Das Buch rekonstruiert das Leben und Werk des jüdischen Gelehrten Leopold Silberstein (1900 –1941). In seinem kurzen Leben hat er über 100 Publikationen zum Thema Slawistik, Philosophie und Soziologie herausgebracht. Seine philosophischen Ansichten waren von der Entlarvung der Rassentheorien geprägt. 1933 emigrierte Silberstein vor den Nazis von Berlin nach Prag. Ihm gelang es, eine Stellung als Lektor des Tschechischen an der Universität Tartu zu erhalten. 1941 wurde er hier von Faschisten ermordet, weil er Jude war. Es eröffnet sich die Welt der Berliner Slawisten vor 1933, das reiche wissenschaftliche Leben in Prag mit dem Prager Linguistischen Zirkel und anderen Gesellschaften, die Gelehrtenkreise an der Universität Tartu und schließlich der grauenvolle Holocaust in Estland. In vielen Originaldokumenten lebt Silberstein als Wissenschaftler, Freund und Familienvater wieder auf.
Weitere Informationen: http://www.bebra-wissenschaft.de/vzgesamt/titel/677-leopold-silberstein.html