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Dienstag, 6. Juli 2021 Kafi

Agenda vom 2. bis 8. Juli

DIES & DAS

Freitag, 2. Juli

Lenzburg, Rathausgasse 13 bis 17 Uhr: Wochenmarkt mit Schutzkonzept.

Samstag, 3. Juli

Birrwil, Dorfplatz 9 bis 13 Uhr: Dorfmärt und als Premiere Kleider(tausch)märt. Lenzburg, Mooshof, Bannhaldenweg 38 8.30 bis 12 Uhr: Mooshofmärt. Brot, Zopf, eigenes Saisongemüse und eigenes Rindfleisch.

Lenzburg, Parkplatz Fünfweiher 14 bis 17 Uhr: Waldumgang zum Thema Waldschmetterlinge und Pflege der Waldwegränder. Durchführung in Gruppen, Maske mitnehmen, Info über Durchführung am 2. Juli, 17 Uhr unter www.nvsvlenzburg.ch. Lenzburg, Wisa-Bar 20 Uhr: Master Pflaster. Das Konzert findet im Aussenbereich nur bei guter Witterung statt, der Biergarten öffnet um 17 Uhr. www.wisabar.ch.

Sonntag, 4. Juli

Möriken-Wildegg, katholische Kirche 16 Uhr: Konzert für die ganze Familie (mit Kleinkindern) mit Yun Zaunmayr, Organistin, und Yven Badstuber, Panflöte. Kollekte, Dauer 40 Minuten.

Montag, 5. Juli

Lenzburg, Familie+, Walkeweg 19 9.30 bis 11.15 Uhr: Treffpunkt für Frauen, die soziale Kontakte knüpfen wollen und am sprachlichen wie auch kulturellen Austausch interessiert sind. Kostenbeitrag: nach finanzieller Möglichkeit 5 Franken pro Sprachtreff. Information: «Türen öffnen» unter 062 891 52 32, sprachtreff@familie-plus.ch.

Dienstag, 6. Juli

Egliswil, Sammlungszentrum 18.30 Uhr: Führung durch die Schatzkammer. Bei diesem geführten Rundgang können die Glanzlichter der Sammlung Museum Aargau entdeckt werden. Lenzburg, Metzgplatz 16 Uhr: Kleinstadt-Geflüster 1949–2019. Maximal 20 Teilnehmer pro Rundgang. Anmeldung beim Tourismusbüro Lenzburg, 062 886 45 46, Kosten 20 Franken. Lenzburg, Rathausgasse 7.30 bis 11 Uhr: Traditioneller Wochenmarkt.

Donnerstag, 8. Juli

Egliswil, Sammlungszentrum 19 bis 20 Uhr: Objekt-Talk. Zu Gast bei Rudolf Velhagen: AAKU-Redaktionsleiter Michael Hunziker. Eine vorgängige Anmeldung ist erforderlich unter reservationen.lenzburg@ag.ch.

SENIOREN

Freitag, 2. Juli

Möriken-Wildegg, Hotel Aarehof 11 Uhr: Mittagstisch der Pro Senectute, An-/Abmeldung an Marianne Flühmann, 062 893 15 61

Montag, 5. Juli

Brunegg, Restaurant zu den drei Sternen 11.30 Uhr: Mittagstisch der Pro Senectute, An-/Abmeldung an Myrta Urech, 062 896 10 70.

Dienstag, 6. Juli

Meisterschwanden, Restaurant Löwen 11.30 Uhr: Mittagstisch der Pro Senectute, An-/Abmeldung an Lina Haller, 056667 14 79.

Donnerstag, 8. Juli

Ammerswil, Alterszentrum Obere Mühle 11.30 Uhr: Mittagstisch der Pro Senectute, An-/Abmeldung an Verena Herzig, 062 891 35 03. Hendschiken, Restaurant Jägerstübli 11.15 Uhr: Mittagstisch der Pro Senectute, An-/Abmeldung an Marlis Moser, 0628924066. Rupperswil, Altersheim Länzerthus 11.45 Uhr: Mittagstisch der Pro Senectute, An-/Abmeldung an Marlis Weiler, 062 897 45 01.

AUSSTELLUNGEN

Lenzburg, Stapferhaus Ausstellung «Geschlecht. Jetzt entdecken». – Ausstellungsdauer bis 31. Oktober. – Internet: www.stapferhaus.ch. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 9 bis 17 Uhr. Sonntag, 4. Juli. 11.15 bis 12.15 Uhr: Gespräch zum Thema Geschlechterfragen: Welche Vielfalt brauchen wir? Wer anschliessend die Ausstellung besuchen will, muss zwingend einen Platz reservieren. Seengen, CuPNet photo-art Galerie Ausstellung: Neue Bilder von Peter Mettler, Grusskarten, Metall-Skulpturen von Alois Eberli, Taschen von KoKoTé. Öffnungszeiten: Samstag, 10 bis 16.30 Uhr.

