Berglust

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Österreich: 4,60 Euro; Schweiz sfr. 8,-; BeNeLux: 4,70 Euro; Italien/Spanien/Portugal (cont.)/Slowenien: 5,40 Euro;

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Auf Touren…

… vom Veitsberg bis zum Kilimanjaro

Mountainbike Die Seele von Alta Badia Unter der Lupe p Leichte Rucksäcke für Aufsteiger Unterwegs g Bayern für Quergeher

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editorial

Lust auf Berge…

Titelbild: Joachim Chwaszcza, Ort: Hochschwab/Steiermark; Foto: Karsten Voigt, Ort: Brauneck, Bayerische Alpen

…ist die Devise unseres gesamten Teams – das ganze Jahr über. Und deshalb haben wir uns auch zu unserer Passion bekannt – der Berglust. Berglust lässt Sie, liebe Leserinnen und Leser, in Zukunft Berge in all ihren Facetten erleben. Sei es in heimischen Gefilden beim Bergsteigen, Wandern, Klettern oder Mountainbiken – auf Skitour, beim Eisklettern oder auf einsamen Touren durch die verschneite Landschaft. Wir eröffnen Ihnen aber auch neue Blicke auf die Berge der Welt. Aufgeteilt in vier Rubriken, Reise, Bergsport, Ausrüstung und Wissen, finden Sie in der Berglust sämtliche Belange des alpinen Lebens wieder. Thomas Lämmle eröffnete vergangenes Jahr eine neue Route auf den Kilimanjaro, dem höchsten Berg Afrikas. Lesen Sie ab Seite 8, warum er sich trotz seiner „jungen Jahre“ an das Projekt Mt. Kibo gemacht hat. Joachim Chwaszcza ist heimatverbunden – die Geschichte eines Quergehers in den bayerischen Alpen und sein Blick auf die schöne Steiermark machen einfach Lust auf Berge. Für alle, die es mediterraner lieben, präsentieren wir Savona, eine vielseitige Region in Ligurien und das Dolce Vita in Alta Badia. Karsten Voigt war dort mit seinem Sohn und dem Mountainbike in den Dolomiten unterwegs. Nicola Förg hingegen hat sich für Sie in Talnähe auf kulturelle Spurensuche begeben. Extrem und trotzdem bodenständig – Basti Haag war am Broad Peak. Seine Erfahrungen mit den Extremen eines hohen Berges finden Sie ab Seite 76. Dass Bergsteiger auch trainieren müssen, weiß Maria Englhart – sie verrät Ihnen Tipps, damit Ausreden für Indoor-Training keine Chance mehr haben. Berglust gibt Tipps, wie Sie selbst ihr Mountainbike für die kommende Saison fit machen. Und, wir hatten in den vergangenen Monaten neun Rucksäcke im alpinen Einsatz – das Ergebnis lesen Sie ab Seite 94. Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Freude mit der Berglust. Nehmen Sie sich Zeit, gehen Sie in die Berge und kommen Sie wieder gesund nach Hause. Ihre Petra Thaller

FRITZ MILLER

leidenschaftlicher Alpinist und Kletterer

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>> ausrüstung • Neuheiten von der ispo 2010 • Hinter den Kulissen bei Lowa • Rucksäcke 28 l – 35 l: Aufsteiger des Jahres • Tipp vom Profi: Saisonstart mit dem Mountainbike • Wandern & Klettersteig: Neuheiten für 2010

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>> wissen • Verband Österreichischer Berg- und Skiführer: Risiko: Spaltensturz bei Skihochtouren • Bergwacht: Eine eingeschworene Gemeinschaft

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• Eisklettern: Neue Route in der Eisarena im Gasteiner Anlauftal • Panorama: Bücher, Veranstaltungen, Termine • MTB/Italien/Alta Badia: Die Seele von Alta Badia • Eisklettern/Oberbayern: Jochberg Nordwand – im Winter ein Fall für Eis • Expedition/Portrait: Sebastian Haag – Grenzen verschieben, Grenzen verlieren • Trailrunning/Training, Technik, Ausrüstung: „Oh, how beautyful“ • Indoor-Training: Ab in die warme Stube – Ausreden gibt es nicht

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• Italien/Alta Badia: La Villa – Ladinische Klarheit • Italien/Savona: Zwischen Fels und Meer • Italien/Hochpustertal: Ein delikates Tier

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• Panorama • Afrika/Kenia/Tansania: Faszination Kilimanjaro • Schweiz/Berner Oberland: Der Schmale Grat • Österreich/Nationalpark Hohe Tauern: Mit Tourenski und Schneeschuhen unterwegs • Österreich/Mangfallgebirge/Veitsberg …wenn ein Kind und ein Kindskopf am Gipfel übernachten • Österreich/Tuxer Alpen/ Weidener Hütte Wo alte Geister und moderner Geist vereint sind • Deutschland/Oberbayern: Parkhotel – zwischen Straußenfilet und Schweinebraten • Deutschland/Oberbayern: Heimattrekking – Bayerns Berge für Quergeher

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reise Abenteuerland

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lettern, Mountainbiken, Downhill, Canyoning – in Tirol gibt es alles davon und in top Qualität. Diese Trendsportarten sind aber nicht nur was für Waghalsige, sondern auch für Familien und Genießer. Am Eingang des Ötztales, genau auf dem 47 Breitengrad, eröffnet am Pfingstwochenende 2010 eine neuartige Erlebniswelt, quasi ein Spielplatz für alle Abenteuerfans. Die „Adrenalin-Tankstelle“ ist an der Innmündung der Ötztaler Ache in eine herrliche Naturlandschaft eingebettet. In dem nach allen Regeln der Eventgastronomie designten Partylokal „River-Haus“ etwa. Oder im „AREA Dome“, einer Veranstaltungshalle für 8000 Besucher. Direkt über dem Dach dieser „Event AREA“ liegt auch der Einstieg zu einer 620 Meter langen Seilrutsche. Am Flying Fox fliegen Unerschrockene mit sattem Karacho über die 7.000 qm große „Water AREA“. Snowboarder, Freeskier und Mountainbiker donnern hier über eine riesige Schanze ins Wasser. Gleichzeitig fallen von einer 12 Meter hohen Deep-Water-Soloing-Kletterwand die Boulderer in den See, Slackliner balancieren übers Wasser. Hochbetrieb herrscht auch im Treffpunkt aller adrenalinsüchtigen Wasserraten, dem Riesenrutschenpark mit seinen sechs Rutschen, darunter die steilste Europas. Auch ein Sprungturm von Ehrfurcht gebietenden 27 Metern Höhe wurde am Ufer aufgepflanzt. Kurz, im ganzen Land werden schon seit Jahren Outdoor Aktivitäten von professionellen Anbietern angeboten und Tirol bietet so einem breiten Publikum eine Spielwiese mit Funsportarten. trendsport.tirol.at

Oberstdorf

Wandern in fünf Hochtälern Wanderspaß auf drei Höhenlagen in den Allgäuer Alpen

Palmen, Almen und Apfelblüte Zur Schnuppertour nach Schenna: Der Ort am Südhang über Meran ist der Logenplatz für Südtirols Apfelblütenmeer im April. Die duftenden Gärten reichen dicht heran bis an die Terrassen und HotelBalkone. Die ideale Entspannung von Wanderungen durch fast alle Klimazonen, denn Schenna liegt genial vertikal zwischen Palmen und Almen. Tipp: Tagsüber ins Wandergebiet der Hausberge Hirzer und Ifinger, den Sonnenuntergang erleben zwischen tropischen Gewächsen, Reisterrassen und Kakteen in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff. Und dann einschlafen mit Apfelduft.

schenna.com

Oberstdorf ist eine der schönsten Wanderdestinationen in den Allgäuer Alpen. Die einmalige Lage im breiten Tal der Iller, umgeben von den Allgäuer Bergen, macht Oberstdorf das ganze Jahr über zum Anziehungspunkt für Naturliebhaber, Wanderfreunde und Wintersportfans. Der Heilklima- und Kneippkurort liegt bereits auf 815 m, die Trettachspitze am Ende des gleichnamigen Tals ragt auf knapp 2600 m auf. Dazwischen erstrecken sich drei Höhenlagen, die einmalig in den Allgäuer Alpen sind: Vom leichten Spaziergang im Tal über Wanderungen auf Mittelgebirgsniveau bis hin zu Berg- und Klettertouren ist der Wanderrucksack vollgepackt mit Naturerlebnissen. Etwa drei Viertel des Oberstdorfer Gemeindegebiets stehen sind geschützt, der Ort liegt im Mittelpunkt von fünf Hochtälern mit einmaligen Naturräumen. Acht Nordic-WalkingStrecken, 200 Kilometer Wanderwege, zwölf Mountainbiketouren, die Breitachklamm, Klettersteige und grenzüberschreitende Bergrouten durchziehen die Landschaft in allen Höhenzonen. Oberstdorf bietet ideale Voraussetzungen für einen gelungenen Familienurlaub. Den größten „Spielraum“ schafft die Allgäuer Bergwelt selbst. Auf den Bergbahnen Fellhorn, Nebelhorn und Söllereck fahren Kinder bis 18 Jahre gratis. Außerdem bieten viele Oberstdorfer Vermieter das Übernachtungspackage „Grenzenlos Wandern“ mit dem Bergbahnpass für die Zweiländer-Wanderregion Oberstdorf–Kleinwalsertal. Damit sind die Bergbahnfahrten für Kinder in Begleitung der Eltern auf den Bergbahnen in Oberstdorf und dem Kleinwalsertal kostenlos. Oberstdorf ist mit und ohne Auto einfach erreichbar. Es gibt tägliche Bahn-Direktverbindungen aus Hamburg, Hannover, Würzburg und Dortmund. Von München fährt der „ALEX“ nach Oberstdorf täglich im Zweistundentakt. Tägliche Direkt-Flugverbindungen nach Memmingen und Friedrichshafen.

Infos: Oberstdorf Tourismus, Tel. +49 8322 700-0, oberstdorf.de

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Fotos: Klaus Kranebitter (1); Oberstdorf Toursimus (1)

Tirol

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alpinsommer.de

Nach oben keine Grenze – Climbers Paradise Wer an Sportklettern denkt, denkt an Felsen, denkt an Tirol. Hier findet man traumhafte Klettergebiete und eine überaus rege Szene. Climbers Paradise, das sind 15 Tiroler Regionen, die sich dem Klettersport verschrieben haben: St. Anton am Arlberg, Ötztal, Mieminger Plateau, Pillerseetal, Osttirol, Imst-Gurgltal, Tiroler Oberland, Achensee, Tiroler Zugspitz-Arena, Naturparkregion Reutte, Tirol Mitte, Tannheimer Tal, Paznaun-Ischgl, Tirol West und Wilder Kaiser. Auf der dazugehörigen Website climbers-paradise. com findet der Kletterfan alle wichtigen Infos zu den Klettermöglichkeiten in den einzelnen Regionen. Die Auskünfte betreffen alle Kletterdisziplinen, die wichtig sind: Sportklettern, das Klettern von Mehrseillängen, Klettersteige, Bouldern, Kletteranlagen und Eisklettern. Außerdem gibt es auf der Seite noch Wissenswertes wie z. B. Kletterregeln, Adressen von Bergsteigerschulen, Infos zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und Infos zu Unterkünften in den Regionen. Weiters ist ein großer Teil für die Community reserviert: wer sich registriert, kann Erfahrungen posten, Klettergebiete bewerten, Fotos hochladen etc. Natürlich findet man hier auch Veranstaltungen und allerlei Neuigkeiten rund um den Klettersport.

