Luv & Lee _CLUBMAGAZIN PYC 1.2016

luv und lee

club magazin

1.2016

yachtsport seit 1891

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luv und lee

// vorwort

1.2016

... was lange währt, wird gut!

Liebe Mitglieder im PYC, verehrte Freunde, Förderer und Anzeigengeber, vor über drei Jahren erschien die letzte Ausgabe von „Luv + Lee“, und das ist

Hartmut Waldow Vorsitzender PYC

aus Sicht des Vorstandes höchst bedauerlich. Aber „die Luft war raus“, die Redaktionsmitglieder waren ausgebrannt, die Attraktivität unseres Clubmagazins hatte offensichtlich unter sehr unterschiedlichen Faktoren gelitten, reizvolle, spannende Berichte fehlten, weshalb dann das Interesse der damals tätigen Mitglieder fehlte.

Schade!

So soll es aber nicht bleiben! Initiiert durch einen langen Atem, manchen Druck beim Vorstand, eine geduldige, phantasievolle Layouterin, eine fleißige, hartnäckige Anzeigenakquisiteurin und nicht zuletzt die Bereitschaft manchen Mitglieds ist es nun doch endlich gelungen, ein neues „Luv+ Lee“ vorzulegen.

Es ist fast alles neu! Sogar das Format, das nicht in jedes Bücherregal passen wird, entspricht nicht dem bekannten Gesicht aus vielen Jahren. Aber wir wollten einen neuen, modernen, wertigen, attraktiven, selbstbewussten Auftritt bieten, der in die Zeit passt, wenn sich der Vorhang hebt. Dabei ging es nicht um Mainstream! Das Ziel war ein Clubmagazin, das sich mit denen anderer deutscher Segelclubs messen kann. Diese Ziellinie haben die Macher unter der Ägide von Thorsten Bachler nach meinem Eindruck ausdrucksvoll erreicht.

Jetzt sind Sie, seid Ihr dran! Stimmt die Überschrift dieser knappen Zeilen?

Die Redaktion freut sich über jede! Reaktion. Lob ist ihr am liebsten. Aber Lobhudelei verträgt sie nicht; dann lieber konstruktiv sagen, was beim nächsten Mal besser gemacht werden kann.

Ich danke allen aktiv Beteiligten für ihre Arbeit! Ich danke im Namen des PYC allen Anzeigengebern! Ich danke Thorsten Bachler und seiner Crew für Kreativität und Beharrlichkeit! Ich wünsche allen Lesern (m/w) viel Vergnügen beim Aufschlagen von der ersten bis zur letzten Seite unseres neuen Clubmagazins „Luv + Lee“.

Hartmut Waldow Vorsitzender

1.2016 // Luv & Lee 3

1891

125

405

boote

Jahre Yachtsport

75 jahre

54 x gold

40 x Silber 28 x Bronze

951 mitglieder

72

7

6 weltmeistertitel

4

trainer

20.000

40

118

gefahrene Autokilometer mit den Jugendbussen p.a.

154

25,15 m längstes Clubschiff (LOA) 4 Luv & Lee // 1.2016

schlauchboote

luv und lee

// editorial

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Positionsbestimmung 125 Jahre und nun das: Das Mitgliedermagazin des Potsdamer Yacht Club ändert sein Format!

Alles anders. Alles neu. Oder doch nicht?

Oder anders gefragt: Warum nicht?

In diesem Jahr feiert der Potsdamer Yacht Club sein 125-jähriges Bestehen und blickt zurück auf eine stolze und ereignisreiche Geschichte. Regatten wurden geseThorsten Bachler

gelt, manche Seemeile geloggt, Feste gefeiert, Bücher wurden geschrieben und vieles wurde angepackt.

Zeit wurde es! Denn die Zeiten ändern sich – und damit auch unser PYC… Warum? Weil er es muss!

Auf dem Wasser wird mittlerweile gefoilt, Etmale werden erreicht, wovon vor 10 Jahren nur geträumt werden konnte, eine Segel-Bundesliga macht Furore, neue Materialien und Risse machen die Boote effizienter (aber auch immer ähnlicher), Tabletts lösen zunehmend die Kartennavigation ab und elektronische Anlegehilfen

Mit der Ihnen vorliegenden Jubiläumsausgabe des Luv & Lee Club-Magazins haben wir dem 125-jährigen Jubiläum des PYC einen besonderen Rahmen gegeben. Ab der Seite 22 finden Sie, liebe Leserinnen und Leser, Texte und Bilder rund um die Feierlichkeiten in diesem für unseren Club so besonderen Jahr.

unterstützen sogar das „Einparken“ im Hafen. Es gibt

Aber auch die Jugend und die Seesegler finden sich

aber auch „beruhigende“ Nachrichten: Die „Klassiker-

auf „ihren Seiten“ wieder, ebenso wie die Sportler,

Szene“ boomt und die Jugend, die „Digital natives“, geht ganz selbstverständlich mit den neuen Technologien

Freitzeitkapitäne, Mitarbeiter, Unterstützer und Gäste in unserem Club.

um und erwarten ein entsprechendes Angebot.

Aber: Werte, Transparenz, Ökologie und Miteinander sind ihnen mindesten genauso wichtig! Und sind das nicht genau die Dinge, die wir in einem Segelclub vermitteln?

Wie sang einst Hans Albers? (Der übrigens im September des gleichen Jahr geboren wurde, wie unser Potsdamer Yacht Club): „Seemanns Braut ist die See, nur ihr kann ich treu sein, wenn der Sturmwind sein

Die aktuellen und vorhersehbaren gesellschaftlichen Veränderungen spüren Wirtschaft und Vereine. Das

Lied singt, dann winkt mir der großen Freiheit Glück.“ – Hans Albers (La Paloma)

veränderte Freizeitverhalten vieler (junger) Menschen und der demographische Wandel machen es auch Segelclubs zunehmend schwerer, die gewohnten Wege beizubehalten und neue Mitglieder zu werben. Der PYC –

In diesem Sinne wünsche ich den Lesern viel Vergnügen, viele schöne Stunden auf dem Wasser und unserem PYC weiterhin viel Glück.

obwohl seit Jahren sehr erfolgreich – macht da keine Ausnahme. Digital ist „State of the art“ und Print ist

Fair Winds, Thorsten Bachler

tot… so möchte man fast meinen. Wir sind da anderer Ansicht: Beides hat seine Berechtigung und seine Nutzer.

Oder hätten Sie, liebe Leser, die Festschrift des PYC nur in digitaler Form lesen wollen? Um den so erfolgreich eingeschlagenen Weg in der Zukunft weiter gehen zu können, wird vieles nicht so bleiben können, aber viel Gutes beibehalten werden. Neues schaffen, ohne die Tradition zu vergessen. Darum wird es gehen.

1.2016 // Luv & Lee 5

// inspiration

„ … Von draußen war kein Wind zu hören, aber die Dulcibella begann sich im Schlaf zu regen, sie rollte unter der treibenden Kraft einiger schwacher Meereswogen und sprang gelegentlich kurz hoch, als schrecke sie auf wie ein unruhiger Schläfer. „Wie sieht´s aus?“ rief ich von meinem Sofa her. Ich mußte die Frage wiederholen. „Wir kriegen Regen“, sagte Davies und kam zurück, „und möglicherweise Wind, aber wir liegen hier sicher genug. Er kommt von Südwest; wollen wir uns aufs Ohr legen?“ „Wir sind mit deiner Reise noch nicht am ende“, sagte ich. „Steck dir die Pfeife an und erzähle mir den Rest.“ ….“ Aus: Erskine Childers ‚Das Rätsel der Sandbank‘ Aus dem Englischen von Hubert Deymann © 1975 by Diogenes Verlag AG, Zürich 6 Luv & Lee // 1.2016

1.2016 // Luv & Lee 7

// inhalt 1.2016 Vorwort

3

Positionsbestimmung

5

clubgeschehen / aus dem pyc Kurzmeldungen

10

Vorstand und Ausschüsse

14

Jahreshauptversammlung 2016

16

Impressum

18

Merchandising

19

Vorstellung: Webseite PYC

20

125 jahre PYC Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

22

Der „Potsdamer“ ist ein Berliner

24

Besondere Veranstaltungen

28

125 Jahre PYC – Jubiläumsempfang

30

Ansegelfest im PYC

34

jugend Jugendarbeit im PYC

40

Opti Team Cup Berlin

42

Optibericht Gardasee 2016 / Trainingslager

44

Segel AG

46

Erfolgreiche „Blitzkiste“

48

Ein Einstieg in das Jollenkarussell

50

Wie erhielt unser Jugendhaus seinen Namen

52

die neue webseite des pyc

20

125 jahre pyc

22

sport Sport und Olympia im Potsdamer Yacht Club

54

Die 2. Segelbundesliga

56

Svenjas Resümee

58

PYC-Supporter-Club

61

Das kleine Jubiläum und die Frage über die Zukunft 62 Zielsetzung und Motivation

64

seesegler Seesegler-Treffen 2016

69

Cat man do auf der ARC Baltic

70

1. Berlin Offshore Cup 2016

79

25 Jahre Sweet Sixteen

80

Götz Link, der Botter und ich

84

SSS Gorch Fock und der PYC

86

wissenswertes Gastronomie im Potsdamer Yacht Club

90

Für Sie durchgeblättert

92

Interview

98 der „potsdamer“ ist ein Berliner

8 Luv & Lee // 1.2016

24

luv und lee

club magazin

ansegeln

34

1.2016

opti team cup

42

svenja weger: resĂźmee

58

einstieg ins jollenkarussel

50

segel-bundesliga

56

zielsetzung und motivation

64

25 jahre Sweet Sixteen

80

7 wochen im osten der ostsee

70

1.2016 // Luv & Lee 9

// clubgeschehen

kurzmeldungen

Neue heiSSe Renner im PYC Zwei unserer Mitglieder haben neue, heiße Boote für die Saison am Start! Die VX One ist der neue One Design Racer von Ovington. Die Bootschmiede von 505er, 29er, 49er und Musto Skiff hat wieder einen Bestseller produziert – VX One: 260kg Skiff mit 90 kg Kiel, Epoxy Boot Vollsandwich und mit bis zu 3 Seglern an Bord. Es sind schon große Felder in England und den USA (bei der „Meisterschaft der Meister“, waren bereits 20 Boote in der USA dabei) am Start – eine Verbreitung hierzulande wird also sicher nicht lange auf sich warten lassen.

Am Karfreitag bekammen wir zwei dieser Racer in den Club geliefert. Der mehrfache Welt- und Europameister Holger Jess lieferte die Boote aus, trimmte sie und begleitete auch die ersten Schritte auf dem Wasser.

VX One

Welt- und Europameister Holger Jess lieferte die Boote aus

10 Luv & Lee // 1.2016

Marine-Kutter-Regatta

Kiel

17. bis 21. Juni 2016 Aufruf an die „jungen Wilden“ .. zwischen 16 und 25 Jahren! Wir suchen Teilnehmer für die bekannte „Marine-Kutter-Regatta“ diesen Sommer in Kiel! Auch dieses Jahr ist es uns wieder gelungen, eine Kooperation zwischen der Gorch Fock und dem Potsdamer Yacht Club zu organisieren.

Wir werden zum zweiten Mal an der Marine-Kutter-Regatta vom 17. bis zum 21. Juni 2016 teilnehmen und dieses Jahr sogar den Steuermann stellen, denn unsere Regattaexpertise ist dringend gefragt....

Insgesamt stehen folgende Highlights im Rahmen der Kieler Woche auf dem Programm: · Marine Kutterregatta · Besuch des Olympiastützpunktes in Kiel und des Regatta-Spektakels Kieler Woche · Volksfest Kieler Woche · Besuch der Open-Ship NATO-Verbündeten nach Manöver in der Ostsee (z.B. US-Zerstörer oder britischer Helikopter-Träger) · Unterbringung auf der deutschen Fregatte Insgesamt wird es wieder ein aufregendes Wochenende werden und hoffentlich sowohl Eure Regatta-Bedürfnisse, Eure PartyAmbitionen als auch eine gewisse Neugier für die deutsche Marine bedienen.

An Kosten werden auf uns eine Verpflegungspauschale von 8,- Euro pro Tag und die Anfahrt zukommen. Ein wenig Taschengeld für das Volksfest dürfte auch von Nutzen sein.

Bei Interesse meldet Euch bitte bald im Sekretariat (sekretariat@pyc.de), denn auch dieses Jahr ist die Anzahl der Teilnehmer auf sechs Clubmitglieder beschränkt.

Hoffentlich bis bald, Euer Michael Tarnowski

Potsdamer Abend – ein Familienfest Am 22.1.2016 konnte in der Bar unserer Gastronomie niemand mehr umfallen – so voll war es… Für ein Familienfest, wie es dieser Abend seit Jahrzehnten ist, war das auch nicht anders zu erwarten. Da der Saal bis auf den letzten Platz besetzt war, werden über 120 Mitglieder von 8 bis über 80 dabei gewesen sein.

Nach einer nicht nur versprochenen, sondern wirklich kurzen Begrüßung unseres Vorsitzenden gab es zum ersten Mal das Menü unseres neuen Gastronomen, das dann zu ziemlich später Stunde vor dem Dessert (endlich) abgelöst wurde von der Siegerehrung 2015. Acht Opti-Kinder, sechs Laser 4.7/Radial-, fünf 420er-, fünf 470er-, ein 49er-, ein 2,4Rm-, zwei Korsar-, ein 505er, drei Trias-, ein MustoSkiff-, zwei 15erP-Boote-, ein ORC-1-Klasse-, 21 Yardstick-, 16 Bundesliga-Segler haben im vergangenen Jahr erfolgreich und zum Teil sehr erfolgreich unter dem Stander des PYC um Platz und Sieg gekämpft.

Neue J70 im PYC

Die Grünwald-Kette erhielt Annina Wagner für viele Jahre erfolgreichen Segelns für den PYC. Alle Namen zu nennen, hätte den Rahmen gesprengt. Bitte Nachsicht üben!

Dabei will der Autor nicht verschweigen, dass es herausragende Leistungen gab. Das gilt auch für unsere Seesegler! Den FranzSchönborn-Pokal für den besten Seesegler überreichte unser Obmann für das Seesegeln, Jörg Bardeleben, an Teja Mikisch und seine Crew für die Überführung seiner Hanse 371 von Griechenland nach Greifswald.

Wer alle Namen hören will, kommt 2017 zum Potsdamer Abend.

Der gehört traditionell auch der „Gorch Fock”. Der PYC ist der einzige Segelclub Deutschlands, der sich dieser Freundschaft rühmen darf. Der Kommandant, Kapitän zur See Nils Brandt, und seine Begleitung (ein Offizier, zwei Unteroffiziere, drei Mannschaften) gaben uns die Ehre. Nach einem Empfang am Donnerstagabend beim Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, und einer Stadtrundfahrt am Freitagvormittag waren sie beim Potsdamer Abend zu Gast. Obwohl es nun schon zu ziemlich vorgerückter Stunde war, „hingen die PYCMitglieder an seinen Lippen”; niemand war vorzeitig gegangen. Er berichtete kurzweilig und dabei spannend von den Reisen des vergangenen Jahres, von den Diskussionen zwischen Politik und Militär, dem Besuch des Bundespräsidenten auf der „SSS Gorch Fock” und vor allem auch den neuen Maßnahmen zur Sicherheit von Mannschaft und Schiff. Zeitgleich konnten alle Gäste eine reizvolle Bilderfolge vom Schulschiff der Marine sehen. Abschließend bekam der Kommandant wie alle seine Vorgänger eine PYC-Krawatte geschenkt und revanchierte sich mit einem Bild des Marinemalers Olaf Rahardt, das die „Gorch Fock” vor der Marineschule zeigt.

Ein vergnügliches Familienfest ging für die meisten gegen 24:00 Uhr zu Ende. Nach unbestätigten Berichten soll es Hartgesottene bis um 03:30 Uhr an der Bar gehalten haben. Nicht festgehalten!

Der Kampf um den Aufstieg in die 1. Segelbundesliga geht weiter – die ersten Regatten der neuen Saison sind bereits erfolgreich gesegelt... Damit wir in der Saison 2016 noch schlagkräftiger auftreten können, hat der PYC eine J/70 gekauft, die jedes ordentliche und außerordentliche Clubmitglied chartern kann und dem Bundesliga-Team an bestimmten Tagen zum kostenlosen Training zur Verfügung steht. (Die Nutzungsbedingungen liegen im Sekretariat aus) Der Bundesliga-Kader kann aus maximal 20 Team-Mitgliedern bestehen und noch sind nicht alle Plätze vergeben. Bisher haben sich als Steuerleute Frithjof Schwerdt, Jens Hartwig und Martin Metzing gemeldet. Wer als Crew oder auch als Steuermann im Kampf um den Aufstieg mitmachen möchte, kann sich entweder direkt bei den Steuerleuten oder bei unseren Team-Managern Christian Metzing (christian.metzing@gmail.com) und Jens Hartwig (mail@jenshartwig.eu) melden.

Auf eine erfolgreiche Saison!!!

Jürgen Waldheim, Christian Metzing

Der PYC auf der Boot & Fun 2015 Mit einem ausdrucksstarken Stand war der PYC auch 2015 auf der Berliner Bootsausstellung vertreten. Eine J 70, ein aufgeriggter Opti, ein Holzopti als Tresen, ein interaktiver Monitor, eine Segelnähmaschine, ein passendes Zugfahrzeug, perfekte Ausleuchtung und ein gutes Dutzend Mitglieder präsentierten unseren Club. Die an den Ausstellungstagen sehr unterschiedliche Besucherfrequenz führte erneut zu interessanten Gesprächen, die wir im Clubhaus 2016 fortsetzen werden. Die Kosten für einen eingetragenen Verein wie dem PYC hielten sich in erträglichen Grenzen, da unsere Präsenz von Volkswagen Automobile Berlin GmbH gefördert wurde. Die an den fünf Ausstellungstagen tätigen Mitglieder freuten sich, ihren Segelclub fremden Gesprächspartnern nahezubringen. Allen Mitgliedern, die sehr aktiv ihren PYC in den Mittelpunkt der Kontakte stellten, gilt unser Dank.

Club-J70: Buchungen und Schadensmeldungen Buchungen der PYC J70 bitte telefonisch im Sekretariat oder per E-Mail an J70@PYC.devornehmen. Meldung über Schäden immer per E-Mail vor dem Ablegen an J70@PYC. de mit Text und Foto melden. Sollte der Schaden beim Segeln eintreten, muss dies nach dem Anlegen per E-Mail mit Foto umgehend gemeldet werden.

Benutzung des Mastenkrans Unser Hafenkapitän Jörg Henschke weist darauf hin, dass die Bedienung des Mastenkrans mittels Elektromotor ab sofort einen Schlüssel erfordert, der im Sekretariat erhältlich ist. Damit sollen einer unbefugten Nutzung des Krans vorgebeugt und Beschädigungen vermieden werden. Wer im Umgang mit dem Kran keine Erfahrung hat, meldet sich bitte bei Jörg Henschke (hafenkapitaen@pyc.de) für eine Einweisung in die Bedienung des Krans.

yachtsport seit 1891

Interaktiver Screen des PYC

1.2016 // Luv & Lee 11

// clubgeschehen

kurzmeldungen PYC Bundesliga Team gleich am Saisonbeginn erfolgreich Gespannt sehnte sich das Team dem ersten Einsatz des PYC bei der Segel-Bundesliga entgegen. Vorteilhaft ist, dass ab dieser Saison dem PYC nun eine J70 zum Training zur Verfügung steht – so wurden nach der Arbeit während der Woche bis zum Sonnenuntergang Manöver und Abstimmungen auf der für die 2. Bundesliga neuen J70 trainiert. Während die anderen deutschen Vereine ihr Trainingspensum deutlich erhöht haben und im Winter und Frühjahr auf dem Gardasee sowie dem Mittelmeer mit Zwei-Boot-Kampagnen intensiv trainiert haben, blieben unserem Team dagegen verhältnismäßig wenig Trainingstage vor dem ersten Event im April.

Am Starnberger See sollten Leichtwindbedingungen herrschen, was auch die Teamzusammenstellung beeinflusst hatte. So gingen für unseren Club Luisa Schumann, Erik Schlaaff, Julius Adomeit und Martin Metzing an den Start. Der PYC startete schon früh gut ins Event und pendelte in den Zwischenergebnissen an den drei Wettfahrttagen zwischen dem zweiten und sechsten Gesamtplatz. Zum Ende hin wurde natürlich der Druck immer größer, da sich die Favoriten im Oberhaus eingefunden hatten.

Das Finale fiel wegen Windmangels aus. So stand das Endergebnis nach 39 gefahrenen Wettfahrten fest. Der PYC hat es aufs Trepp-

segel

chen geschafft und belegte den Saisonauftakt auf einem exzellenten 3. Platz! Dies ist eine gute Ausgangsbasis, um sich oben in der zweiten Liga zu behaupten und weiter an dem ehrgeizigen Weg hin zur ersten Bundesliga zu arbeiten.

Die Deutsche SegelBundesliga ist ein tolles Format und erfreut sich deutschlandweiter Verbreitung. Das Team hatte trotz nervenaufreibender Spannung ein super Regattawochenende. Es lohnt sich daher den Anschluss an die immer professioneller aufgestellten Clubs, die erheblichen Aufwand in der Bundesliga betreiben, nicht zu verlieren. Ein erster wichtiger Schritt ist mit der neuen Club-J70 getan, worüber sich der PYC-Bundesligakader sehr freut.

öffnungszeiten gastronomie Ab April steht Ihnen das Team um Christoph Harnisch und Silvia Herold regelmäßig dienstags und donnerstags ab 16:00 Uhr, mittwochs ab 15:00 Uhr, freitags ab 17:00 Uhr und sonnabends, sonntags und feiertags ab 12:00 Uhr zur Verfügung.

