germany. She studied at Universität der Künste from 1999 to 2005, with Christiane Möbus and Dieter Hacker. The gallery Johann König has represented her since 2009. She has explored complex questions with her sculptural objects and expansive instal-

lations. Found objects have an important role in them. They are taken apart, put together again and distorted as if they came from another world—like the bicycle that was formed into a circle in the installation “Inner Circles”. Or they are materially reassessed like the coal briquettes covered in gold leaf, and the champagne bottles ground to glass powder. Clocks often appear as a symbol for the passing of time, and used in amazing and humorous works, like the one paired with the primal material stone, as a public clock swinging around the Rotunda at the Frankfurt Schirn (The Void of the Moment in Motion / Die bewegte Leere des Moments, 2015), or the wall clock turning around itself at the speed of the clock hand. Alicja Kwade does nothing less than question the world, and to circle our unknowingness. Again and again it is about where we come from, and why things are as they are. She attempts to make illusions in our perception visible, to rouse us from our apparently secure standpoint. It is not surprising that Stephen Hawking’s “A Brief History of Time”, is one of her favourite books. She will be able to work on the unanswerable question about what is behind our existence, for a very long time.

“When I create an exhibition it is one construction, everything belongs together”

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Kunst im Gepäck Eine Doppelausstellung würdigt den Galeristen René Block als prototypischen Kurator. Ein Objekt aus seiner Edition verrät besonders viel über seine Arbeitsweise und sein Netzwerk. Two exhibitions acknowledge the gallerist René Block as an outstanding curator. One object from his edition in particular reveals a great deal about his working methods and his network.

Überraschungspaket: Der Weekend-Koffer wurde 1972 auf dem Kunstmarkt in Köln vorgestellt. Rechts: Ausstellungsansicht von Angela Platen / Surprise parcel: The Weekend Suitcase was shown at the Cologne Art Fair in 1972. Right page: exhibition view by Angela Platen

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Joseph Beuys hatte eine Maggi-Flasche und eine gestempelte Reclam-Ausgabe von Kants „Kritik der reinen Vernunft“ beigesteuert. Das ungewöhnliche Gepäckstück enthielt zudem Druckgrafiken von KP Brehmer, KH Hödicke, Peter Hutchinson, Arthur Köpcke, Sigmar Polke und Wolf Vostell. Vorgestellt wurde es 1972 auf dem Kölner Kunstmarkt, insgesamt wurden 60 Exemplare hergestellt. Kostenpunkt: 400 Mark. Der „Weekend“-Koffer repräsentiert die Arbeitsweise und den erweiterten Kunstbegriff seines Herausgebers René Block in mehrfacher Hinsicht: Mit seiner Edition Block gehörte er zu den Pionieren auf dem Gebiet der Druckgrafiken und Auflagenobjekte. Dabei schätzte er die Zusammenarbeit mit Künstlern, deren Haltung kritisch, kompromisslos und zugleich humorvoll war. „Sie hatten strengste Anforderungen im Hinblick auf die Qualität ihrer Werke, aber gleichzei-

tig eine kritische Distanz,“ erinnerte René Block sich kürzlich in einem Gespräch mit dem Frieze Magazin. „Es machte einfach Spaß, mit ihnen zu arbeiten und gemeinsam Projekte zu planen.“ Seine erste Galerie hatte René Block als 22-jähriger Kunststudent in WestBerlin gegründet. Sie behauptete sich als Kampfgalerie für junge deutsche Kunst, die jegliche Gattungsgrenzen ignorierte und daher meist als unverkäuflich galt. Als acht Jahre später der „Weekend“-Koffer herauskam, war Block bereits ein alter Hase auf dem


Art in a Suitcase NEUER BERLINER KUNSTVEREIN n.b.k. Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin Di—So 12—18, Do 12—20 Uhr Tue—Sun 12—6, Thu 12—8pm

BERLINISCHE GALERIE Alte Jakobstraße 124—128, 10969 Berlin Mi—Mo 10—18 Uhr Wed—Mon 10—6pm

Kunstmarkt. Seine große Zeit als Ausstellungsmacher und treibende Kraft des internationalen Austauschs stand jedoch noch bevor. hz

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Joseph Beuys contributed to it with a Maggi bottle and a stamped Reclam edition of Kant’s “Critic of pure reason”. The unusual suitcase also contains graphic prints by KP Brehmer, KH Hödicke, Peter Hutchinson, Arthur Köpcke, Sigmar Polke and Wolf Vostell. Its debut was at the Cologne Art fair, in total 60 of them were made. Price: 400 Marks. In many ways the “Weekend” Suitcase is representative of the publisher René Block’s method of working and his expanded concept of art: Block’s edition makes him one of the pioneers in the field of print graphics and object editions. He

valued working with artists whose attitude was critical, without compromise but at the same time with humour. “They had strict demands about the quality of their work but at the same time could keep enough distance to be critical”, remembered René Block recently, in a conversation with “Frieze” Magazine. “It was just fun working and planning projects with them.” René Block opened his first gallery as a 22 year old art student in West Berlin. It asserted itself as a struggling gallery for emerging German art that ignored all disciplinary borders and as a result was mostly unsaleable. Eight years later when the “Weekend” Suitcase was produced Block was already an old hand in the art market. However, his great time as an exhibition maker and moving force in the international exchange was still to come. hz

Ich kenne kein Weekend. Archiv und Sammlung René Block. /  The Archive and Collection of René Block Eröffnungen /  Openings Di / Tue 15. SEP 2015 18 Uhr / 6pm n.b.k. 16. SEP 2015— 24. JAN 2016 Berlinische Galerie 16. SEP 2015— 15. FEB 2016

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Freude am Zeigen text Christiane Meixner

Showing with Pleasure

Viele Berliner Sammler gewähren der kunstinteressierten Öffentlichkeit regelmäßig Zugang zu ihren spektakulären Kollektionen. Einige von ihnen organisieren zur Berlin Art Week sogar ein eigenes Führungs- und Ausstellungsprogramm.

Many Berlin collectors grant the art-interested public regular access to their spectacular collections. Some of them have even organised their own guided tours and exhibitions for the Berlin Art Week.


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In der Beletage: Timo Mietinnen / on the first floor: Timo Mietinnen

Sie lassen Fremde ins Wohnzimmer, erzählen von ihren Obsessionen und danken anschließend noch für den Besuch. Sie bauen private Museen, beschenken Institutionen und bekochen hundert angereiste Kunstfreunde, um sie zur Berlin Art Week willkommen zu heißen. Sammler sind, so scheint es, vor allem mit dem Sammeln beschäftigt – und mit Tätigkeiten, die sich aus ihren Sammlungen ergeben. Ivo Wessel kann über solche Zuspitzungen bloß lachen. Er ist im Hauptberuf Software-Entwickler. Was immer an Zeit übrig bleibt investiert er in Kunst, mit der er leben möchte. Ihre subtile Schönheit entfaltet sie an den Wänden in seinem Büro. Fotografien von Sven Johne etwa, dessen Motive oft den Massenmedien entlehnt scheinen und dabei fast lapidar wirken. Bis man merkt, dass sich hinter den Bildern von Traumstränden oder verblühenden Rosensträußen eine beißende Kritik an der Gesellschaft verbirgt. Wessel hat Johnes Arbeit früh für sich in einer Berliner Galerie entdeckt. Genau wie das Werk von Sebastian Stumpf, der in seinen Videos eine spezielle Variante des Street Jumping vorführt und inzwischen auf große institutionelle Ausstellungen zurückblicken kann. Wer den Sammler nach Anmeldung besucht, der steht tatsächlich in dessen privatem Refugium. Das ist nicht selbstverständlich und hat viel mit seinem von ihm als „Zeigefreude“ beschriebenen Enthusiasmus zu tun: Einer Begeisterung für Kunst, die man anderen vermitteln möchte. Viel einfacher wäre es, Bilder, Skulpturen und Videos bei sich zu horten und nur engen Freunden zugänglich zu machen. Dennoch öffnen in Berlin zahlreiche Sammler ihre Türen für die Öffentlichkeit – darunter auch Erika Hoffmann, die in den neunziger Jahren von Köln nach Berlin übersiedelte ist. Ihre Wohn- und Arbeitsräume in

Salon Dahlmann Marburger Straße 3 10789 Berlin Matti Kujasalo— Between Order and Entropy kuratiert von / curated by Susanna Luoto 15. SEP—31. OKT 2015 Eröffnung / Opening Mo / Mon 14. SEP 2015 18—21 Uhr / 6—9pm Führungen /  Guided Tours Mi / Wed 16. SEP + Sa / Sat 19. SEP 2015 11—18 Uhr und auf Anfrage / 11—6pm and by appointment nach Anmeldung /  Registration: +49 30 219 098 50, email: info@salondahlmann.de

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Sammlung Wessel Lehrter Straße 57 Haus 2, Etage 2 10557 Berlin Besuch der Sammlung / Visit to the collection Mi / Wed 16. SEP 2015, 12—18 Uhr / 12—6pm nach Anmeldung /  Registration: email@ivo-wessel.de

Rechts: Konzeptkunst und Retro-Charme – Barbara und Axel Haubrok / Right: Concept art and retro-charm: Barbara and Axel Haubrok Hauptberuf SoftwareEntwickler: Ivo Wessel / Main occupation – software developer: Ivo Wessel

einer renovierten Fabrik in den Sophie-Gips-Höfen stehen jeden Samstag für Besucher offen und sind ausgestattet mit Werken von musealen Maßen. Die Anfänge der Sammlung reichen zurück in die späten Sechzigerjahre, entsprechend hochkarätig ist was Erika und Rolf Hoffmann über die Zeit erworben haben: Andy Warhol, Bruce Nauman, Dan Flavin, Ernesto Neto oder Barbara Kruger. Die professionellen Führungen beschäftigen sich mit einer wuchernden Gemäldeskulptur von Frank Stella aus dem Jahr 1989 und ebenso mit der farbstarken, gesprühten Wandarbeit von Katharina Grosse. Beide sind Konstanten im Wohnbereich und verlassen ihn auch nicht, wenn Erika Hoffmann die Arbeiten in wechselnden Ausstellungen für sich und das Publikum neu strukturiert. Wieder andere Sammler unterteilen ihre Räume in öffentliche und private Zonen. Zu ihnen gehört Timo Mietinnen, der ein Gründerzeithaus am Ku‘damm besitzt und dort den Salon Dahlmann eingerichtet hat – benannt nach der letzten Besitzerin des Hauses. Hier, in der Beletage halten der

finnische Sammler und seine Frau mehrere Zimmer frei, in denen Teile ihrer Kollektionen oder kuratierte Ausstellungen gastieren. Dann gibt es den semi-privaten Bereich: Eine Ferienwohnung, ausgestattet mit Werken aus Mietinnens Besitz, die er gern zeigt, wenn sich jemand für Herbert Brandl, Pertti Kekarainen, Ola Kohlemainen, Katja Strunz oder Matti Kujasalo interessiert. Letzterem steht während der Berlin Art Week nun der gesamte Salon zur Verfügung, weil Mietinnen der „lebenden Legende“ aus seinem Land endlich einmal genügend Platz für einen „gehaltvollen Querschnitt“ ab 1978 bis in die Gegenwart bieten möchte. Der Maler ist ein systematischer Konstruktivist, der Strukturen in Bewegung bringt. Ein Großteil der Sammler schätzt schließlich die Möglichkeit separater Räume, die – wie bei Karen und Christian Boros – durchaus institutionelle Größe annehmen können. Ihr umgebauter Bunker zählt zu den spektakulärsten Kunst-Adressen der Stadt. Dabei hat das Paar seine teils raumfüllenden Werke seit der Eröffnung der eigenwilligen Ausstellungshalle, auf


die ein Penthaus zum Wohnen gebaut wurde, erst einmal neu arrangiert. Und weil der ehemalige Bunker wie viele andere Museen auf Blicke nach draußen verzichtet, spürt man die isolierende Atmosphäre der dicken, fensterlosen Wände deutlich – was den Arbeiten von Thomas Scheibitz, Ai Weiwei oder Alicja Kwade einen spezifischen Charakter gibt. Auch der aus Paris stammende Architekt Arthur de Ganay bevorzugt einen Extra-Ort für seine exquisite Sammlung zeitgenössischer Fotografie mit Werken von Thomas Struth, Candida Höfer oder Elger Esser, führt aber persönlich durch die ehemalige Margarinefabrik in Kreuzberg, deren Backsteinarchitektur und vor allem die großen Sprossenfenster ebenfalls ein Hingucker sind. Sie öffnen sich zur Spree, erlauben den Blick auf neu Gebautes und wildes Grün. Dem Hausherrn ist das recht: Schließlich beschäftigen sich nahezu alle Künstler, die er schätzt, mit unserer Wahrnehmung von Realität. Diese bricht bei Barbara und Axel Haubrok mit aller Wucht in die Sammlung. Vor drei Jahren erwarben die beiden die ehemalige „Fahrbereitschaft“ des Ministerrats der DDR in Lichtenberg – mitsamt der schrottreifen Autos auf dem Gelände. Man lässt sich Zeit mit der Sanierung, hütet das ästhetische Erbe von Festsaal und Kegelbahn und konfrontiert Konzeptkunst mit dem Retro-Charme am Ort. Die Ausstellung zur Berlin Art Week wird sich um das Thema Musik drehen – mit Künstlern wie Martin Creed, Ari Benjamin Meyers, Santiago Sierra und Rodney Graham. Ihre Arbeiten machen sich gut in dem sensibel renovierten Ausstellungsraum, in dem Teile der Sammlung in immer anderen Zusammenhängen zeitlich pointiert gezeigt werden. Das zwingt das Publikum zur schnellen Entscheidung und intensiven Auseinandersetzung. Etwas Ähnliches erlaubt sich der

Art Lovers Club (ALC) seinerseits mit Berliner Sammlern. „Collectors Choice“ heißt eine Tour des privaten Netzwerks, die zum Gallery Weekend schon einmal so viel Resonanz fand, dass sie nun zur Berlin Art Week wiederholt wird – und das nicht allein für ALC-Mitglieder, sondern für alle Frühbucher. Acht Sammler zeitgenössischer Kunst führen ihre Gruppe an Lieblingskunstorte in der Stadt. Das können junge Galerien, Projektorte oder auch Sammlungen geschätzter Kollegen sein. Drei Stunden dauert jede Tour, während der die Sammler nun auch ihre Inspirationen offenlegen.

Sammlung Haubrok FAHRBEREITSCHAFT Herzbergstr. 40—43 10365 Berlin „music“ 10. SEP—28. NOV 2015 Eröffnung / Opening Do / Thu 10. SEP 2015, 19—21 Uhr / 7—9pm Besuch ohne Anmeldung / Visit without Registration, Live-Performance Mi / Wed 16. SEP 2015, 16—18 Uhr / 4—6pm 18.—20. SEP 2015, 12—18 Uhr / 12—6pm

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FotografieSammlung Arthur de Ganay Köpenicker Straße 10 a 10997 Berlin Führungen / Guided Tours Fr / Fri 18. SEP, Sa / Sat 19. SEP 2015, 14 Uhr / 2pm Anmeldung unter / Registration: info@ collectionarthur deganay.com

Sammlung Hoffmann Sophienstraße 21 10178 Berlin Führungen / Guided Tours Sa / Sat, 19. SEP 2015, 11—16 Uhr / 11—4pm, Anmeldung unter / Registration: +49 30 284 991 20, info@sammlunghoffmann.de

They allow strangers into their living room, talk about their obsession and after that thank you for the visit. They construct private museums, endow institutes and cook for hundreds of visiting art friends in order to welcome them to the Berlin Art Week. Collectors are, so it seems, mostly busy with collecting and with activities which arise out of their collections. Ivo Wessel can only laugh about exaggerations like this. His main job is as a software developer. Whatever spare time remains, he invests in pieces of art which he wants to live with. Their subtle beauty unfolds on the walls in his office. There are photographs from Sven Johne for example, whose subjects seem often to be borrowed from the mass media and thereby appear somewhat summary. Until one notices that behind the pictures of dreamy beaches or bunches of roses in bloom there’s a biting criticism of society. Wesel discovered Johne’s work early in a Berlin Gallery. Just like the work of Sebastian Stumpf, who presents a particular variant of street jumping in his videos and who nowadays can look back on large scale institutional exhibitions. Those who make an appointment to visit the collector will actually stand in this private refuge. That isn’t a matter of course and has a lot to do with his enthusiasm, described by him as a “joy of showing”: a delight for art which one wants to share with others. It would be much easier to hoard pictures, sculptures and videos and only to make them available to close friends. Nevertheless numerous collectors are opening their doors to the public in Berlin, amongst them Erika Hoff-

Collectors share an enthusiasm for art which they want to impart to others.