MUSEEN

Lenzburg, Museum Burghalde Dauerausstellung «Unterwegs durch Zeiten und Kulturen». – Adresse: Schlossgasse 23. – Internet: www.burghalde.ch. Sonderausstellung «Saubere Sache. Über die faszinierende Welt der Seifen». – Internet: www.seifi.ch. – Ausstellung bis 30. Dezember. Pop-up-Ausstellung Mondhörner – Rätselhafte Kultobjekte der Bronzezeit. Originalfunde aus der ganzen Schweiz belegen die Vielfalt der mysteriösen Mondhörner. – Bis 4. Juli. Ikonenmuseum Helden und Propheten. Ausstellung vom 4. Juli bis 30. Januar 2022. Eine Ausstellung mit imposanten Bildthemen zum 150-Jahr-Jubiläum des Lenzburger Künstlers Werner Büchly (1871–1942). www.museumburghalde. ch/ausstellung/helden-und-propheten-2.html. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, 14 bis 17 Uhr, Sonntag, 11 bis 17 Uhr. Sonntag, 4. Juli. 11 bis 12 Uhr: Öffentliche Führung «Religion und Kult in der Bronzezeit», Mondhörner. Versenkte Schwerter. Rituelle Feuer. Anmeldung unter 0628916670 oder museum.burghalde@ lenzburg.ch. Kosten 10 Franken.

Lenzburg, Schloss Ritter- und Drachenschloss. Infos unter

Gespräch im Stapferhaus

Lenzburg Es wird viel über Vielfalt geredet. Aber was heisst es, sie tatsächlich zu leben? Wie sieht eine Welt aus, die alle Geschlechter anerkennt? Braucht man unendlich viele Geschlechterkategorien – oder gar keine mehr? Mit Audrey Aegerter und Chri Hübscher wird über Intergeschlechtlichkeit und über nicht binäre Geschlechter gesprochen. Es wird diskutiert, warum es für alle wichtig ist, dass es Platz für unterschiedliche Körper und Lebensweisen gibt.

■ Sonntag,4.Juli,11.15bis12.15Uhr,Stapferhaus,

Lenzburg, Anmeldung erforderlich. www. stapferhaus.ch.

Waldschmetterlinge und Pflege Wegränder

Lenzburg Am 3. Juli findet ein Waldumgang zum Thema «Waldschmetterlinge und Pflege der Waldwegränder» statt. Als 5. Anlass zum 50-Jahr-Jubiläum des Natur- und Vogelschutzvereins Lenzburg werden die Bevölkerung, Behördenmitglieder und Fachinteressierte zum Waldumgang im Bergwald oberhalb des Lenzburger Fünfweihers eingeladen. In Bezug auf die Pflege der Waldwegränder und die seit Jahren dramatische Abnahme der Insektenpopulation drängt sich die Frage auf, welche ökologische Bedeutung den Waldwegrändern und -böschungen zukommt. Spezialisten aus dem Natur- und Vogelschutzverein sowie Verantwortliche der Forstdienste Lenzia werden die Thematik anhand der Waldschmetterlinge behandeln. Geben wieder Konzerte: Die Band Master Pflaster.

Foto: zvg

Master Pflaster live in concert in der Lenzburger Wisa-Bar

Lenzburg Die Vintage-Rock-Band ist zurück. Am 3.Juli spielt Master Pflaster wieder live in der Wisa-Bar im Wisa-Gloria-Areal. Sieben Monate nach dem kurzfristig abgesagten Auftritt im letzten Dezember steht das Trio, bestehend aus Ueli Häusermann (dr, voc), Urs Rimle (git, voc) und Rick Hochuli (b), wieder auf der Bühne und erfreut das Publikum mit Evergreens aus der Rockkiste. Das Konzert beginnt um 20 Uhr und findet im Aussenbereich nur bei guter Witterung statt, der Biergarten öffnet bereits um 17 Uhr. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und den Coronaverhaltensregeln findet man unter www.wisabar.ch

■ Samstag, 3. Juli, 20 Uhr, Konzert mit Master Pflaster,Wisa-Bar,Biergartenab17Uhroffen.

