10 minute read

Jahresrückblick der Wirtschaftsförderung: Die Neuen im Kanton

Next Article
KGV-News

KGV-News

Wirtschaftsförderung Kanton Schaffhausen newsletter

Die Neuen im Kanton

Wiederum haben sich mehr als 20 Unternehmen im Jahr 2019 mit der Unterstützung der Wirtschaftsförderung für Schaffhausen als Firmenstandort entschieden. Doch wer sind eigentlich diese Unternehmen, die sich für Schaffhausen als Standort entschieden haben – und weshalb? Zwei Geschäftsführer erzählen, was für sie den Ausschlag für den Kanton Schaffhausen gegeben und welche Rolle dabei die Wirtschaftsförderung gespielt hat.

Die weitere Stärkung von Schaffhausen als lebenswerten Wohnund unternehmensfreundlichen Wirtschaftsstandort – dies ist eines der obersten Ziele des Schaffhauser Regierungsrates und in dessen Legislaturzielen 2017 – 2020 verankert. Im vergangenen Jahr haben sich wieder über 20 Unternehmen mit der Unterstützung der Wirtschaftsförderung im Kanton Schaffhausen niedergelassen. «Das freut uns natürlich sehr», sagt Christoph Schärrer, Delegierter für Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen. Das Ansiedeln neuer Unternehmen ist nur eines von zahlreichen Aufgabenfeldern für Schärrers Team. «Die Unternehmenssteuerreform hat etwa zu einem erhöhten Informationsbedarf bei ansiedlungsinteressierten, aber auch ansässigen Unternehmen geführt», erklärt Schärrer. Neben ausländischen hätten auch ansässige Unternehmen neue Standorte innerhalb der Schweiz evaluiert. «Das erforderte ein proaktives Standortmarketing und direkte Gespräche mit den Unternehmen.» Im Rahmen der Bestandespflege standen rund 150 Treffen, Beratungsgespräche und Firmenbesuche mit Vertretern der Regierung sowie Verwaltung auf dem Programm oder auch die Beteiligung an verschiedenen Arbeitsgruppen, um kreative und unternehmerische Lösungen für KMU, Gewerbe und den Detailhandel zu entwickeln und umzusetzen. Und auch angehende Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer standen 2019 im Fokus der Wirtschaftsförderung – sei es bei der Beratung zur Selbständigkeit oder im Rahmen der gut besuchten Veranstaltungen «Ich mache mich selbständig». Hinzu kamen Aktivitäten, um Schaffhausen als Wohn- und Arbeitsregion zu vermarkten. Hierfür werden neu ausgewählte Projekt- und Themeninitiativen angestossen, welche die Standortattraktivität und Dynamik Schaffhausens erhöhen.

Wirtschaftsförderer Christoph Schärrer (rechts) im Gespräch mit Ed Adamcik, Präsident der Ascent Health Services Die Attraktivität einer Region wird anhand der Standortfaktoren gemessen. Diese sind sowohl beim Standortentscheid von Unternehmen, als auch bei der Wahl des Wohnsitzes von Personen ausschlaggebend. Lage, Kosten oder das Immobilienangebot, Verkehrserschliessung – solch klar mess- und vergleichbare Faktoren werden als harte Standortfaktoren bezeichnet. Diese spielen für Unternehmen eine wichtige Rolle beim Entscheid, wo sie sich niederlassen sollen. «In den letzten Jahren war eine klare Veränderung zu erkennen», sagt Schärrer. Die sogenannten weichen Faktoren spielten eine zunehmend wichtigere Rolle und sind nicht selten gar der eigentliche Treiber für einen Standortentscheid. Dazu gehören etwa das Image, die Wirtschaftsfreundlichkeit oder die Lebensqualität einer Region – wobei gerade Letzteres für die Mitarbeitenden extrem wichtig ist. «Dazu gehören aber auch innovationsfreundliche Ökosysteme und die Geisteshaltung – also die Offenheit von Unternehmen und Menschen, dass neue Ideen auf fruchtbaren Boden fallen, Unterstützung erhalten und umgesetzt werden können», so Schärrer. Auf diese Elemente achten vor allem kreative Gründer und Unternehmen mit starkem Technologiefokus. Diese Faktoren begünstigten Innovationen lokaler Unternehmen und trieben die digitale Transformation der Region voran. Alles Elemente, welche die zukünftige Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Kantons Schaffhausen massgeblich beeinflussen.

