SH Wirtschaft 2/2022

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R S E - N E W S

Mit der Entwicklungsstrategie 2030 haben zahlreiche Schaffhauserinnen und Schaffhauser ihre Vorstellung des künftigen Kantons Schaffhausen aktiv einbringen können. Wir haben mit Projektleiter Luca Slanzi über das Projekt, Ideen aus der Bevölkerung gesprochen und weshalb wir alle bei der Umsetzung gefordert sind. Von PASCAL SCHMIDLIN

Die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft im Kanton durch die Förderung von Projekten zu stärken, lautet das Ziel der Regional- und Standortentwicklung (RSE) des Kantons Schaffhausen. Hierzu müssen Ideen von mutigen Schaffhauserinnen und Schaffhausern in die Realität umgesetzt werden. Als Ideenquelle und Katalysator für die Umsetzung neuer Projektvorhaben dient das Projekt «Entwicklungsstrategie 2030». Das von der Regierung des Kantons Schaffhausen in Auftrag gegebene Projekt wurde vom Kanton, Sponsoren sowie der Neuen Regionalpolitik des Bundes finanziert. Als Ergebnis des partizipativen Prozesses werden im Spätsommer 64 Projektvorhaben sowie eine gemeinsame Stossrichtung für die Region Schaffhausen veröffentlicht. Um herauszufinden, was wir aus den Erfahrungen aus dem Projekt «Entwicklungsstrategie 2030» für die Regional- und Standortentwicklung mitnehmen, haben wir uns mit dem von der Industrievereinigung Schaffhausen delegierten Projektleiter, Luca Slanzi, unterhalten.

Vielfalt der Perspektiven einzubinden, Kreativität und Praktikabilität der Ideen miteinander zu kombinieren und kompromissfähige Umsetzungsansätze zu ermöglichen. Das klingt ein wenig kompliziert… Slanzi: Wir leben in einer komplexen Welt mit ebensolchen Herausforderungen. Die grossen Herausforderungen der heutigen Zeit, wie Klimawandel, Pandemien und digitale Transformation, meistert man nicht mehr mit einer klassischen Herangehensweise. Nur wenn wir Grenzen überwinden, mutig Neues probieren und uns gemeinsam in der Umsetzung unterstützen, können wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern.

Luca Slanzi, weshalb wurde die Entwicklungsstrategie gestartet? Luca Slanzi: Wir wollten unserer Region eine Stimme geben und uns neu für die Zukunft ausrichten. Nur wenn Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gemeinsam in die gleiche Richtung ziehen, kommen wir als Region vorwärts. Hierzu müssen auch Brücken über bestehende Gräben gebaut und neue mutige Ideen ermöglicht werden. Mit der Entwicklungsstrategie bündeln wir diejenigen Kräfte im Kanton, die etwas umsetzen wollen. Daraus hat sich eine Zugkraft entwickelt, der man sich erstmal entgegenstellen muss, wenn man die Umsetzung der Projekte bremsen und verhindern möchte. Projektleiter Luca Slanzi erklärt die Projektwelt der Entwicklungsstrategie 2030, die auch als Impulsgeber für neue RSE-Projekte dienen soll. Ähnlich wie dies beim Projekt Wirtschafts- und Entwicklungs­region Schaffhausen WERS Mitte der 90er gelungen ist? Was können künftige Projektinitianten der RSE aus der EntwickSlanzi: Exakt. Nach WERS ging ein Ruck durch die Region! Der Unter- lungsstrategie 2030 mitnehmen? schied zu heute ist allerdings, dass Schaffhausen Mitte der 1990er am Slanzi: Die Projektwelt der Entwicklungsstrategie 2030 soll als Quelle Boden und der Handlungsbedarf offensichtlich war. Heute geht es vie- der Inspiration, persönliche Rückendeckung und Mutmacher für die len Schaffhauserinnen und Schaffhausern wirtschaftlich gut, die Le- Umsetzung verstanden werden. Nach dem Denken und Mitmachen bensqualität ist weiterhin exzellent – kurzum: Der Leidensdruck existiert geht es jetzt ans Handeln! Für die Umsetzung der Stossrichtung und nicht mehr im gleichen Ausmass. Heute gilt es nicht, den Karren aus der Projektvorhaben sind wir alle gefordert. Im Prozess der Entwickdem Dreck zu ziehen, sondern Schaffhausen gemeinsam weiterzubrin- lungsstrategie habe ich zahlreiche Schaffhauserinnen und Schaffhauser gen, damit wir erst gar nie mehr in eine Situation wie damals geraten. kennengelernt, welche das nächste Schaffhausen gemeinsam Realität Diese Verantwortung liegt bei uns allen. werden lassen möchten und bereit sind, sich gegenseitig zu unterstüt-

Wie hat sich dies auf den Prozess der Entwicklungsstrategie ausgewirkt? Slanzi: Der Prozess der Entwicklungsstrategie war zweistufig konzipiert. Zuerst wurden mit einem Querschnitt der Bevölkerung Ideen gesammelt, wie das Schaffhausen der Zukunft aussehen könnte. Anschliessend wurden mit fachkundigen Personen aus Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung praktikable Lösungen und Projektvorhaben ausgearbeitet, welche heute vorliegen. Diese Zweistufigkeit war wichtig, um eine

zen. Wir von der Projektgruppe werden mit der Veröffentlichung der Entwicklungsstrategie 2030 im Spätsommer eine Plattform lancieren, auf der wir Macherinnen und Macher miteinander vernetzen können und in die Projektwelt eingetaucht werden kann. Der daraus entstehende Dialog ist ein erster Schritt, um künftig schneller und pragmatischer Ideen zur Umsetzung zu bringen und neue Herausforderungen zu meistern. www.entwicklungsstrategie-sh.ch

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