Kleinstadtgeflüster, auch ein Jugendfest-Vorabend

Lenzburg Die Nostalgie-Stadtführer Rolf Bachmann, Ruedi Baumann, Ueli Steinmann und Max Werder laden HeimwehLenzburger und alle, die es noch werden möchten, am Dienstag in der Jugendfestwoche zu einem Rundgang durch 70 Jahren Lenzburger Stadtgeschichte ein. Wer hat schon mal etwas vom BertschiRoeschli gehört, vom Beck Mägel Berner oder vom Tschumpeli-Sepp? Und wer hat früher die Schuhe bei Todesco flicken lassen? Alle, die ganze oder halbe Wahrheiten über Lenzburgs jüngere Vergangenheit erfahren möchten, sollten den Anlass nicht verpassen. Dauer zwei Stunden, maximal 20 Teilnehmer pro Rundgang. www.museumaargau.ch/schloss-lenzburg. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr. Sonntag, 4. Juli. 13.30 bis 14 Uhr und 15 bis 15.30 Uhr: «Tea Time mit Lady Mildred». Auftritt von Queen Elisabeths Grosstante im Jahr 1895. Möriken-Wildegg, Schloss Wildegg Barockes Schloss- und Gartenerlebnis mit einem Hauch von adligem Lebensstil. www.museumaargau.ch/schlosswildegg. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr. Sonntag, 4. Juli. 13 bis 14 Uhr und 15 bis 16 Uhr: «Führung durch den Barockgarten». Man erfährt Spannendes über Sortenvermehrung und seltene Gemüse. –14 bis Uhr und 15.30 bis 16.30 Uhr: «Im Schloss Wildegg durch Raum und Zeit». Allgemeine Schlossführung.

Seengen, Schloss Hallwyl Erlebnis in einem der schönsten Wasserschlösser der Schweiz. www.museumaargau.ch/schloss-hallwyl. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr. Sonntag, 4. Juli. 12 bis 16 Uhr, «Zu Besuch bei...». Ehemalige Bewohner erzählen aus ihrem Leben. Mittwoch, 7. Juli. 13 bis 16.30 Uhr: «Bogenschiessen». Eintauchen in die Bogenschiesskunst des Mittelalters.

Agenda-Einträge

Auf der Seite «Agenda» werden Angaben zu öffentlichen Veranstaltungen von Vereinen, Gemeinden und weiteren Organisationen publiziert. Damit der Anlass sicher hier erscheint, sollten die Daten mindestens 14 Tage vor der Veranstaltung durch die Organisatoren auf der Eventdatenbank von CH Media erfasst werden unter: event.chmedia.ch

Für die Seite «Szene/Hinweise» können ausführlichere Beschreibungen und Fotos ebenfalls mindestens 14 Tage vor dem Anlass gemailt werden an: redaktionLBA@chmedia.ch

Konzert für Familien

Möriken-Wildegg Mit der ganzen Familie ins Konzert: Diese Möglichkeit bietet sich Familien am Sonntag, 4. Juli, in der katholischen Kirche Wildegg. Yun Zaunmayr, Organistin an der reformierten Kirche Dübendorf, und Yven Badstuber, Panflötist, musizieren gemeinsam mit und für Kinder. Zu hören sind sowohl kurze klassische Stücke von Bach bis Tschaikowsky als auch ein bunter Mix aus Kinderliedern zum Mitsingen, Tanzen und Zuhören. Kindliche Lautäusserungen und Zwischentöne sind erlaubt, ebenso Krabbeldecken oder Matten. Damit die Kinder sich bis zum Schluss wohlfühlen, ist die Konzertdauer auf 40 Minuten beschränkt. Kollekte.

■ Sonntag, 4. Juli, 16 Uhr, katholische Kirche

Wildegg.

Langwanderung mit der Pro Senectute

Lenzburg Die Route führt von Beckenried nach Fellerwil zur Risletenschlucht und von dort nach Brennwald und Seelisberg. Der Weg führt unter der Autobahnbrücke durch, wo die Technik der Stützpfeiler bestaunt werden kann. Dann dem See entlang zur Risletenschlucht. Auf teils hohen Stufen geht es auf dem Bergweg steil aufwärts. Wenn möglich, wird der Trampelpfad genommen direkt zum schönen Rastplatz. Angenehmer Waldweg nach Seelisberg. Mit Bus, Standseilbahn, Schiff und Bahn zurück nach Lenzburg. Anspruchsvolle Wanderung für Trittsichere und Schwindelfreie! Wanderzeit viereinhalb Stunden. Geeignet zum Brotbacken: Der Lehmofen beim Lenzburger Museum Burghalde. Foto: zvg

Mit Laib und Seele

■ REBECCA NOBEL

Während des letzten Jahres entdeckten Herr und Frau Schweizer wieder vermehrt ihre Leidenschaft zum Brotbacken. Egal ob Sonntagszopf oder Sauerteigbrot, der Duft des frisch gebackenen Brotlaibes liess so manches Herz höherschlagen und machte das Zuhause so richtig heimelig.

