BAUKADER.CH 05/2023, Fach- und Verbandsmagazin

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KARRIERE

«Die Generation Z möchte in gut digitalisierten Betrieben arbeiten»

CARRIÈRE

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SEITE 08

«La generazione Z vuole lavorare in aziende ben digitalizzate»

FACH-
AUSGABE EDITION EDIZIONE 5  |  2023 BAUKADER.CH
UND VERBANDSZEITSCHRIFT BULLETIN SPÉCIALISÉ DE LA FÉDÉRATION RIVISTA DELL ʼ ASSOCIAZIONE
CARRIERA PAGINA 30
«La génération Z souhaite travailler dans des entreprises bien numérisées» PAGE

Karriere ist ein wichtiger Aspekt im Leben vieler Menschen. Viele streben danach, be ruflich erfolgreich zu sein und in ihrem Be ruf aufzusteigen. Eine erfolgreiche Karriere kann Menschen ein höheres Einkommen, mehr Arbeitszufriedenheit und ein besse res Ansehen in der Gesellschaft bringen. Sie ist aber auch mit Herausforderungen und Opfern verbunden ist. Es ist wichtig, eine gesunde Work-Life-Balance zu finden und sich nicht von einem Karriereziel so sehr vereinnahmen zu lassen, dass andere Aspekte des Lebens vernachlässigt werden. Insgesamt ist eine erfolgreiche Karriere ein erreichbares Ziel, aber es erfordert harte Arbeit, Entschlossenheit und ein Mass an Entbehrung. Der Beruf des Maurers bietet gute Möglichkeiten die Karriere mittels Aus- und Weiterbildung zu starten. Mit einer soliden Weiterbildung und der nötigen Erfahrung in den Projekten ist der Au fstieg bis in den obersten Kader einer Firma für jeden möglich. Ob man auf seiner Stufe zufrieden ist oder die Karriereleiter beschreiten will, bleibt jedem selbst überlassen. Das Wichtigste erscheint mir, dass man sich und seine persönlichen Ressourcen und nicht die mögliche monetäre Entwicklung bei seinen Entscheidungen in den Vordergrund stellt.

La carrière est un aspect important de la vie de nombreuses personnes. Nombreux sont ceux qui aspirent à réussir professionnellement et à progresser dans leur métier. Une carrière réussie peut apporter aux personnes un revenu plus élevé, u ne plus grande satisfaction au travail et une meilleure image dans la société. Mais elle est également synonyme de défis et de sacrifices. Il est important de trouver un équilibre sain entre vie professionnelle et vie privée et de ne pas se laisser accaparer par un objectif de carrière au point de négliger d’autres aspects de la vie. Globalement, une carrière réussie est un objectif réalisable, mais elle exige un travail acharné, de la détermination et une certaine dose d’abnégation. Le métier de maçon offre de bonnes possibilités de démarrer sa carrière par le biais d’une formation et d’une formation continue. Avec une solide formation continue et l’expérience nécessaire dans les projets, l’ascension jusqu’au plus haut niveau d’une entreprise est à la portée de tous. Que l’on soit satisfait à son niveau ou que l’on veuille gravir les échelons, c’est à chacun de décider. Ce qui me semble le plus important, c’est que l’on se place soi-même et ses ressources personnelles au premier plan de ses décisions, et non pas l’évolution monétaire possible.

Geschäftsprüfungskommission GPK

Commissions de gestion CDG

Commissioni della gestione CDG

La carriera è un aspetto importante nella vita di molte persone. Molti aspirano ad avere successo nella loro carriera e a fare carriera. Una carriera di successo può por tare alle persone un reddito più alto, mag giore soddisfazione lavorativa e una migliore posizione nella società. Ma comporta anche sfide e sacrifici. È importante trovare un sano equilibrio tra lavoro e vita privata e non farsi consumare dall’obiettivo della carriera al punto da trascurare altri aspetti della vita. Nel complesso, una carriera di successo è un obiettivo raggiungibile, ma richiede duro lavoro, determinazione e una certa dose di austerità. La professione di muratore offre buone opportunità per avviare una carriera attraverso l’istruzione e l a formazione. Con una solida formazione e la necessaria esperienza nei progetti, l’avanzamento ai massimi livelli di un’azienda è possibile per tutti. Sta a voi decidere se siete soddisfatti del vostro livello o se volete fare carriera. A mio avviso quando si prendono le decisioni, la cosa più importante è mettere in primo piano se stessi e le proprie risorse personali, e non il possibile sviluppo monetario.

Karriere ist eine persönliche Entscheidung
La carrière est un choix personnel
La carriera è una decisione personale
DEUTSCH FRANÇAIS ITALIANO
MICHI LANG
03 BAUKADER.CH 5 | 2023 E D ITORIAL É D ITORIAL E D ITORIALE

BAUFÜHRUNG

HOCH-/TIEFBAU

Vorbereitungskurse

Bauführer/in Hoch-/Tiefbau HFP

Mit dieser Ausbildung wirken sie als Fach- und Kaderperson in den Bauunternehmungen. Sie übernehmen früh Verantwortung für anspruchsvolle und spannende Bauprojekte im Hoch- und Tiefbau und sind ein wichtiger Teil der Entwicklung der Unternehmung. Voraussetzung für die Ausbildung ist ein EFZ-Abschluss im Bauhauptgewerbe.

Infos zu Studium und Informationsveranstaltungen

Schweizerische Bauschule Aarau AG 5035 Unterentfelden

Telefon 062 737 90 20 info@bauschule.ch bauschule.ch

GUT VERDICHTET

Als Kompetenzzentrum für die Betonprofis legen wir Wert darauf, unseren Kunden die besten Geräte, die neusten Technologien und perfekt passendes Zubehör anzubieten. Deshalb macht uns in Sachen Vibriernadeln keiner so leicht was vor.

www.wagner-betontechnik.ch

6210 SURSEE | 8404 WINTERTHUR | 1023 CRISSIER

AKTUELLES

DEUTSCH

AKTUELLES

06 Infoflash

07 A sphalt der Zukunft

SCHWERPUNKT

08 I nterview mit Yannick Blättler

PRODUKTE

ACTUEL

24 F lash info

FOCUS

FRANÇAIS

BAUKADER des Monats

13

11 Vorbereitungskurs auf die Höhere Fachprüfung Bauführer/in Hoch-/Tiefbau

12 Innovative Lösungen: Als Antwort auf Fachkräftemangel und Preiserhöhungen

BAUKADER DES MONATS

13 I nterview mit Natalie Barth

BAUSTELLE DES MONATS

14 Brückenbau mit dem Helikopter

FOCUS

25 I nterview avec Yannick Blättler

FÉDÉRATION

27 Service juridique

ATTUALE

VERBAND

17 Neu im Club 100: JURA Materials

18 Nachruf L eo Krismer

18 Gratulation an 194 neue Baupoliere!

19 Bauvorarbeiter/innen ausgezeichnet

20 Rechtsecke

21 Kalender

23 Vorschau | Rätsel

JOBS

22 Bau-Stellen

ATTUALE

28 F lash info

ITALIANO

29 Consegna dei diplomi di Tecnico diplomato SSS in conduzione di lavori edili

FOCUS

30 I ntervista con Yannick Blättler

29
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05 BAUKADER.CH 5 | 2023 I N HALT S O MMAIRE CO NTENUTI

INFOFLASH 5/2023

Informationen

aus dem Zentralvorstand

Sitzung vom 21.04.2023

Wie gewohnt hat der Zentralvorstand die Geschäfte behandelt, welche an die Delegiertenversammlung zu überweisen sind. Im Anschluss an die Zentralvorstandssitzung fand der jährliche Austausch mit der Geschäftsprüfungskommission statt.

Delegiertenversammlung 2023

Die Delegiertenversammlung findet am Samstag, 17. Juni 2023 im Hotel Aquatis in Lausanne statt. Den Delegierten werden folgende Geschäfte unterbreitet:

1. P rotokoll der Delegiertenversammlung vom 18.06.2022

2. A bnahme der Berichte

2 .1 Jahresbericht 2022 über die Tätigkeit von Baukader Schweiz

2 .2 Jahresrechnung 2022

2 .3 Bericht 2022 der Geschäftsprüfungskommission

3. Tätigkeitsprogramm 2024

4. Rahmenbudget 2024

5. Teilrevision der Statuten

6. Wahlen: Zentralvorstand: Adrian Lohf (Rest der Amtsdauer 2022–2025)

Seitens der Delegierten sind keine Anträge eingegangen.

Informationen aus den Sektionen

An den diesjährigen Generalversammlungen wurden in den nachfolgenden Sektionen neue Präsidenten/innen gewählt:

Informationen aus der Geschäftsstelle

Öffnungszeiten

G eschäftsstelle: Montag bis Freitag vormittags 08.00–12.00 Uhr, Nachmittagstermine nach telefonischer Vereinbarung

Telefonzentrale: Montag bis Freitag 08.00–12.00 Uhr / nachmittags geschlossen

Die Mitarbeitenden sind über ihre direkte Telefonnummer erreichbar gemäss ihren Arbeitstagen. Siehe Webseite:

A arau-Freiamt: Natalie Barth

www.baukader.ch/de/unser-verband/ uber-uns/geschaftsstelle

Fricktal-Brugg-Baden: René Hüsler

Wir heissen sie herzlich willkommen, freuen uns auf die Zusammenarbeit und wünschen ihnen bei der Ausübung ihres neuen Amtes viel Freude.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.baukader.ch
06 A K TUELLES B AUKADER.CH 5 | 2023

Asphalt der Zukunft

Am 15. März fand in Olten das 18. Forum Strasse statt. Mit 350 Teilnehmenden ist das Forum nach wie vor eine der bedeutendsten Strassenbau-Fachtagungen im deutschsprachigen Raum. Der Klimawandel, das vermehrte Verkehrsaufkommen und die zunehmende Ressourcenknappheit fordern zukunftsfähige Lösungen für den Strassenbau.

Dr. Christian Angst (IMP Bautest AG) eröffnete die Tagung mit Keynotes, in denen er das Thema der Tagung in Relation zu den gesellschaftlichen Herausforderungen stellte.

Der Strassenbau verlagert sich zunehmend weg vom Neubau, hin zum Unterhalt und Ausbau; neue Strassen werden kaum noch gebaut. Dies führt zu einer Verlagerung der Massenbilanz in den Asphaltwerken; denn diese erhalten immer mehr Altasphalt und benötigen immer weniger neue Rohstoffe. Das Lösungswort heisst Recycling. Die heutige, mittlere Wiederverwendungsrate von Asphalt liegt in der Schweiz bei ca. 30%, was etwa einem europäischen Durchschnitt entspricht. In der Schweiz wurden, wie kaum in einem anderen Land, die Asphaltwerke mit Paralleltrommel ausgerüstet und sind somit fit, um deutlich höhere Mengen Altasphalt zu verwenden (Dr. Martin Hugener; EMPA). Zudem wurden die Normen kürzlich ange-

passt, um die Anforderungen der Kreislaufwirtschaft zu erfüllen (höhere Recyclinganteile zugelassen). Die Voraussetzungen sind somit gegeben, um die Recyclingrate deutlich zu erhöhen, technisch sind 80% durchaus möglich. Um dies zu erreichen, genügen allerdings nachgerüstete Werke und neue Normen nicht, es braucht auch andere Bindemittel. Da das Bitumen während der Nutzungsdauer altert und versprödet, muss es wieder «verjüngt» werden. Wie Hugener (EMPA) aufzeigte, können Verjüngungsmittel sehr wirksam sein, der Nachweis deren nachhaltiger Eignung sei jedoch zurzeit sehr aufwändig. Leider werden daher auch Abfälle (zum Beispiel Altöl) als Verjüngungsmittel angepriesen. Die Shell (Mohammed Ammadi, Hamburg) hat Spezial-Bitumen entwickelt mit denen – anstelle von Verjüngungsmitteln – hohe Recycling-Anteile ermöglich werden. Dabei werden sehr weiche Bindemittel mit einem sehr hohen Anteil Polymere eingesetzt (zum Beispiel PmB 350 H). Sven Gohl (Makadamlabor, Sindelfingen) zeigte auf, wie über mehrere Werke Syn-

ergien in der Optimierung der Wiederverwendung gewonnen werden können. Daraus ergeben sich nicht nur ökologische, sondern auch handfeste wirtschaftliche Vorteile, selbst wenn nicht alle Anlagen über eine Paralleltrommel verfügen.