Aktuelles immer unter: pyc.de/gastronomiewillkommen-im-club

Angebot für opti-eltern Wenn ihr Kind an der Opti-Ausbildung teilnimmt, besteht für die Eltern die Möglichkeit zur Teilnahme an der Ausbildung zum Segelboot-Führerschein Binnen.

So können Sie Ihr Kind aktiv in der Theorie unterstützen, Zeit verbringen und einer gemeinsamen Zukunft auf dem Wasser steht nichts mehr im Wege. Kontakt: Thomas Läufer oder Kevin Zilch

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12 Luv & Lee // 1.2016

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1.2016 // Luv & Lee 13

// aus dem pyc

Vorstand

Am Sonntag, dem 21. Februar 2016, wurde Hartmut Waldow auf der Jahreshauptversammlung des PYC für die nächsten drei Jahre zum Vorsitzenden des PYC mit großer Mehrheit wiedergewählt. Das Vorstandsteam hat sich für die kommenden Monate viel vorgenommen: neben den Veranstaltungen rund um das 125-jährige Jubiläum des PYC sind Regatten auszurichten und notwendige Arbeiten am Clubhaus und im Hafen zu planen. Nicht zuletzt soll die Kommunikation mit den Mitgliedern des PYC intensiviert werden.

14 Luv & Lee // 1.2016

Hartmut Waldow Vorsitzender

Hartmut Papenthin stellv. Vorsitzender

 1.vorsitzender@pyc.de

 2.vorsitzender@pyc.de

Hans-Joachim Motzkus Dr. Bernhard Seidel Schatzmeister Schriftführer

Jörg Henschke Hafenkapitän

 schatzmeister@pyc.de

 schriftfuehrer@pyc.de

 hafenkapitaen@pyc.de

Jürgen Waldheim

Dr. Thomas Storch

vorstand – sport/olympia

vorstand – wirtschaft

Thomas Jänicke-Klingenberg, vorstand – jugend

 sport@pyc.de

 wirtschaft@pyc.de

 jugend@pyc.de

Vorstand und Ausschüsse

Vorstand

Jugendausschuss

Hartmut Waldow, Vorsitzender Hartmut Papenthin, stellvertretender Vors.

Jürgen Waldheim, Sportobmann Thomas Jänicke-Klingenberg, Jugendobmann Dr. Thomas Storch, Wirtschaftsobmann Dr. Bernhard Seidel, Schriftführer Hans-Joachim Motzkus, Schatzmeister Jörg Henschke, Hafenkapitän

Thomas Jänicke-Klingenberg, Obmann Thomas Läufer Kevin Zilch Thomas Metzing Frank-Peter Thieme

Ältestenrat Dr. Klaus Hunger, Obmann Joachim Görs Dietrich Lange Wolfgang Schneider Elisabeth Stegemann Peter Wallner Dr. Constantin Elfe – Ersatz Reinhard Fällenbacher – Ersatz Dr. Rudolf Raible – Ersatz Wahlausschuss Dr. Constantin Elfe Reinhard Fällenbacher Frank-Peter Thieme

Wirtschaftsausschuss Dr. Thomas Storch, Obmann Ralf Lagleder Thomas Metzing Martin Paal Jens Spinnrock Veranstaltungsausschuss Christiane Woite-Retsinas, Obfrau Elke Diehl-Schmigalla Jutta Doose Susanne Hofmann Jörg Junker Klaus Pampus Elisabeth Stegemann Ines Sujata Claus Zingel Kassenprüfer

Sportausschuss Jürgen Waldheim, Obmann Axel Bergmann Oliver Boy (Ausbildung) Norbert Dreifürst (Yardstick) Thomas Freundel Carsten Hanisch (Yardstick) Jens Hartwig (Bundesliga) Luisa Schumann (Bundesliga) Matthias Steinbrecher (Wettfahrtleitung) Frank-Peter Thieme (Wettfahrtleitung)

Jürgen Buhtz Dr. Constantin Elfe Beauftragte für besondere Aufgaben Archiv/Clubgeschichte: Dr. Rainer Didszuhn Fahrten-/Seesegler: Jörg Bardeleben Familien: Elke Diehl-Schmigalla Marketing/PR/Website: Thorsten Bachler Takelmeister (Dépendance): Dr. Jörg Junker Umweltschutz: Jens Spinnrock, Berthold Butscher Yardstick-Kommission: Hans Glave

1.2016 // Luv & Lee 15

// aus dem pyc

Jahreshauptversammlung 2016

I

n diesem Jahr fand die Jahreshauptversammlung am Sonntag, dem 21.

Februar, um 17.00 Uhr im PYC statt.

Mit 120 stimmberechtigten Mitgliedern war sie wieder so gut besucht, dass auch die Terrasse genutzt werden musste. Bevor mit der Tagesordnung begonnen wurde, gedachten die Mitglieder der Verstorbenen des vergangenen Jahres.

Darauf erfolgten die Vorstellung neuer Mitglieder, die Umwandlung und Ehrungen, und die Mitgliederversammlung bestätigte die Berufung von Dr. Thomas Storch als Wirtschaftsobmann und von Jörg Henschke als Hafenkapitän.

2015 wurde auch die Zusammenarbeit mit der Clubsekretärin und der Hausmeisterin beendet. Noch im November wurde eine neue Sekretärin, Frau Desireé Hoffmann, eingestellt, die dann vor ungeahnten Talfahrten durch die Aktenberge stand. Bis auf Weiteres wird sie von Frau Wolff bei den Aufräum- und Organisationsarbeiten unterstützt. Die Neugestaltung des Büros – neue Schranktüren, neuer Teppichboden, neuer Tresen, neue Schreibtische, fast neue Monitore, neue Farbe in Eigenleistung an den Wänden – sorgen für eine angenehme Arbeitsumgebung. Die Hausmeisterfunktion hat mit einem zweiten Anstellungsvertrag René Schlieff übernommen, der nun neben

unserer Bundesliga-Crew ebenso zur Verfügung wie gegen eine bezahlbare Chartergebühr den Mitgliedern. Das vergangene Jahr stand bereits im Zeichen des diesjährigen 125-jährigen Jubiläums des PYC. Der Vergnügungsausschuss begann frühzeitig mit den Vorbereitungen für das Ansegelfest der Bezirke Wannsee und Unterhavel; und eine kleine Crew von Mitgliedern bereitet die Festschrift für das 125-jährige Gründungsjubiläum unseres Clubs vor. Auf einen Wermutstropfen wies Hartmut Waldow auch hin: Das OVG hat im Dezember entschieden, dass dem Antrag auf Zulassung der Berufung unseres Nachbarn entsprochen wird. Damit wird das Verfahren erneut auf-

Im Anschluss daran begann der Vorsitzende, Hartmut Waldow, mit dem Bericht des Vorstands. Hervorzuheben sind die personellen Veränderungen im Laufe des letzten Jahres. So wurde nach dem Wechsel von Carsten Mügge zum BYC Kevin Zilch als zweiter Trainer eingestellt. Die Zusammenarbeit mit Thomas Läufer klappt hervorragend. Mitte des Jahres wurde der Vertrag mit der Pächterin der Gastronomie gekündigt und mit den Gastronomen Sylvia Herold und Christoph Harnisch ein neuer Vertrag geschlossen, der zum Anfang des Jahres 2016 in Kraft getreten ist. Zum Jahresende

seiner Tätigkeit im Hafen an der Seite von Sven Banse für Ordnung im Haus sorgt.

Neu übernommen wurde auch die Aufgabe des Seesegel-Obmanns; Jörg Bardeleben wird hier für frischen Elan sorgen. Hinsichtlich der sportlichen Aktivitäten hob Hartmut Waldow die erfreulich hohe Beteiligung an den vom PYC veranstalteten Regatten hervor. Um das Engagement der PYC-Segler in der Bundesliga zu unterstützen, aber auch den anderen PYC-Mitgliedern Gelegenheit für sportliches Segeln zu bieten, hat der Vorstand entschieden, eine J/70 anzuschaffen.

Das Boot steht nach festgelegten Regeln

gerollt. Schließlich dankte Hartmut Waldow im Namen des gesamten Vorstandes noch einmal allen, die aktiv zum immer außergewöhnlichen Ruf des PYC beigetragen haben: Freiwillige Helfer, Ausschussmitglieder, Slippteams, Ergebnisrechner, Tonnenleger, Wettfahrtleiter, Schiris, Spender, Autoren und viele andere.

16 Luv & Lee // 1.2016

A

uf den Bericht des Vorsitzenden folgten die Darlegungen der übrigen Vorstandsmitglieder. Der Schriftführer, Bernhard Seidel, gab einen kurzen Überblick über Umfang und Reichweite

eingesetzt werden, die im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten für das 125-jährige Jubiläum anfallenden Sonderausgaben zu decken. Die kräftige Steigerung der Beiträge für Gastund Fördermitglieder soll einen Anreiz dafür schaffen, diese Art in eine ordentliche Mitgliedschaft zu überführen, zumal die Gast- und Fördermitglieder in vergleichbarem Umfang die Infrastruktur des PYC nutzen. Die Aufnahmebeiträge bleiben dem Vorschlag nach unverändert; im Jubiläumsjahr allerdings sollen sie auf zehnmal 125 Euro, insgesamt also auf 1.250 Euro gesenkt werden. y

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des Haushalts im Wirtschaftsjahr 2015, der mit einem Plus von rund 17.000 Euro abschloss und verwies auf die mit der Einladung verteilten Unterlagen.

Auf Antrag von Jürgen Buhtz als einem der Kassenprüfer erteilte die Mitgliederversammlung dem Vorstand die Entlastung für das Jahr 2015.

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des Newsletters PYC – kurz + knapp sowie über die intensive Arbeit an der Jubiläumsschrift und dankte den hier engagierten Mitgliedern ausdrücklich für die Mitarbeit.

Jürgen Waldheim als Sportobmann erläuterte das sportliche Selbstverständnis des PYC, berichtet über die seglerischen Erfolge des vergangenen Jahres. Der PYC ist im Leistungssport nach wie vor auf breiter Basis gut positioniert. Mit Svenja Weger und Lasse Klötzing ist er im Sailing Team Germany vertreten, in verschiedenen Meisterschaften wurden beachtenswerte Ergebnisse erzielt, bei der Bundesliga konnte der Verbleib in der 2. Liga erreicht werden. Insgesamt habe sich das Förderkonzept des PYC bewährt.

Jürgen Waldheim schließt seinen Vortrag mit dem Ausblick auf die Segelsaison 2016.

Hartmut Papenthin als Jugendobmann führte aus, dass die PYC-Jugend im Opti, 420er, Laser und 470er einen großen Anteil im Berliner Kader hat. Die Trainingspläne zeigen hier positive Wirkung. Die Schwierigkeiten, die durch einen Kreuzbandriss bei Thomas Läufer und durch den Weggang des zweiten Trainers im letzten Jahr entstanden waren, konnten überwunden werden – dank des überragenden Einsatzes von Thomas Läufer, der Einstellung von Kevin Zilch als zweitem Trainer und weiteren Honorartrainern, so dass die Aussichten für die 2016er Saison sehr gut sind. Die Beschäftigung von Personen aus dem Bundesfreiwilligendienst werde geprüft, neue Formate von Wettfahrten seien geplant und Kooperationen mit der Potsdamer Marienschule und der Konrad-Schule in BerlinWannsee ins Auge gefasst.

Der Wirtschaftsobmann, Dr. Thomas Storch, berichtete über die Probleme mit dem Mastenlager, das der Nachbar beanstandet, erläuterte die Umgestaltung des Büroraums und über die Auseinandersetzungen mit der ehemaligen Gastronomie-Pächterin im Zusammenhang mit der Übergabe der Räumlichkeiten und Küchenausstattung.

Der neue Hafenkapitän Jörg Henschke gab einen Überblick über die Belegung der 163 Liegeplätze und wies einmal mehr darauf hin, dass die Kapazitäten weiterhin weitgehend ausgelastet sind. Der Schatzmeister, Sven Graeser, erläuterte die Entwicklung

yachtsport seit 1891

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m Anschluss gaben Dr. Thomas Storch und Jörg Henschke einen Überblick über den Zustand von Haus und Hafen. Zur Ermittlung des Instandsetzungsbedarfes für das Clubhaus wurde eine Begehung durchgeführt, an der neben dem Wirtschaftsobmann auch Thomas Metzing und Jens Spinnrock beteiligt waren. Zur Mängelliste im Haus zählen eine feuchte Opti-Segel-Kammer, unsachgemäße Isolierung mit Bauschaum an der Terrasse, schlechter Zustand der Fenster in den oberen Geschossen, defekte Verblechung, defekte Regenrinnen, faulende Bretter beim Dachüberstand, Risse in der Rampe, undichte Fenster im Erdgeschoss und anderes mehr. Nur um einen ordnungsgemäßen Zustand wiederherzustellen, müssen Kosten von 250.000 bis 300.000 Euro veranschlagt werden. Im Hafen sind die Dalben des Rundsteges stark an- bzw. durchgerostet. Die Erneuerung der Spundwände muss weitergeführt werden, weil das Holz an der Wasserlinie immer wieder modert. Am Weststeg sind die äußeren Dalben teilweise weggerostet und werden nur noch von den mittleren Pfosten stabilisiert. Jörg Henschke zeigte dazu aussagekräftige Bilder. Kostenschätzungen wurden angefragt, liegen allerdings noch nicht vor. In der Dependance sind die Reparaturen am Schwimmsteg seit Jahren überfällig. Der Takelmeister der Dependance, Dr. Jörg Junker, wies auf weiteren Instandhaltungsbedarf an den Gebäuden hin. Insgesamt muss mit einem erheblichen jährlichen Finanzbedarf für den Hafen gerechnet werden.

Im Zusammenhang mit dem Etat 2016 begründete der Schatzmeister Sven Graeser den Vorschlag für eine differenzierte Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. Die Erhöhung von 2014 diente vor allem dazu, die infolge langjähriger Beitragskonstanz eingetretenen Kaufkraftverluste wieder aufzufangen.

Die nun vorgeschlagenen Beitragserhöhungen sollen in diesem Jahr vor allem dafür

An den Vortrag des Schatzmeisters schloss sich eine längere Debatte an. Unter anderem wurde angeregt, für die Finanzierung umfangreicher Instandsetzungen auch die Aufnahme von Krediten zu prüfen. Am Ende der Debatte wurde der Vorschlag des Vorstands für Beitragserhöhungen mit deutlicher Mehrheit angenommen.

Danach stellte der Schatzmeister Sven Graeser den Etatansatz 2016 vor und begründete die darin ausgewiesene Umlage von 150 Euro je Mitglied mit den über die bisherigen Planansätze hinaus bestehenden, dringend notwenigen Instandsetzungen in Haus und Hafen (vgl. vorangegangener Bericht des Wirtschaftsobmanns und des Hafenkapitäns). Die Aussprache über die Umlage zeigte ein weitgehendes Einverständnis über den Finanzbedarf für Haus und Hafen.

Allerdings wurde nachdrücklich darauf verwiesen, dass es angesichts der niedrigen Kapitalmarktzinsen ratsam sein könne, die nötigen Umbau- und Erneuerungsmaßnahmen nicht über eine längere Zeit zu strecken und durch Umlagen und Mitgliedsbeiträge zu finanzieren, sondern mithilfe eines Kredits innerhalb eines kürzeren Zeitraums zu realisieren. Die Mitgliederversammlung stimmte mit großer Mehrheit einer Umlage für außerordentliche und ordentliche Mitglieder und dem Etatvoranschlag 2016 zu.

Dann stand die Wahl der Gremien auf der Tagesordnung. Zum Vorsitzenden des PYC wurde Hartmut Waldow mit großer Mehrheit wiedergewählt, die übrigen Vorstandsmitglieder wurden ohne Gegenstimme ernannt, dies gilt weitgehend auch für die Wahl der Mitglieder der verschiedenen Ausschüsse.

1.2016 // Luv & Lee 17

// aus dem pyc

Der Obmann der Seesegler, Jörg Bardeleben, stellte die Planungen für das diesjährige Seeseglertreffen vor, bat um zahlreiche und zeitnahe Anmeldungen und forderte die Fahrten- und Seesegler auf, ihm Informationen über ihre Schiffe und ihre seglerischen Aktivitäten zu melden. Die stärkere öffentliche Präsenz dieser Gruppe aktiver Segler hänge nicht zuletzt davon ab, dass solche Informationen auch über die Medien, so auf der Website des PYC, verbreitet werden können. Ohne eine entsprechende Unterstützung des Obmannes sei dies aber nicht zu erreichen.

Unter dem Tagesordnungspunkt Verschiedenes zeigte unter anderem ein Meinungsbild eine überwiegende Mehrheit dafür, künftig die Mitgliederversammlung nach Möglichkeit wieder an einem Sonntag abzuhalten.

Darüber hinaus fand der Antrag, dass der Vorstand ein mehrjähriges Konzept für die Durchführung grundlegender Investitionen in Haus und Hafen und für deren Finanzierung bis zum Herbst einer außerordentlichen Mitgliederversammlung zur Diskussion vorlegen solle, eine überwiegende Mehrheit.

Das Ende der Versammlung war um 21.30 Uhr erreicht.

Dr. Bernhard Seidel, Schriftführer

immer aktuell Bleiben sie auf dem laufenden Schauen Sie mal vorbei, zu jeder Tageszeit und auf verschiedenen Netzwerken.

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impressum impressum | Herausgeber: Potsdamer Yacht Club e. V., Königstr. 3a, 14109 Berlin, Telefon: +49 30 805 35 58, www.pyc.de, Registergericht: Amtsgericht Berlin Charlottenburg, Registernummer: VR 2913 B, Ust-IdNr.: DE 13 6622 524 | redaktion: Thorsten Bachler, BACHLER. Werbeagentur GmbH art-direktion: Claudia Bloedorn | Autoren: Dr. Bernhard Seidel, Thorsten Bachler, Hartmut Waldow, Thomas Jänicke-Klingenberg, Thomas Läufer, Christian Berghausen, Mathilde, Florian Schlitter, Markus Straube, Klaus Hunger, Jürgen Waldheim, Christian Metzing, Svenja Weger, Frithjof Schwerdt, Luisa Schumann, Jörg Bardeleben, Detlef Andreovits, Ralf Girrbach, Peter Hass, Christoph Harnisch, Lutz Beister, Maria Oncken | fotos: Hans Glave, bpk / Luftbild Berlin GmbH, Potsdamer Yacht Club Archiv, Presse- und Informationszentrum Marine, Sören Heese, Achim Görs, Claudia Bloedorn, Segel-Bundesliga / Lars Wehrmann, STG (Sailing Team Germany) / Wehrmann, Jürgen Brandstötter, Thomas Metzing, Klaus Hunger, Detlef Andreovits | Quellen: www.pyc.de, Mare Verlag, Koehlers Verlagsgesellschaft, Delius Klasing | konzeption & gestaltung: BACHLER. Werbeagentur GmbH, www.bachler-werbeagentur.de | Druck: Buchdruckerei.de | anzeigenverwaltung: BACHLER. Werbeagentur GmbH, www.bachler-werbeagentur.de anzeigen-/redaktionsschluss: 15.5.2016 Alle Angaben ohne Gewähr. Copyright beim Herausgeber. Nachdruck nur mit Genehmigung. Alle Anzeigen und Fotos sind urheberrechtlich geschützt.

18 Luv & Lee // 1.2016

Der Verkaufs>>erlös kommt der Jugendarbeit des PYC zugute

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mit dem club verbunden

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Von Praktisch bis Wissenswert – so kommen Sie gut durch den Sport

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1.2016 // Luv & Lee 19

// aus dem pyc

Neue WebSite im „Responsive Design“ Viele von Ihnen werden es schon gesehen haben: Der Potsdamer Yacht Club hat seit ein paar Wochen einen neuen Internetauftritt

D

en aktuellen Nutzungsgewohnheiten und Voraussetzungen des Internets folgend, wurde die neue WebSite im Response Design und mit einem Content Management System entwickelt, d.h. die Seite ist für Nutzer von „klassischen Monitoren“ wie auch auf mobilen Endgeräten (Tablett oder Smartphone) optimiert nutzbar. Das macht die Seite überall und auf jedem Gerät erreichbar – wichtig nicht nur für die Smartphone-Nutzer, sondern auch und vor allem für unsere Mitglieder und Gäste, die weltweit unterwegs sind und Kontakt „zu ihrem Club“ halten wollen.

Ziel bei der Entwicklung der Webseite war es, den hohen Informationsgehalt des früheren Auftritts beizubehalten, aber die Seite insgesamt moderner, imagelastiger und für die Seitenbesucher noch attraktiver zu gestalten. Wechselnde „HeaderBilder“ sollen aufmerksamkeitsstark die vielen Facetten des Segelsports aufzeigen und den Besuchern gleichzeitig immer wieder neue Sichtweisen auf das Segeln und den PYC geben.

Der schnelle Informationsüberblick über alles Wichtige und die kommenden Veranstaltungen und Regatten ist bereits auf der Startseite einfach möglich. Viele weitere Informationen sind dann in den einzelnen Rubriken und Inhaltsseiten des Webauftritts zu finden. Das Redaktionsteam arbeitet permanent daran, die Webseite aktuell zu halten und noch weitere Informationen rund um den PYC bereitzustellen. Dabei ist (fast) nichts „in Stein gemeisselt“; vielmehr soll und wird die neue WebSite sich permanent weiterentwickeln und verändern und somit der heutigen Mediennutzung und nicht zuletzt dem PYC und seinen Mitgliedern gerecht werden.

20 Luv & Lee // 1.2016

Startseite: Alle wichtigen Inhalte auf einen Blick.