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mann who migrated from Cologne to Berlin in the nineties. Her living and working areas in a renovated factory in the Sophie-Gips-Yards are open for visitors every Saturday, welcoming them to works of a museum quality. The beginning of the collection reaches back to the late nineteen sixties, and what Erika and Rolf Hoffman have acquired over time is fittingly top class. Andy Warhol, Bruce Nauman, Dan Flavin, Ernesto Neto and Barbera Kruger. The professional tours deal with a rampant painting sculpture from Frank Stella from 1989 as well as with the colourful sprayed wall work from Katharina Grosse. Both are constants in the living area and are not moved even when Erika Hoffmann organises the works anew for herself and the public in changing exhibitions. Other collectors divide their areas into private and public zones. To this group belong Timo Mietinnen who has created Salon Dahlmann, named after the last tenant of the old Wilhelmian-style building which he occupies on the Ku’damm. Here, on the first floor, the Finnish collector and his wife keep a few rooms free, in which they host parts of their collection or curated exhibitions. Then there’s the semi-private area. A holiday flat furnished with works owned by Mietinnen and which he gladly shows if anyone is interested in Herbert Brandl, Pertti Kekarainen, Ola Kohlemainen, Katja Strunz or Matti Kujasalo. The whole Salon has been made available for the latter during Berlin Art Week, because Mietinnen wants to provide the “living legend” of his country with enough room at last to offer a “substantial cross section” from 1978 to the present day. The painter is a systematic constructivist who brings movement into structures. Finally, a large part of the collectors


value the opportunity of separate rooms, like those from Karen and Christian Boros, which can take quite industrial sizes. Their rebuilt bunker is one of the most spectacular addresses in the city. Since the opening of their very original exhibition hall, upon which a penthouse has been built to live in, the couple has rearranged the art, some of which are room filling works. And even though the former bunker foregoes views to the outside like many other museums, one clearly feels here the insulating atmosphere of the thick windowless walls – which gives the works from Thomas Scheibitz, Ai Weiwei or Alicja Kwade a specific character. The Paris born architect Arthur de Ganay also prefers a separate place for his exquisite collection of contemporary photography with works from Thomas Struth, Candida Höfer or Elger Esser, but he does guide you through the former margarine factory in Kreuzberg himself. Its brick architecture and in particular the large latticed windows are eye-catching. They open onto the Spree and offer a view of brand new buildings and wild greenery. The owner likes it that way, after all nearly all the artists that he values are working with our perception of reality. It breaks into Barbara and Axel Haubrok’s collection with full force. Three years ago they bought the former GDR Council of Ministers “Driving pool”, in Lichtenberg – together with the scrapped tyres on the site. They are taking their time with the clear-up, protecting the aesthetic inheritance of the festival hall and bowling alley, and confronting concept art with the retro-charm of the place. The Berlin Art Week exhibition there will have music as its theme – with artists like Martin Creed, Ari Benjamin Meyers, Santiago Sierra and Rodney Graham.

Their works look good in the sensitively renovated exhibition room, in which parts of the collection are shown in different configurations at various points in time. That forces the public to make quick decisions and intensive analyses. The Art Lovers Club (ALC) offers something similar with collectors from Germany. “Collectors Choice presented by ALC” is the name of a private network tour that was so popular at the Gallery Weekend, that it will be repeated for the Berlin Art Week – and not just for ALC members, but for all those who book early. Eight collectors of contemporary art will guide their group to three of their favourite art locations in the city. It could be young galleries, project spaces or even collections from valued colleagues. Each tour takes three hours, during which the collector reveals their inspiration. And probably thanks the public for their patience.

Sammlung Boros Reinhardtstraße 20 10117 Berlin Besuch ohne Anmeldung / Visit without Registration Mi / Wed 16. SEP, 14-18 Uhr / 2-6pm, Sa / Sat 19. SEP, So / Sun 20. SEP 2015 10—18 Uhr / 10—6pm

Bilder im Bunker: Karen und Christian Boros / Paintings in the bunker: Karen and Christian Boros

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Der leise Horror

Der me Collectors Room zeigt 60 Selbstportr채ts der amerikanischen Fotografin Cindy Sherman. The me Collectors Room will show 60 self-portraits of the American photographer Cindy Sherman.


The Quiet Horror D

Die Welt ist voller Bilder von Cindy Sherman. Bloß wenn man wissen will, wie die US-amerikanische Fotografin tatsächlich aussieht, bleibt die Suche nahezu ergebnislos. Sherman, eine der wichtigsten Künstlerinnen der Gegenwart, ist legendär kamerascheu, wenn andere sie ablichten. Porträts von sich macht sie stets selbst – sowohl vor als auch hinter der Kamera. Seit den Siebzigerjahren zitiert ihr Werk weibliche Stereotype. Sherman schlüpft in jede Rolle. Mithilfe von Make-up, Masken und zunehmend digitaler Bearbeitung entstehen Abbilder, die gesellschaftlich definiert sind. Von den frühen, schwarzweißen „Untitled Film Stills“, in denen sie fiktive Kinoszenen nachstellt, über ihre monströsen Clowns, bis zu den amerikanischen Ladies von 2008, die verzweifelt Jugendlichkeit suggerieren, hat Sherman das Groteske ihrer unbetitelten Settings immer mehr gesteigert. Die Ausstellung „Cindy Sherman – Works from the Olbricht Collection“ dokumentiert diese Entwicklung anhand von rund 60 fotografischen Arbeiten. Zur Berlin Art Week öffnet der Berliner Sammler Thomas Olbricht seine umfangreiche Schau im me Collectors Room und spart auch jene Aufnahmen der Achtzigerjahre nicht aus, mit denen Sherman erstmals Furore machte: Ein amerikanisches Kunstmagazin hatte sie in Auftrag gegeben, druckte dann aber kein einziges Motiv ab, weil die unterwürfig erotischen Posen der Künstlerin schlechte Gefühle erzeugten. Dabei zielen Shermans Inszenierungen exakt dorthin: in die dunklen Kammern der Psyche und des leisen Horrors. cm

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The world is full of pictures by Cindy Sherman. However, if one wants to know what the American photographer really looks like, the search will be largely unsuccessful. Sherman, one of the most important contemporary artists, is famously camera shy when it comes to being photographed. The portraits of her are always made by her – both in front of and behind the camera. Her work has quoted female stereotypes since the seventies. Sherman slips into every role, and with the help of make-up, masks and increasingly with digital work, pictures are created that are defined by society. From the earlier black and white “untitled film stills” in which she created fictional film scenes, via her monstrous clowns, through to the American ladies of 2008, that desperately suggest youthfulness, Sherman has increased the grotesqueness of her untitled settings more and more. The exhibition “Cindy Sherman – Works from the Olbricht Collection” documents this development based on about 60 photographic works. The Berlin collector Thomas Olbricht opens his extensive show to the Berlin Art Week in the me Collectors Room, and leaves out none of the octogenarian’s images with which Sherman originally created a furore. An American magazine gave her a commission but then failed to print a single image because the artist’s subjugating erotic poses created such awful feelings. Exactly where Sherman’s productions were aimed, in the dark rooms of the psyche and quiet horrors. cm

Me Collectors Room / Stiftung Olbricht Auguststraße 68 10117 Berlin Di—So 12—18 Uhr / Wed—Sun 12—6pm Cindy Sherman— Works from the Olbricht Collection 16. SEP 2015— 10. APR 2016

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Kunst und Humor

Art and Humour

Metaphysische Zusammenhänge: Marcel Duchamp „Fontäne“ / Metaphyical connections: Marcel Duchamp „Fountain“


Überlegungen zu einem weit verbreiteten Missverständnis anlässlich der Ausstellung „Redemption Jokes“ in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst. Reflections on a common misunderstanding on the occasion of the exhibition “Redemption Jokes” at neue Gesellschaft für bildende Kunst.

text An Paenhuysen

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Es gibt ein großes Missverständnis. Wir denken gerne, dass eine tiefgründige Analyse großen Ernst erfordert. Humor gilt als das genaue Gegenteil, er berührt vermeintlich nur die Oberfläche der Dinge. Besonders Humor, der Menschen zum Lachen bringt, jenem sichtbarsten Ausdruck von Glück, steht im Ruf, jede Wichtigkeit zu zerstören. Dieses Missverständnis betrifft auch die Kunst. Der arme Joseph Beuys zum Beispiel fiel ihm zum Opfer, klein gemacht von einer Ernsthaftigkeit, die seine Kunst heilig spricht und ihn selbst zum Papst erklärt. Ob Sie es glauben oder nicht: In Wirklichkeit war Beuys ein humorvoller Mensch, und es gibt sogar einen Witz, den er erzählte, als er die Berliner Mauer sah: Proportional gesehen, empfahl er 1964, sollte die Mauer fünf Zentimeter höher sein. Kunst ohne Sinn für Humor ist schwer verdaulich – das ist eine Tatsache, nicht wahr? Es gibt nichts Schlimmeres als Künstler, die sich selbst zu ernst nehmen. Das scheint stets mit einem Mangel an Reflektiertheit einher zu gehen, deshalb möchte ich Humor zur Regel Nummer Eins für gute Kunst erklären. In der Kunstgeschichte wurde dem Humor nur selten eine besondere Wirkung zugeschrieben. Und doch war er Teil der zeitgenössischen Kunst seit ihren Anfängen im Jahr 1917. Marcel Duchamps Readymade „Fontäne“ ist ein intellektuelles Statement, das deutlich macht, dass es in der Kunst nicht mehr um die Augenweide geht, sondern um die Idee, die metaphysischen Zusammenhänge hinter dem Kunstwerk. Zugleich ist die „Fontäne“ aber auch auf direktem Wege witzig, wie mir Wolfgang Müller einmal erklärt hat, der Begründer der Missverständnisse-Wissenschaft. Wenn man ein Pissoir auf den Kopf stellt (Urin, der nach unten fließt), wird daraus eine Fontäne (Wasser, das nach oben spritzt).

NEUE GESELlSCHAFT FÜR BILDENDE KUNST Oranienstraße 25, 10999 Berlin täglich 12—19, Do—Sa 12—20 Uhr / daily 12—7, Thu—Sun 12—8pm REDEMPTION JOKES Teil 2 / Part 2 15. SEP—15. NOV 2015 Eröffnung / Opening Di / Tue 15. SEP 2015 18 Uhr / 6pm

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Die Ausstellung „Redemption Jokes“ in der nGbK zeigt, dass Witz und Humor zersetzende Kräfte entwickeln können. Sie untersucht, wie der Einsatz von Humor in der Kunst ein Mittel zur Produktion von Wissen werden kann. Natürlich gibt es verschiedene Arten von Humor. Haha-Humor, ironischen, meta-ironischen und zynischen Humor – einige davon haben ihr Haltbarkeitsdatum überschritten. Zum Beispiel die Ironie. „Ironie darf nur in Notfällen angewendet werden“, sagt der amerikanische Essayist Lewis Hyde. „Mit der Zeit wird sie zur Stimme der Eingesperrten, die angefangen haben, sich im ihrem Käfig wohl zu fühlen.“ „Redemption Jokes“ erforscht Humor in seinen subtilsten Formen: Seinen Ausdruck im nonverbalen, visuellen, materiellen und körperlichen Vokabular der zeitgenössischen Kunst. Im neoliberalen Klima unserer Gegenwart kommt dieser Erforschung des Humors in der Kunst eine besondere Dringlichkeit zu. Wenn die Abendnachrichten absurd geworden sind, muss man für kritische Berichterstattung den TV-Sender Comedy Central einschalten – besonders in einer Gesellschaft, in der die Vorzüge des Zweifels und des Zögerns durch den Wunsch nach Gewissheit, Dauer und Bestimmtheit ersetzt wurden. „Redemption Jokes“ bringt eine gewisse Anarchie ins Spiel, indem an den etablierten Regeln der Vernunft gerüttelt wird. Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Stottern und dem Stolpern eines Witzes, mit den transitorischen und temporären Aspekten von Humor – und sie wirbt dafür, unvernünftig zu sein, um Sinn herstellen zu können. Jenseits von Gegenwärtigkeit und Dringlichkeit greift „Redemption Jokes“ auch einen zeitlosen philosophischen Grundsatz auf: „Der größte Feind der Autorität [...] ist die Verachtung“, schrieb Hannah Arendt in „Macht und Gewalt“, „und der sicherste Weg, die Herrschaft zu untergraben, ist das Lachen.“

„Ironie darf nur in Notfällen angewendet werden.“

Die belgische Kunsthistorikerin und Autorin An Paenhuysen lebt in Berlin, unterrichtet Kunstkritik und ist eine eifrige Bloggerin. Gemeinsam mit Wolfgang Müller kuratierte sie Ausstellungen im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart und im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. Sie promovierte über die Avantgarde-Bewegung ihres Heimatlandes.

Besondere Dringlichkeit:  Installation im Büro für widersprüchliche Beziehungen / Particular Urgency: Installation in the Office for Contradictory Relationships 42


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There is one great misunderstanding. We like to think that a deep, profound analysis requires being very serious. Humour is considered to be its very opposite, revealing the superficial side of things. And especially humour that leads to laughter, this most visible expression of happiness, is thought to annihilate any importance. This misunderstanding affects also the arts. Poor Joseph Beuys, for instance, has been its victim, reduced by a seriousness that makes his art holier than holy and himself pontifical. In reality, Beuys had wit, believe it or not, and there’s even a joke I know that he told when he saw the Berlin Wall. Proportionally, so he recommended in 1964, the Wall should be made 5 centimeters higher. Art without any sense of humour is hard to digest—that’s a fact, isn’t it. There’s nothing worse than artists who take themselves too seriously. It seems to suggest a lack of consciousness and that’s why I’d like to call humour the Rule Nr. 1 for good art. Humour, however, has rarely been attributed power in art history. Yet it has been part of contemporary art since its very inception in 1917. Marcel Duchamp’s readymade Fountain is an intellectual statement, making clear that art is no longer about the pleasure of the eye and that it is about the idea, the metaphysics behind the art work. But Fountain is also straight down funny, as Wolfgang Müller, the founder of the science of misunderstandings, once pointed out to me. When you turn a pissoir (the stream of urinal water going downwards) upside down it ends up being a fountain (the stream of water going upwards). The exhibition Redemption Jokes at nGbK shows that this being “funny” or “witty” is not exempt from disruptive implications. It examines how the use of humor in art is a knowledge producing power in its own right. Of course, there are different kinds of humor: haha-humour, ironic, meta-ironic, cynical humour... and some of these have reached their expiration date. Take irony as an example. “Irony has only emergency use,” so American essayist Lewis Hyde, “carried over time it’s the voice of the trapped who have come to enjoy their cage.” Redemption Jokes explores a humour that manifests itself in its subtlest form—its expression in the non-verbal, visual, material and bodily vocabulary of contemporary art. In our current neo-liberal times this exploration of humor in art has an urgency to it. Now the TV news become absurd, it is Comedy Central one has to turn to for the critical reporting. A society also in which the benefits of doubt and hesitation are replaced by the wish for certainty, permanence and determination. Redemption Jokes therefore involves a certain anarchy while irritating the well-established rules of reasoning. It introduces the stuttering and stumbling of a joke, the transitory and the temporary aspects of humour, and it promotes being unreasonable in order to make sense. But besides being current and urgent, Redemption Jokes touches also upon a timeless philosophy. „The greatest enemy of authority [...] is contempt,” Hannah Arendt wrote in “On Violence”, “and the surest way to undermine it is laughter.” Belgian art historian and writer An Paenhuysen is based in Berlin, teaches art criticism and is a fervent Blogger. Together with Wolfgang Müller, she curated exhibitions at Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart and at Kunstraum Kreuzberg/Bethanien. She wrote her thesis on the avant-garde movement of her home country. 43


Ein magischer Ort Nach langem Dornröschenschlaf wurde der Schinkel Pavillon zum Treffpunkt der Kunstszene. Zur Berlin Art Week zeigt Superstar Paul McCarthy hier eine seiner bedrückenden Skulpturen.