Für Einsteiger, Umsteiger, Aufsteiger

Foto: Strauß

Herzklopfen und Pulsschlag im Kastanienhotel

Der »alpinsommer« erscheint am 8.4.2010

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as 4-Sterne Hotel Taubers Unterwirt überrascht mit Wellness fürs Herz und Fun mit dem „Bergmönch“. Der Pulschlag wird auf gesunde Weise bei geführten Nordic-Walking-Wanderungen, Biketouren, Kletterkursen oder „Bergmönch-Wanderungen“ erhöht. Das Herzklopfen kommt spätestens beim Eintritt in die traumhafte Himmels-Suite des Hotels. Das außergewöhnliche 4-Sterne-Kastanienhotel hat sich als Hot Spot der Hotellerie etabliert. Das Thema „Castanea – Kastanie“ steht im Mittelpunkt mit Wohlfühl-Suiten aus wohlriechendem Kastanienholz, Küchenzaubereien aus geheimen Kastanien-Rezepturen bis hin zur Castanea Beauty- und Wellnesslandschaft in der die besondere Wirkung der Kastanie spürbar, fühlbar und riechbar. Nach einem Aufguss in der „Köschtn“Biosauna und anschließendem Gang durch den Kräuter-Artemisia Kneippweg erlebt der Gast die geballte Kraft der Dolomiten. Im Beautybereich verwöhnen professionelle Kosmetikerinnen mit Massagen, Bäder und Kosmetikbehandlungen mit der hauseigenen Kastanien-Kosmetik. Diese weltweit einzigartige Linie wird von Fachmagazinen und Spezialisten besonders wegen der „Anti-Aging-Wirkung“ geschätzt und ist exklusiv im Taubers Unterwirt erhältlich. Eine Besonderheit für Paare oder Freunde ist die Partneranwendung „Castanea – Wohlgefühl für zwei“. „Testen Sie die Weltneuheit Bike & Hike mit dem Bergmönch. Bergauf wird mit einem speziell entwickelten Rucksack-Bike gewandert. Talwärts mutiert der Bergmönch zum Downhill-Roller mit „Fun-Faktor“, verspricht Hotelier Helmut Tauber. Und wieder im Tal angelangt erhöht so manchen seinen Pulsschlag bei einer Shopping-Tour durch die italienischen Boutiquen im nahen Brixen. Infos: Aktiv- & Vitalhotel Taubers Unterwirt, Familie Tauber, Josef-Telser-Str. 2, I-39040 Feldthurns, Tel. +39 0472 855 225, unterwirt.com

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reise Kenia/Tansania

Faszination Kilimanjaro Als „j „junger“ Bergsteiger ist Afrika sicherlich nicht der erste Kontinent den man ansteuert. Die großen Ziele aller bergsteigerischen Träume liegen doch vielmehr in Asien, im Himalaya und Karakorum.

£ Thomas Lämmle

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ies waren zumindest meine Gedanken, als ich 2004 das Angebot bekam die lokalen Bergführer am Kilimanjaro aus- und in weiterer Folge fortzubilden. Zunächst reizte mich dieses Angebot vom bergsteigerischen Gesichtspunkt recht wenig, wollte ich mir doch den einfachsten der „Seven Summits“ für das gehobenere Alter aufheben. Im Mai 2004 flog ich dann, mit etwas gemischten Gefühlen, zum ersten Mal nach Tansania ins Herz Afrikas, um vierzehn einheimische Guides für ihre Arbeit am Kilimanjaro auszubilden. Meine Einstellung zum Kilimanjaro sollte sich auf dieser Reise grundlegend ändern.

KILIMANJARO – DAS DACH AFRIKAS Die riesige, allein stehende Erhebung des Kilimanjaro beherrscht die Topographie des nord-östlichen Afrikas. Nicht umsonst nennt man dieses Gebirgsmassiv das Nahe dem Äquator (ca. 3° südlicher Breite) aus den Savannen Afrikas auftaucht, auch „das Dach Afrikas“. Politisch gehört der Berg zu Tansania, wenngleich er an der Grenze zu Kenia steht und einige Bergteile in den Nachbarstaat hineinreichen. Das Bergmassiv des Kilimanjaro besteht im wesentlichen aus den drei erloschenen Vulkanen Shira, Mawenzi und Kibo, die auch in der genannten Reihenfolge ihre Aktivität einstellten. Der Kibo ist mit 5895 Metern der höchste Vulkan im Kilimanjaromassiv, gefolgt vom Vulkanstumpf des Mawenzi mit 5149 Metern und der eingestürzten Shira mit 3962 Metern. Der Kilimanjaro ist ein typischer Schichtvulkan und entstand vor ca. vier Millionen Jahren im Zusammenhang mit der Bildung des Ostafrikanischen Grabenbruchs, als Ursache des Auseinanderdriftens der beiden afrikanischen Platten. Der jüngste Ausbruch des Massivs, der Kibo bildete sich zwischen

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Der Blick vom Bergregenwald des Mt. Meru auf den Kilimanjaro und den Mawenzi.

Die Erstbesteiger der Thomas Glacier Route kurz vor Erreichen des Gletschers

Kilimanjaro Guide Training 2008 – am Gipfelschild des Uhuru Peak

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reise

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Über den Mittellegi auf den Eiger

Der schmale Grat

£ Stephan Hagenbusch Ralf Gantzhorn

„Sieht steiler aus als es ist“, sagt Ralf Gantzhorn, nimmt einen kräftigen Schluck aus der Teetasse und stößt mir gutgelaunt seinen Ellbogen in die Seite. Wir stehen auf der Terrasse der Mittellegihütte und betrachten die gewaltige Schneide des gleichnamigen Grates, der ins letzte Licht der Abendsonne getaucht ist.

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reise

Fotos: Archiv Nationalpark Hohe Tauern

Es sind die verschwiegenen Seitentäler, die um diese Jahreszeit am meisten bezaubern – das Eis taut, der Schnee firnt auf, die Sonne wärmt

Information Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern GmbH, Nationalparkzentrum, Gerlosstraße 18, A-5730 Mittersill, Tel. +43.6562.40939, nationalpark.at, hohetauern.at

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Nicola Förg

Kein schöner Land … Schneeschuh und Tourenski in der Ferienregion Nationalpark Hohe Tauern … in dieser Zeit. Jetzt im ausgehenden Winter! Gut, es gibt natürlich erklärte Dezember-Powder-Fans und jene Gemüter, die die die Riesen am liebsten im Sommer erobern. Aber niemals sind die Hohen Tauern schöner als jetzt.

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chroffe Kameraden sind das, wie eine gewaltige Mauer stehen sie. Wetterumstürze kommen schnell, alle Schattierungen von grau. Mit dem Schneekappen sind sie milder, die Frühlingssonne zaubert Licht in die winterkalten Flanken. Kein schöner Land … das ist eine Gegend, die Mut und Demut erfordert. Schon 1918 – da wusste einer demütig um die Schönheit der Gegend und fasste ein mutige Entscheidung. Damals konnte man noch Berge kaufen. 1918 erwarb Alberth Wirth, ein Holzindustrieller aus Villach, den Großglockner samt Pasterze und schenkte diese dem Österreichischen Alpenverein zur Bewahrung dieser einzigartigen Naturlandschaft. Damit versetzte er tatsächlich Berge, denn nun zogen Naturschutzbund, Alpenverein und die Naturfreunde an einem Strang und forcierten die Errichtung eines Nationalparks in den Hohen Tauern. Bis der Park 1991 eröffnen konnte mussten mit unzähligen privaten Grundbesitzern verhandelt werden – nicht immer einfach. Heute hat der Nationalpark Hohe Tauern 1836 Quadratkilometer – 100 lange Kilometer entlang des Alpenhauptkammes in den Ostalpen Österreichs, Osttirol, Kärnten und das Salzburger Land haben Anteil an der Idee des Nationalpark-Gedankens. „Du kannst nur schützen, was du kennst und verstehst“, sagt der Rieder Ferdinand, seines Zeichens Berg- und Skiführer und Nationalparkranger und entführt hinaus in weiße Welt und dahin, wo auch noch andere leben. „Der Winter ist ein Sonderfall für Tiere. Hier geht es um die Energie fürs Leben. Wandern ist eine der beiden Strategien fürs Überleben. Die

Strategie zwei sieht vor sich zu tarnen. Besonders perfektioniert haben das die Rauhfußhühner, Schnee- und Birkhuhn und genau damit beginnt ihr Dilemma. Während Birkhühner, die wie das Rotwild ihre Tallebensräume verloren haben, im Waldbereich an der Oberfläche leben, graben sich Schneehühner ein. Das kostet Energie. Schneehühner arbeiten sich dann auf vom Wind frei gewehte Kammlagen vor, um dort Futter zu suchen. Und dann kimmsch du mit deine Tourenski. Das Huhn flüchtet, sucht seine Höhle und verbraucht die Energie zum Leben“, erklärt der Ferdinand und die bessere Routenwahl gleich dazu. Es geht im Nationalpark nicht darum Menschen rauszuhalten, sondern Menschen zu sensibilisieren. Wenn die geführten Touren – jeden Tag eine andere – Ende März dann enden, ist noch genug zu tun. Zum Beispiel kann man ins Krimmler Achental zum Krimmler Tauernhaus hineinmarschieren. Das allein würde ja schon reichen, auch weil Hüttenwirt Friedl Geisler schon so viel zu erzählen hat. 1386 gab es die Herberge schon, für Fußreisende über die Tauern. Solche Tauernhäuser waren verpflichtet, mittelose Wanderer zu verköstigen oder nach Verirrten zu suchen. Am nächsten Morgen geht es ganz früh weiter: Leichte Skitouren, die man auch mit Schneeschuhen begehen könnte, führen zum Beispiel auf die Warnsdorfer Hütte und weiter aufs Gamsspitzl. Und so ein Spitzl ist das gar nicht, eher schon eine ausgewachsene Spitze mit 2888 Metern. Oder aufs Rainbacheck, kurz und knackig. Im Firn retour zu Friedl. 1556 fiel übrigens zum ersten Mal der Name Geyßler. Nationalpark bedeutet auch eine lange Geschichte von Mensch und Natur. <<

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reise Gipfel-Biwak für Indianer

… wenn ein Kind und ein KINDSKOPF am Gipfel übernachten Mit meinem bergbegeisterten Sohn Linus (7 Jahre) habe ich schon so manch kleines Bergabenteuer erlebt. Bisheriger Höhepunkt: unser gemeinsames Gipfelbiwak. Wir haben es zusammen gemacht und zusammen geplant – klar, dass wir jetzt auch gemeinsam diesen Bericht schreiben.

£ Linus Maria und Bernhard Ziegler

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ernhard: Motivation ist alles – fast alles, zumindest bei Kindern. Denn die meisten Kids haben einen natürlichen Drang sich zu bewegen und durch ihr körperintensives Spielen und Rennen eine gute Grundkondition. Dennoch gehen nicht alle Kinder gerne – und schon gar nicht unbedingt freiwillig – in die Berge. Meine Tochter Selina ist beispielsweise nur bedingt zu begeistern fürs Bergsteigen, Linus brauche ich dagegen nicht erst zu überreden. Er liebt es durch die Berge zu streifen, ein wenig herum zu klettern, im Bach zu plantschen, sich in den Latschen zu verstecken und auf Indianerart durch die Wälder zu wandern. Als 6-jähriger hat

er mit mir die Schinderüberschreitung gemacht, und statt Erschöpfung war am Ende der Tour pures Glück in seinen Augen zu sehen. „Papa, ich fühle mich einfach so wohl in der Natur“, sprudelte es plötzlich aus ihm heraus. Dennoch versuche ich auch bei ihm Begeisterung und Motivation zu erhalten und durch kleine, fantasievolle Abenteuer immer wieder neu zu wecken. So ist die Idee entstanden einmal auf einem Gipfel zu übernachten – ein Plan, von dem Linus sofort Feuer und Flamme war: „Ein Gipfelbiwak au ja – versprochen?“ – „Versprochen!“ Damit die Sache nicht in die Hose geht, heißt es das kleine Abenteuer gut zu planen. Denn läuft’s schief, geht der Schuss

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Zwei Berg-Indianer am Veitsberg. Der Gipfel bietet einen traumhaften Blick auf das Kaisergebirge (im Hintergrund).