Mit Newsbereich, den aktuellsten Veranstaltungen, Direktzugang zu den Regatten, Auszug Facebook, Förderer und Footer.

Der Newsletter Mit der Entwicklung der neuen Webseite, ging auch die Überarbeitung des Newsletters „kurz & knapp“ einher.

Künftig wird der Newsletter von der Homepage aus zu erreichen sein, wo er bestellt (oder abbestellt) werden und wo der Leser in einem eigens dafür angelegten Archiv stöbern kann.

Damit die Webseite und der Newsletter des Potsdamer Yacht Club aktuell, informativ und unterhaltsam bleibt, freuen wir uns über rege Zuarbeit aus den Reihen unserer Mitglieder. Senden Sie dem Redaktionsteam Ihre Berichte, Fotos aber auch Hinweise und Anregungen.

Kurzvorstellung der Unterseiten.

Navigation und Unternavigation immer am gleichen Ort. Bilder und weiterführende Infos helfen auch Neulingen schnell zum Ziel zu kommen.

Viel Spaß also beim Stöbern auf www.pyc.de.

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Wir freuen uns auf Ihre Mitarbeit!

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newsletter bernhard seidel

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doris wolf / sekretariat

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Thomas jänicke-klingenberg

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1.2016 // Luv & Lee 21

// jugend/sport

2016

feiert der Potsdamer Yacht Club sein 125-jähriges Bestehen. Das wollen wir feiern – mit unseren Mitgliedern, Freunden und Gästen. Wir wollen zeigen, wie spannend, reizvoll und abwechslungsreich Wassersport in einem der ältesten Yacht-Clubs Deutschlands ist. Viele über das ganze Jahr verteilte Veranstaltungen bieten die Möglichkeit, die gemeinsame Leidenschaft „Segeln“ zu erleben und den PYC neu zu entdecken.

Seien Sie dabei, machen Sie mit – wir freuen uns auf Sie!

jan./Feb.

märz/apr.

SO: 10.1.

Neujahrsempfang

sa: 12.3. captains dinner

fr: 22.1. potsdamer abend

so: 10.4.

125 jahre JubiläumsEmpfang

so: 21.2. jahreshauptversammlung

sa: 23.4. ansegel-fest uh+wa

www.

22 Luv & Lee // 1.2016

de

mai sa: 14.5.

OptiPfingstFestival so: 15.5. pfingstfrühkonzert mi: 25.5.

Mi.Wo.Re. 1. offener Jubiläumscup

juni mi: 1.6.

Mi.Wo.Re. 2. offener Jubiläumscup mi: 8.6.

Mi.Wo.Re. 3. offener Jubiläumscup FR: 10./11.6.

“Die 60 Seemeilen von Berlin”

1891

juli

aug.

sa: 16.7.

BMW Opti Cup

fr: 5. – 7.8. seeseglertreffen

sa: 16.7. sommerfest im pyc

fr: 19.8.

Summer Lounge

mi: 27.7.

Berliner Ferienregatta

fr: 19. – 21.8.

2. SegelBundesLiga

2016

sept. fr: 16.9. hafenfest + Wannseefeuerwerk sa: 24./25.9.

OptiAnfänger regatta do: 29.9. – 2.10.

IDM J 70

okt.

nov.

mo: 3.10.

RingelnatzCup

fr: 4.11.

Herrenabend

sa: 15.10.

J. HungerGedächtnisPreis

sa: 5.11.

Ladies‘Night

s0: 16.10. absegeln

Nov. club gänseessen

sa: 29./30.10.

Opti-TeamCup

1.2016 // Luv & Lee 23

1891 – 2016

Der „Potsdamer“ ist ein Berliner 125 Jahre Potsdamer Yacht Club

E

s waren genau neun Herren der Potsdamer Gesellschaft, die gerne segelten, aber offensichtlich zu wenig Spannung beim Kreuzen auf dem Templiner See oder der Potsdamer Havel erlebten. Aus dieser Situation einigten sie sich auf die Gründung eines Segelclubs, um im Wettbewerb gegen die Crews aus anderen Vereinen anzutreten. Das war möglich, denn in Berlin z.B. waren schon mehr als 20 Jahre zuvor Segelvereine mit dem vermeintlich selben Ziel gegründet worden.

Am 10. April 1891 entschieden sich die Herren, diesen Schritt bei den kaiserlichen Behörden urkundenmäßig erfassen zu lassen, und fortan gab es den „Seglerverein der Unterhavel“.

Obwohl der DSV als Dachorganisation für die deutschen Segler bereits wenige Jahre zuvor gegründet wurde, war es erklärtes Ziel der Her-

24 Luv & Lee // 1.2016

ren aus Potsdam, sich diesem übergeordneten Verein nicht anzuschließen; man wollte unabhängig sein und bleiben. Das hielt man aber nicht lange durch, denn noch heute ist der PYC mit der Mitgliedsnummer 048 einer der ältesten DSV-Clubs Deutschlands. Dass das noch „Kaisers Zeiten“ waren, erkennt man unschwer an den Farben des Standers: Schwarz, weiß, rot.

Schon neun Jahre nach der Gründung wurde aus dem o.e. Seglerverein der Potsdamer Yacht Club. Die Herkunft des Vereins aus der tradtionsreichen Residenzstadt der preußischen Könige sollte auch im Namen ihren Niederschlag finden. Ein festes Domizil hatte man aber immer noch nicht, sondern traf sich in Potsdamer und Berliner Lokalen, um die Vereinsgeschichte fortzuschreiben. Regionale ebenso wie nationale oder sogar internationale Wettfahrten wurden bestritten und, um dem recht aktiven Berliner Seglerleben näher zu kommen, pachtete der Club 1904 gemeinsam mit einem anderen Wannseeclub ein Grundstück an der Ostseite dieser Havelausbuchtung. Aber mit anderen sich auf einem Grundstück zu vertragen, gegen die man segeln wollte,

Frühjahrswoche, um 1930

Anmeldung zum Vereinsregister

ging gar nicht. Nur weitere drei Jahre später kaufte man das heutige Gelände, und 1909 konnte der erste Teil unseres Clubhauses eingeweiht werden.

Nach dem I. Weltkrieg und dem Ausrufen der Republik öffnete sich der bis dahin recht exklusive Segelsport auch für andere Bevölkerungsschichten, und so entwickelte sich der PYC in kurzer Zeit rasant – Ende der berühmt-berüchtigten Zwanziger Jahre zählte man über 400 Mitglieder und fast 120 Segelyachten; eine Jugendabteilung gab es auch schon. Es darf heute nicht verwundern, dass der II. Weltkrieg eine Zäsur bedeutete. Erst ab 1948 wird der Name des PYC wieder freigegeben, und nach den Jahren als wohl etwas anrüchiges sog. Recreation Center für die GIs der US-Army konnten die Mitglieder 1956 wieder über das Clubhaus verfügen.

Die Zeit des Dritten Reiches hat auch im PYC ihren Niederschlag gefunden. Nach aktuell durchgeführten Recherchen gab es keine Mitglieder, die wegen ihres jüdischen Glaubens Deportation oder Vernichtung erlit-

ten; man kann heute nur hoffen, dass sie voller Ahnung von selbst dem PYC den Rücken gekehrt haben.

Bevor wir uns der Jetztzeit zuwenden, gibt es noch zwei historische Anmerkungen, denn erstens setzt der PYC in der Saison traditionell an seinem Flaggenmast den Stander des „Berliner Segler-Clubs“ von 1867 und dem damit ältesten Segelclub Berlins, da einige der Mitglieder des in der DDR nicht mehr existierenden Clubs ihre Aktivitäten im PYC fortsetzen konnten. Und in diesen politisch wirren Zeiten nach dem Krieg wurde zweitens 1948 unter erheblicher Mitwirkung des PYCMitglieds Heinz Klaußner der Berliner Segler-Verband gegründet.

Und heute?

Unser Clubhaus wurde größer, die Anzahl der Mitglieder ist in den achtziger und neunziger Jahren auf über 1.000 geklettert und hat sich in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts bei 900 – 1.000 stabilisiert, von denen die Hälfte bis 50 Jahre jung ist. Allein die Altersgruppen bis 21 Jahre machen 18 % aller Mitglieder aus.

1.2016 // Luv & Lee 25

Kurt Metzing auf 10 qm „Moppelchen“; Einheitszehner-Einheitsklassen-Jolle (links) Potsdamer Yacht Club in den 30er Jahren (rechts) 1926 Begrüßung von Charles Lindbergh im PYC (mitte)

26 Luv & Lee // 1.2016

Besonders beeindruckend finden wir, dass es derzeit mehr Mädchen als Jungen gibt, die bei uns segeln oder – weil noch zu lütt – es später lernen wollen. Jung und Alt sind im PYC gut vertreten, obwohl auch uns die Nöte der demografischen Veränderungen Kopfzerbrechen bereiten.

Haus steht. Es vergeht kein Jahr, in dem nicht wenigstens eine beim PYC angeschossen wird; wie dieses Jahr die IDM J 70.

Seesegeln, Fahrtensegeln, Kaffeesegeln – alles ist erlaubt und wird voller Vergnügen und mit großem Einsatz betrieben. Dazu gehört Wir tun etwas dagegen! Schon natürlich auch eine fundierte AusSegeln ist nicht alles! seit den Neunzigern des letzten bildung, die im Winterhalbjahr im Aber ohne Segeln Jahrhunderts beschäftigt der PYC PYC für Mitglieder und andere anist alles nichts! zwei hauptamtliche Trainer, die geboten wird. Damit die Mitglie„mit allen Wassern gewaschen der dafür Zeit haben, gibt es im sind“, über die notwendigen LiPYC keinen Arbeitsdienst. Das hinzenzen verfügen und ihren Zöglingen nichts schenken. dert allerdings gut zwei Dutzend von ihnen nicht, jahrDenn ein Kind, das Segeln lernt, lernt nicht nur Pinne ein, jahraus beim Ab- und Aufslippen Hand anzulegen. und Schot zu führen. Disziplin, Fairness, soziales StehWenn dann mal einer ins Wasser fällt, ist die Schadenvermögen, Durchsetzungsfähigkeit, Phantasie, stratefreude nicht weit – nach dem an Land holen. gisches und logisches Denken, Entscheidungsfreude

1891 und nicht zuletzt körperliche Fitness werden sozusagen nebenher mitgenommen. Es versteht sich von selbst, dass dabei das Vergnügen nicht zu kurz kommt. Deshalb kann es nicht verwundern, wenn der PYC landauf, landab als einer der erfolgreichsten Segelclubs Deutschlands in der Klasse der Optis gilt. Regelmäßig kämpfen weit über 100 Knirpse aus bis zu 16 Nationen im „PYCOpti-Team-Cup“ um Sieg und Ehre.

Wenn man dann älter geworden ist, wird umgestiegen.

420er, 470er, 505er, Laser-Radial und mehr – Welt- und Europameister gibt es im PYC in fast jeder Klasse. Ein Olympiasieg fehlt uns noch.

Wettfahrten sind für einen Segelclub natürlich das „Ein und Alles“, und deshalb werden jedes Jahr im PYC viele Regatten veranstaltet. Selbst die clubinterne „Mittwochsregatta“ ist ebenso berlinweit bekannt wie die „60 Seemeilen von Berlin“ oder der „Ringelnatz-Cup“.

Aber „schmücken“ kann sich ein Club vor allem, wenn eine IDM (Internationale Deutsche Meisterschaft) ins

2016 Gesegelt wird natürlich auch auf einem Großsegler – manchmal. Denn der PYC ist einer von zwei Segelclubs in Deutschland, die seit Jahrzehnten eine Freundschaft mit Kommandant und Crew des Segelschulschiffes der Marine pflegen. Auf die „Gorch Fock“ werden in unregelmäßigen Abständen auch Mitglieder des PYC zu Tagestörns oder sogar kurzen Ausbildungstörns eingeladen. Und eine Abordnung unter Führung des Kommandanten ist ziemlich regelmäßig bei uns zu Gast.

Tanzen können wir auch! Im Winter wird im Saal getanzt, und beim Sommerfest, das wir uns wegen der finanziellen Synergieeffekte mit einem anderen, großen Segelclub am Wannsee jährlich teilen, zeigen dann bei Berliner Sommerwetter 800 und mehr Gäste, wie gut sie tanzen. Social Networking am Großen Wannsee.

Segeln ist nicht alles! Aber ohne Segeln ist alles nichts!

Noch mehr? www.pyc.de oder www.pyc.berlin Hartmut Waldow

1.2016 // Luv & Lee 27

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gemäß Ringelnatzgedichte rezitiert. ..

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1.2016 // Luv & Lee 29

125 Jahre PYC – der Jubiläumsempfang Für die Mitglieder und Ehrengäste war der rote Teppich ausgelegt, den rund 400 Gäste beschritten, um der Einladung des Vorstands zum Geburtstagsempfang am Sonntag, dem 10. April 2016 zu folgen.

Das 125-jährige Bestehen des Potsdamer Yacht Clubs genau an diesem Tag sollte gefeiert werden.

Auch die Ehrengäste kamen gern! Der Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin, Ralf Wieland, Zehlendorfs Bürgermeister Norbert Kopp, der Staatssekretär Inneres und Sport, Andreas Statzkowski, der Präsident des LSB, Klaus Böger, der Vorsitzende des BSV, Winfried Wolf und last but not least der Präsident des DSV, Dr. Andreas Lochbrunner, gaben uns die Ehre.

Der Präsident des DSV, Dr. Andreas Lochbrunner und der Bezirksbürgermeister Norbert Kopp gratulieren zum Gründungsjubiläum

30 Luv & Lee // 1.2016

Viele Vorstandmitglieder anderer Berliner Segelvereine erwiesen einem der ältesten DSV-Vereine ebenfalls ihre Referenz. Entsprechend voll war es in unserem Clubhaus. Dennoch gab es Platz genug für die Gastronomie, um für Nachschub an Getränken und leckeren herzhaften oder süßen Häppchen zu sorgen, was sehr zur entspannten Stimmung beitrug.

Reden gab es auch, und dies sogar reichlich (sieben!).

Doch weil sie so kurzweilig (und kurz) ausfielen, hörten alle gern und interessiert zu; großer Beifall bestätigte dies. Es bleibt auch „danke“ zu sagen für die vielen Geschenke, die überreicht wurden. Besonders berührte uns die von den Mitgliedern des kleinen SC Ahoi gesammelte Spende von 125 Euro, die der Vorsitzende übergab.

Die Vorstände der SV03, Martin Heine und Brigitta Hiemsch werden vom stellvertretenden Vorsitzenden Hartmut Papenthin und dem Schatzmeister des PYC Hans Joachim Motzkus auf dem roten Teppich begrüßt.

Hans Glave Fotografie

Der Ehrenvorsitzende des BSV, Rolf Bähr, der Staatssekretär beim Senator für Inneres Andreas Statzkowski, und der Vorsitzende des BSV, Winfrid Wolf freuen sich anläßlich eines entspannten Jubiläumsempfangs.

1.2016 // Luv & Lee 31

32 Luv & Lee // 1.2016

125 Jahre PYC – der Jubiläumsempfang

Jeder Gast konnte sich schließlich die druckfrische Festschrift mitnehmen. Schon bald wurde emsig darin geblättert und gelesen.

Am Ende gab es nur frohe und zufriedene Gesichter – schade, dass 125-jährige Jubiläen im PYC so selten sind.

Rund 400 Gäste feierten am Sonntag, dem 10. April, mit dem 125-Jahre-Jubiläums-Empfang die Auftaktveranstaltung für die Feierlichkeiten des PYC im Jahr 2016. Es wurde geredet, gedacht, geplant und gefeiert. Ein – wie wir finden – gelungener Auftakt für unser Jubiläumsjahr.

Danke an alle, die dabei waren und Dank an alle, die mitgewirkt haben, diesen Tag zu einem besonderen im Potsdamer Yacht Club zu machen.

1.2016 // Luv & Lee 33

// jugend/sport

34 Luv & Lee // 1.2016

Hans Glave Fotografie

ansegeln samstag, 23. April 2016 ab 11:00 uhr

yachtsport seit 1891

w w w. 125 -jahre- pyc.de

Ansegelfest im PYC

potsdamer yacht club · königstr. 3a · 14109 berlin · www.pyc.de

E

ntgegen der Ankündigung war der Wettergott am 23. April nicht etwa launisch, sondern wartete mit viel Sonne auf, aber auch mit frischem Wind und niedrigen Temperaturen. Kälte bei Sonne können Segler aber gut aushalten, und entsprechend gut war die Stimmung auf dem Ansegelfest, das der PYC das erste Mal in seiner 125-jährigen Geschichte für die Segelreviere Wannsee und Unterhavel ausgerichtet hat.

Sehr viele Segler der heimischen Reviere wie auch Gäste von weiter her folgten der Einladung – auf dem Landweg sowie über Havel und Wannsee – und feierten den Saisonbeginn. Es begann zunächst zünftig mit Blasmusik des Stabsmusikcorps der Bundeswehr, dann begrüßten die Vorsitzenden des Potsdamer Yacht Clubs, des Berliner Segler-Verbands und der Bezirke der Reviere Unterhavel und Wannsee sowie der Stadtrat für Soziales und Stadtentwicklung von Steglitz-Zehlendorf die Gäste, und schließlich wurde die Eröffnungszeremonie stilvoll mit der Flaggenparade beendet. Im Hafen führten die Sportfreunde Berliner Modellsegler Spandau ihre Modellboote M-Marblehead vor und segelten Regatten gegeneinander. Die Hüpfburg war Treffpunkt für Chaosspiele aller kleinen und großen Kinder.

Warmes vom Grill und kalte herzhafte Speisen, reichlich Getränke und ein Kaffee- und Kuchenbuffet sorgten dafür, dass das leibliche Wohl der Gäste nicht zu kurz kam. Angeheizt wurde die gute Stimmung auch durch die Rockband Jay Bailey, die bis in den frühen Abend hinein spielte. Allen Kuchenbäckerinnen und Kuchenbäckern sowie allen Helfern und Helferinnen einen besonderen und herzlichen Dank für ihr großes Engagement.

Es war ein tolles Fest!

1.2016 // Luv & Lee 35

// jugend/sport

➋

➊

ansegeln 2016 samstag, 23. April 2016 ab 11:00 uhr für die reviere wannsee und unterhavel

➌

➍

➎ 36 Luv & Lee // 1.2016

Hans Glave Fotografie

➏

➑ ➐

➒

➓ ➊ Die Bläser des Stabsmusikkorps ➋ Festgelände des PYC ➌ Über die Toppen geflaggt ➍ PYC-Shuttle-Service für die Besucher-Crews ➎ Die Crew der Flaggenparade

➏ Rockband Jay Bailey ➐ Alles kam – und feierte mit ➑ Viel Nachfrage am Devotionalienstand ➒ Sportfreunde Berliner Modellboote „M-Marblehead“ ➓ Auch die Berliner Wasserschutzpolizei gab uns die Ehre 1.2016 // Luv & Lee 37

// jugend/sport

Jugend + Sport Ausbildung, Konzentration, Teamgeist, Wettkampf ‌

38 Luv & Lee // 1.2016

1.2016 // Luv & Lee 39

Opti A Pfingst Festival 2016 Sören Hese / Yacht und Regatta Photographie

Eine Frage der Ausbildung

Basis der Ausbildung 1. Jahr (Opti C)

Folge-Jahre (Opti A)

Kinderausbildung im Alter von 5 bis 8 Jahren in der Regel auf club-

Nach einer Qualifikation im Opti B (Erwerb von Punkten durch die

eigenen Optimisten. Beginnend mit einem Kentertraining in einem

Teilnahme an Regatten) ist der Umstieg in den Opti A möglich.

Schwimmbad, Theorie und praktischem Training. Höhepunkt der Saison ist die Teilnahme an der vom PYC ausgerichtete Jüngsten-

Der Umstieg aus dem Opti

regatta, und der Erwerb des Jüngsten-Segelscheines.

Laser 4.7, Laser Radial, 420er In Planung: Jugend-Segelbundes-Liga, Kat-Segeln, Yardstick-

2. Jahr (Opti B)

Segeln, Fahrten-Segeln

Regatta-Training in Theorie und Praxis für Jugendliche im Alter von 6 bis 12 Jahren. Ziel ist die Teilnahme an Regatten. Um im zweiten

Das Segeln nach den Jugendboot-Klassen

Jahr am Training/Ausbildung im PYC teilnehmen zu können, ist es

Laser Radial für Frauen, Laser Standard für Männer, Laser 4.7,

erforderlich, einen Opti zu erwerben, als Jungendlicher in den PYC

470er, 420er, 49er FX für Frauen, 49er für Männer

einzutreten und ein Elternteil soll förderndes Mitglied werden.

In Planung: Kat-Segeln, Segeln in nationalen und internationalen Klassen wie Korsar, 505er, Drachen, etc. Yardstick-, Fahrten-Segeln

40 Luv & Lee // 1.2016

Jugendarbeit im PYC Liebe Clubmitglieder, Freunde und Förderer des Potsdamer Yacht Club, Jugendarbeit ist eine Investition in die Zukunft, die wir seit Jahrzehnten erfolgreich durchführen. Viele ehemalige Jugendliche stehen heute im Berufsleben und sind dem Club treu geblieben. Es ist so eine starke Gemeinschaft entstanden, die es zu wahren gilt.

Lassen Sie uns mit aller Kraft die Aktivitäten im Jugendbereich unterstützen, unsere Trainer können jede helfende Hand gebrauchen. Oft helfen kleine Dinge wie:

Thomas Jänicke-Klingenberg, vorstand – jugend

 jugend@pyc.de

· Unterstützung der Trainer durch Transporte von Schiffen und/ oder Jugendlichen · Unterstützung des Vereins bei Jugend-Wettfahrten, beliebt sind hier immer helfende Hände beim Tonnen legen und auf dem Startschiff und natürlich das Backen von Kuchen für das allseits berüchtigte Küchenbüffet bei der Anfänger-Regatta. · Gerne werden auch Spenden genommen, um das Training und die Betreuung der Jugendlichen noch attraktiver machen zu können bzw. Material für die Jüngsten und die Spitzen sportler finanzieren zu können.

