LAUFENTAL EINGESANDT
Donnerstag, 9. Juni 2016 Nr. 23
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WAHLEN
Früh übt sich, wer ein Meister werden will
Eine Kartoffel zum Abschied Während 20 Jahren, davon 16 Jahre als Präsident, war Meinrad Probst für die Gemeinde Wahlen im Amt. Am letzten Montag leitete er seine letzte Gemeindeversammlung. Gaby Walther
Kleine Künstler: Feierlich präsentiert die Kindergartengruppe ihr leuchtendes Werk. FOTO: ZVG
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orgens rund, mittags gestampft, abends in Scheiben, Dabei soll’s bleiben, Es ist gesund», zitierte Meinrad Probst das Gedicht von Goethe am Ende der Gemeindeversammlung vom letzten Montag. «Gschwellti» ist der Dorfname von Wahlen und im Bezug dazu überreichte der Gemeindepräsident verschiedenen Personen nebst einem Batzen und einer Schokoladentafel auch eine Kartoffel. Das Präsent erhalten haben unter anderen Rainer Schmidlin, der insgesamt während 26 Jahren Gemeinderat war, und René Dreier, 8 Jahre im Gemeinderat. Aber auch Probst durfte ein Geschenk in Empfang nehmen, während 20 Jahren, davon 16 Jahre als Präsident, war er im Gemeinderat engagiert. Ruhig und kompetent führte er – meist einleitend mit einem Zitat – durch die Versammlung und war oft an vielen offiziellen Anlässen im Laufental anzutreffen. Er fühle sich geehrt, dass er als Zuzüger – vor 27 Jahren ist er nach Wahlen gezogen, – so gut akzeptiert worden sei, und freue sich nun, sich in seiner Freizeit
Am Dienstag den 31. Mai besuchten 20 Kinder des Laufener Kindergartens Hinterfeld das Atelier des Künstlers David Pflugi. Ziel des Tages war es, zusammen ein Kunstwerk zu gestalten. Bevor die quirlige Bande mit dem Pinseln loslegte, bekamen sie eine Führung durchs Atelier, bei der sie die Arbeiten entdecken und sogar in manches Werk hineinsteigen konnten. Gegen zehn Uhr begann die Arbeit am Werk. Auf einer 16m x 6m grossen Papierfläche malten die Kinder gemeinsam ein von zwei Spiralen flankiertes Herz. Die Zwischenschritte wurden stets laut jubelnd von einem Balkon aus beobachtet. So konnte das wuselige Kinderknäuel sehen, was es geschaffen hatte. Gegen Ende wurde der ganze Raum in Schwarzlicht getaucht. Sofort wichen das Geraschel und der Radau einem erstaunten Schweigen. Die Kinder durften nun mit schwarzlichtaktiver Farbe unzählige, kunterbunt leuchtende
Kreise und Kugeln auf den Boden malen. Das dann völlig konzentrierte und koordinierte Verhalten der kleinen Künstler, glich dem einer Schwarmintelligenz, dirigiert von David Pflugi, der sie leitete und führte, ihnen aber genug Freiraum liess, um sich zu entfalten. Einige der Kinder waren derart inspiriert, dass sie stolz berichteten, selbst Künstler werden zu wollen. Pablo Picasso würde dazu wohl Folgendes sagen: «Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.» Wünschenswert wäre, dass die Kinder auch in Zukunft Möglichkeiten haben, auf kreative Entdeckungsreisen zu gehen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen.
EINGESANDT
LAUFENTAL
Ein neuer Markt für den Laufentaler Garten
Alle Präsidentinnen und Präsidenten sind gewählt
Welcher Gartenliebhaber kennt diese Situation nicht. Vom selbstgezogenen Gemüse und Blumen hat man so viele Setzlinge gezogen, dass man den eigenen Garten dreimal bepflanzen könnte. Nur wohin mit den überschüssigen Pflänzchen? Sie sind doch so stark und gross und sie auf dem Komposthaufen entsorgen bringt man einfach nicht übers Herz. In den Nachbarsgärten hat es auch keinen Platz mehr und Guerilla-Gardening ist zu aufwendig und riskant. In solchen Fällen hilft ab sofort die Homepage des Obst- und Gartenbauvereins Laufental. Dort gibt es nämlich eine neue Rubrik namens «Markt», welche jedermann und -frau kostenlos erlaubt Kleinanzeigen rund ums Thema Garten aufzugeben. Um die Sache möglichst einfach zu halten, wird keine Registrierung mit Benutzername und Kennwort verlangt. In weniger als 5 Minuten ist die Anzeige gemacht, wer will, kann sogar ein Foto der Schätze hochladen. Man kann die Setzlinge verschenken, verkaufen oder tauschen. Der Markt erhebt den Anspruch, einige Dilemmas des eifrigen Gärtners zu lösen. Darum kann man auch nicht mehr benötigte Gartenutensilien (alte Töpfe, Werkzeuge etc.) ausschreiben oder auch nach einer Begleitung für eine Fahrt an einen Gartenanlass («Wer kommt mit an die Giardina») suchen. Der Obst- und Gartenbauverein Laufental würde sich sehr freuen, wenn das Angebot von der Bevölkerung des Laufentals und des Schwarzbubenlandes rege genutzt würde.
