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Alles Corona, oder was?

Yolo-Team

Die vergangenen Monate war und ist auch heute noch das Thema Corona-Virus in allen Medien stark vertreten. Unzählige Informationen gehen weltweit durch die Bevölkerung. Aber kann man alles glauben, was man hört und liest?

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Das Corona-Virus hat uns im Griff. Werden wir zu unserem vertrauten Leben zurückkehren können?

Bild: CC/pixabay

Fakt oder Fake? Es ist nicht leicht zu entscheiden, was stimmt und was unrichtige Informationen sind. Vertrauen kann man unabhängigen und qualitätsgesicherte Plattformen im Internet wie zum Beispiel:

www.gesundheitsinformation.de www.gesundheit.gv.at

(Öffentliches Gesundheitsportal Österreich) Auch die Plattform www.mimikama.at überprüft Informationen und deckt »Fakenews« auf. Wir haben uns informiert und möchten unsere Erkenntnisse an euch weitergeben.

Was genau ist Corona?

Der Name ist auf das kranzförmige Aussehen der Corona-Viren zurückzuführen (Lateinisch corona = Kranz, Krone). Das Virus kann bei Infizierten eine schwere Lungenentzündungen auslösen. Aufgrund der engen Verwandtschaft mit dem SARSVirus wird es auch SARS-CoV-2 genannt. Die Erkrankung infolge des Virus heißt COVID-19. Der Krankheitsverlauf reicht von leicht bis tödlich. Impfstoffe gegen das neue Virus sind in Entwicklung.

Woher kommt das Virus?

Dr. Christian Drosten, ein anerkannter deutscher Virologe, kann uns das beantworten. Das Coronavirus ist ein Fledermausvirus. Man weiß aus welcher Gattung von Fledermaus es stammt und man weiß auch aus welcher Region in China es kommt.

Weiß man inzwischen, ob auch Kinder ansteckend sind?

Alles Corona, oder was?

Nach wie vor gilt: Gründlich Hände waschen für 20-30 Sekunden

Dr. Drosten meint dazu, dass man das noch nicht wisse. Man müsste dazu Virusmessungen durch Abstriche im Rachen von Kindern machen. Diese Daten seien aber noch nicht vorhanden.

Was bedeutet Quarantäne eigentlich?

Quarantäne bedeutet, dass Personen, bei denen ein positives Corona-Testergebnis vorliegt, oder die Kontakt zu einer infizierten Person hatten, durch einen Bescheid der Gesundheitsbehörde für 14 Tage isoliert, also abgesondert werden. Bei schweren Fällen kann das ein Krankenhaus sein, bei milden Symptomen können diese Personen die Quarantäne auch zu Hause verbringen. Sie dürfen die Wohnung nicht verlassen und keine privaten Besuche erhalten. Personen in Heimquarantäne sollen zwei Mal täglich Fieber messen. Die Versorgung sollte von Angehörigen oder Nachbarn übernommen werden. Wenn das nicht möglich ist, kann man sich an das Team Österreich wenden: 0800 600 600 (kostenlos, täglich von 7 bis 19 Uhr). Tritt eine Verschlechterung der Symptome ein, muss die Corona-Hotline u n ter 1450 oder das Rote Kreuz unter 144 verständigt werden.

Ist die Quarantäne von Personen, die Kontakt mit Erkrankten hatten, eine wirksame Maßnahme?

Es wurden dazu bisher 29 Studien ausgewertet. Durch Quarantäne können demnach Infektionen und Todesfälle verhindert werden. Die Aussagekraft der bisherigen Studien ist aber noch nicht voll gegeben, weil es zum Corona-Virus bisher nur Modellrechnungen gibt. Beobachtungsstudien und Modellrechnungen zu den verwandten Erkrankungen SARS und MERS zeigen aber meist dasselbe. Die Isolierung von eventuell Infizierten dürfte wirksam sein, besonderes wenn die Maßnahme früh ergriffen wird. Als alleinige Maßnahme ist die Quarantäne wahrscheinlich nicht ausreichend, um die Pandemie nachhaltig einzudämmen.

Warum sollen wir eine MundNasenschutzmaske (MNS) tragen?

