Die Biografie Ernst Reuters scheint ein Spiegel des „Zeitalters der Extreme“ (Hobsbawm) zu sein. Bevor er 1946 nach Berlin zurückkehren konnte, hielt sich Reuter mehr als elf Jahre lang im türkischen Exil auf. Er war einer der Hauptfiguren des Netzwerkes deutscher intellektueller Emigranten in der Türkei. Im Exil spielte Ernst Reuter in diesen Jahren eine Doppelrolle: Als Anhänger der praktischen Sozialreform und als engagierter Förderer kommunaler Selbstverwaltung bewarb er nicht nur die Erfolge der kemalistischen Reformen, sondern er übte an ihnen auch Kritik und gab Anregungen zu einer neuen Form des Regierens. Das zweisprachige Buch richtet den Blick auf die Publikationen Ernst Reuters, die zwischen 1938 und 1946 entstanden. Es untersucht Visionen zur Produktion von Wissen über den Prozess der Urbanisierung und dessen Steuerung in der Türkei.
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