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BERATENDE INGENIEURE FACHMAGAZIN FÜR PLANEN UND BAUEN

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2012

VBI-KONGRESS I SPORTBAUTEN I SCHINKEL-SCHAU I PRODUKTE UND PROJEKTE


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KOMPETENTER RATGEBER BEI ALLEN FRAGEN RUND UMS BADEZIMMER

FOTO: STUDIO BE

Bereits über 30 Jahre steht wohnbaden seinen Lesern mit Rat und Tat in Sachen Badausstattung zur Seite. Als kompetentes und trendorientiertes Magazin hat wohnbaden mehreren hunderttausend Einrichtern geholfen, ihr Badezimmer erfolgreich zu modernisieren. Eine kompetente Beratungs- und Planungshilfe für das neue Wunschbad ist einmal mehr die aktuelle Ausgabe. Im Heft findet der Leser ausgeklügelte Ideen und Anregungen zu vielfältigen Badlösungen für jeden Grundriss – vom Mini- bis zum Luxusbad. Und dazu noch jede Menge Tipps rund um neueste Produktserien, Materialien sowie Techniken für anspruchsvolle und realisierbare Wohnbäder.

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EDITORIAL

In diesem Heft

... geht es um Gold und Geld

Ines Bronowski,

London ist dieser Tage der Nabel der Sportwelt. Millonen von Menschen fiebern mit, wenn die Medaillen in den olympischen Sommersportarten vergeben werden. Olympiagold ist das Höchste, was ein Sportler dieser Disziplinen im Laufe seiner Karriere gewinnen kann. Geld verdienen die Athleten meist bei anderen Meetings und Auftritten. Olympisches Gold dagegen wird nur alle vier Jahre vergeben. Das sorgt für Ruhm und fasziniert Sportler wie Veranstalter immer wieder. So erklärt sich wohl auch, dass um die Austragung dieses Sportfestes die Städte dieser Welt regelmäßig Schlange stehen. Da hofft man auch auf Ruhm, aber auch Gewinn, für die lokale Wirtschaft und das kommunale Gemeinwesen, und weiß gleichzeitig, dass Sportgroßereignisse im Vorfeld zunächst viel Geld kosten, immense Investitionen erforderlich sind. Wie diese dann auch in Spitzensportstätten verbaut werden, lässt sich dieser Tage wieder in London besichtigen. Für den Sport, als Eventlocations für die Emotionen der Massen, entstehen so immer wieder architektonische und ingenieurtechnische Meisterleistungen – man denke an das Münchener Olympiastadion von 1972. Aber auch das gelingt nicht von ungefähr. Dafür brauche es Pioniergeist, außerdem Neugier und den Antrieb, immer das Bestmögliche zu wollen, schreibt Knut Göppert in seinem bemerkenswerten Aufsatz über „Innovation und Erfindung“ am Beispiel des Stadienbaus weltweit. Damit beginnt auf S. 24 der Themenschwerpunkt dieser Ausgabe. Es geht um Sport- und Freizeitbauten, darunter das olympische Velodrom und das Schwimmstadion mit seinen temporären Auslegern für 15.000 zusätzliche Tribünenplätze während der olympischen und paralympischen Wettkämpfe. Mit der Vorstellung der kombinierten Schwimmund Eissportanlage Kölner Lentpark (S. 45) ist auch die Gastgeberstadt des Ende September stattfindenden VBI-Kongresses 2012 in diesem Sportteil präsent. Inzwischen sind die Einladungen versandt, Redner und Programm bekanntgemacht. Wer die Kandidaten sind, die sich auf dem Ver-

bandstag am 28. September in Köln um einen Sitz im neuen VBI-Vorstand zur Wahl stellen, ist bislang aber mehr oder weniger gehütetes Geheimnis informierter Verbandsfunktionäre und -mitarbeiter. Noch ist die Bewerbungsfrist zwar nicht abgelaufen – bis zum 17. August besteht für Kurzentschlossene die Möglichkeit, ihre Bewerbung mit der befürwortenden Unterschrift fünf weiterer Mitgliedsunternehmensvertreter in der Bundesgeschäftsstelle einzureichen – die bislang bekannten und vom Wahlausschuss benannten Kandidaten für den neuen Vorstand und was sie sich für die Mitarbeit im VBI-Vorstand auf die Fahnen geschrieben haben, stellen sich in vorliegender Ausgabe vor (S.18). Die Brisanz des Themas der öffentlichen Vortragsveranstaltung liegt auf der Hand, vergeht doch derzeit kaum ein Tag ohne Wortmeldungen aus Politik und Wirtschaft in Sachen Energiewende. Bundesumweltminister Peter Altmaier machte die Energiewende am 20. Juli im Handelsblatt sogar zum „größte(n) Projekt der Nachkriegsgeschichte“. Anders als diverse Talkshow-Apokalyptiker, die im Zuge der Energiewende eine bevorstehende Deindustriealiserung Deutschlands an die Wand malen, gab sich der Minister überzeugt, dass die Energiewende gelingt und kündigte ein Zehn-Punkte-Programm für die gesetzgeberischen Maßnahmen an, die dafür notwendig und noch in der laufenden Legislaturperiode schaffbar seien. Gerade im Mittelstand gebe es zahlreiche Unternehmen, die in der Energiewende gute Chancen sehen, damit Geld zu verdienen. Wer wüsste das besser als die Ingenieure. Es gibt eine ganze Reihe von VBI-Mitgliedsunternehmen, die erfolgreich an Projekten zu Nutzung erneuerbarer Energien, an Energieeinsparkonzepten und Energieeffizienzlösungen arbeiten. Um sich neben den fachlichen Debatten auch in die notwendigen poltischen Weichenstellungen und Gesetzgebungsverfahren wirksamer einbringen zu können, hat der VBI im Energieressort zwei neue Ausschüsse gegründet (S. 9). Damit ist der Verband gut aufgestellt, um „Die Energiewende erfolgreich gestalten“ zu können, wie das Kongressthema Ende September in Köln heißt.

Chefredakteurin

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BuAnzWo?rterbuch_KK:Muster_RAS_Engl_4sp

12.12.2008

11:56 Uhr

Seite 101

Matthew Gray

Wörterbuch der Haustechnik Deutsch - Englisch Englisch - Deutsch Ausgabe 1 1. Auflage 2007, ca. 680 Seiten, ISBN 978-3-88382-085-9, 39,80 €, zzgl. Versandkosten Krammer Verlag Düsseldorf AG. KRAMMER VERLAG DÜSSELDORF AG

Matthew Gray

Wörterbuch der Haustechnik Der Autor Matthew Gray, seit einigen Jahren im Krammer Verlag Düsseldorf AG zuständig für den internationalen Teil der Fachzeitschrift RAS, hat ca. 10.000 aktuelle Begriffe aus dem Bereich der Haustechnik zusammengetragen und diese in dem neuen Wörterbuch der Haustechnik Deutsch – Englisch/Englisch – Deutsch veröffentlicht. Ausgehend von seiner Tagesarbeit bildete u. a. mehrsprachiges Informationsmaterial, das ihm von Herstellern der Haustechnik zur Verfügung gestellt wurde, die Quelle für dieses Wörterbuch. So entstand ein Nachschlagewerk, das nicht nur als Handwerkszeug für die Konservation jedweder schriftlicher Form geeignet ist, sondern darüber hinaus sich für die Angebotserstellung, für die Anfertigung grundlegender Verkaufsunterlagen, wie beispielsweise Kataloge, Bedienungsanleitungen, Pressenotizen etc. anbietet. Das Wörterbuch enthält zusätzlich einen umfangreichen Anhang mit ca. 1.000 idiomatischen Sätzen zu den Themen Montage, Inbetriebnahme, Wartung und Vertragsrecht. Dies kann als Grundlage muttersprachlicher Formulierungen dienen. Damit wird das Wörterbuch sowohl für den Kaufmann, den Techniker und den Planer der SHK-Branche zu einem wichtigen Wegbegleiter.

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INHALT

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EDITORIAL In dieser Ausgabe: ... geht es um Gold und Geld Ines Bronowski

NAMEN UND NACHRICHTEN 6 VBI-Kongress – Herausforderung Energiewende 8 Außenwirtschaft – Unterstützung im UN-Geschäft 18 VBI-Vorstandswahl – Vorstellung der Kandidaten 22

WORAN ARBEITEN SIE GERADE?

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SPORT-/FREIZEITBAUTEN Stadien weltweit – Innovation und Erfindung Knut Göppert

32 Aquatics Centre in London – Gold unterm Wellendach Christian Brensing

Beilagenhinweis:

Foto: Arup, London

Dieser Ausgabe liegt der aktuelle Unita-Brief bei. Wir bitten unsere Leser um Beachtung.

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Olympiastadion in Kiew – Historische Tribüne unter „Sternenhimmel“ Christian Brensing

45 Lentpark in Köln – Zum Eislaufen ins Schwimmbad Hans Jürgen Krolkiewicz

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BERUF UND RECHT ABC des Baurechts Haftungsrisiko Aufmaß mit den ausführenden Unternehmen? Eva Reininghaus Urteile Schadensersatzanspruch bei überhöhter Honorarforderung Reinhard Voppel

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KULTUR UND GESCHICHTE Berliner Ausstellung – Der ganze Schinkel Matthias Günkel

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PRODUKTE UND PROJEKTE

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TIPPS UND TERMINE

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IMPRESSUM

VBI-KONGRESS I SPORTBAUTEN I SCHINKEL-SCHAU I PRODUKTE UND PROJEKTE

Zum Titelbild: Stille Schönheit: Das modernisierte Olympiastadion in Kiew mit leeren Rängen. Foto: Marcus Bredt

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NAMEN UND NACHRICHTEN

VBI-Bundeskongress 2012

Herausforderung Energiewende

Arno Metzler, neuer VBI-Hauptgeschäftsführer

Amtsantritt

Metzler übernimmt VBI-Geschäftsführung Verbandsmanager und Rechtsanwalt Arno Metzler, 57, ist seit 1. Juli neuer Hauptgeschäftsführer des führenden Wirtschaftsund Berufsverbands unabhängiger Ingenieurunternehmen in Deutschland. „Mit der Bestellung von Arno Metzler zum neuen Hauptgeschäftsführer des Verbandes Beratender Ingenieure werden wir die Ziele der unabhängigen Planungsbüros und beratenden Ingenieure in den nächsten Jahren maßgeblich voranbringen“, sagte VBI-Präsident Dr.-Ing. Volker Cornelius. Er dankte Metzlers Vorgänger Klaus Rollenhagen für sein langjähriges Engagement als VBI-Hauptgeschäftsführer. Metzler gilt als äußerst gut vernetzt im politischen Berlin. Bislang leitete er den Bundesverband der Freien Berufe BFB. Mit sei-

Der VBI-Bundeskongress 2012 findet vom 28. bis 29. September in Köln statt. Thema der öffentlichen Vortragsveranstaltung am Eröffnungstag ist die im Sommer 2011 von der Bundesregierung beschlossene Energiewende. Nachdem die erste Euphorie verflogen ist, zeigt sich inzwischen, welche Herkulesaufgabe das Projekt Energiewende darstellt. Politik, Industrie und Bürger müssen an einem Strang ziehen, wenn der komplette Umbau unseres bisherigen Energiesystems gelingen soll. Das erfordert Investitionen in neue Netze, Kraftwerke und Speicher ebenso wie in die Nutzung erneuerbarer Energien. Wohn- und Geschäftshäuser sollen zu Plus-Energie-Gebäuden werden, Elektromobilität alltaugstauglich – und zudem bezahlbar für alle Bürger. Damit die Energiewende entgegen aller Unkenrufe ein erfolgreiches Projekt wird, ist Ingenieur-Know-how gefragt. Vielerorts sind VBIMitgliedsbüros bereits am Umbau der Energieversorgung beteiligt und in Sachen Energieeffizienz aktiv. Diese Leistungen und die kommenden Herausforderungen bei der Energiewende stehen daher im Mittelpunkt der öffentlichen Vortragsveranstaltung, die unter dem Motto steht „Energiewende erfolgreich gestalten“. Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft, wird darlegen, was die Energiewende „zum Ritt auf Messers Schneide“ macht. Die Perspektive der Energiewirtschaft vertritt Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Aufsichtsratsmitglied RWE Innogy, während Thomas Thümmler, Volker Hoffmann und Christopher Vagn Philipsen aus VBI-Mitgliedsunternehmen die planerischen Herausforderungen beim Effizienzhaus-Plus, beim

Bau von Offshore-Windparks und deren Netzanbindung erläutern werden. Moderiert wird die Vortragsveranstaltung von TV-Wettermann Sven Plöger. Der Verbandstag am 28. September wird ganz im Zeichen der Vorstandswahlen stehen. Die Kandidaten für die acht Vorstandssitze stellen wir ab Seite 18 vor. Selbstverständlich bietet der VBI-Bundeskongress auch in diesem Jahr neben Vortragsveranstaltung und Verbandstag ausreichend Gelegenheiten zu Gesprächen und Erfahrungsaustausch mit bekannten und weniger bekannten Kollegen. Programm und Anmeldungsflyer: www.vbi.de

ner Berufung an die VBI-Spitze setzt der Verband auch einen deutlichen Akzent für das Engagement des VBI in punkto Freiberuflichkeit der beratenden Ingenieure. „Metzler personifiziert geradezu die Grundsätze der Freiberuflichkeit auf nationaler wie auf europäischer Ebene“, so Dr. Cornelius. Mit Metzler kam Jonas Hurlin, 29, als persönlicher Referent des neuen VBI-Hauptgeschäftsführers vom BFB neu zum VBI.

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Verbändeerklärung

Förderung kommunaler Verkehrsinfrastruktur Mitte Juni veröffentlichten 23 Verbände der Nutzer und der Wirtschaft – darunter der VBI – eine gemeinsame Erklärung, die der Sorge Rechnung trägt, Bund und Länder könnten die Förderung der kommunalen Verkehrsinfrastruktur kappen. Die Erklärung wurde kurz vor der Ministerpräsidentenkonferenz veröffentlicht.

Hintergrund ist der schleppende Verlauf der Verhandlungen zwischen Bund und Ländern über die Fortführung der Gemeindeverkehrsfinanzierung im Rahmen des Entflechtungsgesetzes. Der Bund fördert über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) seit 1971 und über das Entflechtungsgesetz seit 2007 den Bau oder


NAMEN UND NACHRICHTEN

VBI-BDB-Praxisforum

Bürokostenvergleich und Strategien

Teilnehmer des Praxisforums

VBI-Präsident Cornelius eröffnet das Praxisforum

„Die Kombination aus Fachwissen und betriebswirtschaftlicher Kompetenz bestimmt im Wesentlichen den Erfolg unserer Ingenieurunternehmen“, beschrieb VBI-Präsident Dr.Ing. Volker Cornelius bei der Präsentation des Bürokostenvergleichs am 19. Juni in Frankfurt am Main die Bedeutung von Wissens- und Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet der Führung von Planungsbüros. Cornelius, der das diesjährige VBI-BDB-Praxisforum wie immer souverän moderierte, nannte die Veranstaltung „aktuelles Update in wichtigen Unternehmensfragen“. Das gemeinsame Praxisforum, an dem in diesem Jahr rund 100 Ingenieure und Architekten teilnahmen, findet bereits seit zehn Jahren, unterstützt von der Unita-Dienstleistungsgruppe und der KfW, mit wechselnden inhaltlichen Schwerpunkten statt.

Karl-Heinz Seidel, Unita, stellte die Ergebnisse des Bürokostenvergleichs 2011 vor. 215 teilnehmende Unternehmen hätten zu belastbaren Zahlen geführt. Zwar seien die Umsätze, nicht aber die Rentabilität gestiegen, konstatierte Seidel. Da die Unternehmen die Kostenseite weitgehend optimiert hätten, liege das Problem vor allem auf der Einnahmeseite. Besonders die um rund 20 % gestiegenen Einstiegsgehälter von Jungingenieuren müssten bei der Kalkulation der Projekte künftig stärker berücksichtigt werden. Nach der Präsentation der Zahlen gewährten VBI-Büros einen Einblick in ihre Unternehmensstrategien: Lars van den Hoogen, John Becker Ingenieure, Worpswede, zeigte sehr anschaulich, wie er die Ergebnisse des Bürokostenvergleichs für die Unternehmenssteuerung nutzt. Lars Leppers, Planungsgruppe VA,

Hannover, sprach über die Entscheidungsfaktoren für die Gründung einer Niederlassung. Danach zeigte Matthias Dittmann, Dittmann + Ingenieure, Dresden, wie sein Büro mit einem transparenten Projektcontrolling zu einer profitablen Büroorganisation kommt. Dieter Hanek, Krebs und Kiefer, Darmstadt, legte zum Abschluss dar, wie die Leistungsfähigkeit von Unternehmensniederlassungen bewertet werden kann und welche Schlussfolgerungen sich daraus für die Unternehmensführung ergeben. Die Ergebnisübersicht zum aktuellen Bürokostenvergleich finden Sie unter www.vbi.de direkt auf der Homepage in der rechten blauen Box. Außerdem können Interessenten die vollständige Auswertung sowie die Vorträge der Veranstaltung gegen eine Schutzgebühr von 50 Euro bei jochen.scholl@unita.de bestellen.

Ausbau von kommunalen Straßen sowie Investitionen für den Öffentlichen Personennahverkehr. Bisher werden den Ländern jährlich 1,335 Mrd. Euro zur Förderung solcher Vorhaben bereitgestellt. Zusätzlich besteht ein Bundesprogramm für Großvorhaben des ÖPNV im Umfang von 333 Mio. Euro pro Jahr. Die Unterzeichner der Erklärung sehen mit

Sorge, dass Bund und Länder diese Förderung in Frage stellen, ohne Perspektiven für eine verlässliche Finanzierung kommunaler Verkehrsprojekte aufzuzeigen. Die Investitionen seien für die Entwicklung von Gemeinden, Städten und Kreisen weit über den Verkehr hinaus bedeutsam, aber von diesen allein kaum zu stemmen. Die Verbände fordern da-

her die Fortsetzung der Gemeindeverkehrsfinanzierung von 2014 bis 2019, die Zweckbindung der für den Verkehr fließenden Entflechtungsmittel sowie eine Übereinkunft von Bund und Ländern über diese Punkte. Die Erklärung im Wortlaut steht unter www.vbi.de / Downloads zur Verfügung.

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NAMEN UND NACHRICHTEN

Außenwirtschaft

Unterstützung im UN-Geschäft 2010 kauften die Vereinten Nationen Waren und Dienstleistungen im Wert von über 14,5 Mrd. Dollar. Dienstleistungen machten dabei gut die Hälfte aller Aufträge aus und Ingenieurleistungen landeten bei fast allen größeren UN-Organisationen in den Top Ten der Beschaffungsliste. Etwa 58 % aller Verträge wurden an Unternehmen aus Industrieländern vergeben. Das große Beschaffungsvolumen der UN bietet deutschen Unternehmen gute Geschäftschancen, die bislang aber kaum genutzt werden: 2010 lag der deutsche Anteil bei lediglich 1,34 %. Um deutschen Unternehmen die Geschäftsanbahnung mit UN-Organisationen zu erleichtern, haben die Auslandshandelskammern (AHKs) in New York und Kopenhagen mit Unterstützung des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) Informationsstellen eingerichtet. Ziel ist es, die Zahl der Verträge, die an deutsche Unternehmen vergeben werden, auf lange Sicht zu erhöhen, wie die verantwortlichen Ansprechpartnerinnen Nicole Klug, New York, und Stefanie Bischof, Kopenhagen, bei einem Besuch der VBI-Hauptgeschäftsstelle in Berlin informierten. So bieten die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in New York und die DeutschDänische Handelskammer in Kopenhagen folgende Dienstleistungen für deutsche Unternehmen an: 1. Beratung zu den Beschaffungssystemen der UN-Organisationen, 2. Identifizierung aller relevanten UN-Organisationen,

3. Unterstützung beim Registrierungsprozess, 4. Ausschreibungsüberwachung, 5. Vertretung bei Angebotseröffnungen. Außerdem veranstalten die Handelskammern auch regelmäßig UN Procurement Seminare, bei denen sich Unternehmen aus erster Hand über Geschäftsmöglichkeiten informieren und direkte Kontakte zu UN-Einkäufern knüpfen können. Das nächste Seminar findet vom 29. bis 31. Oktober in Rom statt. Für Ingenieurbüros sind mehrere UN-Organisationen als potenzielle Geschäftspartner interessant. 2010 kauften die UN ingesamt Dienstleistungen im Bau-, Ingenieur- und Architekturbereich im Wert von mehr als 1,15 Mrd. US$. Große Nachfrage bestand vor allem bei der zentralen UN-Beschaffungsabteilung UN/PD, die rund 40 % aller Bau- und Planungsleistungen einkaufte. Ein weiterer interessanter Geschäftspartner ist das Projektbüro der Vereinten Nationen (UNOPS), das für fast ein Viertel der Einkäufe steht. Aber auch andere Organisationen wie das Kinderhilfswerk Unicef und das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) lohnen einen näheren Blick. Vergleicht man die Fachbereiche des VBI mit den Dienstleistungssparten im statistischen Jahresbericht (Annual Report on UN Procurement) der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2010, findet man neben reinen Bau-, Ingenieur- und Architekturleistungen weitere Geschäftsbereiche, die für VBI-Mitglieder relevant sind: Dazu zählen Management Services und Consulting (340 Mio. US$), Umweltmanagement und Umweltschutz (59 Mio. US$) so-

wie Energie (21 Mio. US$). Noch sind nur wenige deutsche Unternehmen in diesen Sparten als UN-Dienstleister erfolgreich. „Aber das Geschäftspotenzial ist gut, denn Qualität ‚made in Germany’ ist gefragt – auch bei der UN!“, unterstreichen Klug und Bischof. Insgesamt gibt es rund 40 verschiedene, voneinander unabhängige UN-Organisationen, die unterschiedliche Beschaffungssysteme haben. Dies fordere von den Interessenten ein strategisches Vorgehen und gezielte Informations- und Vorbereitungsarbeit, um überhaupt als UN-Dienstleister in Frage zu kommen. Am Anfang einer erfolgreichen Registrierung bei den Vereinten Nationen stehe die Marktrecherche, um die für das Unternehmen relevanten UN-Organisationen zu identifizieren. Anschließend sei eine genaue Beschreibung des Produkt- bzw. Dienstleistungsportfolios erforderlich, da die Leistungen über ein Codesystem definiert werden, das den UN-Organisationen die Suche nach geeigneten Lieferanten erleichtern soll. Zentrale Anforderungen an UN-Dienstleister seien zudem internationale Exporterfahrung und finanzielle Solidität. Und nicht zuletzt brauchen Unternehmen, die ins UN-Geschäft einsteigen wollen, einen langen Atem. Weitere Informationen: Nicole Klug, Manager UN Procurement, German American Chamber of Commerce New York, E-Mail: nklug@gaccny.com; www.gaccny.com/dienstleistungen/vn-beschaffung; Stefanie Bischof, Manager UN Procurement, Deutsch-Dänische Handelskammer København, E-Mail: sb@handelskammer.dk; www.handelskammer.dk/dienstleistungen/ vn-beschaffung.

Aufbaustudium

Unternehmensführung Bau Die Akademie der Hochschule Biberach bietet Architekten und Bauingenieuren mit dem berufsbegleitenden Aufbaustudium „Unternehmensführung Bau“ eine praxisorientierte und fachbezogene betriebswirtschaftliche Qualifizierung. Zum Dozententeam, das mehrheitlich aus Führungskräften der Bauwirtschaft besteht, gehören auch VBI-Mitglieder. Die Analyse des Marktes sowie des

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Stärken/Schwächen-Profils des eigenen Unternehmens, darauf aufbauende Strategieentwicklung, Risikomanagement, Finanzierung, effiziente Arbeitsabläufe, Controlling, Organisation, Kenntnisse nicht nur im Baurecht, sondern auch in Vertrags-, Steuer-, Gesellschafts- und Arbeitsrecht, Akquisition und Verhandlungsführung sowie Rhetorik sind die Kerninhalte des Studiums. Zugelassen sind Bauingenieure und Architekten mit einem

ersten Hochschulabschluss. Das Studium schließt mit dem akademischen Grad „Master of Business Administration“ (MBA) ab. Dieser Titel verdeutlicht auch, dass nicht die Vertiefung von technischem Wissen, sondern die Erweiterung um Managementkenntnisse im Vordergrund steht. www.akademie-biberach.de/master/unternehmensfuehrung


Coplan AG

Neue Adresse: Schlossökonomie Gern Mit der Einweihung des neuen Unternehmenssitzes in der Schlossökonomie Gern bekennt sich die Coplan AG nicht nur weiterhin zum Standort Eggenfelden, sondern erhält der Region auch ein Stück Baugeschichte. Die Stadt hatte dem Unternehmen vor vier Jahren den „Bullenstall“ in der Schlossökonomie zur Sanierung und Nutzung angeboten. Zusätzlich entstand ein Erweiterungsbau, um die 115 in Eggenfelden arbeitenden Mitarbeiter am Standort unterzubringen. Nun wurde das neue Coplan-Firmengebäude in der Hofmark in Eggenfelden offiziell eingeweiht. Mit dem Bau werde der Beweis geführt, so Coplan-Vorstand Martin Steger, dass sich die Bedürfnisse eines modern aufgestellten Dienstleistungsunternehmen mit dem Erhalt historischer Bausubstanz und den anspruchsvollen Anforderungen deutscher Denkmalpflege verknüpfen lassen. Dass dies im „Bullenstall“ der Gerner Schlossökonomie auf beeindruckende Weise gelungen ist, davon überzeugten sich die rund zweihundert Gäste, die zur Einweihung nach Eggenfel-

Das Coplan-Ensemble aus saniertem Denkmal und Erweiterungsbau Foto: Michael Heinrich, Architekturfotografie

den gekommen waren. „Wir haben lang darauf gewartet und lang darauf hingearbeitet“, hatte Stephan Weber, Vorstand der Coplan AG in seinem Grußwort gesagt. Ziel war es dabei, ein Leuchtturmprojekt in eigener Sache zu gestalten. Entsprechend großer Wert wurde von Anfang an auf Nachhaltigkeit gelegt. Dies spiegelt sich sowohl in der Wahl der Baumaterialien als auch in der Nutzung modernster Energie- und Gebäudetechnik wider. Nicht minder wichtig

war die Einbeziehung der Mitarbeiter in die Planung und Gestaltung der eigenen Lebens- und Arbeitswelt. Der Bedarf an zusätzlicher Fläche und die Erweiterung der damit verbundenen räumlichen Kapazitäten wurde durch den stilistisch mit dem Schlossökonomie-Ensemble korrespondierenden Erweiterungsbau gelöst. Durch den Einzug einer weiteren Ebene in das zuvor lediglich zweigeschossige Bestandsgebäude entstand weitere Nutzfläche.

mit VBI-Vorstand Ernst Ebert in BI 5-6/2012, S. 8 ff). Zur konstituierenden Sitzung der neuen Ausschüsse „Energie – Gebäude“ und „Energie – Erzeugung, Speicherung, Verteilung“ trafen sich am 16. Juli Delegierte aus mehreren VBIFachgruppen, die mit Energiethemen befasst

sind. Nach einer ersten inhaltlichen Aufgabenverteilung wählten die Teilnehmer der konstituierenden Sitzung die neuen Ausschussvorsitzenden. Danach steht Dipl.-Ing. Matthias von Oesen aus der VBI-Fachgruppe Technische Ausrüstung an der Spitze des Ausschusses „Energie – Gebäude“. Er wird vertreten durch Bettina Dittemer aus der Fachgruppe Erneuerbare Energien und Dr. Markus Treiber aus der Fachgruppe Projekt- und Facility Management. Der Ausschuss „Energie – Erzeugung, Speicherung, Verteilung“ wird von Thomas Kraneis, zugleich auch Vorsitzender der Fachgruppe Erneuerbare Energien, geleitet. Als Stellvertreter unterstützt ihn Dr. Dirk Schramm, VBI-Fachgruppe Elektro-, Licht- und Informationstechnik.

