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Vorwort
Ein Tag Winterurlaub sei so gesund wie zwei Tage im Sommer, weiß der Volksmund. Ob dies so stimmt, sei einmal dahingestellt, auf jeden Fall eignet sich auch der Winter für zahlreiche schöne Ausflüge ins Land Brandenburg. Bereits an dieser Stelle möchte man Pontius Pilatus’ Frage »Quid est veritas?« (Was ist Wahrheit?) abwandeln zu: »Was ist Winter?« Die Erfahrungen der letzten Jahre – und auch die Fotos in diesem Buch – weisen ja darauf hin, dass es so einen richtigen Winter mit Eis und Schnee kaum mehr gibt, und der weltweite Anstieg der Temperaturen lässt für die Zukunft nicht allzu viel hoffen. Umso mehr müsste ein knackiger Wintertag Ansporn sein, sofort die Sachen zu packen und sich auf den Weg zu machen. Andererseits sollte zum Wandern oder wenigstens für einen Spaziergang in freier Luft immer Zeit und Gelegenheit sein, auch wenn sich die Winterwanderung als noch Herbst- oder als schon Frühlingsausflug darstellt.
Das Buch »Winterliches Brandenburg« enthält eine Vielzahl von Ausflügen in alle Himmelsrichtungen – von Spaziergängen durch romantische Schlossparks über Spaziergänge, die sich nach Lust und Laune zu kleinen oder größeren Wanderungen ausweiten lassen, bis zu regelrechten Ganztags-Wanderausflügen, wobei die Grenzen natürlich fließend sind: Was dem einen noch ein Spaziergang, ist dem anderen schon eine Wanderung. Hier und da gibt es Tipps für winterliche Spezialangebote von Hotels oder anderen touristischen Einrichtungen, manchmal wird auch auf Möglichkeiten für Wintersport verwiesen – es würde die Intelligenz der Leserinnen und Leser beleidigen, wenn angemerkt würde, unter welchen Bedingungen Rodeln, Eislaufen und Skifahren nur möglich sind. Das Ordnungsprinzip folgt dabei nicht der Länge des Weges, sondern in der Regel der Entfernung von Berlin, sodass die ferneren Ziele zuerst dargestellt werden; mitunter wird die Regel aber auch gebrochen, etwa, um ein besonders schönes oder interessantes Ziel herauszustellen.
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Zu jedem Ausflugsziel gibt es Hinweise zu besonderen Sehenswürdigkeiten, zur Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Museen und zu gastronomischen Einrichtungen. Leider ist es so, dass Gaststätten in kleineren Orten in den Wintermonaten geschlossen, dass Kirchen nicht besichtigt werden können, dass Museen eingeschränkte Öffnungszeiten haben. Auch die Erreichbarkeit mancher Orte ist problematisch, oft verkehren an den Wochenenden keine Busse. Das heißt, mitunter wird man auf Rucksackverpflegung zurückgreifen müssen und sich für die Anreise mit dem Auto entscheiden. Allerdings gibt es
Döberitzer Heide
für all die Wanderungen, bei denen am Wegesrand keine Einkehr für Speis und Trank möglich ist, immer ein paar Gaststättentipps in benachbarten größeren Orten; meistens handelt es sich um Orte, die man ohnehin passieren muss, und oft sind sie auch als eigenständiges Ausflugsziel reizvoll.
Abschließend sei noch auf zweierlei hingewiesen: Wie jedes Buch hat auch »Winterliches Brandenburg« nur einen beschränkten Umfang. Das heißt, es gibt natürlich noch viel mehr schöne und interessante Städte, Dörfer, Schlösser und Landschaften, deren Besuch sich auch im Winter lohnt. Und um noch einmal auf die Fotos zurückzukommen: Verlag und Autor sind sich einig, dass ein Buch zu winterlichen Ausflügen, das nur Bilder schneebedeckter Landschaften enthält, inzwischen unglaubwürdig wäre. Die Fotos spiegeln die verschiedenen Wettervarianten wider, die den Autor bei seinen Recherchen begleitet haben: Sozusagen die »winterliche Wahrheit« unserer Zeit.