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Eine neue Anlaufstelle für Start-ups

Vier junge Schaffhauserinnen und Schaffhauser wollen die lokale Gründerszene im Kanton Schaffhausen sichtbarer machen und vernetzen. Dafür haben sie den StartHub gegründet.

Von PASCAL SCHMIDLIN

«Für eine aktive Gründerszene», lautet das Motto des StartHubs, der sich zum Ziel gesetzt hat, eine zentrale Anlaufstelle für Innovation in Schaffhausen zu werden. Hinter dem Projekt stehen die vier Schaffhauserinnen und Schaffhauser Veronika Sallenbach, Daniela Christen, Manuel Stamm und Sandro Scalco. «Eigentlich war die Idee, dass wir einen Co-Working-Space in Schaffhausen gründen», sagt Scalco. Also

StartHubs war geboren. «Wir haben alle unsere eigenen Rucksäcke, aber dieselben Visionen und Ziele, weshalb wir uns sehr gut ergänzen», sagt Christen, die im Eventmanagement tätig ist. Stamm kommt aus dem Grafik- und Kommunikationsbereich, Scalco bringt Digitalisierungs- und Beratungserfahrung mit und Sallenbach ist Innovationsmanagerin.

Die Vernetzung fördern Mit dem StartHub wollen die vier die Schaffhauser Gründerszene sichtbar machen, miteinander vernetzen und auch mit KMU zusammenbringen, wie Sallenbach erklärt. Denn gerade hier sehe sie viel Potenzial. «Durch die Verknüpfung der Erfahrung und des Marktzugangs von KMU mit dem Pioniergeist und der Agilität von Start-ups können Win-win-Situationen für beide Seiten und innovative Ideen entstehen», fügt sie an.

«Wir haben alle unterschiedliche Rucksäcke, aber dieselben Visionen und Ziele.»

Daniela Christen, StartHub-Mitgründerin

Sandro Scalco, Daniela Christen, Veronika Sallenbach und Manuel Stamm (v.l.) haben den StartHub Schaffhausen gegründet.

ein Ort, wo sich Start-ups austauschen und arbeiten können. Die Idee dazu kam dem Trio Stamm, Christen und Scalco, nachdem Stamm und Christen zuvor die Welt bereist und und in zahlreichen Ländern in verschiedensten Co-Work-Umgebungen als sogenannte digitale Nomaden gearbeitet hatten. Da es jedoch bereits verschiedene solcher Angebote im Kanton gibt, wollten sie sich auf das Vernetzen von Jungunternehmerinnen und -unternehmern konzentrieren – und präsentierten diese Idee der Schaffhauser Wirtschaftsförderung. Dort erfuhren die drei, dass mit Veronika Sallenbach bereits eine andere Person sich mit derselben Idee beschäftigt. So wurde aus dem Trio ein Quartett, und die Idee des

Grosses Interesse bei der Premiere Ende Februar stellte sich der StartHub zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor. Beim Einrichtungsexperten Betz in der Schaffhauser Unterstadt trafen sich dafür rund 60 Personen. Neben jungen Gründerinnen und Gründern waren Kreativköpfe, gestandene Unternehmerinnen und Unternehmer oder auch die Schaffhauser Stadträtin Katrin Bernath dabei. Wirtschaftsförderer Christoph Schärrer zeigte in seinem einleitenden Referat, wie der StartHub als eines von vielen Puzzleteilen seinen Beitrag zu einem erfolgreichen Schaffhausen leistet, und nach der Präsentation des StartHubTeams und seiner Mission nutzten die Anwesenden die Möglichkeit, sich zu vernetzen und bereits erste Kollaborationsprojekte zu besprechen.

www.starthub.sh

STRATEC in Beringen auf Erfolgskurs

Seit 15 Jahren fertigt das Medtech-Unternehmen STRATEC Biomedical Switzerland AG im Kanton Schaffhausen vollautomatische Analysensysteme für weltweit tätige Diagnostikunternehmen. Die Produktionslinien wurden dabei über die Jahre stark ausgebaut. Von PASCAL SCHMIDLIN