«DASS ICH ALS GRÜNDER IM R AHMEN DES SWISS TR ANSIT L ABS MIT ETABLIERTEN UNTERNEHMEN AN EINEN TISCH SITZEN UND IDEEN BESPRECHEN K ANN, IST EIN GROSSER MEHRWERT FÜR MICH.»

George Themelis, Photognosis

Aus diesem Grund liess die Wirtschaftsförderung diesen modernen Aspekten in Ergänzung zu den klassischen Standortfaktoren eine erhöhte Bedeutung zukommen. Sie positionierte die Entwicklung Schaffhausens als Anwendungsregion für zukunftsgerichtete Technologien an der Schnittstelle zwischen Industrie und Digitalisierung. Diese Strategie verbindet mit klaren Schlagworten unsere historische DNA mit der Zukunft: Entwickeln, Anwenden, Technologie, Industrie, Digitalisierung.

So hat die Wirtschaftsförderung Initiativen wie das Future Farming mit ansässigen Unternehmen und Landwirten angestossen, um smarte Technologien und Konzepte aus Schaffhausen für eine bessere Zukunft der Landwirtschaft voranzutreiben. Gleiches gilt für die Entwicklung intelligenter Mobilitätssysteme: Mit dem Swiss Transit Lab in Neuhausen am Rheinfall hat man in diesem Bereich bereits wertvolle Erfahrungen gesammelt. Bei der Entwicklung von Drohnensystemen gehört die Schweiz zur internationalen Spitze. Schaffhausen nutzt hier seine bei der intelligenten Mobilität gemachten Erfahrungen und entwickelt diese in die Luft weiter. Die hohe Nachfrage nach Anwendungsmöglichkeiten für Drohnen bestärkt dieses Vorhaben. Der Klettgau rund um den Flugplatz Schmerlat könnte sich deshalb zu einem Hotspot für innovative Unternehmen im Drohnenbereich entwickeln. Dies stärkt die Technologiekompetenz des Standorts Schaffhausen, der so langfristig von Know-how und Investitionen der beteiligten Unternehmen profitiert.

«Solche Initiativen sind nötig! Sie setzen unternehmerische Energie frei, die im Endeffekt zur Neugründung von Unternehmen und neuen Arbeitsplätzen beitragen», betont Schärrer. Durch die Schaffung von Kompetenznetzwerken bringe man Talente und neue Unternehmen in den Kanton Schaffhausen, die hier die Zukunft gestalten und nachhaltig zu einer erfolgreichen Wirtschaft und Gesellschaft beitragen wollen. Die Sicherung von Fachkräften wird begleitet durch die Anstrengungen zur Ansiedlung von Hochschulinstituten, wie dies mit der Unterstützung beim Aufbau der Hochschule Schaffhausen (HSSH) und dem Schaffhausen Institute of Technology (SIT) bereits erfolgt ist.

Für die Vielfalt der Aktivitäten gepaart mit einer klaren Strategie stehen beispielhaft die 2019 angesiedelten Unternehmen Ascent Health und Photognosis. Zwei Firmen, welche die Bedeutung von weichen Standortfaktoren im Ansiedlungsgeschäft aufgezeigt haben, während die klassischen Faktoren von hoher Wichtigkeit geblieben sind.

UNTERSTÜTZUNG ÜBER DEN ANSIEDLUNSPROZESS HINAUS «Unser Mutterkonzern wollte näher an die grossen Pharmaunternehmen heranrücken, deshalb haben wir begonnen, einen neuen Standort zu evaluieren», erzählt Ed Adamcik, Präsident der Ascent Health Services. Sie ist Teil eines amerikanischen Versicherungsunternehmens und hat für diese die Aufgabe, mit den Pharmaherstellern die Medikamentenpreise auszuhandeln. Auf der Shortlist standen mehrere Länder, der Entscheid sei dann aber für die Schweiz ausgefallen, so Adamcik. «Hier stimmten für uns die Rahmenbedingungen und die Lebensqualität, was für unsere Mitarbeitenden und ihre Familien sehr wichtig ist», fügt der US-Amerikaner an. Es folgten Besuche von Adamcik und weiteren Führungskräften des Unternehmens in verschiedenen Kantonen. Auch die Wirtschaftsförderung des Kantons Schaffhausen empfing die Delegation im vergangenen Jahr – und zeigte ihr die Vorteile des Standorts auf, führte sie durch die Region und organisierte erste Besichtigungstermine für Büros und Wohnungen mit lokalen Immobilienverwaltern. «Wir waren schnell überzeugt», sagt Adamcik rückblickend.

allem für die Kunden aus dem Ausland sehr wichtig. Auch der Pool an Fachkräften in der Region, das gute Bildungsangebot inklusive der englischsprachigen International School of Schaffhausen und die hohe Lebensqualität wussten die Entscheidungsträger zu überzeugen. Es war also eine Mischung aus harten und weichen Standortfaktoren.

