THIERSTEIN
Donnerstag, 23. Januar 2014 Nr. 04
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BREITENBACH
Volles Rohr für die tollen Tage Guggenmusiken und andere Fasnächtler lärmten am Hilari kakofonisch die Fasnacht 2014 ein. Thomas Immoos
U
ngefähr in der Mitte zwischen dem elften Elften, dem ersten Aufflackern des Fasnachtstreibens, und der Chesslete, dem lärmigen offiziellen Auftakt der Fasnacht, liegt Hilari. Dieser Fasnachtsanlass wird in Breitenbach seit über dreissig Jahren gefeiert. Seit einigen Jahren in der Mehrzweckhalle Grien. Dort fanden sich am Samstag denn auch Guggenmusiken aus der Region, Einzelmasken und andere Fasnachtsfreudige ein, um mit Hunderten von Gleichgesinnten einen tollen Abend zu verbringen. Organisiert wird der Anlass von den Hirzefägern aus Breitenbach. Deren Präsidentin Fabienne Borer freut sich, sechs Guggen in Breitenbach willkommen zu heissen. Man lade bewusst auswärtige Cliquen ein: «Denn die eigenen kennt man ja.» Kakofonische Höchstleistungen Und so fätzten und lärmten ab 21.30 Uhr im 45-Minuten-Takt die Gugger, die da gekommen waren aus Aris- und aus Bubendorf, Dorn- und Reinach sowie aus Laufen. Die kakofonischen Musikerinnen und Musiker gaben ihr Bestes. Den Auftakt machten die Ruinenarre aus Dornach, den Abschluss die Rambasse aus Reinach. Und weil es so schön war, und so lange her seit der Fasnacht, musste jede Gugge die eine oder andere Zugabe spielen. So zog sich der Abend natürlich bis in den frühen (oder späten) Sonntagmorgen hin. Zwischen den Guggenauftritten sorgte der versierte DJ «Dave S» für eine breite musikalische Palette, zu der die Fasnächtler munter mitsangen oder gar in ihren Kostümen tanzten. Bunt war der Anblick: Römische Soldaten stiessen mit Robin Hoods an, eine Fünfergruppe in Tutus gesellte sich zu Hellebardieren. Zahlreiche Zaungäste verfolgten das muntere Treiben in Zivil. Marco und Janine beispielsweise: «Wir
Gut gerüstet für die tollen Tage: Die Ruinenarre aus Dornach in der Breitenbacher Mehrzweckhalle Grien. FOTO: THOMAS IMMOOS
Zwischen 11. 11. und Chesslete tim. Der Vorfasnachtsanlass Hilari wurde um 1980 herum in Breitenbach von Werner Jeker ins Leben gerufen. In der Region um die Stadt Solothurn gibt es den Brauch schon länger. Fasnächtler zogen von Hof zu Hof, um einen Schnaps zu erheischen, in der Stadt Solothurn von Beiz zu Beiz. Das Datum Mitte Januar wurde vermutlich gewählt – gesichert ist dies nicht –, weil es etwa in der Mitte zwischen St. Martin (11. November) und Aschermittwoch liegt. Zudem wird am 13. Januar das Fest des heiligen Hilarius begangen. Einen Bezug zur Fasnacht hat dieser Heilige allerdings nicht. Immerhin bedeutet aber das Lateinische «hilarius» auf Deutsch «heiter, fröhlich». Und so veranstaltet jeweils am Samstag nach dem 13. Januar Breitenbach voller Heiterkeit den Vorfasnachtsanlass Hilari.
wollen uns auf die Fasnacht einstimmen», sagen sie lachend. Und Sven, der sich dazugesellt, ergänzt: «Ich höre sehr gerne Guggenmusiken», auch wenn er selber seit einigen Jahren nicht mehr aktiver Fasnächtler sei. Ein junges Pärchen dagegen ist nicht in erster Linie der Guggenmusiken wegen gekommen, sondern «um Party zu machen». So kamen alle auf ihre Kosten. In der grossen Halle standen einige Büdeli und Stände, an denen sich die Gäste verpflegten und weitere Treffen während der bevorstehenden Fasnacht vereinbarten. Ab und zu zog sich der eine oder andere Gugger zurück, um das Handy, inzwischen auch unverzichtbares Accessoires an den tollen Tagen, zu konsultieren. «Chumm doch au no do ane», beschwört ein junger Guggenmusiker die Person am Handy. Hilari war erst der Anfang Ihre Fasnachtspremiere hatten die Premiumwaggis aus Röschenz. Die acht jungen Männer nahmen Hilari zum Anlass, erstmals gemeinsam Fasnachtsluft zu schnuppern. «An der Laufner Fasnacht sind wir dann auch dabei», versprechen sie. Bis dahin sind es noch rund fünfzig Tage und noch einige weitere vorfasnächtliche Veranstaltungen wie die Gugge-Night in Erschwil oder die Schwanenzunft-Party in Liesberg.
NEUERÖFFNUNG
EINGESANDT
Neues Wirtepaar auf dem Erzberg
Unerwartet schlechte Abrechnung
BB. Der Erzberg ist wieder bewohnt: Rita und Blasius Hänggi-Saner sind einerseits angestellt als Hirtenfamilie und andererseits pachten sie das Bergrestaurant.