Yves Larboulette Open Studio – Einblick in ein entstehendes Kunstwerk: jeden Donnerstag von 11 – 19 Uhr, www.davidpflugi.com
gin. Im Laufental sind nun alle 13 Gemeindepräsidentinnen und Gemeindepräsidenten gewählt. Es gab keine einzige Kampfwahl; alle wurden in stiller Wahl gewählt.
Wechsel im Präsidium: Meinrad Probst (l.) erhält für seine langjährige Arbeit als Gemeindepräsident von Gemeinderat und vom zukünftigem Präsidenten FOTO: GABY WALTHER Willy Asprion ein Geschenk.
neuen Interessen widmen zu können, erklärte Probst. Ein gutes Jahresergebnis Die Jahresrechnung 2015 mit einem Ertragsüberschuss von 55 000 Franken wurde von den 49 Anwesenden einstimmig angenommen. Im Vergleich zum Budget ist das Ergebnis um 39 300 Franken besser ausgefallen. Grund sind unter anderem tiefere Sozialhilfe- und Asylkosten sowie höhere Steuererträge dank dem Einwohnerwachstum. Probst freute sich über das gute Resultat, er wies aber auch darauf hin, dass dies nur möglich sei durch Kostendisziplin und Verzicht auf «Nice-to-have».
Mit einer Initiative wollen die Gemeinden des Kantons gegen einen Landratbeschluss ankämpfen. Der Kanton Baselland schuldet den Gemeinden 45 Mio. Franken, da durch Kostenumteilung bei den Ergänzungsleistungen die Gemeinden zu viel bezahlt haben. Der Landrat hatte nun am 28. Januar 2016 beschlossen, dass mit den bereits zugesicherten 15 Millionen Franken die Bezahlung aufgrund der prekären finanzielle Situation des Kantons abgeschlossen sei. Die Gemeinden wehren sich nun gegen diesen Entscheid. Die Gemeindeversammlung stimmte der Initiative «für eine faire Kompensation der EL-Entlastung» zu.
Vier neue Besetzungen In Brislach, Liesberg, Roggenburg und Wahlen fand ein Führungswechsel statt. Die bisherigen Amtsinhabenden treten auf Ende der Legislaturperiode zurück. In Brislach wird Hannes Niklaus (FDP) die aktuelle Gemeindepräsidentin Doris Scheunemann (FDP) ablö-
sen. Scheunemann ist seit 1999 im Gemeinderat. 2004 hat sie das Präsidium übernommen. In Liesberg wird Bernadette Christ (CVP) neu das Gemeindepräsidium vertreten. Aktuelle Amtsinhaberin ist Ursula Brem (CVP). In Roggenburg wird der bisherige Vizepräsident Roland Walther neu Gemeindepräsident und löst damit Peter Hufschmid ab. In Wahlen wird neu Willy Asprion (CVP) das Gemeindepräsidium übernehmen. Er übernimmt das Amt von Meinrad Probst (CVP).
Es fehlen noch zwei Die neue Amtsperiode fängt am 1. Juli an. Im Rest des Kantons sind fast alle Präsidentinnen und Präsidenten gewählt. Nur die Gemeinden Eptingen und Ettingen haben das Präsidium noch nicht bestimmt. In Eptingen erfolgt die Wahl am 26. Juni. Die Gemeinde hat erst letztes Wochenende alle Gemeinderäte gewählt. In Ettingen hingegen haben alle drei Kandidierenden das absolute Mehr verpasst.
Brislach Hannes Niklaus (FDP, neu), stille Wahl
Burg Dieter Merz (bisher), stille Wahl
Dittingen Regina Weibel (bisher), stille Wahl
Duggingen Beat Fankhauser (bisher), stille Wahl
Grellingen Hans-Peter Hänni (CVP bisher), stille Wahl
Laufen Alexander Imhof (CVP, bisher), stille Wahl
Liesberg Bernadetta Christ-Albrecht (CVP, neu), stille Wahl
Nenzlingen Therese Conrad (bisher), stille Wahl
Roggenburg Roland Walther (neu), stille Wahl
Röschenz Remo Oser (CVP, bisher), stille Wahl
Wahlen Willy Asprion (CVP, neu), stille Wahl
Zwingen Ermando Imondi (SVP, bisher), stille Wahl
Blauen Dieter Wissler (bisher), stille Wahl
Roland Roth
http://www.obstbauverein-laufental.ch/markt