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aus der Limmat gefischt

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Eine Tonne Abfall

Eine Tonne Abfall

leben können. Gleichzeitig ist der Fluss ein Naherholungsgebiet für viele, und das soll er auch bleiben.» Der Tag biete zudem Gelegenheit, Leute der anderen Vereine zu treffen und sich auszutauschen.

Von Tiefkühltruhen über Tresoren bis hin zu Junkie-Spritzen «Was wir schon alles gefunden haben, ist unglaublich und erschreckend», sagte Werner Senn und zählte auf: «Tiefkühltruhen mit vakuumiertem Fleisch drin, eine Matratze, Tresoren, Einkaufswägeli und Vespas haben wir in den letzten Jahren an Land gezogen » Zu Zeiten der offenen Drogenszene in den 90ern habe man neben Flaschen und Aludosen auch regelmässig Spritzen aus dem Schilf gefischt, erinnerte sich Senn. «Für deren Entsorgung mussten wir jeweils die Polizei beiziehen » Während die Bootsbesitzer und Taucher auf dem Gewässer unterwegs waren, säuberten die Jungfischer ausgerüstet mit

Abfallzangen und Güselsäcken die Ufer und den Schilfbereich.

Das Wetter meinte es gut mit den Helfern, die Sonne wärmte bei Temperaturen leicht über null. Das ist nicht immer der Fall, Schnee und Regen sind zu dieser Jahreszeit keine Seltenheit. Der Anlass findet seit rund 30 Jahren stets Anfang März bei jeder Witterung statt – einzig Corona liess ihn zweimal ausfallen Grund für diese Terminwahl ist die Brutzeit der Vögel, die bald danach beginnt. «Wir wollen der Natur ja helfen und sie nicht stören», sagte Senn. Für ihn und seine Fischerkollegen ist der Einsatz eine Selbstverständlichkeit. «Wir fischen auf diesem Gewässer. Die Limmat ist der Ort, an dem wir unser Hobby aus-

An diesem Tag war die Limmat sechs Grad kalt Auch Taucher Pädu Gafner aus Wettingen und sein Freund Rico Strebel aus Muri, die beide freiwillige Helfer des Schweizer Vereins Abfalltaucher sind, opferten gerne ihren Samstag für diese Aktion «Wir machen etwas Sinnvolles in unserer Freizeit», sagte Gafner Ein- bis zweimal im Monat taucht er für den gemeinnützigen Verein in Gewässern in der Schweiz nach Abfall An diesem Samstag war er fast zwei Stunden in der sechs Grad kalten Limmat im Trockenanzug im Einsatz. Ausgezahlt hat sich das Engagement der 80 Freiwilligen beim Blick in die Mulden gegen Mittag Rund eine Tonne Abfall kam zusammen Peter Ehrbar, Präsident des Fischerclubs Wettingen und Vize-Präsident des Pachtvereins Stausee Wettingen, zeigte sich zufrieden mit der Ausbeute. «Die Menge ist erfreulicherweise etwas zurückgegangen», sagte Ehrbar Doch es sei nach wie vor zu viel. «Wir hoffen, dass wir mit unserer Aktion die Menschen sensibilisieren können, damit sie nicht mehr ihren Müll liegen lassen oder sogar im Wasser entsorgen » Der Trend gehe jedoch in die richtige Richtung, so Ehrbar «Wir wären nicht traurig, wenn wir die Mulden leer zurückgeben könnten. Doch bis das geschieht, muss sich noch einiges tun.»

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