I got rhythm (Leseprobe)

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Für Schumanns sind die Sederabende etwas ganz Besonderes. Zum Auftakt des Pessachfestes erinnert man sich an den Auszug des Volkes lsrael aus Ägypten. Coco Schumann

mag die traditionellen Klöße*. Als Jüngster am Tisch stellt er die seit Jahrhunderten überlieferten Fragen, erst dann dürfen alle von den Speisen der Sederplatte essen.

Weshalb ist dieser Abend anders als die anderen? Weshalb das Eintauchen? Warum nur Matze? Wozu die bitteren Kräuter? Warum entspannen wir uns und essen auf der linken Seite wie die Könige?

* Rezept 6 zerbröselte und 6 in Stücke gebrochene Matzescheiben in 250 ml Hühnerbrühe einweichen, mit 3 Eiern, Zimt, Zucker, Mandeln und 60 ml Sonnenblumenöl mischen, ruhen lassen, zu KlöSSchen formen und in siedendem Salzwasser 15 min ziehen lassen.

Jede Speise, die sich auf dem Sederteller befindet, hat eine althergebrachte, symbolische Bedeutung: Maror, Bitterkräuter oder auch Meerrettich, erinnert an die Zeit, als das Volk lsrael in ägyptischer Sklaverei war. Karpas, ein grünes Kraut, z.B. Salat oder Petersilie, verweist auf die ersten Früchte, die geerntet werden konnten. Charroset, ein

Fruchtmus aus Äpfeln, Mandeln, Nüssen und Feigen, steht für den Lehm bei den Arbeiten in Ägypten. Ei und Fleischknochen symbolisieren die Opfergaben, die lsrael darbrachte. Salzwasser ruft die Tränen in Erinnerung, die in der Gefangenschaft in Ägypten vergossen wurden. Außerdem steht Wein für den Propheten Elia auf dem Tisch. 15


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