Historismus und Ost-Moderne: Der Schinkel Pavillon / Historicism and east European Modernism: the Schinkel Pavillon

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Zugegeben, der Name ist ein wenig verwirrend, denn der Architekt des Berliner Schinkel Pavillons ist eben nicht jener preußische KlassizismusBaumeister, sondern der Bauhaus-Architekt Richard Paulick, der 1969 diesen seltsamen Zwitter zwischen Historismus und Ost-Moderne hinter dem Kronprinzenpalais errichtete. Bis zum Ende der DDR wurde das Gebäude als offiziöses Gästehaus der Stadt Berlin bespielt. Nach der Wende stand es lange Jahre leer. Es dauerte fast zwei Dekaden, bis der Rahmenbauer, Sammler und Restaurantbetreiber Stephan Landwehr 2007 das Haus sanft aus seinem Dornröschenschlaf rüttelte und hier einen privat initiierten Ausstellungsort für zeitgenössische Skulptur initiierte, der schnell zum zentralen Treffpunkt der hauptstädtischen Kunstszene wurde. Seit die Berliner Künstlerin und Kuratorin Nina Pohl 2010 die Leitung (des mittlerweile als Kunst-Verein operie-

renden Pavillons) übernahm, hat sich seine Popularität sogar noch gesteigert. Was ist das Geheimnis? „Der Ort hat eine Magie, die auf Künstler inspirierend wirkt“, sagt Pohl und betont, dass die mittlerweile fast zehnjährige Ausstellungsgeschichte – unter anderem Isa Genzken, Thomas Scheibitz, Nairy Baghramian, Cyprien Gaillard, Olaf Metzel oder das Künstlerkollektiv Gelatin – ihren Teil beiträgt. Zur Art Week wird der amerikanische Superstar Paul McCarthy hier eine seiner bedrückenden „Life Cast“-Skulpturen zeigen. Wenn es um die internationale Strahlkraft geht, kann sich der Schinkel Pavillon also durchaus mit anderen zeitgenössischen Institutionen in der Stadt messen – obwohl er ganz ohne staatliche Förderung arbeitet. Deshalb veranstaltet das Berliner Auktionshaus Villa Grisebach am 19. September eine Benefiz-Kunst-Auktion und reiht sich damit ein in die Schinkel-Pavillon-Fangemeinde. kn


A Magical Place After a long deep sleep the Schinkel Pavillon has become a gathering place for the art scene. Superstar Paul McCarthy will be showing one of his impressive sculptures here during the Berlin Art Week.

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Admittedly the name is a bit confusing because the Berlin Schinkel Pavillon’s architect is not the Prussian classical master builder, but the Bauhaus architect Richard Paulick, who in 1969 built this strange hybrid of historicism and east European modernism behind the Kronprinzenpalais. This building was an official guest house for the city of Berlin up until the end of the GDR. Then it stood empty for years after reunification. Nearly two decades later, in 2007, the frame-maker, collector and restaurateur Stephan Landwehr shook the house out of its deep sleep to create, as a private initiative, an exhibition space for contemporary sculpture. It rapidly became a central meeting place in the capital’s art scene. Since the Berlin artist and curator Nina Pohl took over running it in 2010 (the Pavillon now operates as an art association) the popularity has only increased.

What is the secret? “The place has a magic that inspires artists”, says Pohl and emphasises that the now almost ten years of exhibition history adds to that, with artists like Isa Genzken, Thomas Scheibitz, Nairy Baghramian, Cyprien Gaillard, Olaf Metzel or the Künstlerkollektiv Gelatin (Artist Collective Gelatin). For the Art Week the American superstar Paul McCarthy will show one of his impressive “Life Cast” sculptures. When it comes to international charisma, Schinkel Pavillon can definitely measure up to other contemporary art institutions in the city – although it works completely without state funding. That’s why on 19th September, the Berlin Auction House Villa Grisebach will hold a Benefit Art Auction there, and join the Schinkel Pavillon fan club. kn

Schinkel Pavillon Oberwallstraße 1 10117 Berlin Do—So 12—18 Uhr / Thu—Sun 12—6pm Paul McCarthy— Horizontal 12. SEP—15. NOV 2015 Eröffnung / Opening Fr / Fri 11. SEP 2015 18 Uhr / 6pm Empfang / Reception Di / Tue 15. SEP 2015 18 Uhr / 6pm

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Netzwerk der Unangepassten text Constanze Suhr

The Nonconformist Network Gib mir deinen Raum, ich geb’ dir meinen: Zur Berlin Art Week stellt sich die Berliner Projektraumszene vor – im Rahmen des Xchange Festival und bei der Verleihung eines Preises, der die freien Initiativen fördern soll. Give me your space, and I’ll give you mine: Berlin’s project space scene will introduce themselves during the Berlin Art Week – within the Xchange Festival and at the award ceremony for the promotion of independent initiative groups.

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PROJEKTRÄUME / PROJECT SPACEs Ausstellungen der Preisträger / Exhibitions of the Award Winners 15. SEP—20. SEP 2015 Do—So 14—18 Uhr / Thu—Sun 2—6pm Autocenter Berlin Berlin-Weekly Bublitz die raum G.A.S-station Grimmuseum gUG insitu e.V. Kinderhook & Caracas Kotti-Shop Meinblau e.V. rosalux Rumpsti Pumsti Schau Fenster tête

Interdisziplinäre Ansätze: „Stammtisch“ von Aurora Sander / Interdisciplinary approach: “Regular’s Table” by Aurora Sander 48

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„Hallo Stefan“, grüßt ein älterer türkischer Nachbar den jungen rothaarigen Typen mit den buschigen weißen Augenbrauen, der die Tür seines unscheinbaren Ladens im 1970er-Jahre-Koloss „Neues Kreuzberger Zentrum“ aufschließt. Zwei Kids stürzen mit Fragen auf ihn zu. Stefan Endewarth nimmt am Kiezleben teil, das ist nicht zu übersehen. Vor sechs Jahren hat er hier zusammen mit Annette Knol seinen Projektraum „Kotti-Shop“ gegründet. Im verwinkelten Ladenraum deutet lediglich eine an der Wand gestapelte Stuhlreihe darauf hin, dass in ein paar Stunden eine Veranstaltung stattfindet, bei der Filme des Wiener Aktionismus gezeigt werden. Die Besucher der regelmäßigen Ausstellungen, Performances und Konzerte seien gemischt, erklärt Endewarth, es kämen sowohl Kunstinteressierte, als auch neugierige Nachbarn rein. Die Arbeit des Kotti-Shop-Teams wurde dieses Jahr mit dem Projektraumpreis ausgezeichnet. Zu diesem Anlass wird hier zur Berlin Art Week die kollaborative Installation „Futur II“ präsentiert, die sich mit dem urbanen Epizentrum Kottbusser Tor beschäftigt. Die Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten vergibt den auf 30.000 Euro dotierten Preis zum vierten Mal – in diesem Jahr nicht nur an sieben Gewinner, sondern dank zusätzlicher Mittel aus der City Tax an insgesamt vierzehn Räume. Ausgezeichnet werden nicht kommerziell ausgerichtete Projekträume und Künstlerinitiativen, die innovative Positionen und spartenübergreifende Ansätze vertreten. Mit dem Preis soll das Engagement und die Arbeit der Initiativen gewürdigt und, wie es offiziell heißt, die vorhandene Vielfalt gesichert werden. Diese Vielfalt ist groß und unübersichtlich: Etwa 200 solcher Projekträume gibt es in Berlin. Obwohl sie oft Selbstausbeutung betreiben und

unter prekären Umständen agieren, fungieren sie als Seismograf für neue Themen und Diskurse in der Kunst. Deshalb bilden sie einen unentbehrlichen Teil der Berliner Kulturlandschaft. 150 dieser Orte sind seit 2009 als loser Zusammenschluss im „Netzwerk freier Berliner Projekträume und -intitiativen“ organisiert, das den Projektraumpreis zu den ersten Erfolgen seiner Verhandlungen mit der Berliner Kulturverwaltung zählen kann. Zur Berlin Art Week werden sich die Gewinner des Preises neben den zehn Teilnehmern des Programms „Xchange“ mit einer Ausstellung oder Veranstaltung präsentieren. „Grundsätzlich ist zu sagen, dass wir keine Ausstellung planen“, erklärt Rachel Alliston vom Projektraum Decad. Anfang Juli sitzt sie zusammen mit Ignas Petronis vor dem Archive Kabinett in der Kreuzberger Dieffenbachstraße. Die beiden nehmen am „Xchange“-Programm teil, bei dem zehn Projekträume in fünf Paarungen ihren Standort tauschen. Das neue Format ist speziell für die Berlin Art Week entstanden. Es geht aus dem Project Space Festival hervor, das 2014 von der Initiative insitu ins Leben gerufen wurde und dessen Konzept darin besteht, dass sich 30


Projekträume an jeweils einem Tag im August vorstellen. Decad und Archive Kabinett legen ihren Schwerpunkt auf Publikationen und die Diskussion künstlerischer Produktionsbedingungen. Fast wie in den 1960er Jahren, als in den WGs gemeinsam Wilhelm Reich gelesen wurde, hört sich das an, wenn Petronis und Alliston von der Idee der beiden Projekträume sprechen. In den separaten Räumlichkeiten werden sie identische Bibliotheken anbieten. Die Besucher sind eingeladen, ausgewählte Essays zu lesen, sich Lesegruppen anzuschließen oder einfach nur zu stöbern. In der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg befindet sich das tête, einer der diesjährigen Gewinner des Projektraumpreises – und eine der letzten Bastionen der freien Kunstszene in diesem Kiez. In der Ladengalerie mit ihren drei hintereinander liegen den, schmalen Räumen stehen bei einem Besuch im Juli eine Leiter und ein Farbeimer. Das Juni-Programm mit Happenings und Summer Cocktail ist vorbei, inzwischen laufen die Vorbereitungen auf eine Performanceund Artist-Talk-Reihe. Was mit dem Preisgeld geschehen soll, werde in der Gruppe entschieden, sagt April Gertler aus dem neunköpfigen Team des tête. „Natürlich werden wir Verbesserungen im Raum vornehmen. Wir können jetzt auch Künstler unterstützen, die bei uns ausstellen, und einige größere Projekte durchführen.“ Sie hat sich gerade mit Marie-José Ourtilane von General Public getroffen, das beim Xchange-Programm mit tête ein Projektraum-Paar bildet. April Gertler sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, dass dem Partner General Public derzeit kein eigener Raum mehr zur Verfügung steht. Nach einer drastischen Mieterhöhung musste das zwölfköpfige Team den Standort an der Schönhauser Allee nach fast neun Jahren verlassen. „Wir haben 2012 den Projektraumpreis bekommen,“

sagt Marie-José Ourtilane, „und zwar zu einem Zeitpunkt, als uns klar wurde, dass wir bald schließen müssen.“ Sie fügt sie hinzu: „Projekträume sind für den Kunstbetrieb genauso wichtig wie Museen und Galerien, weil man dort alles ausprobieren kann, ohne abhängig vom Markt zu sein. Wenn die Regierung nicht aufpasst, wird Berlin bald so langweilig wie andere Städte.“ General Public, das nomadisch weiterarbeitet, lässt im Rahmen des Xchange-Programms die Künstler Erik Göngrich und Michael Schultze die Räume des tête erforschen und bespielen. April Gertler konzipierte im Gegenzug das Außenprojekt „Kleister“. Eine Gruppe von Fotografen wird dazu eine Parkmauer an der Görlitzer Straße mit ihren Bildern plakatieren: eine Ausstellung, die bald von Sonne, Regen, Graffiti und Diebstahl gezeichnet sein wird.

Voll das Kiezleben: Performance im Kotti-Shop / So ‘Kiez’ Living: Performance in Kotti-Shop

PROJECT SPACE XCHANGE FESTIVAL in Kooperation mit /  in cooperation with Project Space Festival Berlin 19. & 20. SEP 2015 Sa / So 12—18 Uhr Sat / Sun 12—6pm Eröffnungen /  Openings Fr / Fri 18. SEP 2015, 15—21 Uhr / 3—9 pm Archive Kabinett— Decad District— Kreuzberg Pavillon Erratum— Vesselroom Project General Public— tête Lage Egal— Zönotéka

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H

“Hello Stefan”, an elderly Turkish neighbour greets the young redhaired guy with bushy white eyebrows, as he unlocks the door to his unimposing shop in the 1970’s colossus “New Kreuzberg Centre”. Two kids rush towards him with questions. Stefan Endewarth is part of life on the Kiez, that much is clear. Six years ago he started his project space “Kotti-Shop”, together with Annette Knol. In his cramped shop only the row of chairs stacked against the wall suggest that in a few hours an event will take place in which Vienna Actionism films will be shown. Endewarth explains that the public that comes regularly to the exhibitions, performances and concerts is mixed. There are those interested in the art as well as inquisitive neighbours. The work of the Kotti-Shop-Team has been awarded the Project Space Award this year. The collaborative installation “Futur II” examining the urban epicentre Kottbusser Tor, will be presented during the Berlin Art Week to mark the occasion. The Senate Chancellery-Cultural Affairs is awarding an award of 30.000 Euros for the fourth time –

„Basically we don’t plan any exhibitions“

Alles ausprobieren: Workshop Performance von Miryana Todorova: im District / Try Everything: Workshop Performance by Miryana Todorova in District

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this year, not just to seven winners but thanks to funds from the City Tax, to a total of fourteen spaces. The awards will go to non-commercial project spaces and art initiatives, who represent innovative positions and genre crossing approaches. The award is to acknowledge the initiatives and, to officially secure the existing diversity. This diversity is enormous and complex: there are around 200 such project spaces in Berlin. Although they often operate through self-exploitation and under precarious conditions, they function as a seismograph for new themes and discourse in art, and build an indispensable part of the cultural landscape. 150 of these places have been organised as a loose association since 2009, “The Network of Free Berlin Project Spaces and Initiatives”, and it can count the Project Space Award as one of the first of its successes with the Berlin Cultural Administration. The award winners and ten participants of the new Xchange Festival will be introducing themselves at exhibitions or events. “Basically we don’t plan any exhibitions”, explained Rachel Alliston from project space Decad. She’s sitting with Ignas Petronis in front of the Archive Kabinett in Kreuz-


berg’s Dieffenbachstraße. They are both taking part in the “Xchange” programme in which ten project spaces, in five pairs, will exchange locations. This new format has been developed especially for the Berlin Art Week. It is based on the Project Space Festival Berlin, created in 2014 by the initiative insitu – with the concept of 30 project spaces presenting themselves, on one day in August each. Decad and Archive Kabinett will be focusing on publications and the discussion around conditions in which art is produced. When Petronis and Alliston speak about the idea behind the two project spaces it almost sounds like the 1960s when Wilhelm Reich was being read in communes. They will be offering the same library in separate rooms. Visitors are invited to read selected essays, to join reading groups or just to rummage through the books. In the Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg, the tête is located, one of this year’s Project Space Award winners – and one of the last bastions of the independent art scene in this Kiez (Kiez – city quarter). During a July visit there was just a ladder and

a tin of paint in the gallery, which has three narrow rooms one behind another. The June programme of happenings and summer cocktails is over, and now the preparations begin for a series of performances and artist-talks. The group will decide what will be done with the award money says April Gertler, who is part of the nine team members that make up tête. “Of course we will do some improvements to the space. We can also support artists who exhibit with us now, and we can carry out some larger projects”. She has just been meeting with Mari-José Ourtilane from General Public that is paired with tête in the Xchange-Programme. April Gertler is challenged by the fact that their partner General Public has no own space to offer. As the result of a drastic rent rise the team of twelve had to leave their venue on the Schönhauser Allee after almost twelve years. “We were awarded the Project Space Award in 2012” says Marie-José Ourtilane, “and at the same time it was clear to us that we would soon have to close”. She adds “Project spaces are just as important for the art market as museums and galleries, because that is where everything can be tried out without having to depend on the market. If the administration is not careful, Berlin will soon become as boring as other cities.” General Public continues to work nomadically. It leaves artist Erik Göngrich and Michael Schultze, within the Xchange Festival framework, to explore and make use of the tête spaces. In contrast April Gertler has designed the outside project “Kleister” (“Wallpaper paste”). A group of photographers will stick posters of their pictures on a park wall in the Görlitzer Straße. An exhibition that will soon be marked by sun, rain, graffiti and theft.

