LENZBURGER WOCHE
DONNERSTAG, 11. OKTOBER 2018
Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.
PP 5600 Lenzburg · Nummer 41 · Post CH AG
SALZKORN Grundbuch für Einsteiger Kürzlich fuhren wir mit dem Velo kreuz und quer durch Lenzburg. Wir hielten Ausschau nach Bauland und Häusern, die zu kaufen sind. Dabei stellten Rolf Kromer wir zwei Sachen fest: Bauland ist Mangelware und Häuser, vor denen ein Plakat «zu verkaufen» steht, gibt es derzeit in Lenzburg keine.
Einer von 10 Finalisten: Urs Bryner aus Othmarsingen bewirbt sich um den Titel «Aargauer Bauer 2018».
Foto: Hanny Dorer
Kandidat für «Aargauer Bauer 2018» Othmarsingen Um den Titel «Aargauer Bauer des Jahres» bewerben sich 10 Betriebsleiter, unter ihnen als Einziger aus der Region auch Urs Bryner vom Brynerhof. ■
HANNY DORER
D
er Brynerhof ist durch sein «Sonnelädeli» weitherum bekannt. Der Hofladen ist jedoch nur eines der diversen Standbeine, die den Brynerhof ausmachen. Hauptgeschäft ist und bleibt die Landwirtschaft mit Ackerbau und Gemüse. Dazu kommen Dienstleistungen in den Bereichen Gartenbau, Baumfällarbeiten, Forstwirtschaft und Kommunalarbeiten. Der 42-jährige Urs Bryner ist zweifellos einer der innovativsten Unternehmer in der Landwirtschaft. So gehört er zum Beispiel zu den Ersten, die den modernen Bezahldienst Twint für den Hofladen eingeführt haben. Urs Bryner hat den Hof vor 19 Jahren als Betriebs-
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leiter und Pächter von seinen Eltern übernommen. «Damals wurde die Umstellung auf IP (Integrierte Produktion) aktuell, und mein Vater wollte sich nicht damit befassen», blickt Bryner zurück. Er hat sich auf das Lohnunternehmen konzentriert, das inzwischen jedoch praktisch aufgegeben wurde. Seit vier Jahren ist Urs Bryner nun Eigentümer des Hofes, kann aber immer noch auf die Unterstützung der Eltern zählen. So betreut etwa seine Mutter den Hofladen. An seiner Arbeit gefällt ihm besonders das Organisieren und Planen, dazwischen geht er gerne selber ackern oder mit Holz arbeiten. «Die grosse Abwechslung gefällt mir», gibt er zu. Dazu gehört, dass er ab und zu mit der Motorsäge Gegenstände schnitzt oder auch mal eine Holzbank herstellt – «leider zu selten».
2019 erstmals weisse Spargeln
«Ich freue mich immer auf die neue Saison, seien es die Spargeln oder die Buschbohnen», sagt er. Für die grünen Spargeln kommen die Leute von weit
her nach Othmarsingen. «Nächstes Jahr wollen wir erstmals auf 30 Aren auch weissen Spargel anbauen», fügt er hinzu. Und hofft natürlich, dass dieser ebenso guten Absatz findet wie der Grünspargel. Von den rund 60 Hektaren Betriebsfläche sind 8 Hektaren als ökologische Ausgleichsflächen angelegt, also extensiv genutzte Kleinflächen. «Ziel ist nicht ein Bio-Land, sondern es soll auf ökologischem Niveau nachhaltig produziert werden können.» Ein Problem in der Landwirtschaft sei der Mangel an Fachleuten. Diesem Mangel versucht Bryner abzuhelfen, indem er versuchsweise einen Eritreer als Praktikanten angestellt hat, den er bei Eignung später fest anstellen könnte. Urs Bryner blickt dankbar zurück. «Ich konnte einen gestandenen Betrieb übernehmen und hatte immer Ressourcen, um Neues auszuprobieren.» Über den Titel «Aargauer Bauer 2018» würde er sich natürlich freuen, und mit ihm seine drei Kinder. ■
Abstimmung auf www.landwirtschaft.ag
Dafür haben wir Häuser entdeckt, die wir so nicht in Lenzburg erwartet hätten – obwohl wir beide die Stadt vermeintlich gut kennen. Auf der Tour begegneten wir beispielsweise Chalets. Diese traditionellen Holzbauten hätten wir eher im Bündnerland oder dem Berner Oberland erwartet, doch mindestens zwei davon stehen in Lenzburg – eines nahe der Autobahnauffahrt. Auch sind wir auf Häuser gestossen, die scheinbar als Ferienhäuser genutzt werden. Die dezentrale Lage, der kleine Grundriss und das Erscheinungsbild wiesen daraufhin. Und wir haben Strassen entdeckt, von denen wir nicht einmal wussten, dass es sie gibt. In einem Quartier standen wir plötzlich vor einer grossen, wilden Wiese. Zwischen drei Einfamilienhäusern lag dieses Stück Erde brach. Wir fragten uns, was die Geschichte hinter der Parzelle ist, warum sie nicht bebaut ist. Bestimmt haben sich schon viele Leute bemüht, das Stück Land zu kaufen und zu bebauen. Trotzdem blieb die Wiese eine Wiese. Kürzlich habe ich in der «Aargauer Zeitung» einen Artikel über das neue Geoportal des Kantons gelesen (www.ag.ch/geoportal). Die Seite ist grossartig, denn sie beantwortet die Frage: Wem gehört welches Stück Land? Sie gibt sogar darüber Auskunft, wie gross die Grundstückfläche ist. Pro Tag können alle, die sich ein Login anlegen, zehn Parzellen kostenlos abfragen. Für Leute, die eine Immobilie suchen, eine hilfreiche Seite. Rolf Kromer, Lenzburg