Behörden Spiegel März 2017

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CeBIT / Informationstechnologie

Behörden Spiegel / März 2017

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IT-Konsolidierung erkannt und durch Maßnahmen realisiert. Ziel ist, bis 2025 für die unmittelbare Bundesverwaltung maximal zwei Basis- bzw. Querschnittsdienste für gleiche Funktionalitäten im IT-Leistungsverbund vorzuhalten. Darüber hinaus soll in allen Bundesbehörden grundsätzlich nur noch ein Standard-IT-Arbeitsplatz “Bundesclient” mit wenigen verschiedenen Ausprägungen eingesetzt werden.

Zentralstelle für IT-Beschaffung ie Zentralstelle für IT-Beschaffung (ZIB) im Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern hat zum 1. Januar 2017 die Arbeit aufgenommen. Die ZIB übernimmt die Ausschreibung und das Management von Rahmenverträgen für Hardware, Software, Informations- und Kommunikationstechnik sowie ITDienstleistungen und IT-nahen Dienstleistungen für die unmittelbare Bundesverwaltung. Die unmittelbare Bundesverwaltung erhält mit der ZIB einen zentralen Ansprechpartner, der sie in allen IT-Beschaffungsangelegenheiten berät und entlang des gesamten Beschaffungsprozesses kompetent unterstützt.

positiven Möglichkeiten auch Risiken, die es zu minimieren gilt. Das BSI bietet daher unter www.bsi-fuer-buerger.de ein speziell für die Bürger zugeschnittenes Internetangebot. Auf der Webseite werden die vielfältigen Themen und Informationen rund um das Thema IT- und Internet-Sicherheit so behandelt, dass sie auch für technische Laien verständlich sind. Neben der reinen Information bietet das BSI dort auch konkrete und umsetzbare Handlungsempfehlungen an.

III. Themeninsel “Digitale Gesellschaft”

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IT-Leistungsverbund as ITZBund wurde am 01.01. 2016 im Rahmen der IT-Konsolidierung des Bundes im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen gegründet. Mit ca. 2.700 Beschäftigten an zwölf Dienstsitzen steht es insbesondere für die Bereitstellung sicherer, effizienter und innovativer IT-Produkte für die Kunden auf der Grundlage standardisierter Komponenten. Das Portfolio reicht u.a. von der IT-Beratung, der Anforderungsanalyse, der Entwicklung bis zum hochverfügbaren und sicheren Betrieb von Basis- und Querschnittsdiensten sowie Fachverfahren. Ferner werden mobile Endgeräte, eine Flächenbetreuung und ein 7x24h-Servicedesk angeboten. Gegründet wurde die BWI Informationstechnik GmbH 2006 als ÖffentlichPrivate Partnerschaft zwischen Bundeswehr, Siemens und IBM, um das IT-Projekt “Herkules” für die Bundeswehr zu realisieren. 2016 endete das Projekt zur Konsolidierung, Zentralisierung und Modernisierung des nicht-militärischen IT-Systems der Bundeswehr planmäßig. Seit dem 28.12.2016 ist die BWI eine hundertprozentige Bundesgesellschaft. Über 3.000 Beschäftige betreiben eine der größten und komplexesten IT-Infrastrukturen in Deutschland. Neben IT-Dienstleistungen für die Bundeswehr bietet die BWI diese für die gesamte Bundesregierung an.

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Bundesamt für Verfassungsschutz as Bundesamt für Verfassungsschutz bietet im Rahmen seines “Zukunftskonzepts Wirtschaftsschutz” – unter dem Motto “Prävention durch Dialog und Information” – umfangreiche Security-Awareness-Aktivitäten an. Qualifizierte Sensibilisierung zu Sicherheitsrisiken durch Spionage, Sabotage, Terrorismus und Extremismus für Wirtschaft und Wissen im partnerschaftlichen Austausch, das ist der Anspruch des Bundesverfassungsschutzes. Partnerschaftlich arbeitet der Bundesverfassungsschutz auch in der “Initiative Wirtschaftsschutz” von Verbänden und Behörden mit.