VBI-Ressort Energie

Ausschüsse gegründet Der VBI hat im Ressortbereich Energie zwei neue Ausschüsse gegründet, die künftig vor allem VBI-Positionen zu energiepolitischen Themen erarbeiten und diese Position der unabhängig beratenden und planenden Ingenieurunternehmen offensiv in entsprechenden Gremien vertreten wollen (siehe Interview

Mitbegründer der neuen VBI-Ausschüsse (v. l.) Christopher Philipsen, B. Dittemer, Bernd Rabann, T. Kraneis, Markus Bauerfeind, Prof. Wolfgang Sorge, E. Ebert, M. von Oesen, Dr. Markus Treiber, Dr. Schramm, Frithjof Clauß.

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NAMEN UND NACHRICHTEN

Internationales Symposium

Solar-Fassaden-Kraftwerk

Deutscher Brückenbaupreis 2012

Dokumentation erschienen Die Dokumentation zum Wettbewerb um den Deutschen Brückenbaupreis 2012 ist erschienen. Darin stellen VBI und Bundesingenieurkammer, die Auslober des inzwischen zum vierten Mal veranstalteten Wettbewerbs, die Preisträger und ihre Bauwerke ausführlich vor. Außerdem dokumentiert die Broschüre die mit einer Nominierung in den beiden Wettbewerbskategorien ausgezeichneten Brücken. Und auch alle weiteren der insgesamt 37 zum Wettbewerb zugelassenen Straßen-, Bahn-, Fuß- und Radwegbrücken werden mit Fotos und steckbriefartigen Kurzinformationen vorgestellt. So bietet die Publikation einen guten Überblick zum aktuellen Brückenbaugeschehen in Deutschland. Ein Bericht von der Festveranstaltung am 12. März in Dresden, Einblicke in die Arbeit der Jury und zahlreiche Fotos runden die Publikation ab. Erhältlich ist die Dokumentation in Einzelexemplaren (Schutzgebühr 6 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten) in der Bundesgeschäftsstelle: E-Mail: versand@vbi.de, per Fax: 030/26062-100. Weitere Informationen: www.brueckenbaupreis.de

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Rund 350 Fachleute aus dem In- und Ausland folgten Mitte Juni der Einladung des VBI-Mitgliedsunternehmens Priedemann Fassadenberatung zum Fachsymposium in das „Facade-Lab“, dem Firmensitz des Gastgeberunternehmens, bei Berlin. Im Mittelpunkt stand die Entwicklung intelligenter Fassaden, die natürliche Ressourcen nutzbar machen. Dazu referierten renommierte Planer und Vertreter namhafter Hersteller. Eine Ausstellung entsprechender Produkte und Muster rundete das Programm im Kompetenzzentrum für Fassadentechnologie ab. Der Bauboom in Regionen mit extremen Klimaverhältnissen verlangt nach intelligenten Lösungen für ressourcensparende Gebäude. Hierzu können Fassaden, die Solarenergie zur Nutzung in Gebäuden erschließen, in Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten. In seiner Einleitung betonte Wolfgang Priedemann, geschäftsführender Gesellschafter des Facade-

Lab, dass für eine zügige Implementierung der Technologien vor allem Lösungen zum Speichern der gesammelten Energie benötigt werden. Denn nur so sei die Solar-Energie effizient und individuell nutzbar. Lars Anders, der mit Wolfgang Feuerlein die Geschäftsleitung des Facade-Lab komplettiert, verwies darauf, dass die Herstellungskosten solcher Fassaden im Rahmen eines „Lifecycle-Engineerings“ zu bewerten seien. Die mit derartigen Solar-Fassaden mögliche Wertschöpfung trage bei entsprechender Betrachtung auch zur Wirtschaftlichkeit der Gesamtinvestition bei, so Anders. In den Vorträgen der Mitveranstalter standen dann Innovationen rund um das Thema Fassade im Vordergrund. In Ergänzung zu diesen Vorträgen verschiedener Hersteller bot das Facade-Lab den Besuchern eine Schau innovativer Produkte und Modelle rund um das Thema Fassade und Solarenergie.

Symposium im „Facade Lab“ bei der Priedemann Fassadenberatung


NAMEN UND NACHRICHTEN

Informationsveranstaltung

Planung meets Immobilienwirtschaft

Sandra Brand mit der Auszeichnung für Drees & Sommer

Drees & Sommer

ImmobilienmarkenAward 2012 Die Marke Drees & Sommer ist von der Europäischen Gesellschaft für Immobilienmarkenbeobachtung mbH (EUGIMB) zur wertvollsten Marke in der Kategorie „Projektsteuerer“ der deutschen Immobilienwirtschaft gekürt worden. Im Rahmen der Immobilienmarken Award Gala Ende Mai in Düsseldorf nahm Sandra Brand, Marketingleiterin der Drees & Sommer AG, die Auszeichnung entgegen. Nach einer umfassenden empirischen Marktforschungsstudie (mehr als 7.500 Befragte) wird der Preis an Unternehmen verliehen, die ihre Marke erfolgreich positionieren konnten. Neben dem Bekanntheitsgrad an sich sind für die Bewertung vor allem qualitative Entscheidungskriterien wie Vertrauen, Zuverlässigkeit, persönliche Erfahrung, Erfolg, Fach- und Branchenkompetenz etc. relevant. Prof. Dr. Hans Sommer, Aufsichtsratsvorsitzender und Gründer der Drees & Sommer AG, hat seit über 30 Jahren persönlich die Markenführung des Unternehmens vorangetrieben. 2003 übernahm Sandra Brand den Bereich. Sie führt und pflegt die Marke mit einem Team von 15 Mitarbeitern in Stuttgart, dem Gründungsort der Unternehmensgruppe. „Eine gute Marke braucht erst mal ein gutes Produkt, in unserem Falle eine hervorragende Dienstleistung“, so Prof. Sommer. „Sie können auch für ein schlechtes Produkt eine professionelle Markenführung betreiben – aber das geht langfristig nicht gut.“

Ganz im Zeichen des mit der EU-Energieeffizienrichtlinie ab 2020 geforderten „Nearly Zero Energy Building“ stand Ende Mai eine Informationsveranstaltung in Berlin, zu der die Büros Schmidt Reuter Integrale Planung und Beratung sowie die Planungsgruppe P2B Berlin Brandenburg eingeladen hatten. Gemeinsam mit Juristen der renommierten internationalen Wirtschaftssozietät K&L Gates LLP begrüßten die Ingenieure rund 30 Vertreter aus Bau- und Immobilienwirtschaft. Nach kurzer Vorstellung der beiden gastgebenden Büros, beide inzwischen zur niederländischen Deerns Group gehörend, durch Christian Lohoff, P2B, übernahmen Dr. Dieter Thiel und Marco Ehrlich, beide Schmidt Reuter, den fachlichen Beitrag in Sachen Nearly Zero Energy Building. Wie Thiel erläuterte, sei dieser nahe Null-Energie-Standard nur

zu erreichen, wenn die drei Faktoren: 1. Reduktion, also Senkung der Energieverluste durch Dämmung, 2. Substitution, indem der verbleibende Energiebedarf durch regenerative Energien gedeckt werde, und 3. Kompensation, nämlich durch vom Gebäude selbst produzierte Energie etwa durch Fotovoltaik, kombiniert würden (siehe auch BI-Beitrag von Dr. Thiel in BI 3-4/2012 S. 24 ff). Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Auftraggeber und Investoren sowie die vertragliche Absicherung bei der Entwicklung nachhaltiger Immobilien betrachteten anschließend Tobias Gries und Dr. Christian Hullmann., K&L Gates. Gelegenheit zum Nachfragen und Kennenlernen bot das folgende „Get together“.

Messe-Doppel

Leichtbau-Gipfel in Düsseldorf Ein Leichtbau-Gipfel der besonderen Art öffnet vom 9. bis 11. Oktober auf dem Düsseldorfer Messegelände seine Tore: Die ALUMINIUM Weltmesse und die COMPOSITES EUROPE – die Europäische Fachmesse für Verbundwerkstoffe – ziehen gemeinsam von Essen an den Rhein. Mehr als 1.300 Aussteller aus über 50 Nationen werden zum diesjährigen Messe-Doppel erwartet, um ihre Innovationen rund um die derzeit wichtigsten Leichtbau-Werkstoffe zu zeigen. Die wieder steigende Nachfrage nach Aluminium aus den wichtigen Anwendungsmärkten spürt auch die „Aluminium 2012“, das weltweit größte Branchentreffen. Am neuen Standort Düsseldorf geht die Messe mit einem starken Zuwachs bei der Ausstellungsfläche an den Start. Dabei orientiert sich die Messe an der Prozesskette, von der Primärproduktion und dazugehörigen Technologien über Guss- und Wärmebehandlung sowie Recycling und Halbzeuge bis zur Oberflächenbehandlung und den Themen Metallbehandlung, Schweißen und Fügen. Begleitet wird die Messe durch die „Aluminium Conference“,

die vom Branchenverband GDA geplant und organisiert wird. Auf der „Composites Europe“ zeigen rund 400 Aussteller die Trends im Bereich der Verbundwerkstoffe – von der neuesten GFK-Generation bis zu den derzeit innovativsten Carbon-Anwendungen im Fahrzeug- und Flugzeugbau. Im Mittelpunkt der Messe stehen in diesem Jahr die Themen Automatisierung und Serienfertigung von Verbundwerkstoffen. Mit den Kompetenznetzwerken CFK Valley Stade und Carbon Composites bringt die Messe zudem die führenden und innovativsten Unternehmen der CFK-Technologie zusammen. Erstmals wird sich in diesem Jahr der VDMA als neuer Messe-Partner mit eigenen Vorträgen am Programm des messebegleitenden Composites-Forums beteiligen. Den Auftakt zur Messe wird vom 8.-9. Oktober erneut die Internationale Tagung der AVK – Industrievereinigung faserverstärkte Kunststoffe bilden. www.aluminium-messe.com; www.composites-europe.com

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NAMEN UND NACHRICHTEN

Jubiläum KURZ GESAGT

50 Jahre Büro Hans Tovar & Partner GbR

n Holger Svensson ist zum Honorarprofessor an der TU Dresden ernannt worden. Bereits seit dem Wintersemester 2009/2010 hält Svensson dort Vor-

Die Gesellschafter

lesungen für das 7. und 8. Semester.

Hans Tovar, Stefan

Aus den Skripten ist das Buch „Schräg-

Wiermann und

kabelbrücken – 40 Jahre Erfahrungen

Reinhard Kock (v. l.)

weltweit“ hervorgegangen, das 2011 bei Ernst & Sohn erschienen ist. n Prof. Dr.-Ing. e. h. Karl Kling wurde mit dem Ehrenzeichen des VBI Bayern ausgezeichnet. Kling bekam die Ehrung für seine herausragenden Verdienste um den Berufsstand der Ingenieure. Die Ehrung in Form einer Skulptur überreichte VBI-Landesverbandschef Gert Karner. n Werner Sobek, Professor an der Universität Stuttgart und dem Illinois Institute of Technology, Chicago, wurde in den Stiftungsrat der Bundesstiftung Baukultur gewählt. Der Stiftungsrat entscheidet in Angelegenheiten von grundsätzlicher oder besonderer Bedeutung für die Bundesstiftung, wie das Jahresprogramm und den Haushalt. n Die Dr. Born – Dr. Ermel GmbH hat Ende Juni ihren Frankfurter Büroleiter Dr. Arno Grau in den Ruhestand verabschiedet. Neuer Leiter des Büros in

Das Ingenieurbüro Hans Tovar & Partner GbR, Osnabrück, feierte am 29. Juni mit 160 Freunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern im Museum Industriekultur in Osnabrück sein 50-jähriges Bestehen. Die Gesellschafter Hans Tovar, Reinhard Kock und Stefan Wiermann sowie der inzwischen 79-jährige Bürogründer Dipl.-Ing. Bernhard Bentrup, seit 1997 im Ruhestand, freuten sich über Glückwünsche der Stadt und des Landkreises. Thomas Richter, Vorsitzender des VBI-Landesverbandes Niedersachsen, gratulierte im Namen des VBI. Am 1. Juli 1962 gründeten die Ingenieure Alfred Theile und Bernhard Bentrup das Osnabrücker Büro „Theile + Bentrup“, aus dem das heutige Büro hervorging, das sich zum Spezialisten für alle Fragen der Kommunalen Infrastruktur entwickelte. Heute bietet das Ingenieurbüro Hans Tovar & Partner Leistungen in den Bereichen Abwassertechnik und Wasserwirtschaft, Verkehrsplanung, Stadt- und Landschaftsplanung sowie Ingenieurvermessung. Während früher vor allem der Neubau von Objekten der Wasser- und Abwassertechnik im Vor-

dergrund stand, gehe es heute vornehmlich um die Sanierung und Erneuerung bestehender Objekte. Auch künftig werde die Erhaltung und Optimierung der vorhandenen Infrastruktur für das insgesamt 29 Mitarbeiter zählende Team im Vordergrund stehen. Das seit 2006 zertifizierte Büro ist hauptsächlich in der Region Osnabrück, Münster, Bielefeld aktiv. „Wir wollen unsere Leistung permanent auf einem hohen Niveau halten“, sagt Ingenieur Stefan Wiermann, im Mai neu eingestiegener dritter Partner. Dazu wird qualifizierter Nachwuchs benötigt – eine echte Herausforderung für die Zukunft, wie Hans Tovar, Gesellschafter seit 1991 und Mitglied im VBI-Landesvorstand Niedersachsen, anmerkt: „Wir versuchen auf verschiedenen Wegen, geeignetes technisches Personal zu rekrutieren.“ Das Ingenieurbüro bilde selbst aus. Zudem bietet es Praktika für Schüler und Studenten sowie Diplomarbeiten an. Anlässlich des Jubiläums überreichte das Büro einen Spendenscheck über 2.000 Euro an die Ursulaschule Osnabrück für ihr Engagement im internationalen Projekt „jugend denkt um.welt“.

Frankfurt ist M. Sc. Dipl.-Ing. Florian Herbert, der seit 2006 dem Unternehmen angehört. n Die deutschen Pöyry-Ingenieurgesellschaften haben ihre Geschäftstätigkeiten unter einem gemeinsamen Dach – der Pöyry Deutschland GmbH – zusammengeführt. Damit entsteht ein bundesweit tätiges Ingenieur- und Beratungsunternehmen mit den Geschäftsfeldern Energie, Industrie, Wasser, Umwelt, Städtebau und Verkehr. Pöyry ist nun bundesweit mit 18 Bürostandorten und weiteren Projektbüros vertreten. Hauptsitz ist Mannheim.

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Planungskosten

Bund zahlt Bahn mehr Geld Das Bundesverkehrsministerium, die DB AG und das Bundesministerium der Finanzen sind sich einig über die künftige Finanzierung der Planungskosten für den Neu- und Ausbau von Schienenprojekten: 18 statt bisher 16 % gehen pauschal an die Bahn für die Planung der Projekte. Der Bund hat sich bereit erklärt die „Vorfinanzierung der Vorplanung“ zu übernehmen, um so die Planung wichtiger Projekte in Auftrag geben zu können, wie das Bundesverkehrsministerium Anfang Juni mitteilte. Die Neuregelung der Planungskostenvergütung für Neu- und Ausbauprojekte wurde erforderlich, nachdem 2009 für das bestehende Netz

mit der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) eine neue Finanzierungsgrundlage geschaffen wurde. Die bis dahin geltende Planungspauschale basierte auf einer Mischkalkulation über alle Vorhaben. Für den naturgemäß planungsaufwändigeren Aus- und Neubau wurde nun durch ein unabhängiges Gutachten eine angemessene Pauschale ermittelt. BMVBS, BMF und die Deutsche Bahn AG folgten der Empfehlung des Gutachters hinsichtlich der Höhe der Quote und einigten sich über die Neuregelung der Planungskostenfinanzierung und die Vorfinanzierung (Leistungsphasen 1 und 2).


NAMEN UND NACHRICHTEN

Jubiläum

50 Jahre Dess+Falk Jubiläum in Nürnberg: das Transfer Control Terminal am Flughafen, das Hightech Center sowie das neue Sparkassen-Gebäude (alle in Nürnberg), die Maschinenbauschule in Ansbach, die Frauenklinik in Fürth – für Wolfgang Deß und sein beratendes Ingenieurbüro Dess+Falk GmbH stehen diese Projekte symbolisch für 50 Jahre Bestehen des Ingenieurbüros. 1994 vereinte Geschäftsführer Wolfgang Deß das 1962 von seinem Vater gegründete Heizungs-, Lüftungs- und Sanitär-Unternehmen Deß, Nürnberg, mit dem 1963 gegründeten Elektro- und Fördertechnikbüro Falk zur Dess+Falk GmbH. Das Nürnberger Unternehmen freue sich über alle Projekte, sagt der studierte Elektrotechniker und Energieberater Deß, kein Gebäude sei wie das andere. Die Kunden würden immer umweltbewusster: „Wir beraten ideologiefrei“, betont er, „wenn es zum Beispiel um die richtige Beheizung oder Wasserversorgung geht, gibt es meist viele Möglichkeiten. Aber nur ei-

Dess-Falk-Belegschaft mit Chef Wolfgang Deß (2. Reihe von unten, links)

ne für den Kunden optimale Lösung.“ Hier die richtigen Fragen zu stellen und den Kunden zur besseren Lösung hinzuführen, sei ganz entscheidend – das mache den unternehmerischen Unterschied aus. „Deshalb freuen sich

bei uns alle Mitarbeiter auf neue Herausforderungen“, erklärt Wolfgang Deß, „dabei steht stets der Bauherr als Partner im Mittelpunkt, seine Vorstellungen wollen wir Wirklichkeit werden lassen.“


Stahlinnovationspreis für „Slinky springs to fame“

Foto: Roman Mensing

Stahl-Innovationspreis

Spannbandbrücke ausgezeichnet Die vom Ingenieurbüro Schlaich Bergermann und Partner gemeinsam mit dem Studio Tobias Rehberger, Frankfurt am Main, gestaltete Spannbandbrücke „Slinky springs to fame“ in Oberhausen wurde mit dem Stahl-Innovationspreis 2012 ausgezeichnet. Die neue Fuß- und Radwegbrücke über den Rhein-Herne-Kanal verbindet den Kaisergarten am Schloss Ober-

hausen mit den Rad- und Wanderwegen der Emscherinsel und ist gleichermaßen Querungshilfe wie begehbares Kunstwerk. Der Name „Slinky springs to fame“ leitet sich vom amerikanischen Spiralspielzeug „Slinky“ ab, der „laufenden Feder“. Die Brücke wirke wie ein farbiges Band, das sich über den Schifffahrtsweg windet, umschlun-

gen von einer überdimensionalen Spirale. Entsprechend dem Konzept des Künstlers Tobias Rehberger umhüllen 496 Spiralwindungen mit einem Durchmesser von je 5 m die insgesamt 406 m lange Brücke. Um die erforderliche Durchfahrtshöhe für Schiffe zu gewährleisten, gliedert sich das Bauwerk in zwei gewundene Brückenrampen mit einer leicht begehbaren Steigung von 6 % sowie eine dreifeldrige Hauptbrücke mit Spannweiten von 20 m, 66 m und 20 m. Die Ingenieure von Schlaich Bergermann und Partner wählten als Tragwerk eine Spannbandbrücke. Zwei massereduzierte, parallel laufende Blechbänder aus hochfestem Feinkornbaustahl S690 mit einer Breite von 460 mm und einer Dicke von 30 mm tragen die drei Brückenfelder bis zu den äußeren V-förmigen Stützen im Uferbereich. Der Zug aus der Vorspannung der Bänder wird über Umlenksättel als Druckkraft in die aus Stahl S355 gefertigten schrägen Stützen sowie als Zugkraft über vertikale Zugverankerungen aus Stahl S460 in die massiven Widerlager abgeleitet. Die Überbauhöhe des Brückenstegs einschließlich der aufgesetzten Gehwegelemente, an denen Geländer und Spiralen befestigt sind, beträgt nur 120 mm. Das verleiht der Brücke ihre filigrane Linienhaftigkeit.

World Stadium Awards

Vier Stadien prämiert

Konstruktiv wegweisend: Moses Mabhida Stadium, Südafrika

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Foto: Knut Göppert/sbp

Der „World Stadium Congress 2012“ Anfang Juni in Doha, Katar, bildete den Rahmen für die Verleihung des „World Stadium Congress Awards“. Die Jury kürte vier Projekte in fünf Kategorien. Für multifunktionales Design wurde das Nationalstadion Warschau, Polen, von gmp – von Gerkan, Marg und Partner in Arbeitsgemeinschaft mit J.S.K. Architekten und Schlaich Bergermann und Partner sbp ausgezeichnet. Das Stadion wurde auch Gewinner in der Kategorie „Innovative Technologien“. Das bereits 2009 nach gmp- und sbp-Plänen fertiggestellte Moses Mabhida Stadium im südafrikanischen Durban gewann in der Kategorie „Konstruktion“. Außerdem erhielt das AAMI Stadium in Melbourne – geplant von Arup and Cox Architecture – eine Auszeichnung für die kulturelle Bedeutung. Für nachhaltiges Design wurde das Olympiastadion in London gekürt.


Jubiläum

50 Jahre Müller-BBM Die Müller-BBM-Gruppe feierte Mitte Juni auf dem Münchener Nockherberg mit nahezu allen Mitarbeitern 50-jähriges Firmenjubiläum. Rolf Michelsen, Vorstand der Müller-BBM Holding AG, freute sich, unter den zahlreichen Ehrengästen den Bayerischen Wirtschaftsminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten Martin Zeil, die 1. Bürgermeisterin der Gemeinde Planegg, dem Hauptsitz der Müller-BBM Gruppe, und nicht zuletzt drei der fünf Gründungsgesellschafter begrüßen zu dürfen. Michelsen betonte n seiner Begrüßungsrede außerdem die Bedeutung des Mitarbeiterbeteiligungsmodells für das beindruckende Wachstum der Müller-BBM-Gruppe. Allein in den vergangenen zehn Jahren sei die Mitarbeiterzahl um über 400 gestiegen. Die Weitsicht der Gründer habe schon in den 60er Jahren auch durch die Mitarbeiterbeteiligung eine Unternehmenskultur geschaffen, die neben der Fachkompetenz Motivation, Freiräume für Eigeninitiative und eine faire Entlohnung in den Mittelpunkt stellt. 270 aktive und frühere Mitarbeiter seien gemäß diesem Modell derzeit Gesellschafter der

Müller-BBM Holding AG. Von den fünf Gründungsgesellschaftern nahmen der Initiator und Namensgeber des Unternehmens, Prof. Helmut A. Müller (83), der emeritierte Harvard-Professor Leo Beranek (97), der mit seiner in den USA beheimateten Firma BBN (Bolt Beranek Newman Inc.) die Gründung und die Aufbaujahre finanziert hatte, sowie Prof. Ludwig Schreiber (84), der die fachlich hervorragend aufgestellte junge Firma organisatorisch zum Laufen brachte, an der Jubiläumsfeier teil. 1962 wurde das „Schalltechnische Beratungsbüro“ Müller-BBM gegründet. Heute ist die Müller-BBM Holding AG Muttergesellschaft der Müller-BBM-Gruppe mit aktuell 30 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften und weltweit über 650 Mitarbeitern. Der Gesamtumsatz der Gruppe lag im Geschäftsjahr 2011 bei 95,8 Mio. Euro, einem Plus von 15,4 % gegenüber dem Vorjahr.