Unübersichtliche Vielfalt: Installation von Joâo Modé im die raum / Complex Diversity: Installation by Joâo Modé at die raum

Preis der Projekträume / Project Space Art Award Bar Babette Karl—Marx—Allee 36 10178 Berlin Fr / Fri 18. SEP 2015 Panel Diskussion /  Diskussion ab 17.30 Uhr / from 5.30pm Preisverleihung /  Award Ceremony ab 19 Uhr / from 7pm Project Space Party ab 21 Uhr / from 9pm

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Die Unberechenbaren text Kito Nedo

Im Hamburger Bahnhof wird zum achten Mal der Preis der Nationalgalerie vergeben. Malerei und Skulptur sucht man dabei vergebens, die Arbeiten der nominierten Künstler haben durchweg performativen Charakter. The Preis der Nationalgalerie will be awarded for the eighth time in the Hamburger Bahnhof. There will be no paintings and sculptures — the nominated artists’ works are without exception performative in character.

HAMBURGER BAHNHOF Invalidenstr. 50—51 10557 Berlin Di, Mi, Fr 10—18, Do 10—20, Sa + So 11—18 Uhr / Tue, Wed, Fri 10—6, Thu 10—8, Sat + Sun 11—6pm Preis der Nationalgalerie 2015 Christian Falsnaes, Florian Hecker, Anne Imhof, Slavs and Tatars 11. SEP 2015— 17. JAN 2016 Eröffnung / Opening Do / Thu 10. SEP 2015 20  Uhr / 8pm

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Mit der Eröffnung der ShortlistAusstellung tritt die achte Ausgabe in die heiße Phase. Wer von den vier Nominierten wird den Preis holen? Die Performance-Künstler Christian Falsnaes und Anne Imhof, der Electronic-Noise-Poet Florian Hecker oder die transnationale Künstlergruppe Slavs and Tatars? In den Werken aller beteiligten Künstlerinnen und Künstlern geht es vorrangig um das Immaterielle – Ideen und Konzepte, die zu ganz unterschiedlichen künstlerischen Ergebnissen führen können. „Alle Nominierten verbindet die Tatsache, dass man ihr Werk nicht auf ein einzelnes Medium festlegen kann“, erklärt die Ausstellungskuratorin Anna-Catharina Gebbers vom Hamburger Bahnhof. „Diese mediale Ungebundenheit ist sehr zeitgenössisch.“ Unberechenbarkeiten und Überraschungen werden Teil des äs-

thetischen Spiels – das macht den Wettbewerb in diesem Jahr besonders spannend. Der 1975 in Augsburg geborene Florian Hecker etwa beschäftigt sich mit Sound, Raum und Publikum. Hecker, der vor seinem Studium an der Wiener Kunstakademie zunächst in München Computer- und Psycholinguistik studierte, provoziert bei seinem Publikum gerne „Wahrnehmungskonflikte“, die er durch verschiedene Klangintensitäten und die Inszenierung gegenläufiger Raumbewegungen heraufbeschwört. Mit dem heiligen Ernst eines Ingenieurs beackert er das Feld des Flüchtigen: Neben Sound können auch Düfte oder wechselnde Aggregatszustände eine Rolle spielen. Anne Imhof, geboren 1978, spielt hingegen mit brüchigen Pop-Referenzen, die immer wieder in ihren Performances aufblitzen, bei denen sowohl


The Unpredictables

Menschen, als auch Tiere, wie Esel oder Kaninchen eine Rolle spielen. Zu ihren bekanntesten Werken gehört der fortlaufende Performance-Zyklus „School of the Seven Bells“ (SOTSB), der sich vielleicht als eine sehr eigenwillige Taschendieb-Choreografie beschreiben ließe, inspiriert von Robert Bressons Nouvelle-Vague-Filmklassiker „Pickpocket“ (1959). Die direkte Konfrontation mit dem Publikum sucht hingegen der 1980 in Dänemark geborene Christian Falsnaes. „Das Publikum ist mein Material“, sagt der Künstler, dessen Mitmach-Performances oft soziologischen Versuchsanordnungen gleichen und den zeitgenössischen Kreativ-Imperativ testen. Wie ein wildgewordener Ferienclub-Animateur bringt Falsnaes ein unvorbereitetes VernissagenPublikum dazu, eifrig Leinwände mit Billig-Abstraktionen zu bepinseln oder als tanzende Komparsen-Menge bei der Produktion eines trashigen Youtube-Videoclips mitzuwirken.

Mit subtileren Formen der PublikumsVerwirrung arbeiten die anonymen Mitglieder von Slavs and Tatars, einem seit 2006 operierenden Künstler-Kollektiv. Die Gruppe beschäftigt sich vornehmlich mit kulturellen und politischen Phänomenen in Eurasien – dem Gebiet „östlich der Berliner Mauer und westlich der Chinesischen Mauer“. Wie eine nomadische Denkfabrik unternehmen Slavs and Tatars Forschungsexpeditionen, graben in historischen Archiven und konsultieren Experten in aller Welt. Aus dem so erarbeiteten Material destillieren sie anschließend ihre Installationen, Künstlerbücher, Zeitungen oder Vortrags-Performances – eine sehr fröhliche Form der Kulturwissenschaft. Ganz gleich, wer dieses Mal den Sieg davonträgt: Das Publikum gewinnt in jedem Fall. Denn der (oder die) Preisträger haben die Chance, im kommenden Jahr in einem der Museen der Nationalgalerie eine große Einzelausstellung zu realisieren.

Mediale Ungebundenheit: Christian Falsnaes, Slavs and Tartars, Anne Imhof und Florian Hecker / Freedom with media: Christian Falsnaes, Slavs and Tartars, Anne Imhof and Florian Hecker

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Überzeugende Neuerung

Convincing Innovations

Udo Kittelmann über den Preis der Nationalgalerie und seine Bedeutung

Udo Kittelmann on the Preis der Nationalgalerie and its importance

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Udo Kittelmann, Jahrgang 1958, ist Direktor der Nationalgalerie Berlin und Mitglied der Jury, die den Preisträger bestimmt. / Udo Kittelmann, born 1958, is Director of the Berlin Nationalgalerie and a member of the jury who choose the award winner.

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Der Preis der Nationalgalerie existiert seit nunmehr 15 Jahren. Was bedeutet er für die nominierten Künstler und Preisträger? Er bringt ihnen eine Bestätigung, die sich oft auch in der zukünftigen Arbeit niederschlägt: Alle Nominierten und Preisträger sind heute bekannte und wichtige Protagonisten der Gegenwartskunst. Beispiele wie Monika Bonvicini, Ceal Floyer oder Omer Fast zeigen, was der Preis für eine Künstlerkarriere bedeuten kann. Seit der letzten Vergabe erhält der Gewinner kein Preisgeld mehr, sondern eine Einzelausstellung. Wie ist diese Neuerung bei den Künstlern angekommen? Das Beispiel der letzten Preisträgerin Mariana Castillo Deball hat deutlich gemacht, dass die Einzelpräsentation einen viel höheren finanziellen Aufwand impliziert. Die Ausstellung ist mit einer umfangreichen Publikation und weiterhin mit dem Erwerb einer Arbeit verbunden. Das hat viele anfangs kritische Meinungen von der Neuerung überzeugt. Wo sehen Sie den Preis der Nationalgalerie im internationalen Vergleich? Was muss geschehen, damit er in einem Atemzug mit dem Turner Prize genannt wird? Ehrlich gesagt zielen wir nicht darauf ab, diesen Preis mit dem Turner Prize zu vergleichen. Der Turner Prize vergibt zwar nach wie vor ein Preisgeld von 25.000 Pfund, aber weniger die Möglichkeit einer nachhaltigen Verankerung in der Institution. Eine Einzelausstellung erfordert ein weitaus größeres Commitment. hz

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The Preis der Nationalgalerie has now been in existence for 15 years. What does it mean for the nominated artists and award winners? It provides them with a validation that is also often reflected in future works. All the nominees and award winners are today well known and important protagonists in the contemporary art world. Examples like Monika Bonvicini, Ceal Floyer or Omer Fast show what the prize can mean for an artist’s career. The winner does not now receive prize money, as in the past, but is now given a solo exhibition. How do the artists see this development? The last prize winner Mariana Castillo Deball clearly showed that a solo presentation can bring a much higher financial expenditure with it. The exhibition is also accompanied by a comprehensive publication, and furthermore there is an acquisition of work. That has persuaded many, initially critical, of the improvement. Where do you see the Preis der Nationalgalerie internationally, in comparison with others? What needs to happen so that it could be mentioned along side the Turner Prize? To be honest, it’s not our goal to compare this prize with the Turner Prize. The Turner Prize still awards prize money of 25.000 pounds, but offers less opportunity to be anchored in the institution. A solo show requires much greater commitment. hz


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With the opening of the Shortlist Exhibition, the eighth edition enters its most crucial phase. Who out of the four nominees will collect the prize? The performance artists Christian Falsnaes and Anne Imhof, the Electronic-Noise-Poet Florian Hecker, or the transnational artists’ group Slavs and Tartars? The works of all the participating artists are concerned primarily with intangible ideas and concepts, which can lead to totally different artistic results. “What all the nominees have in common is the fact that their work cannot be assigned to one medium,” explains the exhibition curator Anna-Catharina Gebbers, from Hamburger Bahnhof. “This freedom with media is very contemporary.” The surprises and the unexpected become part of the aesthetic game, making this year’s contest particularly exciting. Florian Hecker, born in 1975 in Augsburg, works with sound, spaces and the public. Before studying at the Vienna Art Academy, Hecker studied computers and psycholinguistics in Munich. He provokes his public with “conflicts in perception” which he conjures up through the use of varied sound intensities and engineering opposing spacial movements. He works the field of the fugitive with the sacred solemnity of an engineer. Alongside the sounds, smells and changing physical conditions can also play a part. Anne Imhof, born in 1978, plays with fragile pop-references which repeatedly flash into her performances in which people as well as animals, like donkeys and rabbits, can play a role. The ongoing performance cycle “School of the Seven Bells” (SOTSB) belongs to her most well-known works, which can be perhaps best described as a very individual pickpocket-choreography,

inspired by Robert Besson’s Nouvelle-Vague film classic “Pickpocket” (1959). Born in 1980 in Denmark, Christian Falsnaes on the other hand looks for direct confrontation with the public. “The public is my raw material” says the artist, whose participatory performances often seem like sociological, experimental situations and test the contemporary creative imperative. Like some untamed holiday camp entertainer, Falsnaes gets an unprepared public eagerly painting canvasses with cheap abstracts at an opening, or partaking in a trashy Youtube videoclip, by dancing as extras in a crowd. The anonymous members of Slavs and Tatars, an artists’ collective which has been operating since 2006, work with more subtle forms of confusing the public. The group are principally engaged with cultural and political phenomena in “Eurasia”—the area “East of the Berlin Wall and west of the Great Wall of China”. Like a nomadic think tank, Slavs and Tatars undertake exploratory expeditions, archeological digs in historical archives and consult with experts throughout the world. From the material worked-over in this way, they distill their subsequent installations, art-books, newspapers or lecture-performances— a lighthearted form of cultural science. Whoever carries away the victory this time, the public definitely wins. The prizewinner (or winners) have the chance to realise a large solo exhibition in one of the Nationalgalerie—Staatliche Museen zu Berlin museums in the coming year.

„The public is my raw material“

PREIS DER NATIONALGALERIE Seit 2000 wird der Preis der Nationalgalerie alle zwei Jahre an bedeutende Künstler vergeben, die in Deutschland leben und nicht älter als 40 Jahre als sind. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Cyprien Gaillard, Omer Fast und Monica Bonvicini. /  Since the year 2000, the Preis der Nationalgalerie has been awarded every two years to significant artists who live in Germany and who are not over 40. Previous prizewinners include Cyprien Gaillard, Omer Fast and Monica Bonvicini.

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Hier und da Die Bilder von Rudi Meisel belegen, wie ähnlich das alltägliche Leben einst in beiden Teilen Deutschlands war. Hier erklärt der Fotograf, wie einige der historischen Aufnahmen zustande kamen, die C/O Berlin in der Ausstellung „Landsleute 1977–1987“ zeigt. Rudi Meisel’s pictures prove how similar daily life was in both parts of the divided Germany. The photographer explains how some of the historical images that C/O Berlin is showing in the exhibition “Compatriots 1977–1987” came about.

Menschen am Bahnsteig: „Dieses Bild ist 1980 im Rahmen einer Reportage für das ‚Zeit Magazin’ entstanden. Es erzählt gleich drei Geschichten. Links sitzt eine Mutter mit ihren Kindern, rechts ein Liebespaar, in der Mitte ein älterer Mann, der zwei lange Streifen Hartpappe unbeschadet nach Hause bringen will. Es war ein Balance-Akt, aber zumindest hat er sie heil in den Zug bekommen. Um solche Aufnahmen zu machen, muss man wach sein und den Zufall nutzen.“

People on the Platform: “This picture was taken in 1980 for a feature in ‘Zeit Magazin’. It tells three stories. On the left is a mother with her children, to the right are two lovers, and in the middle is an old man who wants to get two long strips of hardboard back home. It was a balancing act, but at least he has managed to get them into the train intact. To get pictures like this, one has to be alert and able to take advantage of chances.”


Here and There Rummel in Duisburg: „Sorglos besteigen zwei junge Frauen im Herbst 1979 ein Fahrgeschäft auf der Kirmes im Duisburger Stadtteil Beeck. Im Hintergrund sieht man die Schlote des Thyssen-Stahlwerks. Die rauchenden Schornsteine standen damals noch für eine erfolgreiche Industrie und gehörten einfach dazu. Erst nach und nach entwickelte sich ein Bewusstsein für die Belastung von Mensch und Umwelt, die damit verbunden war.“ Duisburg Fair: “Two carefree young women get into the fair ride in the autumn of 1979, at the Beeck fair, a district of Duisburg. In the background one can see the Thyssen-Steelwork chimneys. In those days smoking chimneys represented a successful industry. Only gradually was there an awareness of the burden to the environment and humanity connected to it.”