Diese Masken werden getragen, um andere Personen vor Speichel- oder Schleimtröpfchen zu schützen. Beim Sprechen, Husten und Niesen gibt man immer Tröpfchen (Aerosole) ab. Die MNS kann verhindern, dass fremde Körperflüssigkeiten direkt auf die Mund-Nasen-Region kommen. Sie schützen außerdem den/die Träger*in davor, sich mit infizierten Händen selbst in diese Gesichtsregion zu greifen. Schätzungen gehen davon aus, dass wir uns 3,6 mal pro Stunde unbewusst ins Gesicht greifen.

Atmet man beim Tragen einer MundNasen-Schutzmaske mehr CO2 ein?

CO2 (Kohlendioxid) ist ein sehr flüchtiges Gas, das nicht im Stoff hängen bleibt. Die Aufnahme von CO2 ist etwas erhöht. Steigt die CO2 Sättigung im Körper, steigt der Atemantrieb. Bei hohen CO2 Konzentrationen im Körper würden wir Atemnot bekommen und spätestens dann die Maske ablegen. Der Körper bildet keine nennenswerten Mengen an Stickoxiden beim Ausatmen. Mit jedem Atemzug kommt trotz Maske genügend frische Luft in die Lunge.

Warum werden wir nicht alle auf Corona-Viren getestet? Es ist weder machbar noch sinnvoll.

Wie ist die Mund-Nasenschutzmaske zu tragen?

Die MNS kann solange getragen werden bis sie durchfeuchtet ist. Das ist von der körperlichen Beanspruchung abhängig (höchstens aber drei bis vier Stunden). Dann sollte man sie wechseln. Gebrauchte MNS sind im Restmüll zu entsorgen. Masken aus Stoff (Baumwolle) mit 60 bis 90 Grad waschen um Viren, Schimmel und andere Keime abzutöten. Sie sind möglichst täglich zu waschen. Gebrauchte Masken nicht offen herumliegen lassen. Beim Anlegen und Abnehmen der MNS sollen nur die Bänder berührt werden. Die Innenseite sollte nicht berührt werden. Der MNS soll auch während des Tragens nicht berührt werden. Nach der Abnahme oder dem Wechsel der MNS sollen die Hände mit warmen Wasser und Seife gründlich gereinigt werden. Hände waschen mindestens 20 bis 30 Sekunden lang.

Ist man immun, wenn man das Corona-Virus hatte?

Bei den Erkältungs-Viren kann man sich alle paar Jahre mit demselben Virus wieder infizieren. Bei der der Grippe verändert sich ständig das Virus, sodass das Immunsystem es nicht mehr erkennt. Das ist bei den Corona-Viren nicht so, weil diese gleich bleiben. Dennoch können wir uns immer wieder infizieren. Das ist so, weil wir nach etwa zwei bis drei Jahren deutlich weniger Immunität gegen das Virus haben. Die Infektion wird wieder durchlässiger. Ein Teilschutz bleibt aber erhalten und dieser macht ein gefährliches Virus zu einer

Alles Corona, oder was?

harmlosen Erkältung. So wird es mit dem Corona-Virus wahrscheinlich auch sein.

Gehören Raucher*innen zur Risikogruppe?

Das Rauchen ist möglicherweise ein ungünstiger Faktor meinen anerkannte Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Robert Koch-Institut. Es ist wahrscheinlich, dass Raucher*innen eher gefährdet sind. Eine Coronainfektion könnte eher einen schweren Verlauf nehmen oder sogar zum Tod führen, weil das Immunsystem und die Lunge vorbelastet sind. Diese Information entspricht dem momentanen Stand des Wissens.

Kann man sich auch anstecken, wenn man z.B. eine Türklinke angreift, die vorher jemand berührt hat?

Das Virus kann theoretisch über eine sogenannte Kontaktübertragung verbreitet werden. Das Virus klebt an der Türklinke oder auch an einer Hand. Es wird geschätzt, dass aber nur ca. 10 Prozent so übertragen werden. Das ist eine geringe Anzahl.

Wirkt Vitamin C gegen die CoronaViren?

Es gibt keinen wissenschaftlichen Beleg dafür. Eine Studie dazu wird gerade in China durchgeführt. Der tägliche Vitamin C Bedarf liegt bei ca. 100 Milligramm. Diese Menge befindet sich etwa in einem Paprika oder einer Orange. Vitamin C findet sich unter der chemischen Bezeichnung Ascorbinsäure auch in vielen Fertigprodukten. Vitamin C ist wasserlöslich, überschüssige Mengen scheidet der Körper mit dem Urin wieder aus.

