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P.P. A 4144 Arlesheim

Donnerstag, 2. Mai 2013

Redaktion: Telefon 061 706 20 22, Fax 061 706 20 30

Amtliches Publikationsorgan

104. Jahrgang

Nr. 18

Mit Filmen die Welt verändern

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Arlesheim

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Die Karriere des Pfeffinger Filmemachers Morris Samuel hat steil begonnen Der 20-Jährige gewann Mitte April den ersten Preis der renommierten Schweizer Jugendfilmtage in Zürich. Sein Ziel ist die Londoner Filmhochschule.

Einheit gestärkt: Mit einem Tanzprojekt haben Arlesheimer Sekundarschüler bewiesen, dass sie über die Klassengrenzen hinweg zusammengewachsen sind.

Dorneckberg

Tobias Gfeller

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Herausforderungen des Alters: Die Pro Senectute gab im Rahmen einer Informationsveranstaltung in Hochwald nützliche Hinweise, an was man beim Älterwerden denken sollte.

Agenda Stellen

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Immobilien

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Events

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M

orris Samuel sitzt konzentriert hinter seinem Laptop mit zwei grossen Bildschirmen. So schneidet er jeweils stundenlang und auch mal die ganze Nacht hindurch seine Filme. Er zeigt dem Schreibenden Ausschnitte aus seinem preisgekrönten Werk «Schritt für Schritt». Schon wenige Sequenzen reichen, um den Zuschauer im Innersten zu packen. In seinem rund zwölfminütigen Dokumentarfilm erzählt der 20-jährige Pfeffinger die Geschichte einer dreifachen Mutter aus Basel. Seit sich ihr Mann vor zehn Jahren von ihr getrennt hat, lebt sie alleinerziehend. Das jüngste Kind ist seit Geburt behindert, der 17jährige Sohn erlitt im Winter vor zwei Jahren einen unerwarteten Schlaganfall und kämpft sich seither ins Leben zurück. Er muss wieder sprechen und gehen lernen. Die zuvor lebensfrohe Mutter fällt in ein tiefes Loch. Ihre Leidenschaft, das Tanzen, lässt sie eine Zeit lang links liegen. Morris Samuel zeigt ihr Schicksal in bewegenden Bildern, schafft mit perfekt gewählter Hintergrundmusik und

Im Element: Morris Samuel (l.) beim Probedreh für sein neustes Filmprojekt «Doug & Walter» mit Kameramann Fabio Tozzo. den Erzählungen der Mutter eine Stimmung, die einem die Tränen in die Augen treiben. «Viele Menschen haben geweint – auch an den Jugendfilmtagen», sagt Morris Samuel, der zugibt, dass ihm beim Schneiden ebenfalls immer wieder die Tränen gekommen seien. Aussergewöhnliche Fantasie Morris Samuel heisst eigentlich Morris

Fasnacht. Um nicht immer mit seinem Vater, der ebenfalls Regisseur ist, verglichen zu werden und damit die Leute nicht glauben, er bekomme alles in die Wiege gelegt, nannte er sich spontan bei seinen zwei Vornamen Morris Samuel. «Filme, die etwas schwerer sind, mag ich», sagt er zu seinem Werk, das die Menschen so sehr bewegt. Tiefgründige Themen hätten es ihm angetan. «Ich will

FOTO: ZVG/ELIAS KAISER

die Menschen erreichen, damit sie vom Film etwas mitnehmen können. Meine Filme soll man nicht gleich wieder vergessen.» Es sind grosse und auch erwachsene Worte für einen jungen Mann. Trotzdem hat er seinen jugendlichen Charme und seinen Schalk beibehalten. Morris Samuel hat eine aussergewöhnliche Fantasie, die in seine Drehbücher Fortsetzung auf Seite 2


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