Autobahn ohne Autos: „Ich habe lange in Essen gelebt, doch erst als ich nach Hamburg gezogen war, bekam ich einen freien Blick für das Ruhrgebiet. Dieses Foto zeigt die A42 bei Duisburg vor ihrer Freigabe für den Verkehr. An den Wochenenden spielten Kinder auf den leeren Asphaltstreifen. Ein symbolträchtiges Bild: Der Junge mit dem Drachen scheint ganz in seinen Träumen versunken, während die industrielle Welt um ihn herum allmählich anfängt zu bröckeln.“

Motorway without Cars: “I lived in Essen for a long time, but it was only when I moved to Hamburg I was able to get a proper view of the Ruhr area. This photo shows the A42 near Duisburg, before it was opened for traffic. At the weekends the children played on the empty tarmac strips. It is a heavily symbolic picture: the boy with the kite seems lost in his dream world while the industrial world around him is beginning to crumble.”

C/O BERLIN Amerika Haus Hardenbergstraße 22 10623 Berlin täglich 11—20 Uhr daily 11—8pm Rudi Meisel . Landsleute 1977—1987 . Two Germanys 22. AUG—1. NOV 2015 Eröffnung / Opening Fr / Fri 21. AUG 2015 19 Uhr / 7pm

Rudi Meisel Jahrgang 1949, studierte Fotografie an der Folkwangschule Essen und gründete 1975 zusammen mit André Gelpke und Gerd Ludwig die Fotografengruppe VISUM. Für seine Reportagen wurde er vielfach ausgezeichnet. / Rudi Meisel, born 1949, studied photography at the Folkwangschule in Essen and in 1975 formed the photographer group VISUM together with André Gelpke and Gerd Ludwig. Rudi Meisel has been honoured many times for his reportages. 57


Mehr Licht S

Sie waren in Ungarn unterwegs, im Rheinland und in den alten und neuen Kunstkiezen von Berlin. Jedes Mal sind Kristian Jarmuschek und Heinrich Carstens fündig geworden, die beiden Leiter der Kunstmesse POSITIONS, die 2014 aus der Preview Berlin – Art Fair hervorgegangen ist. Hier wie dort gäbe es „Galerien mit kleinen, feinen Programmen“, meint Carstens. Ihre Aufgabe war es, sie in die Arena an der Spree zu locken. Eine große, schöne Halle mit Tageslicht. Und mit einem Umfeld, das laut Jarmuschek „wunderbare Möglichkeiten für ein Rahmenprogramm bietet“. Zum Beispiel für eine Ausstellung zum 20-jährigen Jubiläum des Landesverbandes der Berliner Galerien (LVBG), der knapp 60 Galerien unter seinem Dach versammelt. „Katzengold“ heißt der Titel der von Constanze Kleiner kuratierten Schau, die jedes Mitglied mit einem wichtigen Künstler aus dem Programm würdigt.

Nach ihrem Debüt in einem alten Kaufhaus in Mitte zieht die Kunstmesse POSITIONS BERLIN nun weiter in die Arena. Die großzügige Halle bietet reichlich Platz für Entdeckungen. After its debut in an old department store in Mitte, the POSITIONS BERLIN art fair is moving to the Arena. The hall’s generous proportions offer plenty of space to make new discoveries.

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Schon dieses Projekt hätte den Ort gesprengt, an dem Berlins jüngste Messe 2014 mit 50 Galerien ihre Premiere feierte. Zwar war auch das ehemalige Kaufhaus Jandorf eine herausragende Adresse, doch die Messeleiter konnten jedem Teilnehmer nur 15 Quadratmeter bieten. Inzwischen ist die Zahl auf gut 70 Galerien gewachsen, und mit dem Renommee steigen die Erwartungen. Aus Ungarn reist die Chimera-Project Gallery an, aus Italien kommen Menhir Arte Contemporanea und die Galleria Spazio Testoni. Frankfurt am Main ist mit den Galerien Greulich und Heike Strelow vertreten, München mit MaxWeberSixFriedrich und Lima mit Carlos Caamano. Auch Balzer Projects aus Basel, Charlie Smith aus London oder die Kölner Galerie Hammelehle und Ahrens brauchen Raum für ihre Künstler. Aus Berlin wiederum nehmen unter anderem die Maerzgalerie, Laura Mars, Zellermayer sowie Martin Mertens teil. Vier Positionen pro Koje sind das Limit, den „Stilen und Themen“ dagegen keine Grenzen gesetzt, sagt Jarmuschek. Mit dieser Vielfalt habe man gute Erfahrungen gemacht. Genau wie mit der Videolounge. „Videokunst auf Messen ist immer ein schwieriges Thema“, so Jarmuschek. Deshalb bietet die POSITIONS eine kuratierte Schau mit dem Titel „Stadt, Land, Fluss“, die man sich separat und in Ruhe anschauen kann. Ob sich die POSITIONS als Entdeckermesse sieht? Das komme ganz auf die Definition an, meint Carstens: „Nicht in dem Sinn, dass man hier allein auf junge und jüngste Positionen stößt.“ Wenn es allerdings bedeute,


Text Christiane Meixner

More Light

dem „eigenen Geschmack zu trauen und Künstler zu entdecken, die man vorher nicht kannte, dann passt das schon.“ Dann hoffe er sogar, fügt Jarmuschek hinzu, „dass wir auch in zehn Jahren noch Entdeckermesse sind.“

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POSITIONS emerged in 2014 from the Preview Berlin Art Fair. The two organisers Kristian Jarmuschek and Heinrich Carstens have been out and about in Hungary, the Rhineland and in the old and new art quarters of Berlin, and have discovered something every time. There will be, as there were then, “Galleries with small, but fine programmes”, says Carstens. Their job was to entice the galleries to the Arena on the Spree. It is a large beautiful hall with daylight. And a setting that, according to Jarmuschek, “offers wonderful opportunities for a supporting programme”. For example, there will be an exhibition to celebrate the 20th anniversary of the Landesverband der Berliner Galerien (Regional Association of Berlin Galleries) with nearly 60 gallery members. “Katzengold” is the title of the show, curated by Constanze Kleiner, and it acknowledges every member with an important artist from the programme. This project alone goes beyond the scope of the last Berlin art fair’s venue in 2014, which celebrated its premiere with 50 galleries. The former Kaufhaus Jandorf was an excellent address, but the fair’s director could only offer 15 square meters for each

participant. In the meantime the number of galleries has risen to at least 70, and with its reputation the expectations have grown too. The Chimera-Project Gallery has travelled from Hungary, from Italy there is Menhir Arte Contemporanea and the Galleria Spazio Testoni. Frankfurt am Main is represented by Gallery Greulich, and Heike Strelow, Munich by MaxWeberSixFriedrich and Lima with Carlos Caamano. There is also Balzer Projects form Basel, Charlie Smith from London or the Cologne Gallery Hammelehle and Ahrens who all need space for their artists. Amongst others from Berlin there are also Maerzgalerie, Laura Mars, Zellermayer and Martin Mertens. Four positions per stand are the limit, but there is no limit for the “styles and themes”, says Jarmuschek. Their experience with this kind of diversity has been good. The same with the video lounge. “Video is always a bit of difficult subject at art fairs”, says Jarmuschek. That is why POSITIONS is offering a curated show with the title “City, Land, River”, so that one can watch separately and in peace. Does POSITIONS see itself as an exhibition of new discoveries? That depends of the definition, says Carstens, “Not in the sense that one comes across purely new and recent positions”. But if that means “trusting your own taste and discovering artists that you didn’t know before, then it fits”. In that case, adds Jarmuschek, his hope is that “in ten years time we will still be an exhibition of exploration and discovery”.

Wunderbare Möglichkeiten: Messemacher Kristian Jarmuschek / Wonderful opportunities: Fair Director Kristian Jarmuschek

POSITIONS BERLIN—ART FAIR Arena Berlin Eichenstraße 4 12435 Berlin 17.—20. SEP 2015 Do 18—22, Fr + Sa 13—20, So 11—18 Uhr / Thu 6—10, Fri+ Sat 1—8, Sun 11—6pm Katzengold Ausstellung / exhibition Landesverband der Berliner Galerien

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Andere Farben Jeanine Meerapfel über die politische Verantwortung der Akademie der Künste

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Die deutsch-argentinische Filmemacherin Jeanine Meerapfel, Jahrgang 1943, wurde im Mai als Nachfolgerin von Klaus Staeck zur Präsidentin der Akademie der Künste gewählt / The German-Argentinian film maker Jeanine Meerapfel, born 1943, was chosen in May to be the successor to Klaus Staeck as President of the Academy of Arts

AKADEMIE DER KÜNSTE Hanseatenweg 10 10557 Berlin Di–So 11–19 Uhr /  Tue–Sun 11–7pm Käthe-Kollwitz-Preis 2015. Bernard Frize 11. SEP—25. OKT 2015 Preisverleihung und Eröffnung / Award Ceremony and Opening Do / Thu 10. SEP 2015 19 Uhr / 7pm

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Ende Mai sind Sie als Präsidentin der AdK angetreten. Worin sehen Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit? Klaus Staeck und Nele Hertling haben eine Arbeitsakademie hinterlassen, die viel unternimmt, um die Stimme der Kunst und der Kultur in unserer Gesellschaft zu stärken. Diese Linie will ich weiterführen. Zudem will ich einen Akzent auf die Internationalisierung setzen: Die Akademie soll sich öffnen gegenüber anderen Kulturen, anderen Menschen und anderen Farben. Klaus Staeck hat sich oft lautstark eingemischt. Kann man das auch von Ihnen erwarten? Ich weiß nicht, ob ich lautstark werden will. Aber ich werde mich einmischen, wo immer ich mich einmischen muss, zum Beispiel wenn es darum geht, die Abschottung Europas anzuprangern. Deutschland scheint zunehmend von Ressentiments geprägt. Was haben Sie dem entgegen zu setzen? Wir können den Vorurteilen nur mit Aufklärung begegnen. Die Menschen müssen verstehen, dass wir nur gewinnen können, wenn wir andere willkommen heißen. Ein Wort zu Bernard Frize, dem Träger des Käthe-Kollwitz-Preises: Worin liegt seine Bedeutung als Künstler? Bernard Frize arbeitet nicht nur an der Weiterentwicklung malerischer Abstraktion, sondern auch an einer Topologie malerischer Gesten und Strukturen. In seinem Werk zeigt sich eine beeindruckende Vielfalt an geometrischen, ornamentalen und anderen Formerfindungen, die sich immer auch auf andere Kulturen beziehen. hz

Different Colours Jeanine Meerapfel on the political responsibility of the Akademie der Künste

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At the end of May you became president of the Academy of Arts. Where do you see the main focal points of your work? Klaus Staeck and Nele Hertling left behind a working academy that undertakes much to strengthen the voice of art and culture in our society. I want to continue along this route. Furthermore, I want to put emphasis on internationalisation. The academy should be open to different cultures, different people and different colours. Klaus Staeck often interfered vociferously. Is that something we can expect from you? I don’t know if I will be vociferous. But I will be joining in wherever I have to, for example if it is about condemning the partitioning of Europe. Germany seems to be increasingly shaped by resentments. How can you oppose that? We can only meet prejudice with enlightenment. People must understand that we can only gain when we welcome others. A word about Bernard Frize, this year’s Käthe-Kollwitz-award winner. Where does his significance lie as an artist? Bernard Frize not only works on the further development of painterly abstraction, but also on the topology of painting gestures and structures. In his work there is an impressive range of geometric, ornamental and other form findings, that also continually connect to other cultures. hz


Programm 62

Eröffnungsabend 63

Messen 64—66

Institutionen 66—67

Privatsammlungen

Käthe-Kollwitz-Preisträger: ausgewählte Arbeiten von Bernard Frize in der Akademie der Künste / Winner of the Käthe Kollwitz Prize: selected works from Bernard Frize at the Academy of Arts

67—68

Projekträume 69—71

Veranstaltungen

Programme 62

Opening Night 63

Art Fairs 64—66

Institutions 66—67

Private Collections Bedrückend: Paul McCarthys Installation „Horizontal“ im Schinkel Pavillon / Oppressive: Paul McCarthy’s installation “Horizontal” in the Schinkel Pavillon

67—68

Project Spaces 69—71

Events 61


Ich kenne kein Weekend! Archiv und Sammlung René Block. in Kooperation mit / in cooperation with n.b.k.

Deutsche Bank KunstHalle STADT/BILD. Xenopolis

KW Institute for Contemporary Art

Eröffnungsabend Opening Night 15. SEP 18—22 Uhr / 6—10PM STADTWEITE ERÖFFNUNGEN / CITYWIDE OPENINGS

Die Berlin Art Week startet am Dienstag, 15. September 2015 um 18 Uhr als stadtweites Ereignis: Allen voran der Auftakt des Kooperationsprojekts STADT/BILD mit drei großen Ausstellungseröffnungen und einem Happening im öffentlichen Raum sowie den Eröffnungen von „Ich kenne kein Weekend! Archiv und Sammlung René Block“ des n.b.k. und „Redemption Jokes“ in der nGbK, und einem Empfang im Schinkel Pavillon. / The Berlin Art Week begins on Tuesday, 15th September, 2015 at 6pm as a city-wide event: It starts with the cooperation project STADT/BILD with three large exhibition openings and a happening in the public space as well as the openings of “Ich kenne kein Weekend. Archive and Collection René Block” at n.b.k. and “Redemptions Jokes” at the nGbK, and a reception at Schinkel Pavillon. 62

STADT/BILD IMAGE OF A CITY ist eine Kooperation der Berlinischen Galerie, der Deutsche Bank KunstHalle, der KW Institute for Contemporary Art und der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin. / STADT/Bild is a cooperation of Berlinische Galerie, Deutsche Bank KunstHalle, KW Institute for Contemporary Art and Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin.