Zielgruppe

Ingenieure

13. Internationale Energiemesse und Kongress

27. – 30.09.2012 Messe und Kongresszentrum Augsburg

Beim Jubiläum (v. l.): Prof. Schreiber, Annemarie Detsch, Bürgermeisterin von Planegg; Rolf Michelsen, Prof. Leo Beranek, Martin Zeil, Prof. Müller und Elmar Schröder, Aufsichtsratsvorsitzender der Müller-BBM Holding AG

Foto: Johannes Mairhofer

Die Plattform für die Akteure der Energiewende » 350 Aussteller » 16.000 Besucher » 1.500 Kongressteilnehmer Die Energiewende managen » 1. Tag der Ingenieure: Freitag, 28.09.2012 » 6. Fachtagung Dezentrale Mini- und Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung » Planerseminar: Holz-Heizwerke für Industrie, Gewerbe & Öffentliche Hand

Freikarten für Leser: www.renexpo.de/freikarte-presse23.html

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NAMEN UND NACHRICHTEN

Im Interview

Branchenstudie 50 Plus Das seit kurzem auch in Deutschland mit einer Niederlassung in Frankfurt/Main vertretene amerikanische Softwareunternehmen Deltek, spezialisiert auf ERPLösungen (Betriebswirtschaftssoftware) für Ingenieur- und Architekturunternehmen, führt regelmäßig internationale Branchenstudien durch. In diesem Jahr standen dabei neben Großbritannien, Dänemark, Norwegen und Schweden die sogenannten DACH-Länder, Deutschland, Österreich und Schweiz, im Mittelpunkt. Die Studie konzentriert sich hauptsächlich auf Chancen und Risiken der Branche. BI sprach mit Ad-Jan van Rooij, der die deutsche Deltek-Niederlassung leitet, über erste Ergebnisse. Herr van Rooij, welches Ziel hatte Ihre aktuelle Markstudie? Wir arbeiten weltweit sehr eng mit tausenden Ingenieurunternehmen zusammen. Für unsere Kunden und für uns selbst ist es sehr wichtig zu verstehen, welche Trends es aktuell auf verschiedenen Märkten gibt und welchen Herausforderungen Ingenieurunternehmen sich derzeit stellen müssen. Unseren Kunden ermöglicht dieses Know-how die Optimierung ihrer Konkurrenzfähigkeit und für Deltek bedeutet das, Lösungen und Services besser an die aktuellen Trends und Bedürfnisse der Ingenieure anpassen zu können. Wie Sind Sie vorgegangen, wen haben Sie befragt? In den USA und Großbritannien führen wir solche Umfragen bereits seit über 30 Jahren durch. Seit vergangenem Jahr konzentrieren wir uns auch auf die Trends und Herausforderungen in Skandinavien und Benelux. In diesem Jahr kam nun Deutschland hinzu. Die Studie folgt unserer Expansion in Europa. Dabei konzentrieren wir uns auf Firmen ab 50 Mitarbeiter. 2012 haben wir insgesamt 335 Firmen befragt, 45 davon aus der DACH-Region. Durchgeführt wurde die Umfrage von Ipsos Synovate, einem internationalen Markt-

forschungsunternehmen. Darüber hinaus haben wir mit Techconsult einen Analysten aus Kassel beauftragt, eine zweite, qualitative Analyse auf der Basis weiterer 10 Interviews mit Topmanagern, darunter VBI-Vertreter, durchzuführen. Wie sehen die befragten Unternehmen ihre aktuelle wirtschaftliche Situation? 33 % der befragten Ingenieurunternehmen sehen positive Entwicklungen der Branche, 9 % erwarten Umsatzrückgänge und 58 % stellen sich auf Stagnation ein. Im Durchschnitt wird mit einer Stagnation bei der Auftragslage in den DACH-Ländern gerechnet, während der internationale Markt 4 % Wachstum erwartet. Das heißt, die Ingenieurbüros aus der DACH-Region sehen weniger Chancen in 2012 als die internationalen Büros. Als größte Risikofaktoren nennen die Befragten Preiswettbewerb und Probleme dabei, geeignetes Personal zu finden und zu halten. Welche Erfolgsfaktoren für weiteres Wachstum wurden am häufigsten genannt? Die Top drei Erfolgsfaktoren in der DACH-Region sind: 1. Kundenzufriedenheit. 33 % der Befragten sehen hier Verbesserungen als wichtige Chan-

ce bzw. Verbesserungsmöglichkeit in der Branche. Dabei geht es darum, die „optimale“ Lösung des Kundenproblems zu liefern, nicht die technisch perfekte, schöne Lösung, zu der Ingenieure gerne neigen, die der Kunde so aber nicht únbedingt braucht und auch nicht bezahlen will. 2. Mehr Marktorientierung. Darin sehen 24 % der Befragten Erfolgschancen, denn Ingenieure sind meist weniger auf den Markt als auf Technologien und Innovationen fokussiert. Und schließlich an 3. Stelle genannt: Verbesserung der Projektprofitabilität mit entsprechendem unternehmerischen Know-how, Kalkulations- und Controlinginstrumenten. Wie steht es mit der Auswertung speziell der deutschen Befragungsergebnisse? Wir planen die Publikation der Ergebnisse in Form eines Reports, der Ende August gratis zum Download bereit stehen soll. Außerdem hat mich der VBI eingeladen, die Ergebnisse auf dem VBI-Bundeskongress Ende September in Köln vorzustellen. Danach wollen wir gemeinsam mit dem VBI und PwC Anfang 2013 Workshops in Frankfurt, Köln und München organisieren, um die Studie im Detail vorzustellen und zu diskutieren. Die Fragen stellte Ines Bronowski.

Immobilien machen mobil

Modellprojekt in Frankfurt gestartet Staatssekretär Rainer Bomba vom BMVBS stellte Anfang Juli bei der Lahmeyer RheinMain GmbH gemeinsam mit den beteiligten Partnern die Unternehmensinitiative „Immobilien machen mobil“ und ihr Pilotprojekt der Öffentlichkeit vor. Diese Initia-

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tive will unter realen Marktbedingungen acht Eigenheime in Bad Vilbel und erstmals auch ein Mehrfamilienhaus im neuen Effizienzhaus-Plus-Standard und der integrierten Nutzung von Elektrofahrzeugen planen, bauen und vermarkten.

Das Pilotprojekt (vorgestellt in BI, Heft 5-6/2012, S. 26 ff) entstand auf Initiative der Lahmeyer Rhein-Main GmbH und dem Bad Vilbeler Stadtrat Rüdiger Wiechers. Das BMVBS unterstützt und begleitet das Projekt.


NAMEN UND NACHRICHTEN

Fachtagung Lärmschutz KURZ GESAGT

Lärm macht krank

n Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e.V. BTGA ist der neue Name des bisherigen BHKS, Bundesindustrieverband Heizungs-, Klima-, Sanitärtechnik/Technische Gebäudesysteme. Der BTGA mit Sitz in Bonn vertritt rund 500 Mitgliedsunternehmen des industriell ausgerichteten Anlagenbaus in der Gebäudetechnik. Neben den klassischen Gewerken der Heizungs-, Klima- und Sanitärtechnik decken die Mitgliedsunternehmen das gesamte Spektrum der Gebäudetechnik einschließlich der Kälte-, Elektround MSR-Technik sowie der Gebäudeautomation ab. n Die Propstei Johannesberg bietet auch im Seminarjahr 2012/2013 wieder zahlreiche Fortbildungen rund um die Denkmalpflege und Altbauerneuerung. Der Klassiker ist der „Tragwerksplaner/in in der Denkmalpflege“. Neu im aktuellen Programm sind die Seminarreihen „Denkmalgerechte Instandsetzung von Bauwerken aus Sichtbeton“ und „Energieberater/in für Baudenkmal“. www.propstei-johannesberg.de n Informationen zu 1.000 ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen an über 200 Hochschulen finden sich in dem Online-Studienführer www.ingenieurwesen.de. Außerdem bieten Interviews mit Studenten Einblicke in verschiedene Angebote. Entstanden ist das Portal auf Initiative eines ehemaligen Studienberaters, der künftigen Studenten ein möglichst transparentes und unabhängiges Bild vermitteln will. n Unter www.normenbibliothek.de des VDE-Verlags sind alle DIN und VDE-Normen online verfügbar. Die Normen werden ständig aktualisiert. Abonnenten können auch auf Apps fürs I-Phone oder I-Pad zugreifen, über die die Nutzer on- und offline auf die abonnierte Normenauswahl zugreifen können.

Zum vierten Mal findet die Lärmschutz 2012 am 15. und 16. November 2012 in den Dortmunder Westfalenhallen statt. Seit 2006 ist die internationale Fachtagung mit der begleitenden Messe zum weltweit führenden Fachtreffen für Umgebungslärmschutz geworden. Fast alle führenden Hersteller von Lärmschutztechniken, -wänden und -dienstleistungen aus Europa haben sich inzwischen angemeldet. Aktuelle Repräsentativumfragen im Auftrag des Umweltbundesamtes verdeutlichen es: Ca. 60 % der deutschen Bevölkerung fühlen sich durch Straßenverkehrslärm belästigt, 30 % durch Luftverkehrslärm, 23 % durch Schienenverkehrslärm. Bis zu 4.000 Herzinfarktfälle können jährlich auf Straßenverkehrslärm zurückgeführt werden, so die Schätzung. Technische Lösungen könnten helfen: Neben Lärmschutzwänden werden weitere aktuelle und innovative technische – erstmals auch straßenbautechnische – Lösungen ausgestellt. www.laermschutz-messe.de.

Visions become reality.

COMPOSITES EUROPE

ALUMINIUM 2012

09.-11.10.2012 | Messe Düsseldorf

09.-11.10.2012 | Messe Düsseldorf

7. Europäische Fachmesse & Forum für Verbundwerkstoffe, Technologie und Anwendungen

9. Weltmesse & Kongress

www.composites-europe.com

www.aluminium-messe.com

Veranstalter:

Veranstalter:

Partner:

Partner:

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NAMEN UND NACHRICHTEN

VBI-Bundeskongress 2012

Kandidaten für die Vorstandswahlen

Fachliche Schwerpunkte Tragwerksplanung, technische Ausrüstung, Bauphysik bisherige Tätigkeit in VBI-Gremien Präsident seit 2003, zuvor Mitarbeit im Vorstand und Landesvorsitzender im VBI Hessen Sonstiges berufspolitisches Engagement Vorsitz im Ausschuss Wettbewerbe der IngKH, Vizepräsident im Verband Freier Berufe BFB, Mitglied im Beirat der Rationalisierungs-Gemeinschaft „Bauwesen“ im RKW, Vorstandsmitglied der Initiative Praxisgerechte Regelwerke im Bauwesen e.V. PRB Bewerbung um welches Amt Präsident Ziele für die Vorstandsarbeit • den Wert qualitätsvoller, unabhängiger Planung und Beratung in unserer Gesellschaft bewusst machen • Schaffung fairer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auf nationalen und internationalen Märkten, • Sicherung und Ausbau attraktiver Arbeitsplätze in einer zukunftsträchtigen Branche • Kompetenz und hochqualifiziertes technisches Wissen als Beitrag der Ingenieure zum Ressourcenschutz und zur Baukultur fördern Dr.-Ing. Volker Cornelius Geburtsdatum 21.02.1948 Unternehmen CSZ Ingenieurconsult Cornelius– Schwarz–Zeitler GmbH Ort Darmstadt, Berlin, Dresden, Taicang (VRC) Mitarbeiterzahl 82

Dr.-Ing. Heinrich Best Geburtsdatum 14.02.1957 Unternehmen BEST CONSULTING Ort Darmstadt Mitarbeiterzahl 2

Fachliche Schwerpunkte Projektmanagement Infrastruktursektor, IT, Wissensmanagement, Persönliche/soz. Kompetenz im Unternehmen bisherige Tätigkeit in VBI-Gremien Mitglied des Bundesvorstandes seit 2006 Bewerbung um welches Amt Beisitzer Ziele für die Vorstandsarbeit • Fortsetzung der Arbeit im Infrastruktursektor, • Vertiefung der erreichten politischen Kontakte, • Vertretung der Belange der Beratenden Ingenieure in Auftraggeberorganisationen, der Politik, in Gesetzgebungsverfahren

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Prof. Dr.-Ing. Michael Fastabend Geburtsdatum 27.11.1953 Unternehmen Ingenieurbüro Dohmke Nachf. Ort Duisburg Mitarbeiterzahl 20

Fachliche Schwerpunkte Tragwerksplanung, Prüfung Standsicherheit, Sachverständigengutachten bisherige Tätigkeit in VBI-Gremien Vorstand Landesverband NRW seit 1996, Verbandsrat, Mitgliedschaftsausschuss, Mitglied Ausschuss Konstruktiver Ingenieurbau Sonstiges berufspolitisches Engagement Vorstand IK Bau NRW seit 1998, Vorsitzender Ausschuss BauO IK Bau NRW, Vorstand asbau, techn. Koordinierungsausschuss VPI Fachausschuss ASIIN, Peer ASIIN, BDI-Ausschuss Bildung, Beirat FB Bauingenieure Uni Duisburg/Essen Bewerbung um welches Amt Beisitzer Ziele für die Vorstandsarbeit •Interessenvertretung der konstruktiven Bauingenieure • Verbesserung des Ansehens der Ingenieure • Sicherung der Qualität der Ausbildung der Ingenieure • Vereinfachung der Arbeit der konstruktiven Ingenieure durch praxisgerechte Normung • Sicherung qualifizierten Nachwuchses in den Ingenieurbüros


Fachliche Schwerpunkte Stadtentwicklung, Verkehr, Umwelt, Energie bisherige Tätigkeit in VBI-Gremien VBI-Vorstand, Ausschuss Wasserwirtschaft, AK Vergabe, Sonstiges berufspolitisches Engagement AHO-Fachkommission Wasserwirtschaft, BDI-Ausschuss Umwelt & Technik Bewerbung um welches Amt Beisitzer Ziele für die Vorstandsarbeit Verbesserung der Vernetzung der Mitglieder für gemeinsame Projekte • Verbesserung der Arbeiten in den Fachgremien und deren Außenwirkung • politische Außenwirkung des Verbandes verbessern • Einsatz für eine Bündelung der Verbändelandschaft Axel Jacker Geburtsdatum 09.06.1951 Unternehmen Grontmij GmbH Ort Köln (insgesamt 30 Standorte) Mitarbeiterzahl 680

Dr.-Ing. Joachim Jahn Geburtsdatum 02.11.1947 Unternehmen Planungsbüro Magdeburg Ingenieurgesellschaft mbH Ort Magdeburg Mitarbeiterzahl 18

Fachliche Schwerpunkte Verkehrs-, Tief- und Landschaftsbau bisherige Tätigkeit in VBI-Gremien Fachgruppe Verkehr und Vermessung, Vorstandsmitglied Landesverband Sachsen-Anhalt, Sonstiges berufspolitisches Engagement Mitgliedschaften: Ingenieurkammer Sachsen-Anhalt, FGSV, DWA, VSVI, Förderverein VSVI, Güteschutz Kanalbau, 1. Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung der Bauingenieurausbildung in SachsenAnhalt e.V., Familienunternehmer-ASU, Wirtschaftsrat Deutschland Bewerbung um welches Amt Beisitzer Ziele für die Vorstandsarbeit • Ausgehend von der Stellung des Berufsstandes der Ingenieure in Deutschland ist dringend eine Verbesserung des Images der Ingenieure in Politik und Öffentlichkeit erforderlich. Diese Problematik gewinnt durch die mit dem Bolognaprozess eingeleitete Ausbildung als Bachelor und Master weiter an Bedeutung. • Bei der notwendigen Verbesserung der Situation unseres Berufsstandes muss der VBI eine Vorreiterrolle einnehmen und berufspolitisch gemeinsam mit den Ingenieurkammern agieren.

Fachliche Schwerpunkte Technische Gebäudeausrüstung, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bisherige Tätigkeit in VBI-Gremien Vorstandsmitglied Landesverband Bayern seit 2000, zuständig für: TA, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit, spezielle Projektaufgaben der Öffentlichkeitsarbeit Sonstiges berufspolitisches Engagement Mitglied der Vertreterversammlung der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau seit 2007, Mitglied im AS Honorar; AK Nachhaltigkeit u. Energieeffizienz im Hochbau, AK Netzwerke u. Kooperationen, seit 1992 ehrenamtlicher Richter am Berufsgericht für Beratende Ingenieure Bewerbung um welches Amt Beisitzer Ziele für die Vorstandsarbeit Ziel ist die Interessenvertretung der Techn. Ausrüstung innerhalb der Vorstandsarbeit • gleichrangiges Ziel ist die Interessenvertretung des VBI zu Themen der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit gegenüber der Politik auch in Kooperation mit anderen Verbänden. • Aufgrund der über 25-jährigen Partnerschaft mit Ernst Ebert bringe ich auch gern unser Fachwissen zur HOAI in der Schnittstelle zum AHO ein. Dr. Klaus Jensch Geburtsdatum 03.04.1951 Unternehmen EB-Partner GmbH & Co. KG Ort München Mitarbeiterzahl 263

Dr.-Ing. Joachim Knüpfer Geburtsdatum 28.09.1954 Unternehmen HPC HARRESS PICKEL CONSULT AG Ort Harburg / Schwaben Mitarbeiterzahl 237

Fachliche Schwerpunkte Infrastrukturplanung, Geotechnik, Umweltberatung bisherige Tätigkeit in VBI-Gremien Bundesvorstand, Haushaltsausschuss, Mitgliedschaftsausschuss Sonstiges berufspolitisches Engagement Bewerbung um welches Amt 1. Vizepräsident Ziele für die Vorstandsarbeit Entwicklung einer langfristigen Strategie für den VBI • Verankerung der Branche der Beratenden Ingenieure in der Gesellschaft

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NAMEN UND NACHRICHTEN

Fachliche Schwerpunkte Technik für Umweltschutzmaßnahmen, Abfallverbrennungsanlagen, Verfahrenstechnische Anlagen bisherige Tätigkeit in VBI-Gremien Vorstand VBI-LV NRW, Haushaltsausschuss; Leitung FG Naturwissenschaften, Wahlausschuss Sonstiges berufspolitisches Engagement Obmann Fachgremium IHK Essen für die Prüfung von ö. b. v. SV für Genehmigungsverfahren im Umweltbereich, Seminarleiter für die Ausbildung von SV im Umweltbereich Bewerbung um welches Amt Beisitzer Ziele für die Vorstandsarbeit Schaffung eines VBI-Netzwerkes von Experten für Umwelttechnik, für die technische Umsetzung der Anforderungen der Industrieemissionsrichtlinie in den kommenden Jahren • Bildung einer Expertengruppe i. S. Umweltrecht für die Verbändebeteiligung in der Gesetzgebung, als ständige Arbeitsgruppe • Ziel: Umwelt-Sprachrohr des VBI Walter Ramm Geburtsdatum 05.06.1944 Unternehmen Ramm Ingenieur GmbH Ort Wuppertal Mitarbeiterzahl 8

Dipl.-Ing. Jörg Thiele Geburtsdatum 20.03.1967 Unternehmen iproplan® Planungsgesellschaft mbH Ort Chemnitz Mitarbeiterzahl ca. 200

Dipl.-Ing. Sascha Ratayski Geburtsdatum 19.05.1975 Unternehmen LA 21 Landschaftsarchitektur Ort Berlin Mitarbeiterzahl 2

Winfried Wolfrum Geburtsdatum 22.09.1954 Unternehmen CAD/CAM Technologie Normung, Ingenieurbüro Wolfrum Ort Berlin Mitarbeiterzahl 2

Fachliche Schwerpunkte Landschaftsarchitektur, Umweltplanung bisherige Tätigkeit in VBI-Gremien AK Gesundheitsbau, Vorstand Young Professionals Bewerbung um welches Amt Beisitzer Ziele für die Vorstandsarbeit • Vernetzung Architektur/Ingenieurwesen • Nachwuchs/junge Ingenieure • Öffentlichkeitsarbeit VBI

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Fachliche Schwerpunkte Generalplanung, Architektur, Ingenieurleistungen bisherige Tätigkeit in VBI-Gremien 2. Vizepräsident Sonstiges berufspolitisches Engagement BDIMittelstandsausschuss, AK Daseinsvorsorge im BDI, Koordinierungsausschuss ÖPP beim BMVBS, Vorsitzender des Außenwirtschaftsausschusses der IHK Südwestsachsen, Beirat der gtai, BDI-Kulturkreis Architektur u.w. Bewerbung um welches Amt Vizepräsident Ziele für die Vorstandsarbeit Erweiterung des Leistungsangebotes, um die Bedürfnisse der Mitglieder optimal zu erfüllen • Plattformbildung zum Informationsaustausch und zur Netzwerkbildung im In- und Ausland • Verbesserung der wirtschaftlichen/rechtlichen Rahmenbedingungen • Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit, um die gesellschaftspolitische Position der Ingenieure und das Image des Verbandes zu verbessern • Lobbying für eine leistungsgerechte Honorierung

Fachliche Schwerpunkte Einführung und Pflege von Managementsystemen (Qualität, Umwelt, Lebensmittelsicherheit) Beratung zur Produktkonformität (Bauprodukte, Medizin, Maschine, Druckgerät) bisherige Tätigkeit in VBI-Gremien Mitarbeit FG TWU/interdisziplinäre Beratung, Mitglied des Vorstandes Berlin/Brandenburg Sonstiges berufspolitisches Engagement Vorsitzender des Ausschuss Normenpraxis Berlin/Brandenburg im DIN, stv. Vorsitzender Normenausschuss Technische Grundlagen im DIN, Moderator des Erfahrungsaustausches Arbeitssicherheit in Zusammenarbeit mit der Regierung Oberfranken Bewerbung um welches Amt Beisitzer Ziele für die Vorstandsarbeit • Vertretung der Interessen von Büros aus Elektro-, Maschinen- und Verfahrenstechnik sowie Umwelt im Verband und in dessen Außenwahrnehmung • Wahrnehmung der spezifischen Probleme der kleinen und mittleren Büros im Vorstand • durch meine guten Kontakte zur DINGeschäftsleitung Mittlerfunktion zwischen Anwendern und Normschaffenden


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Wir arbeiten ...

Quelle: Lusail Real Estate Development Co. Ltd.

INROS LACKNER AG, www.inros-lackner.de

... an der Planung einer Werft in Turkmenistan Das Architektur- und Ingenieurunternehmen Inros Lackner AG und die Ingenieurtechnik & Maschinenbau GmbH (IMG) aus Rostock setzten sich mit ihrem umfangreichen Know-how im Bereich der Konzeption, Planung und technischen Ausrüstung von Werften gegen die internationale Konkurrenz durch und erhielten gemeinsam den Auftrag zur Planung und Begleitung des Neubaus einer Werft im zentralasiatischen Turkmenistan – das Foto zeigt eine Layoutstudie. Das Investitionsvolumen in der finalen Ausbaustufe beträgt ca. 300 Mio. Dollar – die erste Ausbaustufe mit einem Bauvolumen von ca. 150 Mio. Dollar wird in den nächsten zweieinhalb Jahren fertig gestellt. Die neue Werft entsteht am Rande des Seehafens der Stadt Turkmenbaschi am Kaspischen Meer. Auftraggeber ist der staatliche Dienst für den See- und Binnenschiffsverkehr Turkmenistans (GSMRTT). „Dieser Neubau in einer wirt-

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schaftlich aufstrebenden Region ist dringend erforderlich. Bisher wurden die Reparaturen und Durchsichten aller Schiffe Turkmenistans in ausländischen Schiffswerften durchgeführt“, erklärt Uwe Lemcke, Vorstandsvorsitzender der Inros Lackner AG. Projektleiter ist Torsten Retzlaff, Geschäftsbereichsleiter Wasserbau und Hafenlogistik, der die Vertragsverhandlungen vor Ort führte. „Der Neubau stellt für uns ein Novum dar. Erstmalig werden wir eine komplett schlüsselfertige Werft auf der ‚grünen Wiese’ von den ersten technologischen WerftkonzeptAnsätzen über die baulichen und Infrastrukturlösungen bis zum letzten Ausrüstungsdetail planen und deren Bau überwachen“, erklären Retzlaff und Dr. Dietrich Bruhns, verantwortlicher Projektleiter von IMG, gemeinsam. „Dieser Großauftrag ist für uns ein wichtiger Erfolg. Er zeigt, dass unsere Ingenieurdienstleistungen ein hohes Ansehen im Ausland genießen“, unterstreicht Bruhns. Insgesamt stelle das Projekt besondere Ansprüche sowohl an die Planung als auch an die technische Ausrüstung unter dem Aspekt einer hohen Flexibilität. „Die Werft in

Turkmenistan wird neben dem Bau neuer Schiffe und den Reparaturarbeiten auch die Offshore-Industrie unterstützen, die sich am Kaspischen Meer in einem schnellem Tempo entwickelt“, beschreibt Bruhns das anspruchsvolle Werftprojekt. Sowohl Inros Lackner als auch IMG haben umfangreiche nationale und internationale Erfahrungen im Werftbau. So hat Inros Lackner in der mehr als 75jährigen Unternehmensgeschichte verschiedene Werftprojekte betreut. Dazu gehörten unter anderem die Erweiterung der Schiffswerft in Emden und in Alexandria (Ägypten). Außerdem begleitete das Rostocker Ingenieurunternehmen in den vergangenen Jahren Planungen für die Werften in Warnemünde, Wismar und Stralsund und ist aktuell am Neubau einer Werft in Limbé (Kamerun) sowie Karachi (Pakistan) beteiligt. 쮿


WORAN ARBEITEN SIE GERADE?

pbr Planungsbüro Rohling AG, Osnabrück, www.pbr.de

... an der Generalplanung für die Emslandarena Lingen

Anfang Juli wurde der Grundstein für den Neubau der Emslandarena Lingen gelegt. Mit der Generalplanung über alle Leistungsphasen ist die pbr Planungsbüro Rohling AG aus Osnabrück beauftragt. Realisiert wird der Neubau im Rahmen eines Generalunternehmerauftrages durch das Lingener Bauunternehmen August Mainka. Der Bau der neuen Veranstaltungshalle wird als überregionales Leuchtturmprojekt sowohl vom Land Niedersachsen als

Visualisierungen: pbr Planungsbüro Rohling AG, Osnabrück

auch vom Kreis Emsland finanziell gefördert. Insgesamt steht ein Budget von 20 Mio Euro für den Neubau auf einer Grundfläche von 5.500 m² bereit. Ende 2013 soll die Halle fertig sein. Der Neubau der multifunktionalen Emslandarena dient als Erweiterung der bestehenden und überregional als Veranstaltungsort bekannten Emslandhallen. Er entsteht auf einer Freifläche gegenüber den Emslandhallen und wird nach Fertigstellung für verschiedene Events und Sportveranstaltungen (siehe Abb.) mit bis zu 5.000 Zuschauern zur Verfügung stehen. Durch den Einbau von mobilen Tribünensystemen werden variable Spielflächengrößen realisierbar sein, die auch Reitveranstaltungen wie z. B. Dressurfestivals ermöglichen. Für Kleinkonzerte, Tagungen und private Veranstaltungen bieten Foyer und VIP-Bereich künftig alle Voraussetzungen. Der Entwurf folgt im Wesentlichen der Funktion und trägt diese durch verschiedene Fassadenmaterialien in der Gestaltung so nach außen, dass sich eine markante Gesamtform ergibt. Mit der eingeplanten LED-Beleuchtung kann das Gebäude nachts in verschiedenen Stimmungen illuminiert werden. 쮿

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SPORT-/FREIZEITBAUTEN

Stadien weltweit

Innovation und Erfindung von Knut Göppert

Im Jahr 2011 wurden beim Europäischen Patentamt 235.000 Anträge eingereicht. Mit 8.600 Anträgen liegt der Technologiekonzern Siemens ebenso an der Spitze der Anmeldungen wie deutsche Unternehmen und Institutionen insgesamt mit 581 Patenten pro eine Million Einwohner. Unter den 100 führenden Anmeldern findet sich dabei keine einzige Organisation, die dem Bauwesen zugerechnet werden kann. Sind also die Architekten und Bauingenieure weniger innovativ oder weniger begabt? Trifft

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man die „Daniel-Düsentrieb-Mentalität“ weder in den Planungsbüros noch auf den Baustellen der Welt an? Man könnte annehmen, dass sich die großen Konzerne von Siemens über Bosch bis zu Bayer, Audi oder Continental die deutsche Ingenieurintelligenz gesichert haben und dass sich deren hohe Ausgaben für Forschung und Entwicklung auch direkt in der Anzahl der angemeldeten Patente niederschlagen. Aber ist das der richtige Blick auf die Situation im Bereich des Bauens?