Was ist ein PCR-Test?

Werden wir uns wieder einmal die Hände geben? Der Virologe Dr. Christian Drosten meint: Ja!

Der PCR-Test heißt Polymerasekettenreaktion und man kann mit ihm eine CoronaVirusinfektion nachweisen. Der Test beurteilt den momentanen Zustand. Er kann innerhalb weniger Tage deshalb unterschiedliche Ergebnisse bringen. Beim Test wird ein Nasen, Mund- oder Rachenabstrich vorgenommen. Der Abstrich kann Erbgut des Virus enthalten. Die hochempfindlichen Tests werden in speziellen Laboren durchgeführt. Ein positives Testergebnis bedeutet, dass eine Ansteckung mit COVID-19 erfolgt ist.

Was ist ein Schnelltest?

Schnelltests auf Antikörper sind momentan noch wenig sinnvoll, da sie nicht geeignet sind, eine akute Infektion sicher nachzuweisen. Schnelltests - vergleichbar mit einem Schwangerschaftstest - kommen für die Früherkennung derzeit nicht zum Einsatz. Sie suchen im abgenommenen Bluttropfen nicht nach den Erregern, sondern nach Antikörpern. Der erste verfügbare Test lieferte nur in etwa 30 Prozent der Fälle richtige Ergebnisse. Unser Immunsystem bildet außerdem Antikörper beim Corona-Virus erst nach einer Woche oder teilweise noch später. Der Testzeitpunkt ist ausschlaggebend, wie zuverlässig das Ergebnis ist.

Muss ich einen Test selbst bezahlen?

Bei einem begründeten Verdacht auf eine Infektion mit dem Corona-Virus werden die Kosten der Testung übernommen.

Werden wir uns wieder einmal die Hände geben? Der Virologe Dr. Christian Drosten meint: Ja!

Von wem bekomme ich die Testauswertung?

Das Ergebnis des Tests wird von der zuständigen Gesundheitsbehörde (Bezirkshauptmannschaft oder Magistratsabteilung) mitgeteilt.

Was passiert, wenn das Testergebnis positiv ist, ich also das Corona-Virus habe?

Bei einem Verdachtsfall wird nach einigen Sicherheitskriterien vorgegangen. Eine erkrankte Person wird isoliert, die Kontaktpersonen werden ausgeforscht. Sie werden ebenso informiert und können je nach Situation unter Quarantäne gesetzt werden. Sämtliche Maßnahmen haben das Ziel, dass möglichst wenige Menschen in Österreich mit dem Virus angesteckt werden.

Warum werden nicht alle Menschen getestet?

Massentests sind weder machbar noch sinnvoll. Die Tests sind nur eine Momentaufnahme. Gesunde Personen könnten sich direkt nach dem Test infizieren. Demnach müsste man regelmäßig alle Menschen testen. Auch das ist logistisch nicht möglich. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt derzeit, die Tests nur bei typischen Symptomen durchzuführen.

Kann man die Erkrankten behandeln?

Es gibt noch keinen Impfstoff. Die Behandlung erfolgt symptomatisch, das heißt durch Linderung der Krankheits-Beschwerden, zum Beispiel durch fiebersenkende Mittel. Bei schweren Symptomen ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig.

Ist das Problem erledigt, wenn wir einen Impfstoff haben?

Das ist schwer zu sagen. Dr. Drosten meint dazu, dass es so eine Ausnahmesituation wie jetzt noch nie gegeben hätte. Man müsse bis zur Spanischen Grippe zurückgehen, um Vergleichbares zu haben. 1918 war aber eine ganz andere Zeit, eine andere Bevölkerung, eine andere Nachrichtenlage, eine andere Verbindung zueinander und ein anderes globales Bewusstsein der Menschheit. Wir würden in Jahrzehnten noch darüber reden und diese Epidemie als Denkmodell für Pandemievorbereitung und -forschung lange nachuntersuchen und als Modell verwenden.

Werden wir danach wieder Hände schütteln?

Grundsätzlich haben Menschen eine gute Immunität gegen fast alle Infektionskrankheiten. Das Corona-Virus wird sich irgendwann in die bekannten Erkältungskrankheiten einreihen. Es wird danach wahrscheinlich alles wieder so sein wie vorher. Auch unser Verhalten wird sich wieder normalisieren, da ist sich Dr. Drosten sicher. 

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