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Leben mit Diabetes
Eine Rolle spielen auch natürliche hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft. Besonders in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft produziert der weibliche Körper größere Mengen der Hormone Östrogen, Progesteron, Kortisol. Diese werden für eine optimale Entwicklung des Kindes im Körper bereitgestellt. Gleichzeitig wird die Wirkung von Insulin herabgesetzt. Es entwickelt sich, ähnlich wie beim Typ-2Diabetes, eine Insulinresistenz. Von Schwangerschaftsdiabetes sind etwa 6 Prozent der werdenden Mütter betroffen.
Als Folge der zunehmenden Unempfindlichkeit der Zellen steigt der Blutzuckerspiegel. Risikofaktoren für diese Diabetesform sind vor allem eine genetische Veranlagung, Übergewicht und Bewegungsmangel. Betroffen sind meist ältere Menschen, zunehmend häufiger aber auch junge Menschen.
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Typ-3-Diabetes

Unter diesem Begriff werden verschiedene seltene Diabetes-Formen zusammengefasst. Sie entstehen auf andere Weise als die ersten beiden Formen, z.B. durch Gendefekte, Erkrankung der Bauchspeicheldrüse oder verursacht durch Viren oder Medikamente.

Schwangerschaftsdiabetes (Typ-4)

Die genauen Ursachen, die zu einem Schwangerschaftsdiabetes führen sind noch nicht bekannt. Offenbar sprechen die Körperzellen der betroffenen
Frauen schon vor der Schwangerschaft weniger auf das blutzuckersenkende Hormon Insulin an. Das verstärkt sich im Laufe der Schwangerschaft. Ab der 20. Schwangerschaftswoche werden generell die Zellen unempfindlicher gegen Insulin.
Ernährung Typ-4
Nach der Diagnose Schwangerschaftsdiabetes sollten werdende Mütter eine individuelle Ernährungsberatung erhalten.
Ziele der Ernährungsumstellung:
• Absenken der Blutzuckerwerte auf ein gesünderes Niveau, wodurch gleichzeitig Komplikationen wie Unterzuckerung vermieden werden sollen.
• Gewichtszunahme, wie sie in der Schwangerschaft empfohlen ist.
• normales Wachstum des Ungeborenen. Der Ernährungsplan soll Essgewohnheiten, Tagesablauf und Körpergewicht der Schwangeren berücksichtigen. Insgesamt sollten Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes pro Tag 1.800 bis 2.400 Kilokalorien zu sich nehmen und zwar wie folgt:
• 40 - 50 % Kohlenhydrate, die langsam aufgenommen werden, sollten bevorzugt werden, z.B. Vollkornprodukte. Weißmehlprodukte, Süßwaren und Fruchtsäfte sind dagegen ungünstig. Sie lassen den Blutzucker sehr schnell ansteigen. Zusätzlich sollten jeden Tag mindestens 30 Gramm Ballaststoffe verzehrt werden.
• 30 % Fette: pflanzliche Fette und Öle.
• 20 - 30 % Eiweiße (Proteine): fettarme
Milch- und Milchprodukte und fettarme
Fleisch- und Wurstwaren.
Die werdende Mutter sollte 5-7 kleine Mahlzeiten zu sich nehmen. Damit lassen sich Blutzuckerspitzen nach einer Mahlzeit vermeiden. Am späten Abend sollte noch ein kleines, kohlenhydrathaltiges Abendessen eingenommen werden. Das verhindert einen nächtlichen Energiemangel. Auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen sollte geachtet werden.
Übergewichtige Schwangere sollten keine strenge Diät einhalten. Diese könnte die Versorgung und Entwicklung des Kindes gefährden. Wird Schwangerschaftsdiabetes nur mit Ernährungsumstellung (ohne Insulin) behandelt, muss die Betroffene mehrmals in der Woche ihren Blutzuckerspiegel kontrollieren.
Die gute Nachricht zum Schluss: Meist verschwindet diese Form von Diabetes nach der Geburt.
Anzeichen für Diabetes mellitus
Diabetes kann sich mit unterschiedlichen Symptomen bemerkbar machen. Die wichtigsten Anzeichen, an denen du eine Zuckerkrankheit erkennen kannst:
trockene Haut und Juckreiz
starker Durst
starker Harndrang
Müdigkeit, Schwäche
Konzentrationsstörungen
Sehstörungen
geschwächtes Immunsystem
Späte Symptome bei Diabetes mellitus entstehen vor allem dann, wenn die Blutzuckerwerte nicht gut eingestellt sind und häufig oder nicht erkannt zu hoch liegen. Dann werden Blutgefäße und Nerven geschädigt. Das hat erhebliche Folgen für verschiedene Organsysteme und Körperfunktionen. Zu den langfristigen DiabetesSymptomen gehören:
Nervenschäden
Schäden an den Blutgefäßen
Depression
Behandlungsformen
Die Behandlung hängt von der DiabetesForm ab:
Typ-1: Da ein Insulinmangel die Ursache ist, kann nur mit Insulin behandelt werden.
Typ-2: Die Basis der Behandlung sind Ernährungsumstellung, Normalisierung des Körpergewichts und regelmäßige Bewegung. Bleiben diese Maßnahmen ohne Erfolg, wird medikamentös behandelt. Sollte der Insulinmangel später ansteigen, wird auch hier Insulin gegeben.
Typ-3: Zuerst wird versucht, die ursächliche Erkrankung zu behandeln. Kann die Erkrankung gut behandelt werden, heilt auch der Diabetes in vielen Fällen von selbst.
Schwangerschaftsdiabetes: Hier ist es wichtig, auf normale Blutzuckerwerte zu achten. Hohe Werte können das ungeborene Kind schädigen. Insulin wird erst verabreicht, wenn eine Ernährungsumstellung zu keinem Erfolg führt. Die Einnahme von anderen Medikamenten ist nicht ratsam, weil diese ebenfalls das Kind schädigen können.