Sollten Sie Fragen zur Jugendarbeit im PYC haben scheuen Sie sich nicht, mich oder unsere Trainer einfach anzusprechen.

Ihr Jugend-Obmann Thomas Jänicke-Klingenberg

Basis der Jugendarbeit

Der Club unterstützt aktiv seine Segler über ein Sportförderkonzept

Zwei hauptamtliche Trainer:

Grundförderung Klassen: Jüngsten-, Jugend- und

lich), 470er (männlich und weiblich),

Thomas Läufer und Kevin Zilch

olympische Bootsklassen Startgelderstattung

Startgelderstattung, Reisekostenzu-

Vier Honorartrainer:

für alle Segler des PYC für Meisterschaften und

schuss, Wettkampf- und Lehrgangs-

Saskia Schlitter und Florian Schlitter,

Qualifikationswerrkämpfe

zuschuss, Segelzuschuss

Jüngstenförderung Voraussetzung: BSV-Kader D1

Spitzenförderung Voraussetzung: DSV-

Klasse: Optimist A Startgelderstattung

Kader: (A, B, C, D/C) Klassen: Laser Radial,

Luisa Schumann und Moritz Klingenberg Equipment: Fünf Motorboote

Laser Standard, Finn, 470er (männlich

Clubeigene Optimisten für die Anfänge-

Jugendförderung Voraussetzung: BSV-Kader:

und weiblich), 49er, 49erFX, Nacra17,

rausbildung

(D2, D3, D4) Klassen: Laser 4.7, Laser Radial

2.4mR, Startgelderstattung, Reisekosten-

Zwei Club-Busse und clubeigene Trailer

(männlich und weiblich), Laser Standard, 420er

zuschuss, Wettkampf- und Lehrgangszu-

Ein Jugendhaus

(männlich und weiblich), 29er (männlich und weib-

schuss, Segelzuschuss

1.2016 // Luv & Lee 41

// jugend

Wie seit nun mehr 29 Jahren wird auch in diesem Herbst die vielbeachtete traditionelle Jugendregatta durchgeführt:

Der OPTI TEAM CUP BERLIN

Hans Glave Fotografie

des Potsdamer Yacht Clubs.

Opti Team Cup Berlin – eine internationale Jugendregatta der Besonderheiten Ins Leben gerufen wurde dieser Team Cup im Jahr 1986

sich zur Durchführung einer gemeinsamen Veranstal-

nach der Teilnahme von jugendlichen Berliner Seglern

tung zusammenschlossen – und das über mehr als 25

an einer vergleichbaren Veranstaltung in Rotterdam. Die

Jahre. Besonderheit Nummer zwei war der Termin: Die

begeisterten Segler regten an, dass die dort gemachten

Veranstaltung fand immer am letzten Wochenende im

Erfahrungen zu einer eigenen Veranstaltung dieser Art

Oktober statt - wobei der Oktober kein außergewöhnli-

führen sollten. So schlossen sich der SC Gothia und der

cher Regattamonat ist, aber für eine hochkarätige Ver-

Potsdamer Yacht Club zu einem Joint Venture zusammen

anstaltung mit hoher internationaler Beteiligung waren

und starteten das Projekt „Opti Team Cup“ in Berlin.

die Wetterbedingungen schon gewöhnungsbedürftig –

Übrigens wechselte der Name des Öfteren von Euro-

so gab es von Sonnenschein bis Eis auf den Booten und

pean bis International oder trug den Titel des Haupt-

auf dem Wasser alle Überraschungen.

sponsors.

16 Teams müssen es sein, jeweils ein Team von den

42 Luv & Lee // 1.2016

Dieser neue Opti Team Cup wies gleich zwei Beson-

veranstaltenden Clubs und der Rest immer ein Team

derheiten auf: Erstens war es neu, dass zwei Vereine

pro Nation – und derer waren es viele: Bulgarien,

29. – 30.10.2016 Opti Team Cup Berlin

Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Großbritannien,

etwa 1600 Kilometer – doch sie ist jeden einzelnen

Israel, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen, Russland,

Kilometer wert, denn die Erinnerung daran bleibt lange

Schweden, Schweiz, Singapur, Slowakei, Slowenien,

und die Kontakte werden gefestigt.

Tschechien, Türkei Weißrussland, Ukraine und USA. Eingeladen werden nicht Vereine sondern die Aufforderung

Und nicht zuletzt gibt es noch eine ganz außergewöhn-

zur Teilnahme geht ausschließlich über die nationalen

liche Einrichtung – und die ist wahrscheinlich weltweit

Verbände. Zur Teilnahme erfolgen nationale Ausschei-

einzigartig: Beim Start auf dem Wannsee fällt jedem

dungen, um den hohen Standard des seglerischen

ein Ponton auf, der mit einem Dixi-Ko versehen ist. So

Könnens beim Team Cup sicherzustellen. Das machte

brauchen die Segler nicht in den Hafen, denn „der Platz

den OTC zu einer Besonderheit: Hochrangige Segler, im

der Dringlichkeit“ ist bereits nahe den Bahnen auf dem

Alter von 12 bis 15 Jahren, viele von ihnen Teilnehmer

Wasser, also in ihrer Nähe.

von Europa- oder Weltmeisterschaften oder – wie in den USA – hochrangiger Landesmeisterschaften segelten in

Besonderer Stolz erfüllt die Organisatoren seit Beginn

Berlin um die Plätze und gaben der Veranstaltung ihren

der Regattaserie: Obwohl auf dem Gelände parallel

Kick.

eine zweite Regatta mit Kielbooten stattfindet, obwohl viele Clubmitglieder des PYC ihre Boote für den Winter

Doch nicht nur das Segeln und der Wettkampf stehen

vorbereiten wollen und terminlich auch müssen: Das ei-

auf den Fahnen der veranstaltenden Clubs sondern auch

gentlich gegenläufige Miteinander hat nicht ein einziges

die „Völkerverständigung“. Wie soll das funktionieren:

Mal in der ganzen Zeit zu schwerwiegenden Vorfällen

Normalerweise treten ca. 80 Segler aus bis zu 14 Nati-

geführt. Seglerische Rücksicht und Vorsicht haben so-

onen an, sprechen kaum die Sprache des anderen und

mit diese Veranstaltung bislang 28 Mal zu einen vollen

verständigen sich trotzdem. Seit Anbeginn ist es Ziel,

Erfolg werden lassen.

möglichst alle Mannschaften in Familien mit segelnden gleichaltrigen Kindern unterzubringen, sie so in die deut-

Natürlich ist die Organisation und Durchführung einer

sche Kultur einzuführen.

derartigen komplexen Veranstaltung sehr kostenintensiv, wenn Sie also Interesse haben den OPTI TEAM

Die Erfahrung zeigte sogar: Auch schlechte Windverhält-

CUP mit einer Spende zu unterstützen, dann nur zu.

nisse tragen zur gegenseitigen Verständigung bei – fünf

Aber auch Ihr Besuch auf dem Gelände des PYC gibt

Stunden Flaute mit Startverschiebung und 80 Kinder –

den Seglern Unterstützung. Besucherboote bringen Sie

spielen ohne Probleme und Sprachschwierigkeiten, als

dann zu den Wettfahrtbahnen.

ob sie sich bereits seit Jahren vom Schulhof her kennen.

Diese Freundschaften halten vielleicht nicht ein Leben

Wir sehen uns Ende Oktober im PYC!

lang aber häufig über viele Jahrzehnte. So werden bei Treffen auf anderen internationalen Veranstaltungen die

Christian Berghausen

Erlebnisse gemeinsam wieder erinnert oder Brieffreundschaften kreiert (wahrscheinlich sind es heutzutage eher Facebook-Dialoge).

Eine weitere Besonderheit trägt zum Wohlfühlgefühl der Segler bei: jede Mannschaft wird – sofern sie nicht mit dem eigenen Auto kommt – von „Fahrern“ vom Flughafen abgeholt. Damit wird vermieden, dass Irrungen und Verwirrungen Platz greifen können und gewährleistet, dass bei den jungen Teilnehmern schnell ein geborgenes, versorgtes Gefühl entsteht. Übrigens: die zurückgelegte Strecke der Fahrzeuge beim „Abhol-Service“ beträgt

1.2016 // Luv & Lee 43

Gardasee

// jugend

ein perfekter Saisonstart Text: Maria Oncken

Strahlend blauer Himmel, Temperaturen bis zu 18° C, perfekter Wind, 8 Tage lang: schöner kann man die Segelsaison nicht beginnen! Vom 19. bis zum 28.3.2016 verbrachten unsere Optikinder wie jedes Jahr die Woche vor Ostern gemeinsam in Torbole am Gardasee. Dort trafen sie Bekannte aus vielen Berliner Clubs, viele andere deutsche und ausländische Optikinder, die sie bereits von dem Opti-TeamCup des PYC kennen.

Zum ersten Mal lernten die Kleineren der Opti B Kinder mit Thomas Läufer und Louise, wie sie mit Windstärken bis zu 7 Bft umgehen können, was eine Sturmhalse ist und wie man sicher in den engen Hafen ein – und ausfährt. Der Anblick unserer 8- und 9-jährigen, wie sie auf den Schaumkronen des Gardasees ihr Boot noch besser beherrschen lernten, erfüllte all die Großen an Land mit Bewunderung und Stolz auf das Durchhaltevermögen und Können unserer Jüngsten. Die größeren „B“s verfeinerten ihre Technik und gaben ihr Wissen an die Jüngeren weiter. Ständig trainierten sie in Wettkämpfen Technik und Taktik. Die Opti „A“s mit ihrem Trainner Kevin Zilch nutzten die ersten 5 Tage nach der kurzen Winterpause zum Training, um dann bei der großen Gardaseeregatta mit anzutreten. Dort treffen sich ca. 650 Opti A und 300 Opti B Kinder aus allen Ländern der Welt, um sich gemeinsam aneinander zu messen. Unsere Opti „A“s haben den Saisoneinstieg gut gemeistert.

Das Allerschönste in dieser Woche ist jedoch für alle die gemeinsam verbrachte Zeit, das Streifen durch Torbole, all die vielen Eis-, Pizza- und Nudelarten, die auf Entdeckung warten, und last, but not least für die Bs vor allem der nachmittägliche Ausflug auf den Berg mit Grillen und Spielen.

Vielen Dank an unsere Trainer und den Club, die diese schöne Fahrt jedes Jahr ermöglichen!

44 Luv & Lee // 1.2016

Optibericht Gardasee 2016 In der Woche vor Ostern sind wir am Samstag um fünf Uhr früh vom PYC zum Trainingslager aufgebrochen (ich musste schon um drei Uhr aufstehen). Ich als „Gardasee-Erstling“ fand den Gardasee toll.

Manchmal war es ein bisschen zu windig, aber es hat alles sehr viel Spass gemacht!

Wir alle wohnten in einem richtigen Hotel: Hotel Residence Torbole. Es hat mir gut gefallen. Ich hatte vom Bett aus einen schönen Blick auf die Berge. Gemütlich war es auch. Auch das Hinlaufen zum Hafen und manchmal mit dem Motorboot Zurückfahren war lustig. Unsere Optis standen unter Orangen- und Zitronenbäumen. In der Ferne sah man Schnee auf den Bergen.

Meist sind wir bei Ora raus gesegelt, aber manchmal auch bei Vento – wenn wir früher dran waren. Einmal sind wir ganz weit gesegelt, so dass man uns vom Land aus bestimmt nicht mehr sehen konnte. Das Kanalsegeln an der Felswand hat mir besonders viel Spass gemacht.

Die eine Wettfahrtrunde im Stehen war sehr lustig. Wir haben viele Trimmstarts gemacht. Ich bin auch gekentert. Jeden Tag sind wir zwei Mal rausgesegelt. Dazwischen war die Mittagspause. Wir bekamen immer Lunchpakete. An einem Nachmittag hat uns der Berliner Yachtclub zu drei Wettfahrten herausgefordert. Dieser Nachmittag kam mir kürzer vor als die anderen.

An einem Tag sind wir jedoch nur einmal rausgefahren, denn es gab eine Regatta für über 700 Opti-A-Segler aus vielen Ländern und Vereinen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Opti-B-Segler aus dem PYC einen Berg hinauf geklettert. Es hat sehr viel Spass gemacht! Oben konnten wir dann spielen und dunkle Höhlengänge erkunden. Wir haben Verstecken und Räuber und Gendarm gespielt. Dann haben wir ein Lagerfeuer angezündet und Würstchen, Fisch, Tomaten, Zucchini und weiteres Gemüse gegrillt/gebraten. Als es dunkel war, haben wir ein Taschenlampenspiel gespielt. Zum Glück sind wir auf dem Rückweg nicht den Berg herunter geklettert, sondern eine Strasse.

Insgesamt war dieses Trainingslager sehr, sehr schön! Wir haben viel gelernt, unter anderem „die Sturmhalse“ und dabei auch unseren Spass gehabt.

Es war ein unvergessliches Erlebnis für mich!

Eure Mathilde

1.2016 // Luv & Lee 45

// jugend

Segel AG Neues Projekt zur Nachwuchsgewinnung

die Segel AG In den heutigen Tagen Kinder und Jugendliche für den Segelsport zu begeistern, stellt sich als zunehmend größere Herausforderung dar. In Zeiten von zunehmender Schulintensität für die Heranwachsenden, ist das Segeln als kosten- und vor allem auch zeitintensiver Sport nicht immer leicht zu vereinbaren. Viele Segelvereine kämpfen seit Jahren mit sehr geringen Teilnehmerzahlen in ihren Anfängergruppen.

Um weiterhin eine breit aufgestellte Truppe für unseren Sport im PYC zu gewinnen, etablierte sich dieses Jahr neben der regulären Opti-Anfängergruppe eine zweite Instanz. In Kooperation mit dem Hort der Katholischen Marienschule Potsdam bieten wir nun neun Kindern die Möglichkeit bei uns das Segeln zu erlernen. Der Andrang während eines Informationsabends im Hort war groß und lediglich die Kapazität des PYC-Busses limitiert die

Mit dem Kentertraining beginnt die Ausbildung im Opti in der Schwimmhalle

Teilnehmerzahl.

Die Trainingsgruppe wird regelmäßig geschlossen Montags vom Hort abgeholt und zum PYC gebracht. Nach nunmehr drei vorbereitenden Theorieeinheiten und dem Kentertraining in der Schwimmhalle, beginnt ab dem 11.04., wenn das Wetter mitspielt, endlich das Wassertraining.

Das Training läuft bis zum Ende des Jahres und schließt bestenfalls mit dem Erwerb des Jüngstensegelscheins ab. Aufgabe von uns Trainern ist es die anfängliche Euphorie aufrechtzuerhalten und zu steigern, sodass wir hoffentlich zum Ende des Jahres zahlreiche neue Mitglieder aus der Jugendarbeit im Club begrüßen dürfen.

Florian Schlitter

46 Luv & Lee // 1.2016

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// jugend

Erfolgreiche „Blitzkiste“ Malermeister Markus Straube sponsort Optimist für Nachwuchssegler Niklas Kühling

Wenn Nachwuchssegler Niklas Kühling mit seinem Optimist „Blitzkiste“ über das Wasser gleitet, ist er meistens schnell unterwegs. So hat der 12-Jährige gleich bei seiner ersten Opti A Regatta im vergangenen Jahr auf dem Wannsee – dem BMW Riller und

„Dem Nachwuchs gehört die Zukunft“

Schnauck Opti Cup – mit seinem neuen Boot auf Anhieb den ersten Platz eingefahren.

Diesem Traumstart ließ er noch viele weitere gute Platzierungen folgen. Dass Segler und Boot ein gutes Gespann abgeben, haben sie dabei nicht nur in heimischen Gewässern unter Beweis gestellt. Denn im März ging es für Niklas und seine „Blitzkiste“ zum traditionellen Trainingslager an den Gardasee. Im italienischen Torbole erlebte der Nachwuchssegler eine spannende und lehrreiche Woche. Höhepunkt der Reise war die Teilnahme an der größten Opti A Regatta der Welt von Rivas nach Palamos am Osterwochenende.

Mit den gesammelten Erfahrungen geht Niklas gut vorbereitet in die Regattasaison. „Es ist wunderbar zu beobachten, wie sich Niklas mit der ‚Blitzkiste‘ entwickelt“, sagt Markus Straube, Geschäftsführer der Herbert Straube & Sohn Malermeister GmbH. Er ist leidenschaftlicher Segler und seit mehr als 25 Jahren aktives Mitglied des Potsdamer Yacht Clubs. Spontan hatte er im Mai 2015 entschieden, dem Nachwuchs des Clubs einen Optimist zu sponsern.

Dieser wurde auf den Namen „Blitzkiste“ getauft und von Niklas Kühling übernommen. „Dem Nachwuchs gehört die Zukunft“, erklärt Straube sein Engagement und ergänzt: „Deshalb sollen die jungen Segler so oft wie möglich auf dem Wasser sein, um ihre Leidenschaft leben zu können.“ Straube selbst genießt auch nach mehreren Jahrzehnten immer wieder aufs Neue die Faszination des Segelns. Dabei sind es vor allem die einzigartigen Farben draußen auf dem Wasser, die ihn begeistern: „Was die Natur bei den wunderschönen Sonnenaufgängen oder -untergängen oder bei den verschiedenen Schattierungen des Wassers in Sachen Farben bietet, ist einzigartig.“ Das stimmige Farbspiel aus der Natur nimmt der erfahrene Malermeister auch bei seiner täglichen Arbeit gern zum Vorbild. Die Strahlkraft natürlicher Farben in Innenräumen umzusetzen, ist seine Passion. Unter dem Label „Feines Malerhandwerk“ setzt er deshalb bewusst auf hochwertige Farben und Tapeten, mit denen die Gestaltungen einen ganz besonderen Ausdruck erhalten. Straube abschließend: „Es ist wunderbar, wenn meine Kunden am Ende ein ähnliches Gefühl in ihren Räumen erleben können, wie ich es regelmäßig auf dem Wasser genieße.“

48 Luv & Lee // 1.2016

Blitzkiste am Gardasee

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feines malerhandwerk gratuliert dem pyc zu seinem 125 -jährigen jubiläum.

// jugend

Ein Einstieg in das Jollenkarussell Text: Luisa Schumann Der Anfang ist einfach. Man startet im Opti, macht

anderen Erstsemesterstudenten mit denen man in den

seinen Anfängerschein, hat riesige Trainingsgruppen,

Auftaktveranstaltungen sitzt. Dass man schon nächstes

tolle Trainer, sammelt Punkte für Opti A und ärgert sich,

Jahr nicht mehr in den gleichen Kursen sitzen wird,

wenn man den Kokosnusscup verpasst. Dann steigt

weil man den Blockkurs in Statistik verpasst hat, da war

man nach A um, hat eine super Zeit auf deutschen-,

Trainingslager auf Mallorca. Und hier wird man Teil der

holländischen-, polnischen-, spanischen- und wenn man

Segelfamilie namens Automarke Sailing Team. Verbringt

es schafft Welt- und Europameisterschaften, trainiert

zu wenig Zeit mit den einen, weil deren Trainingslager

viel mehr als für ein Kind gut ist, aber die Eltern lassen

woanders ist, und zu viel mit den anderen, weil sie mit-

es zu, weil dieses Lächeln es wert ist, dieses Lächeln

stapfen, die gleichen Gewichte hieven, zur gleichen Zeit

auf den Gesichtern wenn die Kinder vom Wasser

auftakeln und im gleichen Flugzeug sitzen. Man findet

kommen und die Freudenschreie wenn sie Optimisten-

tolle Freunde, zum einen weil man die anderen einfach

weltfreunde aus ganz Europa wiedersehen. Weil sie für

nicht mehr sieht und weil sie einfach nicht reinpassen

den Erfolg segeln UND für den Spaß. Weil sie trotzdem

zwischen Uni, Kraft- und Wassertraining, aber auch weil

noch zur Schule gehen. Und Freunde sehen.

sie die gleichen Freuden und das gleiche Leid erleben,

das gleiche Logo auf der Schwimmweste haben und

Ab hier gilt die Entscheidung Einhand- oder Zwei-

handklasse, Selbsthinkrieger oder Freud- und Leidentei-

weil sie verstehen warum man dieses Wochenende

ler, ein Segel oder drei, Hängegurt oder Trapez. Die Zeit

schon wieder nicht mit Zelten kommen kann.

ist immer noch perfekt, die Leute immer noch toll, das

Lächeln immer noch da. Zumindest teilweise.

ich keinen Segelpartner gefunden habe, Nein, weil ich

gerne am Wochenende Freunde treffe, Nein, weil ich

Denn jetzt steht da dieses große Ding im Hinter-

Und dann gibt es die, die Nein sagen. Nein, weil

grund, dieses Event, symbolisiert durch fünf Ringe, wo

Kiel nicht mag und nein, weil ich Angst hab‘ es nicht zu

Dabeisein schon lang‘ nicht mehr alles ist, weil man

schaffen.

davor so verdammt viel aufgegeben hat, verdammt viel

50 Luv & Lee // 1.2016

Uni sausen lassen hat, verdammt viele Treffen abge-

Die Segelbundesliga als Bindeglied

sagt und Telefonate verschoben hat. Und vor dieser

Doch diese Jugendlichen haben nicht den Spaß am

Entscheidung steht man jetzt, nur zwei, drei, vier Jahre

Segeln verloren, den Ehrgeiz Regatten zu gewinnen

nachdem man diesen freudengeladenen Optimisten

und die Freude daran ihre Segel perfekt zu trimmen, an

verlassen und es meistens geradeso durch die Pubertät

ihrem Boot herumzuwerkeln, im Trapez zu stehen oder

geschafft hat. Will ich meinen Erfolg weiterführen?,

ein Boot zu steuern. Auch ihre Freunde beschweren

fragen sich jetzt diese Kinder, will ich vier Jahre meiner

sich schon lange nicht mehr, dass sie am Wochenen-

Jugend hergeben, will ich dabeisein?

de nicht mitkommen können, weil auch die Freunde

wissen, dass sie das Segeln brauchen, als Ausgleich

Ja? Gut! Denn von hier, was für ein Glück, ist es

wieder einfach, der Weg ist schon vorgestapft von so

und Medizin und Energielevelaufputscher. Sie verstehen

vielen willensstarken, ehrgeizigen Jugendlichen –

all die, die „Ja“ sagten, sie können die Sucht nachvoll-

Umzug nach Kiel, Beginn eines Studiums von dem man

ziehen, nach Erfolg, nach Sonne, nach Segeln. Und

weiß dass man es viel später beenden wird als all die

trotzdem sagen sie nein. Für die Familie, die Psyche, die

Musik, für das Reisen, für all die Dinge, die sie studie-

herrscht. Und

ren wollen. Doch leider sind sie hier in eine Sackgasse

dann?

gelaufen; Olympiakampagne oder gar nichts- so lautet

im Moment in der Jollenkarriere deutscher Segelvereine

ich nach Neusee-

die Devise. Doch gibt es da nicht so viel? Gibt es nicht

land, mal wieder,

ein Leben neben Olympia? Ist nicht gerade Segeln ein

und mal wieder

Sport, in dem man sein Geld sehr gut auch außerhalb

gerne und ohne

einer Olympiakampagne verdienen kann?

