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Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 23 475 I AZ 8910 Affoltern a. A.

aus dem bezirk affoltern I Nr. 3 I 166. Jahrgang I Freitag, 13. Januar 2012

So viel wie nötig

Punktuell sauberer

Mettmenstetten will Salz im Winterdienst umweltgerecht einsetzen. > Seite 3

Affoltern führt die Anti-Littering-Kampagne «Hilf mit!» weiter. > Seite 9

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Vermitteln bei Konflikt Bau bald vollendet -

Dienstleistungen des Ombudsmanns können auch Gemeinden in Anspruch nehmen. > Seite 9

Kirchgemeindehaus der Mormonen in Bonstetten ab März bezugsbereit. > Seite 11

Ungewisse Folgen bei einem Referendum Umfahrung Ottenbach: Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach? Am Montag hat der Zürcher Kantonsrat dem Objektkredit von 39,6 Millionen Franken für den Autobahnzubringer Obfelden-Ottenbach zugestimmt. Der «Anzeiger» geht den während der Debatte gemachten Äusserungen nach und beleuchtet die für die Region möglicherweise ernüchternden Folgen eines Referendums. ................................................... von martin platter Bereits 1978 wurde die Muristrasse in Bickwil als Autobahnzubringer in den kantonalen Richtplan aufgenommen und in Ottenbach das entsprechende Land für eine Umfahrung ausgeschieden und vom Kanton erworben. «Die Umfahrung ist ein wichtiges Element der Netzstrategie», betonte denn auch Regierungsrat Markus Kägi (SVP) anlässlich seiner Stellungnahme im Vorfeld der Abstimmung am Montag vor dem Zürcher Kantonsrat. Dass das Gros (63 Prozent) des Ottenbacher Souveräns für diese Umfahrung ist, ging aus einer konsultativen Urnenabstimmung im Jahr 2002 hervor, die mit 74 Prozent Ja-Stimmen ausgegan-

gen war. Zuletzt sprach sich Mitte Juni 2011 ein offensichtliches Mehr an der Ottenbacher Gemeindeversammlung für den Kauf der Liegenschaft «Mühle» aus. Sie soll dereinst als Realersatz für die Parkplätze der Spinnerei Haas dienen, die von der Umfahrung tangiert würden. Dennoch war im Kantonsrat eine Minderheit bestehend aus Vertretern der SP, Grünliberalen, Grünen und EDU gegen die Umfahrung. Während die Tieferlegung und Überdeckelung der Muristrasse in Bickwil weitgehend unbestritten ist, sei die Umfahrung Ottenbach nicht zweckmässig. Das unter den Prognosen liegende Verkehrsaufkommen rechtfertige das Opfern eines Naturschutzgebietes an der Reuss nicht. Es wurde angezweifelt, ob die Umfahrung die Umweltverträglichkeitsprüfung bestehe, das Verkehrsproblem in Ottenbach auf den Hauptachsen tatsächlich löse und ob andere Linienführungen seriös geprüft worden sind. Zudem fehlten Angebote des öffentlichen Verkehrs.

Alles oder nichts Moritz Spillmann (SP) plädierte für Augenmass. Der regierungsrätliche Vorschlag genüge nicht. Die Referendumsdrohung sei deshalb verständlich. «Ich hoffe aber, dass es nicht so

weit kommen wird. Der Weg zu einer Lösung würde so ungleich steiniger und die Menschen gerade in Obfelden blieben ohne reale Perspektive auf Besserung ihrer Situation», sagte Spillmann. Die Diskussion sei nicht nötig, wenn die Umfahrung Ottenbach abgelehnt werde. So weit kam es aber nicht: Der Minderheitsantrag auf Reduktion des Kredits, das die Weglassung der Umfahrung Ottenbach zum Ziel gehabt hätte, wurde im Kantonsrat ebenso abgelehnt wie ein Rückweisungsantrag des gesamten Objektkredits. Hans Läubli (Grüne) stellte während der Debatte in Aussicht, dass die vom Bund zugesicherten 25 Millionen Franken nicht verloren seien, würde die Umfahrung bzw. der Autobahnzubringer wegen eines allfälligen Referendums vom Zürcher Stimmvolk abgelehnt. Dies bestätigte auf Anfrage des «Anzeigers» auch Jürg Röthlisberger, Abteilungsleiter Strasseninfrastruktur und Vizedirektor im Bundesamt für Strassen (Astra). «Wir hatten den Autobahnzubringer Obfelden-Ottenbach seinerzeit zur technischen Beurteilung vorliegen und fanden das Projekt überzeugend, da es die gewünschte verkehrliche Entlastung bringt und massvoll erscheint. Bundesrat Moritz Leuenberger (SP) hatte

