Abb. 1: Unbekannter Künstler, Blick auf Potsdam von Babelsberg aus, um 1775, Radierung, Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte, Inv.-Nr. 79-84-K 2b, Foto: Digitalisierungslabor der FH Potsdam.
Friedrich Schinkel« oder »Architektonische Entwürfe für den Umbau vorhandener Gebäude«.30 Nach Vorlagen der ausführenden Architekten wurden Grund- und Aufrisse, Dekorationen und Baudetails entweder nüchtern in Umrissmanier festgehalten oder in malerische Ansichten übersetzt, fein koloriert und mit den aus der englischen Grafik übertragenen aufgelösten Bildrändern versehen. Zwei der bis heute bekanntesten großen Veduten serien mit Potsdam-Ansichten aus der Regierungszeit von Friedrich Wilhelm IV. entstanden in den 1850er Jahren. Der bereits erwähnte Potsdamer Verleger Otto Janke hatte 1850 den Verlag von Horvath übernommen.31
Ausflug nach Potsdam
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Ebenso wie sein Vorgänger gab er Potsdam-Literatur und Grafiken mit Stadtansichten heraus. Sein erfolgreichstes Projekt sollte die Serie »Potsdam« mit zwölf Blättern werden, für die er den talentierten Zeichner und Lithografen Franz Xaver Sandmann (1805–1856) und den Berliner Künstler Alexander August Carl Haun (1815–1894) verpflichten konnte. Sandmann hatte kurz zuvor eine Serie mit Ansichten von Dresden und der Sächsischen Schweiz angefertigt.32 Durch die Verwendung einer Tonplatte und die dadurch erzeugte weiche Farbigkeit im Druck besitzen sowohl diese Blätter als auch die Potsdamer Serie eine hohe malerische Qualität. Drei neue
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