bezüglich Motivation nach hinten los. Und zuallererst brauchen wir mal einen geeigneten Gipfel. Linus: Ich wollte gleich wieder auf den Schinder gehen, da kann man nämlich auch ein bisschen klettern. Aber der Papa hat geschwächelt und gesagt, dass er nicht die ganze Ausrüstung und den Proviant durch das Kar hochtragen will und dazu noch ein Seil um mich anzuhängen. Aber zumindest Latschen sollte es an diesem Berg schon geben, da setzen wir uns dann rein und machen Brotzeit. Und ein Lagerfeuer müssen wir auch machen. Bernhard: Es war gar nicht so einfach einen geeigneten Berg zu finden. Der Anstieg durfte nicht zu beschwerlich sein, der Gipfel sollte einen ebenen Platz für unser Biwak bieten und trotzdem so exponiert sein, dass ein richtiges Gipfelgefühl aufkommt. Außerdem sollte keine Weidefläche in der Nähe sein, denn wir wollten mit unserem Biwak keine neugierigen Rindviecher anlocken. Nach langem Hin und Her ist mir der Veitsberg ganz im Süden der Bayerischen Voralpen eingefallen. Er erfüllt die Voraussetzungen und bietet zudem eine grandiose Aussicht. Die gewünschten Latschen und eine Feuerstelle gibt es auch da oben. Linus: Ich konnte es kaum erwarte bis es endlich losgeht. Wir mussten alles immer wieder verschieben, weil das Wetter nicht so

gut war. Der Papa hat ständig einen Wettermann vom Alpenverein angerufen und dann war es wieder nix. Dabei habe ich mir extra zu meinem 7. Geburtstag einen Schlafsack und eine Stirnlampe gewünscht. Aber am 5. August war es dann so weit – endlich! Bernhard: Ich war bepackt wie eine Esel. Isomatten, ein kleines Zelt, Stirnlampen, warme Kleidung, zwei Schlafsäcke, Erste-Hilfe-Set, Proviant für Aufstieg, Abendessen, Frühstück und Abstieg sowie vor allem genug zu trinken – 4 Liter Wasser und eine halbe Bier fand ich nicht zu knapp für eine 20-stündige Unternehmung. Dazu die Fotoausrüstung mit Stativ, denn wir wollten unser kleines Abenteuer schließlich dokumentieren. Das Kuscheltier zum Einschlafen konnte ich meinem Sohn wieder ausreden. Alles zusammen waren’s ungefähr 20 Kilogramm am Buckel. Linus: Halt, mein Indianermesser und meinen Schlafsack habe ich selbst getragen. Das war auch ganz schön schwer und ich war trotzdem viel schneller wie der Papa. Aber ich habe dann immer wieder auf ihn gewartet. Bernhard: Stimmt, das war schon mal ein Vorgeschmack auf das was irgendwann unweigerlich kommen wird (und zwar auch ohne Gepäck). Linus bewegt sich flink wie ein Wiesel am

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reise

Ist es „dahoam“ doch am schönsten? Vielleicht. Berglust-Autor Joachim Chwaszcza hat ein vierwöchiges Heimattrekking ausgearbeitet. Genuss statt Stress und Abenteuer mit Komfort. Er lässt das Flugzeug links liegen und schwärmt von den Vorzügen eines heimischen Trekkings vor der Haustür. Seine optischen Impressionen hat er beigefügt.

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Heimattrekking

Bayerns Berge für

Quergeher £ Joachim Chwaszcza

Karwendelblicke vom Feinsten und zwei Tage später schon unterwegs im Wetterstein. Morgenstimmung oberhalb des Schachen auf dem Weg zur Meilerhütte

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steiermark spezial

£— Joachim Chwaszcza

Wandern in der Steiermark

Der Altausseer See: Ein steirisches Kleinod

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Ein Klassiker der Almwanderung: Der Fünf-Hütten-Weg unterhalb der Dachstein-Südwand

Die Südsteiermark: Hügelland und Weinbaugebiet

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reise

Klettern an der Riviera delle Palme

Savona

Ferien zwischen Sanft fallen die Alpen ins Meer – in Savona, einer Provinz Liguriens haben die Besucher die

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ildes Klima und die Schönheit der Natur tun ihr übriges um sportlichen Gästen die Ferien zum reinen Genuss werden zu lassen. An der 1500 Kilometer langen Küste zwischen Varazze und Andora konkurrieren das Blau des Meeres mit dem Grün der Olivenbäume und Pinien. Die Küste bietet Strände und verwunschene Städtchen, in denen das Leben pulsiert. Vespas knattern durch die Straßen. Touristen und Einheimische treffen sich in den Cafés und Restaurants, auf den Strandpromenaden oder Küstenwegen. Man hat Zeit in Savona und genießt das Süße Leben – La Dolce Vita eben. Im Kontrast zur Küste mit ihrem milden Klima steht die raue und alpine Bergwelt des Parco Naturale Regionale del Beigua, der östlich von der Stadt Savona liegt. Er ist mit fast 20.000 Hektar der größte Naturpark in Ligurien. Mediterrane Macchia, Zypressen, Agaven, Korkeichen, Buchen, Bergahorn prägen die Landschaft und eine Duftmischung aus Thymian, Oregano und Basi-

Häuserfront in Millesimo

likum liegt in der Luft. Vom Gipfel des 1287 Meter hohen Monte Beigua wandert der Blick von Korsika bis zum Monte Rosa, von der Côte d’Azur bis zu den Apuanischen Alpen. Für Mountainbiker, Wanderer und Kletterer ist der Park ein Gedicht – 400 Kilometer windet sich der ligurische Höhenweg, die Alta Via, durch die Landschaft. Längs des Wegs trifft man auf Ruinen, mittelalterliche Dörfer, Wallfahrtsstätten, Votivkapellen und bizarre Felsmassive. Wer Glück hat, kann so seltene Vogelarten, wie Wespenbussard, Fischadler, schwarzen Milan, Gabelweihe, Schlangenadler, Sperber, Mäusebussarde, Turmfalken und Zwergadler beobachten, parcobeigua.it. Das Gebiet um Finale Ligure, im Süden der Stadt Savona, ist das Mekka der Biker. Anspruchsvolle Single-Trails für Mountainbiker und Freerider locken ebenso, wie leichte Touren für Genussradler. Für Wanderer gibt es Touren zu kleinen mittelalterlichen Dörfern, römischen Brücken, Menhiren und prähistorische Gräbern.

Auf den Trails von Finale Ligure

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Die kleine Gemeinde Balestrino

Mountainbiken in Finale Ligure

Fels und Meer

£ Gabi Dräger

Möglichkeit, Berge und Meer an einem einzigen Tag entspannt miteinander zu verbinden

Albenga, an der Mündung des Wasserlaufs Centa, gilt als das bedeutendste historische Zentrum der Riviera di Ponente. Besonders sehenswert sind die noch heute erkennbaren Spuren der römischen Straßen, die mittelalterlichen Stadtmauern sowie die Kathedrale und Taufkapelle, zwei ehrwürdige frühchristliche Bauten, die von Kaiser Konstantin erbaut wurden. Eine besonders Note erhält die Altstadt durch den spitz zulaufenden Majolika-Glockenturm und die beiden Türme der Loggia des Palazzo Vecchio. Sandstrände und Steilküsten über glasklarem Meer sind das Markenzeichen der ligurischen Palmenriviera. Kleine Buchten, lang gestreckte Sandstreifen und Kiesstrände mit weißem, rosa oder golden schimmernden Sand sind ideal zum Entspannen. In Alassio, Loano oder Finale ist der Sandstrand bis zu 50 Meter breit und das Meer sehr seicht und somit für Kinder bestens geeignet. Die Felsenufer, die einen Großteil des Küstenstreifens kennzeichnen, setzen sich unter Wasser oft bis zu einer Tiefe in

Zuccarello mit der Ponte Romano

schwindelerregenden Steilwänden fort. Am Capo Mele, der Insel Gallinara, Capo Noli und Capo Vado findet man eine steile Unterwasserwelt von ungeahnter Schönheit. Die nur elf Hektar große Gallinara ist eine kleine Quarzit-Insel, die nur anderthalb Kilometer vor der Küste von Albenga liegt. Ihr Name soll von Wildhühnern stammen, die einst in großer Zahl auf dieser Insel gelebt haben sollen. Schon in spätrömischer Zeit wurde die Insel von Einsiedlern bewohnt. So lebte Martin von Tours, der Heilige Martin, im 4. Jahrhundert in einer Felsnische über dem Meer. Später errichteten die Benediktiner hier ein Kloster. Aufgrund der Abgeschiedenheit der Insel hat sich eine reiche mediterrane Pflanzenwelt erhalten. Fahrradprofis wie Fausto Coppi, Felice Gimondi, Vittorio Adorni machten sich an der ligurischen Palmenriviera für die nächste Saison fit. Auf den Spuren der Profisportler können auch die weniger geübten Radler in dieser Gegend ideale Bedingungen für ihre Touren vorfinden. Für Radfahrer, die die Straße be-

Blick auf den Sandstrand von Finale Ligure

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Leichtfried Purner

Albert und Benedikt gelingt neue Eislinie in der Eisarena im Gasteiner Anlauftal ÂŁ

— Hansi Heckmair

Benedikt Purner

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Eisklettern

1. SATZ: AUFSCHLAG PURNER Vom ersten Band geht´s gleich richtig zur Sache. Die von unten schier unkletterbar anmutende Platte erwies sich zum Glück nur als sauschwer, mangels Sicherungsmöglichkeiten möchte man am liebsten jeden eingefrorenen Grashalm einhängen. Mit etwas Kreativität kann man aber hier einen Hook hineindreschen oder findet auch Platz für Friends.

Nachdem wir am Mittwoch die beiden Klassiker „Supervisor“ WI 6 und „Seidenraupe Direkt“ WI 5 geklettert waren, blieben unsere Blicke immer wieder an der hauchdünnen Glasur hängen, die sich zwischen den Hans Zlöbl-Testpieces „Rodeo“ und „Land under“ durch die Arena zieht. unser Match für den nächsten Tag stand fest.

2. SATZ: AUFSCHLAG LEICHTFRIED Hier fällt die Vorentscheidung – möglich oder nicht? Über hauchdünne Glasuren geht der Weg steil nach oben, die sind allerdings nicht angefroren und ergeben sich gerne der Schwerkraft – mühsames Hin und Her ermöglicht das Anbringen von wenigen und nur schlechten Sicherungspunkten in Fels und Eis. Die folgenden leicht überhängen Meter weisen bereits nach dem ersten Pickelschlag kaum noch Eis auf, ein Weiterkommen scheint unmöglich. Ein Sturz in die miese Schraube unterhalb, kann nicht gut ausgehen. Doch Albert Leichtfried hat ein Ass im Ärmel bzw. am Gurt. 15 Minuten später ist dank Rocpec ein Bolt platziert und weiter geht der Nervenkitzel. Das vermeintliche Ende der Crux zeigte sich widerspenstig – wenn die 6 cm Eisschraube nur zur Hälfte reingeht darf man das Eis durchaus als dünn bezeichnen. Wenige Züge später steigt Albert über den Zapfen aus und kann die erste gute Schraube dieser Seillänge drehen – wenig später erfolgt der Satzgewinn, 1:30 hat er gedauert.

3. SATZ: AUFSCHLAG PURNER Nach pilzigem Beginn folgen noch einmal richtig steile Meter, hier hat sich ein spröder Röhrenvorhang über das Dach gebildet. Im Anschluss wartet wieder die berühmte dünne Glasur. Es leiden die Nerven und vor allem die Hauen der Eisgeräte – immer wieder erschrecken sie über den Fels unter der Glasur und springen verängstigt wieder heraus. Mit ein paar Schrauben und mit Hilfe der Freunde ist der Satzgewinn aber bald geschafft.

4. SATZ: AUFSCHLAG LEICHTFRIED Es bleibt dünn und spröde, aber es wird etwas flacher. Ende in Sicht, aber noch nicht ganz.

5. SATZ: AUFSCHLAG PURNER Die Entscheidung ist schnell herbeigeführt – nach dem Ende des Eises wird der Centercourt verlassen – 2 Sieger gehen vom Platz. Geblieben ist eine unglaubliche Linie mit unmenschlichen Schwierigkeiten – try it!

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bergsport

Alta Badia

Die Seele von

Alta Badia

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Wer bei Sonnenschein in Alta Badia ankommt kann es sehen, das Glühen, das Strahlen des Sella Stocks, das einen nie wieder loslässt. Egal ob im Winter oder im Sommer, dieser gewaltige Gesteinsriese hinterlässt Spuren in der Seele des Besuchers und flüstert schon bei der Heimreise: „Komm bald wieder“.

£ Karsten Voigt

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bergsport

£ Petra Thaller Klaus Kranebitter Nordwand, das suggeriert eindrucksvolle Größe, klirrende Kälte, schnelle Wetterumschwünge und, im Falle vom Jochberg (1567 m) in den oberbayerischen Walchenseebergen, Eisfälle. Auf zwölf Routen fließt das Eis ins Tal – verschiedene Ausstiegsvarianten eingeschlossen.

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Jochberg Nordwand oberbayern

– im Winter ein Fall für Eis

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bergsport

£ Basti Haag

Grenzen verschieben, Grenzen verlieren Rinne der Erstbesteiger (Buhl, Diemberger, Wintersteller, Schmuck) auf 5100 Meter (oben). Beni und Basti am Konkordiaplatz, im Hintergrund rechts der Broad Peak

Sehr früh hab ich meine Liebe dafür entdeckt, mich mit Skiern im Schnee zu bewegen. Ich hatte eigentlich auch keine Wahl. Das Leben meiner Familie hat sich im Winter immer in den Bergen abgespielt.

