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Philipp Rießle wurde DSV-Trainer des Jahres ������������������������������������
Philipp Rießle DSV-Trainer des Jahres
Der Deutsche Skiverband zeichnete den Erfinder der „Running Dragons“ für seine wegweisende Basisarbeit im Schwarzwald aus
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Der Badische Sportbund Freiburg hat auf das „richtige Pferd“ gesetzt: Seit mehreren Jahren unterstützt der Dachverband des organisierten Sports im Rahmen seiner Kooperationsmodelle Schule-Verein außergewöhnliche Initiativen – so auch die von Philipp Rießle ins Leben gerufene Nachwuchsschmiede „Running Dragons“. Nun wurde der 36-jährige St. Märgener vom Deutschen Skiverband mit dem Titel „Trainer des Jahres“ geehrt.
Der Vater dreier Kinder ist selbst Grundschullehrer an der Zwergschule in Waldau und als Übungsleiter an der Basis einer der wichtigsten Ideengeber des Skiverbands Schwarzwald. „Als Lehrer-Trainer verbindet er Schule und Sport optimal und ist die ideale Besetzung zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung sowie der schulischen und beruflichen Qualifizierung junger Talente“, heißt es in der Laudatio des DSV, der die Preise in der Würth-Arena in Künzelsau im Rahmen einer zweitägigen Veranstaltung des DSV überreichte. Was die „Dragons“ anbetrifft, so ist dies ein wegweisendes Erfolgsmodell. Vor fünf Jahren gab es im Hochschwarzwald nur noch rund 20 Nachwuchs-Kombinierer und Springer, jetzt sind es schon 60. Rießle kann in Hinterzarten, Breitnau und Menzenschwand mittlerweile auf 15 Übungsleiter setzen und hat einen festen Stamm von sechs, sieben Trainern. Das „Erfolgsmodell Philipp Rießle“ beschreiben wir an gleicher Stelle ausführlicher, wenn der BSB im kommenden Frühjahr Rießle und seine „Dragons“ erneut mit einem Kooperationspreis auszeichnen wird. BZ/Johannes Bachmann –Joachim Spägele
Philipp Rießle bei der Preisverleihung in Bad Künzelsau. Foto: SVS/DSV
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AOK und LG Offenburg – gemeinsam bewegt Gesundheit erleben.

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Gesunder Verein. Gesunde Zukunft.
AOK Baden-Württemberg
Foto: Jana Marzinkowski · · 09/21 RWK
Modellhafte umsetzung der Kompetenzvermittlung für Mitarbeiter beim Sportabzeichen
Beim dritten Anlauf hat es endlich geklappt. Nach zwei Corona-bedingt ausgefallenen Terminen 2020 und im Frühjahr 2021 konnte der Lehrgang zur Ausbildung zum Sportabzeichenprüfer und -coach an der Sportschule Baden-Baden Steinbach nun doch durchgeführt werden.
Der Termin lag exakt an dem Wochenende, an dem der schon lange geplante Seniorenkongress in Steinbach hätte stattfinden sollen. Nach den Einschränkungen durch die Pandemie einigten sich der Badische Leichtathletikverband (BLV), der Badische Turner-Bund (BTB) sowie der Badische Sportbund Freiburg darauf, den Kongress auf 2023 zu verschieben und das frei gewordene Wochenende mit je einer kurzen Ersatzveranstaltung zu nutzen. Der BLV hatte dafür das Thema Sportabzeichen ausgewählt. BLV-Vizepräsident Ottmar Heiler, gleichzeitig Präsidiumsmitglied im BSB, referierte nach der Begrüßung durch Dr. Christof Armbruster von der Sportschule über die Organisation der Sportabzeichenvergabe, über die Struktur des Leistungskatalogs sowie über die Rolle und die Handlungskompetenzen der Prüfer und Coaches. Der BSB hat seit einer Pilotveranstaltung beim DOSB in Frankfurt die Coachausbildung mit der Prüferlizenz gekoppelt und bereits zwei Veranstaltungen erfolgreich durchgeführt. Dadurch soll nicht nur die Korrektheit der Messung von Zeiten, Weiten und Höhen gewährleistet sein, sondern auch das Wissen um methodische Wege in der Vermittlung von Fertigkeiten vertieft werden. Dr. Armbruster zeigte in seinen Ausführungen besondere Aspekte auf, wie die moderne Trainingslehre in den Trainingsalltag einfließen soll. Im ersten Praxisteil beschäftigte sich Ottmar Heiler mit der Disziplingruppe Kraft. Er zeigte einfache Übungsformen, die relativ schnell zu einem guten Ergebnis im Kugelstoßen führen können. An Fallbeispielen versuchte er aufzuzeigen, wann ein Versuch gültig oder ungültig sein kann. Etwas erstaunt zeigten sich die Teilnehmer, dass nach mehrfachen Studien ein gezieltes Krafttraining fast den gleichen Trainingseffekt hat wie ein pures Techniktraining mit der Kugel. Für die meisten neu war die Darstellung des Steinstoßens, das eine gute Alternative zum Kugelstoßen sein und nicht selten zu besseren Ergebnissen führen kann. Nach dem Abendessen wurde bei Dunkelheit das Schleuderballwerfen in der Halle erlernt. Die Technik des Drehens stand dabei im Vordergrund. Da die niedrige Hallendecke und die kleine Fläche keine kraftvollen Würfe erlaubten, wurde mittels durch Parteibänder verlängerte Tennisreifen die Drehung und der Abwurf geschult. Neben dieser, der Koordination zugeord-