STADT/BILD. Welcome to the Jungle

Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin Neue Nationalgalerie STADT/BILD. Allan Kaprow: Fluids, 1967 / 2015 A Happening in the City

Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.) Ich kenne kein Weekend! Archiv und Sammlung René Block. in Kooperation mit / in cooperation with Berlinische Galerie Gustav Metzger

Neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) Berlinische Galerie Redemption Jokes STADT/BILD. Brandlhuber+ Hertweck, Mayfried The Dialogic City : Berlin wird Berlin

Schinkel Pavillon Empfang / Reception Paul McCarthy—Horizontal


Messen ART FAIRS abc—ART BERLIN CONTEMPORARY Station-Berlin Luckenwalder Straße 4—6 10963 Berlin 17. SEP—20. SEP 2015 Do 16—21, Fr, Sa 12—19, So 12—18 Uhr Thu 4—9, Fri, Sat, 12—7, Sun 12—6pm Eröffnung mit Barbecue / Opening with Barbecue 17. SEP 2015, 16—21 Uhr / 4—9pm Proximities and Desire Ausstellung mit Werken aus Berliner Privatsammlungen / Exhibition from Private Collections Station-Berlin, Halle C 17. SEP—20. SEP 2015 abc Gallery Night 16. SEP 2015, 18—21 Uhr / 6—9pm Teilnehmer der Gallery Night / Gallery Night Participants Aanant & Zoo Arndt Galerie Guido W. Baudach BlainISouthern Bourouina BQ Buchmann Galerie Luis Campaña Capitain Petzel carlier I gebauer Chert Mehdi Chouakri Contemporary Fine Arts Croy Nielsen Delmes & Zander Dittrich & Schlechtriem Duve Eigen + Art Lab Galerie Eigen + Art Konrad Fischer Galerie Future Gallery Grimmuseum

Galerie Jochen Hempel Johnen Galerie Kewenig Klemm’s Helga Maria Klosterfelde Edition KM Galerie Koal König Galerie KOW Kraupa-Tuskany Zeidler Kwadrat Galerie Gebr. Lehmann alexander levy Loock Galerie Daniel Marzona Meyer Riegger Galerie Neu neugerriemschneider Neumeister Bar-Am Galerie Nordenhake Galerie Georg Nothelfer Peres Projects Galeria Plan B PSM Aurel Scheibler Esther Schipper Galerie Thomas Schulte Schwarz Contemporary Société Sprüth Magers Gallery Taik Persons Galerie Barbara Thumm Galerie Tanja Wagner Wien Lukatsch xavierlaboulbenne Żak | Branicka

Panel Discussion The Added Value of Working Alongside a Gallery 18. SEP 2015 11—12.30 Uhr / 11—12.30pm Moderation: Chris Dercon Panel Discussion How to grow with your artists? Different gallery models 19. SEP 2015 11—12.30 Uhr / 11—12.30pm Moderation: Chus Martínez

POSITIONS BERLIN— ART FAIR Arena Berlin Eichenstraße 4 12435 Berlin 17. SEP—20. SEP 2015 Do / Thu 18—22 Uhr / 6—10pm Fr, Sa 13—20, So 11—18 Uhr / Fri, Sat 1—8, Sun 11—6pm Professional Preview 17. SEP 2015, 10—22 Uhr / 10—10pm mit Einladung / by invitation only Eröffnung / Opening 17. SEP 2015, 18—22 Uhr / 6—10pm „Stadt–Land–Fluss“ Videoprogramm 17.—20. SEP 2015

TALKING GALLERIES BERLIN In partnership with Berlin Art Week at abc—art berlin contemporary Station-Berlin Luckenwalder Straße 4—6 10963 Berlin

Landesverband der Berliner Galerien „Katzengold“ Sonderausstellung / Special Exhibition 17.—20. SEP 2015

Eintritt frei / Free Admission Anmeldung / Registration: www.berlinartweek.de/ talkinggalleries

Förderpreis der Berlin Hyp Preisverleihung / Art Award Ceremony 19. SEP 2015, 14 Uhr / 2pm Peter C. Schlüchen Preis Preisverleihung / Art Award Ceremony 19. SEP 2015, 18.30 Uhr / 6.30pm 63


INSTITUTIONEN INSTITUTIONS Akademie der Künste Hanseatenweg 10 10557 Berlin Di—So 11—19 Uhr Tue—Sun 11—7pm Käthe-Kollwitz-Preis 2015. Bernard Frize 11. SEP—25. OKT 2015 Preisverleihung und Eröffnung / Award Ceremony and Opening 10. SEP 2015, 19 Uhr / 7pm „Fritz, I like the way you grasp the situations by its balls.“ Interventionen von Fritz Balthaus 4. SEP—25. OKT 2015 Eröffnung / Opening 3. SEP 2015, 18.30 Uhr / 6.30pm Lutz Dammbeck. Overgames Diskussion, Film / Discussion, Screening 16. SEP 2015, 19 Uhr / 7pm

Berlinische Galerie Alte Jakobstraße 124—128 10969 Berlin Mi—Mo 10—18 Uhr Wed—Mon 10—6pm STADT/BILD. Brandlhuber+ Hertweck, Mayfried The Dialogic City : Berlin wird Berlin 16. SEP 2015—21. MAR 2016 Eröffnung / Opening 15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm Ich kenne kein Weekend. Archiv und Sammlung René Block. 16. SEP 2015—15. FEB 2016 Eröffnung / Opening 15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm in Kooperation mit / in cooperation with n.b.k.

Radikal Modern Planen und Bauen im Berlin der 1960er-Jahre 29. MAI—26. OKT 2015

Black Mountain. Ein interdisziplinäres Experiment 1933—1957 5. JUN—27. SEP 2015

C/O Berlin Amerika Haus Hardenbergstraße 22 10623 Berlin täglich 11—20 Uhr / daily 11—8pm

Preis der Nationalgalerie 2015 Christian Falsnaes, Florian Hecker, Anne Imhof, Slavs and Tatars 11. SEP 2015—17. JAN 2016 Eröffnung / Opening 10. SEP 2015, 20 Uhr / 8pm

Rudi Meisel . Landsleute 1977—1987 . Two Germanys 22. AUG—1. NOV 2015 Talents 34 . Lives of the Unholy. Krzysztof Pijarski / Annika K. Kuhlmann 22. AUG—1. NOV 2015 Augen auf! . 100 Jahre Leica 22. AUG—1. NOV 2015

Haus am Waldsee Argentinische Allee 30 14163 Berlin Di—So 11—18 Uhr / Tue—Sun 11—6pm

Deutsche Bank KunstHalle Unter den Linden 13/15 10117 Berlin täglich 10—20 Uhr / daily 10—8 pm

Alicja Kwade—Monolog aus dem 11ten Stock 19. SEP—22. NOV 2015 Eröffnung / Opening 18. SEP 2015, 19.30 Uhr / 7.30pm

STADT/BILD. Xenopolis kuratiert von / curated by Simon Njami 16. SEP—8. NOV 2015 Eröffnung / Opening 15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm

KW Institute for Contemporary Art Auguststraße 69 10117 Berlin Mi—Mo 12—19, Do 12—21 Uhr / Wed—Mon 12—7, Thu 12—9pm

Hamburger Bahnhof – Staatliche Museen zu Berlin Invalidenstraße 50—51 10557 Berlin Di, Mi, Fr 10—18, Do 10—20, Sa, So 11—18 Uhr / Tue, Wed, Fri 10—6, Thu 10—8, Sat, Sun 11—6pm Mary Heilmann & David Reed. Two By Two 6. MAR—11. NOV 2015

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Künstlergespräch / Artist Talk mit / with Christian Falsnaes, Florian Hecker, Anne Imhof, Slavs and Tatars 13. SEP 2015, 12 Uhr / noon

STADT/BILD. Welcome to the Jungle 16. SEP—15. NOV 2015 Eröffnung / Opening 15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm

MARTIN-GROPIUS-BAU Niederkirchnerstraße 7 10963 Berlin Mi—Mo 10—19 Uhr / Wed—Mon 10—7pm


ausschnitte werden an der Wand entlang zu einer ständig wachsenden und sich verändernden Collage arrangiert. Withdrawal and protest have dominated the artistic practices of Gustav Metzger for decades. For his solo exhibition at Neuer Berliner Kunstverein, Metzger is planning the presentation of his work Mass Media – Today and Yesterday. This work, which Metzger has been continuously updating since 1972, consists of pallets with stacks of hundreds of different newspapers. Visitors are encouraged to cut out pictures and articles which they associate with the theme of Extinction.The clippings are arranged along the wall as an ever growing and changing collage.

Gustav Metzger Rückzug und Protest prägen seit Jahrzehnten die künstlerische Praxis von Gustav Metzger. Für seine Einzelausstellung im Neuen Berliner Kunstverein plant Metzger die Präsentation seines Werks „Mass Media – Today and Yesterday“. Diese Arbeit, die Metzger seit 1972 immer wieder aktualisiert hat, besteht aus Paletten mit Stapeln von Hunderten von verschiedenen Tageszeitungen. Die Besucher sind angehalten, Bilder und Artikel auszuschneiden, die sie mit dem Thema Ausrottung assoziieren. Die Zeitungs-

Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.) Chausseestraße 128 / 129, 10115 Berlin Di—So 12 – 18 Uhr, Do 12—20 Uhr Tue —Sun 12 – 6 pm, Thu 12—8 pm Ausstellung / Exhibition 16. SEP 2015—22. JAN 2016 Eröffnung / Opening 15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm

Von Hockney bis Holbein Die Sammlung Würth in Berlin 11. SEP 2015—10. JAN 2016

STADT/BILD. Allan Kaprow: Fluids, 1967 / 2015 A Happening in the City

Piet Mondrian. The Line 4. SEP—6. DEC 2015

Reinventions 16. SEP—19. SEP 2015 Verschiedene Orte / Various Locations

me Collectors Room Auguststraße 68 10117 Berlin Di—So 12—18 Uhr / Tue—Sun 12—6pm Cindy Sherman—Works from the Olbricht Collection 16. SEP 2015—10. APR 2016 Falling Fictions 16. SEP—15. NOV 2015

NATIONALGALERIE – STAATLICHE MUSEEN ZU BERLIN

Eröffnung / Opening 15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm Neue Nationalgalerie Potsdamer Straße 50 10785 Berlin 16. SEP 2015 Olivier Guesselé-Garai, Assaf Gruber, Antje Majewski, Agnieszka Polska, Juliane Solmsdorf 17. SEP 2015 Stadt im Regal

18. SEP 2015 Alexandra Pirici 19. SEP 2015 Ahmet Öğüt

Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.) Chausseestraße 128/129 10115 Berlin Di—So 12—18, Do 12—20 Uhr / Tue—Sun 12—6, Thu 12—8pm Ich kenne kein Weekend. Archiv und Sammlung René Block. in Kooperation mit / in cooperation with Berlinische Galerie 16. SEP 2015—24. JAN 2016 Eröffnung / Opening 15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm

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Gustav Metzger 16. SEP 2015—22. JAN 2016 Eröffnung / Opening 15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm

Neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) Oranienstraße 25 10999 Berlin So—Mi 12—19, Do—Sa 12—20 Uhr / Sun—Wed 12—7 Thu—Sat 12—20pm Redemption Jokes Teil 2: Ausstellung / Part 2 15. SEP—15. NOV 2015 Eröffnung / Opening 15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm

Schering Stiftung Unter den Linden 32—34 10117 Berlin

Mo, Mi, Do, Fr, Sa 12—19 Uhr / Mon, Wed, Thu, Fri, Sat 12—7pm Jeroen Vandesande CIRCUIT – Feedback Studies 10. SEP—24. OKT 2015 Eröffnung / Opening 9. SEP 2015, 19—21 Uhr / 7—9pm in Kooperation mit / in cooperation with singuhr—projekte

Schinkel Pavillon Oberwallstraße 1 10117 Berlin Do—So 12—18 Uhr / Thu—Sun 12—6pm Paul McCarthy—Horizontal 12. SEP—15. NOV 2015 Eröffnung / Opening 11. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm

Empfang / Reception 15. SEP 2015, 18 Uhr / 6pm

PRIVATSAMMLUNGEN PRIVATE COLLECTIONS Proximities and Desire Ausstellung / Exhibition Station-Berlin, Halle C 17. SEP—20. SEP 2015 Do 16—21, Fr, Sa 12—19, So 12—18 Uhr / Thu 4—9, Fri, Sat, 12—7, Sun 12—6pm

Sammlung Boros Reinhardtstraße 20 10117 Berlin Besuch ohne Anmeldung / Visit without Registration

Von Hockney bis Holbein Für vier Monate wird der Martin-Gropius-Bau zur temporären Heimstatt der Sammlung Würth in Berlin. 400 Werke aus der Zeit der Spätgotik bis zur Gegenwart reisen an die Spree. Neben Kunstkammerobjekten und einer Auswahl der renommierten Altmeistersammlung, zu der auch die Schutzmantelmadonna von Hans Holbein d. J. gehört, erwarten Kunstfreunde David Hockneys Jahreszeiten-Zyklus, Werke stilbildender Künstler des 20. Jahrhunderts von Max Ernst bis Andy Warhol, Klassiker der geometrischen Abstraktion, sowie Anthony Caros monumentale Installation „The Last Judgement – Sculpture“. The Würth Collection is one of the largest private collections in Europe, containing more than 16,000 works of art, ranging from masterpieces of the Middle Ages to classic modern artists and contemporary art. With more than 400 works of art, the collection will be presented to the public in a scope never previously seen. One of the most prominent works of the 16th century, Hans Holbein the Younger’s “Madonna des Bürgermeisters Jacob Meyer zum Hasen”, will be on show along with works from British painter David Hockney. The monumental installation “The Last Judgement Sculpture” from the British sculptor Anthony Caro will be on display in the lit courtyard. 66

MARTIN-GROPIUS-BAU Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin Mi–Mo 10–19 Uhr, Wed–Mon, 10–7pm Von Hockney bis Holbein. Die Sammlung Würth in Berlin From Hockney to Holbein. The Collection Würth in Berlin 11. SEP 2015–10. JAN 2016


Mi / Wed 16. SEP 14—18 Uhr / 2—6pm, Sa / Sat 19. SEP, So / Sun 20. SEP 2015, 10—18 Uhr / 10—6pm Kunstvermittlung / Art Mediation 12 €

Salon Dahlmann Marburger Straße 3 10789 Berlin Matti Kujasalo—Between Order and Entropy kuratiert von / curated by Susanna Luoto 15. SEP—31. OKT 2015 Eröffnung / Opening 14. SEP 2015, 18—21 Uhr / 6—9pm Führungen / Guided Tours Mi / Wed 16. SEP + Sa / Sat 19. SEP 2015, 11—18 Uhr und auf Anfrage / 11—6pm and by appointment Anmeldung unter / Registration: +49 30 219 098 50, email: info@salon-dahlmann.de

Fotografie-Sammlung Arthur de Ganay Köpenicker Straße 10 a 10997 Berlin Führungen / Guided Tours Fr / Fri 18. SEP, Sa / Sat 19. SEP 2015, 14 Uhr / 2pm Anmeldung unter / Registration: info@collectionarthurdeganay.com Eintritt / Admission: 5 €

Sammlung Haubrok FAHRBEREITSCHAFT Herzbergstraße 40—43 10365 Berlin „music“ 10. SEP—28. NOV 2015 Eröffnung / Opening 10. SEP 2015, 19—21 Uhr / 7—9pm

Besuch ohne Anmeldung / Visit without Registration, Live-Performance Mi / Wed 16. SEP 2015, 16—18 Uhr / 4—6pm, 18.—20. SEP 2015, 12—18 Uhr / 12—6pm

Sammlung Hoffmann Sophienstraße 21 10178 Berlin Führungen / Guided Tours Sa / Sat, 19. SEP 2015, 11—16 Uhr / 11—4pm, Anmeldung unter / Registration: +49 30 284 991 20, email: info@sammlung-hoffmann.de Eintritt / Admission: 10 €

Sammlung Ivo Wessel Lehrter Straße 57, Haus 2, Etage 2 10557 Berlin Besuch der Sammlung / Visit to the collection Mi / Wed 16. SEP 2015, 12—18 Uhr / 12—6pm Anmeldung unter / Registration: email@ivo-wessel.de

PROJEKTRÄUME PROJECT SPACES

BERLIN-WEEKLY Linienstraße 160 10115 Berlin Yolo

Bublitz verschiedene Orte / various Locations Reunion (III) Beuys— Cage—Duchamp—Schweigen heißt nicht Stummsein 17. SEP 2015, 21 Uhr / 9pm Weitere Informationen unter / More information: www.bublitz.org

die raum Oderbergerstraße 56 10435 Berlin Are we not drawn onward to new era?