Ranglistenzwän-

Deutschland hat in den letzten zwei Jahren einen

ge. Ich nahm am

großen Schritt hin zur Alternative gemacht. Die Segel-

Jugendtrainings-

bundesliga – ein Treffen von Alt und Jung, Bekannt und

programm für

Unbekannt, Jollen- und Yachtseglern. Hier lebt sie so

Matchracing im

richtig auf, die Segelleidenschaft, es ist ansteckend und

Royal New Zealand Yacht Squadron teil und stand jeden

lässt nicht mehr los. Wer einmal drin ist, in der Liga, der

Samstag und Sonntag früh in Uniform auf der Matte um

will nicht mehr raus, der will mehr, will diese wunderba-

30 Minuten laufen und dann vier bis acht Stunden segeln

re Wunschwelt nicht verlassen.

zu gehen. Mit 30 anderen Seglern, die zu den engagier-

testen und leidenschaftlichsten gehören, die ich kenne.

Ich fühle mich sehr wohl in dieser Liga-Welt. Doch

Dann ging

bevor es sie gab, habe auch ich mich in eine Wunschwelt

Und auch hier kam es auf Einzelleistungen an, auch wir

begeben und sie ein Jahr lang Realität werden lassen.

mussten uns für Regatten qualifizieren. Auch hier wollte jeder gewinnen. Aber was es für einen Spaß gemacht

Das RNZYS Youth Training Programme

hat! Jeder einzelne der 15- bis 21-jährigen Teilnehmer

Durch Zufall rutschte ich in ein Matchrace-Team in Berlin

hat so eine reine und ursprüngliche Freude am Segeln,

hinein, weil sie jemanden brauchten, der sich mit Trape-

dass es selbstverständlich ist sein ganzes Wochenen-

zen und Spinnaker auskennt und lernte diese mir völlig

de für das Segeln herzugeben während man nebenbei

fremde Welt des Segelns kennen. America’s Cup ist

Vollzeit arbeitet oder studiert und möglicherweise heute

Matchracen und BMW Sailingcup, klar, aber das sind

Morgen erst um vier im Bett war. Und ich genoss jede

doch Publicity-events, und zwei Boote sind halt einfa-

Stunde auf dem Wasser, während drei meiner Mitbe-

cher zu verstehen für den Laien als achtundzwanzig.

wohner (welche alle Olympiakampagnen fahren) nur

Dachte ich.

selten mit einem Lächeln vom

Wasser kamen und mir immer

Doch dann fuhr ich nach Polen, nach Schwerin und

Lasst auch die anderen Kinder weiterlächeln.

Berlin, ohne Boot auf dem Trailer, ohne Segel im Auto,

wieder sagten dass ich doch viel

und fand mich in der Welt des Matchrace-Segelns

zu verrückt nach Segeln sei – es

wieder, wo man morgens zusammen frühstückt und

sei doch schließlich nur ein Sport.

dann körperlich und psychisch unglaublich anstrengende,

Vielleicht sehen die Vereine ja

kurze, knackige Rennen gegeneinander segelt, wo man

bald Potential und entdecken,

den Gegner um 3 cm verpasst, sich dann anschreit und

dass Jollensegeln nicht alles ist. Das auch Jugendliche

sich auf dem Austauschboot trotzdem die Hände schüt-

schon sehr gut Dickschiff segeln können, dass es eine

telt und dem Gegner gratuliert. Wo die Schiedsrichter

immer größer werdende Matchrace-Szene in Deutsch-

nicht die typischen grantigen Persönlichkeiten sind, die

land und Europa gibt und dass die Events, die am Ende

man auf dem Wasser nur mit roter Flagge und an Land

dieser Karrieren stehen, alle Male mit Olympia mithalten

nur mit Bierglass in der Hand, nie aber mit einem Lä-

können.

cheln auf dem Gesicht sieht. Nein, plötzlich kommen sie

nach dem Rennen angefahren und erklären, warum sie

wichtig und spannend und eine gute Sache. Aber lasst

diese Entscheidung treffen mussten und rufen einen bei

uns diesen schönen Sport nicht darauf reduzieren. Lasst

der Siegerehrung auf, um zu erwähnen wie beeindruckt

auch die anderen Kinder weiterlächeln.

Denn Segeln ist einzigartig und vielfältig. Olympia ist

sie von dem Gewichtstrimm dieses Teams waren. Wo die Gegner wieder lächeln und wo wieder Sportgeist

1.2016 // Luv & Lee 51

joachim hunger

// jugend

Wie erhielt unser Jugendhaus seinen Namen?

Text: klaus hunger

In den Sommerferien an der Kieler Förde machte

Jochen sprang ein, und aus der Verlegenheitslösung

Jochen (Joachim) Hunger als Elfjähriger Bekanntschaft

wurde das erfolgreichste deutsche 470er- Team der

mit dem Segeln. Sein Vater hatte einen der ersten

folgenden Jahre. 1983 bis 1988 gewannen sie sechsmal

Optimisten für seine drei Söhne angeschafft und in Kiel

in Folge die Kieler Woche (bis heute Rekord). 1983 und

bei den Großeltern deponiert. Als die Familie 1970 von

1986 wurden sie Vizeweltmeister. Bei den olympischen

Hannover nach Berlin zog suchte er einen Liegeplatz

Spielen in Los Angeles belegten sie den vierten, vier

für das Boot. Im Potsdamer Yacht Club traf er auf den

Jahre darauf in Seoul den fünften Platz. Aufgrund der

Bootsmann Rahn, der ihn fragte, was er denn für eine

seglerischen Erfolge ernannte der Vorstand des PYC

Yacht habe? „Einen Optimisten.“ Der Bootsmann: „Und

Jochen zum Ehrenmitglied.

was noch?“ Die Antwort des Vaters: „Drei Jungs!“ Bei all der Segelei durfte die berufliche Ausbildung nicht So wurden die Brüder Jugendmitglieder. Der neue Vor-

zu kurz kommen, und so studierte Jochen wie sein Va-

sitzende des PYC, Richard Gierth, hatte sich vorgenom-

ter Physik. Nach Abschluss des Studiums reizte es ihn,

men, den PYC wieder zu sportlichen Ehren zu bringen

seine Kenntnisse in der Medizin einzusetzen. Er schloss

und in Roman von Dombrowski („Dombi“) den idealen

das Medizinstudium mit Promotion ab und arbeitete an

Jugendobmann gefunden. Die Jugendabteilung wuchs

der Radiologischen Abteilung des Uniklinikums Steglitz

von Jahr zu Jahr und dank der großzügigen Unter-stüt-

Da sich die berufliche Tätigkeit auf Dauer nicht mit dem

zung seitens des PYC und des Berliner Senats gab es

Leistungssegeln verbinden ließ, beendete er 1989 seine

keinen Mangel an Clubbooten. Die ersten Erfolge ließen

Mitgliedschaft im deutschen Segelkader.

nicht auf sich warten, im Jahr 1976 wurde Jochen als

52 Luv & Lee // 1.2016

Steuermann Deutscher Jugendmeister in der 470er-

Auf einem Ausflug nach Potsdam über die gerade wieder

Klasse. Von 1977 bis 1980 segelte er als Mitglied im

eröffnete Glienicker Brücke verunglückte Jochen 1990

470er- Nationalkader des Deutschen Seglerverbands.

mit seinem Fahrrad und verstarb kurz danach. Zum

1981 suchte sein Bruder Wolfgang, der mittlerweile

Gedenken an ihn benannte der Vorstand unter Günter

auch 470er segelte, kurzfristig einen Vorschoter.

Ecker das Jugendhaus nach seinem Namen.

Lebenslauf Segelerfolge

Joachim Hunger

26.09.1957 geboren in Kiel 1974 Juni 1975 Abitur (Dreilindenschule) 1975

WS 1975/1976 Beginn des Physikstudiums FU Berlin 1976

Februar 1978 Physik-Vordiplom 1978

SS 1980 Beginn des Aufbaustudiums 1979

Med.Physik FU Berlin 1981

WS 1982/1983 Beginn des Medizinstudiums 1983

Aufbaustudium FU Berlin März 1983 Abschluß mit Zertifikat des

Modellversuchs Med. Physik März 1984 Physikum Medizin 1984

März 1985 1. Staatsexamen Medizin 1985/1986 Beginn der Doktorarbeit 1985

August 1986 2. Staatsexamen 1986

10 statt 12 Semester WS 1986/1987 Beginn des Praktischen Jahres November 1987 3. Staatsexamen Medizin 1987 Januar 1988 Assistenzarzt am Universitätsklinikum 1988

Rudolph-Virchow Abt. Radiologie Dezember 1989 Promotion im Fach Humanmedizin 1989

Beister

7. DJM 470er 3. DM 470er 3. Israelische Meisterschaft 470er 1. DJM 470er 7. EM 470er Kopenhagen 3. Travemünder-Woche 470er 6. DM 470er 3. Preolympique Regattes Hyeres 470er 3. Kieler Woche 470er 10. WM Quiberon 470er 1. DM 470er 1. Kieler Woche 470er 2. WM 470er Weymouth Bay 3. DM H-Boot als Steuermann 4. Olympische Spiele Los Angeles, USA 1. Kieler Woche 470er 2. Rolling Home H-Boot als Steuermann 1. Kieler Woche 470er 1. DM 470er 1. Kieler Woche 470er 1. DM 470er 2. WM 470er 1. Kieler Woche 470er 1. Kieler Woche 470er (6.Mal in Folge) 4. Olympische Spiele Pusan/Südkorea Ehrenmitglied im Potsdamer Yacht Club

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Hans Glave Fotografie

// jugend/sport

Sport und Olympia im Potsdamer Yacht Club

Die Pyramide ist oben naturgemäSS spitz und bietet nur wenig Platz.

54 Luv & Lee // 1.2016

Der Sport im Segeln hat viele Facetten.

Natürlich geht es immer um Leistung und Erfolge.

Diese können beim Segeln sowohl im Leistungssport wie Olympia und internationale Bootsklassen als auch im Breitensport wie u.a. im Yardstick Segeln erfolgen.

Jürgen Waldheim vorstand – sport / olympia

 sport@pyc.de

D

Der PYC folgt dieser Maxime, indem wir vom Optimisten über die Jugendklassen bis zur Olympiaklasse unsere Athleten betreuen und

dabei auch nicht vergessen, dass nicht jeder der mal im Opti angefangen hat bei Olympia landen wird. Die Pyramide ist oben naturgemäß spitz und bietet nur wenig Platz.

Wie der Segelsport in 20 Jahren aussieht, ist nicht genau Unsere Erfolge auf den nationalen und internationalen

vorhersehbar. Die Vereine und auch die Trainingsangebote

Regattabahnen sind über die Jahre betrachtet sensatio-

müssen sich den veränderten Rahmenbedingungen an-

nell. Nur einige wenige Namen aus dem Sportbereich:

passen. Wenn die Jugendlichen und auch Erwachsene in

Gebrüder Hunger/R.Schmidt im 470er, Gebrüder Sach im

anderen Ländern schon längst auf Skiffs und auch mit Foils

Tornado, Hunger/Jess im 505er, Svenja Weger im Laser,

unterwegs sind, müssen wir unsere eigenen Vorstellungen

F.P. Thieme 470er u. Korsar, Lasse Klötzing im 2.4, Sweet

sicher überdenken.

Sixteen (Nissen 35) mit Crew im Yardstick, Jens Hartwig im Match Race, die Bundesliga Crews und und und …

Der PYC hat mit der Anschaffung einer Club J 70 und der schon länger verfügbaren Streamline einen Paradig-

Das Freizeit- und Sportverhalten ändert sich und langfristig

menwechsel eingeläutet. Beide Boote werden durch die

wird mit den alten Konzepten nicht die Attraktivität des

Bundesliga und sogar Olympiaklassencrews umfassend

Segelsports erhöht. Somit sind neue Formate gefragt. Ein

genutzt. Dieses Konzept stellen wir in einem Jahr auf den

Zeichen dafür ist auch die seit drei Jahren sehr erfolgrei-

Prüfstand und müssen überlegen wie wir es noch attrakti-

che Segelbundesliga. Trainiert wird i.d.R. auf Clubbooten

ver machen können.

und die Regatten finden perfekt organsiert auf Charterbooten statt. Wenig Zeiteinsatz für die Regatten, maximaler

Skiffs, Kites und Folkeboot für alle???

Spaß. Natürlich kommt Training etc. dazu. Die Bundesliga steht somit auch an der Schwelle zum zeitintensiven

Die bei uns im Club befindlichen zwei neuen VX One Skiffs

Leistungssport; allerdings nicht kostenintensiv für den

sind bereits ständig im Einsatz. Die Eigner stellen geübten

einzelnen und keine eigene Bootspflege.

Crews das Boot im Einzelfall zur Verfügung.

Der Segler ist nicht mehr nur in einer Klasse zu Hause. Wir

Wer mehr über den Club und unseren Sport wissen möchte,

haben einen 470er Kadersegler, der noch an der Bundes-

kann sich gern an mich wenden.

liga und an Kite Events teilnimmt.

Jürgen Waldheim

1.2016 // Luv & Lee 55

// segel bundesliga

saison 2015

PYC-Crew im August 2015 auf dem Wannsee in vollem Einsatz auf der B/one – Martin und Christian Metzing, Julius Adomeit und Thomas Freundel

Das Konzept der Segel-Bundesliga erwies sich als Erfolg. Die mediale Aufmerksamkeit ist groSS, der Akzent auf den Vereinswettbewerb stiftet Identität mit dem eigenen Segelclub.

56 Luv & Lee // 1.2016

rückblick

Die 2. Segelbundesliga in Berlin veranstaltet von PYC und VSAW

D

ie Stimmung während des Segelbundes-

Um in der 2. Liga mithalten zu können und unseren

liga-Spieltages hier in Berlin war außerge-

Aufstiegstraum zu erfüllen, ist es wichtig, dass wir

wöhnlich, das sagten Zuschauer wie Segler. Die Tage

in der nächsten Saison mehr Trainingsmöglichkeiten

waren geprägt von Spannung, Leistung, Ehrgeiz, aber

haben. Hierzu muss ein Boot gekauft oder gechartert

vor allem: Freude am Segelsport. Dass es das ist, was

und Trainings angesetzt, durchgeführt, ausgewertet

Berliner Segler ausmacht, durften unsere Gäste ein

werden. Das alles erfordert finanzielle Mittel, die dem

weiteres Mal erleben.

Team leider im Moment nicht zur Verfügung stehen.

Dass die PYC-Mitglieder hinter ihrem Liga-Team

Für den Potsdamer Yacht Club war dieser vierte Spiel-

stehen ist offensichtlich und ein tolles Gefühl für alle

tag der 2. Segelbundesliga ein großer Erfolg. Frank

Segler. Drum hier noch einmal offiziell.

Lars Wehrmann

Thieme als Wettfahrtleiter, Daniel Ebeling als Beachmaster und all die helfenden Hände griffen ineinander

Liebe Firmeninhaber, Segelverrückte, Kleinunterneh-

wie ein großes Bundesliga-Zahnrad und sorgten für ei-

mer, Eltern, Ehrenmitglieder, und fleißige Schipperka-

nen reibungslosen Ablauf. Besonders hervorzuheben

pitäne:

sind allerdings Martin und Christian Metzing, Julius Adomeit und Thomas Freundel, die eine super Leis-

Der Sponsoren-Platz auf der Flagge des

tung auf dem Wasser zeigten. Eine konstante Serie

PYC-Bundesligateams ist noch frei!

und viele Comebacks waren der Schlüssel zum Erfolg und ich finde, da dürfen wir als Potsdamer Yacht Club

Wer Ideen, Anregungen, erfolgreiche Bekannte oder

richtig stolz sein. Danke Jungs!!

einfach nur einen kleinen Goldbarren hat, melde sich also gerne! Wir wollen weiterhin unseren Verein mit

Die Bundesliga-Saison 2015 geht dem Ende zu und

sportlichen Erfolgen schmücken und freuen uns über

vor der Relegation gibt es nun nur noch ein letztes

jede Unterstützung.

Event in Überlingen. Dass wir mit unserer momentanen Platzierung in der zweiten Liga verbleiben dürften, ist bei der momentanen Leistungsdichte ein toller Erfolg und doch ist diese Saison leider nicht so verlaufen wie wir gehofft hatten.

19. – 21.8.2016 2. Segel-BundesLiga im pyc + vsaw

1.2016 // Luv & Lee 57

Svenjas Resümee über das vergangene Jahr und ein kleiner Ausblick in die Zukunft Training im Vorfeld der Europameisterschaft 2016 vor Gran Canaria

58 Luv & Lee // 1.2016

2015

begann vielversprechend. Der Weltcup in

fleet. Im Nachhinein war das schon sehr enttäuschend,

Miami zeigte Verbesserungen vorallem

ich fühlte mich zu dem Zeitpunkt sehr gut in Form und

im Vielwindbereich. Weiter ging es dann

dachte, dass ich das hier nun auch bei echten Wett-

mit einigen Trainingsblöcken in Cadiz/Südspanien, um

kampfbedingungen unter Beweis stellen könnte.

anschließend direkt die Boote nach Mallorca zu bringen.

Hier verbrachte ich dann einige schöne Tage mit mei-

dann gleich weiter nach Hyeres. Hier wollte es einfach

nem Freund und lernte von der Insel nun auch mal das

nicht laufen. Am Start waren die besten 30 der Weltrang-

Landesinnere besser kennen. Anschließend dann wieder

liste plus die ersten 10 aus Palma, die nicht schon über

Training und im Anschluss eine kleine Vorbereitungsre-

die Weltrangliste qualifiziert waren. Kleine Fehler wurden

gatta auf die Princess Sofia Trophy. Die Trainingsregatta

in so einem hochrangigen Feld gleich hart bestraft, wenn-

lief sehr gut. In Anwesenheit vieler Topseglerinnen

gleich ich doch auch einige positive Erfahrungen mitneh-

konnte ich souverän gewinnen. Das brachte mir noch

men konnte.

einmal einen gewaltigen Motivationsschub. Mit dem

Ziel nun endlich mal mein erstes Medalrace im Weltcup

Es folgten Medemblik und die Kieler Woche. Allmäh-

zu erreichen ging ich dann in die Princess Sofia Trophy.

lich konnte ich mich wieder so einigermaßen berappeln

Doch in der Nacht vor dem ersten Segeltag passierte

und mich aus dem kleinen Tief, in das ich nach Mallorca

es: Ich hatte mir irgendwie eine Lebensmittelvergiftung

gefalle war, wieder hocharbeiten. Das musste auch so

eingegangen und musste mich die ganze Nacht und den

sein, denn schon stand der erste Saisonhöhepunkt an:

nächsten Tag nur übergeben. Aus der Traum: Bei sehr

Die Europameisterschaften in Aarhus. Nach einer guten

viel Wind am ersten Tag fehlte mir einfach die Kraft und

Vorbereitungsphase dort ging ich positiv gestimmt in die

ich schaffte nicht einmal die Qualifikation für die Gold-

Regatta. Zudem hatten auch meine Eltern ihren Sommer-

Nach einem kurzen Intermezzo zuhause ging es

Viel Welle bei der EM 2016 auf Gran Canaria

urlaub nach Aarhus verlegt und schauten ab und zu vorbei, das motivierte zusätzlich ;-) Die Qualifikationsphase verlief sehr gut und ich ging als



6. in die finalen Goldfleetrennen. Hier gab es dann doch einige Auf- und Ab’s. Der Wind in der Bucht von Aarhus erwies sich als doch sehr böig, drehend und nicht immer ganz leicht vorauszusehen. Mit einem starken letzten Tag konnte ich mich aber auf dem 8. Platz behaupten, war damit sehr zufrieden und konnte meine eigenen Erwartungen voll erfüllen. Aber eine richtige Pause zum durchschnaufen gab es nicht. Ab jetzt galt es die WM im Oman vorzubereiten, gleichzeitig die Chance einen der wenigen verbliebenen Startplätze für die Olympischen Spiele in Rio zu sichern. Es hieß nun also Training, Training und nochmals Training. Zwischendurch noch die Deutschen Meisterschaften am Bodensee mit einem sicher nicht ganz zufriedenstellenden 4.