Hinzu kam die gute Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung, die auch über den Ansiedlungsprozess hinausgeht, wie Adamcik betont. «Wir fühlten uns sehr willkommen und können noch heute bei Fragen auf die Unterstützung des Teams zählen. Das hat uns auch den Einstieg hier vor Ort erleichtert.» In Schaffhausen fand Ascent Health Services zudem ein wirtschaftsfreundliches Umfeld – die Einstellung der Unternehmen und auch der öffentlichen Hand stimme hier, so der Geschäftsführer.

Anfänglich bezog das Team temporäre Büroräumlichkeiten im Co-Working Space von Regus im Fussballstadion Schaffhausen. Derzeit wird der Umzug in eigene Büros in Schaffhausen vorbereitet. Die Wahl fiel auf moderne Räumlichkeiten an der Mühlentalstrasse, die in Gehdistanz zum Bahnhof liegen. Dort wird es auch genügend Arbeitsplätze haben, denn in den letzten Wochen und Monaten ist die Belegschaft stetig gewachsen. Heute umfasst das Team 26 Mitarbeitende, von denen zehn aus der Region stammen und deren 15 ihren Wohnsitz in die Region Schaffhausen verlegt haben – die meisten davon in die Stadt Schaffhausen. So auch Adamcik, der selbst direkt am Rhein wohnt. «Wir sind sehr glücklich hier», erzählt er. «Die Lebensqualität ist einzigartig mit den Wäldern und dem Rhein.»

SCHAFFHAUSENS NEUER BOTSCHAFTER Nur eine Tür weiter treffen wir George Themelis. Der Unternehmer hat sich ebenfalls vor einigen Monaten im Regus Space mit seinem Start-up niedergelassen. «Wir sind aber gerade dabei, in neue Büros am Rhein zu ziehen», erzählt er. Der gebürtige Grieche ist gelernter Physiker und beschäftigt sich mit technologischen Lösungen, um visuelle Informationen noch besser zu nutzen. Sein Produkt kommt bereits in der Medizin zur Anwendung, wo mittels Spektralkameras Diagnosen gemacht oder bei Operationen die Ärzte unterstützt werden. «Nach 20 Jahren in der Akademie wollte ich schauen, für welche Anwendungsfälle die Technologie noch benutzt werden kann», erklärt Themelis. Und so gründete er Photognosis.

Hypo60+ Ihr Zuhauseauch als Rentner geniessen ò unkompliziert ò innovativ ò persönlich

Oft sind im Alter die flüssigen Mittel knapp, weil die Ersparnisse im Eigenheim gebunden sind. Durch tiefere Einkünfte nach derPensionierung wird eine Aufstockung der Hypothek seitens Banken wegen derenTragbarkeit meistverwehrt.Wenn ein Verkaufaberkeine Option ist, so bietet die Hypo60+ die perfekte Lösung, um die eigenen vierWände weiter zu geniessen.

Mehr Möglichkeiten.

www.ersparniskasse.ch

SEIT ÜBER 50 JAHREN

«Wenn es um

Vertrauen und Zahlen geht.»

Treuhand Revision Steuern Wirtschaftsberatung

Mäder + Baumgartner Treuhand AG Schwanenfelsstr. 10a CH-8212 Neuhausen T +41 52 674 00 74 www.mbtag.ch

Feste feiern, wie sie fallen.

Die Technologie von Photognosis erkennt automatisch, wenn ein Mensch in einem Bus medizinische Hilfe benötigt.