Besitzer in Huttwil BB. Die Bergwirtschaft Erzberg ist im Eigentum der Alpgenossenschaft Erzberg Huttwil im Emmental. Diese wurde im Jahre 1942 gegründet zum Zweck, den Vorderen Erzberg und den Oberkratten in der Gemeinde Beinwil zu erwerben und zu bewirtschaften. Damit erhielten die Mitglieder die Möglichkeit, Rindvieh und Pferde auf rationelle Weise zu sömmern und zu wintern. Bei der Gründung waren es 58 Genossenschafter; heute sind es 44. Präsident ist seit 2006 Walter Minder von Auswil. Anfangs brachten die Emmentaler 62 Rinder und 25 Fohlen auf die Sömmerungsweide. Die Tiere wurden in Huttwil auf die Bahn verladen und ab Balsthal in dreistündigem Fussmarsch auf den Erzberg getrieben. Seit Jahren kommen sie nun von verschiedenen Ladeplätzen aus per Camion direkt auf den Scheltenpass.
Im August im letzten Sommer zeigte Rita Hänggi-Saner ihrem Mann Blasius ein Inserat in einer bäuerlichen Zeitung, wo die Bergwirtschaft Erzberg zur neuen Verpachtung ausgeschrieben war, und meinte: «Hier könnten wir uns bewerben.» Das Paar, das auf dem eigenen Hof am Balmweg in Nunningen wohnte, war nämlich auf der Suche nach einem neuen Betrieb. Ihr Sohn Stefan hatte die Ausbildung als Lastwagenführer absolviert und war ein paar Jahre in diesem Beruf tätig gewesen. Irgendwie zog es ihn aber zurück in die Landwirtschaft, und so ist er jetzt in der Ausbildung als Landwirt. «Nächstes Jahr kommt er, dann 27-jährig, zurück auf den Hof», erklärt die Mutter, «aber der Betrieb wirft nicht genug ab für zwei Familien.» Der Vater freut sich, dass der Hof seiner Familie weitergeführt wird, und ergänzt: «Wir entschieden uns dafür, dass wir Eltern uns eine neue Existenz suchen. Schliesslich soll der Nachfolger den Betrieb nicht erst mit 40 übernehmen können.» Hänggis bewarben sich für den Erzberg und erhielten schnell den Zuschlag. Das Paar ist einerseits angestellt als Hirtenfamilie, welche das ganze Jahr die rund 15 Fohlen und im Sommer die zirka 130 Rinder der Genossenschafter betreut. Die Bergwirtschaft halten sie in Pacht. Als sie Mitte Dezember von ihrer Neuseelandreise, welche sie Anfang Jahr gebucht hatten, zurückkamen, hiess es einkaufen, organisieren, Küche, Gaststube und das heimelige separate «Stübli» einrichten, Änderungen vor-
Rita und Blasius Hänggi-Saner aus Nunningen: Das neue Wirtepaar auf der Bergwirtschaft Erzberg. Sie freuen sich auf ihren neuen Lebensabschnitt. FOTO: BENILDIS BENOLILA nehmen, zügeln. Rita Hänggi lacht: «Eine strenge Zeit, aber wir wollen nicht klagen, nachdem wir vorher einen Monat ‹frei› hatten.» Am Freitag, 17. Januar, eröffneten sie ihre neue Existenz. Viele Bekannte besuchten sie am ersten Tag, auch acht Mitglieder der Alpgenossenschaft Erzberg von Huttwil (siehe Böxli). Das Wirtepaar freut sich auf Einheimische, Wanderer, Biker, Reiter und Leute, welche die Aussicht und die Ru-
he auf 1100 Meter geniessen wollen. Die Menükarte ist vorläufig nicht riesig, aber sie könne später je nach Geschäftsgang oder für frühzeitig angemeldete Wünsche erweitert werden, halten die beiden fest. Geöffnet ist das gemütliche Lokal am Scheltenpass – ausser mittwochs und donnerstags – von 9 bis 23 Uhr.
Informationen unter Telefon 061 791 90 95.
Vor 31. Anwesenden wurden an der 87. Generalversammlung des STV Grindel im Restaurant Central in Laufen diverse Jahresberichte verlesen. Ein Highlight war das ETF 2013 in Biel. Dort konnte sich die 2. Mannschaft als Halbtagessieger im Korbball feiern lassen. Ebenso gewann man in der 1. Liga die Silbermedaille und landete an den Aufstiegsspielen auf dem hervorragenden 6. Rang. Enttäuschend verlief hingegen die Saison der 1. Mannschaft, der Abstieg in die NLB war durch viele Absenzen im Kader nicht abzuwenden. Finanziell war das Jahr 2013 ein Graus für unseren Kassier. Hohe Ausgaben und kaum Einnahmen haben zu einer unerwartet schlechten Abrechnung geführt. Nach weit mehr als 10 Jahren im Vorstand des TVG ist Marco Borer als Vize-Präsident zurücktreten. Das Amt bleibt vorerst unbesetzt. Als neues Vereinsmitglied wurde Stefan Henz aufgenommen. Die Vereinsmeisterschaft 2013 konnte der Oberturner Marzell Koch gleich selbst gewinnen. Er wird jedoch auf die Auszeichnung verzichten und überlässt diese dem zweitplatzierten Gabriel Stegmüller. Nach rund 20 Jahren im Turnverein Grindel wurde Marc Schmidlin, in die Garde der Ehrenmitglieder aufgenommen. In der kommenden Korbball-Saison wollen beide Teams wieder um die Medaillen kämpfen. Der Fasnachtsanlass findet am 28. Februar in der Turnhalle Grindel statt. Michel Borer, Turnverein Grindel