Platz und dann ging es los in den Oman.

Einer kurzen Akklimatisierungsphase folgten die ersten Wassereinheiten auf den Charterbooten und dann ging es auch schon los. Die Qualifikationswettfahrten liefen einfach nicht

Das deutsche Damen Laser Radial Team bei der Weltmeisterschaft 2015 im Oman

so wie ich es mir vorgestellt hatte. Woran genau es lag, weiß ich bis heute nicht so richtig. War ich verkrampft, hatte ich einfach kein Gespür für die richtige Seite oder passte die Geschwindigkeit nicht?

Wahrscheinlich war es von allem ein bisschen. In den Goldfleetrennen verbesserten sich die Platzierungen etwas, ich kam besser in meinen Rhythmus. Aber alles zu spät. Am Ende stand ein 29. Platz zu Buche, im Nationenranking 2 Plätze zu schlecht, um sich auf direktem Weg für die Spiele zu qualifizieren. Das war ein herber Rückschlag für mich. Den gerade nach der erfolgreichen EM hätte ich gedacht, das ein Platz im Bereich der TOP 22 durchaus im Rahmen des Möglichen liegen sollte.

Nun folgte eine kurze Segelpause, dafür viel körperliches Training und einige Tage Langlaufen in Österreich. Die

1.2016 // Luv & Lee 59

© STG/ Wehrmann

Boote wurden im Container nach Gran Canaria verschickt, dort würden Ende Februar die Europameisterschaften 2016 stattfinden. Ab Anfang Januar wurde dann auch dort trainiert. Zwischendurch ging es wieder zum Weltcup nach Miami. Dort war die gesamte Weltelite vertreten, einige Nationen segelten hier ihre internen Qualifikationen für die Olympischen Spiele aus. Mit einem 19. Platz im Gesamtklassement und sehr guten Einzelwettfahrten sah ich mich auf einem guten Weg. Es gab aber noch genügend Fehler zu korrigieren und besonders an meiner Startschwäche zu arbeiten. Es

Volle Konzentration auf der Kreuz

folgte wieder ein langer Trainingsblock auf Gran Canaria,

Volldusche auf dem Wasser

eine kurze Erholungsphase dort und dann die Europa-

kation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro

meisterschaften. Wie schon bei der WM hatte ich Pro-

einen schönen und erfolgreichen Abschluss zu geben.

bleme in der Qualifikationsphase fand keinen Rhythmus,

Danach werde ich mit dem Segeln erstmal etwas kürzer

andere trafen die Dreher einfach besser als ich. Wieder

treten. Die Weltcups in Weymouth und Medemblik,

eine leichte Verbesserung in den Finalrennen, Platz 29

sowie die Kieler Woche stehen noch auf dem Plan. Und

bedeutete das am Ende. Somit war es nun endgültig

etwas in Kiel trainiert wird auch. Trotzdem möchte dem

gelaufen. Ich hätte mindestens in die ersten 20 segeln

Studium wieder etwas mehr Zeit widmen, mich auch

müssen, um mir die Chance offen zuhalten bei der WM

mal intensiver mit anderen Sportarten beschäftigen und

Mitte April in Mexiko die internen Kriterien des DOSB für

vereinzelt Trainertätigkeiten nachgehen.

eine Olympiaqualifikation zu erfüllen. Ich fiel in ein kleines

Loch, wurde zuhause erstmal 2 Wochen krank, dann

Selbstverständlich möchte ich aber auch probieren mich

ging schon wieder der Flug nach Palma zur Princess So-

mehr in die Segelbundesliga einzubringen, sooft ich es

fia Trophy. Hier läuft es aktuell durchwachsen. Das war

einrichten kann beim Training in Berlin dabei sein und

aber auch zu erwarten, ich

auch aktiv in der Bundesliga segeln. Langfristig soll der

bin leider weder körperlich

Blick dann irgendwann frischen Mutes Richtung Tokio

noch mental 100prozentig

2020 gehen.

fit.

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz ganz herzlich beim Am 3. April fliege ich dann

Potsdamer Yachtclub bedanken, der mich unterstützt

nach Mexiko zur WM. Hier

hat seit ich 1999 am Wannsee mit dem Segeln im Opti

werde ich nochmal alles

begonnen habe. Ihr habt immer an mich geglaubt und

geben um dem Trainings-

mich gefördert wo es nur möglich war! Ganz besonders

zyklus von 2012 – 2016 in

bedanken möchte ich mich, und ich kann es gar nicht oft

Vorbereitung und mit dem

genug sagen bei Thomas Läufer. Ohne dich, deine Rat-

Ziel einer möglichen Qualifi-

schläge und dein Training im Opti wäre ich nie bis hierher gekommen! Danke!

Svenja Weger

60 Luv & Lee // 1.2016

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1.2016 // Luv & Lee 61

// sport

Das kleine Jubiläum und die Frage über die Zukunft Text: Frithjof Schwerdt

beim täglichen Training auf dem Wasser, denn Wind gab

als junger Laser-Segler im Potsda-

es immer genug. Eine steife Brise half mir auch bei der

mer Yachtclub Mitglied geworden

EM in Niewpoort, Belgien. Wenn viel Strom und viel

bin. Zum 125jährigen Jubiläum ist

Wind aus einer Richtung kommen, dann muss man im

es auch für mich ein guter Zeit-

Laser das Brennen in den Oberschenkeln lieben lernen,

punkt zurückzublicken. 2006 war

und das tat ich. Am Ende sprang nicht nur Platz 19 von

für mich ein sehr ereignisreiches

über 140 Booten heraus, sondern auch noch ein Platz

Jahr. Ich wurde in den DC-Kader

im damals neu gegründeten Sailing Team Germany. Die

aufgenommen und trainierte von

Freude war riesig.

da an mit den „Großen“. Das war

eine spannende Zeit. Die JEM in

immer größeren Stellenwert in meinem Leben ein und

Gdynia war für mich persönlich

so entschied ich mich 2011 das Lasersegeln an den Na-

In den folgenden Jahren nahm das Studium einen

mein großer Durchbruch. Ich landete nach turbulenten

gel zu hängen. Es war ein tolle Zeit in der unter anderem

Wettfahren auf dem achten Rang von über 100 Booten

auch ein dritter Platz bei der IDM 2010 heraus sprang.

und war stolz wie Oskar. In den folgenden Jahren

Doch die Begeisterung für das Studium war größer

konnte ich mich von Regatta zu Regatta immer weiter

und es ging vom Gesponserten zum Sponsor nach

steigern und wurde 2008 in der Europacup Gesamtwer-

Ingolstadt. Der einjährige Abschluss meines Bachelor-

tung Zweiter. Mit diesen guten Ergebnissen konnte ich

Studiums in der Motorentwicklung bei Audi weckte

auch einen der begehrten C-Kader Plätze ergattern.

eine neue Begeisterung in mir. Die Vertiefungsrichtung

für das Master-Studium war klar. An der Uni Rostock

In den Jahren 2007 und 2008 ging es aber nicht nur

seglerisch voran. Ich absolvierte mein Fachabitur und

begann ich 2012 mit den Vorlesungen Verbrennungsmo-

lernte in meinem darauffolgenden Freiwilligem Sozialen

toren 1 und höhere Thermodynamik.

Jahr im PYC die Mitglieder und insbesondere die Jugend-

lichen richtig kennen. Zusammen mit Thomas trainierte

Ich entdeckte das Skiffsegeln für mich und war aktiv auf

ich die Optis und Laser. In dieser Zeit haben mich die

dem Musto Skiff und dem 49er unterwegs. Die beiden

Kleinen immer gut gefordert, sei es beim Hallentraining

Bootsklassen überzeugten mich voll und ganz von den

im Winter oder in der Opti-Anfänger-Gruppe beim Halb-

Vorzügen eines Trapezes. Brennende Oberschenkel

… man muss das Brennen in den Oberschenkeln lieben lernen.

62 Luv & Lee // 1.2016

Es ist nun 10 Jahre her, dass ich

Aber die Segelei ließ mich natürlich nicht ganz los.

wind fahren. An dieser Stelle

gehörten der Vergangenheit an und der völlig neue

möchte ich meinen großen Res-

Geschwindigkeitsrausch wurde zur Selbstverständlich-

pekt für Thomas aussprechen, der

keit. Die hohe Bootsgeschwindigkeit verließ mich auch

stets mit einer beeindruckenden

nicht bei der EM 2013 am Attersee. Ich erkämpfte mir

Beharrlichkeit die jungen Segler

meinen ersten großen Titel und wurde Europameister

und Seglerinnen in die richtigen

im Musto Skiff. Ein Jahr später beendete ich die kurze

Bahnen gelenkt hat. Und wenn es manchmal nicht die

49er-Karriere mit Sebastian Wiedemann und konzentrie-

richtigen Bahnen waren, dann konnte ich gleich das

re mich seit dem wieder voll auf das Einhand-Skiff und

erlernte Wissen zum Thema Bootsbau von Herrn Banse

die berufliche Ausbildung.

umsetzen. Wo gehobelt wird, fallen schließlich auch

Späne.

bei San Francisco ging es wieder in den Süden der

Nach einem Auslandssemester an der UC Berkeley

Nach diesem lehrreichen Jahr ging es für mich

Republik. München ist nun seit fast einem Jahr meine

nach Kiel zum Bundesstützpunkt für olympisches Segeln

neue Heimat. Mit etwas Glück habe ich meine Traum-

und an die dortige Fachhochschule zum Maschinenbau-

stelle ergattern können und bin Doktorand bei BMW in

studium. Eine neue Stadt, neue Freunde und viele neue

der Vorentwicklung der Ottomotoren. Meine Wettbe-

Aufgaben, aber ich fühlte mich auf Anhieb wohl. Auf die

werber sind nun nicht mehr auf dem Regattakurs zu

regnerischen Novembertage hätte ich natürlich auch ver-

finden, sondern in Hoch-Volt Laboren für Elektromotoren.

zichten können, aber dafür gab es immer viel Action

Ich werde in meiner Promotion Wege zur Steigerung

des Wirkungsgrads von Ottomotoren aufzeigen. Es ist

und Preis-/Leistungsverhältnis aktuell noch unschlagbar.

momentan wahrscheinlich nicht der beste Zeitpunkt

Ich freue also mich auf die zukünftigen Herausforde-

in diesem Geschäftsbereich der Automobilindustrie

rungen und bin sehr gespannt, welche Antriebsform im

anzufangen. Der Abgasskandal weitet sich auf immer

Automobil das Rennen machen wird. Bei uns Seglern

mehr Hersteller aus und die Anzahl der angebotenen

ist das deutlich einfacher. Es sind und bleiben der Wind

Elektroautos steigt explosionsartig an. Nichtsdestotrotz

und die Segel.

ist die kWh Strom noch weit davon entfernt CO2 neutral zu sein und ein Benzintank in Bezug auf Energiedichte

Viele Grüße Euer Frithjof

„ Leinen los.“ Was auch immer Sie antreibt, wir helfen Ihnen, Ihre Wünsche und Ziele zu erreichen. Das ist unser Grundprinzip, unsere Verpflichtung als Genossenschaftsbank. Dazu zählt auch, dass unsere Mitglieder aktiv über unseren Kurs mitbestimmen können. Und dass wir natürlich vor Ort für Sie da sind. Überzeugen Sie sich am besten selbst. Beim persönlichen Gespräch, telefonisch unter (030) 30 6 30 oder online.

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nächste AuftrAg.“

1.2016 // Luv & Lee 63

// sport

RNZYS Frauenteam bei den int. neuseeländischen Match Race Meisterschaften

Zielsetzung und Motivation – ein Erlebnisbericht Es ist ein Samstag im neuseeländischen Frühling, 9 Uhr morgens. Die jugendlichen Sportler des Trainingsprogrammes beim königlichen Yachtclub sitzen in ihrer Uniform im Vorstandszimmer. Durchgeschwitzt, gerade waren sie laufen. Normale Prozedur.

Ich bin eine von ihnen, Schuhe statt Flip-Flops tragend, denn nur geschlossene Schuhe sind im Yachtclub erlaubt. Auf meinem knallblauen T-Shirt prangt mein Nachname, ich bin eine dieses Teams, mit diesen 29 Jugendlichen verbringe ich im Moment einen großen Teil meiner Zeit, meistens auf dem Wasser. Trotzdem weiß ich, dass ich nach einem Jahr nach Deutschland zurückkehren, zur Uni gehen, und eine einigermaßen normale Laufbahn einschlagen werde. Nicht so viele meiner Teamkollegen. Einer von uns wird Ende des Jahres (2014) ins America’s Cup Team NZ berufen werden, er ist 20 Jahre alt. Ein anderer segelt dieses Jahr (2014) das erste Mal in der World Match Racing Tour mit. Keiner hier ist älter als 21. Meine Freunde wollen viel, America’s Cup, Volvo Ocean Race, World Match Racing Tour.

Wie an schon vielen Samstagen steht heute John Shackleton vor uns. Er macht mit uns sportpsychologische Arbeit und wir arbeiten diesbezüglich gemeinsam an verschiedenen Themen. „Zielsetzung ist wohl jedem bekannt“, sagt er „nicht bekannt ist vielen von euch der Fakt, dass ca. 40% der Teilnehmer an den olympischen Spielen nach den Spielen in eine schwere Depression fallen.“ Im Raum ist es still geworden, Shackleton hat die Aufmerksamkeit der Sportler. Ich spüre, wie sich links von mir etwas regt. Dort sitzt Rick Dodson, zweimaliger America’s Cup Stratege bei Team NZ. Rick hat sich verändert, hat die Diagnose „Multiple Sklerose“ bekommen und war gezwungen seinen Lebensstil zu ändern. In meiner freien Zeit arbeite ich mit den paralympischen Seglern hier in Auckland, daher kenne ich ihn. Auch mein Trainer kennt ihn, sonst keiner. Seine Erfolge liegen eine Weile zurück.

Training des YTP vor der Insel Kawau

64 Luv & Lee // 1.2016

Cape BrettNeuseeland

Im Vorstandszimmer fängt John nun an, von Langzeitzie-

ich weiß, dass wir ein lebendiges

len zu sprechen. Diese seien wichtig, damit man nach

Beispiel bei uns im Raum sitzen

einem sportlichen Großevent nicht in ein Loch falle.

haben. Nach 30 Minuten beendet

Neben mir nickt Rick beinahe unmerklich mit dem Kopf.

Shackleton seinen Vortrag und der Trainer spricht mit uns den Plan für

„Menschen, die sich nur auf das Event konzentrieren,

den heutigen Tag durch. „Aufriggen

und dann auf das nächste und nächste, die fangen an,

und ab aufs Wasser“ sagt er dann,

vieles im Leben dafür aufzugeben. Sie vernachlässigen

wie immer, und alle stehen auf. Rick

soziale Kontakte, ihre anderen Hobbys, verlieren den

dreht sich zu mir, fragt mich wann

Kontakt zur Familie und verlassen womöglich ihren

wir das nächste Mal trainieren, ob

Partner.“ Ich wende meinen Blick vorsichtig nach links,

ich schon einen neuen Trainingsplan

Ricks Gesicht ist ausdruckslos, konzentriert. Er nickt.

für ihn habe und erzählt von seiner

„Und dann kommt man irgendwann nach Hause, will

neuen Managerin. Seine Augen

sein Leben wieder aufnehmen und merkt, dass da kein

glänzen, und die wettergegerbte

Leben mehr ist. Kein Haus, kein Partner, keine Freunde,

Haut um seine Augen bildet Fält-

kein Ziel. Dann müssen die Leute ganz von vorne

chen, als sein Mund sich zu einem

anfangen.“ Wieder Nicken. Ich merke wie mein

Lächeln verzieht. Ich beobachte sein

Körper sich verkrampft. Spüre das Bedürfnis, Rick

gezeichnetes Gesicht, und meine

meinen Arm um die Schultern zu legen. Ich sehe

viele Dinge lesen zu können, aber vor

auf seine Hände, abgemagert, schwach, denke an

allem eines: Rick hat es offenbar aus

die Übungen, mit denen wir versuchen, seine Mus-

seinem Tief wieder herausgeschafft.

keln zu stärken und Ausdauer zu erhalten. Denke

Er ist schwach, aber er sprudelt vor

an den Ausdruck in seinen Augen, wenn sein

Elan.

Körper nach drei Minuten Radergometer schwach wird. An den Ehrgeiz, den er ausstrahlt.

Luisa Schumann

Duisse venis alis duisi tape riusci bla feuis augait dolore

Team der XP 42 „Lawless“ (oben) Winterserie auf dem Zweimaster „Ponsonby Scow“ (unten)

Wir machen eine Übung, sollen uns ein Kurzzeitund ein Langzeitziel setzen, lernen mal wieder wie man Ziele richtig setzt, was wichtig dabei ist. Ich bin ein getroffen, wir alle sind es, auch wenn nur

1.2016 // Luv & Lee 65

// jugend/sport

Leinen los Ab auf die Meere … und in die schönen Häfen.

66 Luv & Lee // 1.2016

1.2016 // Luv & Lee 67

// seesegler

Seesegeln, Fahrtensegeln, Seemannsgarn, Jörg Bardeleben obmann seesegler  seesegler@pyc.de

Meilen machen, Seeregatten, fremde Gewässer und neue Häfen … die Seesegler des Potsdamer Yacht Club sind auf allen Weltmeeren zu Hause. Denn darum geht es: segelnd die Welt bereisen. Als Obmann der Seesegler möchte ich an die Tradition anknüpfen: Die Seesegler sind Botschafter des Segelsports und des Potsdamer Yacht Club.

68 Luv & Lee // 1.2016

5. – 7. August

Seesegler-Treffen 2016 in Lübeck-Travemünde

Liebe Seesegler des Pots-

programm

damer Yacht Clubs, das Seesegler-Treffen findet in diesem

Freitag, 05.08.2016

Jahr vom 5. bis 7. August in Lübeck-

bis 14:00 Uhr Ankunft in Lübeck-Travemünde

Travemünde statt. Ich lade hiermit alle

> ggf. einchecken im Hotel „Deutscher Kaiser“ Vorderreihe 52,

Seesegler und interessierte Binnensegler

23570 Travemünde (EZ/Ü/F: ca. 95,00 €, DZ/Ü/F: ca. 135,00 €)

dazu ein.

Bootsliegeplätze beim Lübecker Yachtclub oder im Passathafen 14:00 Uhr Empfang/Begrüßung auf dem Segelschiff von Jörg Bardeleben,

Nachdem Ort und Termin für unser

der „Mio Caro“ am Steg 157B, gegenüber dem Lübecker Yachtclub

Seesegler-Treffen nun final feststehen,

15:30 Uhr Altstadtführung durch Travemünde

haben wir das geplante Programm auf

19:30 Uhr gemeinsames Abendessen im Restaurant „Luzifer“

den neuesten Stand gebracht! Unter

am Fischereihafen Travemünde

Eigenanreise mit Auto, Bahn oder Schiff,

zur späten Stunde Ausklang des Tages – wer noch möchte – Besuch

freue ich mich auf ein angenehmes, ent-

der Open-Air Bühne am Brüggemannsgarten

spanntes und interessantes Wochenende mit Euch. Über eine rege Teilnahme in

Samstag, 06.08.2016

diesem Jahr freue ich mich sehr.

11:00 Uhr Fahrt mit der MS Hanse von Travemünde (Kaiserbrücke) nach Lübeck (Kosten p.P. ca. 10,- €) 13:00 Uhr Altstadtführung in Lübeck mit einem Stadtführer im historischen Kostüm durch Lübecks Gassen und Gänge 15:30 Uhr Besuch im Café Niederegger in Lübeck mit: - Besichtigung und Führung, Modelliervorführung - Kaffee, Tee und Niederegger Nusstorte

Teilnahme am Seeseglertreffen bitte per Email: seesegler@pyc.de infos auch unter: www.pyc.de

17:00 Uhr Rückfahrt nach Travemünde 19:30 Uhr Abendessen mit einem 4-Gang-Menü im Restaurant „Marina“ im Lübecker Yachtclub im Anschluss ein Gin-Tasting für alle, mit Cigars für die Männer & eine besondere süße Überraschung für die Frauen, frei nach dem Motto von Oscar Wilde: „Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht“.

Sonntag, 07.08.2016 11:30 Uhr Prosecco-Empfang mit Häppchen und anschließender Führung auf der Viermastbark „Passat“ im Anschluss … Zeit zur freien Verfügung und individuelle Abreise

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// seesegler jugend/sport

„Cat man do“ Katamaran Catana 47

70 Luv & Lee // 1.2016

auf der ARC Baltic

Der World Cruising Club (WCC) als Veranstalter der seit Jahren bekannten ARC (Atlantic Rally for Cruisers) veranstaltete in 2015 nunmehr zum zweiten Mal die ARC Baltic. Der Name ist in doppelter Hinsicht etwas missverständlich, denn „A“, wie Atlantik ist eher nicht dabei und „R“ für Rally auch nicht, denn es findet kein Wettsegeln statt. Ich nenne es mal „betreutes“ Segeln – im sehr positiven Sinne.

Die ARC-Flotte

1.2016 // Luv & Lee 71

// seesegler

Auf der Fahrt nach Visby.

Die Sonne geht immer nördlicher auf.

7 Wochen

im Osten der Ostsee Cat man do auf der ARC Baltic Text/fotos: detlef andreovits

Vorteile dieser Art zu reisen: Der Terminplan und die Organisation Es gibt einen festen Termin für den Start und damit

Die Organisation der Landausflüge und sonstiger Events

entfällt jede Ausrede ihn zu verschieben, wie: das Boot

macht diesen Gruppentörn zu einem echten Erlebnis.

ist nicht fertig; ich muss nochmal ins Büro, ein Kunde will

Immer bekommt man im Vorhinein vollständige Infos und

dringend ein Angebot; das Wetter ist ungünstig ...

