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«Natürlich sind ökonomische Grundregeln auch im KSU gültig. So ergibt sich gewissermassen automatisch eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, wenn man viel vom Gleichen machen kann.» Mangelnde kritische Grösse in einem Leistungsbereich ist demnach für Spitäler ebenso eine Herausforderung wie für andere Branchen, die im Wettbewerb mit grösseren Konkurrenten stehen. Manche Rahmenbedingungen – wie beispielsweise die zunehmende Spezialisierung in der Medizin oder die Fortschritte in der kapitalintensiven Medizintechnik – sind jedoch branchenspezifisch. «Kooperationen mit grösseren Mitbewerbern können die Handicaps der Kleinen mildern oder beseitigen», ist Martin Patzen überzeugt. Kooperationen und Netzwerke Die Interessen von möglichen Kooperationspartnern – von Belegärztinnen über Fachärzte, die mit anderen Spitälern geteilt werden, bis zu Teleradiologie oder dem gemeinsamem Einkauf – sind jedoch selten so,

Das KSU – ein Spital mit Aussicht und Weitblick.

dass sich ohne Weiteres eine Win-win-Situation ergibt. Gemeinsame Interessen müssen sorgfältig erarbeitet

müssten», sagt Martin Patzen. So arbeitet ein Urologe aus dem

werden und die Pflege von langfristigen, vertraglich

Kantonsspital Luzern wöchentlich einen Tag in Altdorf. Der Nieren-

gesicherten Formen der Zusammenarbeit ist an-

spezialist aus dem Spital Schwyz erlaubt es dem KSU, die immer häu-

spruchsvoll. «Gefordert sind hier Qualitäten, die keine

figer genutzte Dialyse zu betreiben. Für die Abdeckung der Pikett-

Schlagzeilen machen: Ausdauer, Hartnäckigkeit,

dienste ganz unverzichtbar sind Belegarzt und Belegärztin der

grosse Anpassungsfähigkeit, Ideenreichtum und Mut

Geburtsabteilung. «Schliesslich fragen auch in Uri die Babys nicht, wann

zur Initiative, auch wenn die Erfolgsaussichten unsi-

sie zur Welt kommen sollen», schmunzelt der Spitaldirektor. Ein neues

cher sind», sagt der Spitaldirektor.

Gebiet mit Wachstumspotenzial besteht zudem in der Wirbelsäulenchirurgie: Auch hier konnte eine Kooperation realisiert werden.

Häufig unterschätzt wird der Wert von informellen Netzwerken zwischen Führungsverantwortlichen

Erstklassig ausgerüstete Radiologie

und Fachspezialisten. Dabei helfen sie, frühzeitig Ent-

Ein besonders gelungenes Kooperationsprojekt ist der weitere Ausbau

wicklungen zu erkennen, sie verbessern den Wissens-

der Radiologie: Modernste Technik im Bereich konventionelle Radio-

transfer und die Koordination in wichtigen Fragen

logie (Röntgen), Computertomografie (CT) und Magnetresonanz-

und legen eine gute Basis für gemeinsame Verhand-

tomografie (MRT) verbunden mit einer optimalen Nutzung von tele-

lungen. Nicht selten entstehen aus solcher Netzwerk-

radiologischen Möglichkeiten bilden die Ausrüstungsgrundlage für eine

arbeit grössere Projekte, bei denen die Mitarbeit des

erstklassige bildgebende Diagnostik. Das Projekt beruht auf langjäh-

KSU gewichtig oder entscheidend ist: Die Urner

riger Kooperation mit dem Luzerner Kantonsspital. Sowohl der Einsatz

Krebsstudie unter der Leitung des Urner Chefarztes

von Radiologen als auch die teleradiologisch gestützte Integration in

Prof. Dr. Urs Marbet mit Beteiligung mehrerer Uni-

den grössten Radiologieverbund der Schweiz sind Teil dieser Zusam-

versitätsspitäler ist dafür ebenso ein Beispiel wie die

menarbeit. Neben der Radiologie wurden in diesem Jahr mit Luzern

Gründung und Weiterentwicklung des Vereins

weitere Zusammenarbeitsprojekte im Bereich Labor und Pathologie, in

Spitalbenchmark, der heute die zuverlässigsten

der neu angebotenen Brustdiagnostik (Krebsfrüherkennung) und beim

Spitalbetriebsvergleichszahlen zur Verfügung stellt.

Einsatz eines Luzerner Facharztes für Gefässerkrankungen, realisiert. Martin Patzen freut sich: «Das Kantonsspital Luzern ist zwischenzeitlich

Gefragte Belegärzte

zu einem tragenden Kooperationspartner des KSU geworden. Und wir

Der vermehrte Einsatz von Beleg- und Konsiliarärzten

sind zuversichtlich, was weitere Partnerschaften betrifft.» Ganz abge-

und -ärztinnen etwa ist ein erfolgreiches Beispiel in

sehen vom geplanten Spitalneubau, der seinerseits zur Stärkung des

Sachen Kooperationen. «Dadurch profitieren unsere

Spitalstandorts beitragen wird, bilden die vertraglich gesicherten Ko-

Patienten von zusätzlichen Fachkapazitäten, ohne

operationen einen immens wichtigen Beitrag zur Existenzsicherung und

dass wir unsere Belegschaft ständig vergrössern

damit zu einer hoffnungsreichen Zukunft für das KSU.

Kantonsspital Uri Spitalstrasse 1, CH-6460 Altdorf Telefon +41 (0)41 875 51 51 Fax +41 (0)41 875 54 00 info@ksuri.ch www.ksuri.ch


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