bergwärts Ausgabe 3-2022

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 Dolomiten

Wir versuchen Müll zu vermeiden, nehmen möglichst Großpackungen, verzichten auf portionsweise abgepackte Lebensmittel oder Verbrauchsgüter. Wir versuchen, unsere Ware möglichst bei lokalen Lieferanten zu beziehen und – soweit es geht – Dinge wie Brot oder Torten selbst herzustellen. Auch unsere Wurstwaren stammen aus der eigenen Metzgerei. Eine konsequente Mülltrennung bringt auch den Vorteil, dass der getrennte Müll großteils im Recyclinghof ohne Gebühr abgegeben werden kann. Wir haben einen eigenen Plastikschredder für Plastikflaschen, auf die wir leider nicht ganz verzichten können. Wünschen Sie sich manchmal weniger Gäste? Nach einer längeren, anstrengenden Schönwetterperiode sehnt man sich schon nach einem Regentag. Aber da muss es schon mehr als einen halben Meter Neuschnee haben und zusätzlich noch Sturm, dass der Zustrom gehörig gebremst wird. Auf der anderen Seite fehlen dann die Einnahmen, die es braucht, damit der Betrieb läuft, die Verbindlichkeiten beglichen werden können und auch noch ein Verdienst übrig bleibt. Segen und Fluch liegen ziemlich eng beieinander, wenn man in einem wirklich einzigartigen Flecken unserer Welt sitzt, der dazu noch Welterbe ist! Helia Schneider

Armando Ragana, der seinerzeitige Vorsitzende des CAI di Padova, hat den Namen Sepp Innerkofler, das war der erste Hüttenwirt, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist, im Hüttennamen festhalten lassen. Die Hütte heißt : Dreizinnenhütte A. Locatelli – S. Innerkofler und ist im Besitz unserer Partnersektion CAI di Padova.

Die „Tragfähigkeit“ des Welterbes Dolomiten Selbstkritische Anmerkungen zu einem Bergurlaub „Wie ist es möglich, dass wir es so weit kommen lassen? Muss es erst eine Pandemie sein, die uns innehalten lässt, uns quasi mit ‚Gewalt‘ aus dem Alltags-Trott nimmt, damit wir die Schönheit um uns herum wieder erkennen und den Wunsch nach Erhalten und Schützen in uns wachsen lässt?“ (Nach einem Zitat von Scarlett Olesova, Hüttenwirtin der Dolomitenhütte, Lienzer Dolomiten).

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Vor einigen Jahren war ich mit Freunden auf einer TransalpMountainbike-Tour, die uns unter anderem in die Dolomiten geführt hat. Ich weiß noch, wie wir von Saint Vigil aus, auf einem unbeschreiblich schönen Schotterweg die Fanes-Hochfläche durchquerten. Ich wusste sofort: diese Gegend möchte ich nochmal mit meiner Familie erleben. Letztes Jahr konnten wir dieses Vorhaben endlich in die Tat umsetzen. Neben den eindrucksvollen Bildern, die ich als passionierter Landschaftsfotograf festhalten konnte, sind mir aber auch Ereignisse in Erinnerung geblieben, die meine Sichtweise und vor allem mein eigenes Verhalten in Frage gestellt und nachträglich beeinflusst haben.


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