Die Trainingsraum-Methode

Page 6

Abkehr von Interpretation und Abwertung

3. Ein anderes Verst ndnis von St rungen Den Blickwinkel ver ndern

Abkehr von Interpretation und Abwertung Die Wahrnehmung von St rungen ist subjektiv und sowohl interindividuell als auch intraindividuell sehr unterschiedlich. Es unterscheiden sich nicht nur Lehrerinnen und Lehrer untereinander, was ihre St rungsempfindlichkeit anbetrifft, sondern diese h ngt auch von der jeweiligen Stimmung, der Tagesform, der M digkeit und der Gelassenheit der einzelnen Lehrer ab. Montags in der ersten Stunde reagieren Lehrerinnen und Lehrer meistens anders auf St rungen als freitags in der letzten Stunde. St rungswahrnehmungen sind auch von der jeweiligen Arbeitsmethode und vom Unterrichtsfach abh ngig. Bei Gruppenunterricht, Freiarbeit bzw. offenem Unterricht wird oftmals ein anderer L rmpegel toleriert als beim Frontalunterricht, Lehrervortrag oder Sch lerreferat. Ungeachtet dieser inter- und intraindividuellen Toleranzunterschiede geschieht nach M ller-Fohrbrodt (1999) h ufig im Unterricht Folgendes:

Der Schüler stört immer den Unterricht.

Der Schüler fühlt sich von seinem Lehrer abgewertet, das ärgert ihn.

Der Lehrer erklärt die Störung mit Abwertung des Schülers: dreist, trotzig, verstockt.

Der Lehrer reagiert mit Ermahnungen und Bestrafungen.

Abb. 8: Der negative Interaktionskreislauf

37


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.