wegen der A4 durchs Knonauer Amt und dem Anschluss in Affoltern 25 Millionen Franken aus dem Infrastrukturfonds gesprochen.» Dieses Versprechen werde auch bei einer alternativen Linienführung auf dieser A4-Zubringerachse eingelöst – sollte sie tatsächlich eine ebenso gute Verkehrswirkung erzielen. Seine (Röthlisbergers) Erfahrung habe jedoch gezeigt, dass «das Ei des Kolumbus bisher noch selten in einer Alternativlösung gefunden wurde.» Vielmehr bestehe so die Gefahr, dass man sich verzettle und einem die Zeit davonlaufe. «Irgendwann muss man den Sack zumachen, sonst werden derartige Projekte nie realisiert», erklärte Röthlisberger. Exempel dafür gebe es in der Schweiz bereits genug. Auf die Bieler Westumfahrung warte man beispielsweise schon über 50 Jahre. Er prognostizierte, «dass die Konten für die A4 im Säuliamt bis in etwa fünf Jahren geschlossen werden.» Die Bundesmittel würden ohnehin immer knapper und die Konkurrenzsituation unter den verschiedenen Regionen, die unter dem wachsenden Verkehrsaufkommen leiden, sei sich am Verschärfen. ................................................... > Weiterer Bericht und Kommentar auf Seite 5

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Lernen mit iPad Tagesschule Birke, Mettmenstetten: Individuell eingerichtete Lernapps. > Seite 11

Mehr Arbeitslose auch im Bezirk Affoltern Im Dezember 2011 stieg die Arbeitslosenquote im Bezirk Affoltern um 0,2 auf 2,8% an. Das sind 0,4% unter dem Zürcher Durchschnitt. Das wirtschaftlich schwierige internationale Umfeld sowie ein ungünstiges Wechselkursverhältnis zum Euro beeinflussen laut kantonalem Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) den Arbeitsmarkt negativ. «Mit einer weiteren, allerdings moderaten Zunahme der Arbeitslosigkeit muss in den kommenden Monaten gerechnet werden», schreibt das AWA in einer Medienmitteilung. Im Vergleich zu anderen Zürcher Regionen steht aber das Knonauer Amt immer noch gut da. Die Quote stieg zwar auf 2,8% (669 Arbeitslose), sie liegt aber deutlich unter dem kantonalen Durchschnitt von 3,2 Prozent. Tiefere Quoten weisen die Bezirke Andelfingen (1,9%), Meilen (2,3%) und Pfäffikon (2,5%) auf. Mit einer Quote von 4,0 Prozent ist der Bezirk Dietikon am stärksten betroffen. (-ter.)

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Schon wieder ein Autobrand in Bahnhofnähe Die Brandserie in der Nähe des Bahnhofs Affoltern reisst nicht ab: Schon wieder wurde dieser Tage ein Auto abgefackelt. Und zudem sichtete eine Spaziergängerin eine mit Lappen gestopfte, brennende Flasche auf dem Schotter des Bahngleises. Anwohner sind zunehmend beunruhigt.

................................................... > Bericht auf Seite 3

Die Autobahn A4 als Solarstrom-Lieferantin? Podest beim Ice Climbing Festival in Kandersteg: Siegerin Petra Klingler mit Petra Müller (links) und Lucie Hrozova. (Bild zvg.)

Mit einem Sieg nach Korea Die Bonstetterin Petra Klingler in die Eiskletter-Saison gestartet Beim Ice Climbing Festival in Kandersteg hat Bonstetterin Petra Klingler vergangenes Wochenende ein hochkarätiges internationales Teilnehmerfeld hinter sich gelassen. Sie gewann vor

Petra Müller und der Tschechin Lucie Hrozova. Dieses Wochenende, 14. und 15. Januar, startet für die Eiskletterer nun in Cheongsong, Korea, der Weltcup.

Petra Klingler startet als eine von drei Vertretern der Schweiz in den Disziplinen Lead und Speed. (tst.) ................................................... > Bericht auf Seite 24

Die Idee, über dem Trassee der Autobahn A4 durchs Säuliamt Solarmodule zu installieren, stammt vom Hedinger Architekten und Energieberater Peter Ackermann. Er hat zusammen mit einer Gruppe Szenarien skizziert und Berechngen angestellt. Auf einer Strecke von 10 km, von Knonau bis zum Islisbergtunnelportal könnten jährlich 40 Millionen kWh gewonnen werden. Und der Energiepreis würde unter 40 Rappen pro kWh bleiben, davon ist der Ideengeber überzeugt. (-ter.) ................................................... > Bericht auf Seite 7

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