Die moderne Küche bietet allerlei Hilfsmittel, von der Knetmaschine bis zum Backofen, dem Combi-Steamer oder gar dem Brotbackautomaten mit programmierbaren Bräunungsgraden. Backen funktioniert quasi auf Knopfdruck. Aber ist das überhaupt gewünscht?

Im Garten des Museums Burghalde steht ein Backofen einer ganz anderen Art. Es handelt sich um einen kuppelförmigen Lehmofen, der über einem Flechtwerk aus Weidenruten gefertigt wurde. Das Gebilde gleicht einem Pizzaofen und funktioniert auch sehr ähnlich. Allerdings stammt die Vorlage nicht aus Italien, sondern von den stein- und bronzezeitlichen Siedlungen der Schweiz. Zahlreiche Schulklassen kommen jedes Jahr im Sommer in den Genuss, hier ihre Brötchen zu backen. Dafür mahlen sie zuerst eigens das Mehl auf dem steinzeitlichen Mahlstein.

Das Feuer muss früh entfacht werden, damit der Ofen richtig aufgeheizt ist. Die optimale Temperatur ist schliesslich das A und O des perfekten Brotes. Gar nicht so einfach ohne Anzeige. Nur so entstehen aus dem von Hand gekneteten Teig kleine, flache Brötchen. Wird der Backvorgang nicht gut überwacht, wird aus einem Teigfladen schnell eine karbonisierte Scheibe. Was allerdings nach sorgfältig getaner Arbeit wieder aus dem Ofen herausgenommen werden kann, ist sicherlich ein Laib mit Seele. Kurz die Asche- und Kohlereste abklopfen und – nach dem Auskühlen – geniessen.

Natürlich muss nicht jedes Brot auf ganz so rustikale Art gebacken werden. Die Nachfrage an Holzofenbroten, Gärkörbchen und Rezepten für Brot aus dem Feuertopf zeigen, dass die moderne Technologie und das «Brot auf Knopfdruck» die Freude an einem handgekneteten Teig nicht schmälern können. Das Herstellen eines guten Brotes ist eben ein Erlebnis.

Der nachgebaute Lehmofen steht im Garten des Museums Burghalde. An zwei Steinzeittagen während der Sommerferien können Kinder zwischen 8 und 12 Jahren dort ihr eigenes Pfahlbaubrot backen.

■ «Ausgegraben». Hier schreiben Mitarbeiter des Lenzburger Museums Burghalde jeweils in der ersten Ausgabe des Monats über originelle Fundstücke.

Workshop «Seife»

Lenzburg Was Seife alles kann! Warum macht Seife sauber? Sind «Dreck» und Bakterien schädlich? Gemeinsam werden die Geheimnisse von Sauberkeit und Seife entdeckt. Zusammen mit dem Swiss Nanoscience Institute werden Erlebnistage zum Thema Seife und Reinheit organisiert. Ein Tagesworkshop für Kinder von 8 bis 12 Jahren.

«Wir haben ein coronakonformes Jugendfest auf die Beine gestellt»

Interview Mehr Elemente als 2020, weniger als üblich: Wieder gibt es kein normales Lenzburger Jugendfest. Zum zweiten Mal in Folge steht Vizeammann Franziska Möhl der Jugendfestkommission vor. Sie schildert ihre Eindrücke.

■ FRITZ THUT

Welches sind Ihre ersten Erinnerungen zum Lenzburger Jugendfest?

Franziska Möhl: Ich mag mich erinnern, dass ich als jüngstes von vier Geschwistern schon vor dem Kindergarten am Jugendfest ein weisses Röckli trug. Auch wurde jeweils ein Foto vor dem Rosenbeet geknipst. Damals waren für mich nebst dem Umzug die Lunapark-Bahnen von grosser Anziehungskraft und liessen meine Augen glänzen; mit dem Mäschli konnte man unbeschränkt Bahnen fahren. In meiner Erinnerung herrschte am Lenzburger Jugendfest immer eitel Sonnenschein.

Wie war’s, als Sie das erste Mal die Jugendfestkommission präsidierten?

