Schulprogramm der BBS Haarentor 2020

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SCHULPROGRAMM DER BBS HAARENTOR

Österreich - ein Besuch bei den Landesberufsschulen Dornbirn und Feldkirch Österreich, das Gute liegt so nah? Kook: Ja, das kann man so sagen. In meinen Klassen waren immer wieder Auszubildende, die gerne über Erasmus+ ins Ausland wollten. Sie trauten sich aber nicht, da sie Angst vor der Fremdsprache ha en. Wir suchten also nach einem deutschsprachigen Austauschland. Sieger: Über Nero sind wir eng mit dem BZTG verbunden, die bereits ein Austauschprogramm für gewerbliche Auszubildende in Österreich umsetzen. Diese Berufsschule hat auch einen kaufmännischen Zweig und wir haben mit der Schulleitung Kontakt aufgenommen. Im September 2018 haben wir uns in Oldenburg getroffen und beschlossen, es einfach zu probieren. 2019 haben unsere ersten Auszubildenden - zwei angehende Kauffrauen für Büromanagement - Österreich besucht. Das ging ja zügig. Wie hat man Euch in Vorarlberg empfangen? Sieger: Ausgesprochen herzlich wäre noch untertrieben. Die österreichischen Kolleg*innen waren tolle Gastgeber und haben sich sehr intensiv um uns gekümmert. Kook: Und nicht nur um uns. Auch die Auszubildenden wurden toll umsorgt. Das begann schon vor der Anreise: die österreichischen Kolleg*innen ha en schon eine gute und güns ge Unterkun und Monats ckets für den öffentlichen Nahverkehr organisiert. Auf diese Weise konnten sie sich frei in der ganzen Region bewegen. Darüber hinaus gab es immer wieder Angebote für Ausflüge in der Freizeit. Was habt ihr von Lehre, Land und Leuten gesehen? Sieger: Wir haben zwei Berufsschulen besucht und intensive Gespräche mit den Schulleitungen und Kolleg*innen führen können. Wir haben aber auch einem Unterricht beigewohnt und uns dann mit den Azubis über ihre Ausbildung unterhalten. Kook: Wir haben zudem einen Ausbildungsbetrieb besich gt und uns dort über die Abläufe informiert. Wir haben unsere Auszubildenden in den Prak kumsunternehmen besucht und erhielten einen Einblick in diese Unternehmen. Sieger: Land und Leute waren toll. Wir haben Ausflüge ins Hoch-

gebirge und zum Bodensee unternommen. Außerdem dur en wir bei einem Kollegiumsausflug dabei sein und konnten uns mit vielen unterschiedlichen Lehrkrä en austauschen. Mit welchen Eindrücken seid ihr nach Oldenburg zurückgekehrt? Kook: Im Austausch mit Kolleg*innen und Betrieben zeigte sich, dass die schulische und betriebliche Ausbildung sehr ähnlich ist und viele Gemeinsamkeiten bestehen. Spannend fand ich die Auswahl neuer Azubis in einem Unternehmen. Der gesamte Auswahlprozess wurde in die Hände der aktuellen Auszubildenden gelegt. Sieger: Aus organisatorischer Sicht am auffäl-

ligsten ist, dass die Unterrichtsstunden und der durchschni liche Berufsschultag in Österreich deutlich länger sind: eine Unterrichtsstunde umfasst 50 Minuten und ein Schultag hat 10 Stunden - grob gesagt von morgens kurz vor acht bis abends 17:00 Uhr. Außerdem werden in Österreich sämtliche Stunden der Stundentafel unterrichtet und es besteht eine Unterrichtsversorgung von 100 Prozent, davon kann eine deutsche Berufsschule nur träumen. Kook: Beeindruckend fand ich auch, dass es an den Berufsschulen in Österreich für jede Lehrkra einen eigenen Arbeitsplatz gibt. Jeweils 8 bis 10 Lehrkrä e haben sich ein Büro geteilt.

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