neten Disziplin konnte auch das zur Kraft gehörende Medizinballwerfen ausprobiert werden, das bei allen Teilnehmern für nicht immer erwartete gute Ergebnisse sorgte.
Zweiter Tag
Der zweite Tag war der Koordination und der Schnelligkeit gewidmet. In methodischen Reihen wurden die Elemente Anlauf, Absprung und Landung erprobt. Auch an der Sprunggrube wurde die Messung in Meter und Zentimeter und auch mit Zonen für die jüngeren Schülerklassen demonstriert. Alle Teilnehmer konnten dann beim relativ einfachen Standweitsprung eine weitere Alternativübung zum Ku-
gelstoßen ausprobieren und ihr Sprungvermögen austesten. BLV-Trainer Nils Kruse übernahm schließlich den zweiten Praxisteil. Im ersten Block wurde gezeigt, wie beim Sprint, und insbesondere beim Start, altersgerechte Trainingsformen eingesetzt werden können. Der im Programm folgende Hochsprung erfordert ein hohes Maß an koordinativen Fähigkeiten. Dies setzt in der Ausbildung daher eine vielfältige methodische Vorbereitung voraus. Diese einzelnen Elemente wurden von den 18 Teilnehmern Schritt für Schritt probiert und umgesetzt. Auch wenn die Beine durch die vielen Belastungen bei so manchen Teilnehmern schon merklich strapaziert und müde waren, konnten beim Seilspringen noch einmal die letzten Reserven mobilisiert werden. Der genaue Ausführungsmodus in den verschiedenen Altersklassen erfordert von den Prüfern Sachkenntnis und ein gutes Auge. Im Zweifelsfall sind im Internet alle Sprungfolgen als Kurzfilme einsehbar. Das Ausprobieren der verschiedenen Formen bereitete den Teilnehmern offensichtlich viel Spaß. Im Laufe der zwei Tage wurde den Lehrgangsteilnehmern auch vermittelt, wie Prüfungen im Schwimmen und Radfahren abgenommen werden können. Die Prüfungen im Turnen müssen mit einem ausgebildeten Trainer bzw. Kampfrichter durchgeführt werden. Bei Fortbildungen in den kommenden Jahren will sich der BSB dezentral auch detaillierter mit den Aufgaben aus dem Turnbereich beschäftigen. Diese „Auffrischungen“ sind für Sportab-
zeichenprüfer alle vier Jahre verpflichtend, wobei auch eine Vertiefung in der methodischen Aufarbeitung angeboten wird. Bei der Behandlung aller praktischen Einheiten wurde von beiden Referenten auf die notwendigen Sicherheitsaspekte hingewiesen. Weiter wurde auf die Beachtung einer alters- und könnenbasierten Vermittlung großen Wert gelegt. Der Weg zum Ziel, nämlich der möglichst ganzjährige Trainingsprozess, sei mindestens genauso wichtig wie die erfolgreiche Durchführung der Prüfung.
Großes Lob
Viele Teilnehmer äußerten sich nicht nur sehr positiv über die Vermittlung der Lehrinhalte an den zwei anstrengenden Tagen. Großes Lob gab es auch für das Personal der Sportschule, das trotz weitreichender Einschränkungen durch das auferlegte Corona-Hygienekonzept einen reibungslosen Verlauf ermöglichte. Nicht nur in Baden, sondern auch bundesweit, ist die kontinuierliche Ausbildung von Prüfern enorm wichtig, da viele Personen seit vielen Jahren und Jahrzehnten diese ehrenamtliche Tätigkeit auf sich genommen haben und sich altersbedingt einschränken müssen. Um nach dem Corona bedingten 50 %igen Rückgang der Sportabzeichenverleihung den erhofften Aufschwung in nächster Zukunft bewältigen zu können, müssen neue Trainer gewonnen werden. In den Schulen sollen Sportlehrer zur Abnahme von Leistungen ihrer Schüler motiviert werden. Das Sportabzeichen ist seit vielen Jahren im Bildungsplan der Schulen verankert. Als um-
fangreicher und aussagekräftiger Fitnesstest hat es dort oder auch im freien Sport seine besondere Bedeutung. Der BSB Freiburg honoriert die besten Schulen und Vereine jährlich in einer Ehrungsveranstaltung, bei der die erfolgreichsten Teilnehmer mit Geldpreisen ausgezeichnet werden. Auch mindestens zwei Mitglieder aus zwei Generationen können das Familiensportabzeichen erwerben. Viele Sportfachverbände können mit ihren Abzeichen (z. B. Fußballabzeichen, Geräteturnabzeichen, Tennisabzeichen…) eine der vier Bereiche des Sportabzeichens mit der Maximalpunktzahl (Gold) einbringen. Verschiedene Krankenkassen unterstützen seit vielen Jahren Sportabzeichenabsolventen mit Bonusprogrammen. Für Bewerbungen, z. B. beim Zoll, bei der Polizei und anderen Organisationen ist der erfolgreiche Erwerb Grundvoraussetzung. n Ottmar Heiler