Das Stadion Lia Manoliu in Bukarest Foto: Marcus Bredt

Ringseildach mit zwei Zugringen innen und einem Druckring außen Foto: sbp


Man kommt der Wirklichkeit näher, wenn man sich vergegenwärtigt, dass sich Patentanmeldungen nur dort lohnen, wo es um den Schutz von Produkten geht. Das ist bei anspruchsvollen Bauprojekten wie einem Stadion europäischer Spitzenklasse naturgemäß von untergeordneter Bedeutung. Und entscheidend ist, dass sich die Verknüpfung von Erfindung, Patent und Innovation beim Bauen daher nicht einfach zahlenmäßig erfassen lässt. Unsere Bauwerke entstehen als schöpferischer Prozess im Team mit Architekten und anderen Fachingenieuren. Im Zuge dieses Prozesses kommt es ständig zu Innovationen, die häufig allerdings ein einmaliges Ergebnis bleiben und nicht in einen industriellen Fertigungsprozess münden. Unsere Neugier und Lust auf Neuerungen führt zu individuellen Lösungen für höchst individuelle Bauwerke. Dabei werden neue Materialien und auch patentierte Bauprodukte ideenreich zu einer einmaligen Gesamtkonzeption komponiert. Unter diesem Aspekt betrachtet ist jedes anspruchsvolle Bauwerk auch ein Prototyp, bei dem schon beim ersten Testlauf alles funktionieren muss. So kommt es, dass bei-

spielsweise ein Stadion in den Warschauer Weichselauen keine Erfindung ist und keine Patentanmeldung erfordert – ist es doch nicht ernsthaft zu kopieren und wird auch nicht noch einmal gleich gebaut werden. Und doch steckt es voller Innovationen, die sich im Übrigen nicht nur in der Planung, sondern auch in der Herstellung und Montage entdecken lassen. Wenn nun nicht der industrielle produktionsorientierte Wettbewerbsvorteil den Antrieb für Innovationen darstellt, welche Mechanismen sind dann im Bereich des Bauens zu beobachten? Ohne darauf eine allgemeingültige Antwort zu formulieren, darf man allgemein konstatieren, dass Planer dann gute Ergebnisse erzielen, wenn Neugier und der Antrieb, immer das Bestmögliche erreichen zu wollen, vorhanden sind. Dafür ist Pioniergeist wichtig, der auch in fernen Gefilden regional bedeutsame Neuerungen erschaffen will. Wir arbeiten nach dem Leitsatz: „Jedes Projekt ist einzigartig und in jedem Projekt schauen wir nach Chancen, Neues einzubringen.“ Dazu kommt die Erkenntnis, dass im weltweiten Wettbewerb nur besteht, wer immer aufs Neue mit Überraschungen aufwarten kann.

Ein wesentlicher Antrieb für unsere Anstrengungen findet sich aber auch in den Entwurfswettbewerben der Auftraggeber. In den allermeisten Verfahren treten die Teams nach einer Vorauswahl in den Wettstreit um die besten Ideen. Dabei gilt es immer wieder, im Spannungsfeld von Originalität, Funktionsoptimierung und Wirtschaftlichkeit zu bestehen. Ein fundiertes Auswahlverfahren erzeugt im Übrigen sehr häufig auch eine wesentliche Grundvoraussetzung für einen optimalen Bauprozess: die Vertrauensbildung zwischen Bauherrschaft und Planerteam. Da sich die Planung als einmaliger Vorgang darstellt und das Ergebnis auch nicht in allen Einzelheiten von vornherein festliegt, ist dieses Vertrauensverhältnis sehr wichtig. Bei den Stadion- und Arenaprojekten in Bukarest, Kiew, Warschau, Vancouver und London konnten in vielen Bereichen Neuheiten aus dem Entwurfsprozess in die Praxis umgesetzt werden. Die Dach- und Fassadenkonstruktionen sind immer besonders exponiert und wahrnehmbar. Im Folgenden werden einige Innovationen dieser Elemente erläutert.

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Stadion Lia Manoliu, Bukarest Das Stadion in Bukarest liegt in einer der gefährlichsten Erdbebenzonen Europas, was mit massiven Auswirkungen auf das Konstruktionsprinzip der Stadionschüssel aus Stahlbeton einhergeht. Leichte, flexible Dachkonstruktionen sind prinzipiell sehr gut geeignet, hohen Erdbebenbeanspruchungen standzuhalten. Die Devise war daher, Masse und Steifigkeit soweit wie möglich zu reduzieren. Dies führte uns direkt zur Wahl eines Speichenrad-Tragwerkes für das Dach. In den vergangenen Jahren wurden Speichenraddächer immer nach zwei Prinzipien konzipiert: entweder mit zwei Druckringen (Felgen) und einem Zugring oder mit einem Druckring und zwei Zugringen. Nun ergab sich aufgrund der scheibenartigen Ausbildung des Stahlbeton-Oberranges die Chance, einen beachtlichen Teil der Dachkräfte direkt in das stabile Rangtragwerk einzuleiten. Und das ohne wesentlichen zusätzlichen Aufwand, denn die maximale Windbeanspruchung muss nicht zeitgleich mit dem seltenen Fall des maximalen Erdbebens untersucht werden. So ergab sich eine neuartige Kombination aus Dach- und Rangtragwerk, die wirtschaftlich äußerst interessant war und zudem die architektonische Idee einer äußeren Einheit von Fassade und Dach sehr wirkungsvoll unterstützt. PROJEKTDATEN LIA MANOLIU BUKAREST Planungsbeginn: April 2007 Fertigstellung: Juni 2011 Kapazität: 55.000 Überdachte Grundfläche: 43.400 m² Stahlkonstruktion: 3200 t PROJEKTBETEILIGTE Bauherr: City of Bucharest Architekt: Architekten von Gerkan Marg und Partner Zusammenarbeit: Krebs und Kiefer, Iproplan Bucharest Tragwerksplanung Dach: schlaich bergermann und partner, Stuttgart Generalunternehmer: Max Bögl, Neumarkt; Astaldi, Rom

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Längsschnitt Kiew Abb: sbp Nationalstadion Kiew: Fassade und Dach lassen der Bestandstribüne viel Raum Foto: Marcus Bredt

Olympiastadion Kiew Das Nationalstadion Kiew wiederum wird von einem spektakulären, schlanken Oberrang aus den sechziger Jahren umsäumt. Ein Bestandselement, das sorgfältig in die neue Stadionkonzeption eingebunden werden sollte und logischerweise nie für die Aufnahme zusätzlicher Lasten aus einer Dachkonstruktion konzipiert worden war. Die Aufgabenstellung für die Dachkonzeption war daher geprägt von den vorgefundenen Randbedingungen: Das Dach musste freistehend, ohne Abstützung an den Tribünen, mit gleichmäßigem Lastabtrag der vertikalen und horizontalen Kräfte über die maximale Anzahl von 80 Stützen und einer ausreichenden Krümmung in den vorgesehenen Druckringen entwickelt werden. Der Entwurf arbeitet zur Erfüllung dieser Randbedingungen nun zum ersten Mal weltweit mit einem in Umfangsrichtung biegesteif verbunPROJEKTDATEN OLYMPIASTADION KIEW Planungsbeginn: September 2008 Fertigstellung: Januar 2012 Kapazität:70.000 Plätze Überdachte Grundfläche: 55.000 m² Stahlkonstruktion: 6000 t Membranhochpunkte: 640 Stück (Ø 2,2 m bis 3,25 m) PROJEKTBETEILIGTE Bauherr: Nazionalnyj Sportywnyj Komplex Olimpijskyj Architekt: Architekten von Gerkan Marg und Partner, Berlin Zusammenarbeit: Architectural Bureau Y. Serjogin, Kiew Tragwerksplaner: schlaich bergermann und partner, Stuttgart Generalunternehmer: Kievmiskbud/Kievgostroj Stahlbau und Fassade: Master Profi Ukraine, Dnepropetrowsk Membranbau Außendach/Seilmontage: Hightex Deutschland Seile: Bridon Deutschland

denen Druckring-Stützen-Gitter und zwei Druckringen, die sich in ihrer Grundrisslage sehr deutlich voneinander unterscheiden. Beides hängt miteinander zusammen. Durch die biegesteife Verbindung und die biegesteifen Stützen beteiligen sich immer beide Druckringe gemeinsam am Lastabtrag, so konnte auch auf die konzentrierte Ableitung der Windkräfte über Auskreuzungen, die sonst üblichen Windverbände, verzichtet werden. Die einmalige Aufgabenstellung führte zu einer einmaligen Lösung. Ob das eine Erfindung genannt werden kann, ist eigentlich unwichtig – patentfähig wäre es, aber ein solcher Kopierschutz erscheint überflüssig. Nationalstadion Warschau Betrachtet man das Nationalstadion in Warschau aus der Ferne oder vom Innenraum aus, fällt sofort die spitze, insgesamt 70 m lange Nadel, die senkrecht über dem Spielfeldmittelpunkt schwebt, ins Auge. Was zunächst vielleicht wie eine spektakuläre Spielerei erscheint, erweist sich bei näherer Betrachtung als Herzstück des weltweit größten faltbaren Membrandaches über einem Stadion. Erst dieses wandelbare Innendach macht das Nationalstadion zur Multifunktionsarena, garantiert es doch unter allen Bedingungen Wetterschutz für alle Plätze, auch im Innenraum. Zum ersten Mal wurde ein solches Faltdach für Winterbedingungen ausgelegt. Die dabei anzunehmenden 800 t Schnee werden von der unteren Spitze der zentralen Nadel über vier Seilpakete in die Ecken der Dachkonstruktion über den Tribünen getragen. Einen solchen Lastabtrag kann man sicher nachvollziehen, würden in den vier Ecken feste Fundamente angeordnet werden können. Die Herausforderung bestand darin, eine solch enorme Kraftkonzentration von einem Tragwerk verarbeiten zu lassen, das auf größtmögliche Uniformität der Kräfte ausgelegt ist. Durch ein komplexes Zusammenspiel aus Seilringen und fächerförmig angeordneten, radialen Ein-

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Das Nationalstadion Warschau Foto: Marcus Bredt Die inklusive Membrangarage und Videotafeln im Endzustand 180 t schwere Nadel des Warschauer Stadions Foto: Marcus Bredt

PROJEKTDATEN NATIONALSTADION WARSCHAU Planungsbeginn: März 2008 Fertigstellung: Januar 2012 Kapazität: 55.000 Plätze Überdachte Grundfläche: ca. 69.000 m² Stahlkonstruktion: ca. 10.000 t Dachflächen Festes Dach: 55.000 m² Glasfaser PTFE Bewegliches Innendach: 10.000 m² PVC-Polyester Glasdach: 4000 m² PROJEKTBETEILIGTE Bauherr:Narodowe Centrum Sportu Sp. z o.o. Architekt:Architekten von Gerkan Marg und Partner, Berlin; JSK Architekten, Warschau Tragwerksplaner: schlaich bergermann und partner, Stuttgart Generalunternehmer:Joint Venture Alpine, Deutschland / Hydrobudowa, Polen Konsortium Dach und Membranbau: Cimolai, Italien, Mostostal Zarbze, Polen, Hightex Deutschland Massivbauplanung: Matejko und Partner Wroclaw, Polen Windkanaluntersuchungen: Wacker Ingenieure Birkenfeld,

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Prinzipskizze zum Tragwerksverhalten, Lastabtrag von Schneelasten Abbildung: sbp

zelseilen entstand eine intuitiv erahnte Gleichgewichtsfigur, die neben der Verteilung der großen Einzelkräfte aus dem Innendach auch die gewünschte Innenkontur des äußeren Tribünendaches nachzeichnet. Ein solches Gleichgewicht auch tatsächlich zu erzielen und die erforderlichen Bauteile schlank ausführen zu können, ist nur mit den neuesten Entwicklungen der Numerik möglich. Nur die modernsten, programmierbaren Formfin-

dungsstrategien erlauben es, die Vielzahl der vorgegebenen Randbedingungen zu erfüllen. Die allgemeine Investition in unsere Programmierungen der Optimierungswerkzeuge zahlt sich durch die Vielfalt der mit ihrer Hilfe lösbaren Aufgabenstellungen aus. Der Computer erschafft nicht die Form. Aber ohne Unterstützung durch diese numerischen Werkzeuge wären Konstruktionen wie das Warschauer Stadiondach undenkbar.


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BC PLace Stadion Vancuver Fotos: Marcus Bredt

Die Membrangarage des BC Place Stadions Foto: sbp

BC Place, Vancouver In Vancouver war der Bauherr und Betreiber des luftgestützten, voll überdachten Stadions unzufrieden mit dem extrem hohen Energieverbrauch und diversen Einschränkungen im Betrieb des 25 Jahre alten Stadions. Zudem wünschten sich die beiden Hauptnutzer (Profiteams aus den Bereichen Fußball und American Football) eine Freiluftspielstätte. Unser Vorschlag, das bestehende Dach durch eine auf den oberen Tribünenrand positionierte seilgestützte Membrankonstruktion zu ersetzen, wurde begeistert aufgenommen. So konnte dieses echte Innenstadtstadion den in den letzten Jahren gestiegenen Anforderungen angepasst werden. Die größte Herausforderung ergab sich bei der Planung des leichten, wandelbaren Innendaches, das für eine Schneelast von bis zu 200 kg/m² ausgelegt werden musste. Die zweilagige Membrankonstruktion aus beschichtetem PTFE-Gewebe parkt komplett in einer zentral über dem Spielfeld angeordneten Garage und wird nach dem Ausfahren und Spannen noch zusätzlich wie eine Luftmatratze aufgeblasen. Eine Weltneuheit, die das Anwendungsspektrum für solche Konstruktionen deutlich erweitert.

Die aufgeblasenen Kissen des geschlossenen Daches Foto: sbp

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Das doppelt gekrümmte Seilnetzdach des Velodromes. London Foto: sbp

PROJEKTDATEN BC PLACE, VANCOUVER Planungsbeginn: Januar 2008 Fertigstellung: September 2011 Kapazität: 55.000 Zuschauer Überdachte Grundfläche: Außendach (Glas/PTFE-Membran): 32.500 m² Wandelbares Innendach: 8500 m² ETFE-Fassade: 9500 m² PROJEKTBETEILIGTE Bauherr: PAVCO Architekt: Stantec Tragwerksplaner: schlaich bergermann und partner, Stuttgart Zusammenarbeit: David Campbell, Geiger Engineers (Engineer-of-record) Berechnung der Membranflächen:Tensys Generalunternehmer: PCL Westcoast Stahlbau: Canam, Structal Seilmontage: Freyssinet Wandelbares Innendach/ETFE-Fassade: Hightex Deutschland Außendach: Shade

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Velodrom, London Beim olympischen Velodrom in London bestand der Wunsch, eine funktional logische Gesamtform konstruktiv optimal zu nutzen. Dazu sollten ein zukünftiger minimaler Primärenergieverbrauch und auch Tageslichteinfall gewährleistet werden. Aus der Tribünengeometrie lässt sich eine ideale Randgeometrie für eine Sattelfläche erzeugen. Die Höhendifferenz zwischen den Extrempunkten sorgt für ausreichende Krümmung in beide Richtungen des vorgespannten, orthogonalen Seilnetzes. Mit minimalem Konstruktionsgewicht wird eine Primärkonstruktion erzeugt, die die vorgefertigten Holzkassetten und die Oberlichter aufnehmen kann. Der warme Charakter der Holzkassetten und das angenehme Licht machen das Velodrom zu einer der schönsten Wettkampfstätten der Olympischen Sommerspiele 2012. Fazit Innovationen im Bauwesen sind theoretisch immer reproduzierbar, doch sehr selten werden sie tatsächlich exakt wiederholt. Vielmehr finden sich in der gesamten Baugeschichte viele Beispiele fortwährender Weiterentwicklun-

PROJEKTDATEN VELODROM LONDON Planungsbeginn: Juli 2008 Fertigstellung: März 2011 Kapazität: 6.000 Überdachte Grundfläche: 12.000 m² Seile: 14 km Gesamtlänge PROJEKTBETEILIGTE Bauherr: London Olympic Delivery Authority Architekt: Hopkins architects Zusammenarbeit: Expedition engineers Tragwerk Dach: schlaich bergermann und partner, Stuttgart Generalunternehmer: ISG London

gen an aufeinander folgenden konkreten Bauprojekten. Unsere Prototypen münden daher nie in die Serie und das macht unsere Arbeitswelt aufregend, abwechslungsreich und einzigartig. Autor: Dipl.-Ing. Knut Göppert, Geschäftsführer bei schlaich bergermann und partner, Stuttgart


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Aquatics Centre, London

Olympiagold unterm Wellendach von Christian Brensing

Zuschauerkapazität Im nacholympischen Zustand finden dann regulär 2.500 Zuschauer auf den Rängen Platz, jetzt für die olympischen Wettkämpfe erhöhen zwei zusätzliche temporäre Tribünen die Kapazität um weitere 15.000 Sitze. Unter der geschwungenen Dachform der 4.200 m² großen Schwimmarena befinden sich zwei Wettkampfbecken, eins mit olympischer 50-m-Bahn und ein 25-m-Pool, der als Sprungbecken dient. Ein drittes, ebenfalls 50 m langes Trainingsbecken liegt separat unter der „Plaza“, einem der Haupteingänge zum Olympiapark. Die architektonischen und auch ingenieurtechnischen Planungen erfolgten unter Berücksichtigung der zunächst temporären Nutzung als Olympische und Paralympische Wettkampfstätte, genannt „Games Mode“, und der späteren langfristigen Nutzung („Legacy Mode“) als öffentliches Sport- und Schwimmbad. Lage und Gründung Der Bauplatz des Aquatics Centre liegt räumlich eingezwängt zwischen Eisenbahntrassen im Osten und dem Waterworks River im Westen. Dabei ragen Teile der temporären Tribünen auf der Westseite weit über den Fluss, im Osten dagegen reichen die temporären Tribünen bis auf 8 m an die Eisenbahn heran. Außerdem wurden zwei sogenannte PLUG-Tunnel (Power Lines Under Ground) für Starkstromleitungen in circa 26 m Tiefe unter der Schwimmarena gebaut, die es bei der Bauwerksgründung zu beachten galt. Der nördliche Bereich der Arena verschmilzt mit einem der Haupteingänge des Olympiaparks, der zugleich den Waterworks River und eine Bahnlinie überbrückt.

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Der Baugrund besteht aus Schwemmland, unter dem „Lambeth Lehm“ und „Thanet Sande“ liegen. Mit anderen Worten, die Bodenverhältnisse sind entsprechend schlecht. Demzufolge waren die Gründungsarbeiten äußerst aufwändig. Insgesamt wurden 1.800 Bohrpfähle und 26 Rammpfähle im Bereich des Flussbetts verbaut. Dabei war äußerste Vorsicht in Bezug auf die zuvor gebohrten PLUGTunnel geboten. Arup Geotechnik führte entsprechende Finite Elemente Analysen durch. Die Dachkonstruktion Das herausragende Merkmal der Konstruktion des Aquatics Centre ist sein Dach. Das spektakuläre, 11.000 m² große, wellenförmige Dach wird im Norden von zwei Betonpfeilern und im Süden von einer 22 m langen Stützwand getragen. Bei der Geometrie des Dachs ließen sich die Architekten vom „Fluidum des Wassers“ inspirieren. Der tief herabhängende „Bauch“ des Dachs separiert die Wettkampfbereiche Schwimmen und Wasserspringen voneinander. Die Seitenflügel des Dachs schwingen sich nach oben, wodurch im endgültigen Zustand –„Legacy Mode“ ausreichend Tageslicht einfallen kann. Ausschlaggebend für die Dachformfindung war jedoch die Forderung, allen 17.500 Zuschauern einen stützenfreien Blick auf das Wettkampfgeschehen zu ermöglichen. In der Planung durchlief die Dachkonstruktion bis zur endgültigen Form eine evolutionäre Entwicklung – von einer anfänglich sehr anspruchsvollen Lösung zu einer deutlich einfacher zu realisierenden Variante. Angesichts voller Auftragsbücher hatten hier vor allem die Baufirmen ihren Einfluss geltend ge-

Dachansicht des LAC in Olympiaform mit 15.000 zusätzlichen Zuschauerplätzen


macht. Sie bestanden auf einer aus einfachen Komponenten zu realisierenden und zügig mit konventionellen Methoden und Mitteln montierbaren Konstruktion. So entstand die dreimensionale Dachkonstruktion aus einem System symmetrisch angeordneter einfacher Fachwerkträger. Die Spannweite beträgt von der südlichen Stützmauer bis zum nördlichen Treppenhaus und einem dort gelegenen Haustechnikkern 120 m. Die gesamte Dachform ähnelt einem rund geschliffenen Diamanten, der an der breitesten Stelle 90 m misst, am Nordende 54 m und am südlichen 22 m. Im zentralen Dachbereich besteht sie aus einer Kombination von einfachen Trägern und einer etwas komplexeren Bogenwirkung, die über eine

Art geknickten Druckring in den sogenannten Flügeln den Dachkern flankieren. Diese „Flügel“ stehen vom jeweils äußersten Träger des zentralen Dachbereichs 27 m ab. An den Knicken benötigt der Druckring Zugbänder, um das ganze zusammenzuhalten. Der Druck der gebogenen „Flügel“ wird jeweils am nördlichen wie südlichen Ende der Dachkonstruktion von einer Transferkonstruktion aufgenommen. Wobei das nördliche Dachende auf einem festen Gelenklager ruht, das südliche Ende dagegen über drei Gleitlager auf der Stützwand lagert. Die gesamte Dachkonstruktion wurde vor allen anderen Bauteilen, wie Schwimmbecken, Tribünen, Umkleideräume etc., mit Hilfe von drei Stützgerüsten errichtet.

Massivbau Sobald die Dachkonstruktion vollendet war, begannen die Betonarbeiten an den Schwimmbassins, den Kellergewölben und der so genannten „Concrete Superstructure“, die alle Becken mit ihren Tribünen, Passagen und Galerien einschließlich der „Plaza“ umschließt. Ganz besonderes Augenmerk galt jedoch den von Zaha Hadid Architekten expressiv geformten fünf Sprungtürmen aus Stahlbeton. Hier galt es, vier Grundanforderungen zu erfüllen: Stabilität, Durchbiegung, Vibration und Ästhetik. Aufbauend auf der 3-D Geometrie der Architekten entwickelte Arup eine „Extraction Software“, mit der Querschnitte entlang des Verlaufes der Sprungtürme erstellt wurden. Diese Schnitte wurden dann so weiterbearbeitet, dass

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daraus ein Berechnungsmodell für die Bemessung der Türme entstand. Die exakte Anordnung der Bewehrung stellte die nächste Herausforderung dar. Es gelang, die Positionen der einzelnen Stäbe in jedem der Schnitte genau zu definieren, wobei die Biegebewehrung immer einer einzigen geometrischen Bezugsebene folgt. Alle Sprungtürme zusammen erforderten 300 unterschiedliche Schnitte für die Bügelbewehrung, alle mit verschiedenen Biegeformen aber unter Benutzung von Standardbiegeradien. Gebäudetechnik Wenn sich schon in der Tragwerksplanung vieles an den spezifischen Belangen und Anforderungen olympischer Wettkampfstätten zu orientieren hat, gilt dies erst recht für viele Bereiche der technischen Gebäudeausrüstung. Das beginnt bei den Wassertemperaturen, die zwischen 25 und 30 °C liegen müssen, und der Vorgabe für die Lufttemperatur, die mindestens 1 K über der Wassertemperatur liegen

muss. Da die durchschnittlichen Londoner Jahrestemperaturen weit unter den zu gewährleistenden Schwimmhallen-Temperaturen liegen, kam eine natürliche Be- und Entlüftung zu keiner Zeit in Frage. Infolgedessen wurden die entsprechenden mechanischen Be- und Entlüftungsanlagen einschließlich Wärmerückgewinnungssystem ausgelegt sowie eine sehr gute Wärmeisolierung vorgesehen. Arup definiert das Klima des London Aquatic Centre als eine Abfolge von Mikroklimas, die folgerichtig von einzelnen Maßnahmen bestimmt werden. Eine dieser lokalen energetischen Maßnahmen ist der Wegfall von Luftdüsen, die um die Schwimmbecken herum angeordnet worden wären, um die chlorhaltige Luft direkt abzusaugen. Stattdessen setzte man auf einen sehr niedrigen Luftwechsel, auf der natürlichen Konvektion beruhend, um starken Luftzug zu vermeiden. Die Effizienz der Wärmerückgewinnung in den vier Zentralen liegt bei 84 %. In der gesamten 180.000 m³ großen Schwimmhalle soll im nacholympischen Zu Innenansicht des Schwimmstadions

Längsschnitt

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Querschnitt

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FEM-Dachmodell

stand bei einer durchschnittlichen Raumtemperatur von 30 °C pro Stunde ein Luftwechsel erfolgen. Alle Bereiche um die Schwimmbecken herum werden über eine Unterflurheizung erwärmt, was mit dem niedrigen Luftwechsel am Beckenrand abgestimmt ist. Die Zuschauer auf den Rängen bedürfen allerdings einer komplett anders gearteten Klimatisierung, die je nach Veranstaltung und Auslastung gesteuert werden kann. Unter jedem der 2.500 Sitze auf den dauerhaften Tribünen (Legacy Mode) befinden sich runde Luftauslässe, über die circa 26 °C warme Luft einströmt. Dieses Luftvolumen wird dann oberhalb der letzten Sitzreihe wieder abgesaugt. Zu Spitzenzeiten, z. B. während heißer Sommermonate, kommt eine Kühlung zum Einsatz. Das Gesamtvolumen der Schwimmhalle, einschließlich des bis zu 16 m hohen Dachvolumens, liegt bei 180.000 m³. Auf Grund des hohen Aufwands, den die Elimination von Kältebrücken und der damit verbundenen Kondensation bei diesem großen Dachvolumen bedeu-

