LENZBURGER WOCHE
DONNERSTAG, 19. JULI 2018
Amtliches Publikationsorgan fĂĽr den Bezirk Lenzburg und angrenzende Gemeinden.
PP 5600 Lenzburg · Nummer 29 · Post CH AG
SALZKORN Manöverkritik Wochenlang war die WM in aller Köpfe, Augen, Ohren und Munde, omnipräsent in allen Medien. Da wurde analysiert, aktualisiert, archiHeiner Halder, viert, diskutiert, in- der Landschreiber formiert, imponiert, investiert, intrigiert, insistiert, improvisiert, kommentiert, komprimiert, kapituliert. Abgehalfterte Helden und besserwissende «Experten» belegten Tag und Nacht alle Kanäle. Schema: vorausschauend in den Himmel hoch jauchzen, rückblickend am Boden vernichten.
Othmarsingerstrasse: Die Schwellen werden entfernt und durch Fahrbahneinengungen ersetzt.
Foto: Alfred Gassmann
Neue LinienfĂĽhrung fĂĽr Bus 393 Lenzburg Zurzeit werden in der Othmarsingerstrasse die 30 Jahre alten Schwellen entfernt. Denn als Begleitmassnahme zum Ausbau des A1Zubringers Lenzburg / Knoten Neuhof wird der Bus 393 kĂĽnftig ĂĽber die Othmarsingerstrasse gefĂĽhrt. â–
ALFRED GASSMANN
I
n Verbindung mit dem kantonalen Strassenbauprojekt A1-Zubringer Lenzburg / Knoten Neuhof werden in den kommenden Wochen die fünf Schwellen in der Othmarsingerstrasse zurückgebaut. Der Bus 393 von Lenzburg in Richtung Othmarsingen oder Mägenwil fährt gegenwärtig über die Hendschikerstrasse, die Knoten Neuhof und Lindfeld zum Kreisel Gexi. Neu soll er aus verkehrstechnischen Gründen über die Othmarsinger- und Gexistrasse geführt werden. Die fünf Schwellen in der Othmarsingerstrasse stehen der geänderten Linienführung im Weg und werden durch gepflästerte Fahrbahneinengungen ersetzt. Diese Massnah-
men unterstützen das langsame Fahren auf der 500 Meter langen Othmarsingerstrasse, die mit einem Fahrverbot belegt ist. Auf der Höhe des Freischarenweges wird eine neue, benutzerfreundliche Bushaltestelle «Othmarsingerstrasse» gebaut. Die Baukosten für die Entfernung der fünf Schwellen, die Erstellung der Einengungen sowie den Bau der neuen Bushaltestelle «Othmarsingerstrasse» tragen der Kanton Aargau und die Stadt Lenzburg. Hingegen ist die Sanierung und Umgestaltung der Othmarsingerstrasse allein Aufgabe der Einwohnergemeinde Lenzburg. Gemeint ist die gesamte Strassenlänge, ausgenommen die Einengungen, die in den kommenden Wochen gepflästert werden. «Die Umbaukosten fallen recht happig aus», lässt Stadtrat Martin Stücheli bereits durchblicken. Über die Vorlage hat noch der Einwohnerrat zu befinden.
Ă–ffentliche Auflage steht bevor
Das Bauprojekt der Othmarsingerstrasse, herangereift aus dem Betriebs- und Gestaltungskonzept, präsentiert sich auflagereif. Es sind keine wesentlichen Änderungen gegenüber dem heutigen Zustand geplant. Die Bauarbeiten kön-
nen erst nach dem Ausbau des A1-Zubringers Lenzburg / Knoten Neuhof angepackt werden. Wann der Bus 393 erstmals über die Othmarsingerstrasse fährt, ist noch nicht bekannt. Die Umstellung, voraussichtlich Ende August, wird rechtzeitig publiziert. Nicht betroffen von der Änderung ist die Buslinie 391 Langsamstig–Berufsschule–Schloss.
Das Quartier wehrte sich
Der Ausbau des A1-Zubringers und Knoten Neuhof mitsamt der teilweise geänderten Führung der Buslinie 393 lag vom 2. Juni bis 1. Juli 2014 öffentlich auf. Das Quartier Othmarsingerstrasse konnte sich mit der Änderung der Linienführung für den Bus weitgehend nicht anfreunden. An vorderster Front der «Einsprachegemeinschaft Othmarsingerstrasse» kämpften die Anwohner Gerhard Girmscheid und Patrick Iseli. Vertreter des Kantons und der Stadt führten mit den Einsprechern Gespräche. Stadtrat Martin Stücheli und Abteilungsleiter Christian Brenner vom Stadtbauamt zeigen sich zufrieden über die einvernehmliche Lösung. Überdies wies der Regierungsrat am 14. Dezember 2016 die offenen Einwendungen formell ab und genehmigte das Projekt.
Gehen wir in unserer FreischarenManöverkritik doch mal nach selbem Muster vor. Die Maulhelden polierten selbstsicher mit von den Massenmedien gern zitierten Slogans wie «Freischaren first», «make Freischaren great again!», «s Wunder vo Länzburg», «jetzt cha eus nüt meh ufhalte», «wir lassen unseren Sieg in einem Oscar-würdigen Film verewigen» und mit Fake-News ihr Image als ewige Verlierer auf. Mit raffinierten Personal-Rochaden, verpulverten Geldspenden und aufgebotenen 700 Mitspielern verunglimpften sie die 300 Kadetten als numerisch hoffnungslos unterlegenen Gegner. Doch es kam, wie es kommen musste: Die aufgeputschten Erwartungen verpufften auf der Schützenmatte in Schall und Rauch. Die Freischaren haben die vernichtende Niederlage verdient. 1. Der General-Präsident entlastete sich von seinem Doppelmandat ausgerechnet mit dem feindlichen Kadetten-Chef; dieser war kein Brückenbauer. 2. Die Verjüngung des Kaders mittels Vetternwirtschaft hat nicht befruchtet. 3. Bei der Aufrüstung gingen Oldtimer-Jeeps vergessen: Heerscharführer mussten ihr Vehikel selber durch die Stadt stossen. 4. Freischaren-Züge wie Schotten, Anatolen, Indianer, Janitaren und Chinesen verteidigten ihre Privatinteressen. Die Kadetten hingegen brillierten unter der jungen Hauptfrau durch feu sacré, Disziplin, raffinierte Schachzüge und Spielfreude. Fazit: Hochmut kommt vor dem Fall. Honolulu! Heiner Halder, Lenzburg