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eine Eltern (beide staatlich geprüfte Skilehrer und mein Vater Skilehrer-Ausbilder) waren mit meinem Bruder Toby und mir auf sämtlichen Hütten in den Alpen unterwegs. Von dort aus eroberten wir die Berge mit den Skiern. Oft war unser Schultag schon nach den ersten beiden Stunden vorbei, um dann mit unserer Mom noch schnell nach Lenggries zu donnern und am Brauneck Skifahren zu gehen. Hausaufgaben wurden dann im Auto gemacht oder manchmal auch gerne vernachlässigt. Wir waren als Kinder vielleicht sogar manchmal an unserer Grenze und wollten teilweise gar nicht mehr Skifahren. Retrospektiv bin ich meinen Eltern unendlich dankbar. Ich habe durch sie das Privileg genossen eine Sportart zu lernen und heute zu betreiben, in deren Genuss nur wenige kom-

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men. Zum einen lernt man Skifahren auf etwas höherem Niveau nur wenn man schon als kleiner Knirps anfängt. Zum anderen ist es unendlich wertvoll von Kind an ein Bewusstsein für die Natur mit zu bekommen. Wir haben keine Videos und Computerspiele gebraucht, wir waren draußen unterwegs. Manchmal waren die Nasen rot und die Hände kalt, aber wir kamen immer fröhlich nach Hause. Später hatte ich durch den Sport draußen und am Berg meine regelmäßige Packung Energie und Glücksgefühle. In Zeiten als unsere Freunde anfingen Drogen zu nehmen und abzudrehen, hatten wir unseren Sport und waren gesund. Im Studium hatten wir nicht genug Geld um immer Skifahren zu gehen und so war das Touren gehen eine günstige Alternative. In dieser Zeit fing Beni (Benedikt Böhm) bei Dynafit/Salewa an zu arbeiten. Er besorgte uns neues und leichtes Material und es begann eine sehr intensive Zeit. Wir beide waren ständig auf Skitour und merkten, dass wir uns gut ergänzten. Beni war als Kind schon sehr aktiv in einem Langlauf-Verein betrieb diesen Sport leistungsmäßig. Er war schon immer schnell und motivierte mich immer wieder zu neuen Leistungen und höherem Tempo. So konnte ich von seiner Geschwindigkeit profitieren und Beni von meinem skifahrerischen und bergsteigerischen Können. Wir brachten uns gegenseitig im Laufe der Zeit auf ein immer höheres Niveau in diesem Sport, welchen wir selber gerne „Skibergsteigen“ nennen. Wir wählten immer längere Aufstiege und immer steilere und extremer Abfahrten. Wir wollten nicht schneller oder besser sein. Ich denke es war unser Verlangen, unsere eigenen Grenzen immer weiter nach oben zu schieben und immer wieder neu aus zu testen. Bald wollten wir wissen ob wir auch in der Höhe gut funktionieren und schnell sein können, bergauf und bergab. Wir fingen an in Südamerika auf die Sechstausender zu gehen und mit Skiern ab zu fahren. Wir machten viele Fehler und fanden auch oft unsere Grenzen, sowohl konditionell, wie auch technisch. Die Kombination schnell zu sein und mit Skiern abzufahren war bald unsere Standart-Methode die Berge anzugehen. Der Begriff „Speedbegehung“ rückte immer mehr ins Zentrum. Diese Methode funktionierte schließlich auch in der Höhe. In China am Mustagh Ata (2005) wollten wir wissen ob es uns möglich ist innerhalb von einem Tag den 7545 m hohen Berg besteigen können und mit Skiern wieder abfahren können. Wir waren nach 12 Stunden am gleichen Tag wieder im Basislager. Wir waren mental und körperlich extrem stark und wussten, dass wir in der Höhe sehr gut funktionieren. So wollten wir nach all dem Training schließlich auf die ganz großen Berge, die Achttausender. Wir planten auf den Gasherbrum II (2006) in Pakistan eine Speedbegehung zu machen. Und wieder sollte es eine Speed-Begehung werden. Vom Basislager auf 4850 m auf den Gipfel auf 8051 m und wieder ins Basislager zu kommen innerhalb von 24 Stunden war das Ziel. Über 3300 Höhenmeter bis in die Todeszone in dieser kurzen Zeit zu überwinden und dann mit Skiern die 50° Flanken wieder runter zu fahren klingt für die meisten Menschen extrem und ist für viele nicht nachvollziehbar. Aber auch für mich sind viele andere Aktionen von anderen Sportlern nicht nachvollziehbar. Für viele Leute ist Skifahren an sich schon ein Mysterium. Unsere Speedbegehungen und andere Aktionen haben wir auch nicht von Anfang an geplant und darauf trainiert. Wir sind von Kind an auf den Skiern gestan-

Gipfelgrat des Broad Peak auf knapp 8000 Meter

den und sind in diesen Sport reingewachsen. Wir haben uns Jahr für Jahr kontinuierlich weiterentwickelt und unsere Grenzen immer weiter nach oben verschoben. Ich träumte davon und sehnte mich dort hin, aber ich wusste diese Gipfel sind unerreichbar. Jetzt gehen wir da sogar an einem Tag hoch und fahren mit Skiern diese wilden, riesigen Berge auch wieder hinunter. Es ist eine sehr aufwändige und komplexe Sportart und ich denke es ist auch eine gewisse Art zu leben. Zusätzlich aber ist auch unser Glück in dieser Welt geboren und aufzuwachsen zu sein und die Möglichkeiten zu haben uns soweit zu entwickeln. Viele Leute halten uns für verrückt und sind der Meinung, dass unserem Tun der Sinn und der Nutzen fehlen. Ich kann nur sagen, dass es für mich nichts Sinnvolleres gibt. Eine Reise in ein fernes Land zu den Bergriesen Pakistans. Eine Reise, nicht nur um einen Berg zu besteigen, sondern natürlich auch um diese andere Welt kennen zu lernen. Ein anderes Land mit einer anderen Religion und völlig anderen Menschen. Aber vielmehr noch, eine Reise zu sich selbst. Mit dabei war diesmal auch Thomas Steiner ein guter Freund von Beni und mir und unser Kameramann Hubert Rieger, der uns bereits am Manaslu begleitet hat. Der Broad Peak bietet sich förmlich an für eine Speed-Begehung, da er durchgehend steil ist, und so keine langen Flachpassagen hat. Die Route mit den bis zu 50° steilen Hängen sollte für uns noch mit Skiern befahrbar sein. Abhängig von den Schneeverhältnissen ist es möglich von der Scharte auf 7800 m, die über einen scharfen Grat zum Gipfel führt mit Skiern bis an den Fuß des Berges zu fahren. Im Juli ging es los. Es lief zunächst alles Reibungslos. Zehn Tage nach dem Abflug in München waren wir bereits im Basislager auf 4850 m. Bereits drei Tage später konnten wir schon bis zum Lager I auf 5800 m vordringen. Wir waren alle sehr gut drauf und gingen nicht die Normalroute, sondern kletterten durch eine wunderschöne Rinne, die damals schon Hermann Buhl gewählt hatte, bis wir auf 5300 m wieder auf die Normalroute stießen. Wenige Tage später stiegen wir wieder auf, um uns weiter zu akklimatisieren. Ich fühlte mich zu diesem Zeitpunkt so mies und schwach, geplagt von Übelkeit und Bauchschmerzen, dass ich eine Stunde nach dem Basislager umdrehte und mich mühsam wieder in mein Zelt schleppte. Das ständige Leiden gehört nun mal einfach dazu beim Höhenbergsteigen. Ich konnte mich aber ziemlich schnell erholen und war so einen Tag später schon wieder mit frischen Kräften.

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bergsport „Oh – how beautiful“ sprach Miho – und machte klick. Miho, eine japanische Extremläuferin, und der Autor traten beim GORE-TEX Transalpine-Run im letzten September an. 240 Distanzkilometer und 15.000 Höhenmeter – in acht Tagen von Deutschland nach Österreich und die Schweiz bis nach Italien. Über die Alpen.

Trailrunning – das sollten Einsteiger wissen

„Oh – how beautiful“ £ Frankk Simoneit 80

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Trailrunning beginnt bereits im nahen Stadtpark, abseits asphaltierter Wege.

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urch Schneefelder, vorbei an Gletschern, an Klettersteigen hoch – da schreiben die Veranstalter die Sicherheit aber ganz groß. Deswegen wird nur im Zweierteam gelaufen, deswegen müssen die Laufpartner immer zusammen unangekündigte Kontrollstellen passieren – und deswegen war der Autor froh, dass Miho ihrer zweiten Leidenschaft nach dem Trailrunning – dem Fotografieren – während des Laufs so ausgiebig frönte. In den Foto-Pausen konnte er immer wieder zu der starken Asiatin aufschließen. Doch damit kein falscher Eindruck entsteht: Trailrunning bedeutet nicht, sich möglichst schnell auf die 3000er dieser Welt zu begeben. So extrem muss es nicht sein. Schon wer sich im nahen Stadtwald abseits der asphaltierten Wege bewegt, über schmale Pfade trabt, dem Bachlauf folgt – darf sich Trailrunner nennen. Und das kann jeder Läufer.

Das intensive Naturerlebnis macht dabei den besonderen Reiz des Trailrunning aus – denn oft ist man mit der Landschaft und sich allein.

Sicherheit wird großgeschrieben Wird die Landschaft ausgesetzter, erhöht das natürlich den Reiz. Spezielle Bergläufe erfreuen sich in der Szene wachsender Beliebtheit. Häufig sind dabei extreme Ausdauerleistungen gefragt. Wie beim Transalpine Run. Oder beim Lauf um den Montblanc. Knapp 170 Kilometer und fast 10 000 Höhenmeter sind dort in höchstens 46 Stunden zu absolvieren. Start ist in Chamonix, und wenn alles gut geht, kommt der Trailrunner da auch wieder an. Oder der Zugspitzlauf – über 16 Kilometer und 2100 Höhenmeter auf den höchsten Gipfel Deutschlands. Traurige Bekanntheit erlangte er 2008: zwei Bergläufer starben an Unterkühlung und Erschöpfung, nachdem das Wetter umgeschlagen war.

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bergsport

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er Ergänzung sucht zum Training an der frischen Luft, bei Schmuddel-Wetter einen trockenen Trainingsraum vorzieht oder aus einer Stunde Zeit möglichst viel rausholen will, ist dort aber goldrichtig. Die Zeiten, in denen das Fitness-Studio nur zum Bodybuilding eingeladen hat sind vorbei – heutzutage kann man dort gezielt und gesundheitsorientiert trainieren. Vielleicht können wir dem einen oder anderen Sportler ja in die Turnschuhe helfen …

EIN BUNTER STRAUSS AN MÖGLICHKEITEN Der erste Gedanke fällt meistens auf eines von unzähligen Fitness-Studios. Dabei ist das Angebot von Sportvereinen und Sporthallen in Deutschland recht umfangreich. Freizeitsportler, die jeden Tag Sport treiben wollen, sollten in jedem Fall abwechseln. Zum Sport in der Halle zählen auch Sportarten wie Schwimmen, Turnen, verschiedene Ballsportarten und nicht zuletzt Klettern und Bouldern. Einseitige Belastungen sollen vermieden werden und durch die Ausübung verschiedener Sportaktivitäten erlangt der Sportler eine wünschenswerte Vielseitigkeit.

DIE ERGÄNZUNG ZUM SPORT AN DER FRISCHEN LUFT

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André Tappe

Maria Englhart

Belastungen sollen sich also abwechseln und wer viel Sport treibt, der kann ein gezieltes Krafttraining beziehungsweise ein Training an Geräten auch als Ergänzung zum Frischlufttraining nutzen. Denn schlau ist es, Kraft- und Ausdauertraining zu kombinieren. Mit Gewichten, an Geräten oder in Gymnastik-Stunden lässt sich Muskelkraft trainieren. Beim Spinning oder auf dem Laufband steht gezieltes Ausdauertraining im Vordergrund. Und wer sich den Strapazen des altbewährten Zirkeltrainings aussetzt, profitiert von einer Verbesserung der Kraftausdauer und – mit ein wenig Glück – einer unterhaltsamen, geselligen Form des Fitness-Trainings.