Klimawandel/Verkehrsbelastung/

Dauerhaftigkeit

Die gleichzeitige Zunahme der Temperatur –besonders im Sommer – und der erhöhten Verkehrsbelastung stellen für das thermoplastische Material «Asphalt» eine besondere Herausforderung dar. Die Bindemittelindustrie ist nicht untätig geblieben und bietet verschiedene Konzepte an. Bruno Marcant (ValoChem, Lyon) zeigt Lösungen mit Zusätzen, welche regional beschafftes Bitumen deutlich verbessern. Damit kann er nicht nur die Qualität des Bitumens verbessern, sondern auch das Problem der mangelnden Verfügbarkeit hochwertiger Bitumen - wie beispielsweise naphtalenischer Bitumen - lösen. Mit der Zugabe von Phosphorsäure können die Eigenschaften (in der Wärme und in der

TEXT: IMP Bautest AG BILD: Markus Wolf Dr. Christian Angst, Organisator «Forum Strasse»
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Kälte) derart verändert werden, dass die Gebrauchstemperaturspanne deutlich erhöht wird. Die Vielzahl an Zusätzen in flüssiger, granularer, pulveriger oder faseriger Form stellen Asphaltwerke vor technische, logistische und organisatorische Probleme. Wie diese gemeistert werden, zeigte Samuel Probst (Weibel AG, Bern) auf.

«Die Strasse der Zukunft kann mehr», Dr. Carsten Karcher (Geschäftsführer Europäischer Asphalt Verband) erläuterte Bestrebungen und Teststrecken, bei welchen ein Zusatznutzen aus der Strassenfläche gewonnen wird. Die Strasse kann beispielsweise als Energiequelle genutzt werden (Wärmetauscher, Photovoltaik oder mittels Piezoelemente), was gleichzeitig die Bekämpfung von Hitzeinseln in Städten unterstützt. Intelligente Strassen kommunizieren deren Zustand (Glatteis) via eingebaute Sensoren den Fahrzeugen. Die Menge Autos wird erfasst, um Stausituationen zu vermeiden. Elektrofahrzeuge können induktiv geladen werden. Optimierte Oberflächen reduzieren nicht nur den Rollwiderstand (um CO2 einzusparen), sondern dienen sogar als Katalysator, um Schadstoffe wie NO x abzubauen. Nicht alle Ideen haben sich in Teststrecken bewährt, doch wird weltweit daran gearbeitet, die Strasse nicht nur als Verkehrsträger zu nutzen.

Der rege Gedankenaustausch in den Diskussionen sowie während den Pausen unterstrich die Wichtigkeit und Bedeutung derartiger Veranstaltungen für die Branche. Das Forum konnte dieses Jahr mit weiteren Neuigkeiten aufwarten, wurde doch eine Fachausstellung mehrerer Lieferanten sowie eine Exkursion zum Thema «Spitzentechnologie im Labor» zur IMP Bautest AG in Oberbuchsiten angeboten.

Save the date:

Nächstes Forum Strasse am 26. März 2024 in Olten

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«DIE GENERATION Z MÖCHTE IN GUT DIGITALISIERTEN BETRIEBEN ARBEITEN»

Yannick Blättler berät mit seinem Team von Neoviso Unternehmen zum Thema Generation Z. Im Interview verrät er, wie Bauunternehmen junge Fachkräfte von sich überzeugen können und wie die Lehrstellensuche 2.0 funktioniert.

INTERVIEW: Susanna Vanek, SBV

BILDER: zvg

Yannik Blätter, Die Baubranche leidet unter einem Fachkräftemangel. Sind Bauberufe für die Generation Z attraktiv?

Die eigentlichen Bauberufe sind nach wie vor für die Generation Z spannend, weil sie eine gute Ausbildung mit handwerklichen Inhalten und vielversprechenden Zukunftsperspektive beinhalten. Was fehlt, sind jedoch die Rahmenbedingungen: Die Führung ist ungenügend und es fehlt die Flexibilität. Genau das, was die Gen Z fordert und momentan auch fordern kann.

Was könnte sie besonders an Bauberufen stören?

Obwohl die Zukunftsperspektiven gut sind, kommt in der Schweiz bei handwerklichen Berufen oftmals die Anerkennung zu kurz. Das stellt einen wichtigen Faktor dar. Die Gen Z merkt natürlich, dass wir in der

Schweiz leider zu oft die Erwartung haben, alle müssten studieren oder etwas im Büro machen. Das ist fatal. Wir brauchen sogar noch mehr Leute, die andere Wege wählen, gerade auch Bauberufe wählen.

Allerdings ist es auch so – und ich habe es bereits erwähnt – dass Führungspersonen, die die wichtigsten Bezugspersonen in der Ausbildung und später bei der Arbeit sind, einen besseren Job machen müssten. Wir merken in Fokusgruppen, dass die «Freude an den jungen Menschen» oft fehlt und man zu oft «Handlanger oder Handlangerin» anstatt ein volles Teammitglied ist. Das demotiviert und führt beispielsweise in der Ausbildung oft zu Abbrüchen.

Das Gegenteil: Was gefällt ihr?

Man weiss, dass man gefragt und körperlich aktiv ist. Man sieht ein Resultat am Ende des Tages und ist stolz darauf. Die Abwechslung in den Bauprojekten - wenn es möglich istgefällt den Jungen auch.

Handwerkliche Berufe sind bei der Wahl des Lehrberufes heute weniger gefragt. Liegt das an den Eltern oder an der Generation Z?

Leider oftmals auch an den Eltern. Wir spüren in unseren Untersuchen den Druck, dass man heute eigentlich studieren muss oder einen Beruf wählen, bei dem man im Büro arbeitet. Doch handwerkliche Berufe sind genauso wichtig und für viele der Generation Z sogar die bessere Lösung. Eine solide Ausbildung im Handwerk ist aktuell gefragter denn je und es gibt genügend zu tun. Wir müssen beginnen, das Image von Handwerksberufen zu verbessern und dies der nächsten Generation weiterzugeben.

Die Baubranche ist noch wenig digitalisiert – ein Nachteil bei der Rekrutierung von jungen Berufsanfängern?

Ja, auch die Generation Z weiss, dass heute vieles möglich ist und regt sich vor allem dann auf, wenn etwas nicht «effizient gelöst» ist. Dabei geht es nicht nur um die viel genannten Baupläne, sondern um vieles drum herum, das das Arbeitsleben, die Koordination und die Kommunikation vereinfacht. Firmen, die einen starken Onlineauftritt haben und sich als fortschrittlichen Betrieb

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zeigen, erhöhen die Motivation, sich dort zu bewerben. Das Handwerk bleibt, das Digitale kommt – stärker als wir meinen.

Welches sind die Traumberufe der Generation Z und warum?

Da gibt es keine allgemeine Antwort. Es haben sich sicherlich viele neue Berufsbilder wie Content Creator, die eine Anziehung ausüben. Aber die Tätigkeit ist weniger wichtig als die Möglichkeit, flexibel arbeiten zu können und gute Perspektiven zu haben. Letzteres bezieht sich auf finanzielle Aspekte und die Chance zur Weiterentwicklung.

Wie wichtig ist die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit für die Generation Z?

Sehr wichtig. Sie sind natürlich bereit, die Ausbildung zu absolvieren, aber die Nachfrage nach 60 oder 80 Prozent-Pensen ist hoch. Entweder um eigene Projekte vorantreiben zu können oder für eine ausgewogene Work-Life-Balance. Diese fordern übrigens alle Generationen, aber die vorhergehenden waren bisher zu wenig konsequent.

Jede Generation ist anders –was unterscheidet die Generation Z von früheren Generationen?

Es ist die hyperconnected-Smartphone- und Social Media-Generation. Sie besteht nicht aus komplett neuen Menschen, sondern aus Personen, die in einem neuen gesellschaftlichen und technologischen Kontext aufgewachsen sind. Diesen Alltag nehmen sie als Selbstverständlichkeit in ihrem Leben mit.

Welche Themen interessieren sie besonders?

Auch hier gibt es, wie schon seit eh und je, keine allgemeine Antwort. Spannend sind sicher neue Themen wie die Umwelt und Nachhaltigkeit, die virtuelle Welt, eSports, Crypto & Blockchain, neue Technologien und natürlich das Reisen. Die Gen Z will und muss ja erst noch das Leben entdecken.

Was können Bauunternehmen tun, um für die Generation Z interessant zu werden?

Da gibt es eine grosse Liste, die man abarbeiten sollte, aber als Startpunkt empfehle ich folgendes: überprüfen Sie die gesamte Candidate Journey. Wo hat die Gen Z zum ersten Mal einen Kontaktpunkt? Wie modern und jung wirkt dieser Auftritt? Sehe ich sofort die Vorteile? Dies können spannende Projekte, tolle und motivierende Menschen sowie eine gute Ausrüstung und Werkzeug sein. Im besten Fall finden junge Leute auf Lehrstellensuche junge Testimonials auf der Webseite.

Die Generation Z ist eine Generation der Social Media – was bedeutet das für die Rekrutierung von Lernenden und jungen Berufsleuten? Unternehmen sollten «Social First» denken: wie würde eine Kampagne oder eine I nformation als TikTok aussehen? Oder als Instagram Post? Danach leite ich auf die anderen Kanäle ab. Ich empfehle allgemein diese Kanäle als Unternehmen professionell zu betreiben und sich beraten zu lassen. Es gibt unglaublich viel Potenzial, um Aufmerksamkeit und Relevanz zu erzeugen.

Sind die Karrieremöglichkeiten auf dem Bau – mit einer Lehre kann man CEO werden – für die Generation Z interessant?

Absolut. Top 3 Auswahlkriterium an einem Job sind die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, welche laut der Gen Z auch stets die eigene Entwicklung beinhaltet: Wenn sie Karriere machen können und sich so selbstverwirklichen dürfen, gilt das stets auch als Weiterbildung. Da sind nicht nur die Seminare gemeint.

Die Baubranche zahlt die höchsten Handwerkerlöhne – ist das ein Pluspunkt für die Generation Z? Absolut. Der Lohn ist zwar bei der arbeitenden Generation Z nur auf Platz 6, damit sie im Alltag Vollgas geben, aber für die Rekrutierung (Lehre oder Absolventen) ist der

YANNICK BLÄTTLER

Lohn sehr zentral. Doch er ist nicht alles. Die bereits erwähnten Punkte bezüglich Abwechslung, Flexibilität und einer nahbaren Führung sind ebenfalls wichtig respektive Killerkriterien, die dafür sorgen, dass junge Leute ihre Lehre abbrechen.

Welchen Stellenwert nimmt die materielle Sicherheit für die Generation Z ein?

Klar, auch die Gen Z möchte sich ein tolles Leben aufbauen. Doch in einer Zeit, in der alles auch als Abo oder zur Miete verfügbar ist, verliert der Besitz seine Bedeutung. Ein Journalist hat nach einem langen Interview mit mir einmal den Titel: «Leben auf Abobasis» gewählt. Sehr passend.

Ihr persönlicher Tipp für Bauunternehmen?

Bildet euer Führungspersonal weiter, optimiert euer Employer Branding, geht auf Social Media und investiert in digitale Bauprozesse und Geschäftsmodelle.

Dieser Artikel ist erstmals erschienen in der «Schweizer Bauwirtschaft».

Yannick Blättler ist Gründer und Inhaber der auf die Gen Z spezialisierte N EOVISO AG. Diese untersucht mit eigenen Studien in verschiedenen Industrien regelmässig die Zielgruppe der 14–25 Jährigen der Schweiz. Dazu beraten sie KMU und Grosskonzerne im Umgang mit dieser jungen Zielgruppe und produzieren Content für Social Media.

Yannick Blättler hält einen Bachelorab schluss der Universität Zürich und einen Masterabschluss in Business Innovation der Universität St. Gallen, ist neben seinem 28-köpfigen Team auch Verwaltungsrat der Chrampfcheibe AG und ist CoFounder der schweizweiten Studierendenvereins NEO Network. Er steht für Themen wie Marketing, Leadership oder HR nicht nur regelmässig auf der Bühne, sondern auch hinter dem Mikrofon für seinen eigenen Podcast.

10 S C HWERPUNKT B AUKADER.CH 5 | 2023

Vorbereitungskurs auf die Höhere Fachprüfung

Bauführer/in Hoch-/Tiefbau

Die Schweizerischen Bauschule Aarau bietet bereits seit über 125 Jahren erfolgreich die Ausbildung zum Dipl. Bauführer SBA, zur Dipl. Bauführerin SBA an. Der Zusatz SBA wird nur an ausgezeichnete Berufsleute vergeben und ist somit ein wichtiger Qualitätsnachweis für die Absolvierung dieser Ausbildung.

