Weiss Medien AG I Obere Bahnhofstrasse 5 I 8910 Affoltern am Albis I Telefon 058 200 5700 I Telefax 058 200 5701 I www.weissmedien.ch I Auflage 24 280 I AZ 8910 Affoltern a. A.
aus dem bezirk affoltern I Nr. 101 I 168. Jahrgang I Dienstag, 30. Dezember 2014
Was läuft?
Spezielle Sammlung
Veranstaltungen und Öffnungszeiten in den Ämtler Bibliotheken im Januar. > Seite 3
Glückwunschkarten, Neujahrskarten und Postkarten im Zwilliker Dorfmuseum. > Seite 3
Ämtlerinnen und Ämtler des Jahres
Viel Glück im 2015!
Wir kennen im Säuliamt keine Missoder Misterwahl – nur die SportsAwards, die Kür der besten Athletinnen und Athleten des Jahres, die wiederum Ende Januar in Affoltern stattfindet. Wer ist in der Region die «Person des Jahres 2014?» Diese Frage beantworten Redaktionsmitglieder und freie Mitarbeitende des «Anzeigers» nach ihrem ganz persönlichen Empfinden. Da ist zum Beispiel Marianne Roth aus Rifferswil, die mit ihrem Engagement wesentlich dazu beigetragen hat, dass das einzige Restaurant im Dorf nicht geschlossen wird. Oder Remo Buob aus Wettswil, der unter anderem als OK-Präsident der Märkte im Dorf für die Gemeinschaft engagiert. Oder der Elektrofahrzeug-Freak Peter Ackermann aus Hedingen, derweil sich Petra Klingler aus Bonstetten kletternd auf dem Weg zur Weltspitze befindet. Aufsehen erregt hat auch Simon Billeter aus Knonau, der Leader der Kunstflugstaffel Patrouille Suisse. «Personen des Jahres» sind aber auch jene, die keine Schlagzeilen liefern: Thomas Karsten, Coiffeur in Affoltern, meistert eine schwierige Situation. Irene Magnin knipst im Spital Babys, die Bilder erscheinen im «Anzeiger» und sorgen für tausend «Jööös». (-ter.) ................................................... > Porträts auf den Seiten 7/8/9/11/21
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Geläute funktioniert Katholische Pfarrei St.Mauritius in Bonstetten: Glockenturm wieder in Betrieb. > Seite 5
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Kinderwünsche Adventsaktion der RuckstuhlGaragen und Caritas Zürich war ein voller Erfolg. > Seite 15
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Sozialer Einsatz? Infoveranstaltung zum Besuchsund Begleitdienst: Sinnvolle Freizeitnutzung. > Seite 17
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In der Conforama Wallisellen und Schlieren geht der Ausverkauf in die zweite Runde. Bis 26. Januar haben Sie noch die Gelegenheit, von unseren einzigartigen Angeboten zu profitieren. Die Reduktionsgutschein-Aktion, bei der Sie für einen Einkauf ab 200 Franken ein Gutscheinheft im Wert von 200 Franken erhalten, ist immer noch gültig. Also, nichts wie los ... (Siehe Bedingungen im Katalog). Conforama – so schön wohnen, so günstig.
Mit einem grossen Hufeisen wünschen Hufschmied Beat Steudler (rechts) und Junior Roman Steudler viel Glück im 2015. Redaktion und Verlag des «Anzeigers» schliessen sich dem an! (Bild Thomas Stöckli)
Schmilzt die regionale Identität? Ein paar Gedanken am Ende des Jahres 2014 ................................................... von werner schneiter
S
eit der neue, inzwischen zuhanden des Kantons verabschiedete regionale Richtplanentwurf vorliegt, wissen wir: Das Säuliamt wächst stärker als bisher angenommen. Gingen Planer und Gemeinden in ersten Entwürfen von 11 bzw. 18 Prozent Bevölkerungswachstum aus, wird heute ein Plus von 23 Prozent prognostiziert. Demnach werden im Jahr 2030 im Knonauer Amt über 61 000 Menschen leben – 11 000 mehr als heute. Dieser Prognose, die sich auch über den Erwartungen des Kantons bewegt, liegen zahlreiche Gespräche der 14 Gemeinden mit der Zürcher Planungsgruppe Knonaueramt (ZPK) zugrunde. Sie sind sich in den Grundzügen einzig und sprechen von einer differenzierten Siedlungsentwicklung. So sollen 80 Prozent der Bevölkerungszunahme in sogenannt urbanen Wohnlandschaften und Stadtlandschaften stattfinden, primär in Affoltern und in Hedingen. Generell muss sich die Siedlungsdichte am öffentlichen Verkehr orientieren, entlang der S-Bahn. Das überdurchschnittliche Wachstum in kleineren Gemeinden wie Kappel, Rifferswil und Maschwanden ist auf die dort vorhandenen «inneren Reserven» zurückzuführen, die ein
verdichtetes Bauen ermöglichen. In Wettswil und Ottenbach sind mehr Bauzonen ausgeschieden als anderswo, während in Aeugst, Knonau, Mettmenstetten, Obfelden und Ottenbach zahlreiche Baulücken vorhanden sind. An den Gemeinden und an der ZPK liegt es nun, dass diese Entwicklung tatsächlich so erfolgt wie übereinstimmend gewünscht: strukturiert. Auch so erfordert dieses überdurchschnittliche, neue Infrastrukturen erfordernde Wachstum einen Spagat, eine Balance zwischen Entwicklung und Bewahrung, damit das Säuliamt bleibt, was es auszeichnet: eine Region mit wunderschönen Naherholungsgebieten, naturnahen Landschaften zwischen Albis und Reuss – und eigener Identität.
Mit planungsrechtlichen Festlegungen nicht beizukommen Nun, Letzterem ist nicht mit planungsrechtlichen Festlegungen beizukommen. Da stellt sich die Frage, ob diese regionale und kommunale Identität vor dem Hintergrund eines starken Bevölkerungswachstums gewahrt werden kann. Erodiert also das «WirGefühl» weiter, auf das sich auch heute noch Bewohnerinnen und Bewohner mit stolzem Unterton berufen? Und sich auch in der überkommuna-
len Zusammenarbeit auf Behördenebene manifestiert, die im Säuliamt ausgeprägter ist also in anderen zürcherischen Regionen.
Der eigene Gartenhag ... Mehr Einwohner bedeutet ja nicht automatisch mehr Beteiligung am gesellschaftlichen Leben, nicht mehr Engagement in öffentlichen Ämtern, in der Freiwilligenarbeit oder in Vereinen. Wer in diese Region zieht, tut das in aller Regel aus anderen Gründen. Neuzuziehende deswegen kritisieren? Natürlich nicht. Auch vielen, die in der Region aufgewachsen sind oder schon länger hier leben, ist es ziemlich egal, was ausserhalb der eigenen vier Wände, selbst in ihrer nächsten Umgebung, passiert. Der eigene Gartgenhag bildet die unverrückbare Grenze. Mit ihrer Absenz im öffentlichen Leben tragen auch sie dazu bei, dass dieses «Wir-Gefühl» im Dorfe schwindet und es zunehmend schwieriger wird, Leute zu finden, die sich für gemeinschaftliche Aufgaben zur Verfügung stellen. Aktivitäten beschränken sich zunehmend auf Dinge, von denen man persönlich betroffen ist. Nur eines von vielen Beispielen: In Obfelden hat sich trotz grosser Anstrengungen und halbjährlicher Suche unter den rund 1800 Reformierten in der Gemeinde kein
siebtes Kirchenpflegemitglied finden lassen. Auf solcherlei Entwicklungen müssen Antworten gefunden werden. Es reicht nicht, dem Milizsystem das Wort zu reden – auch nicht, die Bedeutung des freiwilligen Engagements ausserhalb von Behörden – in Vereinen und anderen Institutionen – zugunsten eines intakten Dorflebens zu beschwören.
Noch engagieren sich viele Zunächst gilt es aber jenen Sorge zu tragen, die zum Teil täglich etwas tun, das der Gesellschaft nützt. Von denen gilt es (noch) erstaunlich viele: vom Tixi-Fahrer bis zur Senioren-Begleiterin, vom Trompeter in der Dorfmusik bis zur Adventsbasar-Organisatorin, vom Helfer am Schwingfest bis zum Verkehrskadett oder der Jubla-Leiterin. Sorge tragen müssen wir all jenen, die in den Gemeinden und in der Region für ein kulturell und sportlich reiches Angebot sorgen und die Veranstaltungskalender förmlich zum Platzen bringen, die uneigennützig Aufwand betreiben, um anderen Freude und Genuss zu bereiten – auch all jenen sind wir zu Dank verpflichtet, die der Jugend Plattformen und Betätigungsmöglichkeiten bieten. Sie verdienen Achtung und Anerkennung – mehr als bisher auch von Behörden und Politik.
200 01 9 771661 391004