Training „Indoor-Sport“

Die warme Stube Der Frühling ist im Anmarsch und unser Plan, über Indoor-Sport zu erzählen, trifft bei einem eingefleischten Outdoor-Sportler vermutlich auf völliges Unverständnis. Egal ob Fitness-Studio oder Sporthalle – der Outdoor-Sportler erkennt die Vorteile, die ein „Indoor“-Training bietet, nicht auf den ersten Blick. 84

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BODYBUILDING? Auf einem Streifzug durch ein Fitnessstudio – das Klischee der Muckibude versucht man am besten vor der Tür zu lassen – kann man die Vorzüge des Trainings im Studio entdecken. Krafttraining ist nach wie vor der beliebteste Indoor-Sport. Dennoch bieten Studios oder Sportvereine in ihren Trainingsräumen vielfältige Möglichkeiten. Wer gezieltes Krafttraining mag, ist längst kein Bodybuilder. Und dass sich Bauch-Beine-Po-Training nur für übergewichtige, unsportliche Hausfrauen eignet, ist ebenfalls ein Gerücht. Das Kursangebot vieler Studios und Sportvereine beinhaltet fast immer Muskelkräftigung, Ausdauertraining, Rückenstunden und koordinatives Training in Form von Choreografien und Schrittfolgen. Sozusagen ein Rund-um-Paket auf einem Fleck.

DER TRAININGSPARTNER SPORTGERÄT Vor allem wer seinen Trainingsplan um ein gezieltes Training bestimmter Muskelgruppen erweitern möchte oder muskuläre Schwächen ausgleichen muss, findet in einem Trainingsraum mit Geräten eine wunderbare Gelegenheit dazu. An vielen Geräten und Maschinen sind die Bewegungsabläufe vorgegeben und das schützt den Einsteiger vor Fehlhaltungen und falschen Belastungen. Vorgegebene Bewegungsmuster sind zwar auf Dauer monoton, erfordern aber weniger koordinative Fähigkeiten und Vorkenntnisse. Ein freies Training mit Hanteln kann effektiv sein, erfordert aber Erfahrung. Wer einen Vertrag abschließt, um zu trainieren, dem ist auf jeden Fall ein Probetraining zu raten.

DAS TRAINING IN DER WARMEN STUBE Wieder verschoben. Der innere Schweinehund hat gewonnen. Schließlich sind die äußeren Bedingungen schlecht. Trübes Regenwetter, kalte Temperaturen oder Dunkelheit sind dankbare Gründe dafür, dass regelmäßiges Training zum Gelegenheitssport wird. Wer bei trostloser Witterung auf ein Training in geschlossenen Räumen ausweicht, ist vor derartigen Ausreden gefeit. Bei Wind und Wetter trainiert man jedes Mal wieder bei reproduzierbaren Trainingsbedingungen. Für eine sinnvolle, gesundheitsorientierte Trainingsgestaltung sind Freizeitsportler in vielen Studios deshalb gut aufgehoben. Warme Räume und lange Öffnungszeiten bringen Komfort in den Trainingsalltag.

SPORT IN DER GESELLSCHAFT Ob ich Hilfe brauche? Na ja, der ein oder andere Tipp, wie viele Wiederholungen sinnvoll wären oder welche Muskelgruppe ganz genau trainiert wird, würde nicht schaden. Ja, gerne. Der Trainer der Muckibude

kann eine Übungsreihenfolge vorschlagen, die korrekte Ausführung erklären und auf einen passenden Trainingsumfang achten. Er empfiehlt, je nach Trainingsziel, eine Reihe von Geräten und hilft dabei, den im Kopf entworfenen Trainingsplan nochmals zu überprüfen. Im Sportverein steht oftmals ein Übungsleiter mit Ratschlägen zur Seite. Wer sich jetzt noch schwer motivieren kann, nutzt die Option von Sport in der Gesellschaft und vereinbart Termine. In Vereinen gibt es ein buntes Teamsport-Angebot und ein wöchentliches Ballsport-Training schafft wiederum Abwechslung im Trainingsalltag.

Freizeitsportler, die jeden Tag Sport treiben wollen, sollten auf Abwechslung achten. Studios oder Vereine bieten ein Rund-um-Paket an einem Fleck.

RUCKZUCK TRAINIERT Auf der Liste der Ausreden ganz vorne: Zeitmangel. Wer mit möglichst wenig Zeitaufwand möglichst effektiv trainieren will, ist im Fitnessstudio oder im Sportverein genau richtig. Am effektivsten lässt sich die Einheit nämlich organisieren, wenn man die Rahmenbedingungen und den Ablauf kennt. Eine Stunde sollte man aber für jedes Training einplanen.

TRAININGSPLATZ KLETTERHALLE Als klassisches Beispiel für das gezielte Training in der Halle steht sicherlich auch der Klettersport. Wer im Sommer draußen am Fels einen hohen Schwierigkeitsgrad halten oder gar steigern will, kommt um das Training in der Halle kaum herum. Die künstlichen Wände bieten ein vielseitiges Spektrum an Trainingsmöglichkeiten zu fast jeder Tageszeit und bei jedem Wetter. Ziele lassen sich bei gleichbleibenden Bedingungen leichter abstecken und realisieren. Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Trainingseffekt später am Fels bemerkbar macht.

AKTIV ENTSPANNEN Viele Studios und Sporthallen haben Saunen und Ruheräume – wer also nach dem Training nicht auf dem Zahnfleisch kriecht – nutzt diese Angebote, um sich aktiv zu entspannen. Auch Yoga oder autogenes Training sind Maßnahmen, um sich aktiv zu regenerieren – und das Ganze passiert natürlich „Indoor“. Zugegeben, die wahren sportlichen Erlebnisse warten draußen. Aber um den Sport an der frischen Luft richtig genießen zu können, kann man sich drinnen gut darauf vorbereiten. Moderner Indoor-Sport kann ein schlaues Training sein – keine Spur von Muckibude.

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Deuter: Biwaksack

U NT E RSCH LU P F F Ü R MI N IM ALISTEN seinen schützenden Unterschlupf immer dabei. Deuters EinMann-Biwaksack geht nicht nur dank seiner kräftigen Signalfarbe mit leuchtendem Beispiel voran, er ist auch ganz schön variantenreich: In den Wind- und Wetterschutz schlüpft man bei Notfällen komplett und mitsamt Gepäck hinein wie in einen Regenponcho. Oder man benutzt ihn bei Übernachtungen im Freien als Außenhülle für den Schlafsack. q deuter.com

VauDe: Rucksack

Die neuen Multifunktions-Biwaksäcke von Deuter nutzt man als Regenponcho, setzt sie als Schlafsack-Regenhülle und als Plane ein – oder funktioniert das größere Modell gleich zum Zelt um. Mit den leichten Shelter I und II-Modellen hat man im Notfall

F Ü R TAG ESTOU R E N I M W I N T E R

ausrüstung

Der Winterrucksack Daytour 24 ist ein funktioneller und gleichermaßen stylischer Ski- und Freeride-Rucksack, der perfekt für Tagestouren geeignet ist. Weitere Details: Schnell zugängliches Verstaufach für Schaufel und Sonde, Frontlader für übersichtlichen Zugriff, aufgesetzte Fronttasche, Eisgerät und Pickelhalterung, Frontal- und Seitenbefesti-

O P S I

gung für Ski und Board, Helmhalterung, seitliche Kompressionsgurte, leichter abnehmbarer Hüftgurt, Ausgang für Trinksystem. q vaude.de

Salomon: Tourenschuh

einfach abgefahren Q Quest 12

Das Konzept des basiert auf der „Ride & Hike“-Technologie: Durch eine einen veränderten Aufbau im Bereich der Ferse verbindet der Skisc Skischuh Stabilität bei der Abfahrt und bequemes Gehen. Der uu-förmig aufgeschnittene Fersenbereich bietet beim Aufstieg u und auf ebenem Untergrund viel Bewegungsspielraum. Ist der Schuh geschlossen, verriegelt eine Magnesiumschiene die Aussparung und gibt sicheren Halt. Der Flex von 120 ermöglicht eine optimale Abfahrtsperformance. q salomon.com

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auf der

suche nach dem

limit Skylotec: Tourenski

Skylotec ist ständig auf der Suche nach dem eigenen Limit und geht keine Kompromisse ein. Der

Push

meistert jede Situation

souverän. Aufgrund des perfekten Verhältnisses von Breite zu Gewicht ist er für jeden abfahrtsorientierten Tourengeher die Erfüllung eines Traumes – frei nach dem Motto der Black Seeds in ihrem Song „Keep On Pushing“. q skylotec-sports.com

Haglöfs: Funktionsjacke

Immer schön warm bleiben

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asser- und winddicht sind dabei nur zwei Attribute des neuen Pirtuk Jacket von Haglöfs. Eine einhändig verstellbare, 3-dimensionale Kapuze und Ärmelbündchen mit Klettverschluss sowie ein integrierter Schneefang schützen zuverlässig vor Wind und Feuchtigkeit. Zudem ist sie mit Ventilationsreißverschlüssen unter den Armen ausgestattet. Liftpass, Schlüssel, Handy: Persönliche Utensilien finden in den beiden gefütterten Fronttaschen, der NapoleonEingrifftasche und am Arm Platz. Die technisch ausgefeilten Lösungen und Funktionen spiegeln sich stark im ausgewogenen Verhältnis zwischen Volumen, Wärmeleistung und Gewicht wider.

hanwag:trekkingstiefel han trekkingstiefel

VI E L SE I T I G K E I T F Ü R

EISIGE W I N T ERTAG E

Der neue Dakota Winter GTX des bayerischen Schuhspezialisten lässt sich so leicht in keine Schublade stecken: Stabil wie ein echter Trekkingstiefel und dabei leicht und komfortorientiert wie ein Wanderschuh. Diese Eigenschaften machen den Schuh zum Wanderer zwischen den Welten. Dass der Träger dabei auch im Winter nicht ins Schleudern gerät, garantiert die bewährte Anti-Rutsch-Sohle Hanwag Ice Grip. Das wasserdichte, warme Gore-Tex Cosima Innenfutter sorgt auch bei eisigen Temperaturen für mollig warme Füße. q hanwag.de

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ausrüstung

Hinter den Kulissen bei Lowa

So wird ein Schuh draus £ Nicola Förg

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etzendorf war 1923 mit rund 570 Einwohnern ein kleiner Ort beim Freyberg’schen Schloss. Im Dorf betrieb Johann Wagner eine kleine Landwirtschaft mit Schuhmacherei. Tagsüber wurde gearbeitet, abends musiziert. Johann Wagners Söhne Lorenz, Hans und Adolf zogen zu den Bauern und flickten deren Schuhe – nix Wegwerfgesellschaft. Die Wagner Buam erlernten das „Zwienähen“, eine Fertigungsart aus dem Gebirge und auch „Goiserer“ zu machen, ein „zwiegnahter“ Haferlschuh, der seinen Namen Goisern im Salzkammergut verdankt. 1930/31 entstand das erste Fabrikationsgebäude und die Lehrlinge damals zahlten Lehrgeld, nichts andersrum. Die Schuhmacherei war nämlich hochmodern, Maschinen kam aus der Konkursmasse anderer gescheiterter Schuhmachereien, aber ohne die Musik wäre nichts gegangen – der Zuverdienst machte so manche Anschaffung möglich. Im Krieg fertigte man Bergschuhe für die Gebirgs-

jäger und Lorenz Wagner – Lowa – machte nach dem Krieg weiter. Doch dann wurde Leder zum Spekulationsobjekt. Lowa kaufte, denn man musste ja Material im Haus zu haben. Die Preise verfielen, Insolvenz, die Bank sperrte den Kredit, Lorenz Wagner zerbrach daran und starb mit 60 Jahren am Ostersonntag 1953. Sepp Lederer, der ehemalige Lehrling und Wagners Tochter Berti redeten mit Engelszungen auf die Banken ein – und hatten Erfolg und neue Ideen: Sie hatten ein wachsames Auge auf die vielen Expeditionen, entwickelten mit den Bergsteigern Schuhmodelle und das tun sie noch heute. Wenn Gerlinde Kaltenbrunner einen Schuh testet, bringt sie ihn wieder und regt eine zusätzliche Isolationsschicht an, das Frauenproblem mit den kalten Füßen. Lowa ist dicht dran am Berg und den Athleten. Kammerlander, Glowacz, Dujmovits, Papert, Jasper und natürlich Flory Kern bringen heute ihre Anregungen ein – für den Bergschuh von morgen.

