nur von Vorteil ist. Bewohner, die körperlich und geistig noch gut bei-
Pflegeheimen– eine wichtige Aufgabe, die momentan das KSU
einander sind, bringen eine völlig andere Stimmung in ein Pflegeheim.
wahrnimmt. Braucht heute eine Person unerwartet eine längere Pflege, findet sie vielfach über Nacht keinen Platz in einem Pfle-
Aber weist nicht die Politik in eine andere Richtung?
geheim. Anders im Kantonsspital, das über freie Betten in der
Hier gibt es meines Erachtens keine pfannenfertigen Lösungen. Im Juni
Geriatrieabteilung verfügt, um pflegebedürftige Patienten auf-
2014 widmet sich eine Tagung, die von Gemeinden, der GSUD und der
zunehmen.
CURAVIVA URI getragen und organisiert wird, dem Thema «Zukunft Alter in Uri». Dabei geht es weniger um Bettenplanung als vielmehr um
Wie wollen Sie diese Herausforderung anpacken?
die Fragen rund um mögliche Wohnformen für unsere älteren und
Entschieden ist noch nichts. Aber wir in der CURAVIVA URI
pflegebedürftigen Einwohnerinnen und Einwohner.
haben diese Frage natürlich schon diskutiert. Für mich persönlich gibt es im Grunde genommen nur eine Lösung: Ein oder
Im Kanton Uri sind die Gemeinden für die stationäre Langzeitpflege,
zwei Heime im Talboden stellen zusammen fünf, sechs Betten
also für die Pflege der betagten Leute in einem Heim, verantwortlich.
für die Übergangspflege zur Verfügung. Sie stehen für jene
Dies ist mit ein Grund, weshalb das Kantonsspital Uri spätestens 2022
Personen bereit, die plötzlich eine stationäre Langzeitpflege
die Geriatrie schliessen wird. Dann wird es 43 Betten weniger in der
benötigen. Die pflegebedürftigen Personen bleiben so lange
Langzeitpflege geben. Was bedeutet das für die Pflegeheime und die
dort, bis für sie in einem passenden Heim ein Platz gefunden
Gemeinden?
werden konnte. Das tönt alles sehr schön. Das Problem ist nur,
Die stationäre Langzeitpflege ist im Kanton Uri tatsächlich eine Aufgabe
dass eine solche Übergangspflege für das betreffende Heim
der Gemeinden. Sie müssen besorgt sein, dass ihre pflegebedürftigen
sehr teuer ist. Es muss dauernd ein paar Betten frei halten und
Einwohnerinnen und Einwohner im Alter einen Platz in einem Pflegeheim
über das entsprechende Pflegepersonal verfügen. Aus diesem
haben. Wenn nun 43 Betten wegfallen, heisst das, dass einzelne Pflege-
Grund schwebt uns in der CURAVIVA URI vor, dass sich die
heime möglicherweise ihre Bettenzahl erhöhen müssen. Das lässt sich,
anderen Heime an den Kosten der Übergangspflege beteiligen.
wenn das tatsächlich der Fall sein sollte, in den nächsten Jahren bewerk-
Sie bezahlen, wenn Sie wollen, so etwas wie eine «Betten-
stelligen. Viel grösser ist für uns in Zukunft die Herausforderung bei der
freihalteentschädigung». Wichtig ist, dass wir in den nächsten
Übergangspflege. Ebenso die Pufferfunktion zwischen Kantonsspital und
Jahren eine für alle gute Lösung finden.
Die zunehmende Überalterung der Bevölkerung stellt Politik und Gesellschaft vor grosse Herausforderungen.
CURAVIVA URI Geschäftsstelle Spannort – Wohnen Begleiten Pflegen, CH-6472 Erstfeld Telefon +41 (0)41 882 12 12 mail@urnerheime.ch www.urnerheime.ch