TEXT/BILD: Bauschule Aarau AG

Mit der Weiterbildung zum Dipl. Bauführer SBA, zur Dipl. Bauführerin SBA können motivierte Berufsleute im Bauhauptgewerbe ihre Karriere auf ein höheres Level bringen und sich optimal für die eidgenössisch durchgeführte HFP-Prüfung vorbereiten.

Der Vorbereitungskurs auf die Höhere Fachprüfung besteht aus drei Unterrichtsblöcken. Mit einem Einstiegstest werden vorab die Grundlagen in den Fächern Informatik, Mathematik und Deutsch getestet. In den Unterrichtsblöcken werden aufbauend zuerst die fachtechnischen Grundlagen vermittelt, dann vertieft und im letzten Block deren Anwendung geschult.

Der Unterricht deckt

die folgenden Themengebiete ab:

Grundlagen der Kommunikation

Au sführung von Bauarbeiten

Selbstmanagement

Planung und Organisation

I nteraktion im Team und mit Anspruchsgruppen

Ü berprüfung und Dokumentation von Arbeiten

Personalführung

Die Teilnehmenden entwickeln Handlungskompetenzen, um Bauprojekte unter Einbezug fachlicher, terminlicher und wirtschaftlicher Gesichtspunkte planen, organisieren, leiten und überwachen zu können. Sie verfü-

gen damit über hohe ausführungstechnische Kenntnisse, um die eidgenössische Höhere Fachprüfung HFP zu meistern.

Erfolgreiche Absolventen und Absolventinnen sind gesuchte Fach- und Kaderkräfte in den Bauunternehmungen. Sie übernehmen früh Verantwortung für anspruchsvolle und spannende Bauprojekte im Hoch- und Tiefbau und sind ein wichtiger Teil der Entwicklung der Unternehmung.

Als Bauführerinnen oder Bauführer sind die Teilnehmenden für die Organisation, Führung, Steuerung und Dokumentation von Baustellen im Hoch-/Tiefbau und Verkehrswegebau verantwortlich. Sie leiten und koordinieren die Bauausführung in technischer, finanzieller und strategischer Hinsicht. Zusammen mit dem Baustellenkader stellen sie sicher, dass der Bauprozess sicher, termingerecht, wirtschaftlich und den geforderten

Qualitätsansprüchen gerecht durchgeführt wird. Durch die Ausbildung besteht die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen des Bauwesens wie Hochbau, Tiefbau, Umbau, Spezialtiefbau, Brückenbau oder Tunnelbau tätig zu sein.

Die Ausbildung Bauführerinnen/Bauführer ist eine anspruchsvolle, aber auch lohnende Herausforderung für Fachkräfte, die bereits einen EFZ-Abschluss im Bauhauptgewerbe besitzen und ihre Fähigkeiten erweitern möchten.

Weitere Informationen:

Antonio De Luca

Bereichsleiter Hoch-/Tiefbau

T 062 737 90 20

deluca@bauschule.ch

www.bauschule.ch

BAUKADER Club 100
11 BAUKADER.CH 5 | 2023 PRO DUKTE

Innovative Lösungen Als Antwort auf Fachkräftemangel und Preiserhöhungen

Während dem sich Angestellte aus verschiedenen Branchen Sorgen um Chat GPT – und andere Bedrohungen für Ihre Arbeitsplätze machen –müssen Beschäftigte aus der Baubranche kaum befürchten, dass ein Chatbot in naher Zukunft eine Wand betonieren wird.

Es scheint, als ob künstliche Intelligenzen den Komfort von gemütlichen Büroräumen harter Arbeit vorziehen. Oder etwas provokativer; auf der Baustelle reicht «künstliche» Intelligenz nicht aus – hier ist echte Manpower gefragt.

Das heisst allerdings nicht, dass auf der Baustelle keine Innovationen gefragt sind – im Gegenteil. Die Mägert G&C Bautechnik AG (kurz MBT) ist überzeugt, dass gerade in Zeiten von Fachkräftemangel und Inflation, effiziente Lösungen entscheidend sind, um Bauprojekte erfolgreich abzuschliessen.

Hier kommen die «starken Produkte für harte Arbeit» von MBT ins Spiel. Das Sortiment unterstützt Sie bei der harten Arbeit auf der Baustelle, indem Sie wertvolle Arbeitszeit einsparen – und zusätzlich die Sicherheit erhöhen können.

Neue MBT Produkte

MBT kann mit dem neuen Sky-Step Podest und der Porta-Set Schutzblache 2 Neuheiten vorstellen, welche Arbeitsabläufe auf der Baustelle optimieren und gleichzeitig die Sicherheit erhöhen. Rechts finden Sie weitere Informationen zu den Neuheiten.

Neuer B2B Onlineshop

Die Innovations-Kultur hört bei MBT allerdings nicht beim Produkte-Sortiment auf. Seit Januar 2023 ist der neue B2B OnlineShop des Unternehmens online. Gerade in der Baubranche sind benutzerfreundliche und zeitgemässe Online-Shops noch keine Selbstverständlichkeit. Oft bestellen Kunden

Sky-Step Podest

Mit dem neuen Sky-Step Podest und der Sky-Step Grabentreppe kann sehr flexibel, sicher und zeitsparend ein Containerzugang erstellt werden. Mehr unter www.mbt.swiss/219

daher noch via Telefon oder E-Mail. Der neue Online-Shop von MBT bietet dabei viele Vorteile zur «anaolgen» Bestellung. Kunden können im MBT-Shop rund um die Uhr bestellen und alle Informationen zu Produkten und Preiskonditionen schnell und einfach abrufen. Zudem ist dieser auch für mobile Geräte optimiert – damit Kunden problemlos direkt von der Baustelle mit dem Smartphone oder Tablet bestellen können.

Mehr erfahren

Natürlich lohnt sich auch ein Blick auf bewährte MBT-Produkte wie den Felsa nker oder die Brüstungsklemme. Alles über die innovatien Lösungen der Mägert G&C Bautechnik erfahren Sie auf der Firmen-Webseite.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.mbt-bautechnik.com

1 F elsanker: Der Felsanker dient zum Verankern von DW-Stäben in Fels- oder Betonwänden. NEU auch als Felsanker DW15 für Bohrloch 30 mm erhältlich.

2 B rüstungsklemme: Die Brüstungsklemme dient zusammen mit dem MBT-Steckpfosten zum einfachen Erstellen eines sicheren Seitenschutzes bei Brüstungen und Brückenköpfen.

TEXT/BILDER: Mägert G&C Bautechnik
BAUKADER Club 100 Mägert G&C Bautechnik ABSCHALUNG SICHERHEIT FIXATION
1 2 12 PRO DUKTE B AUKADER.CH 5 | 2023

des Monats BAUKADER Natalie Barth

Sektion Aarau-Freiamt

Natalie Barth wurde am 03.08.1977 in Bayern geboren und kam 2013 in ihre heutige Wahlheimat, die Schweiz. Als berufliche Grundausbildung absolvierte sie in Deutschland eine kaufmännische Lehre in der Bank. Nach einigen Jahren in der Auslandsabteilung der Bank folgten diverse Stationen, u. a. Eventorganisation, Immobilienmaklerin, Personalvermittlung von Kaderpositionen in der Immobilienbranche und anschliessend ein mehrjähriger Ausflug in die Selbstständigkeit. Heute ist Natalie als Bauleiterin für das Ingenieurbüro Benno Staubli AG tätig und lässt sich zur «Bauleiterin HFP» am Campus Sursee weiterbilden.

Wie viel Zeit verbringst du täglich auf der Baustelle und/oder im Büro?

Das ist sehr unterschiedlich. Während der Ausführungsphase von grösseren Projekten bin ich mehr auf der Baustelle als im Büro. In den Phasen davor ist es genau umgekehrt.

Was gefällt dir am besten an deinem Beruf?

Dass er niemals langweilig wird. Weil er vielseitig ist und ich immer wieder mit neuen Menschen, Projekten, Baustellen und Herausforderungen zu tun habe. Ich lerne täglich dazu und lerne vor allem nie aus. Am meisten profitiere ich von dem Fachwissen und den Erfahrungen der unterschiedlichsten Menschen, die an jedem Projekt beteiligt sind.

Was war deine bisher spannendste Baustelle und warum?

In unserer Firma habe ich als Bauleiterin die Aufgabe vor allem komplexe Liftsanierungen zu begleiten. Das spannendste waren und sind bisher Liftumbauten im Spital, weil einerseits viele verschiedene Gewerke und dazu noch diverse Ansprechpartner/Ab-

teilungen im Spital involviert sind und andererseits die Arbeiten während laufendem Betrieb stattfinden müssen. Das erfordert viel Organisation, Koordination und vor allem Kommunikation. Und genau das macht mir Spass.

Was ist die grösste Herausforderung bei deiner Arbeit?

Die grösste Herausforderung für mich ist, meinen Hang zum Perfektionismus in Schach zu halten und damit zu leben, dass man nicht alles kontrollieren kann oder im Griff hat, dass nicht alles immer nach Plan läuft.

Du bist seit 2021 Mitglied von Baukader Schweiz in der Sektion Aarau-Freiamt Was bringt Dir Deine Mitgliedschaft?

Ich habe in der kurzen Zeit schon von einigen Vorteilen profitiert. Ich bekam z. B. hilfreiche Tipps für meinen Weiterbildungsvertrag, den ich kostenlos prüfen lassen konnte. Dann habe ich bereits einige Events meiner Sektion besucht, bei denen ich schon beim ersten Mal herzlich aufgenommen wurde und sowohl schöne als auch hilfreiche Kon-

takte knüpfen konnte. Bei meiner Bauleiterausbildung habe ich ausserdem durch die Mitgliedschaft einen ziemlichen Preisnachlass bekommen.

Seit Kurzem bist Du Präsidentin der Sektion Aarau-Freiamt. Was möchtest Du als solche bewirken? Ich möchte meine Vorstandskollegen, die diese Arbeit bereits seit vielen Jahren mit Herzblut machen, unterstützen. Und ich wünsche mir, dass mehr Mitglieder die Events besuchen und damit ein reger Austausch möglich wird, von dem jeder nur profitieren kann. Wir haben dazu schon einiges an Ideen, die wir in den nächsten Monaten Schritt für Schritt umsetzen können. Vielleicht ist auch ein Austausch mit Kollegen aus anderen Sektionen möglich.

Was ist dir neben deiner Arbeit wichtig?

Mein Mann, der Hund, gute Gespräche bei einem Glas Wein, Natur, Schreiben, Lesen und in Kürze auch mein Garten.

Welche fünf Dinge kommen neben deinen Liebsten mit auf eine einsame Insel?

Ein Notizbuch und Stift, eine Bialetti, Kaffee, Zündhölzer und Schlafsack.

Wo verbringst du deinen nächsten Urlaub?

Am Comer See.

INTERVIEW: Anita Bucher BILD: zvg
13 BAUKADER.CH 5 | 2023 B AUKADER DES M O NATS

BRÜCKENBAU mit dem Helikopter

Im Kanton Graubünden führen kleine, aber für Holzbauer interessante Brücken über die Schluchten und auf die Berge. Der Berg Vilan im Rheintal markiert den Eckpunkt der Prättigauer Bergkette mit wilden Tälern. Die Jäger Holzbau AG aus Vilters erstellte kürzlich in einer atemberaubenden Aktion eine Holzbrücke über das Fatanstobel.

Der Wind der Rotoren bündelte sich im Tobel und schlug mit aller Wucht gegen den am Helikopter baumelnden Holzbalken. Wie mit einem Zündholz spielten die Lüfte mit dem 34,5 Meter langen und fast ein Meter hohen Träger am Seil. Die Kräfte forderten den Piloten und seine Flughelfer sowie auch die Monteure der Jäger Holzbau AG. «Da kann man nicht einfach mit der Hand dagegenhalten», sagt Marcel Tanner, der Projektleiter des Holzbauunternehmens aus Vilters (SG).

Und Dario Jäger, der Geschäftsführer, ergänzt: «Der Helikopter war mit seiner Leistung und den 4,5 Tonnen Last am Limit. Er konnte nicht einfach ein paar Zentimeter korrigieren. Bereits eine kleine Steuerung des Piloten versetzte den ganzen Balken ruckartig.»