220 Mitarbeiter hat Lowa, acht sitzen in Jetzendorf in der Designabteilung. Im Trend liegt es Details nach außen zu verlegen und über das Design ein Lebensgefühl zu vermitteln. Der Business Typ ist einer, der leichte Outdoor Schuhe eben auch ins Büro anzieht. 160 Leute sind in der Schuhherstellung tätig und das meint, aus circa180 Einzelteilen etwas zu schaffen. Keine Fließbandarbeit, sondern Handarbeit, Lärm, Dreck, Staub. Erst mal das Leder stanzen, nähen und kleben und dann kommt die Sache mit den Leisten. „Schuster bleib bei deinen Leisten“ oder mit Goethe „Wer den Leisten nicht kennt, wird ein Pfuscher bleiben.“ Als Leisten bezeichnet man das fußähnlich geformte Holz- oder Plastikteil, über das ein Schuh hergestellt wird. Für jeden Schuhtyp gibt es Leisten, die nach besonderen Anforderungen und Erfahrungswerten modelliert werden und für die Damen gibt’s natürlich spezielle Leistenformen. Weiter geht’s mit Zwicken – nicht die

Fotos: Archiv Lowa

Jetzendorf ist ein beschaulicher Ort im sanftwelligen Hügelland nördlich von München. Die Kleinkunstfans kennen die Jetzendorfer Hinterhof Musikanten und die Bergsportfans Lowa. Und irgendwie hat das alles miteinander zu tun.

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Mitarbeiter, sondern das schwierige Anformen des Schuhschafts. Es folgen die Randstreifen und die Gummisohlen, die meist mit einer dämpfenden Zwischensohle aus PUR-Schaum versehen sind. Der formgebende Leisten wird nochmals über den fertigen Schuh gezogen. Es folgt das Finish mit einer schützenden Appretur. Danach werden die Bergkameraden mit Schnürsenkeln, Einlagen und Produktanhängern versehen, verpackt und versandt. Würde eine Person an einem Schuh dran bleiben, würde man mit einer Arbeitszeit von drei Tagen pro Schuh rechnen müssen. 350.000 Bergschuhe entstehen im Jahr, Lowa fertigt zu 95 Prozent in Europa – in Jetzendorf, Italien, Kroatien und der Slowakei. Das Leder kommt von Leder Heinen, eine Firma, die das Label Terra Care ins Leben gerufen hat. Dabei geht es um Umweltschutz (Energie, Wasser, Rohware, Transport, Chemikalien) und um Realismus. „Es gibt kein Bio-, Öko-, organic- oder allergiefreies Leder“, sagt Thomas Heinen,

der Lederfabrik Heinen im Rheinischen Wegberg. Aber: Es gibt ein ökologisch optimal produziertes Leder. Und das geht an Lowa, wobei die Firma sich das nicht allzu groß aufs Banner schreibt. „Wir wollen da nicht ein Marketingpferd wild nach vorne galoppieren lassen, bloß aus Selbstzweck. Wir stehen da zu 100% dahinter, denn gerade wir profitieren von einer intakten Umwelt und davon, dass die Leute auch noch lange in die Berge gehen“, sagt Rolf Eberhard, der Marketingleiter. Der auch weiß, wovon er redet, selber schon drei Achttausender gemacht hat und Expeditionen begleitet. << lowa.de, terra-care.de

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ausrüstung

£ Petra Thaller Alpine Rucksäcke 28-35 Liter

Aufsteiger des

Ihr Fassungsvermögen liegt zwischen 28 und 35 Liter, sie bieten ausreichend Packvolumen für eine Zwei-Tagestour oder für die Gentleman-Dienste an einem einzigen Tag, damit wir Frauen das Tempo der Herren leichter mithalten können. 94

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ausrüstung Der richtige Rucksack

Berglust-Tipp: Damit man mit dem Wunschmodell auch über lange Zeit zufrieden ist, muss man den Rucksack im Sportfachhandel einfach anprobieren und selbst testen, ob er angenehm zu tragen ist. Am besten lässt man sich das Objekt der Begierde im Laden vollpacken und gleich vor Ort schon einmal richtig einstellen. Und so geht’s:

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Rucksack idealerweise im beladenen Zustand probieren.

Sämtliche Gurte lockern, dann als erstes den Beckengurt anziehen, damit er auf dem tastbaren Knochen der Hüfte sitzt; so lässt sich die Last von der Schulter ins Becken transferieren.

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Danach die Schulterträger anziehen, bei Rucksäcken mit verstellbarer Rückenlänge muss der Ansatzpunkt so verstellt werden, dass der gepolsterte Schultergurt die Schulter bogenförmig umschließt. Die Trägermitte soll etwa oben auf der Schulter sitzen. Die Schnalle darf dabei nicht zu weit in die Achsel hineinlaufen, da sie sonst scheuert.

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Als nächstes schließt man den höhenverstellbaren Brustgurt, er muss oberhalb der Brust sitzen. Generell ist der Brustgurt Geschmacksache – mit Ausnahme bei schnellem Absteigen oder beim Skifahren.

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Im Anschluss werden die Gurte komprimiert, mit denen man den Packsack an die gepolsterte Fläche der Schulterträger ziehen kann.

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Wenn man jetzt die Träger noch einmal leicht löst, spürt man, wie die Last von der Schulter aufs Becken übertragen wird.

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Zum Schluss noch die seitlichen Kompressionsriemen und den Deckel fixieren.

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Am besten packt man sämtliche Dinge in den Rucksack. Dies erfordert diszipliniertes Packen, erspart aber unnötiges Gewicht und der Rucksack wird zur kompakten Sache.

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eit einigen Jahren ist Leichtigkeit das Schlagwort in der Outdoorbranche, seit geraumer Zeit allerdings setzen die Hersteller von Bergsportartikeln auf Leichtigkeit in Kombination mit ausgewogener Robustheit – für ein Optimum an Qualität eben. Grammzähler werden bei den Leichtgewichten, die wir Ihnen vorstellen sicher nicht fündig. Ausrüstungskenner jedoch schon, denn ein Rucksack, der, wie der Deuter Pace 28 l lediglich 850 g auf die Waage bringt ist ein Leichtgewicht, kein Fliegengewicht. Selbst ambitionierte Bergsportler sind zwar schnell am Berg unterwegs, jedoch gehören die meisten von ihnen nicht zur illustren Speed-Gemeinde. Wer häufig in den Bergen unterwegs ist, stellt schnell fest, dass es Skitourengeher gibt, die mit einem reinen Bike-Rucksack unterwegs sind. Umgekehrt, und das ist noch viel häufiger der Fall, gibt es Heerscharen von Mountainbikern, die ihren Alpinrucksack auf den Rücken schnallen. Das ist zwar nicht im Sinne der Hersteller, jedoch die „grausame“ Realität für selbige. Wir haben uns deshalb für die erste Berglust unter dem Dach des Münchener atlas Verlages eine besondere Rucksack-Kategorie vorgenommen, die, der leichten alpinen Rucksäcke mit ausreichend Stauraum für jeden nur erdenklichen alpinen Tageseinsatz. Selbst der Manaslu 32 vom Skitourenspezialisten Dynafit, so Sepp Willibald, der Eigentümer des Dynafit-Pro-Shops doschauher. de, eignet sich für alle nur erdenklichen alpinen Spielarten. Interessant, nicht nur wegen ihrer Farben, sind der Trion light 28 von Mammut sowie der Falketind 35 von Norrøna. Details wie der isolierte Kanal für den Trinkschlauch beim Altitude 30 von Bergans machen dieses Modell für Trinkblasenliebhaber vor allem für den Wintereinsatz interessant. Wobei, und darauf kommt es uns bei dieser Modellübersicht an, das Bergans-Modell ein kompletter Alpinrucksack ist und damit das ganze Jahr über sämtlich alpinen Spielarten mitmacht. Der Roc 35 von Haglöfs ist das Urmodell der gesamten Rockserien, diese umfasst zwischenzeitlich den Roc Speed, den Roc Ice sowie den Rock Hard. Der Roc 35 ist ein typsicher sportlicher Allrounder mit Sommerund Winterqualitäten. Ein weiteres Leichtgewicht unserer Kategorie der alpinen Aufsteiger ist der Spire 32 von The North Face, er ist mit dem Pace 28 von Deuter einer der leichtgewichtigeren Kandidaten. Der britische Bergsportspezialist Berghaus ging mit dem Roam 30 an den Start und punktet in Sachen Schlichtheit und Preis mit einer speziellen Damen- oder Herrenvariante. Auch Vaude setzt mit der Crystal Rock-Serie auf Damen- und Herrenmodelle. Besonderes Highlight bei diesen Produkten ist die schnell verstellbare Länge der gepolsterten Schulterträger. Klar werden Sie jetzt sagen – wer die Wahl hat, hat die Qual. Stimmt. Wir haben sämtliche Modelle über längere Zeit im alpinen Einsatz gehabt und festgestellt, dass jedes der genannten seine Stärken und Vorzüge hat. Sämtliche Rucksäcke erfüllen die von uns gestellten Anforderungen an einen alpinen Lastenträger: Sie sind hochwertig verarbeitet, von Bergsport-Spezialisten hergestellt, fassen zwischen 28 und 35 Liter und sind für den Ganzjahreseinsatz konstruiert. Wer unseren Tipp zum Rucksack-Kauf beachtet wird, neben Optik und Funktion, garantiert sein optimal passendes Lieblingsmodell finden und lange Zeit damit Freude haben. <<

Fotos: Foto: Archiv Deuter; PhotoHeimhuber

Grundsätzlich gilt: Die passende Rückenlänge ist beim Kauf eines neuen Modells entscheidend. Bei großen Personen darf die Rückenlänge nicht zu kurz und umgekehrt, bei kleinen Menschen nicht zu lang sein.

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Bergans

bergans.de

Modell: Altitude 30 Preis: 99 Euro Volumen: 30 l Gewicht: 990 g Material: PU-beschichtetes Ripstop Polyester und PU-beschichtetes Polyester Tragesystem: gepolsterter Rücken, kein Tragesystem Kompressionsriemen: 2 Hüftgurt: leicht gepoltert mit RV-Taschen Trinksystemvorbereitung: ja, mit isoliertem Kanal im rechten Tragegurt Farben: black/red, black/blue, black/light grey Weitere Details: Laschen für Eisgeräte, Befestigungssystem für Ski/Snowboard oder Schneeschuhe, Innentaschen für Notfallausrüstung (Schaufel, Sonde) >>> Fazit: Das Tragen des Altitude 30 verspricht Freude. Er besticht durch seine Schlichtheit und lässt trotzdem keine Wünsche offen – im Sommer und Winter ein Highlight schon alleine wegen seines isolierten Trinkkanals. Nordisch schön und funktionell.

Berghaus

berghaus.com

Modell: Roam 30 Preis: 74,95 Euro Volumen: 30 l Gewicht: 980 g Material: Ardura 210 D Shadow RS und Esdura 600 D Tragesystem: gepolsterter Rücken aus atmungsaktivem Schaum Kompressionsriemen: 2 Hüftgurt: leichte Mesh-Polster-Mischung mit RV-Meshtaschen Trinksystemvorbereitung: ja Farben: Herren: schwarz, rot, blau, Damen: schwarz, lila, rot Weitere Details: spezieller Damenschnitt, 2 Stretchaußentaschen, anpassbare Eispickelhalterung (auch für Trekkingstöcke verwendbar), Front-RV-Tasche für Trinkblase >>> Fazit: Viel Rucksack für wenig Geld – im Preis-Leistungsverhältnis ist der Roam 30 nicht zu toppen. Er ist leicht, trägt sich auch beladen sehr gut. Der Roam 30 ist ein schlichter Vertreter seiner Gattung. Vielseitig, technisch und puristisch.

Deuter

deuter.com

Modell: Pace 28 SL Preis: 79,95 Euro Volumen: 28 l Gewicht: 850 g Material: Hexlite 210 / Ripstop 210 Tragesystem: flexibler, gespannter Delrin U-Rahmen garantiert Stabilität bei minimalem Gewichtsaufwand Kompressionsriemen: 6 Hüftgurt: anatomisch geformte Hüftflossen Trinksystemvorbereitung: ja Farben: black apple Weitere Details: SOS-Label, 3M-Reflektoren hinten und vorne, Seitentaschen aus Stretchmaterial, Trinkschlauch-Fixierung am Schulterträger, spezielle Kompressionsriemen dienen der Befestigung von Ski und um den Rucksack so eng wie möglich komprimieren zu können, lassen sich diese auch mittig über dem Packsack schließen, geräumiger Frontflap für Handschuhe, Felle oder Helm, Deckeltasche, Wertsacheninnenfach, verstärkter Boden, Nasswäschefach, RV-Netztasche und Materialschlaufe an den Hüftflossen, Pickelhalterungen >>> Fazit: Wie der Name schon sagt, der Pace ist für schnelle Aufstiege konzipiert. Dieses Modell hat alles, was ein leichter Rucksack braucht, ohne bei so praktischen Details, wie z. B. seitliche Außentaschen, zu sparen. Für Leute, die gerne schnell unterwegs sind.