Tipps über die Häfen und die besuchten Städte, als auch Empfehlungen für Ankerplätz, z.B. in den Schären. Für die

Immerhin: es sollte der längste Urlaub werden, den ich

Einreise nach Russland war diese Organisation besonders

nach dem Ende meines Studium unternehme. Was immer

hilfreich. Mal abgesehen von den Visa-Formalitäten, wur-

auch so an Ausflüchten aufgetischt werden könnte, gilt

den alle notwendigen Informationen/Zertifikate im Vorfeld

nicht. It‘s now or never – und siehe da, es geht.

eingesammelt und für die Immigrations & Customs vor-

72 Luv & Lee // 1.2016

Ankern bei Grundfjärden, Finnland

bereitet und in der notwendige Anzahl ausgedruckt übergeben. Zusätzlich war ein örtlicher Vertreter bei unserem Eintreffen bereits am Einklarierungskai und erledigte alle Laufereien.

Die Crew des WCC bewegte sich meist auf dem Landweg voraus und war schon vor Ort, wenn die Flotte eintraf. Man meldete sich in der Nähe des Hafens über Funk bei der „RallyControl“ und bekam dann den Liegeplatz zugewiesen und ggf. eine helfende Hand beim Manöver.

1.2016 // Luv & Lee 73

// // seesegler seesegler

Die Tour mit allen Etappen bis ans äußerste Ende der Ostsee

Vor Anker bei Haapasaari, Finnland

Nachteil dieser Art zu reisen: Der Terminplan und die Organisation

Die Flotte: Unsere Flotte bestand aus 19 Booten, die meisten mit britischer Flagge. Mit dabei 2 Katamarane - eine Leopard 48 aus USA auf

Und wenn der Wind auch seit Tagen von vorn kommt – der

(Ganz-)Langfahrt und wir, daneben noch ein „kleineres“ Motor-

nächste Hafen ist gebucht, die nächste Landtour auch, und die

boot von 68 Fuß Länge. Diese Gemeinschaft, die naturgemäß

Gäste haben ihre Hin- oder Rückflüge. Bobby Schenk formuliert:

immer weiter zusammen wächst, ist die eigentlich ungewöhn-

Mit Seglern kann man prima ausmachen WANN man sich trifft

liche Erfahrung. Man fährt getrennt, aber doch gemeinsam.

oder WO - aber nie beides gleichzeitig.

Man tauscht sich über Funk aus und hilft mit Rat und Tat. Man ankert in den Schären mal allein, mal zu zweit, mal in kleineren

Die gute Organisation „beraubt“ einen zugleich um das Experi-

Gruppen - die Zwanglosigkeit bestimmt das Gemeinsame. Der

ment sich in fremden Umgebungen zurecht zu finden, es mag

Abschied war sehr emotional.

dadurch auch weniger individuell werden.

Das Wetter: Diese Vor- und Nachteile muss jeder für sich abwägen. Natürlich

Im Wesentlichen: Schwein gehabt. Bis St. Petersburg schicker

gilt immer: Ich brauche keine Organisation, das kann ich auch

Westwind, bis Stockholm flauer Südwest. Für die Rücktour

alleine – stimmt. Nur nach meiner Meinung nicht so gut.

knackiger Ostwind, zum Festmachen Flaute.

74 Luv & Lee // 1.2016

Stockholm, Königlich Schwedischer Yachtclub in Saltsjöbaden

Das Revier:

Die Tour:

Bis St. Petersburg schickes Segeln über Nacht, schöne lange Schläge. Die Schären: ein Gedicht, wenn man nicht dauernd im Fahrwasser bleiben müsste, denn von den finnischen Insidern wurden wir dringend

WORLD CRUISING CLUB RALLY HANDBOOK 01. ARC Baltic Introduction

ARC Baltic 2015 Schedule Distance (NM)

gewarnt, dass halt nicht alle Steine in den

Date

Itinerary

Karten aktenkundig sein. Daher viel Motor,

03 – 04 July

Yachts assemble in Yachthafen Hohe Düne, Rostock, Germany

aber bei flauem SW kein wirklicher Spaßver-

Fri 03 July

Rally office opens in Yachthafen Hohe Düne

Sat 04 July

Crew welcome dinner

Sun 05 July

Rally briefing for all skippers

besten gefallen, sie ist halt – insbesondere

Mon 06 July

Leg 1: Rostock to Rønne, Bornholm, Denmark

um Stockholm – belebter.

Thu 09 July

Bus tour of northern Bornholm including a visit to Hammershus castle

derber. Die schwedische Küste hat uns am

Die Häfen / Städte:

Fri 10 July

Leg 2: Bornholm to Visby, Gotland, Sweden

Mon 13 July

Guided tour of the ramparts of Visby

110 200

Tue 14 July

Leg 3 Gotland to Tallinn, Estonia via Gotska Sandön

Wed 15 July

Take the chance to visit the remote Swedish island of Gotska Sandön, discovering the local history and visiting the lighthouse and seal sanctuary.

Sat 18 July

Guided tour of old town Tallinn and traditional Estonian crew dinner

Sun 19 July

Skippers’ Briefing

Mon 20 July

Leg 4: Tallinn to St. Petersburg, Russia

Lakritze aus Svaneke.

23 -25 July

Tour of St. Petersburg including the Winter Palace, opportunity to see a ballet, opera and folk show, and Russian Crew Dinner

Mon 27 July

Leg 5: St. Petersburg to Helsinki, Finland

Visby: schickes kleines Städtchen mit sehr

28-29 July

Cruise the Finnish archipelago

ausgelassener Hafenpromenade.

Thu 30 July

Arrive at Nyländska Jaktklubben NJK

Fri 31 July

Bus tour of Helsinki (1) and crew dinner at the NJK

Sat 01 August

Bus tour of Helsinki (2) and Skippers’ Briefing

Sun 02 August

Leg 6: Helsinki to Mariehamn, Åland Archipelago (Parade of Sail)

Rönne, Südhafen: schlechtester Hafen der Tour, wirklich nur, wenn es nicht anders geht. Bornholm natürlich immer jede Reise wert. Nicht verpassen: Hammerhus und die

Gotska Sandön: Ankerplatz taugt nur bei entsprechender Windrichtung. Wirklich schö-

200

03-05 August

Explore the archipelago en route to Mariehamn

ne Insel mit ganz grandiosem und langem

Thu 06 August

Visit to the ship museum – the square rigger Pommern

Sandstrand. Die Robbenstation: doch etwas

Fri 07 August

Leg 7: Mariehamn to Stockholm, Sweden

Sun 09 August

Guided visit to the 17th century warship Wasa – Wasa Museum

armselig, wenn man schon mal auf Helgo-

240

land war – vermutlich weniger Robben als in

Mon 10 August

Leg 8: Stockholm to Kalmar, Sweden

11-14 August

Free cruising in the Swedish archipelago

Hohe Düne.

Sun 16 August

Guided visit to Kalmar Castle and farewell crew dinner

155

200

80 200

Please note this itinerary is provisional and subject to change during the rally due to prevailing weather conditions.

Tallin: die größte Überraschung auf der Reise. Ein unbedingtes Muss!! Tolle Stadt, tolle Menschen. Unbedingt ein paar Tage ein-

© World Cruising Club 2015

Rally Introduction 01/3

planen. Nicht verpassen: Die „Olde Hansa“ und ihre sanitären Einrichtungen.

St. Petersburg: Die Perestroika zeigt sich im Wesentlichen durch McDonald, Louis Vuitton und Prada – sonst wie immer: grandiose Historie, grandiose Bauten, aber noch viel Probleme. Nicht verpassen: der Irish Pub gegenüber der Admiralität.

St. Petersburg, Erlöserkirche auf dem Blut

1.2016 // Luv & Lee 75

// // seesegler seesegler

Hafen von Tallin

Marienhamn, Alandinseln

Helsinki: Gnadenlos teure Stadt mit we-

Kalmar: bei Ostwind eine Katastrophe,

nig Flair, aber großartiger Yachtclub, auf

da vollkommen ungeschützt gegen

einer Insel mitten im Hafen der Altstadt.

Schwell. Im dortigen Schloss habe ich

Nicht verpassen: den Suppen-Stand in

gelernt, dass Schweden über viele Jahr-

der alten Markthalle am Hafen.

zehnte von Alkoholikern und schizophrenen Paranoikern regiert wurde – und

Mariehamn: eine Kleinstadt, wie sie

dann hat noch einer die Wasa gebaut.

überall auf der Welt sein könnte. Marine-

Empfehle die gegenüber liegende Insel

museum und der Großsegler „Pommern“

Borgholm.

Die Filzmütze aus Tallin im Einsatz in den finnischen Schären

durchaus sehenswert.

...und sonst?

Stockholm: Grandios, leider auf der Tour

Eine Herausforderung für uns war der

zu kurz gekommen. Vom Wasa-Museum

häufige Wechsel der Gäste, der naturge-

waren alle begeistert – ist auch schick

mäß in den Häfen stattfindet. Das war

gemacht, hat mich nur nicht interessiert.

schon eine gewaltige Unruhe mit dem

Die Stadt selbst hat unglaublich viel zu

Ein- und Ausräumen, dem Saubermachen

bieten – empfehle 4 – 5 Tage. Wir waren

und dem Verproviantieren und natür-

im königlichen Yachtclub untergebracht.

lich dort, wo man die kostbare Zeit als

Da liegt und trainiert die AC-Kampagne

Landtourist verbringen will – da haben wir

der Schweden, nett, aber bis zur Innen-

noch Optimierungspotential.

stadt braucht man leider ca. 30 – 40 min. mit dem ÖPNV.

Sandstrand von Gotska Sandön

76 Luv & Lee // 1.2016

Schloss Peterhof

Die ARC-Flotte in Visby

7 Wochen

1.580 Seemeilen

Im Ergebnis: Schicke 7 Wochen mit hohem Erfahrungszuwachs. Im Büro nix angebrannt – Telefon und Email und Internet habe ich auch an Bord. Vermisst hat mich ohnehin keiner. Sollte mir das zu denken geben?

Ich glaube, nein. Auf dem Sterbebett hat noch nie einer gesagt: Mein Gott, ich war zu wenig im Büro.

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78 Luv & Lee // 1.2016

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www.pyc.de 1.2016 // Luv & Lee 79

// sport

25 jahre

Sweet Sixteen Text: daniel ebeling / fotos: A. Görs, H. Glave

A

ls Titelverteidiger des Berliner Yardstick Cups geht die Crew der Sweet Sixteen in diesem Jahr in ein besonderes Jubiläum. Mit viel Freude und Spaß am Segelsport tragen wir die Jubiläumsfahne des

Potsdamer Yacht Clubs anlässlich des 125-jährigen Bestehens.

In den vergangenen Wochen wurde von teilweise unbekannten, doch sehr schönen Erinnerungen aus dieser Zeit berichtet. Unvergesslich bleiben für mich u.a. die erheiternden und spannenden Erzählungen von Thomas Metzing (Clubabend) und Burghard Klaußner beim Captains Dinner. Auch unsere Festschrift erinnert an viele schöne Jahre im PYC. Allein die Erkenntnis, dass „Ick jetzt ooch“ schon über 40 Jahre auf dem Wannsee um die Tonnen treibe, kam dabei etwas überraschend. Den wesentlichen Anteil daran trägt unsere 25 Jahre alte Dame „Sweet Sixteen“ und unsere 13 köpfige Crew, die diese Leidenschaft am AmateurRegattasport mit viel selbstverständlichem Engagement und Kontinuität (wieder) ermöglicht. An Stelle nach einer letzten Ruhestätte für die Sweet zu suchen, hat die Erbin Julia Westphal in 2012 die Sweet mit Pütt und Pann in Torstens Hände übergeben.

Seitdem wurde kräftig in den Wintern 2013 bis 2015 angepackt: In langen Excel-Tabellen wurde ein Arbeitsplan erstellt, welcher alle erforderlichen Arbeiten für einen technisch korrekten Zustand auf die Crew verteilte. Neben Motorinstandsetzung, Winschen-

und ablängen, jedoch ist das Ergebnis als unwirtschaftlich und

tausch, Fallentausch, Spachtel- und Lackarbeiten, Kielhydraulik,

nicht sehr zielführend zu bewerten – wir kaufen jetzt wieder

Elektrikinstandsetzung und Erneuerung, Decksunterfütterung an

Beutelchen.

den Reelingstützen und Winschpodesten, stand als einziger TeilMisserfolg der Austausch von 600 Torlon-Kugeln und 120 Torlon-

Alles in Allem ist die Sweet nun seit 2015 unter

Walzen für diverse Umlenkblöcke auf der Agenda. Der Bezug der

dem Logo „Sweet Sixteen Reloaded“ in einem

Ersatzkugeln vom Hersteller aus Canada hat sich gegenüber dem

prima Zustand und wir machen es unseren viel

Einzelbezug aus den Ersatzbeutelchen von Harken zwar gelohnt,

moderneren Kontrahenten auf dem Wannsee

jedoch staunten wir nicht schlecht als anstelle der gewünschten

immer noch schwer an uns vorbeizuziehen. Die

2 cm langen 0,25 Zoll Walzen 4 ft =1220 mm lange Stäbe geliefert

neuen Segelkleider von Beilken, welche wir viel

wurden. Diese als Rohmaterial verwendeten Stäbe waren in

preiswerter als von unserem bisherigen Segelmacher erwerben

Plustoleranz zur Weiterverarbeitung im Minimum = 0,25 Zoll, im

konnten, haben einen bedeutenden Anteil daran. Dank an Lars

Maximum = 0,28 Zoll – na Prima. Mit Unterstützung familiärer

von Tactix in der Marina Lanke, der uns sehr gut beraten hat.

Kontakte konnten wir zwar die Stäbe entsprechend runterdrehen

80 Luv & Lee // 1.2016

Durch regelmäßige Teilnahme an den Wochenendregatten, viel Training

Zugegebenermaßen haben wir bei einem unserer jähr-

während der spassbereitenden Mittwochsregatten und natürlich auch

lichen Regattaschwerpunkte auf der Flensburger Förde

durch ein bisschen Glück konnten wir in der vergangenen Saison den

nicht die geringste Chance, um gegen die modernen

Berliner Yardstickcup gewinnen. Ein besonderes Highlight für uns

ORC-Racer anzutreten – aber das ist auch nicht unsere

war die anspruchsvolle Rupenhornregatta auf der Großen Breite, bei welcher für uns auf den kurzen Strecken permanent Manöver anstehen – Ein Crewmitglied ist ununterbrochen mit Spipacken beschäftigt und durch einen kurzen Steuerfehler meinerseits erlebten wir alle

Motivation. Es ist eher der

Wir genießen es bei 7 Bft unter Spinnaker mit 19 Knoten an allen Verdrängern zeitweise vorbeizupreschen, auf der Kreuz ist es dann wieder vorbei.

unseren ersten Takedown auf der Sweet – zum

Spaß mit unserer Lady auf der Ostsee bei kontrollierbarer Welle und viel Wind eben NICHT vorneweg zu segeln, sondern sich mit anderen, größeren Crews zu messen.

Glück ohne nennenswerte Blessuren. Trotzdem gewannen wir diese

Wir genießen es bei 7 Bft unter Spinnaker mit 19 Knoten

Veranstaltung und erkämpften uns damit die wertvollsten Punkte für

an allen Verdrängern zeitweise vorbeizupreschen, auf der

die Berliner Yardstick-Cup-Wertung.

Kreuz ist es dann wieder vorbei.

1.2016 // Luv & Lee 81

// jugend/sport

25

jahre

Es ist eher der Spaß mit unserer Lady auf der Ostsee (B5)bei kontrollierbarer Welle und viel Wind eben NICHT vorneweg zu segeln, sondern sich mit anderen, größeren Crews zu messen.

Titelverteidiger des Berliner Yardstick Cups

Sweet Sixteen Am letzten Wettfahrttag der Flensburger Herbstwo-

Hydraulikzylinders für den Hubkiel hat nach 25 Jahren

che macht es Allen viel Freunde beim Après-Sail-

den Geist aufgegeben und musste getauscht werden.

Flens das Schiff in bewundernswerter Zusammenar-

Natürlich auch wieder in Eigenregie – irgendwie gibt

beit mit dem Hafenkapitän und dem Kranführer des

es für alles eine Lösung.

FSC routiniert aus dem Wasser zu heben. Innerhalb von 1 ½ Stunden nach der Wettfahrt ist der Mast

Wenn ich dann Sonntag morgens um 6:30 Uhr in den

gelegt, die Lady auf den eigens für diese Zwecke

verlassenen PYC komme, um noch vor dem Familien-

angeschafften Trailer verhoben und abfahrbereit ver-

frühstück 2 Stunden zu basteln, dann trifft man immer

packt, um noch vor dem Sonntags-LKW-Fahrverbot

wieder die gleichen Verrückten, welche den Segel-

in Berlin wieder einzutreffen. Inklusive herrlichem

sport mit Herz und Ehrgeiz betreiben – sei es um das

Segeltag war dies in 2015 auch ein unvergessliches

geliebte Segelboot schneller, intakter oder schöner zu

Erlebnis für unsere beiden VIP-Gäste Peter Björn

machen.

Olson (Bootsbauer und Steuermann bei der letzten Wettfahrt) und Georg Nissen (Konstrukteur), welche

Wir freuen uns auf die nächsten 25 Jahre Sweet

uns zu einem hervorragendem 2ten Platz berechnet

Sixteen in Gesellschaft unserer „verrückten“ Club-

nach ORC 1 in der Tageswertung verhalfen.

kameraden.

Im vergangenen Winter 2015/2016 wurde verhältnis-

Daniel Ebeling

mäßig wenig gebastelt. Lediglich das Gehäuse des

82 Luv & Lee // 1.2016

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// jugend/sport

Götz Link, der Botter und ich

I

ch traf Götz im Sommer 1985 im Potsdamer

begleitet. Der Begriff Vaterersatz trifft jedoch nicht zu, da

Yacht Club, kurz nach dem er sich den Botter

er nicht erziehen wollte. Er war ein Begleiter auf meinem

gerade angeschafft hatte. Da Ich schon immer vom

Weg, der mich mit großem Vertrauen unterstützt hat auf

Botter fasziniert war bot ich ihm meine Hilfe beim

seine ganz eigene Art und Weise. Die enge Verbindung

Anschlagen der Segel an. Und da er diese annahm,

bestand viele Jahre, so dass auch meine Söhne vertraut

hatte er zu seinem Botter nun auch einen neuen

von klein auf auf dem Botter umherspringen durften. Bei

Schiffsjungen. Und so machten wir gemeinsam un-

Badeausflügen auf dem Wannsee befanden sich somit

sere ersten Erfahrungen mit dem Segeln eines Platt-

drei Generationen auf dem Botter.

bodenschiffes. Wir mussten gemeinsam feststellen, dass der Botter zwar aussah, wie ein zu großer Opti,

Ich werde die gute Tradition der Gastfreundschaft auf

sich jedoch in den seglerischen Eigenschaften und in

dem Botter fortsetzen. Nach einer sehr arbeitsintensiven

der Manövrierfähigkeit deutlich anders verhielt. 13

Zeit ist der alte Kahn wieder in Schuss und ist bereits

Tonnen Stahl ließen sich nicht mit dem Bootshaken

wieder unter Segel über den See geschippert. Ich danke

stoppen. Die Wucht des Aufpralls schlug mir diesen

Götz für die wunderbaren Zeiten, die wir gemeinsam

aus der Hand und ich konnte gerade noch selber

hatten.

auf den Dalben springen. Mit Schwung stoppte der Botter am Steg.

Dennoch war Götz Vertrauen in mich groß. Inzwischen hatten wir das An- und Ablegen geübt und so durfte ich jederzeit den Botter nutzen. Ich war oft dabei, wenn Götz gesellige Abende mit seinen Freunden auf dem Wannsee genoss. Hier lernte ich viele seiner Freunde kennen und schätzen. Ich lernte das Kochen an Bord und viel über guten Wein. Über die Jahre entstand ein enges Band zwischen uns.

Götz und mich hat weit aus mehr verbunden als der Botter. So machten wir eine gemeinsame Reise nach Canada in sein Cottage, wo er mir das Autofahren beibrachte. Götz hat mich beim Erwachsenwerden

84 Luv & Lee // 1.2016

Ralf Girrbach

SIE KÖNNEN ES NATÜRLICH AUCH AN DEN KNÖPFEN ABZÄHLEN –

der Potsdamer Yacht Club feiert sein 125jähriges Jubiläum und wir gratulieren.

Auf die nächsten 125 Jahre.

Lernen Sie unsere diskrete und stilvolle Clubatmosphäre, unsere

Handwerkskunst und unseren maßgeschneiderten Rundumservice im Herzen von Berlin kennen. Familie Seehafer freut sich auf Ihren Besuch.

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1.2016 // Luv & Lee 85

// seesegler

SSS

gorch fock und der PYC Text: Peter Hass, Hartmut Waldow

Gorch Fock damals und heute

Die Entwicklung einer einzigartigen Partnerschaft Der 2. Weltkrieg war zum Glück beendet, Horst Elfe, 1976 –1984 Präsident der IHK Berlin, kehrte aus kanadischer Kriegsgefangenschaft zurück in die Heimat und nahm schon bald nach Gründung der Bundeswehr Kontakt zu seinem früheren U-Boot-Kameraden, dem Kommandanten Peter Lohmeyer auf. Lohmeyer war in den siebziger Jahren Kommandant des „SSS Gorch Fock“, wodurch sich nach langer Zeit wieder maritime freundschaftliche Kontakte entwickeln konnten. So wurden einige der Kameraden aus „alten Zeiten“ zu einer ersten Reise mit dem Segelschulschiff eingeladen.