Der Neubau der Brücke über das Fatanstobel wurde minutiös geplant. Die Brücke ist ein Teil der neuen, vier Kilometer langen Güterstrasse vom Dorf Fanas im Prättigau (GR) auf den Berg. Sie gehört zur Melioration und ist für Fahrzeuge nur zur Bewirt-

schaftung zugelassen. Die Brücke führt über das Fatanstobel, einen Einschnitt zwischen den Alpwiesen auf 1'400 Meter über Meer, felsig, dazwischen mit Bäumen und Büschen bewachsen.

Während der Vorarbeiten der Strasse rutschten die Böschungen ab und die Brückenkonsolen mussten dem Gelände entsprechend verschoben werden. Wegen der abschüssigen Situation beschrieb der Holzbauingenieur eine möglichst vorgefertigte Brücke aus Holz, die vor Ort versetzt werden konnte.

TEXT: Sue Lüthi BILDER: Jäger Holzbau AG
14 B AUSTELLE DES M O NATS BAUKADER.CH 5 | 2023

Sprengwerk aus Lärchenholz

Die Brücke ist ein Sprengwerksystem aus Lärchenholz mit einer vier Meter breiten Fahrbahn in einer Holz-Beton-Verbundbauweise. Vier Sprengwerkstiele sind mit Stahlbolzen gelenkig in die seitlichen Stahlkonsolen eingeführt. Darauf liegen vier Brettschichtholzträger, auf welche vorfabrizierte Betonelemente gelegt wurden. Anschliessend folgte ein Überbeton zur Verbindung der Konstruktion. Die Spannweite der Brücke misst 34,5 Meter. Um die Dauerhaftigkeit der Holzbauteile zu erhöhen, wurde die Brettschichtholzkonstruktion in Lärche ausgeführt. Das Holz besitzt gute Festigkeitseigenschaften und ist witterungsresistent. Insgesamt 43 Kubikmeter Lärchenholz haben die Spezialisten der Jäger Holzbau AG zu Trägern verarbeiten lassen. Geplant war, alle Stahlteile im Vorfeld anzubringen, doch damit übertraten die Hersteller das Gewicht. Um die vier langen Brückenträger montieren zu können, musste der grösste Schwerlasthelikopter aufgeboten werden. Er kann 4,5 Tonnen fliegen. Die fertigen Träger waren jedoch 4,6 Tonnen schwer. «So mussten wir mit den Stahlteilen das Gewicht optimieren und haben nur etwa 10 statt 34 Elemente angebracht», erklärt Holzbautechniker Marcel Tanner. Schlussendlich wogen die Fahrbahnträger 4330 Kilogramm. «Das war das Maximum, denn die Wärme wirkt sich auf die Leistung eines Helikopters aus.» Wie viel ein Helikopter transportieren kann, hängt von der Luftdichte ab. Diese wird aus der Temperatur und dem Luftdruck errechnet. Gemäss der Firma Rotex Helicopter AG können als Faustregel pro zehn Grad höherer Temperatur 400 Kilogramm angenommen werden.

Lehrreiche Montage mit dem Helikopter

Am Tag X herrschten die idealen Verhältnisse. Die Brückenauflager waren fertig betoniert und die acht Stahlkonsolen angebracht. Die Jäger Holzbau AG war mit vier Mitarbeitern vor Ort, der Pilot hatte vier Flughelfer am Boden plus einen Mann am Lagerplatz, um die Träger am Helikopter anzuhängen. Zwei Helikopter waren bestellt, einer für die Sprengwerke und der Gigant für die langen Binder. Um die schrägen Sprengwerke an den richtigen Ort zu bringen, hatten die

Das steile Fatanstobel auf 1'400 Meter über Meer zerschneidet die Alpwiesen. Die neue Holzbrücke gewährleistet deren Erschliessung und passt gut in die Umgebung.

Holzbauer Lehren gebaut. Pro Sprengwerk mussten zwei Passbolzen gleichzeitig eingefädelt werden. Das Vorgehen änderte sich im Prozess: Der Pilot flog die Sprengwerke ein und die Leute am Boden hängten die beiden Passbolzen in voreingestellte Spannsets ein. Ein improvisiert platzierter Geissfuss half nachher bei der Anpassung.

Die Männer – und eine Frau – konnten mit den Spanngurten die Holzträger in ihrer Schräglage fixieren, bis die horizontalen Träger aufgelegt wurden. Mit jedem Element lernten die Monteure.

Für die schwereren Binder wechselte die Helikopterklasse. Der Pilot des «Kamov» drehte die langen Fahrbahnträger mit Hilfe eines Baumes im Tobel in Position, doch sein eigener Abwind verursachte viel Bewegung

Neubau Fatanstobelbrücke

Realisierung: September 2022

Bauherrschaft: Meliorations -

genossenschaft Fanas, Schiers (GR)

Bauherrenvertretung:

Donatsch + Partner, Ingenieure für Geomatik + Bau, Landquart (GR)

Holzbauingenieur:

Bänziger Partner AG, Chur

Holzbauunternehmen:

Jäger Holzbau AG, Vilters (SG)

Leimholzbau: Hüsser Holzleimbau AG, Bremgarten (AG)

Transport: Rotex Helicopter AG / Heliswiss International, Balzers (FL)

Kosten Holzbauarbeiten: CHF 320'000.–inkl. Transport und Helikopterflüge

Kosten ganze Melioration

(Strasse und Brücke): CHF 7 Mio.

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Die Sprengwerkstiele mit den Stahlbolzen, die es präzise einzufädeln galt.

und die Feinjustierung war mit dem maximalen Gewicht schwierig. «Die Luftbewegungen und das Gewicht waren unglaublich, es brauchte ein paar Anläufe», sagt Dario Jäger. «In der Luft bog es die Binder etwa 20 Zentimeter durch. Zudem wirbelte der Abwind auch Geäst im Tobel umher und verursachte zusätzliche Gefahr.»

Sicherung ist das oberste Gebot Bedenken musste man auch, dass vor der Brückenlegung die Bergseite schwer zugänglich war. Als ein Träger lag, war die Verlockung gross, schnell hinüberzugehen. Doch zu jeder Zeit mussten die Zimmerleute die Sicherheitsvorkehrungen berücksichtigen. Während der Montage konnte nicht mit Absperrungen und Netzen gesichert werden. Die Sicherung lag bei jeder Person selbst. Erst als die Holzträger lagen, erstell-

ten die Arbeiter Geländer und ein Gerüst. Schlussendlich dauerte die Helikopteraktion etwa zwei Stunden. «Eine solche Erfahrung ist sehr wertvoll für spätere Aufträge», sagt Marcel Tanner. Und Dario Jäger ergänzt: «Uns gefallen solche Arbeiten, sie sind abwechslungsreich und spannend.»

Übrigens: Vor fast hundert Jahren baute der Zimmermeister Richard Coray (1869–1946) ganz in der Nähe im parallel liegenden wilden Salginatobel ein 90 Meter hohes Lehrgerüst aus dem Holz der Umgebung. Es diente dem Bau der Salginatobelbrücke des Architekten Robert Maillart. Das schlichte Stahlbetonwerk aus dem Jahr 1930 ist zum Weltmonument der Ingenieurskunst ernannt worden und Richard Corays Lehrgerüste gelten bis heute als technische und handwerkliche Meisterwerke.

Jäger Holzbau AG

Dario Jäger ist Zimmermann durch und durch. 2008 übernahm er den Familienbetrieb, firmierte sie zur Jäger Holzbau AG und zügelte 2012 in die Ebene nach Vilters (SG) nahe Sargans. Das Familienunternehmen inklusive Sägerei und Schreinerei war fast hundert Jahre im höher gelegenen Vättis im Taminatal beheimatet gewesen. Der heute 43-jährige Holzbau-Techniker und -Meister legte die angegliederten Bereiche wieder ab und konzentriert sich auf seine Kernkompetenzen. Er führt das Unternehmen in vierter Generation und beschäftigt 22 Mitarbeitende, davon vier Lernende. Schon mehrere Frauen schlossen bei Jäger die Lehre als Zimmerin ab.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.jaegerholzbau.ch

Melioration

Meliorationen hiessen einst alle Massnahmen, die den Boden verbessern sollten (melior [lateinisch] = besser). Im 20. Jahrhundert wurde der Begriff erweitert und beinhaltete dann auch die Zusammenlegung der über Erbverteilungen verstückelten Güter und den Erosionsschutz. Heute steht das Wort für die umfassende Restrukturierung der ländlichen Räume. Besonders in Berg- und Randregionen haben Meliorationen auch die Aufgabe, die ländlichen Lebensund Arbeitsbedingungen zu verbessern. Meliorationen werden vom Bund und den Kantonen organisiert. Die Behörden übernehmen Investitionen und Baukosten, aber nicht den Unterhalt von Strassen und baulichen Massnahmen.

www.meliorationen.ch

Wachstum seit 1898.

Dank einem erstklassigen Service und Qualitätsprodukten aus 100% Schweizer Holz.

DAHINDEN SÄGEWERK AG Sägewerk, Holzhandlung & Holzleimbau 6016 Hellbühl, T +41 (0)41 469 70 80 dahinden-holz.ch
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Der 34,5 Meter lange und 95 Zentimeter hohe Träger ist 4'330 Kilogramm schwer. Das Maximum an Gewicht, mit dem der «Kamov»-Helikopter fliegen kann.
16 B AUSTELLE DES M O NATS BAUKADER.CH 5 | 2023
Dario Jäger Jäger Holzbau AG, Vilters

BAUKADER Club 100

Neu im Club 100:

JURA MATERIALS

Die Gesamtlösungsanbieterin für Baustoffe

Aus der im Jahre 1882 in Aarau gegründeten Zementfabrik Zurlinden & Co. entwickelte sich die JURA Materials-Gruppe. Sie umfasst 14 führende Schweizer Unternehmen aus der Baustoffindustrie mit insgesamt rund 500 Mitarbeitenden. Seit dem Jahr 2000 gehört die JURA MaterialsGruppe zum irischen Baustoffkonzern CRH.

Die Haupttätigkeiten der Gruppe sind das Gewinnen von Rohstoffen, die Produktion von Zement, Gesteinskörnungen, Beton und Belag sowie die massgeschneiderte Beratung rund um die Entwicklung von nachhaltigen Baustoffen, deren Qualitätsprüfung, Verwertung und Entsorgung.

Das zirkuläre Geschäftsmodell im Sinne einer durchgängigen Kreislaufwirtschaft steht im Zentrum. Dies umfasst alle Produkte und Dienstleistungen von der Produktion von Baustoffen bis zu deren maximierten Wiederverwertung. Die Gruppe engagiert sich über die gesetzlichen Anforderungen hinaus für den geschlossenen Baustoffkreislauf, einen minimalen Energie- und Ressourcenverbrauch in den Werken und damit für eine nachhaltigere Baubranche.

Dazu gehören einerseits grosse Investitionen in innovative, nachhaltige Produktionspro-

zesse. Die Jura-Cement-Fabriken AG in Wildegg zum Beispiel ist die erste Zementfabrik in der Schweiz mit einer Nachverbrennungsanlage. Dank ihr können stark verschmutzte mineralische Bauabfälle rückstandslos im Zementofen verwertet werden. Dadurch müssen weniger Primärrohstoffe abgebaut und weniger Bauabfälle deponiert werden. Zudem wird die Abluft aus dem Kamin noch sauberer. Der Zementofen wird bereits heute mit 90% alternativen Brennstoffen betrieben. Auf den Dächern der Fabrik wird Solarenergie produziert. Die Abwärme, die beim Herstellungsprozess anfällt, wird als Fernwärme und zur Stromerzeugung genutzt. Die JURA Materials-Gruppe lässt zudem ihre Betonwerke auf Nachhaltigkeit zertifizieren. Das Zertifikat ist durch Swiss Climate verifiziert.

Das Unternehmen erweitert kontinuierlich sein Portfolio an nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen. Mit dem karbonatisierten Beton JURA CYCLO CARBO können bis zu 10 kg CO2/m3 Beton langfristig gespeichert werden. Als erster Schweizer Anbieter wird die JURA Materials-Gruppe zudem Mitte 2023 einen klinker- und damit CO2-reduzierten Zement mit kalziniertem Ton auf den Markt bringen.

