Donnerstag, 8. Februar 2018
Lenzburger Woche
Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, 5600 Lenzburg Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821
INHALT Amtliches Stadt Lenzburg Kirchenzettel Stellen Immobilien
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Im Gespräch 11 Region 13/15 Seetal 16/17 Agenda 18 Szene/Hinweise 19
PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 6, 119. Jahrgang, Post CH AG Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden
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In Lenzburg startet am 27. April das 1. Fotofestival. Die Premiere mit Wettbewerb, Ausstellungen und Events steht unter dem Motto «Im Wandel».
Exakt 50 Jahre räumte die Seoner Firma Hauri Kiesgruben und Transport AG die Seetaler Kantonsstrassen vom Schnee. Jetzt ist Schluss.
Das 1. Fotofestival
AusgeräumtimSeetal
Salzkorn Erste drei Frühlingsboten
Schon früh Feste besucht: Lenzburger Tambouren aus der Gründungszeit des Vereins an einem Fest in Travers.
Foto: zvg
Vier Batzen für die «Trummelschlacher» Eine im Umfeld des jährlichen Jugendfestes wichtige Lenzburger Institution feiert einen runden Geburtstag. Ein Blick zurück auf 100 Jahre Tambourenverein. Fritz Thut
E
in Lenzburger Jugendfest ohne Tambouren wäre wie Lenzburg ohne Schloss. Undenkbar. Am 18. Mai 1918 haben sich die Tambouren organisiert und im Restaurant Vollmar in der Altstadt den Militär-Tambouren-Verein Lenzburg aus der Taufe gehoben. Das «Militär-» wurde schon weniger als ein Jahr später aus dem Vereinsnamen gestrichen, obwohl die Wurzeln natürlich in diesem Umfeld zu suchen sind. «Wir sind entstanden aus den Militärtambou-
JUBILÄUM Der Tambourenverein Lenzburg feiert sein 100-Jahr-Jubiläum an zwei Tagen im Mai. Am Freitag, 4. Mai, lädt er zum Comedyabend mit Stefan Büsser und seinem Programm «Masterarbeit». Am Samstag, 5. Mai, erfährt man ab 16 Uhr auf einem Stationenweg Wichtiges aus der Geschichte und um 19.30 Uhr folgt der Jubiläumsabend unter dem Titel «100 Jahre Revue». (tf) ren», sagt Markus Moser, Ehrenmitglied und OK-Präsident der 100-Jahr-Feiern. Noch wichtiger ist jedoch der Bezug zum Jugendfest. Bereits 1919 nahm der junge Verein erstmals offiziell teil. Jedoch schon viel früher spielten die «Trummelschlacher und Pfyffer» am 1635 «Schülermal» geheissenen Fest eine Rolle: Der Rat zu Lenzburg legte gemäss einem
überlieferten Protokoll den Beitrag «für die Zehrung auf vier Batzen für einen Tag» fest. Früh rückten die Lenzburger Tambouren zu Festen aus. Und alsbald bewährte man sich selbst als Organisator von Zusammenkünften: Zuerst 1924 mit dem interkantonalen Fest, von dessen Erlös Hüte und Trommeln angeschafft wurden, und zuletzt im Herbst 2017 mit dem Zentralschweizer Jungtambourenfest. Ausdauer und Präzision Der jubilierende Verein zählt aktuell etwa drei Dutzend Aktivmitglieder und noch mehr Jungtambouren. Diese können sich gemäss strengen Ausbildungskriterien hocharbeiten. «Ausdauer, Geduld, Fitness, Disziplin, ein Hang zum Perfektionismus, Präzision und Kondition» sind gemäss der Festschrift zum 75Jahr-Jubiläum die Voraussetzungen zum guten Tambouren. Daran hat sich die letzten 25 Jahre nichts geändert.
Im Januar blühten bereits erste Krokusse im Garten. Der wärmste Januar seit Beginn der Messungen sei das gewesen, stellte der WetterberichtsKommentator im Fernsehen fest. Allerdings erlebten wir auch schon Helene Basler laue Winter, die gegen das Frühjahr hin plötzlich Temperaturstürze und Schneefall brachten. Vor den Launen des Wetters sind wir nicht gefeit. Ein untrügliches Zeichen hingegen, dass eine neue Jahreszeit anbricht, ist die erste kleine Fliege, die sich auf einer angeschnittenen Frucht oder einem gefüllten Getränkeglas niederlässt. Weder Temperaturstürze noch Schneefälle beeindrucken diese Insektenart. Sie spürt schlicht und einfach den Frühling. Nicht im übertragenen, sondern im wortwörtlichen Sinn. Als Drittes fanden wir eine (nicht speziell frohe) Botschaft im Briefkasten. Früher traf sie alle zwei Jahre ein. Jetzt kommt sie «alle Jahre wieder». Sie stellt unsere geistigen Fähigkeiten auf eine harte Probe. Sie zwingt uns, uns mit einer Beamten-Fachsprache auseinanderzusetzen. Sie regt unsere Sammeltätigkeit an, nämlich Belege unserer Einnahmen (eher bescheiden) sowie die unserer Ausgaben (eher reichlich) zu suchen. Sie macht uns zu Chronisten, denn alles muss sorgfältig aufgelistet und kopiert werden. Fehlt etwas, wird man höflich darauf aufmerksam gemacht. Im besten Fall bekommt man Geld zurück. Im schlechtesten Fall muss man einiges nachzahlen. «So sei gegrüsst viel tausendmal, holder, holder Frühling», jubelte einst ein Dichter im Frühling. «So sei gegrüsst viel tausendmal, holder Tag der (endlich) ausgefüllten Steuererklärung», jubeln auch wir im Frühling. Mit einem tiefen Seufzer der Erleichterung. Helene Basler-Märchy, Niederlenz