Das war im Jahr 2011. Ich hatte grossen Respekt vor der Aufgabe und war damals etwas aufgeregt. Vor der eingespielten Jugendfestkommission, die über 20 Personen umfasst, stand plötzlich eine neue Vorsitzende und ich hatte meine Feuertaufe. Trotzdem wurde ich nicht ins ganz kalte Wasser geworfen: Vor rund 40 Jahren war ich nach meiner Lehrzeit bei der Stadtverwaltung Lenzburg als Aktuarin der Jugendfestkommission tätig.

Sie leiten an zwei aufeinanderfolgenden Jahren die Jugendfestkommission. Eine spezielle Situation?

Meines Wissens ist dies keine Premiere, aber mit der Pandemie schon einmalig. 2020 wurden wir von der Situation überrumpelt. In diesem Jahr stand bereits vor der ersten Sitzung fest: Das Jugendfest findet statt.

Welche Ziele haben Sie sich als Präsidentin gesetzt?

Möglichst viele Elemente des traditionellen Jugendfests in ein coronakonformes Jugendfest aufzunehmen und umzusetzen. Die Schulkinder sollen mit einem Korb spezieller jugendfestnaher Erlebnisse in die Sommerferien starten. Die Kindergärtler nähen beispielsweise ihr Täschli und am Freitagmorgen wird ihnen der Jugendfestfranken überreicht. Aber auch die Bevölkerung soll in jugendfestliche Stimmung versetzt werden.

Die Vorbereitung für dieses Jugendfest light war aufwändiger als für ein normales. Weshalb?

Bei einem normalen Jugendfest kann man – übertrieben gesagt – die Checklisten aus der Schublade nehmen und muss nur noch an wenigen Details schrauben. Nun haben wir sozusagen auf der grünen Wiese begonnen und viele Fragen mussten neu gestellt und beantwortet werden.

Zum Beispiel?

Wo und wie können die Morgenfeiern stattfinden? Erhöht eine räumliche Distanz und eine zeitliche Staffelung die Wahrscheinlichkeit einer Durchführung? Können kurze Umzüge zumindest klassen- oder schulstufenweise durchgeführt werden?

Welches sind die grössten Unterschiede zum letzten Jahr, als wirklich nur wenige Elemente des Jugendfests stattfanden?

Ein Höhepunkt für die Schülerinnen und Schüler dürfte der Lunapark sein. Auch das Freischarenmanöver findet in einer anderen Art statt. Am Donnerstagabend und am Freitagvormittag werden gesamthaft vier Jugendfest- und Schulschlussfeiern in der Stadtkirche abgehalten. Heuer ganz speziell ist die Aktion mit Jugendfest-Emotionen in die Stadt bringen: Jugendfestkommissionspräsidentin Franziska Möhl zwischen Plakaten mit Fotos von früheren Festen und Freischarenmanövern. Foto: Fritz Thut

Fotoplakaten und der JugendfestznachtBon. Mit Letzterem wird die lokale Gastronomie unterstützt.

Für die Plakataktion mit Fotos von früheren Festen haben Sie sich eingesetzt. Weshalb?

Als Ersatz für die Umzüge sollen die Plakate mit Fotos vom Jugendfest und vom Freischarenmanöver feierliche Stim-

«Wir erwarten sonnige Tage mit jugendfestlichem Flair in lockerer Atmosphäre.»

mung in die Altstadt bringen. Erinnerungen sollen geweckt, Emotionen ausgelöst und die Vorfreude auf das Jugendfest 2022 gesteigert werden.

Nächste Woche geht’s los. Was erwartet die Schule, die Bevölkerung, die Stadt am zweiten Corona-Jugendfest?

Sonnige Tage mit einem jugendfestlichen Flair in lockerer Atmosphäre. Die Schule überrascht die Kinder mit Kinderkonzert, Tanzworkshop und vielem mehr. Die Altstadt lädt zum Verweilen ein und wer lieber zu Hause bleibt, der kann das Freischarenmanöver via Livestream im eigenen Wohnzimmer geniessen.

tenheft der Jugendfestkommissionspräsidentin stehen. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Anfänglich mussten wir den Fächer für alle Varianten öffnen, dann aufgrund der möglichen Prognosen kanalisieren und die Planung in Angriff nehmen. Alle Mitglieder der Jugendfestkommission zeigten höchste Flexibilität, alle packten an für ein Jugendfest 2021 trotz Corona. Allen Verantwortlichen gebührt ein grosses Dankeschön.

Auf was freuen Sie sich nächste Woche besonders?

