Molkenmarkt 3, das Adelspalais ist heute Sitz des Deutsch-Französischen Jugendwerks. den Zweiten Weltkrieg. Die rekonstruierten Wohnräume zeigen heute das Le ben der Bürgerfamilie. Am Ende der Straße sehen wir rechts das Ephraim-Palais, Poststraße 16. Das Bürgerhaus im Rokoko-Stil baute von 1762 bis 1766 Friedrich Wilhelm Diterichs, indem er ein Gebäude aus dem 17. Jahrhundert mit einbezog. Der Architekt entwarf auch die Bethlehemskirche oder das Prinzessinnenpalais. Der Eckbau entstand für den Münzpächter König Friedrich II., Veitel Heine Ephraim. Der König befahl ihm, bei der Herstellung der Silbermünzen zu schummeln, weshalb die Bürger spotteten: »Außen Silber, innen Zinn/außen Friedrich, innen Ephraim«. Diese minderwertigen Münzen wurden Ephraimi ten genannt. Der Münzpächter verdiente auch als Hofjuwelier, Bankier und Händler ein Vermögen. Um zu repräsentieren, kaufte er das Stadthaus und ließ es umbauen. Ephraim arbeitete aber auch im Palais, im Hof befand sich eine Silberscheideanstalt. Das Erdgeschoss mit seinen Läden hatte er vermietet. Das Palais wurde 1935/36 abgetragen, um den Mühlendamm zu verbreitern. Die Zier- und Bauelemente wurden eingelagert. Erst von 1985 bis 1987 wurde mit ihnen das Gebäude um zwölf Meter versetzt wieder aufgebaut. Im Ephraim- Palais zeigt das Stadtmuseum heute Wechselausstellungen. Wer auf die andere Seite des Mühlendamms schaut, erblickt ein Adelspalais. Wir laufen bis zur Fußgängerampel und überqueren nach rechts die Kreu zung. Molkenmarkt 3. Das barocke Adelspalais ist vermutlich 1704 errichtet
Alt-Berlin und Alt-Cölln
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