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Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ine wichtige Aufgabe des BSI ist die Information und Sensibilisierung von Bürgern für einen sicheren Umgang mit Informationstechnologie, mobilen Kommunikationsmitteln und Internet. Der Umgang mit IT und Internet beinhaltet bei allen

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Betterplace.org

etterplace.org ist Deutschlands größte gemeinnützige Online-Spendenplattform und unterstützt Hilfsprojekte kostenlos bei der Suche nach Geld- und Zeitspenden. Seit dem Start 2007 wurden über unsere Plattform über 40 Mio. Euro an mehr als 20.000 soziale Projekte aus der ganzen Welt gespendet. Die Macher entwickeln digitale CSR-Lösungen für Unternehmen und stellen mit dem betterplace lab digital-soziale Trends vor. Mit zusammen-für-flüchtlinge.de präsentieren sie die zentrale digitale Bühne für soziale Initiativen in der Flüchtlingshilfe.

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über die Digitalisierung als agile, moderne Behörde aufstellen, die schnell und flexibel auf sich ändernde Rahmenbedingungen und Anforderungen reagieren kann.

ie vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit (BA), dem Bayerischen Rundfunk (BR) und dem Goethe-Institut entwickelte App “Ankommen” richtet sich an geflüchtete Menschen, die erst seit wenigen Wochen in Deutschland sind. “Ankommen” ist ein Wegbegleiter zur schnellen und umfassenden Orientierung während dieser Zeit und auf die unmittelbaren Lebensbedürfnisse der Neuankommenden zugeschnitten. Die App enthält Informationen zum Asylverfahren, zum Arbeitsmarktzugang und zum “Leben in Deutschland”. In die App ist zudem ein kostenloser, multimedialer Sprachkurs integriert, der eine alltagsnahe Unterstützung für die ersten Schritte auf Deutsch bietet. Die Verbindung von Informationen und Sprachkurs stellt einen besonderen Mehrwert für die User dar. Persönliche Aussagen von Menschen, die nach Deutschland eingewandert sind, vermitteln auf eine persönliche und informelle Art Informationen über das Leben hier. Die App ist seit Januar 2016 kostenfrei in den App-Stores für Android und iOS erhältlich und steht in den Sprachen Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch und Deutsch zur Verfügung. Seit Dezember ist auch eine inhaltsgleiche Website online unter: www.ankommenapp.de . Rund 890.000 Menschen sind 2015 nach Deutschland geflohen; 2016 waren es noch einmal 280.000. Dies stellt Deutschland und seine Behörden vor besondere Aufgaben. Die Bearbeitung anhängiger und neuer Asylverfahren ist ein Schwerpunkt der Arbeit des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Gleichzeitig sorgt es dafür, dass Flüchtlinge und Asylsuchende mit guter Bleibeperspektive möglichst rasch Integrationskurse beginnen, um den Einstieg in den Job, die berufliche Anschlussqualifizierung sowie die gesellschaftliche Integration erfolgreich zu gestalten. Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, will das Bundesamt mithilfe einer umfassenden Digitalisierungsstrategie Prozesse und Abläufe vereinfachen und beschleunigen, die Kommunikation mit Asylsuchenden und Bürgern verbessern und Schnittstellen zu anderen Behörden weiter digitalisieren. Dabei kann das Bundesamt bereits auf ersten Digitalisierungserfolgen aufbauen: Das Anfang 2016 eingeführte Integrierte Identitätsmanagement mit einem behördenübergreifenden Kerndatensystem und den Ankunftsnachweisen ist ein Beispiel dafür, wie sich Effizienz und Transparenz mit modernen Technologien deutlich erhöhen lassen. Die Digitalisierungsagenda 2020 beschreibt derzeit 28 Initiativen, die in drei Stufen sukzessive umgesetzt werden. Schwerpunkte sind zunächst vor allem die weitere Digitalisierung des Asylverfahrens, die Erhöhung der Effizienz in den Außenstellen des Bundesamtes und die erleichterte Administration von Integrationsangeboten. Mittelfristig will sich das Bundesamt