Weiter begleitet die Gruppe ihre Kunden mit diversen Dienstleistungen dabei, ihr eigenes Produktportfolio nachhaltiger zu gestalten. Kundenspezifische Logistik-Lösungen für den Baustoff-Transport runden das Angebot

JURA Materials in Zahlen

1882 Gründung

5 00 Mitarbeitende

14 Unternehmen

Ü ber 30 Standorte in der Schweiz

G esamtlösungen für Baustoffe

K ies, Sand, Beton, Belag, Zement Verwertungs- und Entsorgungslösungen

Q ualitätskontrollen und Laborleistungen

Nachhaltigkeitsbegleitung

WEITERE INFORMATIONEN:

www.juramaterials.ch

ab. Ob per Bahn oder LKW, ob lokal, regional oder schweizweit – die JURA MaterialsGruppe erarbeitet die bestmögliche und ökologisch sinnvollste Lösung.

TEXT / BILDER: JURA Materials
17 BAUKADER.CH 5 | 2023 V E RBAND

Leo Krismer

25. Dezember 1932 – 20. März 2023

In tiefer Verbundenheit mit seinen Hinterbliebenen nehmen wir Abschied von unserem Ehrenmitglied, Leo Krismer.

Leo trat 1956 als junger Polier der Sektion Zürich-Maurerpoliere bei. Viele Jahre war er in unserem Zentralvorstand tätig, einige davon als Vizepräsident. Leo war aber auch Geschäftsleitungsmitglied und Präsident der gesamtschweizerischen Weiterbildungskommission, wo er sich tatkräftig einsetzte. Als Delegierter des Schweizerischen Baukader-Verbandes beim Fachausschuss Strassenbaupolier-

schule bei der VESTRA, arbeitete er massgeblich an der Schaffung der neuen Verbandsstatuten mit. Zudem war er Vorstandsmitglied der Vereinigung ehemaliger St. Galler Polierschüler.

Für seinen unermüdlichen Einsatz zu Gunsten von Baukader Schweiz wurde Leo Krismer im Mai 1978 die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

Leo, für dein grosses Engagement danken wir dir herzlich. Wir werden dir als Bauprofi ein ehrendes Andenken bewahren.

Gratulation an 194 neue Baupoliere!

Freude herrschte am 31. März auf dem Campus Sursee. Die frischgebackenen deutschsprachigen Baupoliere durften an einer abendlichen Feier ihre eidgenössischen Diplome entgegennehmen.

Die eidgenössischen Berufsprüfungen für Bau-Poliere (leider auch dieses Jahr ohne weibliche Beteiligung) haben zwischen dem 3. und 13. Januar 2023 in Tolochenaz, Sursee und Gordola wieder im gewohnten Rahmen stattgefunden.

In der Romandie haben 37 von 45 Teilnehmern, in der Deutschschweiz 143 von 165 sowie im Tessin 14 von 21 bestanden. Während die Erfolgsquote der Deutschschweizer dem langjährigen Mittel entspricht, waren die Teilnehmer in der Romandie erfolgreicher, die Resultate in Gordola hingegen leider unterdurchschnittlich.

Die erfolgreichen Kandidaten wurden an einer separaten Feier in ihrem Sprachgebiet geehrt: Nebst dem Anlass in Sursee vom 31. März und demjenigen in Gordola vom 4. März fand die Feier in Tolochenaz am Freitagabend, 28. April, statt.

Erfreulicherweise bleibt das Interesse und der Zustrom ungebrochen: Auch an den nächsten eidgenössischen Prüfungen vom Januar 2024 werden wieder total rund 250 Teilnehmende aus allen drei Sprachregionen erwartet.

18 V E RBAND B AUKADER.CH 5 | 2023

Bauvorarbeiter/innen ausgezeichnet

Die jungen Berufsleute haben im März erfolgreich einen Meilenstein in ihrer Karriere geschafft und im CAMPUS SURSEE das Diplom erhalten.

TEXT/BILD: Campus Sursee

161 junge Berufsleute haben die Bauvorarbeiterschule im CAMPUS SURSEE Bildungszentrum Bau erfolgreich abgeschlossen. Am Freitag, 17. März folgte der Höhepunkt. Die stolzen Bauvorarbeiter/ innen durften für ihr grosses Engagement und ihre Motivation in den letzten Wochen ihren Lohn abholen: das Diplom.

Frank Erny, Schulleiter der Bauvorarbeiter/ innen und Baupolier/innen Verkehrswegbau

am Bildungszentrums Bau, würdigte in seiner Ansprache viele grossartige Leistungen. Im Anschluss durfte er dann zusammen mit dem designierten Leiter André Gwerder den feierlichen Akt, die Übergabe der Diplome, vornehmen.

Auch Adrian Häfeli, Leiter Baustellenkader im Bildungszentrum Bau, schloss sich den Dankesworten an und wünschte den frischgebackenen Bauvorarbeitenden alles Gute für die kommende Zeit in ihrem Berufsalltag.

Stellvertretend für alle Diplomanden: Die Klasse Strassenbau B

Insgesamt wurden an der Diplomfeier 95 Diplomanden im Bereich Strassenbau, 28 im Gleisbau, 19 im Grundbau sowie 19 als Bauvorarbeiter/in Strassenunterhalt ausgezeichnet.

DIE GRÖSSTE LEISTUNGSSCHAU DER BRANCHE

VOM

6.

– 9. JUNI 2023 IN BERN

Fokusthema Arbeitssicherheit

19 BAUKADER.CH 5 | 2023 V E RBAND

RECHTSECKE

Konkurrenzverbot nach

Beendigung des Arbeitsverhältnisses

Bei einem Stellenwechsel oder einem Wechsel in die Selbstständigkeit ist eine Konkurrenzierung des bisherigen Arbeitgebers grundsätzlich erlaubt. Wie sieht es aber aus, wenn im bisherigen Arbeitsvertrag ein Konkurrenzverbot aufgeführt ist?

Der Polier Urs Zraggen ist seit 15 Jahren beim gleichen Arbeitgeber in einer Kaderfunktion angestellt; er überlegt sich schon lange, sich selbstständig zu machen. Eine Arbeitskollegin riet ihm davon ab, weil er den bisherigen Arbeitgeber nicht konkurrenzieren dürfe. Urs Zraggen weiss nun nicht, was er tun soll.

Grundsätzlich ist es nicht verboten, die Arbeitsstelle zu kündigen und zur Konkurrenz zu gehen oder sich im gleichen Bereich selbstständig zu machen.

Liegt hingegen ein Konkurrenzverbot vor, ist im Einzelfall genau zu prüfen, ob und inwiefern dieses gültig ist. Tatsächlich ist das Konkurrenzverbot im Obligationenrecht (vgl. Art. 340 ff. OR) geregelt. Ein Konkurrenzverbot ist jedoch nur gültig, wenn es schriftlich vereinbart wurde; das Konkurrenzverbot wird daher in aller Regel im Einzelarbeitsvertrag selbst festgehalten. Mündliche Abmachungen oder pauschale Verweise auf Personal-Reglemente genügen grundsätzlich nicht.

Ein Konkurrenzverbot ist zudem nur gültig, wenn der Arbeitnehmer Einblick in den Kundenkreis oder in Fabrikations- oder Geschäftsgeheimnisse hatte. Als Kundenkreis sind Dritte zu verstehen, mit welchen der Arbeitgeber regelmässig Geschäfte tätigt. Zum Fabrikationsgeheimnis gehören technische Aspekte; unter Geschäftsgeheimnis werden betriebliche Themen wie etwa

Preise, Margen, Betriebsorganisation verstanden. Im Weiteren wird vorausgesetzt, dass die Verwendung dieser Kenntnisse den Arbeitgeber erheblich schädigen könnte, indem der Arbeitnehmer dem ehemaligen Arbeitgeber z.B. Kunden abspenstig machen könnte.

Ein Konkurrenzverbot ist örtlich, zeitlich und inhaltlich angemessen zu begrenzen, sodass eine unbillige Erschwerung des wirtschaftlichen Fortkommens des Arbeitnehmers ausgeschlossen ist. Die gesetzlich vorgesehene Maximalfrist von drei Jahren ist nur in sehr seltenen Fällen zulässig. Örtlich hat sich das Konkurrenzverbot grundsätzlich auf das Tätigkeitsgebiet des Arbeitgebers zu beschränken. Inhaltlich muss ein direkter Zusammenhang zwischen der Tätigkeit beim alten Arbeitgeber und der neuen Tätigkeit bestehen.

Bei einem Verstoss gegen das Konkurrenzverbot wird der Arbeitnehmer schadenersatzpflichtig, was vom alten Arbeitgeber zu beweisen ist. Tatsächlich kann aber beim Konkurrenzverbot auch eine Konventionalstrafe vereinbart werden; bei einer Konventionalstrafe kann sich der Arbeitnehmer –sofern nichts anderes vereinbart ist – durch Bezahlung der Konventionalstrafe vom Verbot befreien. Zusätzlich kann der Arbeitgeber die Beseitigung des vertragswidrigen Zustands verlangen, sofern dies schriftlich verabredet ist und die verletzten oder bedrohten Interessen des Arbeitgebers und das Verhalten des Arbeitnehmers dies rechtfertigen.

Unter gewissen Voraussetzungen fällt das Konkurrenzverbot dahin; z. B. dann, wenn der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis kündigt, ohne dass ihm der Arbeitnehmer dazu begründeten Anlass gegeben hat.

Fazit: Beim Stellenwechsel bzw. Schritt in die Selbstständigkeit ist vertieft zu prüfen, ob ein Konkurrenzverbot mit dem bisherigen Arbeitgeber vereinbart wurde und ob dieses den gesetzlichen Vorgaben entspricht.

Haben Sie eine Rechtsfrage?

In der Rechtsecke behandeln wir Themen, die unsere Mitglieder besonders interessieren. Welche konkrete Frage zu Rechtsthemen auf dem Bau möchten Sie hier beantwortet haben?

SCHREIBEN SIE UNS:

info@baukader.ch
20 V E RBAND B AUKADER.CH 5 | 2023
MATTHIAS HORSCHIK, Rechtsanwalt

VERANSTALTUNGEN

15.05.2023 bis 30.06.2023

GROSSRAUM BERN/WALLIS

Sektion Bern-Deutschfreiburg

19./20.05.2023 Besichtigung

Peri Werk

Sektion Berner Oberland

28.05.2023 Familientag/Brunch

30.06.2023 Baustellenbesuch

Grimsel

Sektion Emmental-Oberaargau

23.06.2023 Brätliabend

Hornusserhütte Hasle

NORDWESTSCHWEIZ

Sektion Aarau-Freiamt

04.06.2023 Brunch auf dem Bauernhof

Sektion Basel Bauführer und Poliere

01.06.2023 Sommeranlass 2023

Sektion Liestal und Umgebung

26.05.2023 Baustellenbesichtigung

Bahnhof Liestal

17.06.2023 oder 24.6. Regionalanlass

Sektion Zofingen und Umgebung

03.06.2023 Besichtigung LUKS Luzern

OSTSCHWEIZ

Sektion Frauenfeld

03.06.2023 Grillplausch bei

Fam. Zahnd

22.06.2023 PensioniertenRegionalausflug

24.06.2023 Bes. Weinkeller

Hausammann

Sektion Prättigau-Davos

17.–21.05.2023 Reise nach Chiavenna/Veltlin

Sektion Rorschach und Oberthurgau

22.06.2023 PensioniertenRegionalausflug

Sektion St. Gallen-Appenzell

22.06.2023 PensioniertenRegionalausflug

Sektion Toggenburg-Linth

26.05.2023 Bowling Abend, Niederurnen

22.06.2023 Pensioniertenausflug

Sektion Weinfelden

18.-20.05.2023 Sektionsreise Wallis

22.06.2023

Pensionierten-Regionalausflug

22.06.2023 Go-Kart mit Grill

Sektion Wil

21.05.2023 Maibummel

22.06.2023 Seniorenausflug

Region Ost

ZENTRALSCHWEIZ

Sektion Luzern

09.06.2023 Tagesexkursion mit Begleitung

Sektion Schwyz und Umgebung

25.05.2023 Monatshöck, Rest. Hirschen Schwyz

Sektion Unterwalden

15.06.2023 Besichtigung Bst Dreifachturnhalle Engelberg

Sektion Uri

01.06.2023 Lokalgewerbebesuch

22.06.2023 Weiterbildungskurs

Sektion Zug

08.06.2023 Fronleichnams-Exkursion

GROSSRAUM ZÜRICH/ SCHAFFHAUSEN

Sektion Limmattal

19.05.2023 Exkursion

16.06.2023 Monatsversammlung mit Vortrag

Sektion Schaffhausen

16.06.2023 Grillplausch

Sektion Winterthur

15.05.2023 3. Vorstandssitzung 2023

10.06.2023 Zoo Zürich

12.06.2023 Pensioniertentreffen

Sektion Zürcher Oberland

10.06.2023 Rundgang durch das

Circle Imperium in Kloten

30.06.2023 Jubiläumsveranstaltung

Sektion Zürich

19.05.2023 Sektionsreise

GRATULATIONEN

Wir gratulieren …

zum 93. Geburtstag

Arnold Gabriel, 6060 Sarnen, 30.05.1930/Unterwalden

zum 90. Geburtstag

Helmut Wenczel, 7013 Domat/Ems, 30.05.1933/Chur

zum 89. Geburtstag

Oswald Wegmüller, 4052 Basel, 06.05.1934/Basel Bauführer u.