Vor vier Jahren bezog die STRATEC Biomedical Switzerland AG den Erweiterungsbau im Beringerfeld, der sich über vier Etagen und rund 4000 Quadratmeter erstreckt. Total stehen damit rund 8000 Quadratmeter Fertigungs-, Lager- und Bürofläche zur Verfügung. Doch viel Platz gibt es nicht mehr, wie Geschäftsführer Jürg Werner erklärt. «Vom Neubau haben wir schon einen nennenswerten Teil mit Lager, Produktionsund Reparaturabteilung sowie unserer schönen neuen Kantine im obersten Stockwerk belegt.» Und auch die Reserve werde man in den nächsten Jahren brauchen. STRATEC in Beringen ist Teil des STRATEC-Konzerns, der neben dem Hauptsitz in Deutschland Tochtergesellschaften unter anderem in den USA, Grossbritannien, Österreich, Ungarn und Rumänien hat. In Beringen werden dabei vollautomatische Analysensysteme für Partner aus der klinischen Diagnostik und der Biotechnologie hergestellt, in Betrieb genommen sowie getestet. «Wir sind einer der wichtigsten Produktions

standorte von STRATEC, da wir hier gutes Personal finden und über genügend Fläche verfügen», sagt Jürg Werner. Das zeigt auch ein Blick auf die Zahlen: 2005 hat man mit drei Produktionslinien angefangen, heute sind es deren neun. «Zwei davon sind Ende 2019 erst frisch dazugekommen», fügt er an.

Wertschätzung und kurze Wege Auch nach 15 Jahren ist Jürg Werner hochzufrieden mit dem Standort Schaffhausen. «Es ist schön hier, und wir haben alles, was wir brauchen», betont der Geschäftsführer. Die Kontakte zu den Behörden in Beringen oder dem Regierungsrat sowie der Austausch mit der Wirtschaftsförderung seien sehr positiv, und man fühle die Wertschätzung, die dem Unternehmen entgegengebracht werde. «Hinzu kommen die kurzen Wege, die es möglich machen, spontan zusammenzusitzen bei Fragen oder Anliegen.» Und seit letztem Dezember gebe es noch was, dass er und seine Mitarbeitenden sehr schätzen: «Die Eröffnung des Galgenbucktunnels hat die Pendelzeit nochmals spürbar verkürzt und die Zeiten vom Feierabendstau sind endlich vorbei», hebt er hervor. Ein Grossteil der STRATEC-Angestellten wohnt in der Region Schaffhausen, deren 82 sind es derzeit, Tendenz steigend. Zu den 82 menschlichen Angestellten kommen noch deren sechs tierische Mitarbeiter hinzu. Auf dem Reserveland weiden eigene Engadiner Schafe, die nicht nur bei den Mitarbeitenden, sondern auch bei den Firmenbesuchern für Entzückung sorgen. «Sie sind ein beliebtes Fotosujet, wenn wir etwa Gäste aus den USA zu Besuch haben und werden von unserem Team bestens umsorgt – und so sparen wir uns das Rasenmähen», fügt er lachend an.

Der Standort Beringen ist einer der wichtigsten Produktionsstandorte des STRATEC-Konzerns.

www.stratec.com

Medipack unter Prix SVC Preisträgern

Das Schaffhauser Verpackungsunternehmen Medipack AG erhielt den dritten Preis bei den SVC Awards 2020 und zeigt, wie innovativ Schaffhauser Unternehmen unterwegs sind. Von PETRA ROOST

Der Swiss Venture Club (SVC) zeichnet mit dem Prix SVC innovative Unternehmen aus, die durch herausragende Leistungen einen wesentlichen und nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg verzeichnen. Der Preis wurde Anfang 2020 bereits zum siebten Mal vergeben. Rund 1800 Besucherinnen und Besucher strömten dafür ins Hallenstadion Zürich, um der Preisverleihung beizuwohnen. Unter den nominierten Unternehmen befand sich in diesem Jahr auch die Medipack AG aus Schaffhausen, die auf Verpackungen von medizinischen Produkten spezialisiert ist. Sie wurde von der Jury schliesslich aus über 100 Bewerbern auf den dritten Platz gewählt. Die Vertreter der Medipack AG freuten sich riesig über den Preis. «Die Auszeichnung macht uns sehr stolz und bestätigt unsere langjährige, qualitativ gute Arbeit», sagt Firmenchef Reto Artusi, der den Preis persönlich entgegennahm. Zuoberst auf dem Treppchen landete die Zweifel Pomy-Chips AG, gefolgt von der HeiQ Materials AG, einem führenden Anbieter von TextilInnovationen. Alle nominierten Unternehmen überzeugten durch ihre Produkte und ihr innovatives Geschäftsmodell, das Engagement der Mitarbeitenden und des Managements sowie durch einen nachhaltigen Erfolgsausweis.