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Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen er Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen (BStU) präsentiert die neue Möglichkeit für Bürger, Anträge zur Akteneinsicht online zu stellen. Ausfüllen und Versenden des Antragsformulars sowie Identitätsfeststellung mit dem neuen Personalausweis (nPA) erfolgen vollständig elektronisch. Zukünftig können Anträge damit auch von zu Hause aus gestellt werden. Seit 1992 gingen beim BStU rund drei Millionen Bürgeranträge zur Akteneinsicht ein.

D Deutsche Digitale Bibliothek ie Deutsche Digitale Bibliothek ermöglicht allen Bürgern über das Internet kostenfreien Zugang zu Deutschlands kulturellem Erbe: rund 21 Millionen Objekte aus Archiven, Bibliotheken, Museen, Mediatheken, Denkmalpflege- und weiteren Wissenseinrichtungen sind verfügbar. Vollständig aus Mitteln der öffentlichen Hand finanziert, vernetzt die Deutsche Digitale Bibliothek die digitalen Bestände ihrer Partner, der Kultur- und Wissenseinrichtungen in Deutschland, und macht kontinuierlich die digitalen Bestände aller deutschen Gedächtnisinstitutionen auf einem gemeinsamen Portal zugänglich.

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Deutschland sicher im Netz e.V.

eit über zehn Jahren befähigt und motiviert die Initiative Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) Verbraucher und Unternehmen zum sicheren Umgang mit dem Internet. Dafür entwickelt der Verein unter dem Begriff der “Digitalen Aufklärung 2.0” niedrigschwellige Hilfestellungen, die an den Bedürfnissen der Verbraucher ausgerichtet sind. Beispiele sind die Angebote der Digitalen Nachbarschaft für ehrenamtlich Aktive und das Sicherheitsbarometer für den digitalen Selbstschutz (SiBa-App). Beide Angebote werden vom Bundesministerium des Innern gefördert, das auch Schirmherr der Initiative ist.

S Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

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Bundesverwaltungsamt ie Digitalisierung stellt die öffentliche Verwaltung in den nächsten Jahren vor große Herausforderungen. Die Organisationsberatung des Bundesverwaltungsamtes unterstützt die Behörden und präsentiert unter dem Thema “Digitalisierung konkret” neue Möglichkeiten des vernetzten Arbeitens am Beispiel des Vorgehensmodells zur Einführung der E-Akte. Dieses wurde im Rahmen des Aktionsplans E-Akte entwickelt und bietet wesentliche Hilfestellungen zum Vorgehen im Projekt. Darüber hinaus ermöglicht es den Einführungsverantwortlichen, sich auf einer Kollaborationsplattform mit Experten und Organisationsberatern in der Bundesverwaltung zu vernetzen und zielgerichtet auszutauschen. Die Referatsgruppe Z II im Bundesverwaltungsamt mit über 100 Mitarbeitern steuert zentral alle Bereiche der Informationstechnik im BVA und gestaltet so Veränderungsprozesse in der Bundesregierung aktiv mit. Aktuell setzt Z II große Projekte im Bereich der öffentlichen Sicherheit und des Regierungsprogramms “Digitale Verwaltung 2020” um. Im Bereich der öffentlichen Sicherheit arbeitet das BVA in einem Großprojekt gemeinsam mit anderen Behörden an der Umsetzung der europäischen Richtlinie zur Fluggastdatenspeicherung. Dieses Projekt sowie weitere Initiativen werden auf der CeBIT präsentiert und zum Teil live vorgestellt.

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