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bergsport Der Frühling kündigt sich mit den ersten warmen Sonnenstrahlen an und lockt viele Radler wieder auf

Waschen Sie das Bike mit Wasserschlauch und Schwamm, um es vom Schmutz der vergangenen Saison zu befreien. Verzichten Sie dabei auf einen Hochdruckreiniger, da dieser Dichtungen und Lager beschädigen kann. Anschließend sollten Sie sich die Zeit nehmen und den Rahmen auf Beschädigungen prüfen. Leichte Dellen in Alurahmen stellen im Normalfall keine technische Beeinträchtigung dar, anders verhält es sich bei Beschädigungen an Carbonrahmen. Hier ist absolute Vorsicht angesagt. Im Zweifelsfall aber bitte immer den Händler konsultieren.

die Straße bzw. auf die Trails. Also marschiert man in den Keller und findet häufig sein Rad so vor, wie man es im Herbst der vergangenen Saison nach einer letzten vielleicht doch eher feuchten und schlammigen Tour abgestellt hat

Reinigen Sie Schaltwerk und Umwerfer mit dem Putzlappen und ölen die beweglichen Teile mit einem Mehrzwecköl wieder leicht ein. Bei dieser Gelegenheit freuen sich auch die Lager an einem vollgefederten Bike und die Klickpedale über einen Tropfen Öl. Die Sattelstütze sollte ebenfalls eingefettet werden.

Reinigen Sie die Kette und ölen diese mit Kettenöl wieder ein. Je nach Einsatzzweck und Beanspruchung sollte man auch überlegen, die Kette gegen eine neue auszutauschen. Hierzu benötigen Sie aber in der Regel einen Kettennieter um die Kette abzulängen bzw. zu verschließen.

Tipp vom Profi: Das Mountainbike

Fit für die neue Saison £ Karsten Voigt

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erkrusteter Schlamm, quietschende Bremsen, schwergängige Schaltung oder eine rostige Kette laden nicht wirklich ein, die erste Schleife mit Einkehrschwung am Eiscafe zu drehen. Spätestens jetzt wird eigentlich jedem klar, dass ein kleiner „Frühjahrscheck“ am Bike fällig ist. Ein „kleiner“ Check sollte übrigens vor

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jeder längeren Ausfahrt selbstverständlich sein, schon aus Gründen der eigenen Sicherheit. Heutzutage gibt es ohnehin keinen Grund mehr, sein Rad im Winter nicht zu benutzen. Denn Rahmen aus Alu oder Carbon können der Witterung bedenkenlos ausgesetzt werden. Bedingung hierfür ist natürlich die regelmäßiger Pflege und Wartung. Denn so hat man an seinem Bike über viele Jahre hinweg sehr viel Freude.

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Ölen Sie auch die Schalt- und Bremszüge mit Mehrzwecköl. Sollte die Schaltung anschließend immer noch schwergängig gehen, tauschen Sie den Schaltzug gegen einen neuen aus.

Die Laufflächen und Dichtungen der Federgabel und des Dämpfers reinigen Sie vorsichtig mit einem Mehrzwecköl. Niemals angetrockneten Schmutz einfach mit dem Lappen wegwischen, es könnten Kratzer entstehen.

Zum Schluss prüfen Sie noch den Luftdruck in Reifen. Für Federgabel und Dämpfer sollten Sie noch einmal das Setup überprüfen ggf. auf ihr jetziges Gewicht korrigieren. Mit Federgabelpumpe und Herstellervorgabe ist das kein Hexenwerk und für jeden Biker machbar.

Prüfen Sie die Bremsbeläge und wechseln Sie diese ggf. gegen neue aus. Prüfen Sie auch vorsichtig die Gängigkeit der Bremskolben, diese setzen sich über die Wintermonate immer mal wieder fest. Für diese Arbeit sollten Sie aber vorher in die Bedienungsanleitung für Ihre Bremsanlage schauen.

Aber Hand aufs Herz, häufig ist durch die Pflege des Bikes das eigentliche Problem und wird übel vernachlässigt. Für das Auto sind regelmäßige Wartung und Inspektion selbstverständlich, für andere „bewegliche Dinge“ des täglichen Lebens gelten da häufig ganz andere Regeln. Ein kleiner Tipp am Rande – der Fahrradhändler um die Ecke hat im Winter viel mehr Zeit für Ihr Bike als im Frühjahr – dann wollen alle was von ihm und der Laden ist mit Rädern überfüllt. Da geht es dann zu wie beim Reifenhändler nach dem ersten Schneefall. Wenn man also keine Lust oder unter Umständen auch keine Zeit hat, das Bike selbst einer Wartung zu unterziehen, dann nutzt man am besten einen der Wintermonate, um es beim Händler des Vertrauens abzugeben. Im Frühjahr muss man dann nur noch den Reifendruck überprüfen und kann losstarten. Alle anderen machen den „Frühjahrscheck“ an ihrem Bike in Eigenregie. Das ist auch für „Nichttechniker“ kein Problem und ab-

Prüfen Sie ob alle Schrauben, insbesondere an Vorbau, Lenker und Sattel vorhanden und angezogen sind, ansonsten ziehen Sie diese ggf. mit einem passenden Innensechskantschlüssel mit Gefühl nach. Besondere Vorsicht ist bei Leichtbauteilen aus Alu oder Carbon angesagt – hierfür sollten Sie sich unbedingt einen geeigneten Drehmomentschlüssel zulegen, damit Sie diese Schrauben mit dem vom Hersteller vorgeschriebenen Drehmoment anziehen können, alles andere bedeutet akute Bruchgefahr.

Überprüfen Sie auch die Reifen und Felgen. Ist der Reifen abgefahren – tauschen Sie diesen gegen einen neuen aus – das ist ein Pannengrund weniger. Ansonsten reicht eine normale Sichtprüfung auf evtl. Beschädigungen aus. Hat die Felge einen Höhen- oder Seitenschlag, sollten Sie diese zentrieren lassen. Das kann man als versierter Schrauber selbst machen oder man gibt die Felge zum Händler, der diese Arbeit schnell für Sie erledigt.

solut machbar. Vorteil hier – man lernt sein Bike besser kennen und kann so vielleicht auch im Notfall einige Dinge selbst wieder richten, damit die Weiterfahrt nach Hause nicht zum scheitern verurteilt ist oder man gar auf fremde Hilfe angewiesen ist. Trotzdem sollte man die vom Hersteller angegebenen Serviceintervalle nicht übersehen, damit keine Garantieansprüche verloren gehen. Mit dieser „Checkliste“, die nur als grober Anhaltspunkt dienen soll, möchten wir Ihnen einmal die wichtigsten Punkte aufzeigen. Suchen Sie sich einen Platz, an dem Sie Ihre Arbeit ungestört durchführen können und legen Sie sich Putzlappen, Kettenund Mehrzwecköl, Innensechskantschlüssel, Reifen- und Federgabelpumpe und vielleicht auch einige Verschleißteile bereit, bevor Sie anfangen. Nach diesen Arbeiten steht einem Start in die neue Bikesaison nichts mehr im Wege. Das Team von Berglust wünscht Ihnen dabei viel Spaß. <<

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ausrüstung Der Morgen duftet nach Frühjahr, während der sonnigen Mittagsstunden kann man jetzt schon hemdsärmlig im Straßencafé sitzen und der Moment, an dem das Tageslicht der Nacht weichen muss, verschiebt sich immer weiter nach hinten. Für uns Gründe genug Ihnen einige Produkte für die wärmere Jahreszeit in den Bergen vorzustellen – zum Wandern oder für alpine Klettersteige.

Alpina

Durchblick Die Praffix 4.0 ist für alle nur erdenklichen alpinen Spielformen geeignet: Bergsteigen, Klettern oder Mountainbiken – dieses Modell schützt nicht nur das Auge optimal, es sieht auch dynamisch aus. Je nach Rahmenfarbe sind die Brillengläser in 2 unterschiedlichen Qualitäten erhältlich (Rahmen/Farbe: tin/blue mirror; white/black mirror; black/black) – sämtliche Gläser sind bruchfest, schützen das Auge bis 400 nm und sind hartbeschichtet. Die verspiegelten Gläser absorbieren zudem Infrarotstrahlen. Details: Gezielte Luftstromführung gegen Beschlagen, weiche Stirnauflage und weiches Nasenpad für optimalen Tragekomfort, stark gewölbte Scheiben zum Schutz der Augen vor Zugluft und Kälte, verstellbares Bügelgelenk, kalt verformbare(r) Nasensteg und Bügelenden für optimale Passform. alpina-eyewear.de Preis: 69,95 Euro

Für die Harten und die Zarten

£ Petra Tha Thaller

Wandern Klettersteig Vaude

Allzeit bereit… Ciclo Sport

Multifunkti Multifunktionsuhr mit Herzfrequenzmessung Herzfrequenz Die Alpin-Multifunktionsgeräte stehen für präzise und schnelle Informationen am Berg. Berg g . Die Alpin 5 ist genau das richtige Modell fü für anspruchsvolle Bergenthusiasten, uchsvolle Bergenth Sportler und Weltenbummler, sie brillierte mit hervorragenden Messergebnissen und hoher Bedienerfreundlichkeit. Details: PC-Auswertung mittels USB-Interface, Wetterstation, Höhenmesser, Herzfrequenzmessung, Kalorienverbrauch, Uhr, Stoppuhr, Displaybeleuchtung, Temperaturmessung und Alarmfunktion ciclosport.de

Ein Er Erste ste Hilfe Packerl sollte bei jeder err Bergtour dabei sein. Die gut durchdachte Erste Ers te Hilfe Hil fe Ausstattung Au First Aid Kit Waterproof leitstet im Notfall beste Dienst. Nach dem Motto: So wenig wie möglich möglich, so viel wie nötig, mit Rettungsdecke, in e einem wasserdichtem wasser was serdic ser dichte dic htem hte m Beutel. B eut Beut eutel el. vaude.com el va Preis: 15 Euro

Preis: 169,99 Euro

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Haglöfs

Deuter

Lässiger Schnitt

Stauraum für Aufsteiger

Die neuen, frischen Schnitte der ClimaticTM Hosen, Low Cut für Damen und der sportlich lässige Loose Cut für Herren. Beispielsweise das Modell Mid Q Trail – designed für aktive Sportlerinnen, die neben dem robusten Material mit hervorragender Feuchtigkeitsregulierung sowie optimaler Bewegungsfreiheit, auch auf feminines, zeitgemäßes Design Wert legen. Ebenfalls neu bei Haglöfs: erweiterte Größen bei den ClimaticTM Hosen. Mit der neuen Kollektion 2010 werden Damenmodelle von Konfektionsgröße 34 bis 46 angeboten, Herrenhosen von XS bis XXXL. haglofs.de Preis: 100 Euro

Für alle Berg-Profis hat sich die klare, leichte Quintessenz der Deuter Guide-Tourklassiker seit langer Zeit bewährt. Mit dem Guide Lite 32 (1150 g, 32 l) kann man locker zur Hochtour auflaufen, weil kein Gramm zuviel an den Kräften zehrt. Details: Delrin-Rahmen, herausnehmbare Sitzmatte, lange Passform für Personen mit etwa 170 cm bis 195 cm Körpergröße, sehr kompakte und anatomisch geformte Hüftflossen mit Kompressionsriemen und Pull-Forward, Deckelfach mit zentralem RV, Wertsacheninnenfach und SOS Label, Nasswäschefach, Windfang, anatomisch geformte Schulterträger mit Lageverstellriemen, Kompressionsriemen, verstärkte Skihalterung seitlich, Pickelhalterungen, Karabinerösen vorn, Deckelbefestigung. deuter. com

Directalpine

Durchdachtes Design

Das Guide Jacket des tschechischen Bergsport-Spezialisten ist eine funktionelle, leichte Überjacke, die in Zusammenarbeit mit französischen Bergführern aus Chamonix entwickelt wurde. Sie besticht durch ihre Kombination aus hochwertigen Materialien mit großer Festigkeit, bei minimalem Gewicht. Das Rückenteil ist verlängert, am unteren Saum der Jacke sind zur Verbindung von Vorder- und Rückenteil elastische Gummibänder angebracht die ein Hochschieben in Bewegung oder bei starkem Wind verhindern. Die Kompaktkapuze ist ein Bestandteil des markant nach oben gezogenen Kragens, der auch als Gesichtsschutz dient. Die anatomisch geformten Ärmel gewährleisten uneingeschränkte Bewegungsfreiheit. Der Ärmelabschluss ist zum Handrücken verlängert und durch Klettverschlüsse regulierbar. Schulterbereich und Gesichtsschutz sind mit abriebfestem, elastischem 3-Lagen-Laminat ausgestattet. Der Rest der Jacke besteht aus 2/1-Lagen-Laminat. directalpine.com Preis: 249 Euro

