Fontanes Ruppiner Land Neue Wanderungen durch die Mark Brandenburg (Leseprobe)

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Und gleich das erste Kapitel, das ich schrieb, ergibt denn auch bis diese Stunde, wie lediglich touristenhaft ich meine Sache damals auffasste. Theodor Fontane im Schlusswort zu den Wanderungen, Band 4, Spreeland, 1881

WUSTRAU Am Anfang steht Wustrau. Mit dem märkischen Kleinod beginnt Theodor Fontane seine berühmten Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Wustrau überlebte fast unverändert alle Überarbeitungen des ersten Bandes, der zu Fontanes Lebzeiten in fünf Auflagen erschien. Das Dorf eignete sich idealtypisch für den Anspruch des Autors, seinen Landsleuten zu zeigen, dass es in ihrer Nähe auch nicht übel sei und dass es in Mark Brandenburg auch historische Städte, alte Schlösser, schöne Seen, landschaftliche Eigentümlichkeiten und Schritt für Schritt tüchtige Kerle gäbe.1 In Wustrau bildeten die historische Kirche, das alte Schloss, der Ruppiner See und der tüchtige Husaren-General Zieten das erzählerische Potpourri, mit dem der Vorreiter des märkischen Fremdenverkehrs seine Leser nach Brandenburg locken wollte. 150 Jahre später sind die Zutaten für einen erfolgversprechenden Tourismus nahezu identisch. Wustrau hat etwas zu bieten, wovon andere Orte im Ruppiner Land nur träumen können: sechs Lokale, zwei Museen und ein Schloss. Und alles gelegen an einem romantischen See. Mit einer Länge von 14 Kilometern ist der Ruppiner See, der fast die Form eines halben Mondes hat, zugleich der längste in Brandenburg. Am Nordufer liegt die Fontane-Hauptstadt Neuruppin, am Südufer das Zieten-Dorf Wustrau.

Wustrau

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