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Entwurf Sprunganlage

Sprungtürme-Modellierung im Computer LAC in nacholympischer Normalform


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tet hätte, wurde das Dach als Warmdach ausgebaut. 200 mm mineralische Dämmung bescheren dem Dach einen U-Wert von 0,20 W/m²K. Spezielle Ventilatoren lassen die Luft zirkulieren und übernehmen für den Fall, dass sich die Luft durch die in speziellen „Lichtinseln“ integrierten Strahler (bis 3.000 lux) über 35 °C erhitzen sollte, die Kühlung. Fassade In der Halle selbst liegt der Wärmeverlust über die Außenflächen bei ungefähr 20 % des gesamten Heizbedarfs. Dabei spielen die nach innen geneigten und gekrümmten 18 m hohen Glasfassaden eine große Rolle, die allerdings erst nach dem Abbau der temporären Tribünen für die Olympischen Wettkämpfe in der „Legacy Mode“ installiert werden und erst dann entsprechend viel Tageslicht einfallen lassen: „Für die komplexe Tragkonstruktion werden die Fassaden-Pfosten über Diagonalstreben mit einer zusätzlich hinten angestellten Stütze zu einem Fachwerkträger verbunden. Fest im Boden eingespannt, bildet diese Konstruktion einen stabilen Kragarm, der alle Lasten der Fassade in die Bodenplatte einleitet. Bei dieser modularen Bauweise sind neben den konstruktiven auch haustechnische Anschlüs-

se berücksichtigt worden: Die Stahlprofile der Fassaden werden mit Warmwasser durchströmt, beheizen so die gesamte Fassadenkonstruktion und verhindern Kondensatniederschlag.“ Soweit die deutsche Firma Seele, die sowohl den Auftrag für die Fassaden im „Games Modus“ sowie für die spätere und architektonisch hochwertigere „Legacy Mode“ herstellte bzw. noch herstellen wird. Schlussbemerkung Von Beginn des ersten offiziellen Schwimmtrainings im London Aquatics Centre im Februar 2012 bis nach den Paralympischen Spielen Anfang September 2012 gelten hinsichtlich der Klimatisierung besondere Verhältnisse. Dazu gehört u. a., dass zehn temporäre Gebläse (0,6 W/l/s) – ohne zusätzlich erforderliche Baumaßnahmen an Lüftungskanälen – die temporären Tribünen mit Frischluft versorgen, die Wassertemperatur des Pools wird bei 26 °C gehalten und es herrscht ein leichter Überdruck in der Halle. Fasst man das im LAC genutzte energetische Einsparpotenzial zusammen, so erreicht der Bau – bezogen auf den aktuellen Olympiamodus – gegenüber den Richtwerten von 2006 eine Einsparung von 46,5 %. Wie das architektonische wie ingenieurtechnische „Juwel“ aber

Bewehrungsmontage für die Sprunganlage

nach dem Abbau der in der Außenansicht etwas unbeholfen wirkenden temporären Tribünen im „Normalzustand“ wirken und funktionieren wird, bleibt abzuwarten. Zumindest wurde das London Aquatics Centre termingerecht ein Jahr vor Beginn der Olympischen Sommerspiele fertig gestellt. Autor: Christian Brensing CBE-enterprises, Berlin

alle Abbildungen: Arup, London

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Olympiastadion, Kiew

Historische Tribüne unter „Sternenhimmel“ von Christian Brensing

Historie Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat sowohl eine äußerst bewegte politisch-historische Vergangenheit als auch Gegenwart. Sie wurde stark beeinflusst durch die jahrzehntelange Zugehörigkeit der Ukraine zur Sowjetunion bzw. die heutige geographische wie kulturellen Nähe zu Russland. Das nachhaltigste Ereignis der jüngsten Geschichte ist das Schicksal der „Orangenen Revolution“ von 2004. Deren Auf- und Nie-

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dergang wirkt bis heute in Politik und Alltagsleben des Landes fort. Die Diskussionen um die Ukraine als Austragungsort der UEFA-Fußballeuropameisterschaft 2012, gemeinsam mit dem benachbarten Polen, sind inzwischen zwar vorbei, ihre Folgen aber bleiben abzuwarten. Am Kiewer Olympiastadion kann man eindeutig ablesen, wie eng – unter bestimmten autokratischen Verhältnissen – die Beziehungen von Politik und Sport sein können. Der Umbau des

alten Olympiastadions von 1980 zum EM-Endspielstadion ist dafür vielleicht das treffendste architektonisch-konstruktive Sinnbild. Historisch betrachtet ist das Kiewer Olympiastadion in seiner Entstehungsgeschichte und den damit verbundenen baulichen Metamorphosen durchaus mit dem Berliner Olympiastadion vergleichbar. In dem einen wie dem anderen Fall gehen die Anfänge auf die feudalen Gesellschaftsstrukturen vor dem Ersten Welt-


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Stadionansicht im Abendlicht Foto: Marcus Bredt

krieg zurück. Geschickt nutzte man 1914 die Topographie der Festung Kiew, um in und an ihren Wällen die Ränge einer ersten Sportstätte zu integrieren. Weit kam man allerdings nicht, da der Erste Weltkrieg konkrete Baumaßnahmen verhinderte. Auf den Trümmern errichteten die Bolschewisten 1923 das „Rote Stadion“. Dessen bauliche Qualität war jedoch erbärmlich, was unter Stalin zu einer vollständigen Neuplanung führte. Aber auch dieses Stadion,

für nun 50.000 Zuschauer, stand unter keinem guten Stern. Am Eröffnungstag, dem 22. Juni 1941, marschierte die deutsche Wehrmacht in die Sowjetunion ein. Auch die jeweilige Benennung des Stadions reflektiert die wechselvolle Geschichte: „Rotes Stadion“, „Stalin Nationalstadion“, „Chruschtschow Nationalstadion“, „Zentralstadion Kiew“, „Nationalstadion Kiew“ bis zum heutigen „Nationalen Sport Komplex (NSK) Olimpijskyi“.

Ausgangssituation Das, was die Architekten von Gerkan Marg und Partner (gmp) sowie ihre Fachplaner, allen voran die Tragwerksplaner Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart, 2008 während der Erarbeitung eines ersten Gutachtens vorfanden, waren folgende bauliche Hauptelemente: zwei gewaltige, je 50.000 Zuschauer fassende Ränge, der oberste davon eine filigrane Spannbetontribüne aus dem Jahr 1968, vier autarke, außerhalb des Rondells stehende, 82 m hohe Flutlichtmasten, eine hinter dem obersten Rang aufgeständerte Ehrentribüne und ein baufälliges Eingangsbauwerk, den sogenannten Italienischen Hof. Das Gutachten kam zu dem Schluss, weite Teile des Olympiastadions seien neu zu errichten, um die Anforderungen an eine moderne, internationalen Standards entsprechende Sportstätte zu erfüllen. Allerdings sollten Teile des „Italienischen Hofs“ sowie der äußerst filigrane und außerordentlich ansehnliche Oberrang erhalten werden. Die unter Denkmalschutz stehende Konstruktion besteht aus 80 weit auskragenden Fertigteilzahnbalken mit Stufenplatten von nur 6 cm Bauteildicke. Christian Hoffmann, Leiter der gmp-Niederlassung in Aachen, zog aus der komplexen politischen wie baulichen Gemengelage den Schluss: „Persönlicher Kontakt vor Ort, insbesondere während das Projekt in der Abwicklung ist, ist von entscheidender Bedeutung. Also, dass dort jemand ansprechbar ist, ein Original-gmpMann, der russisch spricht, kein zugekaufter Berater. Diese direkte Verbindung zu wahren zwischen unserem Büro in Aachen und der Baustelle in Kiew, das war die große Herausforderung.“

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Entwurf und Planung Die Bedingungen vor Ort machten einen behutsamen Umgang mit der teilweise denkmalgeschützten Substanz von Nöten. Zu dem wollte man das äußere Erscheinungsbild des Olympiastadions nicht völlig verändern, sondern sozusagen in zeitgemäßem Gewand neu erstehen lassen. Schon der Abriss der vier al-

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ten Flutlichtmasten und die Neugestaltung der Zuwegung betonten die neue Offen- und Klarheit der Sportanlage. Mit dem Entwurf einer bis dato nicht vorhanden Überdachung und dem Neubau des Unterrangs – zur Gewährleistung von Sichterfordernissen – komplettierten Architekten und Ingenieure den Charakter des Stadions gemäß den interna-

tionalen Anforderungen an Sportstätten. So konzentriert sich der Umbau des Kiewer Olympiastadions im Wesentlichen auf die Kreation einer neuen Gebäudehülle, sprich dem Dach und der Fassade. Der auch in dieser neuen Fassung immer noch dominante Oberrang wurde radial in einem Abstand von 9 m mit einer das gesamte Stadion umschließenden Glas-


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Lageplan Plan: gmp Architekten

fassade wie mit einem „Schaufenster“ umschlossen. Darüber schwebt, nach dem Prinzip des Speichenrads mit zwei Druckringen konstruiert, ein 48.000 m² großes Membrandach an einem Seiltragwerk aus 80 radialen Seilbindern. Die Dachmembran wird von 640 erhabenen und transparenten Lichtkuppeln punktiert. Zu Recht spricht man, erzeugt vom Zu-

Ansicht Dachtrawerk

Foto: Marcus Bredt

schnitt der Membranfelder, von einem „Sternenhimmel“, der von den hoch gelegenen ehemaligen Wallanlagen und von den in der Umgebung immer zahlreicher werdenden Hochhäusern bestens eingesehen werden kann.

Schwebende Leichtigkeit Der Eindruck der schwebenden Leichtigkeit eines sehr großen Dachs mit beachtlichen Außendimensionen (300 m Längs- und 220 m Querrichtung) über einer gläsernen Fassade wird durch einige konstruktive wie technische Kniffe kreiert. Aus der Perspektive des ankommenden Sportfans zieht sich ein weißer Kranz

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PROJEKTBETEILIGTE Bauherr National Sport Complex Olimpiyskiy, Ukraine Wettbewerb: 2008 Architektur gmp Architekten von Gerkan Marg und Partner in Arbeitsgemeinschaft mit Private Creative Architectural Bureau Y. Serjogin LLC, Kiew Tragwerksplanung Dach und Hauptfassade sbp schlaich bergermann und partner, Stuttgart Tragwerksplanung Massivbau KKIG Kempen Krause Ingenieurgesellschaft bR, Aachen Haustechnik b.i.g. Bechtold Ingenieurgesellschaft mbH, Karlsruhe Lichtplanung Conceptlicht, Traunreut Wegeleitsystem formkombinat, Nina Marg, Hamburg Generalunternehmer Kyivmiskbud, Kiew; AK Engineering, Kiew; Master Profi Ukraine, Dnepropetrovsk aus 80 abgewinkelten, 52 m hohen Stahlstützen um die Ränge. Deren Unterschenkel sind durchgehend um 20° nach außen geneigt, die Oberschenkel dagegen jeweils um 10° bis 35° nach innen. Der damit erzeugte optische Eindruck ist der von Schwung und sprunghafter Dynamik, die nach oben hin zum neuen Dach und darüber hinaus führt. Im Fassadenbereich, sprich bis zur Höhe der unteren Schenkel, spannen sich vertikale Glaslamellen, die an horizontalen Stahlträgern befestigt sind. Auf Grund der 20Grad-Außenneigung sind die Glasscheiben geschuppt, deren horizontale Träger jedoch optisch kaum wahrgenommen werden. Insbesondere nachts und bei künstlicher Beleuchtung ist dieser „Glasvorhang“ kaum erkennbar und gibt den Blick auf den beleuchteten Oberrang mit dessen markanten Zahnbalken nahezu uneingeschränkt frei. Oberhalb der Fassade, d. h. im Knick der weißen Stahlstützen, verläuft der untere der beiden Druckringe. Der biegesteife Knoten zwischen Stütze und diesem unterem Druckring übernimmt durch das am Knick eingeschweißte Gussteil, die horizontale Aussteifung des Gesamttragwerks und schließt die Druckkräfte des unteren Druckrings kurz. Im Bereich der gera Detailansicht Dach

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Foto: Marcus Bredt


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Stadionschnitt

L채ngsschnitt Detail

alle Zeichnungen: gmp Architekten

Querschnitt

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de verlaufenden Haupttribünen muss der untere Druckring allerdings mit einer sehr geringen Grundrisskrümmung auskommen, da die Geometrie der Tribünenanlagen stark von der Kreisform abweicht. Zur Kompensation ist der 18 m höher gelegene obere Druckring wesentlich stärker gekrümmt und größer dimensioniert – im Gesamtsystem ergibt sich so eine statisch optimale Form. Optisch passt sich der vergrößerte Querschnitt perfekt ins Gesamtsystem ein, auch weil er nicht oben auf die Enden der Fassadenstützen aufgesetzt wurde, sondern radial nach innen versetzt an die Stahlstützen anschließt. Thomas Moschner, Projektleiter Schlaich Bergermann und Partner, beschreibt den Kräfteverlauf wie folgt: „Aus der Einleitung der Vertikalkräfte aus dem Ring in die Fassadenstützen ergibt sich ein Exzentrizitätsmoment. Um dieses zu kompensieren, wurde der Anschluss der oberen Radialseile an den oberen Druckring aus der Systemachse nach unten verschoben, so dass die Radialseilkräfte ein gegendrehendes Moment erzeugen. Da die Winkeländerung der Radialseile unter Last klein bleibt, gelingt es so, das Exzentrizitätsmoment nicht nur für den Eigengewichtszustand, sondern auch für die Lastzustände weitgehend zu kompensieren.“

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Damit wird am Detail beschrieben, was das Ziel vieler komplexer Formfindungsprozesse im Tragwerksentwurf ist: Optimierung des Gesamtsystems unter allen denkbaren Lastfällen durch Minimierung der Momentenbeanspruchung. Die Dachmembran Die gesamte Dacheindeckung erfolgte mit einer transluzenten PTFE-beschichteten Glasfasermembran. Auf Grund der hohen Anforderungen an Transparenz, Langlebigkeit, Robustheit und Verarbeitbarkeit entschied man sich nach eingehenden 1:1-Tests mit einer Reihe von Glasfasergeweben, z.B. mit stark gebündelten Einzelfäden und beidseitiger Laminierung durch PTFE-Folien, für eine bereits mehrfach eingesetzte glasfaserverstärkte und beschichtete Membran mit einer Transluzenz von cira 16 %. Jedes der 80 Membranfelder wurde im Werk in einem Stück gefertigt und dort mit größter Sorgfalt auf eine Transport- und Montagevorrichtung aufgerollt. Somit konnten die Felder auf der Baustelle problemlos mit Hilfe von Elektrowinden vom unteren Druckring aus zum inneren Ringseil gezogen werden. Dadurch ging man den Risiken der Beschädigung durch lokal stark beanspruchte Falten wei-

Innenaufnahme mit Blick auf das Spielfeld Foto: Marcus Bredt

testgehend aus dem Weg. Das Spannen der einzelnen Membranfelder gelang durch das Hochdrücken der einzelnen Luftstützen. Gekrönt werden diese von den bereits erwähnten kreisrunden, gewölbten und transparenten Lichtkuppeln, die das Bild eines „Sternenhimmels“ suggerieren. Ebenso architektonisch markant ist der mehrlagige und sternförmige Membranzuschnitt, der das sternfächerförmige Erscheinungsbild des Dachs nachhaltig unterstützt. Das erste Fußballspiel in der neuen Arena fand im November 2011 statt: Ein Freundschaftsspiel der ukrainischen Equipe gegen die deutsche Fußballnationalmannschaft, das diplomatisch mit einem 3:3 unentschieden endete. Inzwischen ist auch die Europameisterschaft Geschichte. Das Kiewer Stadion mit einer BGF von 76.500 m² und einer Kapazität von circa 68.000 Zuschauern war die größte Spielstätte des Turniers und eine der schönsten. Autor: Christian Brensing CBE-enterprises, Berlin


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Lentpark, Köln

Zum Eislaufen ins Schwimmbad von Hans Jürgen Krolkiewicz

Ansicht von Süd nach Nord

Vorgeschichte Im Jahr 1936 erwarb der Unternehmer Anton Linde, Inhaber der Blockeisfabrik Linde, das Grundstück an der heutigen Lentstraße und baute noch im selben Jahr die erste künstliche Eisbahn in Köln. Zur Sommersaison 1937 kamen ein Freiluftschwimmbad, ein Luft- und Saunabad, zwei Tennisplätze sowie die Radsportbahn hinzu. Aufgrund dieses breiten Angebotes war es möglich, Anlage ganzjährig zu nutzen. Zudem diente die Anlage der Firma Linde als Demonstrationsobjekt, um die eigene Kälte- und Wärmetechnik praktisch zu demonstrieren. Diese Sportanlagen wurden im Zweiten Weltkrieg bis auf das Maschinenhaus zerstört. Das Schwimmbad wurde 1946 wieder eröffnet, die erste Eissportveranstaltung fand 1947 statt. Im Laufe der 1950er Jahre geriet die Firma Linde in Schwierigkeiten und konnte die Mittel für ei-

ne notwendige Sanierung nicht aufbringen. 1959 übernahm deshalb die Stadt Köln die Anlage, die 2007 in die heutige „Kölner Sportstätten GmbH“ überführt wurde. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde die Eishalle 2007 geschlossen, der Abriss der gesamten Anlage begann im Juni 2008. 2009 begann der Neubau. Am 1. Oktober 2011 öffnete knapp zwei Jahre nach Grundsteinlegung das neue Eis- und Schwimmstadion Lentpark seine Pforten für Besucher. Die Anlage Die Entwurfsidee des Büros Schulitz Architektur + Technologie GmbH, Braunschweig, ist ein verglaster Solitär mit dreieckigem Grundriss, der die unterschiedlichen Nutzungsbereiche und -ebenen in der Halle funktional und gestalterisch vereint. Der Gebäudeentwurf basiert auf einem dreieckigen Modul, das in der alle Gebäudebereiche stützenfrei überspannenden

Stahlkonstruktion mit gelb abgesetzten Tragelementen sichtbar gemacht wird. Einen Kontrast dazu bilden die Böden und Wasserflächen in hellen Blautönen. In die Freiraumplanung wurden sowohl der parkähnliche innere Grüngürtel der Stadt Köln als auch der stark befahrene Autobahnzubringer der Zoobrücke einbezogen. Die neu gestaltete Topografie des Grundstücks führte so sowohl zu einer Verbesserung des Lärmschutzes durch die hohe Steinwand, als auch zu einer abwechslungsreichen Badelandschaft mit Hallen- und Freibadeanlage. Mittelpunkt der Freifläche ist der Schwimmund Naturbadeteich. Um ihn herum bieten den Besuchern der Sandstrand am Schwimmteich, die Liegewiesen und ein Sandspielbereich abwechslungsreiche Entspannung. Optisch bilden die Schilfflächen der Regenerationsbecken den Übergang zu den angrenzenden Parkflächen,

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wodurch die notwendige Einzäunung optisch kaum wahrnehmbar ist. Der Kinderspielbereich mit Kleinkindbecken liegt zwischen Gebäude und Außengelände. Er lässt sich so gut, auch aus der Schwimmhalle, einsehen. Der Solitär Auf der Nordwestseite des komplett verglasten Solitärs befindet sich die 1.800 m² große Eisfläche, auf der Südostseite der Schwimmbereich mit einem 25-Meter-Becken und einem Lehrschwimmbecken. Beiden Bereichen zugeordnet sind die Servicezonen der Umkleiden sowie die Gastronomie. Zentral liegt auch die Eingangshalle. Von ihr gelangt man unmittelbar in die Gastronomie des Obergeschosses sowie über Zugangskontrollen in die Umkleiden der Eishalle/Eishochbahn und in die

Südostfassade

Umkleiden des Bades, von denen aus auch über eine weitere Zugangskontrolle die Saunalandschaft, die Ende dieses Jahres eröffnet, zugänglich sein wird. Eishochbahn Zur Besucherattraktion hat sich bereits jetzt die an der Innenseite der Fassade angeordnete Eishochbahn entwickelt, die in 4,50 m Höhe den gesamten Solitär umfährt. Sie ist räumlich mit der Eishalle verbunden und ermöglicht dem Besucher neben dem direkten Blick in die Eishalle auch andere Ein- und Ausblicke. Im Bereich des Schwimmbades trennt ein transparentes, wärmegedämmtes Glasband die Eishochbahn klimatisch vom Badebereich und der Gastronomie. Das erlaubt Besuchern, von allen Standpunkten

aus in den jeweils anderen Gebäudebereich – Hallenbad oder Eishalle – zu schauen. An der Eishochbahn liegen zwischen Eishalle und Bad Ruhezonen mit Sitzen für die Eisläufer. Die an der Außenfassade umlaufende Eishochbahn wird durch außen liegende Metalllamellen vor Sonneneinstrahlung geschützt. Sie sind auf der Ost-, Süd- und Westseite in ihren Neigungswinkeln dem unterschiedlichen Sonnenstand angepasst. So verändern sie Durchblick und Transparenz von innen sowie die Architektur des Gebäudes, je nach Standort. Dem Schlittschuhläufer bieten sich wechselnde Aussichten: auf die städtische Skyline, in die Parklandschaft des Grüngürtels und auf die Badelandschaft mit Naturteich.

Schwimmteich

Historische Aufnahme 1936 (Archiv Keßler) Quelle: KölnBäder GmbH

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Energiekonzept Die nachhaltige Energieversorgung wurde vom Generalplanerteam aus Architektur- und TGA-Büro integrativ entwickelt. So ergibt die gewählte Gebäudestruktur – gutes Verhältnis von Oberfläche und Volumen (A/V) – eine Minimierung der Transmissions- und Lüftungsverluste. Zudem werden durch intelligente Vernetzung der technischen Anlagen Synergieeffekte genutzt, um die Betriebskosten zu minimieren. So dient die Abwärme der Kältetechnik des Eisbereichs gleichzeitig als Heizleistung für das Schwimmbad. Im Kellergeschoss stehen die Aggregate, die über eine Direktverdampfung auf Ammoniakbasis die Oberfläche der Eisarena und der Eishochbahn konstant auf –3 °C kühlen. 7 t des Kältemittels lagern in einem Tank. Von dort

Eishalle mit Umlaufbahn

wird es abgepumpt, in drei Kolbenverdichtern komprimiert und über Kühlleitungen den Eisflächen zugeführt. In den insgesamt 42.000 m Rohrleitungen erwärmt sich das Ammoniak und kehrt zu gleichen Teilen flüssig und gasförmig in den Tank zurück. Dort beginnt der Kreislauf erneut. Das Besondere daran ist die Wärmerückgewinnung. Mit der Abwärme, die beim Verdichten des Ammoniaks entsteht, werden die Brauchwasserspeicher zur Eispistenpflege und die Berieselung der Schneegrubenabtauung gespeist sowie der Unterfrierschutz im Boden unter der Eisfläche gewährleistet. Denn im Boden unter der Eisfläche ist wiederum eine Art „Fußbodenheizung“, die verhindert, dass in den Beton eindringendes Wasser gefriert und Schäden verursacht.

Eishochbahn

Die Abwärme wird außerdem zur Klimatisierung des Gebäudes genutzt. Eine anspruchsvolle Aufgabe, denn die feucht-warme Luft der Badelandschaft beträgt 30 °C, die der Eishochbahn dagegen nur 12 °C . Stündlich werden rund 117.000 m³ Luft für die Gebäudebelüftung bewegt. Auf dem Dach haben die KölnBäder GmbH und die RheinEnergie AG eine Photovoltaikanlage montiert. 244 Solarmodule mit einer Fläche von 410 m² liefern jährlich rund 50.000 kWh elektrischen Strom, der vom Gebäude und einer Ladestation für E-Bikes in Eingangsnähe genutzt wird. Aufgrund solcher Maßnahmen wurde der Lentpark 2010 von der Europäischen Kommission in das „Green-Building“-Programm aufgenommen.

Schwimmhalle mit Eishochbahn

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Modell/Eishochbahn Modell/Tragwerk Eissport Modell/Dach Eissport Modellabbildungen: KölnBäder GmbH

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Tragwerk Durch die modulare Dreiecksarchitektur ergab sich die rautenförmige Anordnung der Tragwerksträger. Bei der Planung der Dachtragwerke wurde besonders auf die Wirtschaftlichkeit geachtet. Die auf Vorfertigung ausgerichtete modulare Bauweise erbrachte durch die Kombination eines einzigen Grundmoduls günstige Konstruktionskosten. Aus der Nutzung ergibt sich eine Dreiteilung des Gebäudes mit drei unterschiedlichen TragwerksSpannweiten. Die Konstruktion basiert auf einer Netzstruktur, die von Stützen und unterspannten Luftstützen getragen wird. Bei den nur gering beanspruchten Nebenträgern konnte ganz auf eine Unterspannung verzichtet werden. Bis auf die Ebene der Eishochbahn wurde die Tragkonstruktion als Stahlbetonkonstruktion geplant. Das Dach und die Stützen der oberen Ebene sind durchgängig in Stahl ausgeführt. Eisanlagen Der Lentpark hat zwei Eisanlagen, im Obergeschoss die Eishochbahn und im Untergeschoss die Standardeisfläche der Eissporthalle. Diese misst 30 x 60 m und besitzt einen Regieraum, die zentralen Einrichtungen für z. B. Elektrik, Lautsprecher, usw. Zudem gehören der Multifunktionsraum, Lagerräume, Räume für die Eismaschine und Eistechnik sowie die Umkleiden mit Schlittschuh-Ausleihe, Lager und Schleifraum dazu. Die Tribüne mit 180 Plätzen im Nordwesten wurde aus Stahlbeton-Fertigteilen errichtet. In derselben Ebene ist auch die WC-Anlage für Besucher, die über ein Treppenhaus direkt neben der Tribüne erreichbar ist. Die Eishochbahn ist 8 m breit und rund 260 m lang. Sie läuft innen vor der Außenfassade des Gebäudekörpers entlang und ermöglicht Einblicke in die Schwimmhalle und Gastronomie sowie Ausblicke auf die Umgebung. Die Umkleiden fürs Eislaufen sind im Untergeschoss. Hallenbad Die Schwimmhalle im EG besitzt eine verglaste Fassade und wird durch das mit Schilf bewachsene Regenerierbecken des Schwimmteichs eingefasst. Mittelpunkt der Schwimmhalle ist das Mehrzweckbecken mit 12,5 m x

Lamellen vor der Fassade

25 m Wasserfläche, einer Tiefe von 1,80 m und 27 °C Wassertemperatur. Am nördlichen Beckenrand gibt es fünf Startblöcke; die Deckenhöhe beträgt rund 8,5 m. Dahinter liegt das Lehrschwimmbecken mit ca. 8 m x 12 m und 0,80 m bis 1,35 m Wassertiefe. Hier beträgt die Deckenhöhe 3,5 m. Beide Becken wurden als Stahlbetonkonstruktion mit Fliesenbelag gebaut und besitzen umlaufend eine hoch liegende „Wiesbadener Rinne“. Neben dem Lehrschwimmbecken befindet sich das Warmbecken mit einem Durchmesser von 2,77 m, 0,80 m Tiefe und 34 °C Wassertemperatur.