Auf die Feiern in der geschmückten Stadtkirche. Ich bin gespannt, wie die Stimmung in den einzelnen Feiern sein wird. Gibt es Unterschiede? Ich freue mich auf den typischen Blumenduft, die kreativ dekorierten Brunnen, die beflaggte Altstadt, auf viele persönliche Kontakte und allfälliges freischärliches Geplänkel.

Können Sie sich vorstellen, dass gewisse, aus der Not geborene Elemente des Jugendfests 2021 Corona überdauern könnten und künftig im normalen Programm integriert werden könnten?

Wohl eher nicht. Es gab schon in früheren Jahren Überlegungen, Schwerpunkte von der Schützenmatt in den Altstadtbereich zu verlegen, doch sind die Platzverhältnisse auf der Schützi grosszügiger und lassen mehr Möglichkeiten zu. Auch die Jugendfestsocken, die diesmal statt der üblichen Rosetten den offiziellen Einladungen beilagen, werden sich kaum durchsetzen. Das Feuerwerk bildet in diesem Jahr den Schlusspunkt eines ereignisreichen Tages – ganz wie es Tradition ist. Zweimal nacheinander Jugendfestkommissionspräsidentin: Franziska Möhl. Foto: Peter Siegrist

Ziert die Fassade des besetzten Hünerwadelhauses am Freischarenplatz: Abbildung einer imposanten Freischarenburg.

Fünf kleinere Manöver statt ein grosses

Freischaren Das zweite Lenzburger Corona-Jugendfest fällt nicht mehr ganz so «light» aus wie im Vorjahr. Die Freischaren melden sich zurück – stärker und vor allem grossmäuliger denn je.

■ FRITZ THUT

Nachdem die Freischaren 2020 des Feld weitgehend den Brunnenschmückerinnen überlassen mussten, kommt es dieses Jahr zu einem «geschichtlichen Novum», wie Stefan Regli, der Präsident der FreischarenCommission, festhält: «Erstmals sind wir in einem ungeraden Jahr aktiv.»

Nachdem der Stadtrat vor Jahresfrist das nächste Freilichtschauspiel mit dem supponierten Duell zwischen den wilden Horden und den disziplinierten Kadetten auf den nächsten regulären Termin im Jahr 2022 ansetzen wollte, sei man «auf die Barrikaden gegangen», um die Zwischenperiode zwischen zwei Manövern nicht zu lang werden zu lassen, so Regli.

Keine Zuschauer am «Gofi» Die Pandemie ist noch nicht hundertprozentig überstanden und so hat der Freischaren-Commissions-Ausschuss ein Manöver vorbereitet, das den geltenden Auflagen gerecht wird. Was heisst schon «ein Manöver»? Damit die Teilnehmerzahl in Grenzen gehalten werden kann, gibt es diesmal fünf kleinere Manöver statt ein grosses; fünfmal rund 100 Darsteller statt einmal fast 1000 wie beim letzten normalen Manöver im Jahr 2018.

Von Montag bis Donnerstag findet jeden Abend eine Vorstellung statt, jeweils von 19.30 bis 20.30 Uhr. Am FreitagSo war es beim letzten Mal: Szene des Freischarenmanövers 2018.

Foto: Peter Siegrist

nachmittag kommt es zwischen 15 und 17 Uhr zum Finale. Jeden Tag stehen etwa 60 Freischaren – ohne Schutzmasken, aber für einmal auch ohne offizielle Schminke – und rund drei Dutzend Kadetten im Einsatz. Am Donnerstag «kämpft» beispielsweise der Zug der Schotten.

Ein weiterer massiver Unterschied zu einem normalen Manöverjahr bilden die Zuschauer. Sie sind für einmal vom Freilichtspektakel ausgeschlossen. Das Geschehen konzentriert sich auf den Goffersberg. Hier ist eine Burg aufgebaut, allerdings von wesentlich kleinerem Format als sonst auf der Schützenmatt.

Das Manövergelände auf dem «Gofi» wird, so hermetisch es geht, abgesperrt. Geschossen wird natürlich auch; akustisch bekommt man in der Stadt also etwas von der aktiven Brauchtumspflege mit. Am Freitag wird das letzte Manöver im Internet als Stream übertragen (vgl. blauer Kasten auf dieser Seite).

Grösserer Organisationsaufwand Die pandemiebedingte Beschränkung auf rund 100 Teilnehmer pro Einsatz und die daraus folgende Aufteilung brauchten für die Organisatoren gehörigen Mehraufwand. Commissionspräsident Regli: «Unser Ziel war es, so vielen Freischaren und Kadetten wie möglich ein authentisches Manövererlebnis zu bieten.»