www.medipack.ch

eID+ macht Schaffhauser Politik digital

Die Digitalisierung macht in Schaffhausen auch vor der Politik nicht halt: Neu soll es in Schaffhausen möglich sein, Unterschriften für Volksbegehren digital zu sammeln. Von PASCAL SCHMIDLIN

In der Schweiz ist es dank der direkten Demokratie möglich, dass das Stimmvolk aktiv das Land mitgestalten kann, etwa durch Referenden oder Volksinitiativen. Dafür ist es aber nötig, dass man auf der Strasse mit Unterschriftenbögen für sein Anliegen wirbt und die Leute motivie

ren kann, handschriftlich auf diesen Bögen zu unterschreiben. Dies soll im Kanton Schaffhausen aber bald der Vergangenheit angehören. Eine Gruppe junger Schaffhauser um Politaktivist Claudio Kuster und Sandro Scalco plant, das Sammeln der Unterschriften zu digitalisieren und hat eine entsprechende Volksmotion lanciert. Möglich macht das sogenannte E-Collecting die Schaffhauser eID+, die einzige kantonale elektronische Identität der Schweiz. Dadurch könne die Politik den Schritt ins 21. Jahrhundert vollziehen, sind sich die Motionäre einig. Scalco hat diese Idee im Rahmen seiner Masterarbeit entwickelt und sieht hier Potenzial für den Kanton Schaffhausen, erneut eine Pionierrolle zu übernehmen. Damit das Schaffhauser Parlament über den Vorstoss debattiert, müssen die eCollecting-Befürworter aber genügend Unterschriften sammeln – noch ganz klassisch mit einem Papierbogen auf der Strasse.

www.ecollect.sh

Stamm AG investiert in Standort Hallau

Der Spritzgussbetrieb Stamm AG ist erfolgreich mit seinen Produkten im Markt unterwegs. Die anhaltend hohe Nachfrage führt dazu, dass das Hallauer Unternehmen nun ausbaut. Von PASCAL SCHMIDLIN

Ende Februar fuhren im Hallauer Industriegebiet die Bagger auf, denn die Stamm AG feierte den Spatenstich ihres Erweiterungsbaus. «Wir stossen mit den vorhandenen Räumlichkeiten an unsere Kapazitätsgrenzen», erklärt Geschäftsführer Detlef Moll. Er lenkt seit 2016 die Geschicke der Stamm AG, die auf die Herstellung von technischen Klein- und Mikrospritzgussteilen spezialisiert ist. Vor vier Jahren übernahm die SFS Group das einstige Familienunternehmen, das sich über Jahrzehnte erfolgreich im Markt behaupten konnte. «Auch dank dem starken Partner SFS Group im Rücken haben wir mittlerweile eine Firmengrösse erreicht, wo wir viel grössere Projekte umsetzen können», sagt Moll. Dem werde der in den nächsten Monaten entstehende Anbau gerecht. Dadurch wird die Gesamtfläche des Betriebs von heute 4378 Quadratmetern auf deren 10 747 erhöht. Eine grosse Fertigungshalle und neue Räumlichkeiten für die Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung, den Formenbau, die Baugruppen

montage, die Qualitätssicherung sowie die Logistik bieten Platz für neue Projekte und eine weitere Expansion. «Wir haben derzeit 70 Mitarbeitende. Der Erweiterungsbau bietet uns die Möglichkeit, in Zukunft auf bis zu 150 Mitarbeitende auszubauen», fügt Moll an. Bezugsbereit soll der neue Gebäudeteil im August 2021 sein und die Investitionskosten belaufen sich auf rund 14,5 Millionen Franken, wie Moll sagt. Jens Breu, CEO der SFS Group, freut sich bereits, den Betrieb im neuen Gebäude im nächsten Sommer aufnehmen zu können, wie er kurz vor dem offiziellen Spatenstich sagte. Und er betonte: «Wir sind stolz, in Hallau zu sein.» Mit dem Ausbau soll die Stamm AG zum Kompetenzzentrum für Kunststoffkomponenten und Hybridbauteile im Pharma- und Medizinaltechnikbereich innerhalb der SFS Group werden.

www.stamm.ch

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