Poliere

Hans Tettamanti, 8003 Zürich, 14.05.1934/Zürich

zum 87. Geburtstag

Ulrich Scheidegger, 3422 Kirchberg, 20.05.1936/Emmental-Oberaargau

zum 85. Geburtstag

Peter Egli, 3303 Jegenstorf, 20.05.1938/Bern-Deutschfreiburg

zum 84. Geburtstag

Hanspeter Born, 4052 Basel, 11.05.1939/Basel Bauführer u. Poliere

Alfred Gerhard, 4805 Brittnau, 20.05.1939/Zofingen u. Umgebung

Ludwig Schatz, 8156 Oberhasli, 25.05.1939/Zürich

Josef Telli, 7017 Flims Dorf, 26.05.1939/Chur

zum 82. Geburtstag

Joachim Dürst, 8500 Frauenfeld, 02.05.1941/Frauenfeld

Walter Manetsch, 6020 Emmenbrücke, 24.05.1941/Luzern

zum 80. Geburtstag

Anton Christen, 6370 Oberdorf NW, 11.05.1943/Unterwalden

zum 79. Geburtstag

Robert Schärer, 5745 Safenwil, 06.05.1944/Zofingen u. Umgebung

Jakob Thaller, 7013 Domat/Ems, 26.05.1944/Einzelmitglied

zum 78. Geburtstag

Pietro Ronchetti, 6403 Küssnacht

am Rigi, 14.05.1945/Luzern

Armin Kempf, 6340 Baar, 18.05.1945/Zug

Herbert Schneider, 4310 Rheinfelden, 25.05.1945/Basel Bauführer u. Poliere

zum 77. Geburtstag

Kurt Stauffer, 3203 Mühleberg, 03.05.1946/Bern-Deutschfreiburg

Josef Schuler, 6463 Bürglen, 09.05.1946/Uri

Guido Largo, 8600 Dübendorf, 12.05.1946/Zürich

Hermann Frei, 8105 Watt, 17.05.1946/Limmattal

Giuseppe Nart, 8240 Thayngen, 18.05.1946/Einzelmitglied

Heinrich Arbenz, 8200 Schaffhausen, 27.05.1946/Schaffhausen

zum 76. Geburtstag

Walter Keller, 8634 Hombrechtikon, 09.05.1947/Zürcher Oberland

Rudolf Schmid, 3714 Frutigen, 13.05.1947/Berner Oberland

Andreas De Massari, 8422 Pfungen, 19.05.1947/Winterthur

Siegfried Keller, 8405 Winterthur, 20.05.1947/Winterthur

Hans-Ulrich Minnig, 3773 Matten, 24.05.1947/Berner Oberland

Josef Häfliger, 6122 Menznau, 25.05.1947/Luzern

zum 75. Geburtstag

Alessandro Hodel, I-18018 Taggia, 04.05.1948/Unterwalden

Hans Maurer, 3182 Ueberstorf, 14.05.1948/Bern-Deutschfreiburg

Kurt Seiler, 5505 Brunegg, 28.05.1948/Limmattal

zum 70. Geburtstag

Richard Barmettler, 6422 Steinen, 19.05.1953/Zug

Christoph Bosshart, 8739 Rieden SG, 19.05.1953/Toggenburg-Linth

August Burkart, 6206 Neuenkirch, 24.05.1953/Luzern

Max Koradi, 8526 Oberneunforn, 25.05.1953/Frauenfeld  JUBILÄEN

Mai 2023

40 JAHRE MITGLIEDSCHAFT

Unterwalden

Klaus Nanzer, 6390 Engelberg

50 JAHRE MITGLIEDSCHAFT

Rorschach und Oberthurgau

Umberto Villabruna, 9016 St. Gallen

Zofingen und Umgebung

Peter Huber, 4665 Oftringen

Josef Sommerhalder, 6232 Geuensee

Zürich

Toni Walder, 6614 Brissago

Zürcher Oberland

Peter Wehrli, 8603 Schwerzenbach

60 JAHRE MITGLIEDSCHAFT

Bern-Deutschfreiburg

Adolf Aellig, 3533 Bowil

Weinfelden

Gebhard Felder, 8592 Uttwil

MUTATIONEN

Mai 2023

EINTRITTE

Sektion Aarau-Freiamt

Yanya Erlen Cetinkaya, Rupperswil/Jungkader

Sven Rowntree, Küttigen

Christian Schanz, Waltenschwil

Sektion Berner Oberland

Ramon Goglione, Meiringen

Sektion Emmental-Oberaargau

Hans-Jürg Mischler, Burgdorf

Andreas Zimmermann, Trubschachen

Sektion Fricktal-Brugg-Baden

Anne-Katrin Aeschlimann, Villigen

Pascal Blatte,r Fislisbach

Sarah Frei, Döttingen

Sascha Frei, Bözberg

Christian Schneider, Gelterkinden

Roland Screm, Frick

Andreas Stäuble, Sulz

Nico Treyer, Ueken/Jungkader

Yves Umiker, Bad Zurzach

Sektion Limmattal

Marcel Rothe, Rickenbach Sulz

Sektion Luzern

Fabio Amrein, Oberkirch

Michael Bachmann, Malters

Christian Lustenberger, Hasle

Peter Simon, Hergiswil bei Willisau/ Jungkader

Sektion Seeland

Leandro Bucher, Aarberg/Jungkader

Sektion Weinfelden

Manuel Bärtschi, Altnau

Michael Bühler, Amriswil

Sektion Wil

Andrin Gantenbein, Schwarzenbach

Sektion Zürich

Fabian Benz, Wettingen

Gian Wyss, Zürich

Sektion Zürichsee

Simon Rieder, Wädenswil

TODESFÄLLE

Sektion Zürich

20.03.2023 Leon Kismer, 8304 Wallisellen (Ehrenmitglied) (*25.12.1932)

Sektion Chur

23.03.2023 Rudolf Zannier, 7000 Chur (*27.07.1943)

21 BAUKADER.CH 5 | 2023 V E RBAND
BAUKADER Kalender

Als erfolgreiches und innovatives Unternehmen in der Bauzulieferbranche, mit vier Standorten und eigenen Reparaturwerkstätten, handeln wir seit 50 Jahren mit Baugeräten, Anlagen und Baumaterialien. Wir warten und reparieren unsere und alle branchenübliche Produkte und bieten unseren Kunden einen einmaligen Liefer- und Abholdienst. Des Weiteren sind wir Spezialisten für Untergrundvorbereitungen .

Für unsere Werkstatt in Sursee suchen wir einen Ihre Aufgaben

Mechaniker:in für Baugeräte 80-100%

 Selbständiges Ausführen von Reparatur- und Servicearbeiten an Baugeräten

 Unterhalt und Instandstellung der Mietflotte

 Modifizieren und Bereitstellen von Neugeräten

 Fehlersuche und Durchführen von Diagnosen

 Durchführen von Serviceeinsätzen auf Baustellen

Ihr Profil

 Abgeschlossene technische Grundausbildung

 Kenntnisse in der Motoren -/Elektrotechnik

 Berufserfahrung in ähnlichem Umfeld von Vorteil

 Handwerkliches Flair und Freude an Reparatur - und Instandhaltungsarbeite n

 Führerausweis Kategorie B

 Selbständige und motivierte Arbeitsweise

 Hohes Verantwortungsbewusstsein, Belastbarkeit und Teamfähigkeit

Ihre Vorteile

Wir bieten eine interessante Tätigkeit in einer gut ausgestatteten Werkstatt . Eine kompetente Einführung in einem kollegialen Team ist garantiert .

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen .

Wagner + Betontechnik AG

Herr Andrea Probst

Wassergrabe 10

6210 Sursee

personal@wagner-betontechnik.ch

www.wagner-betontechnik.ch

Sursee - Crissier - Winterthur - Lyss
22 J OBS B AUKADER.CH 5 | 2023

23 BAUKADER.CH 5 | 2023 Vo R SC h AU | R ÄTSEL

IMPRESSUM

Herausgeber

Baukader Schweiz Rötzmattweg 87

4600 Olten

T  062 205 55 00

F  062 205 55 01 www.baukader.ch

Layout und Druck

Dietschi Print&Design AG

Ziegelfeldstrasse 60 4601 Olten www.dietschi-pd.ch

Auflage

4'563 verbreitete Ex. davon 4'322 verkaufte Ex.

Erscheint

10× jährlich anfangs Monat

Abonnement

Für Aktiv- und Passiv-Mitglieder im Jahresbeitrag inbegriffen.

Für Nicht-Mitglieder Fr. 55.–/Jahr.

Redaktion

Anita Bucher

anita.bucher@baukader.ch

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Inserate

Kohler Mediaservice

Daniel Kohler

Alpenstrasse 55

3052 Zollikofen

T  031 911 03 30 info@kohler-mediaservice.ch

Redaktionsschluss

Gemäss Mediadaten

Inserateschluss

Gemäss Mediadaten

Titelbild

Jäger Holzbau AG

Nächste Ausgabe: BAUKADER.CH 6| 2023

Schwerpunkt

RÄTSEL

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oder via E-mail: info@baukader.ch

Bitte Absenderadresse vermerken.

langer, dünner Speise-

australischer Laufvogel

den Geist betreffend lediglich Zusammenkunft (ugs.)

5

Ausruf des Missfallens

Ort im Kt. Zürich

Stadt u. See in Pennsylvania mässig warm rein, unverfälscht

Ort im Kt. Zürich

9 12 13

griech. Göttin der Morgenröte

Cocktail mit Eigelb (engl.)

fahl, bleich himmelblaue Farbe Zeitmesser

Lösungswort aus BAUKADER 4|2023

TECHNOLOGIE

Der Gewinner Julius Strub, Gunzgen

Ermittelt durch Anna-Britt Lüscher

Wir gratulieren dem glücklichen Gewinner!

schweiz.dt. Autor (Hermann)

4 7 8 10 1

Dunst über Grossstädten

grosse Tür, Einfahrt jap. Sportart, Art des Budo

Reiseomnibus (Kzw.)

Wort der Zustimmung Segelbaum

Hab-, Raffsucht

auf diese Weise

Vorname des Filmstars Astaire griechischer Liebesgott fisch Stille Bücherbord lautmalend für den Eselsruf Gegner Cäsars kleiner Saal E A E G E R E C H T G U T H U Y E N E T O N N U L L N C F R E D R U H E E E R R E G A L C A T O I A H N S A E L I 1234567891011121314

2 3 6 14 11
N T P E M U R A F Z 3 1 11 8 7 2 4 9 6 5 10
unverfälscht ausführen, verrichten unparteiisch; angemessen günstig, vorteilhaft Naturgeist englisch: eins englische Schulstadt Währung in Japan (100 Sen)
SPEZIALTIEFBAU

FLASH INFO 5/2023

Informations du Comité central

Séance du 21.04.2023

Comme d’habitude, le Comité central a traité les affaires à transmettre à l’Assemblée des délégués. La séance du Comité central a été suivie de l’échange annuel avec la Commission de gestion.

Assemblée des délégués 2023

L’assemblée des délégués aura lieu le samedi 17 juin 2023 à l’hôtel Aquatis à Lausanne. Les affaires suivantes seront soumises aux délégués:

1. P rocès-verbal de l’Assemblée des délégués du 18.06.2022

2. Approbation des rapports

2 .1 R apport annuel 2022 sur les activités de Cadres de la construction Suisse

2 .2 Comptes annuels 2022

2 .3 R apport 2022 de la Commission de contrôle de gestion

3. P rogramme d’activités 2024

4. Budget cadre 2024

5. Révision partielle des statuts

6. Élections: Comité central: Adrian Lohf (reste du mandat 2022–2025)

Aucune proposition n’a été reçue de la part des délégués.