Gebäudetechnik Die Wärmeversorgung wird im Contractingverfahren von der RheinEnergie GmbH betrieben. Diese installierte zwei Brennwertkessel mit einer Leistung von jeweils 970 kW und ein Blockheizkraftwerk mit mit 238 kWel und 363 kWth. Zur optimalen Betriebsweise ist ein Pufferspeicher von 8.000 l installiert. Für die Grundlastversorgung der Wassererwärmung der Becken wird Kondensationswärme aus der Eiserzeugung genutzt. Bei der technologischen Konzeption für die Badewasseraufbereitungs- und Umwälzanlage wurde besonderer Wert auf energiesparen-

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Gesamtansicht vom Freigelände aus Wasseraufbereitungstechnik Fotos (alle): Hans Jürgen Krolkiewicz

PROJEKTBETEILIGTE Bauherr KölnBäder GmbH Generalplaner Schulitz Architektur + Technologie GmbH, Braunschweig Ingenieurbüro Möller + Meyer GmbH (TGA), Gotha Tragwerksplanung ARUP GmbH, Düsseldorf Bauzeit Juni 2009 bis September 2011 (Außenanlagen 2012) Bruttogeschossfläche 12.900 m² Bruttorauminhalt 70.000 m³ Gebäudeabmessungen: Dreieck mit Kantenlänge 95 m, 95 m, 85 m, Höhe: 9 m Baukosten rund 25 Mio. Euro de Faktoren (geringer Wasser-und Abwasserverbrauch, niedrige Stromkosten) gelegt. Als Filtrationsverfahren wurde die Niederdruckfiltration gewählt. Die Badewasseraufbereitung erfolgt gemäß DIN 19643 mit der Verfahrenskombination Flockung – Mehrschichtfiltration, Chlorung. Die Anlage wird vollautomatisch gefahren, die Desinfektion erfolgt mit Chlorgas. Alle Becken sind aus Stahlbeton, mit Ausnahme des im Freibereich liegenden Kinderbeckens, das aus Edelstahl ist. Die Stahlbetonbecken des Mehrzweck- und Lehrschwimmbeckens sind als WU-Konstruktion ausgeführt, das Kinder- und Warmbecken mit einer Verbundabdichtung. Sämtliche Innenbecken haben Fliesenbelag. Für alle Becken wurde die Vertikaldurchströmung gewählt. Das Über-

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laufwasser wird zu 100 % über die Überlaufrinne in die Schwallwasserbehälter angeleitet. Diese Behälter aus Kunststoff (PE-HD) wurden platzsparend unter dem Lehrschwimmbecken angeordnet. Die Wasserversorgung der gesamten Badewasseraufbereitungs- und Umwälzanlage erfolgt mit Stadtwasser, wobei das Schlammwasser aus der Filterspülung in einem separaten Schlammwasserbehälter gepuffert und gemäß DIN 19645, T 3 wieder aufbereitet wird. Die Behälter können sowohl mit Trinkwasser, aber auch mit Brunnenwasser nachgespeist werden. Das geprüfte Brunnenwasser ist generell zur Befüllung und Nachspeisung des Schwimmteichs vorgesehen. Die Wasserqualität muss den Anforderungen der DIN 19643, T 1 entsprechen.

Außerdem wurden insgesamt neun Lüftungsanlagen konzipiert. Für die Lüftungsanlage der Eissporthalle – sie steht auf dem Dach – ist die Beheizung über Kondensationswärme der Kälteanlagen gekoppelt. Die Kälte für die Entfeuchtung wird von der Kälteanlage gespeist. Für die Kälterzeugung stehen drei Schraubenverdichter mit einer Kälteleistung von jeweils 296 kW je Aggregat zur Verfügung. Die optimale und belastungsabhängige Fahrweise der Schraubenverdichter wird über Frequenzumformer gesteuert. Autor: Hans Jürgen Krolkiewicz, berat. Ingenieur BDB, Fachjournalist, Köln


BERUF UND RECHT

ABC des Baurechts

Aufmaß mit den ausführenden Unternehmen: Haftungsrisiko für Architekten und Ingenieure? von Rechtsanwältin Eva Reininghaus Das gemeinsame Aufmaß mit den ausführenden Unternehmen zählt zu den Leistungen, die der objektplanende Architekt im Rahmen der Objektüberwachung zu erbringen hat. Demgegenüber sieht Anlage 14 zur HOAI für den mit der technischen Ausrüstung beauftragten Ingenieur lediglich das Mitwirken beim Aufmaß mit den ausführenden Unternehmen vor. Für beide Leistungsbilder stellt sich die Frage, ob der Bauherr an das gemeinsame Aufmaß mit den ausführenden Unternehmen gebunden ist oder ob er dagegen Einwendungen erheben, insbesondere die Unrichtigkeit des Aufmaßes einwenden kann. Macht der Bauherr gegen die durch den Architekten/Ingenieur unterzeichneten Aufmaßunterlagen Einwendungen geltend, ist dies regelmäßig mit dem Vorwurf verbunden, der Architekt/Ingenieur habe die ihm bei der Aufmaßnahme obliegende Leistung mangelhaft erbracht. Zweck des gemeinsamen Aufmaßes ist es, den Umfang der tatsächlich ausgeführten Leistungen festzustellen. Entsprechend der Regelung in § 14 Abs. 2 VOB/B soll über die erbrachten Leistungen als Grundlage der Abrechnung möglichst schnell Klarheit herbeigeführt werden, um spätere Streitigkeiten zwischen Bauherren und ausführendem Unternehmen über die erbrachten Leistungen auszuschließen. Das ausführende Unternehmen soll die Abrechnung auf Grundlage gesicherter Abrechnungsunterlagen erstellen können und davor geschützt werden, dass es den Umfang der erbrachten Leistungen nachweisen muss, weil der Bauherr die abgerechneten Mengen bestreitet, dieser Nachweis jedoch nicht mehr oder nur noch mit Zerstörungen möglich ist. Nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes (BGH) stellt ein gemeinsames Aufmaß kein Anerkenntnis über die Beauftragung und Vergütungsfähigkeit der aufgemessenen Leistung dar. Existiert für die betreffende Leistung demnach keine Beauftragung, weder durch den Bauherrn selbst noch durch den dazu bevollmächtigen Architekten/Ingenieur, verbleibt dem Bauherrn trotz eines gemeinsamen Aufmaßes der Einwand der fehlenden Beauftragung.

Demgegenüber ist umstritten und bislang durch den BGH nicht geklärt, ob ein gemeinsames Aufmaß ein Schuldanerkenntnis mit Bindungswirkung sowohl für Bauherr als auch das ausführende Unternehmen darstellt oder ob es lediglich zu einer Beweislastumkehr führt und der Bauherr weiterhin die Möglichkeit hat, zu beweisen, dass die im gemeinsamen Aufmaß festgestellten Maße und Stückzahlen unrichtig sind. In der Literatur wird teilweise die Auffassung vertreten, das gemeinsame Aufmaß habe lediglich eine Umkehr der Beweislast zur Folge. Sowohl dem Interesse des Bauherrn als auch des ausführenden Unternehmen werde entsprochen, wenn jede Partei noch nachträglich den Beweis für eine abweichende Abrechnungsgrundlage erbringen könne, sofern es von den Ergebnissen des gemeinsamen Aufmaßes abweichen will. Ohne entsprechende Regelung sei der Architekt nicht bevollmächtigt, rechtsgeschäftliche Erklärungen abzugeben und das Aufmaß mit bindender Wirkung für den Bauherrn zu unterzeichnen. Nach einer anderen Auffassung stellt das gemeinsame Aufmaß ein Schuldanerkenntnis mit beiderseitiger Bindungswirkung dar. In der Konsequenz kann sich der Bauherr nach dieser Auffassung nur unter engen Voraussetzungen von den Feststellungen des gemeinsamen Aufmaßes lösen. Er müsste beweisen, dass die Feststellungen des gemeinsamen Aufmaßes falsch sind, dass ihm diese Unrichtigkeit erst nach der Aufmaßnahme bekannt geworden ist und dass er damit nicht rechnen musste. In der Praxis enthalten Architekten- und Ingenieurverträge häufig keine Regelungen, welche Erklärungen der Architekt/Ingenieur gegenüber den ausführenden Unternehmen abgeben darf. In diesen Fällen erfolgt das Aufmaß mit den ausführenden Unternehmen, indem der Bauherr die Aufforderung des ausführenden Unternehmens zur gemeinsamen Aufmaßnahme an den Architekten/Ingenieur weiterleitet und ihn auffordert, das gemeinsame Aufmaß vorzunehmen. Dies ist als konkludente Bevollmächtigung zur Aufmaßnahme zu werten, ohne dass jedoch geklärt wäre, ob der Bauherr sich an den Feststellungen festhalten lassen will oder nicht.

Bis zu einer obergerichtlichen Klärung der Fragestellung, ob dem gemeinsamen Aufmaß Bindungswirkung sowohl für Bauherr als auch ausführendes Unternehmen zukommt, kann es daher sinnvoll sein, dass der Architekt/Ingenieur vor der Aufmaßnahme sowohl gegenüber dem Bauherrn als auch den ausführenden Unternehmen klarstellend festhält, dass dem Aufmaß keine Bindungswirkung für den Bauherrn zukommt. Ergänzend ist der Unterschied in der Tätigkeit zwischen dem objektplanenden Architekten und dem Fachingenieur zu berücksichtigen. Der mit der technischen Ausrüstung beauftragte Ingenieur hat regelmäßig nur beim Aufmaß mit den ausführenden Unternehmen mitzuwirken. Er arbeitet bei dieser Leistung demnach lediglich dem Objektplaner zu. Bei dem mit der technischen Ausrüstung beauftragten Fachingenieur dürften daher ohne spezielle vertragliche Regelungen keine Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass er Erklärungen zu Lasten des Bauherrn abgeben und die Aufmaßunterlagen mit Bindungswirkung für den Bauherrn unterzeichnen darf. Selbstverständlich ist beim Aufmaß mit dem ausführenden Unternehmen Sorge dafür zu tragen, dass die Aufmaßwerte entsprechend der Vorgaben der einschlägigen DIN-Normen zutreffend festgestellt und in den Aufmaßunterlagen dokumentiert werden. Darüber hinaus können Architekten/Ingenieure durch klarstellende Hinweise gegenüber Bauherr und Unternehmen rechtzeitig einem etwaigen Streit entgegen wirken, wonach dem Aufmaß mit dem ausführenden Unternehmer eine Bedeutung zukommen könnte, die sich der Bauherr nicht zurechnen lassen will. Sind die im Rahmen des Aufmaßes getroffenen Feststellungen unzutreffend und hätte das Aufmaß zugleich Bindungswirkung zu Lasten des Bauherrn, könnte dieser die ihm dadurch entstehenden Kosten als Schaden gegenüber Architekt/Ingenieur geltend machen. Autorin: Dr. Eva Reininghaus, Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht TSP Theißen Stollhoff und Partner Rechtsanwaltsgesellschaft, Berlin

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BERUF UND RECHT

Urteile

Schadensersatzanspruch bei überhöhter Honorarforderung von Rechtsanwalt Reinhard Voppel LG Wuppertal, Urteil vom 18. 10. 2011 (NZBau 2012, 375) Das LG Wuppertal hatte über eine Schadensersatzklage zu entscheiden, mit der ein Auftraggeber die Übernahme der vorgerichtlichen Anwaltskosten zur Abwehr der Honorarforderung des Planers begehrte. Der Planer hatte sich gegenüber seinem Auftraggeber in einem Rahmenvertrag zur Erbringung von Leistungen verpflichtet, die der HOAI unterlagen. Die vereinbarte Vergütung unterschritt unstreitig den HOAI-Mindestsatz. Nach Abschluss der Leistungen machte der Planer eine über das vereinbarte Honorar hinausgehende Vergütung in Höhe von etwa 180.000 Euro geltend. Der Auftraggeber schaltete einen Anwalt ein, der den Anspruch zurückwies. Dafür berechnete der Anwalt etwa 2.600 Euro. In dem anschließenden Honorarprozess wurde der Honoraranspruch des Planers sowohl in erster als auch in zweiter Instanz zurückgewiesen. Daraufhin macht nunmehr der Auftraggeber gegen den Planer das Anwaltshonorar als Schadensersatz geltend. Obsiegt eine Partei in einem Rechtsstreit, hat sie gegen die andere Partei Anspruch auf Erstattung der aufgewendeten Anwaltskosten. Dies betrifft aber nur die Anwaltskosten für den Prozess. Die vorgerichtlichen Anwaltskosten sind davon nicht erfasst. Sie können nur ersetzt werden, wenn es dafür eine gesonderte Anspruchsgrundlage gibt. Es handelt sich dabei um einen Schadensersatzanspruch. Gerät eine Partei etwa mit ihrer Leistung in Verzug, sind vorgerichtliche Anwaltskosten als Verzugsschaden ersatzfähig. Nunmehr hat erstmals ein Gericht einem Schadensersatzanspruch auf Ersatz der vorgerichtlichen Anwaltskosten wegen einer überhöhten Honorarforderung zugestimmt. Grundlage eines Schadensersatzanspruchs muss eine Pflichtverletzung sein. Aus dem zwischen den Parteien bestehenden Vertragsverhältnis wird eine Nebenpflicht zur wechselseitigen Rücksichtnahme abgeleitet (§ 241 Abs. 2 BGB). Das Gericht stützt sich hier auf eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs (NZBau 2009,

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237), der zu dem Ergebnis kommt, eine Vertragspartei, die etwas verlange, das ihr nach dem Vertrag nicht geschuldet sei, oder ein Gestaltungsrecht (z. B. Kündigung, Rücktritt) ausübe, das nicht bestehe, verletze ihre Pflicht zur Rücksichtnahme auf die Rechte und Interessen der anderen Vertragspartei. Dies gilt allerdings nur bei außergerichtlicher Geltendmachung solcher Rechte; wird ein – tatsächlich nicht oder nicht im geltend gemachten Umfang bestehender – Anspruch eingeklagt, bleibt es bei der dargestellten Kostenverteilung bei Unterliegen; ein eventueller weitergehender Schaden kann vom Prozessgegner nicht eingefordert werden. Diese Rechtsprechung erscheint nicht in jeder Hinsicht konsequent, ist aber für die Praxis zu beachten. Ein Schadensersatzanspruch setzt weiter Verschulden voraus, wobei Fahrlässigkeit genügt. Dabei reicht es für die Annahme fahrlässigen Verhaltens nicht aus, dass der Anspruchsteller nicht erkennt, dass die Forderung unberechtigt ist. Die Berechtigung einer Forderung kann nämlich nur in einem Rechtsstreit sicher geklärt werden. Es ist dem Anspruchsteller nicht möglich, dessen Ausgang vorauszusehen. Vielmehr hat der Anspruchsteller eine Plausibilitätsprüfung vorzunehmen: Er muss prüfen, ob der eigene Rechtsstandpunkt unter Berücksichtigung der einschlägigen Rechtsprechung vertretbar ist. Ist es danach ungewiss, ob der Anspruch besteht oder nicht, darf der Anspruchsteller ihn gegenüber der anderen Vertragspartei geltend machen, ohne Schadensersatzansprüche befürchten zu müssen. Dagegen soll ein Schadensersatzanspruch dann in Betracht kommen, wenn ein Rechtsanwalt vernünftigerweise von der Rechtsverfolgung abraten müsse. Das LG Wuppertal kommt zum Ergebnis, dass im vorliegenden Fall der Rechtsstandpunkt des beklagten Planers nicht plausibel gewesen sei. Dies ist letztlich eine Einzelfallentscheidung, die auf die Entscheidungsgründe des Gerichtes gestützt ist, das die Honorarklage abgewiesen hat. Das LG Wuppertal hält die Unbegründetheit der Honorarforderung für „geradezu evident“; sie ergebe sich nämlich „klar und ein-

deutig“ aus nur einer gesetzlichen Regelung, § 242 BGB. § 242 BGB ist allerdings eine nahezu konturlose Generalklausel, die den Grundsatz von Treu und Glauben beinhaltet. Aus dieser Norm selbst ist dazu nichts Konkretes abzuleiten. Vielmehr hat die Rechtsprechung versucht, der Norm in zahlreichen Entscheidungen, die nicht immer eine klare Linie erkennen lassen und zudem auch stets einzelfallbezogen sind, Konturen zu verleihen. Entgegen der Ansicht des LG Wuppertal kann ein Planer und ebensowenig ein Rechtsanwalt aus § 242 BGB „klar und eindeutig“ die Rechtslage erkennen und die (Un-)Begründetheit einer Forderung erkennen. Das Gericht des Honorarprozesses hatte festgestellt, dass ein rechtfertigender Grund für eine Unterschreitung des HOAI-Mindestsatzes nicht gegeben war, dass aber „nach der einschlägigen obergerichtlichen Rechtsprechung“ der beklagte Planer nach Treu und Glauben und dem Verbot unzulässiger Rechtsausübung aus § 242 BGB gehindert gewesen sei, ein über die Vereinbarung hinausgehendes Honorar zu beanspruchen. Gerade die Frage, ob und wann bei einer mindestsatzunterschreitenden Honorarvereinbarung die Geltendmachung des Mindestsatzes durch Treu und Glauben gehindert ist, ist einerseits derzeit aufgrund mehrerer Urteile des BGH sehr im Fluß und andererseits nur aufgrund der Umstände des Einzelfalls zu entscheiden, die letztlich der Wertung des Gerichts unterliegen. Das LG Wuppertal erwähnt, dass das Gericht, das den Honoraranspruch abgewiesen hat, „auf vielen Seiten“ dargelegt habe, warum die Nachforderung gegen § 242 BGB verstoße: So „klar und eindeutig“ war die Sache offenbar nicht. Die Entscheidung bürdet dem Anspruchsteller ein deutliches Haftungsrisiko auf und ist hinsichtlich der Frage des Verschuldens meines Erachtens zu weitgehend. Jedenfalls bei Ansprüchen, die von Treu und Glauben abhängen, ist im Regelfall vorab eine eindeutige Feststellung der Rechtslage nicht möglich. Autor: Dr. Reinhard Voppel, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, Rae Osenbrück Bubert Kirsten Voppel, Köln


KULTUR UND GESCHICHTE

Schinkels Entwurf zum Alten Museum am Berliner

Ausstellung in Berlin

Der ganze Schinkel

Lustgarten von 1823

von Matthias Günkel

Europäische Perspektive „Geschichte“ und „Poesie“ sind die übergeordneten Themen dieser ersten umfassenden Schinkel-Ausstellung seit mehr als 30 Jahren. Auf 1.200 m² wird sie viele neue, bisweilen verschüttete und manchmal sogar wenig oder nicht bekannte Aspekte aus dem Werk des preußischen Baumeisters vorstellen. Dazu wurden zahlreiche Originalstücke aus Museen, Archiven und Sammlungen im In- und Ausland geliehen und nach Berlin gebracht. Schinkels Kinderbildnisse beispielsweise „reisen“ aus St. Louis (USA) an. Die in Kooperation mit ausgewiesenen Wissenschaftlern, Experten und renommierten Museen vom Berliner Kupferstichkabinett erarbeitete internationale Ausstellung setzt sich ein anspruchsvolles Ziel: Sie widmet sich nicht nur den vielbeachteten architekturgeschichtlichen und bauästhetischen Aspekten des Schinkel`schen Werks, vielmehr werden die europäi-

Schinkels Entwurf zur 2. Dekoration für Mozarts Zauberflöte 1815

Foto: Jörg P. Anders

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KULTUR UND GESCHICHTE

Franz Catels Ölgemälde „Schinkel in Neapel“ Foto: Jörg P. Anders

len so die kostbaren Originale geschont und dennoch per Internet der nationalen und internationalen Wissenschaft zugänglich sein. Die Digitalisierung macht es zudem möglich, Karl Friedrich Schinkel dem interessierten Publikum weltweit näher zu bringen.

schen Perspektiven, der Beitrag zur Wirtschaftsförderung in Preußen und erstmals systematisch auch die Geschichtsbilder im gesamten Schinkel'schen Kunstuniversum untersucht, neu bewertet und in anschauliche Bilderarrangements übersetzt. So soll sich dem Besucher eine experimentelle Perspektive eröffnen, ein integraler Blick, der die verschiedensten Künste und Themen miteinander verbindet: die Architektur, die Inneneinrichtung und das Kunstgewerbe, das Bühnen- und Perspektivbild, die Malerei, die Zeichnungen und Graphik, die Bauten und Landschaften, die Ansichten und Phantasien, darunter Ikonen wie die Originalentwürfe zur Oper „Die Zauberflöte“ von 1815 mit der zauberhaften Sternenhalle im Palast der Königin der Nacht. 5.500 Werke digitalisiert Die abschließende neunte Sektion der Ausstellung stellt das seit 2009 laufende Forschungsprojekt vor, das in der Austellung seinen krönenden Abschluss findet. Ziel des vom Bundesforschungsministerium mit einem sechsstelligen Euro-Betrag geförderten Projekts unter dem Titel „Das Erbe Schinkels“ ist es, den 5.500 Werke umfassenden, im Berliner Kupferstichkabinett gepflegten Schinkel-Nachlass konservatorisch aufzuarbeiten, zu digitalisieren und wissenschaftlich zu katalogisieren. Künftig sol-

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Der „Brand von Moskau“ Eine der neun Sektionen der Exposition steht unter dem Titel „Wege zur Nation – Schinkels Denkmalentwürfe“. Sie ist dem Thema Befreiungskriege und patriotische Motive gewidmet. Als spezielle Attraktion wiederersteht in diesem Zusammenhang eines der spektakulären perspektivisch-optischen Schaubilder des Baumeisters: „Der Brand von Moskau“, der ursprünglich kurz vor Weihnachten 1812 in der Französischen Straße 43 in Berlin aufgebaut und bis zum 2. Januar 1813 gezeigt wurde. Die Berliner Kunsthistorikerin Dr. Anna Marie Pfäfflin, die für die Ausstellungs-Sektion „Die Bühne und die Welt – Geschichtsphantasien und das Fremde im Theaterbild“ verantwortlich ist, erläutert die wichtige Rolle von Dioramen in der Alltagskultur insbesondere in städtischen Siedlungen und zur Winters- und Weihnachtszeit. Es sei beispielsweise üblich gewesen, dass Berliner Zuckerbäckereien und Konditoreien ähnliche Schaustücke ihren Kunden und Gästen auch en miniature in Vitrinen und hinter Schaufenstern präsentierten. Um zusätzlich Kurzweil zu stiften und Publikum anzulocken, wechselten die Themen der Dioramen häufig. So gab es Ansichten von berühmten Bauwerken oder Landschaften, architektonische Erfindungen oder archäologische Rekonstruktionen sowie aktuelle politische Ereignisse, wie „Der Brand von Moskau“. In der Regel waren diese Schaubilder unpolitisch. Das gelte auch für die Schinkel’schen Schaubilder, in deren Mittelpunkt beispiels-

weise die Weltwunder oder Italien standen. Insofern sei „Der Brand von Moskau“ als europapolitisches Großereignis eine Ausnahme. Historischer Hintergrund Dieses ereignete sich am 6. September 1812. Während der Besetzung der Stadt durch Napoleons Armee brannte Moskau. Die französischen Truppen waren fassungslos, als sie die russische Stadt erreichten, in der sie nach langem entbehrungsreichem Marsch Ruhe, Nahrung und Quartier zu finden hofften, statt dessen aber eine von den Bewohnern völlig verlassene Geisterstadt vorfinden, in der nichts zum Überleben Nützliches vorhanden ist. Um der Wirkung ihres passiven Widerstandes gegen Napoleon sicher zu sein, hatten die russischen Armeen die Metropole angezündet. Zumindest wird das vermutet. Die Darstellung der gewaltig lodernden Moskauer Feuerwände weckte Neugier und Sensationslust der Zuschauer. Auch Schinkel, der im Übrigen generell und sehr geschickt sein Können ins rechte Licht der Öffentlichkeit zu setzen verstand, konnte sich dem nicht entziehen, wie Dr. Rolf H. Johannsen erklärt. Der CoKurator der Ausstellung und zugleich wissenschaftlicher Leiter des Online-Projekts „Das Erbe Schinkels“, verwies dabei auf den Tatbestand, dass die in Russland erlittene militärische Schmach der verhassten Franzosen natürlich in Berlin und preußischen Landen auf besonderes Interesse stieß. Das nutzte Schinkel weidlich und publikumswirksam aus, um auch bei der Bevölkerung Interesse an seinen Ideen und Vorhaben zu wecken. Die Wirkung blieb nicht aus, wie seine Tätigkeit für das Kunstgewerbe beweist. Er entwarf und lieferte Muster für Bilderrahmen, Kronleuchter und Möbel. „Alles aus einer Hand, für die Höfe in Berlin und Petersburg wie für den einfachen Bürger !“, heißt es im Ausstellungsprospekt. Eindrucksvoller Beleg für Schinkels Wirkung bis in die Gegenwart ist ein Sessel, dessen Modell – von Bauhaus-Meister Mies van der Rohe kreativ nachvollzogen – in der modernen Möbelproduktion weiterlebt. . Umgang mit dem Erbe Nur wenige Wochen nach Schinkels Tod wünschte Friedrich Wilhelm IV. „allen hinterlassenen Schinkel’schen Bildern und Zeichnungen eine würdige Aufbewahrung zu sichern“,


KULTUR UND GESCHICHTE

Federzeichnung Schinkels „Ansicht der Hängebrücke über die Menai-Street in Wales“, 1826

Pinselzeichnung „Der Brand von Moskau“ 1812

Schinkels Entwurf eines Stuhls für das Palais des Königs (Kronprinzenpalais), Aquarell von 1808

wie der Geheime Kabinettsrat Müller am 6. November 1841 an den „ältesten und treusten Freund des Verstorbenen“, Peter Beuth, schrieb. Beuth handelte sofort und verfasste ein „Promemoria“, in dem er sich dezidiert für den Ankauf der Sammlung und deren Vereinigung mit weiteren Arbeiten Schinkels aussprach, die in verschiedenen Behörden und Ministerien aufbewahrt wurden. So kaufte der preußische Staat 1842 den künstlerischen Nachlass Schinkels mit dessen Sammlung antiker Gipsabdrücke für 30.000 Taler von Schinkels Witwe Susanne als Grundstock des Schinkel Museums. Bis zu dessen Eröffnung im November 1844 kamen nochmals mehr als 320 Blätter aus der Oberbaudeputation, Schinkels bedeutendster Wirkungsstätte, und knapp 80