G.A.S.-station Tempelherrenstraße 22 10961 Berlin Insight—Augustina träumt, 2015/16 Kontextlesung / Lecture 17. SEP 2015, 17 Uhr / 5pm

Ausstellungen der Preisträger / Exhibitions of the Award Winners 15. SEP—20. SEP 2015 Do—So 14—18 Uhr / Thu—Sun 2—6pm

Grimmuseum Fichtestraße 2 10967 Berlin

AUTOCENTER Leipziger Straße 56 10117 Berlin

insitu Kurfürstenstraße 21—22 10785 Berlin

Crocodile

Vic

Safe and Sound—The Next Episode

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Kinderhook & Caracas Kreuzbergerstraße 42 e 10965 Berlin Inside the Archive of Oswaldo Lares—Music Across Venezuela 1969-1989

Kotti-Shop Adalbertstraße 4 10999 Berlin

Project Space Xchange Festival in Kooperation mit / in cooperation with Project Space Festival Berlin 19., 20. SEP 2015 Sa, So 12—18 Uhr / Sat, Sun 12—6pm Eröffnungen / Openings 18. SEP 2015, 15—21 Uhr / 3—9pm

Kreuzberg Pavillon Naunynstraße 53 10999 Berlin Queering Taste

Erratum Böckhstraße 40 Hinterhof links, Souterrain 10967 Berlin Stendhal Labor*

Futur II

MEINBLAU Christinenstraße 18—19 Pfefferberg Haus 5 10119 Berlin

Ausstellungen im Dialog / Exhibitions in Dialogue Archive Kabinett—Decad District—Kreuzberg Pavillon Erratum—Vesselroom Project General Public—tête LAGE EGAL—ZÖNOTÉKA

We Will Forget Soon

rosalux Wriezener Straße 12 13359 Berlin

Stendhal Labor* Archive Kabinett Dieffenbachstraße 31 10967 Berlin

Recruitment For Big Owl

Capitalism as Artificial Intelligence, Busy Constructing Itself

Rumpsti Pumsti (Musik) Am Treptower Park 17 12435 Berlin

Reading Group 20. SEP 2015, 17—19 Uhr / 5—7pm

Stephen Cornford—Migration

SCHAU FENSTER Lobeckstraße 30—35 10969 Berlin Mit anderen Augen Performance— 24 Stunden-Lesung / 24h Lecture 19. SEP, 16—20. SEP 16 Uhr / 19. SEP, 4—20. SEP, 4pm

Decad Gneisenaustraße 52 10961 Berlin Capitalism as Artificial Intelligence, Busy Constructing Itself Reading Group 19. SEP 2015, 17—19 Uhr / 5—7pm

District Bessemerstraße 2—14 12103 Berlin Queering Taste

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Vesselroom Project Adalbertstraße 4, 1. OG Treppe zum Café Kotti, rechts, 10999 Berlin

General Public bei tête Schönhauser Allee 161a 10435 Berlin Komplexraum #8: Das MINOL Haus—The Nude Sculpture Case

tête An der Parkmauer im Görlitzer Park 10997 Berlin Kleister 2015

LAGE EGAL bei ZÖNOTÉKA Hobrechtstraße 54 12047 Berlin One Plus One

ZÖNOTÉKA bei LAGE EGAL Danziger Straße 145 10407 Berlin Bewahren, Speichern, Präsentieren


Veranstaltungen Events Di / Tue 15. SEP 2015 18 Uhr / 6pm BERLINISCHE GALERIE Eröffnung / Opening STADT/BILD. Brandlhuber+ Hertweck, Mayfried The Dialogic City : Berlin wird Berlin Eröffnung / Opening Ich kenne kein Weekend. Archiv und Sammlung René Block.

18 Uhr / 6pm NEUE NATIONALGALERIE Eröffnung / Opening STADT/BILD. Allan Kaprow: Fluids, 1967 / 2015 A Happening in the City

18 Uhr / 6pm DEUTSCHE BANK KUNSTHALLE Eröffnung / Opening STADT/BILD. Xenopolis

18 Uhr / 6pm KW INSTITUTE FOR CONTEMPORARY ART Eröffnung / Opening STADT/BILD. Welcome to the Jungle

18 Uhr / 6pm NEUER BERLINER KUNSTVEREIN (n.b.k.) Eröffnung / Opening Ich kenne kein Weekend. Archiv und Sammlung René Block. Eröffnung / Opening Gustav Metzger

CIRCUIT – FEEDBACK STUDIES Immer wieder hat Jeroen Vandesande in den vergangenen Jahren mit Feedback-Phänomenen experimentiert. Im Rahmen einer zweimonatigen Projektresidenz entwickelt der junge belgische Klangkünstler seine neueste Klanginstallation direkt im und für den Projektraum der Schering Stiftung. Dabei nutzt er historische und aktuelle Verfahren der FeedbackErzeugung und Steuerung. Sein Projekt „CIRCUIT – Feedback Studies“ ist sowohl eine klassische installative Ausstellung als auch ein künstlerisches Forschungsprojekt zum Thema Rückkopplung in der Kunst. In recent years, Jeroen Vandesande has experimented with feedback phenomena again and again. During a two-month project residency, the young Belgian sound and media artist will develop his newest installation directly in and for the Project Space of the Ernst Schering Foundation, using both historical and current processes of feedback generation and control. The project ‘CIRCUIT – Feedback Studies’ is both a classic in-stallation exhibition and an artistic research project on the topic of feedback in contemporary art.

Schering Stiftung Unter den Linden 32—34, 10117 Berlin Mo, Mi—Sa 12—19 Uhr, Mon, Wed—Sat 12—7pm Jeroen Vandesande: CIRCUIT – Feedback Studies Veranstaltet von / organized by Schering Stiftung & singuhr–projekte 10. SEP—24. OKT 2015

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18 Uhr / 6pm NEUE GESELLSCHAFT FÜR BILDENDE KUNST (nGbK) Eröffnung / Opening Redemption Jokes

18 Uhr / 6pm SCHINKEL PAVILLON Empfang / Reception Paul McCarthy—Horizontal

19 Uhr / 7pm G.A.S.-STATION Eröffnung / Opening Insight—Augustina träumt, 2015/16

12—18 Uhr / 12—6pm SAMMLUNG IVO WESSEL Besuch der Sammlung / Vistit to the collection nach Anmeldung / Registration: email@ivo-wessel.de

16—18 Uhr / 4—6pm SAMMLUNG HAUBROK FAHRBEREITSCHAFT Besuch ohne Anmeldung / Visit without Registration Live-Performance

18—21 Uhr / 6—9pm abc Gallery Night

Mi / Wed 16. SEP 2015 19 Uhr / 7pm Akademie der Künste Diskussion, Film / Discussion, Screening Lutz Dammbeck. Overgames

19 Uhr / 7pm KOTTI-SHOP 10—18 Uhr / 10—6pm SAMMLUNG BOROS Besuch ohne Anmeldung / Visit without Registration Kunstvermittlung / Art Mediation 12 €

11—18 Uhr und auf Anfrage / 11—6pm and by appointment SALON DAHLMANN Führungen / Guided Tours nach Anmeldung / Registration: +49 30 219 098 50, email: info@salon-dahlmann.de

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Eröffnung mit Barbecue / Opening with Barbecue

17 Uhr / 5pm G.A.S.-STATION Kontextlesung / Lecture Insight—Augustina träumt, 2015/16

18—22 Uhr / 6—10pm POSITIONS BERLIN— ART FAIR Eröffnung / Opening

teilnehmende Galerien / participating Galleries Seite / page 63

STADT/BILD. Allan Kaprow: Fluids, 1967 / 2015 A Happening in the City Version von / by Olivier Guesselé-Garai, Assaf Gruber, Antje Majewski, Agnieszka Polska, Juliane Solmsdorf

16—21 Uhr / 4—9pm abc—ART BERLIN CONTEMPORARY

Eröffnung / Opening Futur II

21 Uhr / 9pm BUBLITZ www.bublitz.org Reunion (III) Beuys—Cage— Duchamp—Schweigen heißt nicht Stummsein

Fr / Fri 18. SEP 2015 STADT/BILD. Allan Kaprow: Fluids, 1967 / 2015 A Happening in the City Version von / by Alexandra Pirici

Do / Thu 17. SEP 2015 STADT/BILD. Allan Kaprow: Fluids, 1967 / 2015 A Happening in the City Version von / by Stadt im Regal

10—22 Uhr / 10—10 pm POSITIONS BERLIN— ART FAIR Professional Preview mit Einladung / by invitation only

11—12.30 Uhr / 11—12.30pm TALKING GALLERIES BERLIN Station-Berlin Panel Discussion The Added Value of Working Alongside a Gallery Moderation: Chris Dercon


kgb sounds Parallel zur Berlin Art Week präsentieren die Kommunalen Galerien der Stadt (KGB) Ausstellungen, Bustouren, Stadtspaziergänge und andere Veranstaltungen. Mit einem Konzert im Heimathafen Neukölln findet das Programm der KGBKunstwoche seinen krönenden Abschluss. KGBSounds knüpft an die KGB-Kunstnacht vom letzten Jahr an und bringt mit Stereo Total, Aftermars, den Parabelles und dem Sound 8 Orchestra vier herausragende Künstlerbands auf die Bühne, um eine Woche voller visueller Eindrücke musikalisch ausklingen zu lassen. Parallel to the Berlin Art Week the city’s Communal Galleries (KGB) will put on exhibitions, bus tours, city walks and other events. The KGB programme will reach its crowning finale with a concert at Heimathafen Neukölln. KGB Sounds ties up with the KGB Artnight from last year and will bring Stereo Total, Aftermars, The Parabelles and the Sound 8 Orchestra, four great artist bands, on stage, allowing a week full of visual impressions to wind down with music.

KGB Sounds— Kommunale Galerien Berlin Heimathafen Neukölln Karl-Marx-Straße 141 / 12043 Berlin Sa / Sat 19. SEP 2015, 20 Uhr / 8pm

12—18 Uhr / 12—6pm SAMMLUNG HAUBROK FAHRBEREITSCHAFT

15—21 Uhr / 3—9pm Project Space Xchange Festival

Besuch ohne Anmeldung / Visit without Registration Live-Performance

ARCHIVE KABINETT

14 Uhr / 2pm FOTOGRAFIE-SAMMLUNG ARTHUR DE GANAY Führungen / Guided Tours nach Anmeldung / Registration: info@collectionarthurdeganay.com Eintritt / Admission: 5 €

ERRATUM Eröffnung / Opening Stendhal Labor* VESSELROOM PROJECT

Eröffnung / Opening Capitalism as Artificial Intelligence, Busy Constructing Itself

Eröffnung / Opening Stendhal Labor*

DECAD

GENERAL PUBLIC BEI TÊTE

Eröffnung / Opening Capitalism as Artificial Intelligence, Busy Constructing Itself

Eröffnung / Opening Komplexraum #8: Das Minol Haus—The Nude Sculpture Case

DISTRICT

TÊTE

Eröffnung / Opening Queering TASTE

Eröffnung / Opening Kleister 2015

KREUZBERG PAVILLON Eröffnung / Opening Queering Taste 71


LAGE EGAL BEI ZÖNOTÉKA Eröffnung / Opening One plus One ZÖNOTÉKA BEI LAGE EGAL Eröffnung / Opening Bewahren, Speichern, Präsentieren

ab 17.30 Uhr / from 5.30pm Preis der Projekträume / Project Space Art Award BAR BABETTE Karl-Marx-Allee 36 10178 Berlin Panel Discussion Projekträume vs. Markt und Galerien / Project Spaces vs. Market and Galleries mit / with Conny Becker, Kuratorin / Curator, tête Enrico Centonze, Künstler / Artist, Grimmuseum Christof Zwiener, Künstler / Artist, statsion Yvonne Quirmbach, Galerie BQ Alexander Schröder, Galerie NEU Anemone Vostell, Geschäftsleitung / Managing Director, Landesverband Berliner Galerien (LVBG) Moderation: Kathrin Becker, Geschäftsführung und Leiterin Video-Forum / General Management, Head of VideoForum, n.b.k. ab 19 Uhr / from 7pm Preisverleihung/ Art Award Ceremony ab 21 Uhr / from 9pm Project Space Party

19.30 Uhr / 7.30pm HAUS AM WALDSEE Eröffnung / Opening Alicja Kwade—Monolog aus dem 11ten Stock

12—18 Uhr / 12—6pm SAMMLUNG HAUBROK FAHRBEREITSCHAFT

Sa / Sat 19. SEP 2015 STADT/BILD. Allan Kaprow: Fluids, 1967 / 2015 A Happening in the City Version von / by Ahmet Öğüt

10—18 Uhr / 10—6pm SAMMLUNG BOROS Besuch ohne Anmeldung / Visit without Registration Kunstvermittlung / Art Mediation 12 €

11—18 Uhr und auf Anfrage / 11—6pm and by appointment SALON DAHLMANN

Besuch ohne Anmeldung / Visit without Registration Live-Performance

14 Uhr / 2pm POSITIONS BERLIN— ART FAIR Preisverleihung / Art Award Ceremony Förderpreis der Berlin Hyp / Award for upcoming Artists Berlin Hyp

14 Uhr / 2pm FOTOGRAFIE-SAMMLUNG ARTHUR DE GANAY

Führungen / Guided Tours nach Anmeldung / Registration: +49 30 219 098 50, email: info@salon-dahlmann.de

Führungen / Guided Tours nach Anmeldung / Registration: info@collectionarthurdeganay. com Eintritt / Admission: 5 €

11—12.30 Uhr / 11—12.30pm TALKING GALLERIES BERLIN Station-Berlin

14—16 Uhr / 2—4pm Niche Berlin tour Mitte

Panel Discussion How to grow with your artists? Different gallery models

Führung / Guided Tour Treffpunkt / Meeting Point: General Public bei tête Schönhauser Allee 161a Route: die raum, Berlin-Weekly, KW Institute for Contemporary Art Preis / Price: 15 € pro / per Person

Moderation: Chus Martínez

11—16 Uhr / 11—4pm SAMMLUNG HOFFMANN Führungen / Guided Tours nur samstags nach Anmeldung / only Saturdays, Registration

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required: +49 30 284 991 20, email: info@sammlunghoffmann.de Eintritt / Admission: 10 €

Anmeldung / Registration: contact@nicheberlin.de


niche berlin

Niche Berlin develops tailor made tours for those interested in art and architecture and who want to see Berlin from new perspectives. The tours will introduce participants to unconventional exhibition spaces and their makers. For the Berlin Art Week 2015 Niche Berlin will show selected project spaces that complement the programmes offered by institutions and commercial galleries, and which will include the Project Space Art Award winners and participants of the Xchange Festival, as well as art fairs and institutions.