Sportmedizin Bühl und Sportschule Steinbach intensivieren zusammenarbeit
Die Kooperation zwischen der Sportmedizin Bühl im Klinikum Mittelbaden und der Sportschule Baden-Baden Steinbach besteht seit über drei Jahren. Die Leistungssportler, die in Steinbach trainieren, werden schnell und kompetent von der Sportmedizin Bühl unterstützt.
Zahlreiche Bundeskaderathleten aus verschiedenen Sportarten profitierten in den letzten Jahren von der Kooperation bezüglich der medizinischen Akutversorgung während den Trainingslagern in Steinbach. Das Team der Sportmedizin Bühl unter der Leitung von Dr. Marc Bientzle steht zeitlich schnell und unkompliziert zur Verfügung, um verletzte Athleten optimal zu versorgen. Im Bildungsbereich referiert Dr. Bientzle Themen aus dem Leistungssport und aus dem Bereich der Prävention. Im Gespräch mit dem Schulleiter der Sportschule Baden-Baden Steinbach, Christian Reinschmidt, mit Studienleiterin Ulrike Wagner

Trafen sich in Steinbach zu einem Austausch über weitere Kooperationsmöglichkeiten, von links: Sportschulleiter Christian Reinschmidt, Studienleiterin Ulrike Wagner, Dr. Marc Bientzle und BSB-Geschäftsführer Joachim Spägele. Foto: BSB
und dem Geschäftsführer des Badischen Sportbundes Freiburg, Joachim Spägele, freute sich Dr. Bientzle künftig auch bei Tagungen in Steinbach tätig zu sein. Für Reinschmidt ist die Zusammenarbeit „ein Glücksfall für die Kaderathleten der Sportschule sowie eine optimale Ergänzung im Bereich der Trainerausbildung“. n
Endlich wieder Skiprüfungen
Seit März 2020 konnte der Skiverband Schwarzwald (SVS) aufgrund der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden Beschränkungen keine fachspezifischen Basis- und Prüfungslehrgänge mehr durchführen. Für die Trainer C Ausbildungen Ski-Alpin war dies eine lange Durststrecke.
Der SVS hatte durch den Lehrgangsausfall über eine komplette Saison hinweg einen großen Stau an Teilnehmern, so dass Anfang November ein erster Lehrgang für diese Saison geplant wurde. 17 Teilnehmer trafen sich zu dem Aufbau- und Prüfungslehrgang im Stubaital in Österreich. Viele davon mussten ihre Prüfungen schon mehrmals verschieben, und letztlich waren alle sehr froh, dass die Prüfungswoche unter den aktuellen Auflagen durchgeführt werden konnte. Die beiden Ausbilder des Skiverbandes, Mareen Auer und Marius Maier, hatten während der Lehrgangswoche auf dem Stubaier Gletscher nicht immer ideale Schneebedingungen. Sie setzten aber alles daran, den Lehrgang inhaltlich und qualitativ wie gewohnt durchzuführen. Pünktlich zu den Prüfungslehrproben schneite es und das Wetter zeigte sich am Prüfungstag von seiner besten Seite. So hatten die Teilnehmer ideale Voraussetzungen zur Durchführung ihrer Lehrproben. Neben Mareen Auer und Marius Maier kamen noch Dominique Häusler (Skiverband) und Andreas Maginot (Sportschule Steinbach) zu den Prüfungslehrproben am Freitag dazu. Die schriftlichen Prüfungen wurden bereits am Vortag erfolgreich absolviert. Nach so vielen Widrigkeiten des Ausbildungsverlaufs war das Prüfungsergebnis umso erfreulicher. Die Prüfer sahen sehr schöne Lehrproben, und die Skivereine der einzelnen Teilnehmer können sich auf motivierte und gut ausgebildete Trainer freuen. Wir hoffen, dass die Skisaison 2021/2022 von vielen genutzt werden kann, um das Erlernte anzubringen. n

Prüfungslehrproben des SVS auf dem Stubaier Gletscher. Foto: Andreas Maginot

Bildungsprogramm 2022 der Sportschule Baden-Baden Steinbach jetzt bestellen
Das Bildungsprogramm kann ab sofort bei der Sportschule geordert werden. Gleichzeitig ist die komplette Broschüre auf www.sportschule-steinbach.de einsehbar.

WAS ICH SPÄTER WERDEN WILL? TRAINER
IN SPORTDEUTSCHLAND
Trainer*innen sind Psycholog*innen. Sie coachen Sportler*innen und begleiten sowohl bei Erfolg als auch bei Niederlagen.