Blätter aus dem Gewerbeinstitut hinzu, dem Beuth vorstand. Die im Zuge der Restaurierung der Friedrichwerderschen Kirche kurzzeitig erwogene Wiedereinrichtung dieses Schinkel-Museums unterblieb. Dagegen sprachen die Verluste an plastischen und kunstgewerblichen Objekten, vor allem jedoch die konservatorische Einsicht, die es verbietet, Arbeiten auf Papier über einen längeren Zeitraum dem Licht auszusetzen. Entsprechend wurde der erhalten geblieben Sammlungsteil der Nationalgalerie angegliedert, mit dem er 1992 in die Obhut des Kupferstichkabinetts gelangte, wo er heute als eigenständiger Bestandteil der Sammlung gepflegt wird. So beherbergt das Kupferstichkabinett 95 % des Nachlasses von Schinkel. Etwa

Alle Abbildungen: Kupferstichkabinett SMB

250 Zeichnungen und Skizzen aus dem Schinkel-Museum sind seit Kriegsende verschollen. Einige davon tauchten in jüngster Zeit wieder auf und konnten teilweise für die Sammlung zurück erworben werden. Dies macht Hoffnung, dass weitere verschollene Werke des Schinkel-Museums erhalten geblieben sind und ihren Weg zurück in die Sammlung finden. Alles Weitere zur Ausstellung: www.schinkelin-berlin.de Autor: Matthias Günkel, Freier Journalist, Leipzig

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PRODUKTE UND PROJEKTE

Trox

In sieben von acht EM-Stadien mit „im Spiel“

Neues Stadion Essen

Abbildung: GVE, Ralph Rieger

Unger Steel Group

Spektakuläre Dachkonstruktion für Essener Stadion Einst galt die Spielstätte von Rot-Weiss Essen e.V. als modernster Fußballplatz Deutschlands, denn dort wurde 1956 die erste Flutlichtanlage der Republik eingeweiht. Die im selben Jahr installierte, komplett überdachte Haupttribüne setzte ebenfalls Maßstäbe. Doch mittlerweile ist der alte Bau in die Jahre gekommen und wird durch ein neues Stadion ersetzt. Die Inbetriebnahme ist für 2013 geplant. Insbesondere die markante Dachkonstruktion der modernen Fußballstätte wird bereits aus der Ferne gut sichtbar sein. Das in Regie der Generalplaner W+P Gesellschaft für Projektabwicklung GmbH und des Architekturbüros Plan Forward entstehende Fachwerkdach läuft an beiden horizontalen Enden spitz aus und gewährleistet so einen nach statischen Anforderungen optimierten Einsatz des Baustoffes Stahl. Verantwortlich für die Realisierung der Dachkonstruktion aus 1.300 t Stahl ist die Unger Steel Group Unger. Die elegant und leicht wirkende Konstruktion besteht aus geschweißten Fachwerkbindern, die aus drei vorgefertigten Hauptteilen jeweils vor Ort zusammengefügt werden. Das Dachfachwerk wird an die insgesamt 40 Pylone gehängt, die 27 m über das Spielfeld hinauf ragen. Insgesamt kommen in

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der Dachkonstruktion 80 dieser Fachwerkbinder und 50.000 kg Zugstabsysteme als Abhängungen und Aussteifungsverbände zum Einsatz. Ein Fachwerk allein wiegt 11 t und trägt Belastungen von bis zu beachtlichen 114 t. Eine besondere Herausforderung stellt auch die Logistik der großen Anzahl von Bauteilen dar. „Die Unger Steel Group investiert von der Planung bis zur Montage der letzten Schraube ca. 32.000 Arbeitsstunden. Dabei werden 30.000 Einzelteile in der Werkstatt bearbeitet und an ihren Bestimmungsort gebracht und montiert“, erklärt Bernd Mühl, Geschäftsbereichsleiter Stahlbau der Unger Steel Group. Das Stadion entspricht den Vorgaben für Bundesliga, 3. Liga und Regionalliga. Es ist sowohl für den klassischen Spielbetrieb als auch Veranstaltungen unterschiedlicher Art konzipiert. In der ersten Ausbauphase entsteht ein sogenanntes Einrangstadion mit 32 Sitzreihen und einer Gesamtkapazität von etwa 20.000 Plätzen. In einer zweiten Ausbaustufe kann der Bau durch Tribünenkurven um weitere 5.500 Plätze erweitert werden. Durch das Aufsetzen eines zweiten Ranges in der dritten Ausbaustufe wäre die Kapazität auf dann sogar 35.000 Plätze erweiterbar. www.ungersteel.com

Die Fußball-Europameisterschaft 2012 ist Geschichte. Wie schon bei der WM 2006 in Deutschland und der WM 2010 in Südafrika war die Trox Group auch diesmal mit ihren Produkten in nahezu allen Stadien in Polen und der Ukraine vertreten. Wegen der hohen Besucherzahlen stellen Stadien und Multifunktionsarenen größte Anforderungen an Sicherheit, Klimatechnik und Akustik. Die Planer in Polen und der Ukraine setzten sowohl beim Neubau als auch bei Sanierungsmaßnahmen auf Trox-Produkte. Dazu zählen Brandschutz-, Jalousie- und Absperrklappen, Volumenstrom-Regelgeräte, Wetterschutzgitter und Schalldämpfer sowie unterschiedlichste Luftdurchlässe, von Lüftungsgittern über Schlitzdurchlässe bis hin zu Deckenluftdurchlässen. So ist in sieben von acht EM-Stadien fast die komplette Trox-Produktpalette zu finden. In Polens Nationalstadion in Warschau wurden z. B. neben modernster Brandschutztechnik auch TroxSchalldämpfer und Volumenstrom-Regelgeräte eingebaut. Mit 24 Tochtergesellschaften in 23 Ländern und somit auf allen fünf Kontinenten, 13 Produktionsstätten, weiteren 25 eigenen Vertriebsbüros und über 50 Importeuren und Vertretungen ist das Unternehmen mit Hauptsitz in NeukirchenVluyn Weltmarktführer im Bereich Klimaund Lüftungskomponenten und Systemen. www.trox.de


PRODUKTE UND PROJEKTE

Der Turm in RAL 3003 Rubinrot. Foto: ArcelorMittal

ArcelorMittal/RAL

Gewundene Konstruktion Der neue Olympiaturm in London war schon vor Eröffnung der Olympischen Spiele eine Attraktion, wenn auch eine umstrittene. 2.000 t Stahl in Röhrenform winden sich um sich selbst und schrauben sich bis in 115 m Höhe. Die asymmetrische Konstruktion hat nur drei Berührungspunkte am Boden und setzt auch farblich ein Zeichen: RAL 3003 Rubinrot. Fast 20.000 l wurden für das Kunstwerk verbraucht. Ersonnen wurde der sogenannte Orbit vom indischen Bildhauer Anish Kapoor, der welt-

weit durch gigantische Skulpturen aus Stein, Stahl, Kunststoff und Textil, oft in blutroter Farbe, berühmt ist. Als der Künstler bei einer Besichtigung in London feststellte, dass die Arbeiter sich im Farbton vergriffen hatten, mussten sie etliche Röhren neu streichen. Die Farbe trägt entscheidend dazu bei, dass der Orbit auf dem Olympiagelände zwischen dem Stadion (Höhe 60 m) und Schwimmhalle unübersehbar ist. Der Stahl der Konstruktion stammt aus zahlreichen Ländern auf al-

len Kontinenten in denen der Stahlkonzern ArcelorMittal aktiv ist. Fast zwei Drittel des Orbits entstanden aus recyceltem Stahl. ArcelorMittal stellte 19,6 Mio. Pfund für den Olympiaturm bereit, die Greater London Authority zahlte die restlichen 3,1 Mio. Pro Stunde fasst der Orbit 5.000 Besucher, die über zwei Aufzüge für jeweils 21 Personen oder über die integrierte Treppe (455 Stufen) zu den beiden Aussichtsplattformen gelangen können. www.RAL-Farben.de

n Mit der Freigabe der kostenfreien Preview Version „SOFiSTiK Bewehrung für Autodesk® Revit® 2013“ steigert die Sofistik AG die Produktivität bei der dreidimensionalen Bewehrungsplanung mit Autodesk® Revit®, insbesondere die Erstellung von 2D-Bewehrungsplänen nach DACH-Standards inklusive Biegeformauszügen, Biegelisten und Schneideskizzen. Unter direkter Verwendung des dreidimensionalen Geometriemodells ist es nun möglich, dreidimensional Bewehrung zu verlegen und daraus 2D-Pläne abzuleiten. „SOFiSTiK Bewehrung für Autodesk® Revit®“ kann kostenfrei herunter geladen werden. www.sofistik.de

n Seit Juni gilt der neue Gesamtkatalog des Hekatron-Geschäftsbereichs Brandmeldesysteme. Darin ist erstmalig der neue Mehrfachsensor CMD 533X zur Detektion von Rauch, Wärme und CO enthalten. Zudem gibt es auf den mehr als 280 Katalogseiten wieder eine Menge hilfreiche Grafiken und Übersichten, die aktuellen Kontaktdaten aller Hekatron-Berater und viele weitere Informationen für Planer und Errichter. Erhältlich ist der Katalog unter: www. hekatron.de/professionals/downloads.

KURZ GESAGT n Mit der Aktualisierung der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung für feuerverzinkte Betonstähle wurde der Einsatz dieser korrosionsgeschützten Stähle deutlich vereinfacht und der Weg für eine noch breitere Verwendung geebnet. Feuerverzinkte Betonstähle dürfen wie unverzinkte Betonstähle zur Bewehrung von Stahlbeton nach DIN 1045-1:2008-8 eingesetzt werden. Es können somit nahezu alle in Deutschland zugelassenen Bewehrungsstähle verzinkt und in Verbindung mit allen Normalzementen nach DIN EN 197-1 verwendet werden. www.feuerverzinken.com

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PRODUKTE UND PROJEKTE

die Vielzahl der Betreiberanforderungen mit wenigen Mausklicks verwirklicht. Passend zur Nutzung des Stadions für Veranstaltungen unterschiedlichster Art sind verschiedene Szenarien hinterlegt, die bis hin zur Beleuchtungssteuerung reichen.

Kunstturnhalle Karlsruhe

Kieback&Peter

Sportlich sparen Sporthallen, Stadien und andere Sportstätten sind meist multifunktional ausgelegt. Unterschiedliche Nutzungen stellen verschiedene Anforderungen an Raumkonditionen, Belichtung und Beschallung. Da auch in diesem Bereich Energieeffizienz das Gebot der Stunde ist, gewinnt die Betriebsoptimierung durch Gebäudeautomation zunehmend an Bedeutung. Gebäudeautomation sorgt dafür, dass jedem Raum nur soviel Energie zur Verfügung gestellt wird, wie wirklich nötig ist und auch nur dann, wenn sie benötigt wird. Gerade in Sportanlagen, die nicht durchgängig benutzt werden und in Räumen, die nur zeitweise in Gebrauch sind, gibt es hohe Einsparpotenziale. Wie diese mit Technik von Kieback&Peter erschlossen werden, zeigen die folgenden Projekte. Turnhalle Im Rudi-Seiter-Kunstturnleistungszentrum Karlsruhe überwacht und regelt eine Automationsstation DDC4200 von Kieback&Peter die Heizungsanlage, die Warmwasserbereitung, die Deckenlufterhitzer sowie die Rauch- und Wärmeabzugsfenster. Die Nutzer schätzen daran vor allem die einfache und intuitive Bedienung der Automationsstation über den farbigen Touchscreen. Ändert sich zum Beispiel die Belegung der Halle, können die Trainer die Einstellungsänderungen vornehmen, ohne dass sie dafür besonders geschult werden mussten. Selbstverständlich kann die Anlage über ein Web-Interface auch von der Geschäftsstelle in der Halle und über das Internet aus der Ferne bedient werden. So wird die Halle bei besten Bedingungen für die Sportler energieoptimiert und kostengünstig betrieben.

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Fußballstadion Die Arena Duisburg ist als Fußballstadion mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten konzipiert. 31.500 Zuschauer finden darin Platz, ein Erweiterungsbau beherbergt Gastronomie, Medienbüros, Logen und einen FanArtikel-Laden. Ein Automationssystem von Kieback&Peter mit drei Automationsstationen und lokalen Vorrangbedienungen FSM (FrontSchaltModul) regelt und steuert die Klima- und Abluftanlagen, die Heizkreise und Kälteversorgung in den Shops und VIP-Bereichen sowie die Lichtszenarien der Arena. Und auch die Rasenheizung ist an das Automationssystem angeschlossen. Um die großen Entfernungen im Stadion zu überbrücken, wurden mehr als 50 FeldBusModule installiert. Insgesamt umfasst das System rund 1.000 Datenpunkte. Mit dem Gebäudemanagement-System Neutrino-GLT wird

Schwimmbad Nürnbergs größtes Hallenbad ist eine Kombination aus Sport- und Freizeitbad. Den Besucher erwarten ein 25-Meter-Schwimmbecken, ein Nichtschwimmerbecken, ein Kleinkinderbereich mit drei Planschbecken, zwei Sprungtürme, ein ganzjährig geöffnetes Außenbecken und eine 100-m-Außenrutsche. Dazu kommen Wellness- und Saunabereich sowie verschiedene gastronomische Angebote. Für Überwachung und Steuerung von Heizung, Lüftung und Klima kommt ebenso das Automationssystem DDC4000 von Kieback& Peter zum Einsatz wie für die Bädertechnik. Die drei Kreisläufe der Schwimmbadtechnik sind in je einem Informationsschwerpunkt zusammengefasst. Ein weiterer Informationsschwerpunkt regelt die Lüftung und zwei die Heizung. Alle Informationsschwerpunkte sind mit Automationsstationen DDC4200 ausgestattet.


Für den energieeffizienten Betrieb werden alle Anlagen nach Bedarf geregelt. So arbeitet beispielsweise die Wasseraufbereitung abhängig von Verschmutzungsgrad und Besucherzahl. Dank des einfachen und transparenten Bedienkonzepts kann die Gebäudeautomation von den Schwimmmeistern bedient werden, die dafür keine spezielle Ausbildung benötigten. Über Ethernet kommunizieren die Automationsstationen mit dem Gebäudemanagement-System Neutrino-GLT, außerdem sind über BACnet acht Schwimmbad-Lüftungen von Menerga in das Gebäudemanagement integriert. Das Gebäudemanagement-System verfügt über drei Bedienplätze und kann zusätzlich aus der Ferne bedient werden. Es ist so konzipiert, dass auch andere Bäder aufgeschaltet werden können. Skihalle Der „Snow Dome“ in Bispingen, Lüneburger Heide, ist eine der modernsten Skihallen Europas. Auf der 280 m langen Piste herrschen ganzjährig Temperaturen zwischen – 2 °C und – 4 °C, 13 Schneekanonen sorgen für die 35 cm hohe Schneedecke. Außerdem gehö-

Skihalle Bispingen

ren verschiedene Restaurants, ein Hotel und ein Tagungs- und Eventbereich zum „Snow Dome“. Drei Kältemaschinen mit einer Gesamtleistung von 2.280 kW sorgen zusammen mit 13 Umluftkühlgeräten, zwei Zu-/Abluftgeräten und einer Fußbodenkühlung für konstant eisige Temperaturen in der Skihalle. Auch hier wird die gesamte Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik über ein Automationssystem von Kieback&Peter geregelt und überwacht. Das Konzept dafür entwickelte Kieback&Peter im Auftrag der Kälte-Firmen Anderten und Kissing. Frequenzumrichter von Danfoss regeln die

Kältemaschinen bedarfsabhängig und energiesparend. Die Kältemaschinen kommunizieren über Profibus, Gateway-Module SBM51/06 bilden die Schnittstelle zu den Automationsstationen. Für das Gebäudemanagement wird das System Neutrino-GLT eingesetzt, das über drei in die Schaltschranktüren der Technikzentralen eingebaute Touchscreen-Industrie-PCs bedient wird. Nach einer Schulung können die Haustechniker die gesamte Anlage selbstständig optimieren. www.kieback-peter.de

Südstadtbad Nürnberg Stadion Duisburg Abbildungen: Kieback&Peter

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PRODUKTE UND PROJEKTE

PERI

Nachhaltiger Wüstenbau Mit dem Sheikh Zayed Desert Learning Centre (SZDLC) entsteht derzeit ein architektonisch ambitioniertes Bauwerk in Al Ain, Vereinigte Arabische Emirate. Nach seiner Fertigstellung soll es eine einzigartige Mischung aus Museum, Galerie und naturwissenschaftlicher Ausstellung beherbergen. Das Bauwerk gleicht einer Skulptur in Form eines Möbiusbandes, die sich harmonisch in die Wüstenlandschaft einfügt. Es gehört zum entstehenden Al Ain Wildlife Park Resort mit Hotels, Ferienhäusern, Restaurants und Einkaufszentren. Auch ein innovatives Gebäudetechnik-Kon-

zept gehört zu den SZDLC-Plänen. So ist das Projekt u. a. eines der ersten weltweit, das solare Kühlung in großem Maßstab nutzen wird. Auch bei der Stromversorgung setzt man auf erneuerbare Energie. Photovoltaik soll einen Großteil des elektrischen Energiebedarfs des Centers decken. Mittels Energiesimulationen wurde nachgewiesen, dass der Gesamtenergiebedarf des SZDLC gegenüber vergleichbaren Gebäuden um 40 % geringer ist. Ziel all dieser Maßnahmen ist es, das arabische Gütesiegel für nachhaltiges Bauen – das estidama-Zertifikat, das sich an das amerikanische LEED-Zertifizierungsprogramm anlehnt – zu sichern. Zur Realisierung der begehbaren Skulptur er-

Das SZDLC, entworfen von Chalabi architects and partner, Wien

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Fotos: PERI GmbH

arbeitete PERI eine Schalungslösung mit Sonderelementen auf Basis bewährter Produkte. Die ständige Veränderung von Krümmungen und Neigungen der Bauteile erforderte eine 3D-Schalungsplanung. Nur so ließen sich die Strukturen aus jeweils einzigartigen Schalungskörpern umsetzen. Neben der Planung und der Lieferung der Systembauteile unterstützt PERI die ausführende Ed. Züblin AG Abu Dhabi mit zuverlässiger Logistik und stetiger Abstimmung auf der Baustelle. Bei der Planung der Schalungslösung galt es, die komplexe Geometrie mit verschiedensten Bauteildimensionen umzusetzen. Keine Neigung, Krümmung und Wölbung der Bauteile wiederholt sich, für jedes Wandschalungselement wurde ein individueller Ausführungsplan erstellt. Große Bauteilabmessungen führen zudem zu hohen Lasten während des Betonierens. Unter anderem sind die Unterzüge bis zu 300 cm hoch und die Wände, die die Lasten großer Deckenbereiche zentriert abtragen, bis zu 200 cm dick. Diese Randbedingungen machten eine sehr flexible Schalung unabdingbar – anpassbar an sämtliche Geometrien sowie einen Frischbetondruck von mehr als 100 kN/m². Eingesetzt wird die VARIO GT 24 Träger-Wandschalung, bei der sich die einzelnen Systembauteile entsprechend der projektspezifischen Belastungen, Querschnitte und Höhen anordnen lassen. Um die einzelnen Wandschalungselemente trotz der Neigungen und Krümmungen miteinander zu verbinden, entwickelte das PERI-Team außerdem Stahlsonderteile zur Verbindung. Auch Konstruktion und Bauablauf wirken sich auf die Schalungsplanung aus: Das Gebäude windet sich wie ein Tunnel nach oben, der Lastabtrag ist an wenigen Stellen zentriert. Ein Großteil der Schalung muss folglich bis zur Fertigstellung dieser Bereiche in eingebautem Zustand verbleiben. Vom ersten bis zum letzten Schalungselement sind Ein- und Ausbau aller Schalungselemente und Unterstützungen im Blick zu behalten – bei den immensen Menge an Schalungen und insbesondere Unterstützungen eine große Herausforderung. Dabei muss zudem der Baufortschritt des Untergeschosses stetig berücksichtigt werden, da hier bereits der Innenausbau erfolgt, während in den oberen Geschossen Wände und Decken eingeschalt werden. www.peri.de


Schüco

Dünnschichttechnologie der neuen Generation Schüco hat mit dem neuen Fenster- und Fassadenmodul ProSol TF+ eine effiziente Art der umweltfreundlichen Energiegewinnung in Kombination mit architektonisch anspruchsvoller Fassadengestaltung entwickelt. Die tiefdunkle brillante Optik der Dünnschichtmodule beruht auf einer hochleistungsfähigen Multilayer-Zellstruktur, die eine Leistung von 80 Wp/m2 erwarten lässt. Der Transparenzgrad der Solarmodule reicht von opak bis semitransparent in Schritten von je 5 % bis maximal 25 %. So wird ein hoher Außenbezug erreicht, während dennoch Strom gewonnen wird. Die Mindestgröße der Aufmaßmodule beginnt bei 200 x 300 mm (b x h) und reicht bis zu 2.200 x 2.600 mm. Als Patchwork sind maximale Größen bis 2.000 x 4.000 mm möglich. Das aus Glas- und Siliziumschichten sowie Laminatfolie bestehende Modul hat eine Mindestdicke vom 8 mm. Hierbei ist das Frontglas mit 3,2 mm Stärke fix und das Rückglas je nach statischen Anforderungen variabel.

Strom entsteht durch die Umwandlung des Sonnenlichts in der amorphen und der mikrokristallinen Siliziumschicht. Die Kombination beider Schichten nutzt das dargebotene Lichtspektrum optimal. Aus Rück- und Frontglas sowie den elektrisch wirksamen Siliziumschichten entsteht mit Hilfe von speziellen Laminatfolien (PVB) ein fester Verbund. Eingesetzt als Isolierglas in Warmfassaden, Fenstern, Türen und Schiebeelementen schafft das neue Dünnschichtmodul mit seinen variablen Transparenzgraden eine angenehme Tageslichtanbindung. Die Kaltfassade mit ProSol TF+ repräsentiert eine optisch sehr ansprechende, hocheffiziente und gleichzeitig flexible Systemlösung zur Integration von Dünnschichttechnologie in großflächige, opake Fassaden. Schüco ProSol TF+ ist seit April 2012 erhältlich. Ergänzend gibt es ein Service-Paket mit Software-Tools wie SchüCal+ und SchüCad+ sowie dem Renditerechner Schüco SolarCalculator ProSol TF+. www.schueco.de/prosol-tf

Isolierglas Schüco ProSol TF+ in Schüco-Warmfassade Abbildungen: Schüco International KG Multilayer-Dünnschichtmodul Schüco ProSol TF+

Ashford Formula

EM-Stadion Warschau: Fans jubeln auf festem Grund Das rekonstruierte Warschauer Nationalstadion erlebte bei der Fußball-EM 2012 im Juni sein Comeback. In den stark frequentierten Publikumszonen wurden dafür 40.000 m² Betonfläche mit dem flüssigen Vergütungsmittel ASHFORD FORMULA® veredelt. Damit entschieden sich die Bauherren für einen robusten, staubfesten und nicht brennbaren Fußboden mit 20-jähriger Produktgarantie. Als Vorbild dienten u. a. Olympia-Bauten in Atlanta, Salt Lake City und Sidney. Selbst nach jahre- bzw.

jahrzehntelanger intensiver Nutzung zeigen die Betonböden dort keine Abnutzungserscheinungen. Zudem erfüllen sie mit ihrem matten Glanz höchste ästhetische Ansprüche. Gut zu sehen auch im Ozeaneum von Stralsund sowie in Messe- und Sportarenen in Las Vegas, Mönchengladbach oder Dresden. In den vergangenen 60 Jahren wurden mit Ashford Formula® weltweit Millionen Quadratmeter Betonfläche in Industrie- und Logistikobjekten sowie in Kultur- und Sportbauten nachhaltig vergütet. Die einmalige An Mit Ashford Formula® vergütete Publikumszone im Warschauer Nationalstadion Foto: AF

wendung von Ashford Formula® genügt, um den unumkehrbaren Härtungsprozess an der Betonoberfläche in bis zu 7 mm Tiefe in Gang zu setzen. Anschließend regeneriert sich der Boden unter Einfluss von Wasser selbst (Nassreinigung genügt). „Die Auftraggeber schätzen an unserer Technologie nicht zuletzt die Einsparung wertvoller Bauzeit, die langfristige Kostenersparnis für Pflege und Wartung, die TÜV-geprüfte Frost-Tausalz-Beständigkeit und die Schadstofffreiheit – sowohl in der Bau- als auch in der Nutzungsphase“, berichtet Hartmut Amthor, Geschäftsführer der Norsa GmbH, Bad Düben. Die Firma ist einziger autorisierter Partner des US-Herstellers in Deutschland und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V. (DGNB). www.ashfordformula.de

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TIPPS UND TERMINE

FACHLITERATUR

MAGAZIN „COMPETITION“ FÜR INGENIEURE Viermal jährlich soll es erscheinen, das neue Fachmagazin „Competition“, das sich ausdrücklich an Ingenieure, Architekten und Bauherren wendet. Die erste Ausgabe ist sowohl verhalten modern als auch übersichtlich gestaltet und regt zum Mitdenken an. Das Heft macht mit einem sehr interessanten Wettbewerbsmonitor auf, führt über einen „Bauen & Recht“-Teil zum Thema VOF in den Bereich „Wettbewerbe und Ergebnisse“, in dem sich Beispiele von Wettbewerben mit Interviews und Fragebögen der beteiligten Ingenieure (!) und Architekten abwechseln. Danach gibt es ein Schwerpunktthema, im ersten Heft zum „Schulbau“. Ausdrücklich wird im Heft mehrfach auf die Rolle der Ingenieure bei komplexen Projekten hingewiesen bzw. darauf, dass zwar nicht einmal die Hälfte der Ausschreibungen auf doppelt so viele Ingenieur- wie Architekturbüros entfällt, die Ingenieure aber trotzdem 3,75 Mal mehr Umsatz machen. Competition wendet sich an alle, die erfolgreich an Wettbewerben teilnehmen möchten oder Wettbewerbe ausloben wollen. Herausgeber ist die competitionline Verlags GmbH, bislang bekannt durch ihre Online-Wettbewerbsplattform. Das Heft kostet im Abonnement 11 Euro pro Ausgabe. www.competitionline.com

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QM-LEITFADEN Der VBI-Arbeitskreis „Qualitätsmanagement“ hat einen Leitfaden zur Erstellung einer Qualitätsmanagement-Dokumentation für Ingenieure und Architekten erarbeitet. Der Leitfaden soll VBI-Mitgliedsunternehmen, aber auch andere interessierte Planungsbüros dabei unterstützen, ein Qualitätsmanagementsystem auf Grundlage der DIN EN ISO 9001:2008 aufzubauen. Dabei werden Einführung und Dokumentation eines solchen Qualitätsmanagementsystems als Beitrag zur Erreichung der unternehmerischen Ziele im Büroalltag verstanden. Der Leitfaden will dazu beitragen, Qualitätsmanagement im Ingenieurbüro nicht als zusätzlichen Prozess zu betrachten, sondern als Bestandteil des Wertschöpfungsprozesses. Die Kapitel des Leitfadens folgen in ihrer Struktur der Norm. Sie enthalten unter den Stichworten „Was“ und „Wie“ Anregungen und Hinweise zur konkreten Umsetzung der NormAnforderungen in den Arbeitsalltag von Ingenieurbüros. Dabei rückt der VBI-Leitfaden vor allem die Bereiche der präventiven Qualitätssteuerung, beispielsweise die Risikobewertung, weniger die klassischen Instrumente wie Prüfung, Auditierung oder Messung, in den Mittelpunkt. Das mache den Leitfaden „zur individuell skalierbaren Blaupause für ein QMHandbuch im Ingenieurbüro“, heißt es in der Einführung. Die 36-seitige Broschüre kostet 7,50 Euro für VBI-Mitglieder, Nichtmitglieder zahlen 13 Euro, jeweils zuzüglich Versandkosten. Bestellungen: versand@vbi.de oder per Fax: 030/26062-100.

