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Donnerstag, 28. September 2017

Verlag und Redaktion: Kronenplatz 12, 5600 Lenzburg Telefon 058 200 5820, Fax 058 200 5821

INHALT Amtliche 2-7 Stadt Lenzburg 8, 9, 11 Kirchenzettel 10 Stellen 12 Im Gespräch 13

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PP 5600 Lenzburg 1, Nummer 39, 118. Jahrgang, Post CH AG Amtliches Publikationsorgan für den Bezirk Lenzburg und angrenzenden Gemeinden

Lenzburger Woche 14 15-17 22 23

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Besonderes Geschenk

Endlich wieder Platz

An der 40-Jahr-Feier gab sich die Stiftung für Behinderte Aarau-Lenzburg einen neuen Namen: Sie heisst nun zeitgemässer Stiftung Orte zum Leben.

Das umgebaute und erweiterte Primarschulhaus in Rupperswil wurde am Samstag offiziell den Schülern und der Lehrerschaft übergeben.

Salzkorn Wordless

Im Wannenmoos Hallwil: Projektleiter Victor Condrau (links) erläutert das ehrgeizige Vorhaben.

Foto: Alfred Gassmann

Wildobstprojekt im Seetal Im Aargauer Seetal wird ein Projekt umgesetzt, das sogar für Mitteleuropa bedeutsam werden könnte. Erstmals soll in der Schweiz systematisch ein Arboretum von allen europäischen Wildobstgehölzen angelegt werden. Alfred Gassmann

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chlehen, Kornelkirschen, Sanddorn, Felsenbirnen, Berberitzen und Kirschpflaumen gelten als Wildobst. Den Sorten ist gemeinsam, dass sie von der Nutzung her teilweise stark in Vergessenheit geraten sind. Das soll sich nun ändern. Im Seetal entsteht zurzeit ein einzigartiges Wildobst-Arboretum, nämlich in Hallwil und Dürrenäsch. Als erste systematische Wildobst-Sammlung in der Schweiz soll das Arboretum alle eu-

ropäischen Wildobst-Arten und deren Sorten enthalten. Oberhalb von Dürrenäsch wird Hans Bertschi ab diesem Herbst beginnen, auf einer Fläche von einer Hektare eine umfassende Sammlung von Wildobstgehölzen anzulegen, mit dem Ziel, möglichst viele Wildobstarten und deren Sorten zu erhalten. In Hallwil, im Wannenmoos, baut Thomas Urech die Produktion von Wildobst auf. Verfolgt werden hehre Ziele «Wildobst sind Wildgehölze, deren Früchte essbar und verwertbar sind», so die Definition von Wildobstexperte Hans-Joachim Albrecht. Sie bilden die Vorfahren unseres Kulturobstes und verdienen den Status Kulturgut. Die Projektverantwortlichen wollen dieses Kulturgut erhalten und weitervermehren im Sinne einer lebenden Genbank und kulturellen Vielfalt. Die Kulturpflanzen sollen mit einer Datenbank der ProSpecieRara dokumentiert und gesichert werden. Baumschulen, Verwaltungen, Naturschutzorganisationen und Planer wer-

den eingeladen, diese vielseitig nutzbaren Pflanzen wieder vermehrt in Privatgärten und Kulturlandschaften anzupflanzen. Den Landwirten sollen die Nutzungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Stichworte: gesunde Ernährung, Nischenprodukte. Aus Verantwortungssinn Die Wildobst-Arten dürfen nicht verloren gehen. Während Projektleiter Victor Condrau, Landschaftsarchitekt Niederlenz, von einer ambitionierten Aufgabe spricht, findet Gertrud Burger von der ProSpecieRara das Arboretum einen äusserst spannenden Plan. Für Gabi Lauper, Niederlenz, Präsidentin der Stiftung KLAS (Kulturlandschaft Aare Seetal) ist das Projekt ein weiterer Meilenstein bezüglich Landschaftsqualität im Seetal. Allen am Projekt Beteiligten ist gemeinsam, dass sie Verantwortung wahrnehmen, aber immer wieder Neuland betreten und neue Erfahrungen sammeln müssen. Die Bestrebungen verdienen, in hohem Masse anerkannt zu werden.

Hackerangriffe, Viren, Trojaner oder Passwortklau sind Geisseln der schönen, neuen digitalen Welt. Kein Wunder, versucht man zu schützen, wer oder was wichtig ist. Erhöhte Achtsamkeit ist Peter Buri dort gefragt, wo besonders sensible Daten gespeichert werden. Zum Beispiel bei Banken, Polizei, Spitälern, Sozialämtern, Steuerämtern usw. So ist verständlich, dass auch die Stadt Lenzburg entsprechende Vorkehrungen trifft. Allerdings stellt sich die Frage, ob bei gewissen Schutzmassnahmen nicht das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Lenzburg sperrt seit etlichen Monaten konsequent alle E-Mails mit Worddateien (global nutzen über 1,2 Milliarden Menschen diese Office-Software) – notabene ohne dass der Absender direkt etwas von seinem (Un-) Glück erfährt. Der andauernde «Wordless»-Zustand erstaunt etwas, weil Abschottungstendenzen sonst nicht ein Lenzburger Wesenszug sind, sondern eher einer bestimmten Nachbargemeinde zugeschrieben werden. Kommt hinzu, dass weltweit viele Millionen andere Kommunen, Firmen und Institutionen auf eine solch rigorose WordDauerblockade verzichten können. Da fragt man sich, ob dieser «grosse Rest» fahrlässig handelt oder man in Lenzburg einfach zu übervorsichtig ist. Sei es, wie es wolle. Zumindest macht die (Word-)Not erfinderisch. Es gibt Behördenmitglieder, die zu Hause Texte aus städtischen .pdf-Dokumenten in .doc-Dateien kopieren, diese in Word bearbeiten und dann wiederum im .pdf-Format abgespeichert ans Sekretariat zurückmailen, wo sie schliesslich in eine Worddatei umgewandelt und finalisiert werden. Schöne neue, digitale Welt, in der vielleicht der eine oder die andere die Zeiten zurücksehnt, in denen die grössten Risiken beim Bürolieren aus verklemmten Schreibmaschinentypen, verdrehtem Farbband oder schmierendem Kohlepapier bestanden – und die grösste Ansteckungsgefahr durch Viren von verpfnüselten Kollegen ausging. Peter Buri, Lenzburg


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