Informations des sections

Lors des assemblées générales de cette année, de nouveaux présidents ont été élus dans les sections suivantes:

Informations du Siège central

Heures d’ouverture

Siège central: du lundi au vendredi, le matin de 8h00 à 12h00, rendez-vous l’aprèsmidi sur rendez-vous téléphonique

C entrale téléphonique: du lundi au vendredi de 8h00 à 12h00/fermé l’après-midi

Les collaborateurs sont joignables par leur numéro de téléphone direct selon leurs jours de travail. Voir site web:

A arau-Freiamt: Natalie Barth

www.baukader.ch/fr/notre-federation/ qui-sommes-nous/siege-central

Fricktal-Brugg-Baden: René Hüsler

Nous leur souhaitons la bienvenue, nous réjouissons de leur collaboration et leur souhaitons beaucoup de plaisir dans l’exercice de leurs nouvelles fonctions.

Mai 2023

NOUVEAUX MEMBRES

Membre individuel

Frédéric Héritier, Sion

BAUKADER Calendrier
MUTATIONS
24 ACTUEL B AUKADER.CH 5 | 2023

«LA GÉNÉRATION Z SOUHAITE TRAVAILLER DANS DES ENTREPRISES BIEN NUMÉRISÉES»

Yannick Blättler conseille avec son équipe de l’entreprise

Neoviso sur le thème de la génération Z. Dans l’interview, il explique comment les entreprises de construction peuvent convaincre les jeunes professionnels et comment fonctionne la recherche de places d’apprentissage 2.0.

INTERVIEW: Susanna Vanek, SSE

IMAGES: màd

Le secteur de la construction souffre d’un manque de main-d’œuvre qualifiée. Les métiers de la construction sont-ils attrayants pour la génération Z?

Les métiers de la construction proprement dits restent passionnants pour la génération Z, car ils proposent une bonne formation avec un contenu artisanal et des perspectives d’avenir prometteuses. Ce qui manque toutefois, ce sont les conditions-cadres: le leadership est insuffisant et la flexibilité fait défaut. Exactement ce que la Gen Z recherche et peut également exiger en ce moment.

Qu’est-ce qui pourrait la gêner particulièrement dans les métiers de la construction?

Bien que les perspectives d’avenir soient bonnes, la reconnaissance des professions artisanales est souvent insuffisante en Suisse. Il s’agit là d’un élément important. La Gen Z remarque bien sûr qu’en Suisse, nous nous attendons malheureusement trop souvent à

ce que tout le monde doive étudier ou faire quelque chose au bureau. C’est bien fâcheux. Nous avons encore besoin d’un plus grand nombre de personnes qui choisissent d’autres voies, précisément aussi les métiers de la construction. Mais il est également vrai – et je l’ai déjà dit – que les dirigeants, qui sont la principale personne de référence au cours de la formation et, par la suite, au travail, devraient fournir un meilleur travail. Dans les groupes de discussion, nous constatons que la «joie aux jeunes» fait souvent défaut et que l’on est trop souvent considéré comme un «homme de peine» au lieu d’être un membre à part entière de l’équipe. Cela démotive et conduit souvent à l’abandon de la formation, par exemple.

À l’inverse: qu’est-ce qu’elle apprécie?

On sait qu’on est demandé et actif physiquement. On voit un résultat à la fin de la journée et on peut en être fier. La variété des projets de construction – si c’est possible – plaît aussi aux jeunes.

Les métiers de l’artisanat sont aujourd’hui moins prisés dans le choix de la profession à apprentissage.

Est-ce à cause des parents ou de la génération Z?

Malheureusement, souvent aussi des parents. Dans nos enquêtes, nous ressentons la pression qu’il faut aujourd’hui faire des études ou choisir un métier dans lequel on travaille au bureau. Mais les professions artisanales sont tout aussi importantes et constituent même la meilleure solution pour de nombreux membres de la génération Z. Une solide formation dans l’artisanat est aujourd’hui plus recherchée que jamais et il y a suffisamment à faire. Nous devons commencer à améliorer l’image des professions artisanales et à la transmettre à la prochaine génération.

Le secteur de la construction est encore peu numérisé – un inconvénient pour le recrutement de jeunes professionnels?

Oui, la génération Z sait aussi que beaucoup de choses sont possibles aujourd’hui et s’irrite surtout lorsque quelque chose n’est pas «résolu efficacement». Il ne s’agit pas seulement des plans de construction souvent cités, mais aussi de nombreux autres éléments facilitant la vie professionnelle, la coordination et la communication. Les entreprises disposant d’une forte présence en ligne et se présentant comme des entreprises d’avantgarde motivent davantage à postuler. L’artisanat reste, le numérique arrive – plus fort que nous ne le pensons.

25 BAUKADER.CH 5 | 2023 FOCUS

Quels sont les métiers de rêve de la génération Z et pourquoi?

Il n’y a pas de réponse générale. Il y a certainement beaucoup de nouveaux profils professionnels, comme Content Creator, qui exercent un certain attrait. Mais l’activité est moins importante que la possibilité de travailler de manière flexible et d’avoir de bonnes perspectives. Ce dernier point concerne les aspects financiers et la possibilité d’évoluer.

Quelle est l’importance pour la génération Z de la possibilité de travailler à temps partiel?

C’est un point essentiel. Bien sûr, elle est disposée à suivre une formation, mais la demande en taux d’occupation de 60 ou 80% est prononcée. Soit pour faire avancer ses propres projets, soit pour rechercher un équilibre entre vie professionnelle et vie privée. Toutes les générations l’exigent d’ailleurs, mais les précédentes n’étaient pas suffisamment cohérentes sur ce plan.

Chaque génération est différente –qu’est-ce qui différencie la génération Z des générations précédentes?

C’est la génération hyperconnectée des smartphones et médias sociaux. Il ne s’agit pas d’individus entièrement nouveaux, mais de personnes qui ont grandi dans un nouveau contexte social et technologique. C’est pour elles une chose allant de soi dans leur vie quotidienne.

Quels sont les sujets les intéressant particulièrement?

Ici aussi, comme cela a toujours été le cas, il n’y a pas de réponse générale. De nouveaux thèmes tels que l’environnement et le développement durable, le monde virtuel, les sports électroniques, la cryptographie et la blockchain, les nouvelles technologies et, bien sûr, les voyages sont certainement passionnants. La Gen Z veut et doit encore découvrir la vie.

Que peuvent faire les entreprises de construction pour attirer la génération Z?

La liste à traiter serait longue, mais pour commencer, je vous conseille de vérifier l’ensemble du parcours d’un candidat. Où la Gen Z trouve-t-elle un point de contact pour la première fois? À quel point semblet-il moderne et jeune? Les avantages sont-ils visibles sur-le-champ? Il peut s’agir de projets passionnants, de personnes formidables et motivantes, ainsi que d’un bon équipement et d’outils. Dans le meilleur des cas, les jeunes à la recherche d’un emploi trouveront des témoignages de jeunes sur le site.

La génération Z est celle des médias sociaux – qu’est-ce que cela signifie pour le recrutement d’apprentis et de jeunes professionnels?

Les entreprises devraient penser «Social First»: à quoi ressemblerait une campagne ou une information du genre TikTok? Ou comme post Instagram? Je passerais ensuite aux autres canaux. Je recommande généralement d’exploiter ces canaux en tant qu’entreprise de manière professionnelle et de demander conseil. Il y a énormément de potentiel pour créer l’attention et la pertinence.

Les perspectives de carrière dans la construction – on peut devenir CEO grâce à un apprentissage – sont-elles intéressantes pour la génération Z?

Tout à fait. Les trois principaux critères de sélection d’un emploi sont les possibilités de formation et de perfectionnement qui, selon la Gen Z, impliquent toujours son propre développement: S’ils peuvent faire carrière et s’épanouir, c’est toujours considéré comme une formation continue. Il ne s’agit pas seulement de séminaires.

Le secteur de la construction paie les salaires les plus élevés pour les artisans – est-ce un atout pour la génération Z?

Tout à fait. Le salaire ne vient certes qu’en sixième place pour la génération active Z, ce qui lui permet de donner toute son énergie dans la vie quotidienne, mais pour le recru-

YANNICK BLÄTTLER

tement (apprentis ou diplômés), le salaire est un aspect primordial. Mais il n’est pas tout. Les points déjà mentionnés concernant la variété, la flexibilité et la proximité des dirigeants sont également importants ou des critères pénalisants incitant les jeunes à abandonner leur apprentissage.

Quelle est l’importance de la sécurité matérielle pour la génération Z?

Bien sûr, la Gen Z veut aussi se construire une vie épatante. Mais à une époque où tout est disponible sous forme d’abonnement ou en location, la possession perd son sens premier. Après une longue interview avec moi, un journaliste a choisi le titre: «Vivre par abonnement». De circonstance.

Votre conseil personnel aux entreprises de construction.

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Cet article est paru pour la première fois dans le «Journal Suisse des Entrepreneurs »

Yannick Blättler est le fondateur et le propriétaire de NEOVISO AG, spécialisée dans la génération

Z. Avec ses propres études dans différentes branches, cette société examine régulièrement le cercle des jeunes de 14 à 25 ans en Suisse. Pour ce faire, elle conseille les PME et les grands groupes dans leurs relations avec ce jeune groupe cible et produit du contenu pour les médias sociaux.

Titulaire d’un Bachelor de l’Université de Zurich et d’un Master en Business Innovation de l’Université de SaintGall, Yannick est, outre son équipe de 28 personnes, membre du conseil d’administration de Chrampfcheibe AG et cofondateur de l’association suisse d’étudiants NEO Network. Il est non seulement régulièrement présent sur scène pour des thèmes tels que le marketing, le leadership ou les RH, mais aussi derrière le micro pour son propre podcast.

26 FOCUS B AUKADER.CH 5 | 2023

Prohibition de faire concurrence ‌après

la fin des rapports de travail

Lors d’un changement d’emploi ou d’un passage à l’indépendance, il est en principe permis de faire concurrence à l’ancien employeur. Mais qu’en est-il si une prohibition de faire concurrence est mentionnée dans le contrat de travail précédent?

Le contremaître Urs Zraggen est employé depuis 15 ans par le même employeur dans une fonction de cadre; il envisage depuis longtemps de se mettre à son compte. Une collègue de travail l’en a dissuadé, car il ne devait pas faire concurrence à son ancien employeur. Urs Zraggen ne sait pas ce qu’il doit faire.

En principe, il n’est pas interdit de quitter son emploi et de partir à la concurrence ou de se mettre à son compte dans le même domaine. En revanche, s’il existe une prohibition de faire concurrence, il convient de vérifier précisément au cas par cas si et dans quelle mesure elle est valable. En fait, la prohibition de faire concurrence est réglée dans le Code des obligations (cf. art. 340 ss. CO). Une prohibition de faire concurrence n’est toutefois valable que si elle a été convenue par écrit; la prohibition de faire concurrence est donc en général inscrite dans le contrat de travail individuel lui-même. Les accords oraux ou les renvois globaux aux règlements du personnel ne suffisent en principe pas.

Une prohibition de faire concurrence n’est en outre valable que si l’employé a eu connaissance de la clientèle ou de secrets de fabrication ou d’affaires. Par clientèle, il faut entendre les tiers avec lesquels l’employeur fait régulièrement des affaires. Les aspects techniques font partie du secret de fabrication; par secret d’affaires, on entend des thèmes liés à l’entreprise tels que les prix, les

marges, l’organisation de l’établissement. En outre, il est supposé que l’utilisation de ces connaissances pourrait porter un préjudice considérable à l’employeur, l’employé pouvant par exemple détourner des clients de son ancien employeur.

Une prohibition de faire concurrence doit être limitée de manière appropriée quant au lieu, à la durée et au contenu, de sorte qu’une entrave inéquitable à l’avancement économique de l’employé soit exclue. Le délai maximal de trois ans prévu par la loi n’est admissible que dans de très rares cas. Sur le plan géographique, la prohibition de faire concurrence doit en principe se limiter à la zone d’activité de l’employeur. Sur le plan du contenu, il doit y avoir un lien direct entre l’activité chez l’ancien employeur et la nouvelle activité.