Alles wurde durch die sich laufend ändernden Rahmenbedingungen noch komplexer. «Wir haben relativ früh entschieden, dass wir ein Manöver durchführen wollen», so Regli: «Ghaue oder gstoche.» Im Drei-Wochen-Rhythmus folgten danach Ausschusssitzungen.

Irgendwann war aber Schluss mit dem Anpassen des Programms. So kam die Lösung mit den limitierten Teilnehmerzahlen an fünf Tagen zustande: «Wir bauen auf erfahrene Freischaren und Kadetten. Die Freischarenzugführer mussten dabei Selektionen in ihren Reihen vornehmen. Das hat gut funktioniert.»

Hünerwadelhaus wird besetzt Die Verteilung auf fünf verschiedene Tage bedingt ein neues Drehbuch. Die Fortsetzungsgeschichte beginnt bereits mitten in der Stadt. Das am Freischarenplatz gelegene Hünerwadelhaus wird kurzerhand besetzt, was durch die grossformatige Freischarenburg an der Fassade manifestiert wird. Die Freischaren wollen nicht dulden, dass ihr Erzfeind, der Stadtrat, hier «Beamtenstübli» einrichten und «womöglich noch von oben herab auf uns Freischaren blicken» will.

Die Geschichte sieht vor, dass sich die Freischaren auf dem «Gofi» niederlassen, um gegen die Coronavorschriften der Stadt zu protestieren. Die Kadetten erhalten von der Stadt den Auftrag, die Freischaren zu vertreiben und ihnen die

Direktübertragung der letzten «Schlacht»

Livestream Zu den einzelnen Freischarenmanövern in der nächsten Woche sind keine Zuschauer zugelassen. Die letzte «Schlacht», am Freitag zwischen 15 und 17 Uhr, kann jedoch unter der Internetadresse www.freischarenmanoever.ch direkt verfolgt werden. Dabei handelt es sich etwa nicht um die Übertragung einer einfachen Webcam, sondern um einen von einem Filmteam hergestellten vollwertigen Stream mit Livekommentar. «Wir sind froh, dass uns Sponsoren diesen Service ermöglichen», so Freischaren-Commissionspräsident Stefan Regli. (tf)

legendäre Schatztruhe abzunehmen, um Geld für weiteren Schulraum zu erhalten.

Teilsiege für die Freischaren? Das eigentlich hoch geheime Drehbuch sieht vor, dass die Kadetten ihre Ausbildung vernachlässigt haben, weil sie im Lockdown verlorenen Schulstoff nachholen mussten. Deshalb ist es möglich, dass nächste Woche tatsächlich Ungeheuerliches passiert: Die Freischaren kommen zu Teil- und Etappensiegen.

Im Verlaufe der Woche wechselt die Schatztruhe mehrmals den Besitz. Auf den sozialen Kanälen sowie auf der Freischarenwebseite kann die Öffentlichkeit das Geschehen tagesaktuell verfolgen und so etwas mehr über die Hintergründe erfahren, weshalb mal die einen, mal die andern freudetrunken durch die Stadt paradieren.

Hungrig auf das Manöver 2022 Am Schluss löst sich – wie in allen guten Märchen – alles auf und die Richtigen gewinnen. Doch es ist wie immer: Die Freischaren schwören Revanche. «Wir sind extrem hungrig auf ein normales Manöver im nächsten Jahr», so Stefan Regli: «Und da geben wir uns nicht mit einem Etappensieg zufrieden.»

Kalender und Pins

Finanzen Die notorisch leere Kriegskasse wird in diesem Jahr zusätzlich strapaziert. Um sie wenigstens notdürftig zu füllen, werden in der Buchhandlung Otz, im Tourismusbüro und in der West-Apotheke spezielle Freischarenkalender im Format A3 zum Preis von 25 Franken verkauft. Sie decken Juli 2021 bis Juli 2022 ab. Speziell hervorgehoben ist das Datum vom 8. Juli 2022, an dem das nächste «normale» Freischarenmanöver stattfinden soll. Eine weitere Einnahmequelle ist der Pin-Verkauf. Die Pins mit der Jahrzahl 2020 haben dabei einen Exklusivitätsstatus. Am nächsten Montag und Dienstag zirkulieren zwei Verkaufsteams in der Stadt. (tf)

Programm Jugendfest light 2021

Freitag, 2. Juli 2021

17.00 Uhr

Vernissage Plakataktion mit Jugendfest- und Freischarenfotos,

Vorplatz Alterszentrum Obere Mühle (Anmeldung erforderlich) 15.00–17.00 Uhr Livestream-Übertragung Freischarenmanöver light (Infos unter www.freischarenmanoever.ch)