Dass er das Unternehmen genau hier in Schaffhausen aufbaut, sei nicht zuletzt seinem Geschäftspartner geschuldet, der ihn schon seit Beginn unterstütze und aus der Region Schaffhausen kommt. «Er hat mir vom Kanton und der Stadt Schaffhausen vorgeschwärmt, also habe ich es mir mal angesehen», fügt er lachend an. Schnell sei er dabei mit der Wirtschaftsförderung in Kontakt gekommen. «Danach habe ich begonnen, mich vertieft mit dem Standort auseinanderzusetzen.» Zu jener Zeit habe er noch andere Regionen evaluiert und schnell gemerkt, dass Schaffhausen «ein sehr guter Ort ist, um meine Firma zu gründen», wie er betont. Von der Wirtschaftsförderung sei er stets gut betreut worden, das habe ihn schliesslich vollends von Schaffhausen überzeugt. Er habe schon diversen Personen in seinem Netzwerk von Schaffhausen erzählt. Was er dabei besonders betone, seien die kurzen Wege. «Hier bin ich George und nicht nur eine Nummer», sagt er. Und es sei hier noch möglich, mit Entscheidungsträgern an einen Tisch zu sitzen – und auch bei unvorhergesehenen Hürden werde schnell und unkompliziert geholfen. Zudem stehe die Schweiz für hohe Qualität, das helfe natürlich bei der Vermarktung seiner Produkte.

Seine Firma Photognosis ist Teil des Swiss Transit Labs, dem Kompetenzzentrum für intelligente Mobilität, das vom Kanton mit Geldern aus dem Generationenfonds unterstützt wird. «Ein grossartiges Konstrukt», wie er hervorhebt. Hier könne er seine Technologie in einem realen Umfeld testen. Dabei geht es um eine Kamera, die analysiert, ob in einem Bus eine Person umfällt und medizinische Hilfe benötigt – oder eben auch nicht. «Heute sind Busfahrer zugegen, die in einem solchen Fall helfen können, aber in Zukunft wird es Fahrzeuge ohne Chauffeur geben – und da kommt unsere Technologie zum Zug», erklärt er. Dabei wird in einem isolierten Computersystem von einer künstlichen Intelligenz ein Livebild ausgewertet, das zuvor anonymisiert wurde. «Wir machen keine Überwachung, sondern stellen ein technisches Hilfsmittel zum Schutz der Personen zur Verfügung», betont Themelis. Sollte also eine Person aus medizinischen Gründen zusammenbrechen, erkennt dies der Computer und fordert selbständig Hilfe an, etwa eine Ambulanz.

Dank dem Swiss Transit Lab sei es ihm möglich gewesen, mit den richtigen Personen in Kontakt zu treten, sich zu vernetzen und seine Technologie auf die Alltagstauglichkeit zu prüfen. «Dass ich als Gründer im Rahmen des Swiss Transit Labs mit etablierten Unternehmen an einen Tisch sitzen und Ideen besprechen kann, ist ein grosser Vorteil und Mehrwert für mein Unternehmen.»

Ende Jahr soll ihr Produkt marktreif sein. «Derzeit sind wir vier Personen, davon zwei Entwickler», erklärt Themelis. Ziel sei es, in zwei Jahren etwa 15 bis 20 Personen zu beschäftigen. Die Kernfelder wie Management, Marketing sowie Business Development werden in Schaffhausen ansässig sein, während die Entwickler hochspezialisierte Personen sind, die theoretisch von überall aus in der Welt für das Unternehmen arbeiten könnten. Themelis betont jedoch, dass er ein Fan von persönlichen Gesprächen sei – egal, ob im Geschäftsalltag oder wie im Falle der Ansiedlungsgespräche mit Vertretern des Kantons Schaffhausen.

Schaffhausen lagert,packt- weltweit Schaffhausen lagert, packt- weltweit Mühlentalstrasse 174 CH-8200 Schaffhausen +41 (0)52 644 08 80 info@schaefli.ch www.schaefli.ch Schaffhausen lagert, packt- weltweit Mühlentalstrasse 174 CH-8200 Schaffhausen +41 (0)52 644 08 80 info@schaefli.ch www.schaefli.ch

BAD OSTERFINGEN

8218 Osterfingen Tel. 052 681 21 21 Fax 052 681 43 01 www.badosterfingen.ch Michael und Ariane Meyer Geschlossen: Montag und Dienstag.

Gasthaus & Weingut Bad Osterfingen. Bad Osterfingen steht für Kultur und Beständigkeit. Gasthaus steht für Gastfreundschaft und Verwöhnen der Gäste. Weingut steht für «Von den Reben zur Kellerpflege nur das Beste». Diese drei Dinge zu vereinen ist unser Ziel! Gerne führen wir Sie durch den Weinkeller – bitte vereinbaren Sie einen Termin.

This article is from: