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00 Uhr als Parkraum nicht zur Verfügung. Der Zirkusparkplatz steht zum Parkieren zur Verfügung.

REZEPT

FleischschneckenundGrillkäse-Tomaten-Gratin

Fleischschnecken

Zubereitung • Kuchenteig längs auslegen, mit Kalbsbrät bestreichen und mit Paprika und Pfeffer würzen. • Teig vom unteren Rand bis etwa 3 cm unter den gegenüberliegenden Rand mit dem

Vorderschinken belegen. • Teig satt aufrollen. Rolle mit einem gezackten Messer in 2 cm breite Stücke schneiden. • Mit einem Abstand von 3 cm auf ein mit

Backpapier belegtes Blech legen. Mit dem aufgeschlagenen Ei bestreichen und im auf 200 °C vorgeheizten Ofen 20 Minuten backen. Statt Kuchenteig kann man auch Blätterteig verwenden, dazu braucht es 400 g Brät.

Zubereitung: 15 Minuten und 20 Minuten backen.

Grillkäse-Tomaten-Gratin

Zubereitung • Stielansatz der Tomaten entfernen und

Tomaten in 1 cm dicke Scheiben, Käse in möglichst dünne Scheiben schneiden. • Eine feuerfeste Schale mit Butter einfetten.

Tomaten und Käse abwechselnd, fächerartig in die Schale legen. Mit etwas Salz und

Pfeffer würzen. • Schale mit Alufolie bedecken und rund 30 Minuten über der Glut grillieren, bis der Käse schmilzt. Alufolie während der letzten 10 Minuten entfernen. Mit Pinienkernen bestreuen und sofort servieren.

Zubereitung: 10 Minuten und 30 Minuten grillieren. EI N KAUFSZETTEL

Fleischschnecken

für 20 Stück

1 Kuchenteig, rechteckig, ausgewallt 300 g Kalbsbrät 150 g Vorderschinken, in Tranchen geschnitten 1 Ei Paprika, Pfeffer

Grillkäse-Tomaten-Gratin

für 4 Personen

6 Tomaten 1 Grillkäse, z. B. Heisser Knaller 1 TL Butter 1 EL Pinienkerne, geröstet Butter zum Einfetten Salz, Pfeffer

Weitere Rezepte finden sich auf www.volg.ch/rezepte

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So nehmen Sie teil:

Senden Sie eine SMS mit dem Text: SAKREUZ (Abstand) und Lösungswort an 919 (CHF 1.50/SMS). Wählen Sie Telefon 0901 333 166 nennen Sie Ihren Namen, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer (CHF 1.50/Anruf).

Gratisteilnahme Postkarte an SAKREUZ, Postfach, 8320 Fehraltorf.

Teilnahmeschluss ist der 18.05.2022. Der Gewinner wird auf www.smsplay.ch veröffentlicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Auszeit auf der Rigi

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comhouse.ch 169

Problem ►A B L A U F - V E R S T O P F T

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Lösung

Ein Treffpunkt im Dorf

OFFENER BÜCHERSCHRANK LOSTORF Beim Gemeindehaus in Lostorf lädt ein Bücherschrank zum Stöbern und Verweilen ein. Der Verein, welcher den Bücherschrank betreut, organisiert am 28. Mai ein Treffen zum gemeinsamen Austausch.

TAMARA BINDT

Wer in Lostorf am Gemeindehaus vorbeigeht, dem wird wohl der Bücherschrank bereits aufgefallen sein. Oft ist er voll mit spannenden Krimis, Sachbüchern oder Romanen. Daniel Jäggi, der Präsident des Vereins offener Bücherschrank Lostorf (VOBL), und die Vereinsmitglieder sorgen dafür, dass der Schrank ordentlich und attraktiv bleibt.

Die erste Idee für einen Bücherschrank entstand im Mai 2017. Am Bring- und Holtag in Lostorf legte damals Magdalena Schmitter ein Schreiben an einem Stand auf. In diesem konnten sich Personen eintragen, welche bei der Realisierung eines Bücherschrankes mithelfen wollten. In diese Liste trug sich auch Daniel Jäggi ein. Kurz darauf trafen sich sechs Personen, um die Grundidee zu erarbeiten. Nach einigen Abklärungen und mehreren Treffen wurde schliesslich am 28. Juli 2018 der Verein gegründet.

Von der Telefonkabine zum Gemeindehaus Die Suche nach einem geeigneten Standort war nicht einfach. Daniel Jäggi erzählt von unterschiedlichen Ideen und Daniel Jäggi erfreut sich an den kleinen Begegnungen vor dem Bücherschrank beim Gemeindehaus in Lostorf. (Bild: Tamara Bindt)

wie sie schliesslich zur idealen Location gelangt sind. «Wir wollten zuerst unbedingt einen Platz vorne an der Strasse im Dorf, wo der Bücherschrank auf Anhieb gesehen wird. Daraufhin bot uns die Gemeinde an, dass wir die alte Telefonkabine der Post umfunktionieren dürften. Mit diesem Vorschlag haben wir weitergeplant, bis dann kurz vor der Umsetzung die Absage kam», erzählt der 58-jährige Mahrer. Das Postgebäude stand zum Verkauf, wodurch der Verein die Telefonkabine nicht mehr für den Umbau in einen Bücherschrank nutzen durfte. Doch dies stellte sich im Nachhinein als Glücksfall heraus: «Kurz darauf schlug uns die Gemeinde vor, dass wir den Bücherschrank neben dem Eingang des Gemeindegebäudes aufstellen dürfen. Der Eingangsbereich ist vor Witterung geschützt, wird beleuchtet und lädt somit zum Stöbern und Verweilen ein. Die Telefonkabine hingegen wäre eng gewesen und hätte jeweils nur einer Person Platz geboten», erklärt Jäggi. Schliesslich halfen die Vereinsmitglieder mit, um den Schrank aufzustellen, zu bemalen und zu beschriften. Dank der Unterstützung verschiedener Sponsoren und der Gemeinde konnte der Bücherschrank am 31. Mai 2019 eröffnet werden.

Erster Anlass des Vereins steht vor der Tür Seit diesem Tag wird der Bücherschrank rege genutzt. Es werden Bücher gebracht und wieder mitgenommen, je nachdem ist der Schrank fast leer oder voll. Aus diesem Grund sehen die Mitglieder regelmässig nach dem Rechten und rufen Daniel Jäggi an, falls er wieder Bücher aus seinem Depot mitbringen soll. So bleibt der Schrank abwechslungsreich und ordentlich gefüllt. «Ich achte auch darauf, dass keine obszönen oder rassistischen Bücher in den Bücherschrank gebracht werden. Die Bücher sollten auch nicht zu alt oder defekt sein. Bisher werden die Regeln aber gut eingehalten, ich bin sehr zufrieden», stellt der Präsident fest.

Nicht nur an den Büchern, sondern auch an den zahlreichen kleinen Begegnungen vor dem Schrank erfreut sich

«Der Bücherschrank ist ein kleiner Impuls zur Dorfbelebung»

DANIEL JÄGGI, VEREINSPRÄSIDENT

Daniel Jäggi: «In unserem Dorf hat es so ein niederschwelliges Angebot gebraucht, wo man sich ohne Verpflichtungen begegnen und austauschen kann. Der Bücherschrank ist ein kleiner Impuls zur Dorfbelebung.» Auch er selbst braucht den Schrank regelmässig und findet immer wieder ein spannendes Buch.

Um noch mehr Lesebegeisterte für den Verein begeistern zu können, möchte Daniel Jäggi in Zukunft Anlässe organisieren. «Coronabedingt konnten wir bisher noch nie etwas arrangieren. Aber bald findet unser erster Anlass statt, bei welchem wir uns auf zahlreiche neue Gesichter freuen.» Am Samstag, den 28. Mai, findet ab 15 Uhr ein Treffen im Schützenhaus in Mahren statt. Jeder und jede darf – muss aber nicht – ein Buch mitnehmen, welches ihm oder ihr besonders viel bedeutet oder welches man gerne unter die Leute bringen möchte. Daraus darf man ein paar Passagen vorlesen. Auch für Essen und Getränke ist gesorgt. Eine Anmeldung wird erwünscht. Wenn dieser Anlass gut ankommt, wird der Verein in Zukunft weitere Veranstaltungen planen und freut sich auf Ideen von Mitgliedern und spannende Ausflüge.

Ein Frühlingsbott nach langer Zeit

BÄRENZUNFT WANGEN Endlich wieder ein Frühlingsbott, wie es früher einmal war. Nach drei ausgefallenen Botts und einem Herbstbott 2021 im Restaurant konnte das Frühlingsbott 2022 wieder traditionsgemäss im Bärehüsli, dem Zunftlokal der Bärenzunft, durchgeführt werden.

Mehr als 20 Zünftler der Bärenzunft Wangen fanden sich um 19 Uhr zum Apéro anlässlich des Frühlingsbotts ein. Die Mitglieder zeigten sichtlich Freude, dass man sich wieder einmal vor Ort ungezwungen treffen, plaudern und anstossen konnte. Auch kam die neue «Frau für die Finanzen» des Vereins, Karin Hug, kurz vorbei und stellte sich der Zunftgemeinde vor. Vor dem eigentlichen Bott wurde ein Nachtessen serviert.

Anschliessend führte der Erste Zunftmeister Urs Hänggi zügig durch den statuarischen Teil des Botts. Das eigentliche Hauptthema des Frühlingsbotts, die Fasnacht, war schnell abgehandelt, fand diese in Wangen doch nur in Ansätzen statt. Trotzdem führten alle Cliquen in irgendeiner Form einen Anlass durch: Sei es der Apéro der «Bäre-Zwicker» vor dem Bärehüsli, der Grillabend der «Bäre-Dräckeler» oder der gemütliche Abend im Feldschlösschen. Jeden dieser Anlässe liess man kurz Revue passieren. Die Pendenz des Herbstbotts, der Abschluss der Vereinskasse 2021 und das Budget 2021/22 wurde durch den Stubenschreiber vorgestellt und einzelne Punkte kurz beleuchtet. Das Geschäft wurde durch die Zunftgemeinde einstimmig genehmigt und dem abtretenden Säckelmeister Ruedi Berger Decharge erteilt.

Der verdienstvollste Zünftler des letzten Vereinsjahres wurde in einer launigen Laudatio durch den Chronisten Bernd Meyer vorgestellt. Das Vereinsleben ruhte während der Coronazeit weitgehend, das meiste wurde schriftlich erledigt. Es war somit der Schreiberling der Zunft, Jörg Kleinert, welcher aus den Händen des Chronisten einen Porzellan-Waggis entgegennehmen durfte. Erfreut versprach der Stubenschreiber, auch weiterhin Zunft und Bevölkerung über das Geschehen rund um die Bärenzunft auf dem Laufenden zu halten. Mit einem Kaffee und der obligaten Cremeschnitte zum Dessert klang das Bott aus. Männiglich genoss es, noch ein wenig beisammen zu sitzen, noch ein Bierchen zu trinken und über vergangene (Pandemie-) Zeiten und kommende Freiheiten zu sinnieren. jew

Das Frühlingsbott der Bärenzunft wurde wieder im Zunftlokal durchgeführt. Die Mitglieder genossen das gesellschaftliche Beisammensein. (Bild: ZVG) www.baerenzunft.ch

Drei Vorstandsmitglieder treten zurück

TRÄGERVEREIN CULTIBO Der Vorstand des Trägervereins Cultibo sieht sich nach der elften Mitgliederversammlung mit Abgängen konfrontiert. Die Handlungsfähigkeit des Vereins sei aber dennoch sichergestellt.

Zur grossen Freude aller konnte die elfte Mitgliederversammlung des Trägervereins Cultibo wieder physisch vor Ort im Cultibo stattfinden. Die Pandemie-Massnahmen hatten sich wie ein roter Faden durch das vergangene Jahr gezogen, was Vorstand und Zentrumsleitung ausserordentlich beanspruchte. Trotzdem konnte der Betrieb des Begegnungszentrums eingeschränkt aufrecht erhalten werden; unter anderem mit Nachbarschaftshilfe, einer neu geschaffenen Anlaufstelle für Quartierbewohnende und als Höhepunkt mit einem tollen Sommerfest, an dem Stadtpräsident Thomas Marbet die Grüsse der Stadt Olten überbrachte.

Die statutarischen Geschäfte konnten an der Versammlung zügig behandelt werden, wobei die Umstrukturierung im Ressort Finanzen gut nachvollziehbar präsentiert wurde. Schwung bekommen hat das Begegnungszentrum im Lauf des Jahres durch das Projekt «cultiBELLA», womit in diesem Jahr die Räumlichkeiten wesentlich aufgewertet werden können. Das dafür durchgeführte Crowdfunding war sehr erfolgreich.

Kleines Konzert zum Schluss Sandro Villiger und Daniela Oppliger haben sich entschieden, vom Co-Präsidium zurückzutreten, wobei Daniela Oppliger im Vorstand verbleibt. Aus dem Vorstand treten auch Claudia Schären und Injin Park zurück. Der Rücktritt der erwähnten Vorstandsmitglieder hat hauptsächlich mit neuen beruflichen Herausforderungen zu tun. Der Vorstand wird nun die Nachfolge der vakanten Funktionen an die Hand nehmen. Der Betrieb ist in jedem Fall in gewohntem Rahmen sichergestellt und der Trägerverein bleibt handlungsfähig, wenn auch mit weniger personellen Ressourcen. Die Vorstandssitzungen sind grundsätzlich offen für allfällige Schnupper-Gäste. Alle verbleibenden Vorstandsmitglieder sind gerne bereit, Auskunft über die strategische Arbeit für den Trägerverein Cultibo zu erteilen.

Nach dem offiziellen Teil der Versammlung erfreuten Maria Anikina aus Russland (Konzertpianistin) und Vadym Besarab aus der Ukraine (Gitarre und Gesang) die Mitglieder mit musikalischen Leckerbissen aus ihren Heimatländern. Mit erfrischenden Getränken wurde die Versammlung abgeschlossen, und alle Anwesenden nutzten die physische Präsenz für den regen Austausch untereinander. mgt

SKI CLUB HÄGENDORF Es geht in reduzierter Form weiter

Kürzlich fand die 60. Generalversammlung des Ski Clubs Hägendorf im Restaurant Teufelsschlucht statt. Mit einem Apéro begrüssten sich 18 Mitglieder, darunter waren sogar noch zwei Gründungsmitglieder. Es gab fünf Entschuldigungen, vier Mitglieder fehlten unentschuldigt. Daraufhin folgte die GV.

Die Generalversammlung hatte bis zum sechsten Traktandum einen normalen Ablauf. Bei diesem Traktandum ging es um die Frage «Wie weiter mit dem Ski Club?». Die Diskussion begann. 67 Jahre ist das aktuelle Durchschnittsalter der Mitglieder. Das Geld geht langsam aus, und beim Ski-Weekend stehen immer weniger auf den Skis. Wollen sich künftig manche Mitglieder ohne Vereinsstrukturen treffen? Oder findet man mindestens drei Personen, die den Verein reduziert weiterführen und so den Ski Club am Leben erhalten? Darüber wurde debattiert – und schliesslich abgestimmt.

Klares Verdikt bei der Abstimmung 16 zu 2 Stimmen sprachen sich für eine reduzierte Weiterführung aus. Der Ski Club Hägendorf lebt also weiter. Peter Hodel bleibt Präsident, Fabian Kellerhals gehört dem Vorstand als Kassier und interimistisch als Aktuar an. Als Tourenleiter fungiert Stefan Kellerhals, als Beisitzer Heinz Wüthrich. Remo Hodel demissionierte als Aktuar. Die nachfolgenden Traktanden gaben – ausser beim Jahresprogramm – nicht mehr so viel zu diskutieren.

Am Schluss wurde Remo Hodel noch mit einem Gutschein für seine geleistete Arbeit als Aktuar verdankt, welche er drei Jahre lang erstklassig erledigt hatte. Nun folgte das Nachtessen und zum Schluss wurde das Dessert mit einem 60-Jahre-Symbol serviert. Danach unterhielt man sich über Gott und die Welt. Anschliessend ging die 60. Generalversammlung des Ski Clubs Hägendorf zu Ende. phh

«Stress ist Gift für uns Menschen»

WAS MACHT EIGENTLICH?

Der Herzspezialist Hugo Saner prägte die Herzmedizin. Nun widmet er sich der Mission, älteren Menschen ein möglichst langes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.

CYRILL PÜRRO

Fragt man Hugo Saner, was ihn all die Jahre über antreibt, so hat er gleich eine Antwort parat: «Herausforderungen angehen, diese meistern und dabei Neues erfinden. Das erfüllt mich.» Denn Saner hat einiges erlebt und vieles neu erfunden: Der 74-Jährige lächelt, wenn er in Erinnerung an seine Arbeit schwelgt. In einem Restaurant auf der rechten Stadtseite erzählt er über seine über 25 Jahre Arbeit am Kantonsspital Olten, über die von ihm gegründete Herzstiftung, sein neues Projekt «Strong Age» und seine Zeit am Lehrstuhl an der staatlich medizinischen Universität «IM Sechenov» in Moskau. Erst kürzlich hat er den Lehrstuhl aufgrund des Ukraine-Krieges schweren Herzens aufgegeben, gut drei Wochen ist es her.

Zu Putin durchgedrungen Als er seine Arbeit in Moskau vor über 20 Jahren aufgenommen hatte, waren die Umstände in Russland noch schwieriger als heute. Denn der Zusammenbruch der Sowjetunion, der Wechsel von Gorbatschow zu Jelzin und der holprige Weg in eine Demokratie, die schlussendlich mit Putin scheiterte, hinterliess Spuren und Löcher im gesellschaftlichen Leben. «Es gab damals keine Sicherheit mehr im alltäglichen Leben, Bürgerinnen und Bürger hatten keinen Zugang zu einer funktionierenden Krankenkasse, die Arztpraxen waren überfüllt, und es fehlte an medizinischer Ausrüstung.» In vielen Landesteilen sei die Zahl der depressiven Frauen und Männer auf Rekordniveau gestiegen, gleich habe es sich mit der Zahl von Alkohol- und Nikotinabhängigen verhalten. Er fügt an: «Man kann sich fast nicht vorstellen, welches Leid da zu dieser Zeit herrschte.» Die durchschnittliche Lebenserwartung sank innert dreier Jahre um mehr als zwölf Jahre.

Die Umstände störten den auf Prävention spezialisierten Herzspezialisten so

WAS MACHT EIGENTLICH?

In der Rubrik «Was macht eigentlich?» porträtieren wir Persönlichkeiten der Region, die heute weniger in der Öffentlichkeit stehen als früher. Hugo Saner befindet sich im «Unruhestand». Der 74-Jährige hat einiges erlebt und bewirkt. (Bild: Cyrill Pürro)

sehr, dass er sich prompt an den russischen Präsidenten Wladimir Putin wandte. «Ich schrieb in meiner Funktion als Präsident der Europäischen Fachgesellschaft Putin, dass es der Bevölkerung an der wichtigsten medizinischen Infrastruktur und dem nötigsten Wissen über die Gesundheit fehlt und dass grosse Anstrengungen in der Prävention nötig sind», fasst der Starrkirch-Wiler zusammen. Das Schreiben hat gemäss Saner Wirkung gezeigt. Medizinische Fernsehsendungen seien plötzlich gefördert worden und Saner selbst mehrere Male im russischen Fernsehen aufgetreten. Wie es denn möglich war, dass ein Autokrat wie Putin einen Brief eines fremden, ja gar ausländischen Professoren überhaupt öffnete? Saner lacht und erklärt: «Das geht natürlich nicht einfach so. Ich hatte zu einer Person aus dem engeren Kreis der russischen Regierung Kontakt, die den Brief für mich an Putin übergab.»

Ein Macher auf vielen Ebenen Dass er die Zeit in Moskau nun hinter sich lassen muss, schmerzt ihn. Er habe in Moskau viele Leute kennen gelernt, die sich nach Fortschritt und Demokratie sehnten und mit Putins Handeln nicht einverstanden seien, ihre Meinung aber nicht öffentlich äussern dürften. «Diese Repressionen sind zum einen antidemokratisch, gleichzeitig hat das auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger», findet Saner. Sein Wirken in Russland war aber nicht umsonst. Im Gegenteil, Saner leistete Pionierarbeit, wie er selbst sagt. Etwa für Sibirien, wo er zusammen mit besonders talentierten Studierenden Lösungsmöglichkeiten für eine telemedizinische Betreuung suchte und gleichzeitig mit Spezialisten einfache, auf einem Smartphone basierende Geräte

«Ich hatte zu einer Person aus dem engeren Kreis der russischen Regierung Kontakt, die den Brief für mich an Putin übergab.»

entwickelte. Das Tele-System soll es Menschen in abgeschiedenen Landesteilen der Russischen Föderation erlauben, trotz der weiten Distanz zum nächstgelegenen Krankenhaus medizinische Beratung zu erhalten. «Mittels eines Video-Calls können Ärztinnen und Ärzte ihre Patienten untersuchen und sie von extern behandeln», führt Saner aus. Saner prägte die Medizin nicht nur in fernen Ländern, sondern auch in seiner Heimat. Nach seiner Ausbildung zum Internisten und Kardiologen arbeitete Saner über 20 Jahre lang im Kantonsspital Olten am «Motor des Menschen und des Lebens», wie er das Herz gerne betitelt. Bald darauf gründete er zusammen mit seiner Frau die eigene Praxis an der Florastrasse. Neben der Arbeit in der Praxis baute der in seiner Freizeit leidenschaftliche Fahrradfahrer die erste ambulante Herzrehabilitation der Schweiz in Olten auf. Später folgte der Aufbau der ersten Abteilung für kardiale Prävention und Rehabilitation an einem Universitätsspital in Europa, welche er am Inselspital Bern eröffnete. Damit erlangte Saner weltweite Bekanntheit. Die Gründung der Herzstiftung Olten ermöglichte die Förderung der regionalen Herz-Forschung über 30 Jahre und die Realisierung von laufenden Verbesserungen in der Behandlung von Herzpatienten in der Region.

Stress als Problem unserer Zeit Auch dass die Feuerwehr in der Region mit Defibrillatoren ausgestattet ist, war vor Saners Intervention nicht selbstverständlich. Auf dieses Problem wurde er aufmerksam, als er in den USA das Gegenteil sah: Feuerwehrleute mit Defibrillatoren ausgerüstet. «Ich trug meine Beobachtungen mit zurück in die Schweiz und begann mich dafür einzusetzen, dass ein Defibrillator unbedingt zu der Ausrüstung einer Feuerwehr gehören sollte. Er ist schliesslich überlebenswichtig», erzählt Saner. So kam es also, dass sämtliche Feuerwehren in der Region mit einer Herznotfallgruppe mit Defibrillator erweitert wurden.

Das wichtigste Projekt, an dem der Herzspezialist trotz seiner Emeritierung weiterhin arbeitet, ist «Strong Age». Saner ist Gründer und Motor dieser NonProfit-Organisation. 2018 brachte er zusammen mit einer Start-up Firma der EPFL Lausanne ein einfaches Sensorsystem für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger auf den Markt. Das System durfte er mittlerweile auch schon in der Sendung «10vor10» des Schweizer Fernsehens präsentieren. Einmal im Zuhause einer Seniorin oder eines Senioren installiert, erkennt das System gesundheitliche Probleme frühzeitig und kann dadurch Stürze oder schwere Erkrankungen verhindern. «Bei Unregelmässigkeiten werden auf Wunsch der Nutzer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Spitex, die mit uns zusammenarbeitet, informiert. Sie kontaktieren die betroffene Person unmittelbar und fragen nach, ob Hilfe benötigt wird.» Ins Leben gerufen hat Saner die Idee, um es älter werdenden Menschen zu ermöglichen, länger zuhause zu bleiben. Denn: «Ich beobachte, dass dieser Wunsch immer grösser wird.

Hugo Saner selbst, der seit dem Beginn seiner Karriere viele Ideen kreiert und diverse Visionen umgesetzt hat, wird es mit all seinen Projekten nicht zu viel. Auch nicht in seinem Alter. Stress ist für ihn aber trotzdem ein wichtiges Thema. Denn er beschreibt den Stress als eine der schlimmsten und gefährlichsten Erscheinungen des 21. Jahrhunderts, ja gar als Auslöser für viele Herzprobleme. Aus diesem Grund will er die Menschen mehr auf das Thema sensibilisieren, gibt Vorträge und hilft Strategien zu entwickeln, wie Stress vermieden werden kann. «Dass heute alle ständig erreichbar sein müssen, halte ich für unsinnig», führt er weiter aus. Der Mensch brauche seine Auszeit. Saners Standpunkt ist klar: «Zu viel Stress ist Gift für uns Menschen.»

KURZ UN D KNAPP

Dieses Buch kann ich wärmstens empfehlen

«Sorge dich nicht – lebe!» von Dale Carnegie. Ich kann den Titel allen empfehlen, die hin und wieder mit stressigen Lebenssituationen zu kämpfen haben.

Auf diesen Gegenstand kann ich nicht verzichten

Das ist definitiv mein Fahrrad. Meine Frau und ich unternehmen regelmässig Reisen mit unseren Fahrrädern. Durch die Bewegung halten wir uns den Stress soweit es geht vom Leib und haben gleichzeitig eine schöne Zeit. Das bringt Ausgleich ins Leben.

An diesem Ort gefällt es mir ausgezeichnet

Es gibt so viele Orte, an denen ich mich gerne aufhalte. Generell überall da, wo ich mich mit Familienangehörigen oder guten Freunden auf ein gutes Bier Glas Wein und ein tolles Gespräch treffe. Es sind mehr die Augenblicke, die mir am Herzen liegen.

Wir verbinden die Schweiz – seit 175 Jahren.

Führungen, Tage der offenen Tür und Extrafahrten mit historischen Fahrzeugen: Feiern Sie mit uns am 21./22. Mai und besuchen Sie die Anlässe für Gross und Klein in Basel und Olten. Alles zum Fest: 175-jahre.ch

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