Im PYC folgte dann eine Zeit der weniger ausgeprägten Kontakte zueinander, und erst mit dem Vorsitzenden unseres Segelclubs, Günter Ecker, lebte die Verbindung wieder auf. Um diese kleine Pflanze „Freundschaft“ zum Blühen zu bringen, reisten Günter Ecker und ich nach Hamburg und besuchten den damaligen Kommandanten, Kapitän z.S. Nickels Peter Hinrichsen. Dieser Besuch löste den Gegenbesuch einer Abordnung der „Gorch Fock“ unter Leitung des Schiffsarztes aus. Die Resonanz war so positiv, dass beim nächsten Mal der Kommandant

In den folgenden Jahren festigten sich die Kontakte, und

mit von der Partie war. Ohne Uniform! Berlin war eine

dadurch wurde es möglich, dass Jugendliche an Bord

sogenannte selbstständige politische Einheit, weshalb

gehen konnten, um mit dem Segelschulschiff kleine Rei-

die Bundeswehr hier nicht präsent sein konnte. Einen

sen zu erleben. Dabei waren sie in den Tagesablauf der

Empfang durch den Regierenden Bürgermeister Eber-

Mannschaft integriert. Es folgten Tagestörns für Clubmit-

hard Diepgen gab es aber dennoch; Zugang zum Rathaus

glieder, die ich in vielen Fällen begleiten konnte, da zwar

durch den Nebeneingang. Deutsches Militär war eben in

die Kommandanten nach wenigen Jahren turnusmäßig

Berlin nicht zugelassen.

wechselten, ich selbst aber immer das freundschaftliche

86 Luv & Lee // 1.2016

Verhältnis zu jedem von ihnen hoch gehalten habe. Alle Kommandanten, die Kapitäne zur See Immo von Schnurbein, Thomas Hering, John Schamong, Michael Brühn, Norbert Schatz, Helge Risch und seit 2014 Niels Brandt waren während ihrer Dienstzeit auf dem Segelschulschiff mindestens einmal an der Spitze einer „Gorch Fock“Crew zu Gast im Potsdamer Yacht Club. Meistens war es der „Potsdamer Abend“ – unsere Familienfeier – , aber zum Sommerfest 2014 kamen sogar der scheidende und der neue Kommandant. Zum Gründungsjubiläum am 10.4.2016 gaben zwei frühere Kommandanten dem PYC die Ehre und kamen zu diesem Anlass nach Berlin.

1.2016 // Luv & Lee 87

// jugend/sport

SSS

gorch fock und der PYC

Diese höchst freundschaftliche Partnerschaft mit Kommandant, Offizieren und Mannschaften des „SSS Gorch Fock“ ist in Deutschland einmalig – und das mit einem Segelclub im Binnenland.

Glücklicherweise beruht diese Beziehung auf Gegenseitigkeit. Wenn die Abordnung des Segelschulschiffes nach Berlin kommt, beginnt der Besuch oft mit einer

Peter Hass an Bord der Gorch Fock im Juni 2015

Einladung beim Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin. Es schlossen sich meistens eine Stadtrundfahrt, ein Theaterbesuch oder sogar die Einladung zum Abendessen bei einem Mitglied an. Ich erinnere mich sehr gerne an die Abende bei Colin von

Eine ganz besondere Reise erlebte ich mit einigen Clubkamera-

Hardenberg, Gerd Seehafer oder mir. Die Krönung dieser drei

den, zu der uns der Kommandant, Kapt. z.S. John Schamong,

bis vier Tage war dann natürlich der Abend im „Potsdamer“,

eingeladen hatte. Die „Gorch Fock“ nahm 1996 an der Parade

an dem immer ca. 100 Clubmitglieder teilnahmen. Die jungen

anlässlich des 200. Independence Day auf dem Hudson River,

Kadetten wollten oft genug wissen, was sich hinter „Kreuz-

links der Skyline von New York, teil. Auch die Reisen, zu denen

berger Nächten“ verbirgt. So blieb der Besuch in Berlin immer

Kapt. z.S. Immo von Schnurbein einige Mitglieder eingeladen

in Erinnerung.

hatte, blieben in starker Erinnerung; die Kanarischen Inseln oder Lissabon z.B. waren das Ziel. Aus diesen Erfahrungen und Er-

Diese einzigartige Partnerschaft gilt es für den PYC zu pflegen

lebnissen entwickelte sich bei dem einen oder anderen jungen

und zu erhalten. Der Kontakt zum Kommandanten ist Dreh- und

Mitglied des PYC der Wunsch, selbst in der Marine zu dienen.

Angelpunkt hierfür. Da es mir nicht nur ein freundschaftliches

Dazu führt aktuell vielleicht eine neue Idee, zu der der PYC bzw.

Bedürfnis ist, sondern auch Freude macht, bin ich noch immer

seine jungen Mitglieder vom jetzigen Kommandanten einge-

gerne dabei, die Verknüpfung zwischen dem „SSS Gorch Fock“

laden wurden. Sechs PYCler und sechs Marinekadetten der

und dem Potsdamer Yacht Club weiterhin zu betreuen und für

„Gorch Fock“ nehmen im Rahmen der „Kieler Woche 2016“

festen Sitz des Ankers zu sorgen.

an einer Kutterregatta teil. Wir sind gespannt.

88 Luv & Lee // 1.2016

Schluss mit der Zinsflaute.

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90 Luv & Lee // 1.2016

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// wissenswertes

Für Sie durchgeblättert Text: Lutz Beister

Beginnen möchte ich mit dem wohl faszinierendsten Buch, das ich für diese Rezension zur Hand nahm:

Sextant – Die Vermessung der Meere David Barrie Mare In Zeiten des jedermann zugänglichen GPS ist es kaum mehr vorstellbar, dass noch vor nicht mehr als 250 Jahren die Lage und Konturen ganzer Kontinente unbekannt waren.

Zur genauen Ortsbestimmung benötigte man die Zeit (vgl. Sobel, Längengrad, mare), aber auch die präzise Winkelmessung.

Und dafür wurde der Sextant entwickelt. Dessen Geschichte bringt uns der Autor höchst interessant nahe und orientiert sich dabei an einer Atlantiküberquerung, die er in Vor-GPSZeiten absolvierte undbei der er die astronomische Navigation lernte.

92 Luv & Lee // 1.2016

Definitiv: sehr empfehlenswert!

Und noch ein unbedingt

Zu diesem Themenbereich

empfehlenswertes Highlight:

passt

Respekt – 150 Jahre DGzRS

Das ChrashtestBoot

Sicherheit an Bord Notfälle an Bord

Peter Neumann Koehlers Verlagsgesellschaft

Paul Gelder/Chris Beeson Delius Klasing

Zvi Richard Dor-Ner / Zvi Frank Delius Klasing

Das Buch zum Jubiläum.

Respekt! Fotos und (zweisprachiger) Text ergänzen sich kompetent. Der interessierte Laie findet viele Information zur „Gesellschaft“, die in dieser Form noch nicht zusammengefasst wurden. Es ist höchst informativ und lädt unbewusst zur nächsten Spende ein…

Wie man mit dem einen oder anderen Unfall auf See umgeht, lernt man (nur) in der Theorie.

Die englische Yachting World ging einen Schritt weiter und probte die Praxis. Dafür wurde eine 40 Fuß Sun Fizz systematisch den Tests unterzogen: vom Mastbruch, Auflaufen bis zur Gasexplosion. Die gängigen Vorstellungen wie man damit umgehen soll wurden bewertet, neue Vorschläge entwickelt. Das Ganze nicht nur in Wort und Bild, sondern auch per QR-Codes als Video. Das Buch ist für den Seesegler ein absolutes Muss!

Haben Sie schon einmal alle möglichen (Not-)Situationen an Bord durchgespielt? Weiß jeder, was im Falle eines Falles zu tun ist? Nein? Das ist schlecht, denn mentales Training solcher Situationen hilft.

Schon die Lektüre dieses Buches zwingt zum Nachdenken, es ist aber auch dafür ausgelegt, beim tatsächlichen Unfall oder Notfall als Leitfaden zu dienen. Checklisten beschreiben Schritt für Schritt den Weg. Dabei zeigt sich die immense Erfahrung der Autoren. Praktischerweise ist das Buch auf wasserabweisendem Papier gedruckt und mit einer Spiralbindung versehen, so

dass es „im Einsatz“ dort aufgeschlagen bleibt, wo man es benötigt. Da hat mal jemand nachgedacht.

Auch nicht unwichtig:

Gewässerkarte Berlin – Von Potsdam bis zum Scharmützelsee Jürgen Strassburger Delius Klasing Rund 400 km Strecke werden mit aller landseitigen Infrastruktur beschrieben.

Dazu alle Verordnungen, Regeln und Sonderregelungen aufgeführt, auch solche, die mir unbekannt waren.

Die dem Buch beigefügte beidseitig bedruckte Faltkarte ist allerdings nur eine Übersichtskarte ohne Details und zur eigentlichen Navigation ungeeignet.

Ein ganz anderes Thema: Kochen an Bord.

Mediterrane Bordküche Wolfgang Mader/ Johannes Maria Geurtz Delius Klasing Unfälle mit Yachten kommen öfter vor als vielfach bekannt. Glücklicherweise trifft es meist andere. Da man für den Fall der Fälle aus Erfahrungen anderer lernen sollte, empfiehlt sich

Der Untertitel lautet: die besten Rezepte aus der Bordküche. Sozusagen vom Segler für den Segler. Viele Rezepte scheinen mir für den Bordgebrauch eher ungeeignet. Das reich und sinnvoll bebilderte Buch ist dennoch sehr zu empHölle auf hoher See fehlen, weil die Rezepte Rob Mundle durchdacht und perfekt beDelius Klasing schrieben sind. Das findet man so selten. Auch die Zehn dramatische Unfälle Anmerkungen zur Kochauf See hat der Autor aufausrüstung sind sinnvoll gearbeitet. Anlass war ein durchdacht. selbst erlebter Unfall: Gekrönt wird das Ganze „Mein Körper sauste unge- am Ende durch ein mehrhindert durch die pechsprachiges Küchenlexikon. schwarze Nacht, und ich hatte nur einen Gedanken, so wirst du also sterben, das ist dein Tod.“ Lesen Sie selbst wie er demselben von der Schippe sprang.

Welcher Segler träumt nicht gern von fernen Zielen? Jetzt kann er die Träume auf eine reale Basis stellen mit Wer meine Leidenschaft für

Sehnsuchtsziele für Leuchttürme teilt, sollte zu Segler – Die schönsLeuchttürme ten Reviere der Welt Vanessa Bird Delius Klasing

Reinhard Scheiblich Delius Klasing

24 Törnvorschläge für Nord- und Südeuropa, den Atlantik, Nordamerika, Südostasien, den indischen und pazifischen Ozean führt die Autorin auf. Sie beschreibt zunächst das Revier allgemein, dann die möglichen Reiseziele und führt die Anforderungen an den Skipper auf.

Kompakt auf einer Seite dann die Einzelheiten wie Liege- bzw. Ankerplätze, benötigte Karten (genau bezeichnet!) und die Anforderungen an das Schiff. Wie sie bei letzterem für die Atlantiküberquerung auf eine Mindestgröße von 7,30 m kommt, wird ihr Geheimnis bleiben. Das ist aber auch das einzige Manko an diesem Buch, das – soweit mir die Reviere bekannt sind – gut recherchiert erscheint.

greifen. In diesem Bildband werden die schönsten Leuchttürme Deutschlands porträtiert. Nicht nur mit Außenaufnahmen, sondern auch mit Fotos aus dem Inneren, das vielfach normalerweise nicht zugänglich ist. Garniert wird das Ganze mit historischen Aufnahmen, so dass die Historie des jeweiligen Turms vollständig mit Fotos und Text dokumentiert ist. Neben-bei erfährt man, dass und wo es im Binnenland historische Leuchttürme gibt. Der in Lindau am Bodensee ist bekannt. Aber wussten Sie, dass im sächsischen Moritzburg einer steht? Oder mitten in Köln, fernab von jedem Wasser?

Und nun zu einem Prachtband:

Exklusive Yachtclubs Svante Domizlaff Delius Klasing Nein, der PYC ist darin nicht aufgeführt. Der VSaW auch nicht. Blättern Sie in diesem reichlich bebilderten Buch und Sie werden merken, dass die dort vorgestellten Vereine in einer ganz anderen Liga spielen. Zum Beispiel der New York Yacht Club: Allein der „Model Room“ ist 30 Meter lang und 14 Meter breit und enthält über zwei Etagen rund 1700 Voll- und Halbmodelle von Rennyachten aller Zeiten.

Die Geschichte des jeweiligen Vereins erzählt der Autor kenntnisreich, angereichert mit Geschichten über bekannte Mitglieder oder Yachten. Das Buch ist zweisprachig (deutsch/englisch).

1.2016 // Luv & Lee 93

// wissenswertes

Hilfe bei den Frühjahrsarbeiten am Boot verspricht

Die YachtWerkstatt Hauke Schmidt/Lars Bolle Der groSSe BootsDelius Klasing Check Eines vorweg: für „normale“ Pflege- und Reparaturarbeiten ist dies Buch hilfreich, es gibt jedoch nur Hinweise, keine Anleitungen. Bei komplexeren Themen, wie zum Beispiele dem Einbau von Nadellagern fürs Ruder, erfährt man immerhin, worauf zu achten ist, wenn der Profi an Bord arbeitet. Besonders gut gelungen ist der Abschnitt über die Aufarbeitung von Holz.

Das leitet über zu

Rumpf- und Deckreparaturen

Dieselmotoren

Stressfrei Segeln

Dag Pike Delius Klasing

Don Casey Delius Klasing

Andrew Simpson Delius Klasing

Duncan Wells Delius Klasing

wird vom Verlag beworben mit: „Selbst Bootsgutachter werden“. Das ist sicherlich weit übertrieben! Aber als neutrale Checkliste sicherlich gut geeignet, insbesondere wenn man das zu prüfende Boot bereits ins Herz geschlossen hat. Auch für Zwischenprüfungen des eigenen Bootes wird es hilfreich sein.

Knappe und präzise Anleitungen für große und kleine Reparaturen an Rumpf und Deck will der Autor liefern. Dies Ziel erreicht er nicht, denn oft sind diese Anleitungen zu knapp.

Aber die Lektüre schafft beim Leser Problembewusstsein und versetzt ihn wiederum in die Lage, den Bootsbauer bei seiner Arbeit zu überwachen.

ist uneingeschränkt zu empfehlen! Das Buch liefert viele Tipps rund um den oft vernachlässigten Motor. Gute Zeichnungen ergänzen den kenntnisreich verfassten Text. Intensive Lektüre hilft, die nächste Stresssituation mit der Maschine besser zu überstehen.

Entspanntes Fahrtensegeln ist das Ziel des Autors. Nur für Anfänger geeignet? Nein, jeder kann etwas lernen, was schon beim Aufschießen von Tauwerk beginnt.

Besonders gut gelungen sind die Videos, die per QRCode abgerufen werden können. Sie sind ausgesprochen informativ, dabei durchaus humorvoll kommentiert, der Autor ist nun einmal Engländer. Das Buch ist ein „must have“!

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Von der Pflicht zur Kür:

Etwas ganz anderes:

Faszination Meterklasseyachten

Der gefrorene Ozean

Nico Krauss (Fotos)/Lasse Johannsen (Text) Delius Klasing

Peter Lemke/Stephanie von Neuhoff Delius Klasing

5,5er, 6er oder 12er – wer dies hört, denkt sofort an elegante Yachten. Dies Buch passt dazu! Stimmungsvolle Fotos (das auf der Doppelseite 64/65 ist einfach grandios!) und engagierter und damit interessanter Text ergänzen sich.

Interviews, z.B. mit der Meter-Klassen-Konstrukteuerin Juliane Hempel, geben vertiefende Informationen.

Besonders erwähnenswert ist die mit vielen Fotos dokumentierte Restauration einer solchen Yacht. Eines fehlt mir: ein Yachtregister wenigstens der beschriebenen und abgebildeten Meter-Yachten.

Die Autoren berichten über eine Forschungsreise mit dem FS Polarstern in die winterliche Antarktis.

Am Anfang zieht sich das Thema, aber das gibt sich!

Der wissenschaftliche Text ist sehr verständlich. Das Buch macht deutlich, weshalb derartige (Grundla-

Letzteres gilt auch wenn auch auf ganz anderem Gebiet für

AIDA – Rezept und Meer Delius Klasing gen-)Forschung für uns alle von großer Bedeutung ist und weshalb es daher sinnvoll ist, dafür Steuergelder auszugeben. Ich habe das Buch mit großen Interesse und Gewinn gelesen.

Die beiden Chefköche stellen über 50 Rezepte aus allen Themenrestaurants der Schiffe vor. Sie lassen sich überwiegend leicht nachkochen und werden durch viele Tipps, die einem das Leben am Herd leichter machen, ergänzt.

1.2016 // Luv & Lee 95

// seensucht

// seensucht

96 Luv & Lee // 1.2016

1.2016 // Luv & Lee 97

// interview

… auf dem Steg getroffen

mitglieder und geschichten des PYC, die sie kennen sollten

Lieber Michael Karchow, Sie sind seit 1956 im Potsdamer Yacht Club. Ein Urgestein, kann man also sagen. Was hat Sie zum Segeln und in den PYC gebracht?

Mein Vater; er war das Jugendmitglied Nr.1 im PYC. Eine seiner ersten Erfahrungen im Club war folgende: Beim Einsteigen mit seiner Frau ins Beiboot von Kurt Schild, um auf dessen Schärenkreuzer an der Boje überzusetzen, sind beide ins Wasser gefallen. Ich war etwa 12 Jahre alt, als er mich das erste Mal mitnahm. Und das fand ich spannend.

Wie man hört, haben Sie schon so manches Boot bei solchen Wetterphänomenen vor Schaden bewahrt und auch schon Einbrecher vom Gelände

Die Älteren Mitglieder wissen, dass Sie fast täglich auf dem Gelände sind. Sie kommen meist erst gegen 20:00 Uhr und

vertrieben. Stimmt das? Was ist passiert?

Ja, na klar! Nach dem Mauerfall hatten wir oft unge-

gehen auf Ihr Boot oder verschwinden in der Werkstatt.

planten und nicht eingeladenen Besuch, der sich den

Wieso dieser Rhythmus? Oder sind Sie gerne für sich,

PYC “ansehen” wollte. Eines Nachts, fällt mir gerade

wenn Sie an Ihrem Boot arbeiten?

Früher kam ich auch schon am Nachmittag, aber ich lasse mich gerne auf einen Plausch mit Clubmitgliedern ein, und dann schaffe ich nicht so viel, wie ich will. Deshalb komme ich jetzt erst gegen neun Uhr abends und bin alleine.

ein, ging einer auf ein Schiff und fiel dabei vom Steg ins Wasser. Ich hörte das, ging zu unserem damals noch neben dem Büro installierten Münztelefon und rief die Polizei, die ihn aber schnell wieder frei ließ, denn er hatte ja nichts geklaut. Aber es dauerte nicht lange, und dann sollte ein zuvor ausbaldowerter

Die meisten der etwas jüngeren Mitglieder werden Sie also kaum kennen – genauso wie ihr Boot...

Außenbordmotor mit wenigstens 40 PS geklaut werden. Die Fastprofis – sie kamen im Taucheranzug –

Wenn ich da bin, plaudere ich gerne mit alten und jungen Mit-

störte ich, der Motor fiel ins Wasser, erneut half das

gliedern, denn zu erzählen gibt es im PYC immer etwas. Mein

Münztelefon, die Polizei nahm den Taucher mit und

Schiff kennt übrigens fast jeder, und dieses Jahr war der Mast

weil ein Polizist nicht weiß, wie man im Taucheran-

sogar schon zum Ansegeln gestellt.

zug ins Schwitzen kommen kann, lief der Täter auf dem Weg ins Polizeigewahrsam hochrot an. Bevor

Was ist das für ein Boot, an dem Sie so eifrig werkeln?

er kollabierte, fuhr die “Grüne Minna” ins nächste

Das ist eine 6m R-Yacht von 1936. Die „Oberspree” befindet

Krankenhaus. Welch Zufall; hier hatte ein Mitglied des

sich übrigens bei mir jetzt seit 55 Jahren im Familienbesitz.

PYC – Arzt seines Zeichens – Nachtdienst. Wir holten den Motor dann später vom Grund des Hafens, bevor

Vor ein paar Tagen gab es über Berlin und dem Wannsee ein heftiges Gewitter mit sehr viel Wind. Wir vermuten, Sie waren wie immer auf dem Gelände?

die Tauchertruppe das vielleicht vorhatte. Aber nachts hatte ich schon manche Begegnung “der anderen Art” – mit Mensch und Tier.

Nö; ich war auf dem Schiff und habe nachts bei Blitz und Donner unter der Persenning im Sitzen ein Nickerchen gemacht.

Letzte Frage, lieber Herr Karchow: Was sind Ihre Pläne? Wann geht es mit der Oberspree mal wieder unter Segeln los zu einem Törn?

Der Motor ist derzeit noch nicht einsatzbereit. Er ist auseinandergenommen, und ich muss ihn wieder

nachts hatte ich schon manche Begegnung „der anderen Art”

zum Laufen bringen. Eigentlich wollte ich anlässlich meines Geburtstages segeln gehen. Wird aber wohl nicht klappen. Mir ist es wichtig, die Arbeit zu erledigen, denn die “Oberspree” ist sogar an meinem 75. Geburtstag meine große Leidenschaft.

Lieber Herr Karchow, vielen Dank das Gespräch.

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