Petzl

Sicherheit im Klettersteig Hanwag

Einer für Alles Mit dem Banks GTX geht wirklich das Meiste. Ob Wandern, Stadtbummel oder Weltreise: Der leichte und absolut wasserdichte Gore-Tex Schuh wird nach der handwerklich aufwändigsten, aber auch langlebigsten Machart gefertigt, dem „Zwicken“. Dies garantiert nicht nur eine lange Lebensdauer, sondern verleiht dem Schuh auch seine typische und dauerhaft sehr gute Passform. Details: problemlose Wiederbesohlung, Obermaterial: Kombination aus Nubuk, Sportvelours und Cordura, fester Sitz durch eine speziell geformte Fersenkappe, Trittsicherheit dank der Vibram Ultra Grip-Sohle. hanwag.de Preis: 159,95 Euro

Das Klettersteigset Scorpio Vertigo WL bietet alles, was man braucht, um einen angenehmen Tag in den Felsen zu verbringen. Arme mit Gummizug stören beim Klettern nicht. Die Reißverschluss-Hülle schützt den Fangstoßdämpfer und gestattet eine schnelle und einfache Überprüfung seines Zustands. Der dritte Arm ist praktisch für Quergänge oder zum Ausruhen, indem man sich direkt am Gestänge einhängt. Die zwei Vertigo WL-Verbindungselemente mit automatischer Verriegelung sind schnell und einfach einzuhängen und zeichnen sich darüber hinaus durch eine erhöhte Lebensdauer und minimale Wartung aus. petzl.de Preis: 89,95 Euro

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Verband Österreichischer Berg- und Skiführer

£ Manfred Lorenz Hansi Heckmair Am 5. April 2001 stürzte ein Bergführeranwärter während einer Skitour auf dem Vadret da Morteratsch 25 Meter tief in eine Gletscherspalte und verstarb an der Unfallstelle. Manfred Lorenz war damals am Unfallort und beschreibt im Folgenden den Hergang dieses besonders tragischen Unfalls.

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Die Vorgeschichte Ein Bergführerbüro arbeitet seit Jahren mit einem niederländischen Skiverein zusammen, der Skitouren in den Alpen veranstaltet. Im Frühjahr 2001 wollten die Alpinisten eine Tourenwoche im Berninagebiet durchführen. Ein Teil der Gruppe hatte mit einem Führer des Büros bereits Erfahrung im Ortlergebiet und auf der Haute Route gesammelt und wollte auch dieses Jahr wieder mit ihm unterwegs sein. Wegen der Größe der Gruppe wurde von der Bergführerstelle ein zweiter Führer organisiert, der kurz vor dem Abschluss seiner Bergführerausbildung stand. Nachdem sich die Skitourengeher am 31. März 2001 in Pontressina mit ihren Bergführern getroffen hatten, führten sie im Berninagebiet in den folgenden Tagen Touren zum Piz Muovigia, zur Marinelli Hütte und zum Piz Palü durch. Vom Piz Palü fuhren sie schließlich über die Fuorcla Bellavista – Trasse Buuch – zur Boval Hütte ab. Dabei verschafften sich die beiden Bergführer einen Überblick über die in diesem Gebiet herrschender Verhältnisse.

Der 5. April 2001 Die Skitourengeher verließen um 6.00 Uhr die Boval Hütte, um über das Buuch die Bellavista oder den Piz Bernina zu besteigen. In der Nacht hatte es rund 20 bis 30 cm Neuschnee gegeben. Der Schneedeckenaufbau war kompakt und durch die letzten Schneefälle vom 30. März und 4. April 2001, verbunden mit Wind, erschien die Oberfläche des Morteratsch Gletschers sehr glatt. Es war äußerst schwierig, sich ein Bild über den Verlauf der vorhandenen Gletscherspalten zu machen, da nur sehr große Spalten mit einer Breite von drei und mehr Metern, über denen sich die Schneebrücken leicht eingebuchtet hatten, sichtbar waren. Der Aufstieg führte die Gruppe über den frisch verschneiten Gletscher in Richtung Fuora und Buuch. Sämtliche Tourenteilnehmer trugen Anseilgurte und LVS-Geräte. Die beiden Führer hatten zusätzlich Seile bei sich. Im anstrengenden Aufstieg wechselten sich die Führer in der Spurarbeit ab. Der Abstand zwischen den einzelnen Personen betrug rund zehn Meter. Auf einer Höhe von 3120 Meter legte der Bergführeranwärter, der zu diesem Zeitpunkt die Gruppe anführte, die Spur leicht ansteigend nach Westen in Richtung Buuch. Die Schneeoberfläche war gleichmäßig glatt und links und rechts der gewählten Routenführung waren keine Konturen von Gletscherspalten erkennbar. Wetter und Sichtverhältnisse waren gut.

Der Unfall Ohne Vorzeichen brach beim spurenden Bergführeranwärter plötzlich auf einer Länge von ca. 15 Metern eine 2,50 Meter breite Schneebrücke über einer Spalte ein. Der Ungesicherte stürzte mit den Schnee- und Eismassen in die Gletscherspalte und wurde in ca. 25 Metern Tiefe verschüttet. Sein Führerkollege richtete sofort eine Verankerung ein und seilte sich in die Spalte ab. Mit dem Verschütteten-Suchgerät gelang ihm zwar eine rasche Ortung,

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wissen

£ Joachim Chwaszcza Über 4400 aktive Einsatzmitglieder und mehr als 12.000 Rettungseinsätze jährlich. Die Bergwacht Bayern ist weit mehr als ein Verein kerniger Burschen und Maderln. Aus dem alpinen Alltag sind diese hoch motivierten und technisch perfekt ausgerüsteten Einsätze schon lange nicht mehr wegzudenken

Bergwacht

Eine eingeschworene Gemeinschaft

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sorgung. Der Griff zum Handy, die Rettungsnummer… Verdammter Mist, nicht gespeichert, dann 110 für die Polizei. Eine klassische Notrufsituation. Wahrscheinlich ist die Situation nicht einmal lebensbedrohend, aber dann doch definitiv ein alltäglicher Fall für die Bergwacht. Die Polizei verständigt die örtliche Einsatzleitung, der Hubschrauber wird angefordert, jetzt zählt einfach jede Minute. Für ungeübte Handgriffe und nachlässiges Chaos sind jetzt kein Platz und keine Zeit. Alles muss wie am Schnürchen laufen. Schön und gut, denke ich mir, wenn ich in den Bergen unterwegs bin, unten im Tal sind die Jungs von der Bergwacht. Dafür sind sie ja da. Lore commy nostie mod eliquam, quation ulput veliquam vulla feugue dunt adit, velestrud tionsed diam, Und dass sie fit sind und beszente gesetzt. Ein Jahr nach der Eröffnung plastisch vor Augen zu führen. Irgendwo in tens ausgebildet ist mir auch klar. Irgendwar Berglust-Autor Joachim Chwaszcza den bayrischen Bergen, vom Weg abge- wie sind sie wohl festes Inventar in meiner wieder vor Ort. Eine Annäherung an ein kommen, gestrauchelt, den Knöchel gebro- naiven Mitnahmementalität und ganz chen, eine Rippe geprellt, vielleicht noch selbstverständlich gehe ich davon aus, dass alpines Phänomen. Meine Augen sind fest verschlossen, eine Platzwunde am Kopf. Weit und breit es Ihnen Freude macht, ihr Wochenende in Lichtblitze flackern innen über die Lider. kein Fahrweg, die Mitwanderer stehen un- Einsatzbereitschaft zu verbringen. … Nix ist Der Boden ist kalt, ich spüre aber keine ter Schock, sind überfordert mit der Erstver- selbstverständlich in unserer egoistischen ugeordnet dem Bayrischen Roten Kreuz und ausgestattet mit einem Gesamtaufwand von etwa 5,2 Millionen Euro ist die Bergwacht das starke Rückgrat in der alpinen Rettung. Mit der Hubschraubersimulation in dem „firmeneigenen“ Simulations- und Ausbildungszentrum hat die Bergwacht Bayern im Bereich Training und Ausbildung weltweit Ak-

Schmerzen. Jetzt dröhnt der Lärm des Helikopters, der Wind der Rotorblätter erreicht mich. Ich höre eine Stimme, öffne die Augen. Über mir hängt in der Luft ein blauroter Bergwachtler am Stahlseil der Hubschrauberwinde und lässt sich ab. Ich wäre gerettet. Es bedarf nicht allzu großer Fantasie, sich einen derartigen, sicherlich eher noch glimpflich verlaufenden Rettungseinsatz

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Das 5,2 Millionen Euro teure Simulations- und Ausbildungszentrum in Bad Tölz

Zeit und natürlich ist mir klar, dass es eben nicht so selbstverständlich ist und deswegen suche ich auch das Gespräch. Nur, um einmal die einfachsten Dinge zu erfahren von dieser fast eingeschworenen Welt der Bergwacht. Also bin ich unterwegs nach Bad Tölz, mitten hinein ins Allerheiligste und in die Zentrale der 127 eigenständigen Mitgliedsverbände, ins BW-ZSA, ins Bergwachtzentrum für Simulation und Ausbildung. Kern des komplexen Rettungsapparates der Bergwacht ist neben der praktischen eigenverantwortlichen Ausbildung der einzelnen Verbände im Gebirge das zentrale Ausbildungszentrum in Bad Tölz. An 365 Tagen im Jahr – auch in der Nacht und bei schlechtem Wetter – einen originalgetreuen Hubschrauber zur Verfügung zu haben, war die Grundidee, die zur Realisation der Simulationsanlage für Berg- und Luftrettung geführt hat. Hubschraubereinsätze in der Trainingshalle – umweltfreundlich, zuverlässig, effizient und äußerst realistisch kann so rund um die Uhr trainiert werden. Mit zwei originalgetreuen Hubschrauberzellen, aufgehängt an komplexen Stahlkonstruktionen, wird das Gefühl eines echten Einsatzes vermittelt. Von der Bergrettung Südtirol bis zur Berufsfeuerwehr München gab es verschie-

dene Inputs für die Entbringen. Die meisten Nachwicklung des Stand- und wuchskräfte finden wir in Flugsimulators in der speunserer Bergwacht immer zialisierten Trainingshalle. noch durch persönlichen Eine umgebaute HubKontakt. Man kennt die schrauberzelle des Typs BK jungen Kerle vom Bergstei117 hängt an 16 Stahlseilen, gen, Klettern, aus dem Aldie mit einer Krananlage penverein, sieht sie beim Einsatzleiter Sepp Graßl an der Hallendecke verSkifahren- oder Tourengebunden ist und „fliegt“ auf hen. Irgendwie trifft man diese Art durch die 1.500 m2 große Trai- sich immer wieder, kommt ins Gespräch ningshalle. So können alle Trainingsszena- und wenn man ein gutes Gefühl hat, fragen rien in der Bergrettung umfassend trainiert wir, ob er/sie nicht Lust haben, sich die Bergwacht mal anzuschauen. Über diesen werden. Aber das ist nur die „technische“ Seite. Weg haben wir sehr gute Erfahrungen geMehr noch interessiert mich die „menschli- macht. Wir haben auch einige Vater-Sohnche“, das warum und wie man überhaupt Mitgliedschaften. Weniger häufig ist bei zur Bergwacht kommt. Der Graßl Sepp aus uns der Fall, dass jemand von selbst zu uns Berchtesgaden ist langjähriger Einsatzlei- kommt. ter und Bergwacht-Urgestein, und seine Nicht alle fliegen Helikopter – der ganz fein abgewägten Antworten zeigen, dass alltägliche Alltag? die Bergwachtler alles andere sind als gro- Der Einsatzplan variiert von Bergwacht zu be, alpine Haudegen. Bergwacht. Im Sommer haben wir das ganze Wochenende den Meldeempfänger daSepp, gibt es so etwas wie ein Bergwachtbei. Wir können zwar zu Hause bleiben, Gen oder einfacher: wie kommt man müssen aber eben rufbereit sein. Anderes herum, so kann ich selbst z. B. keine Bergüberhaupt auf den Gedanken, zur BW zu tour planen. Bei andere Bergwachten wergehen? Nein, ein bestimmtes Gen gibt es meiner den die Dienste direkt in der RettungswaMeinung nach nicht. Eher wohl, dass die che oder einem Stützpunkt verbracht. Die Menschen gleiche Voraussetzungen mit- große Zahl der Verletzungen sind dann

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