SCHALLSCHUTZ: BAUAKUSTIK Schallschutz ist ein wichtiger Bestandteil der Bauphysik und der Gebäudeplanung. Überall dort, wo Lärm von außen in ein Gebäude eindringen kann oder Geräusche innerhalb eines Gebäudes weitergetragen werden, müssen entsprechende planerische und konstruktive Maßnahmen zum Schallschutz ergriffen werden. Das Buch „Schallschutz: Bauakustik, Grundlagen – Luftschallschutz – Trittschallschutz“ liefert das notwendige Fachwissen von den physikalischen Grundlagen der Schallausbreitung bis zur Ermittlung von Schallimmissionen unterschiedlichster Emissionsquellen. Umfangreiche Tabellen für die Berechnung zum Beispiel von Kennwerten für den Luftschallschutz oder Schallabsorptionsgraden machen das Werk zu einem unverzichtbaren Nachschlagewerk für den Fachingenieur. Wolfgang M. Willems/Kai Schild/Diana Stricker: Schallschutz: Bauakustik, Grundlagen – Luftschallschutz – Trittschallschutz. Springer Vieweg, Wiesbaden 2012, 39,95 Euro, ISBN 978-3-8348-1436-4.

HOCHWASSER- UND DENKMALSCHUTZ Hochwasserschutzbauten zählen zu den aufwändigen Bauvorhaben der öffentlichen Vorsorge. Als technische Großstrukturen verändern sie dauerhaft die Standorte, die sie schützen sollen. Dabei kommen sie häufig in Konflikt mit deren baulichen und landschaftlichen Qualitäten. Hochwasserschutz sollte deshalb über das wasserbauliche Ziel hinaus als komplexe Entwicklungsmaßnahme angegangen werden, bei der es auch um die Erhaltung kulturhistorischer Werte und siedlungsräumlicher Qualitäten geht. Die Autoren der Neuerscheinung zum Problemfeld Hochwasserschutz und Denkmalpflege ge-


ben einen Überblick über Formen des baulichen Hochwasserschutzes an Flüssen und beschreiben die Auswirkungen auf Kulturdenkmale und historische Stadtbereiche. Die Darstellung der Einzelfälle mündet in Leitlinien zur Gestaltung der Planungs- und Entscheidungsprozesse sowie zur baulichen Integration von Hochwasserschutz und Denkmalpflege. Heiko Lieske/Erika Schmidt/Thomas Will: Hochwasserschutz und Denkmalpflege – Fallbeispiele und Empfehlungen für die Praxis. Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2012, 49 Euro, ISBN 978-3-8167-8536-1.

ben den Grundlagen eine Darstellung der Methoden und Vorgehensweisen in der Baudynamik mit Angabe und Kriterien dazu, wann ein Baudynamiker einzubinden ist und wer der am Bau Beteiligten dafür die Verantwortung trägt. Außerdem werden die für die Gebrauchstauglichkeit relevanten dynamischen Einwirkungen behandelt und so weit wie möglich quantitativ dargestellt. Blatt 2 beschreibt die Verfahren zur rechnerischen Prognose sowie zur messtechnischen Ermittlung von Schwingungen und Erschütterungen, und vor allem die Methoden, Kriterien und Anhaltswerte zur Beurteilung von Erschütterungen auf Bauwerke, Menschen sowie empfindliche Geräte und Einrichtungen. In Blatt 3 werden die Phänomenologie des sekundär abgestrahlten Luftschalls, die Methoden zu dessen Prognose – vor allem die statische Energieanalyse – sowie Probleme hinsichtlich der Messung, Beurteilung und Minderung behandelt. Die Richtlinie ist zum Preis von 135,90 Euro beim Beuth Verlag in Berlin erhältlich. Bestellungen: www.vdi.de/richtlinien oder www.beuth.de.

SPANNBETONBAUWERKE

GLAS FÜR TRAGENDE BAUTEILE

Das Buch „Spannbetonbauwerke, Teil 4: Bemessungsbeispiele nach Eurocode 2“ enthält ausgewählte Beispiele zur Bemessung von Spannbetontragwerken. Grundlage der ausführlichen Berechnungen sind die Eurocodes 1 und 2 mit den deutschen Nationalen Anhängen. Mit dem Buch ist das vierbändige Handbuch über Spannbetonbauwerke komplett. Umfangreiche Erläuterungen und präzise Verweise auf relevante Normenabschnitte sollen die Systematik und den Ablauf der Bemessungsschritte für den planenden Ingenieur nachvollziehbar machen.

Die Neuerscheinung des Werner Verlags vermittelt Informationen und Fähigkeiten zum Entwerfen und Bemessen tragender Glasbauteile. Es wendet sich an Ingenieure und Architekten in Beruf und Studium, die Baugläser nicht nur für Fenster und nichttragende Fassadenverglasungen einsetzen möchten, sondern durch Glas in tragender Funktion eine höhere Transparenz und Lichtdurchflutung im Bauwerk erzielen möchten. Dafür sind in dem Buch die wichtigsten Glasarten und Produkte, die physikalisch-mechanischen Merkmale, Kennwerte und Besonderheiten, die Prinzipien des Bemessens, Konstruierens und Prüfens für die verschiedenen Einsätze nach den aktuellen technischen Regeln und der neuen Glasbemessungsnorm DIN 18008 sowie zeitabhängiges Verhalten von Verbundgläsern beschrieben. Daneben sind das Tragverhalten von Trägern und Stützen aus Glas sowie Konstruktion- und Anschlussarten Thema.

Wolfgang Rossner/Carl-Alexander Graubner: Spannbetonbauwerke. Verlag Ernst & Sohn, Berlin 2012 (voraussichtlich August), ca. 119 Euro, ISBN 978-3-433-03001.

DYNAMISCHE EINWIRKUNGEN Die VDI-Richtlinie 2038 „Gebrauchstauglichkeit von Bauwerken bei dynamischen Einwirkungen“ soll Planern, Ingenieuren und Juristen bei Beurteilungsverfahren der Baudynamik helfen. Das überarbeitete und im Juni neu erschienene Blatt 1 der Richtlinie enthält ne-

Markus Feldmann/Ruth Kasper/Katharina Langosch: Glas für tragende Bauteile. Werner Verlag, Köln 2012, 49 Euro, ISBN 978-3-8041-1626-9.

BAUWERKSDIAGNOSTIK Wer in der Bauwerkserhaltung tätig ist, muss häufig selbst Messungen durchführen oder in der Lage sein, die Ergebnisse der Messungen Dritter kritisch zu überprüfen. Dies erfordert Fachkenntnisse über die Bauwerksdiagnostik. Diese zu vermitteln ist Anliegen der Neuerscheinung „Bauwerksdiagnostik bei Feuchteschäden“. Das Buch hilft bei der Beurteilung des optimalen Diagnoseverfahrens sowie beim methodengerechten Umgang mit Messgeräten. Es erläutert die wichtigsten schadensfreien Prüfverfahren bei Feuchteschäden mit ihren Vorund Nachteilen. Anhand zahlreicher Abbildungen und Praxistipps beschreiben die Autoren Messstrategien und Geräte und fassen die wichtigsten Eckdaten inklusive Kosten tabellarisch zusammen. Ein Überblick über Schäden durch Messfehler sowie rechtliche Grundlagen runden das Werk ab. Gunter Hankammer/Michael Resch: Bauwerksdiagnostik bei Feuchteschäden – Technik, Geräte, Praxis. Verlagsgesellschaft Rudolf Müller, Köln 2012, 39 Euro, ISBN Buch: 978-3-481-02721-6, ISBN E-Book (Pdf): 978-3-481-02889-3.

BERECHNUNGSTAFELN Diese 5., vollständig überarbeitete Neuauflage der Entwurfs- und Berechnungstafeln für Bauingenieure, der neue „Holschemacher“ führt die wichtigsten Bereiche des Bauingenieurwesens in kompakter und übersichtlicher Form auf. In den einzelnen Kapiteln werden nicht nur die Berechnungsgrundlagen und -hilfsmittel, sondern auch wichtige Hilfen für den Entwurf von Baukonstruktionen zur Verfügung gestellt. Durch viele Zahlenbeispiele wird das Verständnis des dargestellten Stoffes erleichtert, so dass die Publikation sowohl für den in der Praxis tätigen Ingenieur als auch Studenten eine wertvolle Unterstützung bei der täglichen Arbeit ist. Klaus Holschemacher (Hg.): Entwurfs- und Berechnungstafeln für Bauingenieure. Beuth Verlag, Berlin 2012, 44 Euro, ISBN 978-3-410-21954-5, ISBN 978-3-410-21955-2 (E-Book).

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BAUSTATIK

FASSADENTECHNIK Neu in der AHO-Schriftenreihe ist im Juni Heft Nr. 28 „Fachingenieurleistungen für die Fassadentechnik“ erschienen. Erarbeitet von der AHO-Fachkommission „Fassadenplanung“, definiert das Heft den Leistungsumfang und die Schnittstellen für die Beratung, Planung und Prüfung für neu zu erstellende, instandzusetzende oder zu erneuernde Teile der Fassade. Das darin vorgestellte Leistungsbild ergibt mit den Honorardefinitionen eine nachvollziehbare Angebots- und Auftragsgrundlage. Das Heft kostet 14,80 Euro zzgl. Versandkosten. Bestellungen: www.aho.de (Schriftenreihe).

Das Buch „Baustatik“ liefert eine einheitliche Darstellung der Baustatik auf der Grundlage der Technischen Mechanik. Es behandelt Stabund Flächentragwerke nach der Elastizitätsund Plastizitätstheorie. Es betont den geschichtlichen Hintergrund unter Bezug zur praktischen Ingenieurtätigkeit und dokumentiert erstmals in umfassender Weise die spezielle Schule, die sich in den letzten 50 Jahren an der ETH in Zü12568 rich herausgebildet hat. Als Lehrbuch enthält das Werk viele durchgearbeitete Beispiele und Aufgaben zum vertiefTensorrechnung und der Variationsrechnung ten Studium. Die einzelnen Kapitel schließen sind in Anhängen zusammengefasst. mit Zusammenfassungen ab. Die verwendeInsgesamt richtet sich das Buch als Grundlaten Fachausdrücke sind in einem Anhang degenwerk an Studierende und Lehrende ebenfiniert. Die Gliederung des Inhalts und Hervorso wie an Bauingenieure in der Praxis. hebungen im Text erleichtern die Übersicht. Peter Marti: Baustatik, Grundlagen – Stabtragwerke – FläBezeichnungen, Werkstoff- und Querschnittschentragwerke. Verlag Ernst & Sohn, Berlin 2012, 98 Euro, werte sowie Abrisse der Matrizenalgebra, der ISBN 978-3-433-02990-9.

STELLENANGEBOTE / UNTERNEHMENSVERKAUF

Ingenieurbüro für kommunale Infrastruktur sucht Nachfolger/in Erfolgreiches, inhabergeführtes Ingenieurbüro für kommunale Infrastruktur mit Sitz in Nordrhein-Westfalen ist im Zuge der Nachfolgeregelung zu verkaufen. Das Büro verfügt über 14 engagierten Mitarbeiter, sowie einen sehr guten und konstanten Auftragsbestand und 35-jährige Verbindungen zu Auftraggebern aus den Bereichen öffentliche Verwaltung, Industrie und Gewerbe. Das Tätigkeitsfeld umfasst die Bereiche Siedlungswasserwirtschaft, Wasserbau und Straßenbau. Wenn Sie Interesse haben ein mittelständiges Ingenieurbüro zu übernehmen und weiterzuentwickeln, bitten wir um Kontaktaufnahme unter Nr. 12568.

Preißing. Dr.-Ing. Preißing AG Unternehmer-Beratung für Architekten und Ingenieure Römerstr. 121 · 71229 Leonberg Telefon: 07152/9261880 Telefax: 07152/9261888 E-Mail: bewerbung@preissing.de

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Ingenieurbüro mit Schwerpunkt im

Industriebau/Gewerbebau zu verkaufen Im Auftrag unseres Mandanten suchen wir einen Kaufinteressenten für ein sehr gut eingeführtes und renommiertes Ingenieurbüro in Baden-Württemberg. Es handelt sich um ein kleines und feines Ingenieurbüro, das seit Jahren erfolgreich am Markt tätig ist und eine breite Angebotspalette abdeckt. Dieses Ingenieurbüro verfügt über einen ausgezeichneten Kundenstamm und wäre auch sehr gut für Existenzgründer/-innen geeignet, der/die Erfahrung in diesem Bereich mitbringen.

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TIPPS UND TERMINE

VBI-INTENSIVSEMINARE 11. September Ort: Leipzig Thema: Forderungsmanagement Neben den Vorschriften über die Honorierung von Leistungen und Planungsänderungen stehen das Kostenberechnungsmodell, Instrumente des Forderungsmanagements, die Absicherung von Honoraransprüchen und das Nachtragsmanagement im Mittelpunkt. Außerdem: Ermittlung der anrechenbaren Kosten, Bonus-/Malusregelungen. Referent: RA Jörn Bröker, Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, Heinemann & Partner Rechtsanwälte, Lehrbeauftragter für Bauvertragsmanagement an der Hochschule Bochum 13. September Ort: Berlin Thema: Baukosten im Ingenieurvertrag Kostenverantwortung im Rahmen des geschuldeten werkvertraglichen Erfolges, Kostenermittlung, Baukostenvereinbarungsmodell als Honorargrundlage, Baukostenobergrenze als Beschaffenheitsvereinbarung, echte und unechte Baukostengarantie: Definition; Schäden durch eine fehlerhafte Kostenermittlung, Haftung und Versicherungsschutz, Rechtsprechung Referenten: RAin Sabine Freifrau von Berchem, VBI-Justiziarin, Bernd Mikosch, GF UNITA 19. September Ort: Mülheim Thema: Wissensmanagement Unter der zentralen Fragestellung: Wie pflege ich die wertvollste Ressource im Ingenieurbüro? geht es um Einführung und Aufbau eines professionellen Wissensmanagements im Ingenieurbüro. Wie kann Wissen im Unternehmen für alle Mitarbeiter verfügbar gemacht und als Wert auch in der Bilanz ausgewiesen werden? Was ist dabei Aufgabe der Unternehmensleitung, welche Anforderungen gelten für die Mitarbeiter? Dazu: methodische Tools und IT-Tools. Referent: Dipl.-Ing. Heinrich Best, BEST consulting, VBI-Vorstandsmitglied

Die Vertragsparteien und die Buchhaltung sollten die Besonderheiten rund um die Rechnungslegung kennen. Im Rahmen des Seminars in Hamburg, das die Bauprojektmanagement veranstaltet, geht es um die Einordnung der Positionen und deren Behandlung bei der Abrechnung, um die Prüfbarkeit der Rechnung zu gewährleisten. Die Teilnehmer erfahren, was im Fall von Nachträgen und Massendifferenzen zu beachten ist, und bekommen einen Überblick zum Thema „Abzugspositionen“. www.bpm-seminare.de

rung bestehender Windenergieparks durch weniger, aber modernere und leistungsstärkerer Modelle (Repowering) entwickelt sich unter unterschiedlichen Perspektiven: hinsichtlich der Steigerung des Stromertrages, der Entlastung des Landschaftsbildes, der Stärkung des Anwohnerschutzes und der verbesserten Netzintegration. Im Zuge der Energiewende und dem zunehmenden Alter der Altanlagen wird zukünftig mit der verstärkten Umsetzung von Repowering-Projekten gerechnet. Das Seminar behandelt dazu technisch-planerische und bauplanungsrechtliche Fragestellungen, Gestaltungsmöglichkeiten steuerlicher und gesellschaftlicher Natur und stellt bereits realisierte Bauvorhaben vor. www.hdt-essen.de/ W-H010-09-507-2

4. September

6. September

TRAGWERKSPLANUNG

EUROCODE 6

Der Klassiker unter den Tragwerksplaner-Fortbildungen findet auch in diesem Jahr wieder im hessischen Friedberg statt: Das „Fortbildungsseminar Tragwerksplanung“ ist eine gemeinsame Veranstaltung der Landesvereinigung der Prüfingenieure für Baustatik in Hessen, des Hessischen Wirtschaftsministeriums, Abt. Bauwesen, Städtebau und Wohnungswesen sowie der Ingenieurkammer Hessen. www.vpi-hessen.de

Die DGfM Deutsche Gesellschaft für Mauerwerksbau lädt gemeinsam mit dem Beuth Verlag zur Kooperationsveranstaltung „Eurocode 6 – Mauerwerksbau“ in das DIN nach Berlin ein. Auf der Tagung werden ausführlich die Inhalte, Hintergründe und Grundlagen des Eurocode 6 vorgestellt. Die Teilnehmer erhalten mit der DIN EN 1996-1-1 das Rüstzeug, um die erforderlichen Nachweise im Mauerwerksbau führen zu können. Darüber hinaus wird gezeigt, dass ein Großteil der Mauerwerksbauteile vereinfachend nach DIN EN 1996-3 berechnet werden kann. Ergänzend erläutern die Referenten brandschutztechnische und baustoffspezifische Regelungen und geben ausführungstechnische Hinweise. Anhand von ausgewählten Praxisbeispielen wird die Umsetzung der normativen Regelungen veranschaulicht. Ein ausführlicher Tagungsband fasst die Inhalte zusammen und dient als Nachschlagewerk. www.beuth.de/din-akademie

TERMINE 23. August

RECHNUNGSLEGUNG

5. September

SANIERUNG DES URAN-BERGBAUS Die Fachtagung „Sanierung des Uran-Bergbaus nach 20 Jahren: Halbzeit oder Schlussspurt?“ in Bad Schlema betrachtet den aktuellen Entwicklungsstand und die Schwerpunkte der Sanierungsmaßnahmen der Wismut GmbH. Die hydrogeologischen Inhalte der Tagung werden durch die Exkursion zur Wasseraufbereitungsanlage Schlema-Alberoda ergänzt. Veranstalter sind die Landesverbände Sachsen und Thüringen des Bundes der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau, der Wismut GmbH und des DWA-Landesverbandes Sachsen/Thüringen. www.dwa-st.de/aktuell.htm 5.–6. September

REPOWERING Das Repowering von Windenergieanlagen ist Thema der Fachveranstaltung, zu der das Haus der Technik nach Essen einlädt. Die Erneue-

13.–15. September

SICHTBETONINSTANDSETZUNG Die Propstei Johannesberg hat eine neue Seminarreihe im Programm: „Denkmalgerechte Instandsetzung von Bauwerken aus Sichtbeton“. Im Rahmen der aus vier Einzelveranstaltungen bestehenden Seminarreihe, die jeweils donnerstags bzw. freitags bis samstags von September bis Dezember 2012 stattfinden, wird der aktuelle Kenntnisstand zur denkmalgerechten Instandsetzung von Bauwerken aus

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TIPPS UND TERMINE

Sichtbeton dargestellt. Neben der Vermittlung von theoretischem Wissen bilden Bestandsund Zustandsuntersuchungen von Betonbauteilen und praktische Übungen zur Konservierung oder Wiederherstellung von schadhaften Sichtbetonflächen den Schwerpunkt. www.propstei-johannesberg.de 18. September

HOLZKONSTRUKTIONEN Die wissenschaftlich-technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege WTA will die Forschung und deren praktische Anwendung auf dem Gebiet der Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege fördern. Dies tut sie gemeinsam mit der Propstei Johannesberg, die das Seminar „Instandsetzung von Fachwerkgebäuden und Holzkonstruktionen nach WTA“ veranstaltet. Inhalte sind die verschiedenen Fachwerkbauweisen, deren Tragverhalten, die Instandsetzungsplanung und -durchführung u.a. www.propstei-johannesberg.de 19. September

ENERGIEEFFIZIENZKONGRESS Die Deutsche Energie-Agentur dena veranstaltet am 18. und 19. September 2012 in Berlin den „dena-Energieeffizienzkongress“, den der VBI erneut als Partner unterstützt. Die einzelnen Elemente unseres Energiesystems – Erzeugung, Transport, Speicherung und Verteilung – müssen mehr denn je zusammengedacht und aufeinander abgestimmt werden. Ziel ist eine bezahlbare, umweltverträgliche und zuverlässige Energieversorgung, die den Wirtschaftsstandort Deutschland sichert. Der Kongress greift diese Themen auf und stößt Strategiediskussionen an: Was muss getan werden für mehr Energieeffizienz in Gebäuden, die Entwicklung von Energieeffizienzmärkten oder die Integration von erneuerbaren Energien in das Energiesystem? Wie bewältigen wir die anstehenden Infrastrukturprojekte in der Energieversorgung? www.dena-kongress.de 27. September

NÜRNBERGER KOLLOQUIEN Die Grundstückentwässerung und mit ihr die Bayerische Mustersatzung für Kommunen stehen im Mittelpunkt der Nürnberger Kolloquien zur Kanalsanierung 2012. Organisator der Ver-

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anstaltung ist die Verbund Ingenieur Qualifizierung gGmbH, Kooperationspartner die Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg sowie Vertreter aus Industrie (Güteschutz Kanalbau, Rohrsanierungsverband) und Kommunen (Stadt Nürnberg). Die Referenten zeigen Vorgehensweisen, Strategien und Umsetzung zur Grundstücksentwässerung in Wohnungsbau und Gewerbeanlagen an konkreten Beispielen auf. Natürlich werden mit der Prüfung und Sanierung von Grundleitungen nach der neuen DIN 1986-30 auch die technischen Aspekte diskutiert sowie die neue bayerische Mustersatzung zur Grundstücksentwässerung vorgestellt. www.kanalsanierung-weiterbildung.de 27.–28. September

TEXTILBETON Die 4. Anwendertagung „Textilbeton in Theorie und Praxis“ des Verbandes der Marke TUDALIT (Träger sind die TU Dresden, Sonderforschungsbereich „Textile Bewehrung zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ und die RWTH Aachen mit dem Sonderforschungsbereich „Textilbewehrter Beton – Grundlagen für die Entwicklung einer neuen Technologie“ ) in Dresden wird in zahlreichen Vorträgen über Entwicklungen und Anwendungen sowie über aktuellste Ergebnisse auf dem Gebiet der textilen Bewehrungen informieren. Dabei wird das gesamte Spektrum von der Forschungstätigkeit bis zur Bauausführung vertreten sein. www.tudalit.de

IMPRESSUM

BERATENDE INGENIEURE FACHMAGAZIN FÜR PLANEN UND BAUEN

ISSN 0005-8866 42. Jahrgang www.vbi.de HERAUSGEBER: Verband Beratender Ingenieure VBI Budapester Straße 31 10787 Berlin Tel.: 0 30/2 60 62-0 Fax: 0 30/2 60 62-100 www.vbi.de REDAKTION: Ines Bronowski (Chefredakteurin) Tel.: 0 30/2 60 62-230, Fax: -100 bronowski@vbi.de Martina Gabriel Tel.: 0 30/2 60 62-231, Fax: -100 gabriel@vbi.de VERLAG: Krammer Verlag Düsseldorf AG Goethestrasse 75 40237 Düsseldorf Tel.: 02 11/91 49 -3 Fax: 02 11/91 49 -450 krammer@krammerag.de ANZEIGEN: Alke Schmeis Tel.: 02 11/91 49-455, Fax -450 a.schmeis@krammerag.de Es gilt die Anzeigenpreisliste 2007 LAYOUT: Claudia Weber KNM Krammer Neue Medien GmbH Düsseldorf DRUCK: D+L Printpartner, 46395 Bocholt

27.–30. September

RENEXPO Die Stromnetze der Zukunft stellen die Energiewirtschaft, Wissenschaft und Politik vor eine der größten Herausforderungen. Die effizienten Energiespeicher, die dafür benötigt werden, sind Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende. Bei ihrer Entwicklung und Planung sind Wissensaustausch und Marktkenntnis gefragt. Das zukunftsweisende Thema Energiespeicherung ist daher ein Schwerpunkt der diesjährigen RENEXPO, 13. Internationale Energiemesse, in Augsburg. Im Kongressteil „Zukunftsmarkt Stromspeicherung“ am 27. September stellen Referenten aus Politik, Wissenschaft und Energiewirtschaft Ansätze für innovative Stromspeichermöglichkeiten vor. www.renexpo.de

ERSCHEINUNGSWEISE/BEZUGSPREISE: 6 Ausgaben jährlich, als Doppelhefte Einzelheft: 20,– € Abonnement Inland + EU 120,– € nicht EU-Länder 160,– € Studentenabonnement: 60,– € VBI-Mitglieder erhalten „Beratende Ingenieure“ im Rahmen ihrer Mitgliedschaft. Der Bezugszeitraum eines Abonnement beträgt mindestens ein Jahr. Das Abonnement verlängert sich um ein weiteres Jahr, wenn es nicht 6 Wochen vor Ablauf des berechneten Bezugszeitraumes gekündigt wird. COPYRIGHT: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare Sprache übertragen werden. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.


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