22.30 Uhr

Feuerwerk auf Schloss Lenzburg / Lichterlöschen in der Altstadt

Donnerstag, 8. Juli 2021

17.00 und 18.00 Uhr Brunnenbesichtigung mit den Stadtführerinnen, zusätzlich eine Führung in Englisch um 18.00 Uhr (Anmeldung erforderlich)

Jugendfest- und Schulschlussfeier in der Stadtkirche (geschlossene Gesellschaft)

18.30 Uhr

3.-Realschul-Klassen

Ansprache: Christina Bachmann-Roth, Geschäftsführerin, Familienfrau und Politikerin, Lenzburg

20.30 Uhr

3.-Sekundarschul-Klassen

Ansprache: André Meier, Architekt und Berufsschullehrer, Lenzburg

14.00–23.00 Uhr Lunapark auf dem Seifi-Parkplatz

Freitag, 9. Juli 2021

06.00 Uhr

Tagwache (Kanonenschüsse/Tambouren)

08.30 Uhr

10.30 Uhr Jugendfest- und Schulschlussfeier in der Stadtkirche (geschlossene Gesellschaft)

3.-Bezirksschul-Klassen (B3a und B3b)

Ansprache: Bettina Hänny, Bachelor in Umweltwissenschaften und ehemalige Pfadileiterin, Lenzburg

3.-Bezirksschul-Klassen (B3c und B3d)

Ansprache: Remo Keller, Steuerexperte, Steuerverwaltung Basel-Landschaft, Lenzburg

10.00 und 14.00 Uhr Brunnenbesichtigung mit den Stadtführerinnen (Anmeldung erforderlich)

13.00–16.30 Uhr Wochenmarkt Altstadt 14.00–00.30 Uhr Lunapark auf dem Seifi-Parkplatz

Samstag, 10. Juli 2021

17.15 Uhr Jugendfestkonzert in der Stadtkirche (Änderungen vorbehalten, Infos unter www.oefk.ch)

14.00 –00.30 Uhr Lunapark auf dem Seifi-Parkplatz

Sonntag, 11. Juli 2021

14.00–20.00 Uhr Lunapark auf dem Seifi-Parkplatz

Weitere Informationen

Stadtkirche: Die Jugendfest- und Schulschlussfeiern finden als geschlossene Festgesellschaft statt. Die Stadtkirche ist geschmückt und kann ausserhalb der Feiern besichtigt werden. Die Bevölkerung wird gebeten, die Hinweistafeln an den Eingangstüren zu beachten. Freischarenmanöver: Vom Montag, 5. Juli, bis Donnerstag, 8. Juli, von 19.30 Uhr bis 20.30 Uhr und am Freitag, 9. Juli, von 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr findet auf dem Gofi ein kleines Manöver statt, bei dem auch geschossen wird. Die Anlässe finden, bedingt durch das Schutzkonzept, ohne Publikum statt. Die Zugänge zum Gofi werden abgesperrt. Anmeldungen Vernissage Plakataktion (bis Freitag, 2. Juli, 11.30 Uhr) und Brunnenbesichtigung (bis Donnerstag, 8. Juli, 11.30 Uhr) unter tourismus@lenzburg.ch oder Telefon 062 886 45 47. Teilnehmerzahl beschränkt. Plakataktion mit Jugendfest- und Freischarenfotos vom 2. bis 19. Juli an folgenden Standorten: Freischarenplatz / Metzgplatz / Vorplatz Alterszentrum Obere Mühle / Bahnhofplatz bei Einführung Seetaler. Bons für das alternative Jugendfestznacht: Die Lenzburger Bevölkerung hat die Möglichkeit, einen vergünstigten Jugendfestznacht-Bon zu kaufen. Infos dazu finden Sie unter: www.lenzburg.ch/jugendfest Lunapark: Schülerinnen und Schüler der Regionalschule Lenzburg erhalten Bons für den Lunapark. Die Bons sind während der vorgegebenen Zeiten von Donnerstag bis Sonntag gültig und dürfen ausschliesslich durch Schülerinnen und Schüler eingelöst werden. Das Angebot kann auch gegen Bezahlung genutzt werden. Feuerwerk Schloss Lenzburg: Das Schloss Lenzburg bleibt aus Sicherheitsgründen am Freitag, 9. Juli, den ganzen Tag geschlossen.

Bau AG Möriken

Poststrasse 4, 5103 Wildegg Tel +41 62 893 14 80 www.bauag.com

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