En cas de violation de la prohibition de faire concurrence, l’employé est tenu de verser des dommages et intérêts, ce que l’ancien employeur doit prouver. En réalité, une peine conventionnelle peut également être convenue dans le cadre de la prohibition de faire concurrence; dans le cas d’une peine conventionnelle, l’employé peut – sauf convention contraire – se libérer de l’interdiction en payant la peine conventionnelle. En outre, l’employeur peut exiger la suppression de la situation contraire au contrat, pour autant que cela ait été convenu par écrit et que les intérêts de l’employeur lésés ou menacés et le comportement du travailleur le justifient.

Dans certaines conditions, la prohibition de faire concurrence devient caduque, par exemple si l’employeur résilie le contrat de travail sans que l’employé lui ait donné des raisons fondées.

Conclusion: en cas de changement d’emploi ou de passage à une activité indépendante, il convient de vérifier de manière approfondie si une prohibition de faire concurrence a été convenue avec l’ancien employeur et si elle est conforme aux dispositions légales.

Avez-vous une question juridique?

Dans la rubrique «service juridique» nous traitons de sujets qui intéressent particulièrement nos membres. Quelles questions de droit concrètes avez-vous?

ECRIVEZ-NOUS À:

SERVICE JURIDIQUE
TEXTE: Matthias Horschik, avocat
info@baukader.ch
27 BAUKADER.CH 5 | 2023 FÉDÉRATION
MATTHIAS HORSCHIK, avocat

FLASH INFO 5/2023

Informazioni dal Comitato centrale

Riunione del 21.04.2023

Come di consueto, il Comitato centrale ha trattato gli affari da sottoporre all’Assemblea dei delegati. Dopo la riunione del Comitato centrale, si è svolto lo scambio annuale con la Commissione di controllo aziendale.

Assemblea dei delegati 2023

L’Assemblea dei delegati si terrà sabato 17 giugno 2023 all’Hotel Aquatis di Losanna. Ai delegati saranno sottoposte i seguenti affari:

1. Verbale dell’Assemblea dei delegati del 18 giugno 2022

2. Accettazione delle relazioni

2 .1 R apporto annuale 2022 sulle attività di Quadri dell’edilizia Svizzera

2 .2 Bilancio annuale 2022

2 .3 Relazione della Commissione di controllo aziendale per 2022

3. P rogramma delle attività 2024

4. Bilancio quadro 2024

5. Revisione parziale degli statuti

6. Elezioni: Comitato centrale:

Adrian Lohf (per il resto del mandato 2022–2025)

Non sono pervenute mozioni da parte dei delegati.

Informazioni dalle sezioni

In occasione delle Assemblee generali di quest’anno, sono stati eletti i nuovi presidenti delle seguenti sezioni:

Informazioni dalla Sede centrale

Orari di apertura:

Sede centrale: da lunedì a venerdì mattina, 08.00–12.00, appuntamenti pomeridiani su prenotazione telefonica

Centralino telefonico: da lunedì a venerdì, 08.00–12.00/chiuso il pomeriggio

Il personale è raggiungibile tramite il numero di telefono diretto secondo i rispettivi giorni lavorativi. Vedi sito web:

www.baukader.ch/it/associazione/ chi-siamo/sede-centrale

Fricktal-Brugg-Baden: René Hüsler

Gli diamo un caloroso benvenuto, siamo ansiosi di lavorare con loro e gli auguriamo ogni bene nei loro nuovi incarichi.

PIÙ INFORMAZIONI:

www.baukader.ch

A arau-Freiamt: Natalie Barth
28 ATTUALE B AUKADER.CH 5 | 2023

Consegna dei diplomi di Tecnico diplomato SSS in conduzione di lavori edili

FOTO: mad

«In qualità di presidente della sezione Ticino di BauKader, ho avuto il piacere e l’onore di partecipare alla consegna dei diplomi di Tecnico diplomato SSS in conduzione di lavori edili, svoltasi lo scorso 17 marzo presso il Centro professionale di Trevano assieme al copresidente della OSDsi. È stata l’occasione per condividere con i diplomandi un momento di soddisfazione per il raggiungimento di questo traguardo professionale, e porgere, a nome di Baukader, le nostre congratulazioni.»

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«LA GENERAZIONE Z VUOLE LAVORARE IN AZIENDE BEN DIGITALIZZATE»

Yannick Blättler e il suo team di Neoviso offrono consulenza alle aziende sul tema della generazione Z. Nell’intervista rivela come le imprese edili possono convincere i giovani lavoratori specializzati dei loro meriti e come funziona la ricerca di posti di tirocinio 2.0.

INTERVISTA: Susanna Vanek, SSIC

FOTO: mad

Il settore dell’edilizia soffre di una carenza di personale qualificato. Le professioni dell’edilizia sono attraenti per la generazione Z?

Le vere e proprie professioni dell’edilizia continuano ad essere interessanti per la generazione Z, perché comportano una buona formazione con contenuti artigianali e prospettive promettenti per il futuro. Ciò che manca, tuttavia, sono le condizioni quadro: la leadership è insufficiente e manca la flessibilità. Esattamente ciò che la generazione Z richiede e può anche pretendere al momento.

Cosa potrebbe trovare di particolarmente sgradito nelle professioni dell’edilizia?

Sebbene le prospettive future siano buone, in Svizzera spesso manca il riconoscimento delle professioni artigianali. Questo è un fattore importante. La generazione Z nota

naturalmente che in Svizzera, purtroppo, ci si aspetta troppo spesso che tutti debbano studiare o fare qualcosa in ufficio. Questo è fatale. Abbiamo bisogno di un numero ancora maggiore di persone che scelgano altre strade, soprattutto che scelgano le professioni dell’edilizia. Tuttavia, come ho già detto, è anche vero che i dirigenti, che sono le persone di riferimento principali nella formazione e poi nel lavoro, dovrebbero svolgere un lavoro migliore. Nei focus group notiamo che spesso manca la «gioia per i giovani» e che troppo spesso si è «lacché» piuttosto che un membro a pieno titolo del team. Ciò demotiva e porta spesso, ad esempio, all’abbandono della formazione.

Viceversa: cosa apprezza?

I ragazzi sanno di essere richiesti e fisicamente attivi. Alla fine della giornata vedono un risultato e ne sono orgogliosi. Anche la varietà dei progetti di costruzione, quando è possibile, piace ai ragazzi.

Oggi i mestieri artigianali sono meno richiesti quando si tratta di scegliere un apprendistato. È colpa dei genitori o della generazione Z?

Purtroppo, spesso è anche colpa dei genitori. Nelle nostre ricerche, sentiamo la pressione del fatto che oggi bisogna studiare o scegliere una professione in cui si lavora in ufficio. Ma le professioni artigianali sono altrettanto importanti e, per molti della generazione Z, sono addirittura la soluzione migliore. Una solida formazione nell’artigianato è oggi più che mai richiesta e c’è ancora molto da fare. Dobbiamo cominciare a migliorare l’immagine dell’artigianato e trasmetterla alla prossima generazione.

Il settore dell’edilizia è ancora poco digitalizzato. Uno svantaggio nel reclutamento di giovani che iniziano a lavorare?

Sì, anche la generazione Z sa che oggi molte cose sono possibili e si arrabbia soprattutto quando qualcosa non viene risolto in modo efficiente. Non si tratta solo dei tanto citati progetti di costruzione, ma di molti altri aspetti che semplificano la vita lavorativa, il coordinamento e la comunicazione. Le aziende che hanno una forte presenza online e si dimostrano all’avanguardia aumentano

30 FOCUS B AUKADER.CH 5 | 2023

la motivazione a candidarsi. L’artigianato rimane, il digitale sta arrivando, più forte di quanto pensiamo.

Quali sono le professioni da sogno della generazione Z e perché?

Non c’è una risposta generale. Ci sono sicuramente molti nuovi profili professionali come il Content Creator che esercitano un’attrazione. Ma l’attività è meno importante della possibilità di lavorare in modo flessibile e di avere buone prospettive. Queste ultime si riferiscono agli aspetti finanziari e all’opportunità di un ulteriore sviluppo.

Quanto è importante la possibilità di lavorare a tempo parziale per la generazione Z?

È molto importante. I ragazzi sono naturalmente disposti a completare la formazione, ma la domanda di gradi di occupazione del 60 o 80% è alta. Per poter portare avanti i propri progetti o per avere un equilibrio tra lavoro e vita privata. D’altronde, queste sfide coinvolgono tutte le generazioni, ma le precedenti sono state finora troppo poco coerenti.

Ogni generazione è diversa. Cosa distingue la generazione Z dalle generazioni precedenti?

È la generazione iperconnessa degli smartphone e dei social media. Non è composta da persone completamente nuove, ma da persone cresciute in un nuovo contesto sociale e tecnologico. Nella loro vita danno per scontata questa quotidianità.

A quali argomenti è particolarmente interessata?

Anche in questo caso, come sempre, non esiste una risposta generale. Nuovi temi come l’ambiente e la sostenibilità, il mondo virtuale, gli eSports, le criptovalute e la blockchain, le nuove tecnologie e naturalmente i viaggi sono sicuramente d’interesse. Dopo tutto, la generazione Z vuole e deve ancora scoprire la vita.

Cosa possono fare le imprese edili per diventare interessanti per la generazione Z?

C’è una lunga lista su cui lavorare, ma come punto di partenza consiglio di controllare l’intero Candidate Journey. Qual è il primo punto di contatto della generazione Z?

Quanto è moderna e giovane questa presenza? Vedo subito i vantaggi? Possono essere progetti entusiasmanti, persone fantastiche e motivanti, nonché attrezzature e strumenti di buona qualità. Nel migliore dei casi, i giovani in cerca di un posto di apprendistato trovano sul sito web giovani testimonial.

La generazione Z è una generazione da social media. Cosa significa per il reclutamento di apprendisti e giovani professionisti?

Le aziende dovrebbero pensare «social first»: come sarebbe una campagna o un’informazione come TikTok? O come post su Instagram? Dopodiché, passo agli altri canali. In genere consiglio di gestire questi canali in modo professionale come azienda e di farsi consigliare. C’è un enorme potenziale per generare attenzione e rilevanza.

Le opportunità di carriera nel settore delle costruzioni – con un apprendistato si può diventare CEO –sono interessanti per la generazione Z? Assolutamente sì. Nella top 3 dei criteri di selezione per un posto di lavoro ci sono le opportunità di formazione e perfezionamento, che, secondo la generazione Z, includono sempre lo sviluppo personale: se riescono a fare carriera e quindi a realizzare il loro potenziale, è sempre considerato un perfezionamento. Non si tratta solo di seminari.

Il settore delle costruzioni paga i salari più elevati per gli artigiani. È un punto a favore per la generazione Z? Assolutamente sì. Sebbene il salario sia solo al 6° posto per la generazione Z che lavora, affinché vadano a tutto gas nella vita di tutti i giorni, il salario è centrale per il reclutamento (di apprendisti o diplomati). Ma non

YANNICK BLÄTTLER

è tutto. I punti già citati sulla varietà, la flessibilità e una leadership vicina sono anche criteri importanti o micidiali che fanno sì che i giovani abbandonino l’apprendistato.

Quanto è importante la sicurezza materiale per la generazione Z?

Certo, anche la generazione Z vuole costruirsi una vita fantastica. Ma in un’epoca in cui tutto è disponibile sotto forma di abbonamento o di affitto, la proprietà perde il suo significato. Dopo una lunga intervista con me, una volta un giornalista ha scelto il titolo: «Vivere in abbonamento». Molto appropriato.

Il suo consiglio personale per le imprese di costruzione.

Formate il vostro personale dirigente, ottimizzate il vostro employer branding, andate sui social media e investite nei processi di costruzione e nei modelli di business digitali.

Questo articolo è stato pubblicato per la prima volta in tedesco e francese su «Schweizer Bauwirtschaft».

Yannick Blättler è fondatore e titolare della NEOVISO AG, specializzata nella generazione Z. Analizzano regolarmente i giovani tra i 14 e i 25 anni in Svizzera con i loro studi in vari settori. Inoltre, forniscono consulenza a PMI e grandi aziende su come affrontare questo giovane gruppo target e produrre contenuti per i social media.

Yannick ha conseguito un bachelor all’Università di Zurigo e un master in Business Innovation all’Università di San Gallo. Oltre a dirigere il suo team di 28 persone, è anche membro del consiglio di amministrazione di Chrampfcheibe AG ed è cofondatore dell’associazione studentesca svizzera NEO Network. Per temi come il marketing, la leadership o le HR non solo è regolarmente sul palco, ma anche dietro il microfono per il suo podcast personale.

31 BAUKADER.CH 5 | 2023 FOCUS

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campus-sursee.ch/gf-bau

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