Niche Berlin entwickelt maßgeschneiderte Touren für Kunstinteressierte und Architekturliebhaber, die Berlin aus neuen Blickwinkeln erleben wollen. Die Führungen stellen unkonventionelle Ausstellungsräume und deren Macher vor. Zur Berlin Art Week 2015 zeigt Niche Berlin ausgewählte Projekträume, die das Programm der Institutionen und kommerziellen Galerien ergänzen, darunter die Preisträger des Project Space Art Awards und die Teilnehmer des Xchange Festivals, und führt zu Messen und Institutionen.

ab 16 Uhr / from 4pm SCHAU FENSTER Performance—24 Stunden— Lesung

17—19 Uhr / 5—7pm DECAD

Mitte Sa / Sat 19. SEP 2015, 14—16 Uhr / 2—4pm Treffpunkt / Meeting Point: General Public bei tête Schönhauser Allee 161a, 10435 Berlin Kreuzberg So / Sun 20. SEP 2015, 14—16 Uhr / 2—4pm Treffpunkt / Meeting Point: abc, Station-Berlin, Berlin Art Week Counter Luckenwalder Str. 4-6, 10967 Berlin Anmeldung / Registration: contact@nicheberlin.de

20 Uhr / 8pm KGB Sounds—Kommunale Galerien Berlin HEIMATHAFEN NEUKÖLLN Karl-Marx-Straße 141 12043 Berlin

So / Sun 20. SEP 2015

Preisverleihung / Art Award Ceremony Peter C. Schlüchen Preis

14—16 Uhr / 2—4pm Niche Berlin tour Kreuzberg

Konzert / Concert

Reading Group

18.30 Uhr / 6.30pm POSITIONS BERLIN— ART FAIR

Kunstvermittlung / Art Mediation 12 €

bis / until 16 Uhr / 4pm SCHAU FENSTER Performance—24 Stunden— Lesung

10—18 Uhr / 10—6pm SAMMLUNG BOROS Besuch ohne Anmeldung / Visit without Registration

Führung / Guided Tour Treffpunkt / Meeting Point: abc, Station-Berlin, Berlin Art Week Counter Route: insitu, Vesselroom Project, Kotti-Shop, Neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) Preis / Price: 15 € pro / per Person Anmeldung / Registration: contact@nicheberlin.de

17—19 Uhr / 5—7pm ARCHIVE KABINETT Reading Group 73


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podiumsdiskussionen Panel Discussions Messen ART FAIRS abc — art berlin contemporary 1 Station-Berlin, Luckenwalder Straße 4—6, 10963 Berlin Do 16—21, Fr, Sa 12—19, So 12—18 Uhr / Thu 4—9, Fri, Sat 12—7, Sun 12—6pm Positions Berlin — Art Fair 2 Arena Berlin Eichenstraße 4, 12435 Berlin Do 18—22, Fr, Sa 13—20, So 11—18 Uhr / Thu 6—10, Fr, Sat 1—8, Sun 11—6pm

TALKING GALLERIES Berlin 1 Station-Berlin, Luckenwalder Str. 4—6, 10963 Berlin In partnership with Berlin Art Week at the abc — art berlin contemporary

institutionen institutions stadt/bild ist eine Kooperation der Berlinischen Galerie, der Deutsche Bank KunstHalle, der KW Institute for Contemporary Art und der Nationalgalerie — Staatliche Museen zu Berlin. STADT/BILD (Image of a City) is a cooperation of Berlinische Galerie,

Deutsche Bank KunstHalle, KW Institute for Contemporary Art and Nationalgalerie — Staatliche Museen zu Berlin. Berlinische Galerie 3 Alte Jakobstraße 124—128, 10969 Berlin Mi—Mo 10—18 Uhr / Wed—Mon 10—6pm Deutsche Bank KunstHalle 4 Unter den Linden 13/15, 10117 Berlin täglich 10—20 Uhr / daily 10—8pm KW Institute for Contemporary Art 5 Auguststraße 69, 10117 Berlin Mi—Mo 12—19, Do 12—21 Uhr / Wed—Mon 12—7, Thu 12—9pm

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Neuer Berliner Kunstverein 12 Chausseestraße 128/129, 10115 Berlin Di—So 12—18, Do 12—20 Uhr / Tue—Sun 12—6, Thu 12—8pm

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neue Gesellschaft für bildende Kunst 13 Oranienstraße 25, 10999 Berlin Do—Sa 12—20, So—Mi 12—19 Uhr / Thu—Sat 12—8, Sun—Wed 12—7pm

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ZÖNOTÉKA bei LAGE EGAL 30 Danziger Straße 145, 10407 Berlin

schinkel pavillon 14 Oberwallstraße 1, Berlin 10117 Do—So 12—18 Uhr / Thu—Sun 12—6pm

Privatsammlungen Private Collections

Project Space Art Award Podiumsdiskussion / Panel Discussion Preisverleihung / Award Ceremony Project Space Party 31 Bar Babette, Karl-Marx-Allee 36, 10178 Berlin

Sammlung Boros 15 Reinhardtstraße 20, 10117 Berlin

Autocenter 32 Leipziger Straße 56, 10117 Berlin

Sammlung Dahlmann 16 Marburger Straße 3, 10789 Berlin

Berlin-Weekly 33 Linienstraße 160, 10115 Berlin

Fotografie-Sammlung Arthur de Ganay 17 Köpenicker Straße 10 a, 10997 Berlin

Bublitz verschiedene Orte / various locations Weitere Informationen unter / More Information: www.bublitz.org

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Vesselroom Project 29 Adalbertstraße 4, 1. OG, Treppe zum Café Kotti, rechts, 10999 Berlin

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Neue Nationalgalerie 6 Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin Akademie der Künste 7 Hanseatenweg 10, 10557 Berlin Di—So 11—19 Uhr / Tue—Sun 11—7pm C/O Berlin 8 Amerika Haus, Hardenbergstraße 22, 10623 Berlin täglich 11—20 Uhr / daily 11—8pm Haus am Waldsee 9 Argentinische Allee 30, 14163 Berlin Di—So 11—18 Uhr / Tue—Sun 11—6pm me Collectors Room 10 Auguststraße 68, 10117 Berlin Di—So 12—18 Uhr / Tue—Sun 12—6pm Hamburger Bahnhof 11 Invalidenstraße 50—51, 10557 Berlin Di, Mi, Fr 10—18, Do 10—20, Sa, So 11—18 Uhr / Tue, Wed, Fri 10—6, Thu 10—8, Sat, Sun 11—6pm

Sammlung Haubrok FAHRBEREITSCHAFT 18 Herzbergstraße 40—43, 10365 Berlin Sammlung Hoffmann 19 Sophie-Gips-Höfe, Aufgang C, Sophienstraße 21, 10178 Berlin Sammlung Ivo Wessel 20 Lehrter Str. 57, Haus 2, Etage 2, 10557 Berlin

PROJEKTRÄUME PROJECT SPACES Project Space Xchange Festival Ausstellungen im Dialog / Exhibitions in Dialogue Archive Kabinett 21 Dieffenbachstraße 31, 10967 Berlin Decad 22 Gneisenaustraße 52, 10961 Berlin District 23 Bessemerstraße 2—14, 12103 Berlin Erratum 24 Böckhstraße 40, Hinterhof links, Soutterrain, 10967 Berlin General Public bei tête 25 Schönhauser Allee 161 a, 10435 Berlin Kreuzberg Pavillon 26 Naunynstraße 53, 10999 Berlin LAGE EGAL bei ZÖNOTÉKA 27 Hobrechtstraße 54, 12047 Berlin

die raum 34 Oderberger Straße 56, 10435 Berlin G.A.S.-station 35 Tempelherrenstraße 22, 10961 Berlin Grimmuseum 36 Fichtestraße 2, 10967 Berlin insitu 37 Kurfürstenstraße 21—22, 10785 Berlin Kinderhook & Caracas 38 Kreuzbergstraße 42 e, 10965 Berlin Kotti-Shop 39 Adalbertstraße 4, 10999 Berlin MEINBLAU 40 Christinenstraße 18—19, Pfefferberg Haus 5, 10119 Berlin rosalux 41 Wriezener Straße 12, 13359 Berlin Rumpsti Pumsti 42 Am Treptower Park 17, 12435 Berlin SCHAU FENSTER 43 Lobeckstraße 30—35, 10969 Berlin tête 28 An der Parkmauer im Görlitzer Park, 10997 Berlin


Impressum / Imprint

Ein Projekt der / a project of Kulturprojekte Berlin GmbH Geschäftsführer / CEO Moritz van Dülmen Klosterstr. 68, 10179 Berlin Projektleitung / Head of Project: Simone Leimbach Leitung Kommunikation / Head of Communication: Susanne Kumar-Sinner Programm-Management / Programme Management: Imke Kannegießer Projektassistenz / Project Assistant: Antje Schröder

Magazin / magazine: Chefredaktion / Editor in Chief: Heiko Zwirner Autoren dieser Ausgabe / Authors of this edition: Christiane Meixner (cm), Kito Nedo (kn), An Paenhuysen, Constanze Suhr, Heiko Zwirner (hz) Textbeiträge der Partner / Text support by partners of Berlin Art Week Koordination und Redaktion / Coordination and editing: Susanne Kumar-Sinner sowie / as well as Imke Kannegießer, Simone Leimbach, Charlotte Landwehr, Johanna Schulz, Antje Schröder Art Direktion / Art Direction: StudioKrimm, Berlin Gestaltung / Graphic design: Tina Willim Beratung / Consulting: Ines Ebel Übersetzung und Lektorat / Translation and proof reading: Fiona Léus-Lambert

Bildnachweis / Picture Credits COVER: Sammlung Block, Leihgabe im Neuen Museum in Nürnberg; Inhalt: S. 4 Links unten: © Arena Berlin; Mittig: René Block im Büro seiner Galerie mit Plakat „Hommage à Berlin“, 1969; Foto: KP Brehmer/ KP Brehmer Nachlass, Berlin S. 5 Rechts oben: Laurence Bonvin, aus der Reihe „Blikkiesdorp“, 2009; © Courtesy of the artist; Rechts unten: Courtesy of Allan Kaprow Estate and Hauser & Wirth; © Foto: Julian Wasser S. 6/9/12 Medhdi Chouakri/Konrad Fischer Galerie (S. 6); Daniel Faria Gallery (S. 9); Schleicher/Lange (S. 12); Foto: Stefan Korte S. 8 Foto: Wolfgang Star S. 10 Foto: SenWTF/Lopata S. 11 neugerriemschneider; Foto: Marco Funke S. 13 Talking Galleries Barcelona, Symposium 2014; Foto: Xavi Torrent S. 14 Laurence Bonvin, aus der Reihe „Blikkiesdorp“, 2009; © Courtesy of the artist S. 16 Foto: Markus Hawlik S. 17 Foto: Clemens Vogel S. 18 Brandlhuber+ Hertweck, Mayfried, Dialogic City 2, 2014; © Dialogic City S. 19 © VG Bild-Kunst, 2015; Foto: Loris Cecchini S. 20 Installation view MOVE Forward, Halle 2013; © Courtesy of the artist; Foto: Jan-Peter E.R. Sonntag S. 21 Loretta Fahrenholz, MY THROAT, MY AIR, 2013; Courtesy of Arsenal, vitakuben GmbH S. 22 © Ute Adamczewski, La Ville Radieuse Chinoise; Courtesy of Ute Adamczewski S. 23/24 Allan Kaprow, Portrait of the artist, 1967, Getty Research Institute, Los Angeles (980063) (S. 23); Allan Kaprow, Fluids, 1967 (S. 24); Courtesy of Allan Kaprow Estate and Hauser & Wirth; Foto: Julian Wasser S. 26/28 Foto: David Fischer S. 30 Edition Block, Weekend, 1971-72; © Edition Block; © Foto: Hilde Zenker S. 31 Foto: Angelika Platen S. 32 Foto: Achim Hatzius S. 34 Foto: Via Lewandowsky S. 35 Foto: S. Wohlleben S. 37 Foto: Wolfgang Stahr S. 38 Oben rechts: Untitled # 354, 2000; Oben links: Untitled # 475, 2008; Rechts: Untitled # 418, 2004; Mitte: Untitled Film Still # 48B, 1979; Links: Untitled # 315, 1995; Unten: Untitled # 96, 1981; © Courtesy of Cindy Sherman and Metro Pictures, New York S. 40/41 © bpk/CNACMNAM/Christian Bahier/Philippe Migeat; © Succession Marcel Duchamp/ VG Bild-Kunst, Bonn 2015 S. 42 Dolanbay Negating Blank, 2015, Performance, Installation im „Büro für widersprüchliche Beziehungen/Redemption Jokes PART1“, nGbK 2015; Foto: Emma Haugh S. 44/45 Foto: Thorsten Klapsch S. 46 Oben links: Ursula Nistrup, Swinging Building, 2015; Foto: Jan Windszus; Oben mittig: Installation view Sung Tieu’s Subnational Enterprise, 2015; Foto: Trevor Good; Oben rechts: Tabs; Courtesy of LAGE EGAL; © Paula G. Vidal; 2. Reihe links: KLEISTER, Görlitzer Park, 2013, Installation view; © KLEISTER; 2. Reihe rechts: Scatter show; © AG, 2015; 3. Reihe links: Ausstellung we, animals – biographies, 2014; Foto: Andreas Velten; 3. Reihe mittig: Alexandra Baumgartner, Entreakt Installation; 3. Reihe rechts: Decad Bibliothek; © Decad; Unten links: The Wearable art show, Kreuzberg Pavillon at Knipsu, Bergen; Work: Mari Sivertsen Norddahl, The Hood; Foto: Achim Stiermann; Unten rechts: WE, 2014, Installation view; © Julien Villaret S. 48 Insitu; Courtesy of the artists S. 49 36 Monsters; ® Kotti-Shop S. 50 Miryana Todorova, Expanded Objects for Shared Living S. 51 Foto: Jan Windszus S. 53 Foto: David von Becker S. 54 Foto: David von Becker S. 56 S-Bahnsteig Alexanderplatz, Berlin-Mitte, 1980; © Rudi Meisel S. 57 Oben: Kirmesplatz am Beeckbach, vor der August-Thyssen-Hütte Duisburg-Bruckhausen, Duisburg-Beeck, 1979; Unten: Autobahn 42 vor der Freigabe, August-Thyssen-Hütte, Duisburg-Bruckhausen, 1979; © Rudi Meisel S. 59 Foto: Carolin Saage S. 60 Foto: © Marcus Lieberenz/bild-buehne.de S. 61 Unten links: Courtesy of Paul McCarthy and Hauser & Wirth; Foto: Fredrik Nilsen; Oben rechts: Bernard Frize, Uma, 2015; © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 S. 62 Foto: Oana Popa S. 65 Joseph Beuys, René Block, Aufbau der Ausstellung „Ja, jetzt brechen wir hier den Scheiß ab“, Galerie René Block, Berlin, 1979; Foto: Christiane Hartmann S. 66 Wrapped Magazines (for Reinhold Würth), 2000, Sammlung Würth; © Christo 2015; Foto: André Grossman S. 69 © Jeroen Vandesande, Lars; Foto: Kristof Vrancken S. 71 Stereo Total; © Christoph Voy S. 73 Foto: © Mary Scherpe

Medienpartner / media partners

Lektorat / Proof reading: Hanna Belz Druck / Print: Ruksaldruck GmbH + Co. KG Redaktionsschluss / Editorial Deadline: 27. Juli 2015 Um die Lesbarkeit zu vereinfachen, wird auf die zusätzliche Formulierung der weiblichen Form in diesem Programm verzichtet. Deshalb wird darauf verwiesen, dass die Verwendung der männlichen Form explizit als geschlechtsunabhängig verstanden werden soll. / In the interest of readability, we have prioritised the use of the masculine form throughout the programme. We wish to make explicitly clear that this use should be understood as gender neutral.

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Kooperationspartner / cooperation partners

Förderer / SPONSORS


11 Dinge

1 Bequeme Schuhe—für den Ausstellungsmarathon 2 Wasserflasche—gegen die Dehydrierung

die Sie auf der Berlin Art Week dabei haben sollten

3 Sonnenbrille—sieht cool aus und verdeckt die Augenringe der letzten Partynacht 4 Regenschirm—very british, aber wer will schon nass zur nächsten Eröffnung kommen 5 Smartphone—um auf Instagram zu checken, wo Sie noch hin müssen #berlinartweek 6 Visitenkarten—zur Erweiterung des Netzwerks 7 Kaugummis—gegen die Weißwein fahne auf den Eröffnungen 8 Kopfschmerztabletten—gegen den Weißweinkater am nächsten Tag 9 Geduld—weil Kunst Zeit braucht

1 Comfortable shoes—for the marathon of exhibition visits

10 Dieses Magazin—um den Überblick zu behalten 11 Silberne Berlin Art Week Tasche— da passt auch ein Katalog rein

2 A bottle of drinking water— to prevent dehydration

3 Sunglasses—looks cool and covers your red eyes from the last party night 4 Umbrella—rather British, but who wants to be wet at the next opening 5 Smartphone—to check where best to go next on Instagram #berlinartweek 6 Business cards— to increase your network 7 Chewing gum—prevents white wine breath at the openings

11 Things You Should Have with You at the Berlin Art Week

8 Headache pills—for the white wine hangover on the next day 9 Patience—because art needs time 10 This magazine— so you know whats going on 11 A Silver Berlin Art Week bag— a catalogue fits in there too


Kunst schafft Neues. Kunst stellt Fragen. Kunst 端berwindet Grenzen. Kunst wirkt.

www.deutsche-bank.de/kunst www.db-artmag.de www.deutsche-bank-kunsthalle.de


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