Bayern 3
Dr. Bernhard von Gudden starb mit dem „Kini“ Von Melanie Arzenheimer Am 13. Juni 2016 jährt sich der Todestag von König Ludwig II. zum 130. Mal. Aber es war eben nicht nur der „Kini“, der im Starnberger See an jenem Tag ums Leben kam, sondern auch Dr. Bernhard von Gudden. Der tragische Tod des „Märchenkönigs“ überschattet seitdem das Leben und Wirken eines Wissenschaftlers, der maßgeblich zum Aufbau der modernen Psychiatrie in Bayern beigetragen hat. Dr. Bernhard von Gudden, geboren 1824 in Kleve, war zeitlebens eine Berühmtheit – als Arzt, Psychiater, Anstaltsleiter, Wissenschaftler (er galt als Pionier der Hirnforschung) und Hochschullehrer. Deswegen wurde er auch – neben anderen - als Gutachter von Ludwig II. eingesetzt. Das bis heute ungeklärte Drama im Starnberger See führte zu einer Verteufelung des Arztes, vor allem Königstreue sahen (und sehen) in ihm den „Mörder“ Ludwigs. Andere vertreten die Meinung, er sei beim Versuch den „Kini“ vom Suizid abzuhalten, selbst ertrunken. „Dr. Bernhard von Gudden – der Gutachter König Ludwigs II.“ ist der Titel einer Ausstellung, die erstmals ein umfassendes und differenziertes Bild des Psychiaters zeichnet. Der „Kini-Spezialist“ Alfons Schweiggert hat sie kuratiert. Nachdem sie bereits in Benediktbeuern und in Prien zu sehen war, hat sie nun an einem sehr passenden Ort ihre endgültige „Heimat“ gefunden. Die 80 Schautafeln und zahlreichen Objekte – darunter die Totenmaske Guddens – verbleiben im kbo-Inn-Salzach-Klinikum in Wasserburg am Inn. Das ehemalige Bezirkskrankenhaus Gabersee, das inzwischen im kbo-Inn-Salzach-Klinikum aufgegangen ist, beherbergte einst auch die Kreis-Irrenanstalt Gabersee. Und die wurde wiederum von Dr. Gudden mit konzipiert.
Dr. Bernhard von Gudden
Ein Kreuz markiert im Starnberger See die Stelle, an der Ludwig II. in etwa ums Leben gekommen ist.
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